!, aus Grand einer Zuschrift hrministerium uritteilen zu if Weisung des Reichspräst nes Kapitäns zur sce mit jetzt '»er ichwcrsten Lebens-

bereien wurden seit Jahren arlottenburg, Westcnd, Frre- hrsagerin auftrat. Sie be- r Vorspiegelung, Ehrten aus zu wollen. Wenn sie merkte, r Hause waren, so wußte sie in die Wohnräume hinein­erreichen konnte. Nun traf in Wilmersdorf auf der sie wurde vom Erkennungs- ,re alte Marie Niemetz, die n ist.

stri«. Die großen induftriel- indel immer mehr aus, une Rheinmetall A G. Der wkauft angeblich um 16 Pro­äst. Der Warenpreis wird gezogen.. . Die Arbeitcrorga- Belieferungen, da sie hierin n Machtmittel erblicken, i einer vom Zentralausschuß -utschen Caritasverband ein- wetern der Wohlrabrts- und .e Kirchenstatistiker Prof. I). H Bild von der Statistik des Höhepunkt in der Kurve der 15 56t Selbstmorden gleich rend die Kurve in den Jn- >zw. 13276 Selbstmorde sinkt, schaftliche Not nicht die letzte üdigkert sein kann. Bczeich- Hlands eine geringere Ziffer

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n der Straßburger Univer- : Medizin bei der Ablegung Telephonie, indeni er mittels er an rersteckter Stelle am it seiner Wohnung drahtlose und des Kandidaten an .Hand ibliothek die gestellten Fragen retion des Freundes kam le­id der Kandidat wurde sofort

Liebe. In Götchorg gab ein ich kurzem Wortwechsel vier tädchen und dessen drei Mo­re Getroffene tödlich verwun- fast augenblicklich starb, erlag Stunden den erhaltenen Ber- störder verschmähte Liebe an. Jahren um die Neigung des ch verliebt habe, als es im ädchen beschäftigt war. Ten ßt, nachdem er erfahren habe, ahältnis mit einem anderen

;es Vermögen zusammenstahl.

rtadt Aalborg n aren iu letz- nd Wertpakete ans unerklär- Jetzt hat dis llnreriuchung gestellter Packrneister Peterstn roßer Zahl unterschlagen l>at. »getreuen Beainren iörderte oldene Uhren, Juwelen, aus- zu deren Abtransport Nich­ten. Petersen hat nach amt- mliches Vermögen zusainmen- irag seiner Unterschlagungen i vor der Stadt bauen lasten, her Liebe. Eine Französin, zählte, war von ihrem Bräu- >chzeit verlassen worden. Sie der Speise noch Trank zu sich ter nicht wstdergekommen sei.

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n dem Burghof seiner ritte»- ! nieren und fröhlichen Fahrten t Reichstagen, von den Kämp- l«nen er teilgenomnren und eii, die sich auf dem Zollern

hwieg er; etwas, worüber er vermochte, hielt ihn ab, das rust verschlagen war, zu ent- ihl überkam ihn in der Nähe salb Jungfrau war; es war, . seine Pulse rascher flogen in spränge ein Teil des lodernden kte und ihr ganges Wesen um- ihn wie ein Feuermantel ein, Glut alle Dinge uni ihn Iler wahrnahmen. Was war Las ig durchzuckte? Er vermochte

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r an seinem Munde und trank - ede, die ihm gewandt von den >

ls er geredet hatte.Nun bist h kann mit meinen Gedanken it fort über Wald und Heide ssam um mich werden, einsam dich zur Ruhe, denn du mußt i Träumen auch an die arme, gst."

n Händchen einen Kuß zu und acht" hinaus.

in Walter, als er sich auf dem sie drehten sich um das selt- oßen war und zumeist um den e Hexe lchalt. Etwas an ihr He und der kindliche Ilebermnt, >twas stieß ihn ab', das wilde : wilde Üngebundenheit beim st, sich zu kleiden wie eine ver-

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Tatsächlich hielt die Unglückliche Wort. Als sie drei Wochen lang gehungert hatte, schafften ihre Angehörigen sie in völlig entkräftetem Zustande in das Krankenhaus. Dorr starb sie zwei Tage später. .

