zirk bestehenden Verhältnissen bis ins kleinste vertraut find. Nun hat sich die C. Me eh's che Buchdrucker ei, Ver­lag desEnztäler", entschlossen, ein allen Anforderungen genügendes Adreßbuch für den gesamten Bezirk Neuenbürg in Bälde erscheinen zu lassen. Es soll ein lückenloses Nachschlagewerk im amtlichen und geschäftlichen Ver­kehr bilden, das, aus amtl. Quellen geschähst, gewähr ?ür Zuver­lässigkeit bietet. Seine Förderung durch die in Betracht kommen­den Kreise verdient allseitige Unterstützung. Das Buch wird 250/300 Seiten interessanten Lesestoff enthalten und da es in größerer Auflage erscheint und zu einem in Anbetracht der reichhaltigen Ausstattung verhältnismäßig billigen Preis ange- boten wird, von jedem Geschäftsinhaber wie von den Behör­den gekauft und zu Rate gezogen werden. Wir Verweisen auf das in heutiger Lttimmer enthaltene Inserat.

(Wetterbericht.) Der Luftdruck über Mitteleuropa ist im Steigen begriffen, sodaß für Freitag und Samstag nnt weiterem Temperaturrückgang sowie Auihören der Nieder­schläge zu rechnen ist.

Dobel, 7. Jan. Einige junge Leute stellten auf der Kreuz­straße einen Froschkasten oder ähnliches auf. Diese gingen plötzlich los, als ein junger Mann des Weges kam. Der Schlag war so stark, daß der Mann schwer verletzt und die Fenster eines Nachbarhauses in Trümmer gingen und nicht unerheb­licher Schaden angerichtet wurde.

/X Herrenalb, 5. Jan. (Vom Reichsbund der Kriegsbeschä­digten, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen.) Bei zahlrei­cher Beteiligung hielt der Reichsbund im Kursaal seine Weih­nachtsfeier mit Gabenverlosung. Musikstücke wechselten mit ge­diegenen Männerchören des Gesangvereins Liederkranz unter Leitung von Chormeister Breymaycr. Das Kernstück der Fest­folge bildete August Reiffs beliebtes SchauspielWildiee", wel­ches in drei Akten volkstümliche Szenen aus der Herrenalber Gegend bringt. Neben den hübschen Trachtend!ldera, Gelängen, Tänzen und dem flotten Zusammenspiel ist besonders Paul Waldmanns geschickte Regieführung hervorzuheben. Es ist zu hoffen, daß das eindrucksvolle Spiel später gelegentlich auch den Kurgästen vorgeführt wird. Die warmherzigen Bcgrü- ßungsworte sprach Lehrer Merz.

Württemberg.

Wurmlingen, OA. Rottenburg, 7. Jan. (Lebensrettung.) Letzten Sonntag mittag vergnügten sich mehrere Knaben an derMönchlaich", dem an der Straße nach Unterjesingen gelegenen Feuersee. Eine schwache Eisdecke verführte den I2jährigen Sohn Anton des Schmieds Kaspar Schäuble, die Tragfähigkeit des Eises zu versuchen. Er hatte sich schon ziemlich weit oorgewagt und lud seine Kameraden ein, nachzukommen. Diese forderten ihn aus, die Dicke des Eises zuerst zu untersuchen. Er ließ sich auf die Knie nieder, um besser sehen zu können. Da brach das Eis unter ihm und in der Umgebung, und er sank hilferufend unter. Das Geschrei der Umstehenden lochte den Kaufmann Hermann Miller herbei, dem mit Hilfe einer Hopfenstange die Rettung gelang.

Krummwälden. OA. Göppingen, 7. Jan. (Schießerei.) In der Nacht auf Montag wurde während der Weihnachtsfeier des Turn­vereins im Gasthaus z.Hirsch" hier eine Scheibe eingeworfen. Als der Wirt und andere Gäste auf der Straße nach dem Uebeltäter suchten, trafen sie unweit vomHirsch" zwei junge Leute, die sie darum fragten. Die Burschen verneinten die Schuld. Es kam zu einem Wortwechsel, wobei einer der jungen Leute einen Schreckschuß abgab. Ein anderer nahm einen Stock und schlug dem, der ge­schossen hatte, damit über den Kopf. Dieser schoß noch einmal und traf dabei den, der ihn geschlagen hatte, in die Brust. Der Verletzte wurde ins Bezirkskrankenhaus eingeliesert, der Täter verhaftet.

