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slainini. Aus dem Dnchsiock wurde eiue Person gerettet, die durch die Rauchentwicklung Keine» Ausgang nach unten mel)! finden konnte Die Braudursache ist noch nicht genügend ausgeklart. Bei dem herrschende» Sturm hätte sehr leicht eine Brandkatastrophe entstehen können.
Stuttgart, 4. Jan. (Zahlung der restlichen Rentenbankzinsen durch Industrie, Gewerbe und Hände! einschließüch der Banken zum 15. Januar). Für die Zahlung oer zweiten Hülste der von Industrie, Gewerbe und Handel einschließlich der Banken an die Deutsche Reutenbank geschuldeten Halbjahreszinseu war der 13. Januar 1925 in Aussicht genommen worden. Es empfiehlt sich, Zahlungen zu diesem Termin vorläufig nicht zu leisten, da Bcrhaudlungen mit der Rentenbank über eine anderweitige Regelung dieser Zinszahlung schweben.
Stuttgart. 3 Jan. (Verschmelzung) Wie mir erfahren, ist die Verschmelzung r er Württembergischen Bereinsbank mit der Deutschen Bank nunmehr üurchgeführi. Die Niederlassungen der Deutschen Bank in Groß-Stuttgart werden unter den nächstheuden Firmenbe zeichnungen weitergesühn : Württembergische Bereinsvank, Filiale der Deutschen Bank (Frieorichstr 46 50), Württembergische Bereinsbank, Filiale der Deutsche» Bank Abteilung Bankanstalt iGymnasiumstr. 3), Württembergische Bereinsbank Filiale der Deutschen Bank, Abteilung Hosbank (Königstr. 72 , Württembergische Vereinsuank, Filiale der Deutschen ^a»k, Depositeukasse Karlsvorstadt (Böblingeistr. 115), Württembergische Bereinsbank, Filiale der Deutschen Bank, Depositen- Kasse Degerloch (Tübingerstr. 9 , Deutsche Bank, Zweigstelle Cannstatt (Königstr. 51).
Stuttgart, 2. Jan. (Räuberische Erpressung.) Wegen eines Raubanfalls wurde vorn Schöffengericht der 32jährige Bauarbeiter Wilhelm Zibold von Markgröningen zu der Zuchthausstrafe von 2^4 Jahren neben Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren verurteilt. Er hatte nachts bei Markgröningen den Fellhändler Etzel von Asperg, von dem er erfahren hatte, daß er eine größere Geldsumme bei sich trug, mit dem Ruf: „Geld her oder den Revolver!" angehalten. Als der wiederholten Aufforderung keine Folge gegeben wurde, stieß Zibold den Ueberfallenen zu Boden, setzte sich rittlings auf ihn und drückte ihm mit beiden Händen die Kehle zu. Als im Augenblick höchster Gefahr z>vei Fußgänger daher kamen, ließ Zibold von seinem Opfer und sprang davon; er war aber erkannt worden und wurde am andern Morgen festgenommen.
Stuttgart, 2. Jan. (Gerichtsurteile und Aufwertung.) Der Württ. Hypothekengläubiger- und Sparerschutzverband e V. Stuttgart schreibt uns: «Seit dem Reichsgerichtsurten vom 36. November 1923 sind die Beschlüsse der Gerichte in Württemberg und im Reich fast durchweg günstig nir die Gläubiger. Neuerdings haben sogar das höchste Preußische Gericht, das Kammergericht in Berlin und ein Senat des Reichsgerichts in Leipzig die 1. und 4. Durchführungsverordnung zur 3. Steuer- notverordnung bzw. Teile derselben für rechtsungültig erklärt. Bekanntlich hat gegen diese Beschlüsse der Reichspräsident und die Reichsregierung den Artikel 48 der Reichs-Verfassung, der sich mit dem Ausnahmzustand befaßt, zur Anwendung gebracht. Die Gegner der Aufwertung treiben zurzeit eine systematische Pressepropaganda, die darauf berechnet ist, die Sparerbewogung zu schwächen und die Sparer und Gläubiger mürbe zu machen So wird in diesen Tagen ein Urteil des Oberlandesgerichts Hamm mitgeteilt, wonach der Hypothekengläubiger gezwungen werden könne, gegen 15 Prozent Aufwertung die Löschungsbewilligung zu erteilen. Dazu ist zu erklären, daß vor kritikloser Hinnahme derartiger ganz allgemein gefaßter Rechtssprüche nicht scharf genug gewarnt werden kann. Ohne ganz genaue Kenntnis des Tatbestandes kann man nicht beurteilen, ob das Urteil richtig ist oder nicht. Sicher ist, daß nicht jeher Hypothekengläubiger gezwungen werden kann, gegen Zahlung von 15 Prozent einfach Lösch-ungsbcwilligung zu erteilen. Dies könnte höchstens dann der Fall sein, wenn eine vertragliche Verpflichtung im Einzelfall bestünde, die Zahlung anzunehmen. Außerdem besteht der Z 5 -der 3 Stenernotverocdnung nur vorläufig, wenn er überhcmpt giftig ist. Jeder kann üch also gegen Nachteile schützen, wenn er entweder die Löschungsbewilligung verweigert, oder die Löschung nur gegen im Grundbuch eingetragene Vorbehalte bewilligt.