Der Chauffeur als Erbe. In eenem englgchen Städtchen starb ein reicher Bürger. Bei der Testameutseröffnung stellte sich heraus, daß er sämtliche Familienmitglieder enterbt hatte, weil ersehr unzufrieden" mit ihnen sei! Dagegen erbte sem Chauffeur mehrere Autos mit sämtlichem Zubehör und Gara­gen, dazu 10 000 Pfund in bar, weil er dem Verstorbenenein guter Fahrer und treuer Freund und Bedienter gewesen".

Herzklopfen nach dem Tode. In Newport ereignete sich ein in der ärztlichen Wissenschaft selten beobachteter Fall. Ein vom Herzschlag Getroffener kam einige Stunden nach seinem übereinstimmend konstatierten Ableben wieder zu sich. Seitdem erfreut er sich der bisherigen Gesundheit. Diese Beobachtung wurde im Newporter Krankenhaus gemacht, und das medizi­nische Phänomen heißt George Watkins. Watkins war nicht einmal Patient des Krankenhauses, sondern er kam zum Besuch eines erkrankten Freundes, setzte sich an dessen Bett und wurde unerwartet vom Herzschlag betroffen. Drei und eine halbe Stunde nachdem Watkins, ein Mann in mittleren Jahren, zu atmen aufgehört hatte, fing sein .Herz wieder zu schlagen an. Lunge und Gehirn füllten sich erneut mit Blur. Aehnliche Fälle haben sich in der Aerztepraxis schon mehrfach ereignet. In demselben Krankenhause Newports waren die Aerzte im Juni vergangenen Jahres sogar Zeugen eines umgekehrten Falles. Eine 45jährige Frau wurde krank, jedoch nicht lebens- Mfährlich eingeliefert. Mitten in der Untersuchung hörte sie aus zu atmen, aber der Puls arbeitete weiter, und das Herz schlug in ganz normaler Weise. Vier und eine halbe Stunde dauerte dieser rätselhafte Zustand. Aber dann starb die Pa­tientin trotz Sauerstoff und.anderer Hilfsmittel, ohne noch einen Atemzug getan zu haben.

Handel und Verkehr.

Ulm, 28. Januar. (Pferdemarkt.) Zutrieb rund 600 Pferde. Jüngere kosteten 15002000 M., mittlere 1000-1500 M.. ältere 400700 M , zweijährige Fohlen 700 -900 M., einjährige 400 bis 600, Schlachtpferde 50150 M.

Holzpreise. Das Forstamt Pfalzgrafenweiler erzielte für Nadelholzstangen bei einem Gesamtausbot von 7051 M. einen Gesamterlös von 10880 M., was einem Durchschnittserlös von 154 Prozent der Landesgrundpreise entspricht. In Böhmenkirch kostete Tannenholz 79 M., buchene Prügel 1518 M., buchene Scheiter 1720 M. pro Raummeter. Bei der Nutzholzversteigerung erzielten die Gemeinden Böhmenkirch und Weißenstetn 150170 Prozent des Anschlags.

Nenettk Nachrickten

München, 28. Jan. Im Bayerischen Landtag fand ein Antrag Wohlmuth (Bayr. Volksp? Annahme, der die Regierung ersucht mit allen Mitteln daraus zu dringen, daß die Reichsregierung die im Eisenbahnstaatsvertrag übernommene Verpflichtung zur Fortführung der von der bayerischen Staatsbahnverwaltung begonnenen Lokal­bahnbauten erfüllt. Der Vertreter der Regierung verwies im Verlause der Debatte darauf, daß die Reichsregierung verpflichtet sei, die bei der Üebernahms der bayerischen Staätsbahnen auf das Reich be­gonnenen Lokalbahnen auszufllhren.

Mannheim, 28 Jan. Gestern ereignete sich in der Nähe von Linden infolge zu späten Explodierens einer Sprengkapsel ein schwerer Unglücksfall, bei dem der Elektriker Boßle aus Wesenberg und der Monteur Maus aus Mannheim getötet wurden. Beide hinterlassen Frau und vier unmündige Kinder.