Ulm, 7. Jan. (Verhaftung.) Der Polizei-Inspektion Neu-Ulm gelang es, den Unhold, der seit einem halben Jahr Kinder, Mädchen und Frauen in sittlicher Beziehung schamlos belästigte, festzunehmen. Der Unmensch belästigte alle Richtungen und auch abseits der Straßen in den Feldern suchte er seine Opfer. Der Verhaftete ist ein 32 jäh­riger Arbeiter aus Wiblingen.

Weingarten, 7. Jan. (Ertrunken.) Beim Schlittschuhlaufen auf dem Schwanenweihec ertrank am Sonntag mittag der lOjährige Knabe Hugo Ottine, Sohn des Maschinenschlossers Ottine. Die! Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. (

Ravensburg, 7. Jan. (Ehrlich.! Ein reisender Handwerksgeselle! fand auf dem Wege von Schlier nach hier eine Geldmappe mit ca. 200 Mark Inhalt. Er lieferte die Mappe mit Inhalt auf der Polizeiwache in Ravensburg ab.

Wasseralfingen, 7. Jan. (Tot aus dem Wasser geländet.' Der seit 5. Dezember vermißte Borwalzer Karl Ebert von hier wurde am Montag vormittag tot aus dem Kocher geländet. Gemütsstörungen dürf­ten die Ursache des Selbstmords sein

Baden,

Pforzheim, 7. Jan. Am 6. Januar, nachmittags 4'« Uhr, ereignete sich im großen Operationssaal des städtischen Kranken­hauses hier durch Entzündung der Alkoholbchälier eine Explo- ' sion, wobei die Krankenschwester Marie Dehner starke Brand­

wunden erlitt, an deren Folgen sie in der vergangenen Nacht um 1 Uhr gestorben ist. Der Verdacht besteht, daß die Tat durch Fahrlässigkeit verursacht wurde. Ein der Tat Verdächtiger wurde festgenommen.

Steinen (Wiesental), 6. Jan. Zwischen, dem hier ansässigen Tierarzt Galm und seinem zu Besuch weilenden Schwager Sturm kam es im Verlaufe eines politischen Gespräches zu ernsten Meinungsverschiedenheiten und zu einem- Streit, der damit endigte, daß Sturm seinem Schwager einen Hieb mit einem Besenstsiel über den Kopf versetzte. Der Getroffene brach besinnungslos zusaunnen und starb nach einigen Stun­den, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Der ver­storbene G-alm stand im 4t. Lebensjahr.

Konstanz, 7 Jan. Dieser Tage kehrte im Taubenschlag eines Malermeisters ein fremder Tander ein, an dessen einem Bein nran einen Aluminiumring mit einer kleinen Kapiel ent­deckte. Ring und Kapsel waren bereits von baumrindenarngcn Wucherungen der Haut überzogen. Die Kapiel enthielt eine militärische Meldung vom April 192t an das Piomerlxnaillan Ulm, das eigentlich die Bcstimmungsstarion der Brieftaube war. Ob der Täuber' durch einen Raubvogel, oder Unwetter oder etwa durch die Liebe zu einer Täubin vorn »-echten Weg abkam, läßt sich nicht feststcllen. Ter Verirrte wurde der hie­sigen militärische Brieftaubenstation übergeben.