Stuttgart, 2. Jan. (Die Bewegung der Bevölkerung) Die Zahl der Eheschließungen hat im 3. Vierteljahr 1924, wie lkn Mitteilungen des Statistischen Landesamtes zu entnehmen ist, überall in Württemberg, einschließlich Stuttgart, abgenommen. Sie betrug 3523 gegen 4994 gegen das 3. Quartal 1923. Der seit einiger Zeit zu beobachtende Rückgang der Eheschließungshäufigkeit hat demnach angehalten. Die Zahl der Geburten weist im allgemeinen gleichfalls einen Rückgang am und ist nur in Stuttgart gestiegen. In ganz Würrtemberz wurden 11815 Kinder geboren gegen 12 305 im 3. Quartal 1923. Andererseits blieb die Zahl der Gestorbenen zurück (6923 gegen 7598). An dieser Abnahme waren die Säuglinge stark beteiligt. Es starben an Kindern im 1. Lebensjahr 1044 gegen 1236. Der Geborenenüberschuß betrug 4606 gegen 4390, in den drei abgelaufenen Quartalen 12614 gegen 11850.
Reutlingen, 4 DIan. (Tod durch Unvorsichtigkeit.) Der 16 Jahre
alte Viktor Celiudo in der Ottilienstrnße hat sich durch unvorsichtiges Hantieren mit einem sogenannte» Schiesistork schwer verletzt und ist au den Dstgeu der Perletzmig gestorben. Als der Schuß nicht los- gehrn wollte, hielt Lelindo den Schießstock vor den Unterleib und wollte das Zündhütchen herausnehme». Dabei kam es zur Entzündung des Pulvers: die ganze Ladung ging den, jungen Menschen in den Unter!-ib und zerriß die Bauchschlagabrr. Er wurde svsort ins Bezirkskrankriihaus nbergesührt, wo er den Peilclzmiae» erlegen ist.
Nürtingen- 3. Jan. (Zu der Bluttat.) Ter Deutschamerikaner Heinrich Weißheim, der den jungen Kaufmann schacht niodergcschosse» Lat, ist identisch mit dem Amerikaner, der in Stuttgart wiederholt vor dem Gericht eine Ralle -vielte und zwar das erstemal wogen einer Licbestrag'kainvdie mit einer hübschen Kellnerin und das zweitemal wegen mlichr.r Beschuldigung seiner Quartierleute.
Schtoenningeu, 3. Jan. (Verhaftung.) Wege»,erschwerter Amtsuntcrschlagung wurde der bisherige städmclie Wohnnngs- beamte Mössinger von der Kriminalpolizei -engenommen und ans Amtsgericht Rottweil eingeliefert.
Gmünd, 2. Januar. (Einbruch.) I» der Nacht auf 2. Januar wurde versucht, in den Laden des Metzgerineislrrs Röhme auf dem Kotten Mari-t eiozubrechen Der Täter drückte ms über der Auslage angebrachte Klappfenster ei», wodurch er ohne Mühe die reichhaltige Auswahl von Fleisch- und Wurstwaren hätte erreichen können. Durch das Eindrücken der Klappvorrichtting wurde aber der Inhaber »us dein Schlafe geweckt, er eilte in den Laden und forderte den eben hereinlangeuden Ei-,brechec aus, seine Hand zurückzuztehen, andernfalls er schießen würde. Dieser erwiderie ihm kalt: „Dann schieß doch!', flüchtete sonderbarerweise auch nicht, sodaß die inzwischen herbeigerufene Polizei ihn verhaften konnte. Es ist dies der zweite Einbruchsversuch bei Metzger Böhme und mau vermutet hinter dem ersten gelungenen Einbruch denselben Täter.