Berlin, 29. Januar. DasBerliner Tageblatt" meldet, daß der Direktor der Landespfandbriesanstalt in. Berlin, Geh. Reg.-Rat Nehring unter Verzicht auf Pension und alle sonstigen ihm als preußi­schen Beamten zustehenden Rechte aus seinem Amt geschieden sei. Das Blatt veröffentlicht eine aus Bankkreisen stammende Zuschrift, wonach Geheimrat Nehring unter Ueberschreitung seiner Befugnisse Geschäfte gemacht hat, die mit den eigentlichen Aufgaben der Landes­pfandbriefanstalt, nämlich der Hergabe von Geldern gegen erstklassige hypothekarische Unterlagen, nichts zu tun gehabt und mit sehr großen Verlusten abgeschlossen haben. Die Summe um die die Landespfand­briefanstalt geschädigt worden sei, soll sich nach der Zuschrift aus 3 bis 5 Millionen Mark belaufen.

Berlin, 28. Jan. Bei den gestrigen Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Mitgliedern des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold sind im Anschluß an die sozialdemokratische Kundgebung im Berliner Sportpalast aus Seiten des Reichsbanners bisher über 20 Verletzte sestgcstellt worden, während aus Seiten der Kommunisten fünf Per­sonen ernstere Verletzungen davongctragen haben. Die Zahl der ver­letzten Kommunisten dürfte jedoch höher sein, da die Kommunisten ihre verwundeten Genoffen überall in Sicherheit brachten, um sie der polizeilichen Feststellung zu entziehen. Nach Mitteilungen des Reichs­banners haben die Kommunisten die Ueberfälle planmäßig vorbereitet.

Berlin, 29. Jan. DerVorwärts" veröffentlicht einen Aufruf des Vorstands der Sozialdemokratischen Partei an die Parteigenossen, in welchem zum schärfsten Kampf gegen die Kommunisten aufgesordert und u. a. auch die Ratifikation des Abkommens von Washington, sowie ein Arbeitsgesetz, das den Achtstundentag wiederherstellt, ge­fordert werden.

Berlin, 28. Januar. Die Reichsregierung beabsichtigt nicht, in nächster Zeit irgend ein Garantiepakl-Angeböt an Frankreich zu machen. Die preußische Krise ist infolge der ablehnenden Haltung des Zentrums gegen den Rechtsblock auf dem toten Punkt angelangt. Nach den jetzt vorliegenden Schlußmeldungen über das Ergebnis der Kirchenwahlen sind in den 48 Großberliner Kirchengemeinden, wo

Mit diesen Gedanken schlief er ein und in seine Träume mischte sich immer wieder die kleine Dalja, die chm bald als gütige Fee erschien und aus tausend Gefahren errettete, bald als neckischer Kobold, der ihm hunderterlei 'Schabernack spielte und mit tollen Sprüngen ihn in einen gähnenoen Abgrund zog.

Als die Sonne bereits hoch am Himmel stand, erwachte Walter und sprang von seinem Lager; Schmerzen und Mattig­keit waren verschwunden und nichts als ein roler St.nfen auf ferner Stirne erinnerte ihn an den gestrigen Unfall Er weckte Heiner, der im Vorgemach noch vorzüglich schnarchte und bemhl rhm, die Rosse zu zäumen.

Wie er den Vorhang zurückschlug, erblickte er Dalja, frisch wie die wilde Rose die sie statt der goldenen R'Nge im dunklen Haar trug.

Du willst fort", fragte sie.Darfst du nicht einen D im Lager wecken? Dalja zeigt dir die Künste Hres Volk und erzählt dir von dem Wunderlande, aus dem sie komm Walter schüttelte die blonden Locken:Es geht nicht, - muß mich sputen, um dem Grafen von Zollern Hilfe zu hole Meine Wunde ist so gut wie geheilt und nichts darf mich a halten, meine Pflicht zu erfüllen."

Harter Mann!" sprach das Mädchen traurig und blickte rhu mit den großen Angen an,wie das Sonnenlicht kamst du, und nun, da du scheidest, deckt Nebel das kleine Tal. Doch darf ich dich begleiten und dir einen sicheren Weg zeigen, der auf die breite Heerstraße führt?