Lörrach, 7. Ja». Auf dem Lörracher Flugplatz, auf dem am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Schaufliegen stnttfand, dem sich in den letzten Tagen einige Probcflüge anschlossen, ereignete sich heute mittag ein schweres Fliegerunglück. Der Flieger Schepe, Fluglehrer an der Frankfurter Fliegerschule, stieg init seinem Mechaniker Flesch, von den Bayerischen Motorwerken, München, zu einem Fluge auf. Kurz nach dem Start, in einer Höhe von etwa 10 Metern, ist allem Anscheine nach der Apparat durch einen Rückenwind niedergedrückt worden, wobei er einen Baum streifte. Dadurch wurde eine der unteren Tragflächen des Apparates abgerissen, dieser selbst stürzte zu Boden und begrub die beiden Insaßen unter sich. Der Flieger Schepe wurde mit schweren inneren und äußeren Verletzungen in hoffnungslosem Zustand ins Lörracher Krankenhaus gebracht. Der Mechaniker Flesch erlitt Verletzungen am Kopfe und im Gesicht. Der Apparat, der heute nachmittag nach Friedrichshafen und von da nach München starten sollte, ist schwer beschädigt.

Lahr. 7. Jan. Zu einem alten Hosbauernehepaar in Bermers- bach im Kinzigtal kam kürzlich ein Fremder, der vorgab, er könnte auf dem nächsten Hofe ein Quantum Speck bekommen, doch könnten ihm die Leute dort nicht auf einen 50 Markschein herausgeben. Er bar, ihm, wenn möglich, den Schein zu wechseln. Die Eheleute kamen dem Verlangen des Fremden nach und zählten für 50 Mark Kleingeld auf den Tisch. Der Unbekannte nahm das Geld an sich und legte einen wertlosen alten Tausender dafür hin, wobei er den Leuten an­gab, sie würden auf der Bank in Offenburg für den Schein 50 Mark erhalten. Darauf verschwand er und konnte trotz sofortiger Ver­folgung nicht mehr entdeckt werden.

Klemkems, 5. Jan. Am Freitag abend wollt- sich ein Tob­süchtiger zwischen Kleinkems und Jstein aus dem fahrenden Personenzuge Müllheim-Basel stürzen. Tie Mitfahcenden konnten den Lebensmüden gerade noch an den Beinen erwischen, als er sich zum Fenster hinansstürzen wollte. Sie zogen die Notbremse, um den Zug zum Halten zu bringen. Der übrigen Reisenden hatte sich infolge des plötzlichen Haltens des Zuges eine große Aufregung bemächtigt und sie konnten nur niit Mühe zum raschen Einsteigen veranlaßt werden, da sie durch den um die gleiche Zeit fälligen Basler Schnellzug überaus gefährdet waren.

Bad Voll, 5. Jan. Zwecks näherer Erhebungen über die Wntachversickerung war am 53. Dezember eine Färbung der Wutach in der Schlucht unterhalb Bad Boll vorgenommen worden. Das Ergebnis ist jedoch unbestimmt. Es kam zwo- an der bekannten Stelle oberhalb der Wutachmühle nach sechs Stunden gefärbtes Wasser in den aus dem Felsen tretenden Quellen wieder hervor, aber die Annahme, daß man an ande­ren Stellen im Wutachtal unterhalb Achdorf vder in Seiten­tälern gefärbtes Wasser feststellen würde, bestätigte sich nicht. Es besteht nun die Möglichkeit, daß die Menge des Farbstoffes mit acht Kilogramm zu gering gewählt war, oder daß große unterirdische Sammelbecken vorhanden sind, iodaß das farb­stoffenthaltende, versickerte Wutachwasser bis zu seinem Austritt stark verdünnt und der Farbstoff unsichtbar »wird.

Mannheim, 6. Jan. In dem Hause Vl. i, 7 wurde heute vormittag ein schauerlicher Fund gemacht. Dort bewohnte der Kaufmann Dohmann im Parterre eine geräumige Zweizim- mmerwohnung. Seit Neujahr hat man aber weder Dohmann, noch seine Gattin gesehen, ebensowenig das zweijährige Tvchter- chen. Als heute auf den Gasgeruch hin die Wohnung geöffnet wurde, bot sich den Eintretenden ein schauerlicher Anblick dar. Im Schlafzimmer fand man in einem Bette nebeneinander das Ehepaar Dohmann tot auf. Während die Leiche des Toh- mann noch verhältnismäßig frisch anssah, war die seiner Gat­tin bereits in Verwesung übergegangen. Lieben den Eltern in einem kleinen Kinderbettchen lag das Töchterchen ebenialls

leblos. Scheinbar liegt ein Unglücksfall vor und zwar infolge von Gasvergiftung. In dem Schlafzimmer stand ein Gas­ofen, dem die giftigen Gase entströmten. Ob ein Verschulde» von dritten vorliegt, wird erst die eingeleitete Untersuchung ergeben.