Alm, 3. Jan. (Eisenbahnerlos.) Der i» Pfuhl wohnende 22jährige Ankuppler Matthäus Maier kam beim Rangieren auf dem Söf- linger Rangierbahnhof zwischen die Puffer, wobei ihm der Brustkorb eingedrückt wurde, sodaß er tot vor seinem neben ihm arbeitenden Bruder Georg zusammenbrach.
Ulm;, 2. Dez. (Explosion.) Ms gestern abend die Kirchenbesucher der Wengenkirche die Kirche verlassen hatten, wurden sie durch einen explosionsartigen Knall erschreck und zu gleicher Zeit hörte man Glasscherben auf der Straße klirren. Ein Bewohner der Wengenkaserne hatte ein ganz kleines Quantum altes Pulver auf seine Explosionsfähigkeit geprüft und den übrigen Rest des Pulvers nicht genügend weit weggestellt, 'vdaß auch er zur Explosion kam. Es entstand eine gewaltige Detonation, die Fensterscheiben wurden zertcümemrt, sogar die Wände des Zimmers beschädigt. Personen kamen nicht zm Schaden. Die Weckerlinie wurde alarmiert, aber rechtzeitig wieder abbvstellt. Wäre ein Brand in dem Gebäude ausgebrochen, hätte es jedenfalls zu einer schweren Katastrophe geführt.
Blaudeurev, 3. Jan. (Schrecklicher UnglückSfall) Heizer Linder, der in der Kaffeerösterei der Brauerei zur „Krone" einen Riemen auf die im Gang befindlHhe Transmission legen wollte, wurdk von dieser erfaßt und derart stark an die Decks geschleudert, daß er bewußtlos zu Boden siel. Nach Verbringung ins Krankenhaus, wo der Arzt einen Schädslbruch und Bluterguß ins Hirn feststellte, starb der Bedauernswerte, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Die Familie Linder war aus ihrer Heimat in Lothringen unter Zurücklassung von Halb und Gut Vertrieben worden.
Biberach, 4. Jan. (Der geldhungrige Staat.) Bor einiger Zeit verkaufte die Stadt einige Brait----und'Mali-Bilder, um aus dem Erlös unterstützungsbedürftigen Verwandten der beiden Maler eine Beihilfe zu gewähren. Da der Erlös also rein wohltätigen Zwecken dienen sollte, erbat man von der Finanzverwaitung den Erlaß der Luxussteuer im Betrag von 312 Mark. Die Finanzbehörde versagte jedoch das erbetene Entgegenkommen. Wenn jedermann nach diesem Rezept des Vaters Staat handeln wollte, dann könnten die armen Leute samt und sonders verhungern.
Wangen i. A., 3. Jan. >Festgenommene Postdiebe.) Die 4l- und 16jährigen Brüder Josef und Georg Igel von Dentenweiler, Gde. Langnau O.A. Tettnang, wurden von der Landjägerstation Wangen als Täter des am 27. Dez. auf der Staatsstraße Wangen— Neuravensburg verübten großen Postdiebstahls ermittelt. Der aus einem versiegelten Postsack geraubte Betrag von 7000 Mark konnte restlos beigebracht werden. Durch Verausgabung größerer Geldbeträge bei ihren Einkäufen hatten sich die Täter verdächtig gemacht. Bei dem Diebstahl waren sie in ganz raffinierter Weise oorgegangen und hatten durch Umherstreuen von Papieren aus dem geraubten Postsack die Sicherheitsorgane auf falsche Spur zu lenken versucht. Zunächst leugneten sie hartnäckig. Einer der Burschen beteuerte sogar mit aufgehobenen Händen seine „Unschuld". Erst nach längerer Vernehmung durch die Landjäger gestanden sie die Tat. Von den 7000 Mark, die sich im versiegelten Postsack befanden, hatten die beiden etwa 5600 Mark in einer Streuwiese in der Nähe des elterlichen Hauses in einem Topf vergraben. Durch sofortige Beschlagnahme von Bargeld in der Wohnung der Täter konnte jedoch auch der Rest der gestohlenen Summe beigebracht werden. Die Täter wurden dem Amtsgericht Wangen eingeliefert. Wie man hört, soll der Pater der beiden wegen eines Viehdiebstahls in Lindau sich in Haft befinden.