Gewiß, Dalia", sprach Walter weich und faßte 'hre kleine Hand.Es tut mir wehe, dich zu verlassen, da du so freund­lich gegen mich warst; doch es muß sein. Laß uns aufbrechen Mid mache die Führerin, der Ritt wird mir io doppelt ange­nehm sein."

(Fortsetzung folgt)

ein Wahlkampf stattgefunden hat, 1637 positive. 723 liberale, 149 Angehörige der Gruppe der Mitte, 27 religiöse Sozialisten gewählt worden. 1520 Prozent der neugswählten Kirchengemeindevertreter find Frauen. Die Dänen haben mit der Organisation freiwilliger Grenzwehren in Nordschleswig begonnen.

Waldenburg, 28. Januar. Montag abend ereignete sich auf dem Bahnschacht der Fürstensteiner Grube eine Dampfkeffelexploston, durch die sechs Arbeiter schwere Brandwunden erlitten. Der Heizer Fraschke ist inzwischen seinen Verletzungen erlegen. An dem Wiederaufkommen des Heizers Hübner wird gezweifelt.

Budapest, 29. Jan. Gestern abend wurde auf der Eisenbahn­station Verses in der Nähe von Budapest gegen den Salonwagen des Reichsoerwesers Horthy ein Reooloerattentat verübt. Beim Halten des Zuges fiel aus einem in der Nähe befindlichen Bauern­haus ein Reooloerschuß, der den zweiten Salonwagen Horthys traf. Horthy selbst wurde nicht verletzt. Er ist inzwischen in Budapest ein­getroffen. Die sofort aufgenommenen polizeilichen Ermittelungen haben den Täter noch nicht feststellen können.

Paris, 28. Jan. Zwischen maßgebenden französischen Persön­lichkeiten und dem englischen General Spears finden neuerdings Be­sprechungen über die Neutralisierungspläne für das Rheinland statt

Paris, 28. Januar. Staatssekretär Dr. Trendelenburg 'ist heute abend nach Berlin abgereist.

Kopenhagen, 28. Januar. Fünf Kinder, die an Eisstücken aus einem mit carvidhaltigen Wasser gefüllten Gesäß gesaugt hatten, sind infolge Carbidverfliftung gestorben.

London, 28. Jan. Wie Reuter erfährt, wird hier angenommen, daß die deutsche Antwortnote an die Alliierten die allgemeine Lage nicht irgendwie beeinflussen werde. Es würde jede Anstrengung ge­macht werden, um den Hauptbericht der Interalliierten Militärkon­trollkommission zu beschleunigen, sodaß die Alliierten in der Lage seien, Deutschland mitzuteilen, was ihm noch auszufllhren bleibe. Ein weiterer Notenwechsel sei unwahrscheinlich, solange, bis der Bericht oorliege.

Württembergischer Landtag.