Reue

BermIjHtes.

Abtreibung. Die Schuhmachersehefrau Emma Brix i« Lindau befaßte sich seit 1922 mit gewerbsmäßiger Abtreibung, in mehreren Dutzend Fällen mit Erfolg. Sie hatte eine rege Kundschaft in Lindau, im Bodenseegebiet und im Allgäu. Durch die Verkuppelung ihrer minderjährigen Tochter kam ihr Trei­ben auf. 1215 Fälle konnten ihr nachgewiesen werden. Das Landgericht Kempten verurteilte die Brix unrer Einbeziehung einer Gefängnisstrafe wegen Kuppelei zu 4 '-; Jahren Zucht­haus. Mehrere verheiratete Frauen erhielten Gefängnisstrafen von sechs bis zehn Monaten.

25 Millionen Mark Hochwasserschaden am Rhein. Wie die

Kölnische Zeitung" von unterrichteter Seite erfährt, beläuft sich der Hochwasserschaden am Rhein aus >3 b»s 20 Millionen Goldmark, wovon etwa zwei Millionen aus die Stadt Köln entfallen. Amtliche Kreise schätzen den Gesamtschaden am Rhein und dem Nebenflüssen auf 23 bis 25 Millionen Rtark. Me Erhebungen sind noch nicht abgeschlossen. Am meisten ge­litten hat der Regierungsbezirk Koblenz, der nölner Regie­rungsbezirk folgt an zweiter Stelle. Durch die Stützungsmaß- nahmen der Regierung sind bisher verhältnismäßig wenig Bar­mittel für die geschädigten Stadt- und Landgemeinden aufge­bracht worden So erhält Köln nur 120 000 Mark, und die Barentschädigungen konnten hier in seltenen Fällen »in Zehn­tel des Schadens überschreiten. Die bisherigen Auszahlungen find als Abschlagszahlung aufzufassen.

Zusammenstoß von Exprrtzzug und A»to. Bei der dänischen Station Vanlöse wurde ein Taxameter-Automobil, das den Bahnübergang kreuzte, vom voriwersausenoen Expreßzngc er­faßt nud über 250 Meter mitgeschleift. Der Chauffeur wurde aus dem Auto geschleudert und kam fast ohne Schaden davon. Von den übrigen Insassen des Autos wurde eine Per»on ge­tötet, während die übrigen fünf schwere Verletzungen davon- trngen. Da der Zug mit einer Geschwindigkeit von 75 Kilo­metern daherfauste, muß es als ein Wunder betrachtet werden, daß nicht alle Insassen des Autos getötet wurden, zumal das Auto von dem Zug direkt mitten üurchgeschnitten wurde.

Vom Haifisch verschlungen. Die kubanische Schauspielerin Ophelia Rivas hat bei Tampico einen furchtbaren Tod gefun­den. Ihr kleiner Pudel war vom Felsen in das Meer ge­stürzt, und Ophelia Rivas sprang ihm iofort nach, um das Tierchen zu retten. Sie wurde jedoch von einem Haifisch an­gefallen und verschlungen. Kurze Zeit nach der Tragödie fin­gen Fischer in der Bucht von Tampico eien großen Haifisch. In den Eingeweiden fanden sie Schmucksachen der verschwundenen Schauspielerin, ihren Turban und eine Menge dunkles Frauen­haar. Schließlich entdeckte man in dem Magen des Fisches auch Ueberreste vom Halsband des Pudels.

Der Frühjahrsflug des Amerika-Zeppelin. Es ist, wie aus Washington berichtet wird, geplant, daß der Z. R. 3 im Frühjahr eine große Ueberfeereise antreten soll. Der Flug geht entweder über die Bermudas-Inseln und San Juan <Puerto-Rico) nach dem Panamakanal oder nach Honolulu oder nach Europa. Man meldet, daß bei den Marineämlern Ein­wendungen gegen die Verwendung von Zeppelinen zu Ver­kehrszwecken erhoben werden sollen und will sie anscheinend dem Dienst der Landesverteidigung Vorbehalten.