Heidenhci«, 3. Jan. Auf dem Aussichtstnem hat sich i« der Nacht zum Mittwoch ein junges Liebespaar erhängt. Der Jüngling stand im Alter von 16 Jahren, mährend das Mädchen, das auf Besuch aus Stuttgart bei ''einen Eltern hier weilte, etwas über 17 Jahre zahlte. Die beiden jungen Leute sollen sich, wie aus -gelegentlichen Bemerkungen des jungen Mannes hervorging, schon seit längerer Zeit inir dem Gedanken getragen haben, freiwillig zusammen in den Tod z« gehen, wenn sie einander nicht bekommen könnten
Ellwangen, 3. Jan. (Aufwertung.) Mit Rücksicht auf die nicht ungünstige Finanzlage der Stadt im lausenden Jahr gewährt der Gemeinderat den im Oberamtsbezirk wohnenden Privatgläubigern für das Rechnungsjahr 1924 aus dem halben Goldmarkwert ihrer Forderung 4 Prozent Zins. Diese Zahlung, die eine lediglich freiwillige und keine Anerkennung der Schulden ist, wird auf die etwaige Aufwerkungsleistung eingerechnet. Körperschaften werden nicht berücksichtigt. Der Kaufpreis für oie Bauplätze auf der Wolfgangshöhe wird auf eine 1 Mark für den Quadratmeter festgesetzt. Die Vergnügungssteuer für ei» zu errichtendes ständiges Kino wird auf l2 Prozent ermäßigt.
Baden.
Ntederbühl (Amt Rastatt), 3. Fan. In der Nacht zum 1. Januar wurde von cinein bis jetzi noch unbekannten Täter durch ein Fenster der Wohnung des Gemeinderechners ein scharfer Schuß abgegeben, glücklicherweise ohne daß jemand verletzt wurde. Am Neujahrstug erh-elt der Besitzer des Hauses einen anonymen Brief ganz gemeinen Inhalts. Es ist das um so auffälliger, als dem Gemeinde- rechner in einer Nach! sämtliche Fensterscheiben eingeworsen und in einer anderen Nacht ein ihm gehörendes Hanffeld vollständig in Brand gesteckt wurde Bisher ist es noch nicht gelungen, den Täter der verdienten Strafe zuzuführen.
Eschbach (Amt Freiburg', 3. Januar. Gestern morgen ereignete sich aus der Landstraße von St Peter nach Eschbach ein Unglücksfall. Der ledige Landwirt Joses Schüler von hier fuhr mit einem beladenen Holzwagen von St. Peter nach Eschbach. Aus der hartgefrorenen Straße kam der Wagen rasch ins Laufen, wobei zugleich die Vorderbremse brach. Das Pferd konnte den Wagen nicht mehr anhalten und wurde an den Abhang der Straße gejagt. Pferd und Wagen stürzten den Abhang hinunter: der Fuhrmann kam mit dem Schrecken davon, während das Pferd aus der Stelle geschlachtet werden mußte.
Einbach (Amt Wolfach), 3. Januar. Von einem vorbeilaufenden Pferd erhielt der 10jährige Sohn des Hofbauern Wendelin Neumaier in Hintereinbach einen so unglücklichen Schlag auf den Kopf, daß das Kind nach wenigen Minuten starb.
Billingen, 3. Jan. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, ist d e Nachricht, daß die hiesige Uhrenfabrik Martin Jauch beabsichtige, ihren Betrieb stark einzuschränken, unwahr. Die Firma arbeitet vielmehr mil dem Höchststand ihrer Arbriterzahl von ungefähr 350 Leuten und es ist eine Einschränkung des Betiebs in keiner Weise beabsichtigt.