Stuttgart, 28. Jan. Im Landtag wurde heute die Etats­beratung bei den Kapiteln Justizverwaltung fortgesetzt und es gab zunächst eine lange Rede des kommunistischen Abgeordne­ten Karl Müller, der an der württembergsschen Justizverwal­tung keinen guten Fetzen ließ und in dessen Rede es von Aus­drücken wie Korrumpiertheit, zweierlei Maß, Schikane, Will­kür, Brutalität, Schweinereien, Luderwrrrscha.it, Oberhalunken und Lumpen nur so wimmelte. Die jetzt herrschende Klasse müsse mit allen tauglichen Mitteln niedergerUNgeu werden. Justrzminister Beyerle setzte sich entschieden zur Wehr und nahm insbesondere auch Len Landgerichtsrat Bühner in Schutz, der sich keiner strafbaren Handlung schuldig machte, aber durch Anwendung eines Mittels, das den Zweck verfolgte, ein hoch­verräterisches Unternehmen aufzudecken und einen Gerange­nen zu überlisten, auch nach der vom Justizminister geteilten Auffassung des Oberlandesgerichts nicht einwandfrei vorging. Die württem-bergische Justiz sei objektiv und unparteiisch und hinsichtlich der Behandlung der politischen Gefangenen halte man sich an die zwischen dem Reich und den Ländern vereinbar­ten Richtlinien. Auch der Abg. Dr. Schumacher (Soz.) übte an der Justiz scharfe Kritik und warf ihr u. a. vor, Verfol- gungsepidemie bezüglich des Abtreibungsparagraphen sowie antisoziale Einstellung gegen die Arbeiterschaft. Tie württcm- bergischen Justizkreise seien im Tone hochfahrend und überheb­lich und nur noch in der Justiz feiere ein unnachgiebiges Be- rufsbeamtenum Orgien unter Zurückdrängung des Laicnele- ments. Der Redner bezeichnete es als ausfallend, daß die württembergrsche Regierung nicht auch gegen das Magdeburger Urteil im Ebertprozeß protestiere und kam schließlich zu dem Ergebnis, daß alle Mißstände nur beseitigt werden könnten, wenn an der Spitze des Justizministeriums ehrlicher RcpuLli- kamsmus und soziales Verständnis herrsche. Der Abg. Dr. Schott (B.P.) nahm den Landgerichtsrat Bühner in Schutz und freute sich darüber, daß die württembergische Regierung dem Lande die Blamage ersparte, wie die badische Regierung zu erklären, daß das noch gar nicht rechtskräftige Magdeburgs» Urteil ein Fehlspruch sei. Justizminister Beherle erklärte dem­gegenüber, man sollte die Handlungen benachbarter Regierun­gen nicht zum Gegenstand einer abfälligen Kritik machen. Der Abg. Dr. Steger (Nat.Soz.) verteidigte Len württembergckchen Richterstand und sprach über die Anfwertungsfcage, die so rasch als möglich gelöst werden sollte. Das gleiche raten auch die nachfolgenden Redner, nämlich der Abg. Schees Dem), der außerdem eine gesetzliche Releguug des ehelichen Güterrechts und eine Revision der Gerrch^skostmverordnung verlangte und der Abg. Rath (D. V.P.), der sich über die Konkurrenz der Gcfängnisarbeit gegen das Handwerk beklagte. Morgen wird die Beratung fortgesetzt.

Kleinrentnerfürsovge.

Stuttgart, 28. Jan. Die Abgg. Dr. Wider und Hermann Hiller (B.P.) haben folgende Kleine Anfrage im Landtag ein­gebracht: Ist das Staatsministerium bereit, bei der Ncichs- regierung wogen sofortiger Abänderung der Verordnung über die Fürsorgepflicht vom 13. Februar 1924, der ReichsgrunLsätze über Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge vom 4. Dezember 1924 und der hiezu unterm 13. Dezember 1924 ergangenen Erläuterungen des Reichsarbeitsministers und Reichsministers des Innern in der Richtung vorstellig zu wer­den, daß 1. den Kleinrentnern Mrndesternkommenssätze in Höhe des ortsüblichen Tagelohns zugestanden werden, 2. daß die In­anspruchnahme des Nachlasses der Kleinrentner zur Ersatzlei­stung für die aufgewendeten Kosten und die Sicherstellung dieses Anspruchs ausdrücklich ausgeschlossen werden; 3. daß die Für­sorge für die Kleinrentner allgemein unter den Gesichtspunkt der Entschädigung für den unverschuldeten Verlust ihres er­sparten Vermögens und nicht unter den Gesichtspunkt der Al­mosenpflege gestellt wird; 4. an die Fürsorgeverbände Reichs­beihilfen für die Kleinrentnerfürsorge geleistet werden. Dem Antrag ist eine Begründung beigegeben, in oec es u. a. heißt: Das Reich kann sich der Verpflichtung nicht entziehen, den ge­rechten Anspruch der durch die Inflation ihrer Sparpfennige beraubten Kleinrentner auf Entschädigung durch die öflem- Irchen Körperschaften anzuerkennen. Jnsolanze die Kleinrentner nicht durch eine gerechte Aufwertung ihres Vorkriegsvermögens in Stand gesetzt werden, aus die Beihilfe der öffentlichen Kör­perschaften zu verzichten, kann die Not der alten oder erwerbs­unfähigen Kleinrentner nur durch Gewährung laufender Bei­hilfen zum Lebensunterhall gemildert werden. Es ist geboten, schnellstens dafür zu sorgen, daß die Kleinrentnersürsorge ganz allgemein unter den Gesichtspunkt der teilweisen Entschädigung für den Vermögensverlust, au dem das Reich keinen geringen Teil der Schuld trägt, und nicht unter den Gesichtspunkt der Armenpflege gestellt wird. Staat und Fürsocgeverbände sind zu ausreichender Kleinrentnerhilfe aber nur imstande, wenn das Reich wieder einen Teil der Lasten Übernimmt.