Hände! und Verkehr

Vieh- und Schweinepreise. In Kirchheim u. T. kosteten Farren 290850. Ochsen und Stiere 270700, Kühe 160760, Kalbinnen 350800, Schmaloieh >20380 Mark, je das Stück: Milchschweine galten 2532. Läuferschweine 55lOO Mark, je das Stück. - In Balingen kosteten Milchschweine 2535 Mark, in Bopfingen Saugschweine 2030, Läufer 40 55 Mark, in Weil- dersind't Milchschweine 1. 28-29, 2.23-25, 3. l9 20 Mark, in Ravensburg Ferkel 1825, Läufer 30 50 Mark je das Stück. 3n Ehingen kosteten Farren 500650, Kühe 320 - 400, Kalbeln 250600, Jungvieh 185250, Ochsen 350580 Mark, je das Stück, 1 Paar Ferkel kostete 4565, Läufer 100 140 Mark.

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B.»- in klaügen, Mute!», Summimsnlel», coileWMv, MiliHMen «. MeilHoseil

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kravr Krslr, UM- II. KlWMMM. kkorxWm, IW.-8I. ?k. 1 st.

Frauenhatz

Geschichtliche Erzählung aus dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.

21) (Nachdruck verboten.)

Bei meiner Ehre, ich werde es!"

Dank Euch! Ich habe erst in dieser Stunde erfahren, wie hochherzig und edel Ihr seid. Und darum lege ich vertrauens­voll eine Botschaft in Eure Hände, die von solcher Wichtigkeit ist, daß das Leben Walters von Stauffeneck davon abhängt.

Ich kann ich darf Euch die Gefahr nichr verraten", fuhr Berta fort,aber glaubt mir, gerade das Geheimnis, das sie bedeckt, macht sie auch furchtbarer. Ihr werdet heute noch im Lager von Hechingen aukommen und ganz gewiß eine Gelegen­heit finden, mit Eurem einstigen Waffenbruder zuiammenzutref- fen. Uebergebet ihm, ich bitte Euch, diesen Brief, der ihn retten wird."

Der Ritter von Geroldseck empfing den Brief und steckte ihn unter den Panzer.Seid überzeugt, holde Jungfrau", sprach er,Euer Geliebter soll die Liebesworte empfangen, und müßt ich vor die Tore von Zollern gehen."

O, wie dank ich Euch!" rief Berta und aus ihren Augen rann eine Träne.

Mein ritterlich Wort zum Pfände", sprach der Ritter. Sollte ich aber, ehe ich Euren Auftrag zu erfüllen imstande wäre, im Kampfe fallen, so soll das schwöre ich Euer Brief trotzdem nicht in falsche Hände kommen."

Bertas Augen standen voll Tränen; sie war gerührt von dem hochherzigen Benehmen des edlen Ritters, der seine Ritter­pflichten so hoch erfaßte, daß er Minne- und Fraucndienst nicht, wie es damals häufig Sitte war, als ein phantastisches Spiel, als eine poetische Träumerei betrachtete, sondern als eine hohe, heilige Pflicht auffaßte und, wo es nötig war, Gut und Leben für sie einsetzte.

Vom Schloßhofe her tönten die Hörner und der Ritter eilte, nach kurzem Abschied, dorthin, wo eben die Gräfin in den Sattel stieg; der ganze reisige Trotz um'chwirrte lachend und plaudernd ihren Schimmel, als ginge es zum fröhlichen Turnier statt zu hartem, blutigem Kampf.

Ei, wackerer Ritter", rief die Gräfin dem Geroldsecker zu, Ihr schreitet so ernst und feierlich einher, als gings zum Totenfest."

Wacht auf, junger Freund!" rief ihn: der alte Wöllwarth zu,laßt Euch den Abschied nicht zu schwer werden. Mills Gott, so reiten wir in etlichen Wochen wieder in Stuttgart ein; dann soll der Hochzeitsreigen klingen! Also munter, mein

Junge!"