Vermischtes,
Kämpfende Wiesel. Zu der Notiz aus Heilbroun, wonach ein Mann von Wieseln angegriffen und gebissen wurde und sich nur mit Hilfe eines Herbeieilenden der wütenden Tierchen erwehren konnte, schreckt ein Jäger in der „Tauberzeitung": Wiesel und Hermelin werden vielfach verwechselt. Das Wiefel (Kleinwiesel) ist nur zwölf Zentimeter lang und ist rötlichbvau» und im Winter weiß bis auf die stets schwarze Schwanzspitze. In dem von Heilbronn gemeldeten Fall handelt es sich offenbar um das Hermelin. Man sollte nicht glauben, daß das kleine schlanke Räuberchen dem Menschen gefährlich werden könnte, und Loch ist dieser Fall nicht vereinzelt. Brehm schildert ein ganz ähnliches Vorkommnis, wo Hermeline einen Mann angegriffen und an den Händen, am Hals und im Gesicht gebissen HÄen. Das Hermelin kennt keinen Feind, mit fabelhartem Mut stürzt sich das geschmeidige Tierchen selbst auf größere Tiere und beißt sich im Genick fest. Vor Jahren befand ich mich eines Abends auf dem Anstand am Waldrand. Plötzlich stürmte ein Hase laut klagend aus der Fichbenkultnr, überschlug sich in einem Graben und wälzte sich wie im Todeskampf. Nach dem Schuß nahm ich Len Hasen auf, da fuhr mit gellendem Schrei und nachfolgendem Fauchen ein Hermelin an mem Bein und versuchte emporzuklettern. Ich schleuderte den wütenden Angreifer mit einem kräftigen Ruck hinweg und erlegte ihn mit der Flinte. Als ich den Hasen untersuchte, sand >ch eine tiefe Wunde im Genick; dort hatte sich das Hermelin sing in essen, um Blut zu trinken. Mit Recht vermutete ich, daß noch mehrere Hermeline in der Nähe seien; in einem Steinhaufen stellte ich eine kleine Kastenfalle ans, verdeckte sie mit Steinbrocken und ließ seitlich eine Oeffnung frei. Die Gewohnheiten des Hermelins waren mir durch jahrelange Beobachtungen bekannt; wo irgend ein größerer Steinhaufen liegt, schlüpft das Tierchen hinein. Schon am nächsten Tage hatte ich ein Wiesel gefangen; innerhalb zwei Wochen hatte ich auf -demselben Platz acht Stück erbeutet. Längst ist das Hermelin zu einer Uebwmacht gewachsen. Das kam mir deutlich zum Bewußtsein, als ,ch an verschiedenen Plätzen noch Dutzende der kleinen Räuber fing und
Frauenhatz.
Geschichtliche Erzählung ans dem 15. Jahrhundert von Felix Nabor.
19) (Nachdruck verboten.)
Ein anderes Lied ging ihr durch den Sinn, das sie von einem fahrenden Sänger vernommen. Las sie aber aus jungfräulicher Scheu nicht zu singen wagte. Aber ihre Lippen flüsterten es leise:
„Als ich kam gegangen.
Hat mich auf der Au
Schon mein Freund empfangen!
Hehre Himmelsfrau.
Da er mich ans Herz geschloffen.
Ist mir ew'ges Glück entsprossen!
Ob er mir geküßt den Mund?
Tandaradeil
Seht, er ist noch rot zur Stund'!"
„Fahr wohl, mein Trautgeselle", sprach sie in den leise ziehenden Mbendwind hinaus, „fahr Wohl und gedenke mein! In süßer Minne denk ich dein, wenn der liebe Abendstern ins Fenster leuchtet, und bei Hellem Sonnenschein, wenn ihr glühender Strahl die Rosen küßt. Soll ich dein entbehren, so schwindet all mein Glück und dunkle Nacht legt sich über die müden Augen. O Trauter! warum zogst du zu dem bösen Zollern- grafen. Nun trifft auch dich, seinen Gesippten, die harte Fehde. Und Wenns im grünen Tal auf blumigem Anger zur heißen Feldschlacht kommt, da trifft dich der tödliche Speer und sie legen dich blutend auf den Rasen. Weh! weh!" stürzte sie und Tränen rannen aus den blauen Augen auf die Rosenwangen, „o, daß ich dir nahe sein und dich schützen könnte gegen Schwerteshieb und Lanzenstoß! Hohe Himmelsiran", betete sie fromm, indem sie in die Knie sank und die Hände flehend zum Himmel aufhob, „schütze mir Loch dm Minniglichen mit deinem mächtigen Himmelsschild, daß er unversehrt heimmhre nach blutiger Fehde. Ich will auch die schwerste Kerze vor deinem Bilde in der Stiftskirche aufstecken, wenn du ihn >chntzest »nd mit deinem glänzenden Sternemnantel deckest."