Urteile in Kmmmmistenprozessen.

Leipzig, 28. Jan. Im Hochverratsprozeß gegen die drei württembergischen Kommunisten verurteilte der Süddeutsche Senat des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik den Hilfsarbeiter Willi Schmid zu 2 Jahren Zuchthaus und 300 Mark Geldstrafe. Der Hilfsredakteur Rud. Poduüecky erhielt ein Jahr sechs Monate Gefängnis und 150 Mark Geldstraie. Der Bandagist Walter Habich ein Jahr Gefängnis und 150

Mark Geldstrafe. Die Geldstrafen, sowie bei Schmid und Po- dübecki zehn Monate und bei Habich zwei Monate Freiheits­strafe wurden als durch die Untersuchungshaft verbüßt er­klärt.

Leipzig, 28. Jan. In dem Prozeß gegen die Siegerländer Kommunisten wurde heute Nachmittag das Urteil verkündet. Der Hauptangeklagte erhielt 4 Jahre Gefängnis und 1000 Mk. Geldstrafe, der Angeklagte Schramm 2 Jahre 6 Monate Ge­fängnis und 500 Mark Geldstrafe, der Angeklagte Becker 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnisstrafen von 1 bis 2 Jahren und entsprechende Geldstrafen. Sämtliche Geldstrafen und die Freiheitsstrafen bis zur Höhe von 13 Monaten sind durch die Untersuchungshaft verbüßt. Gegen den Angeklagten Fuchs wurde außerdem auf Ausweisung aus dem Reichsgebiet erkannt.

Das Programm des Reichsfinanzministers.