Der Ritter sprach kein Wort; er wußte ja bester, wie es um Werben und Hochzeit stand; schweigend stieg er zu Roß und folgte dem Zuge, der nun in raschem Trab gen Hechingen zog.

Auf dem Söller stand Berta und blickte wehmütig dem Zug nach.Wird er rechtzeitig den Brief empfangen? Und wird er meiner Warnung folgen? Ach, könnte ich doch mit den Vögeln, die dort ziehen, zu ihm eilen und ihm Kunde bringen." Trübe und voll schwerer Sorgen schritt sie in ihr Gemach: die Sonne schien ihr nicht zu scheinen, die Blumen nicht zu duften, immer flogen ihre Gedanken in die Ferne, zu dem Geliebten, der gewiß auch ihrer gedachte. Das war ihr Trost und beruhigte ihr banges Herz.

Wohlgekleidete Knappen waren schon in aller Frühe gen Hechingen und vor das Tor der Burg Zollern geritten, dem Grafen den Fehdebrief an der Speersspitze zu überbringen; sie hatten keinen Einlaß gefunden und das Pergament an das Burgtor genagelt.

Behaltet den Fetzen", hatte Friedrich, der nicht einen Schritt weit gegangen war, ihnen sagen lassen,und sagt dem Unterrock auf dem Grafenstuhl, sie möge nur kommen; ein Zollern fürchte sich nicht vor einem Weibe."

Die Knappen wandten ihre Roste, schlugen mit ihrem Speer an den Heerschild und ritten zu Tal: nun war der Kampf entbrannt.

Henriette hatte ein starkes Heer kampfbereit im Neckartal zusammengezogen, Kerntruppen, erprobt in Kampf und Fehde. Nicht zu schnell zog das Heer nach Hechingen und lagerte sich am Fuße des Berges; in festgesetzter Ordnung zogen die mit Lebensmitteln, Schanz- und Siurmzeug beladenen Wagen ins Lager und wurden in großem Viereck zum Wagenburg gestellt, die einzelnen Wagen mit starken Ketten aneinandergekoppelt und nach außen mit Schutzbrettern als Deckung versehen. Zm

Jnnenraum lagerten die Reisigen, Zelt um Zelt erhob sich und

flatternde Fähnlein in allen Farben Verkündern den Belagerten die große Zahl der Feinde.

Wochenlang lag das Heer vor der Burg, täglich fanden kleine Kämpfe statt, auch etliche ernste Stürme waren unter­nommen, aber von den Belagerten mutig abgeschlagen worden. Ganze Kessel siedenden Wassers ergossen sich zischend und sprühend auf die Stürmenden, die schreiend davonranmen; Steine und Balken, Pech und Schwefel regnete es auf die Köpfe der Söldner, die fluchend dem Unheil entrannen

Der riesige Schlächter hatte sich ein besonderes Vergnügen gemacht; hinter der Mauer hatte er sich aus Balken und Bohlen eine Art Gerüst gezimmert, auf dem er frei umher­gehen und dabei beguem über die Mauer neigen konnte. Eine lange Stange, an der Spitze mit stählernen Haken versehen, bildete in seiner gewaltigen Hand eine schreckliche Waffe. Sau­send fuhr der wuchtige Speer auf die Stürmenden, gräßliche Wunden schlagend. Manchem spaltete er^das Haupt bis zum Rumpfe, manchem fuhren die scharfen '-spitzen brennend ins Fleisch, daß er tot zur Erde sank. Ein besonderes Vergnügen aber machte es ihm, wenn er einem Kriegsknecht seinen Speer in den Leib schlagen und ihn zappelnd zu sich Heraufziehen konnte.

Mit Schrecken sahens die Feinde und wichen entsetzt von der Stelle, wo der Riese so blutige Arbeit verrichtete; aber dieser änderte seinen Standpunkt und erschien plötzlich da, wo die Belagerer am ärgsten bedrängt waren; schnell schlug seine grausige Waffe Blut und tiefe Wunden in dis Reihen der Feinde.

Keinen Schritt noch waren die Belagerer vorgedrungen; mehrmals hatten sie versucht, die Burg zu untergraben; aber immer war der Graf mit seinen Getreuen wie ein Wetter unter die grabenden Knechte gefahren, hatte sie blutig geschlagen oder Vertrieben und die begonnenen Werke zerstört.