Ruhe und süßer Friede kehrten allmählich in ihre Seele ein; sie gedachte des fernen Geliebten und entschlummerte, an
ihr Ruhebett gelehnt, indes der Tranmgott rosige Bilder in ihren Schlummer wob.
Ein Nachtfalter, der den Weg ins Gemach gefunden hatte und sie umschwirrte, weckte sie ans ihren Träumen; sie glaubte immer noch, das gleichmäßige Brummen des schwirrenden Insekts zu hören, bemerkte aber bald, daß es eine Männerstimme sein muffe, die diese Laute hervorbringe. Vollends erwacht, vernahm sie nun deutlich eine gedämpfte Männerstimme, die im Gemach der Gräfin sprach. Unwillkürlich beugte sie sich vor und lauschte. Sie vernahm nun durch die dünnen Holzwände ein Gespräch, das sie in Angst und Unruhe versetzte.
- vor der ganzen Besatzung der Burg", sprach die Stimme, „beschimpfte er mich und nannte wich einen Feigling! Haha! es ist wahr, mit Schwert und Lanze bin ich kein großer Held! Die RohrfeLer ist meine beste Waffe. Und ich versteh sie zu führen wie einer!"
- „Aber", fiel die Gräfin -dazwischen, „warum bliebet Ihr nicht im sichern Burgfrieden und ließet die anoern zum Kamps?"
„Ja, das ists", sprach die Männerstimme, zu Hause bleiben, während sich der junge Lasse, der verdammte Stauffenecker, allen Ruhm allein wegnimmt und für mich nicht ein Körnlein abfällt. Zusehen, wie mein Einfluß auf den Grafen von Tag zu Tag schwindet, während dieser seinen „lieben Walter" all Abende mit Eichenzweigen bekränzt und ihn zum Helden erhebt. Das wurmt mich am meisten. Und ich wollte cs ihm gleichtun und glaubte auch ein Fähnlein gegen die Spießbürger führen zu können, so gut wie er! es ist mir nicht gelungen!"
„Er ist aus anderem Holz geschnitzt als Ihr", sprach leise die Gräfin, während Berta bei diesem Lobe vor Freude wie eine Rose erglühte.
„Mag sein", sprach der andere, „mein Lebtag reit ich nimmer zum Speerkampf. Denn mein Ansehen beim Grafen ist dahin. Und, ich spürs, ich erw-erb es nimmer! Das ist der Grund, warum ich ihn Haffe! Der andere wiegt schwerer: er hat mich ehrlos gemacht, mich Feigling geschimpft vor Rittern und Knechten. Beide, den Grafen und seinen neuen Schützling,
muß ich Haffen — hassen bis in den Tod! Und sie vernichte« zu helfen, dazu biete ich Euch, Frau Gräfin, die Hand!"
„Wer bürgt mir aber für die Wahrheit Eurer Gesinnung? Heute früh spracht Ihr anders, so, als wäret Ihr des Grafe« Vertrantester Freund! Wie kann ich, sagt es selbst- Euch trauen?"
„Frau Gräfin, als Gesandter mußte ich den Auftrag deS Grafen vor Eurem ganzen versammelten Hofe erfüllen. Jetzt aber bin ich desselben entledigt und nun bin ich nicht mehr Gesandter des Grafen — nein — verflucht iei er und seine Se- sippen — jetzt bin ich nur noch der Rächer meiner Ehre! Und dieser bietet Euch nochmals die Hand zum Kampfe gegen Friedrich von Zollern."
Henriette zauderte immer noch; sie war mißtrauisch und ging daher behutsam zu Werke.
„Ihr mißtraut mir, Frau Gräfin! Ihr tut Unrecht! Hört mich zu Ende! Ich kenne die starke Burgfeste des Grafen, die für unüberwindlich gilt. Sie ist es auch!"
„Bah!" erwiderte die Gräfin herrisch, „das wollen wir erst sehen. Sie muß fallen, das habe ich beschlossen. Und ihr Herr mit ihr!"