Berlin, 38. Ja«. Im Haushaltsausschutz des Reichstags gab Reichsfinanzminister v. Schlichen eine zahlenmäßige Erläu­terung seiner Ausführungen. Das Aufkommen ans Zöllen und Steuern hat in den Monaten April bis Dezember rund 5S95 Millionen Mark betragen. Nach dem Haushaltsvoranschlag war für das ganze Jahr mit einem Aufkommen von 5243 Mil­lionen Marl gerechnet worden. Der rechnungsmäßige Anteil für die verflossenen neun Monate des Rechnungsjahres 1!ü'4 hat danach 3933 Millionen und das Mehraufiommen gegenüber dem Anschlag 13kg Millionen Mark betragen, das sind rund 15o Millionen Mark mehr monatlich. An dem Mehraufkom­men in Höhe von 1360 Millionen find die Länder und Geniein­den mit rund 599 Millionen Mark beteiligt, so daß dem Reich ein Ueberschutz von rund 860 Millionen Mark verblich. An außerordentlichen Einnahmen find dem Reich in dieser Zeit außerdem zugeflossen: aus der Rentenmünzprägung 12-5 Mil­lionen Mark, aus der Silbermünzprägung ruud 20« Millionen Mark, zusammen 325 Millionen. Insgesamt verfügt das Reich also Wer Mehreinnahnmen in Höhe von ungefähr 120y Mil­lionen. Aus diesen Üeberschüsse» waren zunächst die Ausgaben des außerordentlichen Haushalts und die Hriegslastenausgabe« zu bestreiten. Der dem Reichstag vorliegende Haushaltsent­wurf ftA 1924 schließt mit einem Defizit von rund 348 Mil­lionen ab, der rechnungsmäßige Anteil sür neun Monate be­trägt rund 280 Millionen. Nach Abzug dieser 26y Millionen verbleiben dem Reich ein rechnungsmäßiger Reinüberschutz Voa 94g Millionen. In der Presse des In- und Auslandes ist die Tatsache, Laß die Reichskasse erhebliche Üeberschüsse habe, viel­fach kommentiert und je nach dem interessierten Standpunkt zu subjektiven Schlußfolgerungen verwandt morden. Das gibt mir willkommenen Anlaß, hier über die Verwendung dieser Üeberschüsse nähere Auskunft zu geben. Es stehen nämlich diesen kassenmäßigen Üeberschüsse« teils crledigre, teils bis zum Schluß des Etatsjahres zu erledigende Verpflichtungen des Rei­ches gegenüber, deren Höhe die Üeberschüsse noch um 140 Mil­lionen übertrifft. Als solche Verpflichtungen lvr überetats­mäßigen Leistungen erwähne ich insbesondere: Zunächst den vielfach schon besprochenen Rückkauf der Goldanleihe. Er ist jetzt größtenteils beendet. Weiter kommen in Betracht kleinere Verpflichtungen des Reiches gegenüber der Reichsvank, die noch von den Markstützungsattionen der Inflationszeit herrühren. Das Reich hat ferner den am besetzten Gebiet beteiligten Län­dern erhebliche Beträge gezahlt aus Anlaß der französisch­belgischen Holzwegnahme aus den Wäldern des besetzten Ge­bietes. Nur für die Abwicklung des passiven Widerstandes, insbesondere für Entschädigungen aus Anlaß der von der Atzcum erzwungenen Sachlieferungen sind größere Beträge ge­zahlt worden. So wie die Dinge zurzeit überblickt werde« können, wird das laufende Haushaltsjahr 1924 am 31. März 1925 ohne Defizit abgeschlossen. Ich rechne dabei, daß nach Kenntnis aller voa mir soeben gemachten Angaben Üeberschüsse träges, den ich auf 145 Millionen, höchstens aber 299 Millionen beziffere und der den Betriebsfonds der Reichshauptkasse dar- steüt. Die Behauptung, daß das Reich in Gold schwimme, ent­behrt jeder Grundlage.

Zuf Aufwertungsfrage führte der Minister aus: Ich bin durchaus der Auffassung, daß die Aufwcrtungsfrage nicht allein vom fiskalischen Interesse beherrscht werden darf, i andern daß auch die Forderungen sozialer Gerechtigkeit unter Wahrung des Fortbestandes der Wirtschaftskräfte erfüllt werden müssen. Die Aufwertung mutz ihre Schranke an dem Leistungsvermö­gen der Wirtschaft finden. Jedenfalls mutz die Lösung für die Wirtschaft endgültig sein. Wie sich die Reichsregierung die Lösung der Auswertungsfrage denkt, wird aus dem dem Reichs­tag zugehenden Gesetzentwurf zu ersehen lein. Soweit Leistun­gen in Verbindung mit der Aufwertung der öffentlichen An­leihen möglich sind, werden an erster Stelle solche Personen oder Anstalten zu berücksichtigen sei«, die dem Vaterland i« der Zeit der höchsten Not ihre Ersparnisse oder Mittel zirr Verfügung gestellt haben. Unter ihnen verdienen wieder die eine Sonderbehandlungen, die durch die Entwertung von Ka­pital und Zinsen in Not geraten sind. Ein Anspruch auf Be­rücksichtigung ist ferner denen anzuerkenrrsn, die unter dem Zwang der Rechtsvorschriften noch in der Zeit der Geldent­wertung öffentliche Anleihen erworben haben. Entschiedene Bedenken werden dagegen bestehen, daß an den Vorteilen, die dem schwcrgeschädigten Anleiheeigentümer geboten werden müssen, solche Kreise zum Nachteil der Berlustträgcr tcilneh- men, die in spekulativer Absicht in der Jnflariousperiode mit geringen Mitteln große Anleiheposten gekauft haben.

Der Finanzminister besprach dann die Steuerfragen. Tie Steuergesetze, die in den nächsten Tagen dem Reichsrat und dann dem Reichstag zugehen, sollen nicht größere Steuerlei­stungen aus der Wirtschaft herausziehen. Die Steuergcsctze sollen die aus der Inflationszeit stammenden übermäßigen Lei-

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