Das ging der Gräfin Henriette zu langsam; ein neuer Sturm wurde geplant, aber der Graf hatte Mt bezahlte Späher im feindlichen Lager, die ihm Tag und Stunde de- Angriffs verrieten; der Sturm wurde so wuchtig abgeschla­gen, daß die Söldner der Gräfin und der Reichsstädter in wil­der Unordnung flohen.

Stuttgart, 7. Jan. Ministerium folgende Klei Verteilung wirkt sich in v meinden, in denen der G obwohl diese oft große La zu wenig an Einkomme mehr bezw. den Hauptan bereit, bei der Reichsregiei teilung der Einkommenstec Anfrage der Abgg. Dang Revision der Steüerkataste Dresden, 8. Januar. Handelskammer fordert Verhandlungen mit Frank beugen und keinem Provi schästspolitische Handlung tragsverhandlungen mit Wirtschaft wesentliche Bor verheißt. Die Entschließt« gen, die jede Rücksicht aus ließen, den sofortigen Absä Nach einem Hinweis auf halten» Meistbegünstigung tarifnovelle mit hochschuj schließung, daß bei einem rungen, wodurch Frankre Waren erstrebe und die k abgabe weder beseitige, nc richteten Wirkungen entk unmöglich sei. Deutschlan vertragslosen Zustand wei namentlich Elsaß-Lothring wiesen seien, während de> dem französischen Markt Magdeburg. 7. Ianu der Berliner Straße in Drahtseilattentat versucht, ein starker Tclegraphendrc die Stelle passieren wollte Halten bringen. Vier Pe um sie zu berauben, wurd Kurz darauf passierte ein Wucht gegen das Drahtsei schädigt. Die Täter sind Berlin, 7. Jan. Zu mehrere Blätter, Reichska heute abend das Kabinett Überparteiliche Regierung Demgegenüber teilt die heutigen Tages eine Entsch im Reiche erfolgen soll. Kanzler Marx im Laufe haben, so besteht, wie das noch heute dem Reichsprä zurückgeben wird.

Berlin, 7. Jan. Die Reichstag einen Antrag ei wolle beschließen: Gemäß parlamentarischer Untersucl ob und inwiefern in de> Jakob Michael durch Kre sonstigen Vorschußieistung welche Personen und am antwortlich oder in sie oe Pressedienst mittelst, ist di richtliche Voruntersuchung Barmot eröffnet worden, und Isaak Barmat ist riä mon Barmat ist wieder a sicht auf seinen ungünsti nicht besteht. Gegen die sterialdirektor a. D. Kaut Rühe, Kaufmann Fritz Ä Alfred Staub, Kaufmann

rum längere Zeit nichi nehmen, da das Verl erschüttert war. So zo neu Fehden hin, aber Fast täglich machst einen Ausfall und nick beuten und die Feste w Aber bei reiflicher sagen, daß sich die Bn Feinde und bei dem A Dauer nicht halten Auch die Gräfin h Herold auf die Burg, dern zu lassen.

Stolz, in dem B Herold und seine zw die weiße Fahne in de! kündete der Besatzung Es war zu Mittag das äußerste Tor ritte Er war ihnen < Während die drei Friedrich seinen Die; wurden.

Die hochmütige <- tern,glaubt Wohl, wi sie und ihre-Verbündet Rottweil, vom Gegent Nase drehen, länger al<

Im großen

Das war ein schwerer Schlag für die Gräfin; sie konnte

stellt, an denen die go Platz nehmen konnte; des dampfenden Fleis getragen wurde. wein, ragten wie klein und Tellern empor.

Schnell war die 2 Graf Friedrich und Appetit über Speisen auf das Erscheinen de Was bringst du i Schreitenden entgegen Bielen uns die Narr an, wir werden aus« man gegen Frauenzin soll und die Bedi Der Herold stank Speisen auf den Tisch Verlegenheit und wu spütische Rede. Er k wäre in der größten störrisch anfangs, abe Bedingungen der Grä mit hohlen, eingefalle heißhungrigen Blicken