„Ihr könnt jahrelang vor der Burg liegen, und werdet keinen Schritt vorwärts kommen — wenn ich Euch den Weg nicht zeige."
„Nun", sprach rasch entschlossen die Gräfin, so zeiget ih» mir, und stellt Eure Bedingungen. Ich will sehen, ob ich darauf eingehen kann."
Hier sank das Gespräch zum Geflüster herab, so daß Berta kein Wort mehr verstand.
Angst und Sorge stritten in ihr um die Wette; sie hätte sich Flügel leihen mögen, um dem Geliebten die nahende Gefahr zu künden! Hätte sie doch die Pläne erfahren können, die die Gräfin mit dem unheimlichen Besuche ausgeheckt hatte. Aber es war unmöglich; hätte sie, um mehr zu erfahren, ihre Anwesenheit an der Türe und ihr Wachen durch voreiliges Geräusch verraten, so wäre ihr schwere Strafe von der Gräfin erteilt worden. So beschloß sie, sich ruhig zu verhaften und auf einen Zufall zu warten, ihr mehr von dem Geheimnis verraten würde. ' Fortsetzung folgt )
unschädlich machte. Der nicht ans, der Hühnerst mehr Hasen als in früh« Hermelin ist jagd- uv*' Wiesel, das außer den Im vorigen Jahr schl nen Hühnerstall und tot« Hermelin ist aber unbei wildes. Der Fang der und Heger in seinem Re In der Mausefalle bahndiebe auf gelungen auf dem Weichenturme rausch und hatten den brachen werde. Er sah Wagen die Türe etwa- warf den Schließhaken Stimmen zu vernehme: «nd die Polizei holte erbrochen hatten, um Ein furchtbares jahrstages in Lübeck ten Kinder, als plötzuo ausschalt, weil sie auf sich ein zehnjähriges mit sich nahm, um arp übrigen Kinder liefen wie jetzt festgestellt ist, Dort tötete er es, nac verbrechen an der Klen in der Zentralheizung tag ist von den Eltern worden. Am Morgen Tiedemann, der in der chen sprechen sehen. Ir noch Älutspuren entdeck man sogar eine große Von der Leiche wurde ständig zu Asche verbra Tochter des Oberkellner nicht, erklärte aber, sich nen, sondern in einem Tiedemann ist 35 Jahr Kindern. Er will im der Zeit an Dämmerzu Unterschlagungen ' schlagnngen von 250 Oberpostsekretär Berth Osten Berlins als K worden. Er hat die zu verheimlichen versto sin häufiger Gast und Leidenschaft geworden Belohnung von 30 000 Schmuggler. In ging kein Tag, an den Deutschland—Schweiz- ren versucht wurden Schmuggler, um einen Festmark haben diese versuchen nun wieder Fälle verwegener Sri Vorarlberg-Schweiz jedenfalls in der Anna entdeckte ein Beamter gebiet heraufkam, das mit 280 Liter Bräunt beiden Führer, Blum suchten erst den Beamt ihn Blum mit der He schoß ihm nach, Verse letznugen in achte der «nd den einen Führer Der geflüchtete SP Tschechoslowakei entkoy zweifellos noch einige dann Berlin in Begle Auto verlassen. In der Kraftwogen eine einen Hotelbesitzer, ihr und seine Begleitung Autobesitzer erklärte sir fahren. Der Chauffwi gen aus Luckau versch im Stich gelassen Wort der Kraftwagenführer Waldenburg in Schlesi Übergänge nach der 2 hat aber das Angebo ist wieder nach Lucka -erzählte er von dem wurde argwöhnisch, zi Flucht Webers erfahr« Polizei von den Wahr Sturmverheerung in ganz England der der Flüsse seit 1903. Stundengeschwindigke steine sind eingestürzt zahlreiche Bäume ent! Im Seebad Brigthon mederstürzende Trüm vom Sturm in Folkes! In Portsmouth wur Oberdeck aus «den S Haus geschleudert, des Die Fahrgäste kamen Ein Teil des Eisenbc nach Dseppe, der Or Fluglinien mußten ei mußte sogar seine A gefahr aufgeben. Di« Meter gestiegen. Das Londons bildet einen chester geriet ein grr Feuer konnte erst na strengungen gelöscht Schadenfeuer. In großes Warenhaus Sämtliche Wrrenvor, Wurden ein Raub der brach in einem große:
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