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m 21. Dezember 1924.

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leise herzlicher Teilnahme reines lieben, unvergeß-

Merkle,

Leitung von hier und aus- mg und Nachruf, für den ZesangvernnsEmtracht" auf diesem Wege herz-

,itin: Goptzie Merlle Kindern.

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prima Wubfielsch. Nges Kuhfleisch. lsr zumLamm".

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lndlichst einlade, idingrr z.Hirsch".

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ag. den 2«. Dezember.

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Ärg 75 voldpsg. Dnech Är Post in« Ort», u Oi»«'- «ntsoerkchr, sowt» im >nft. irri, Bert«. 75 G -M. «.Postd-st-ÜMd. Preist stribirid., R«tz«chsdMr »«rbehatien. Preiset«»

In Fällen ho!;. Genoai! besteht kein Anfprsch auf Lieferung de» Zeitung vd ,uf Rtickerftattnng de» Bezuzsp reise»

'Erstellungen nehmen alle PvWellen, sowie Agen­turen u. Austrägertnneri feder-eit entgegen

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Mblatl für Se« OberamtsbLAirk Neuenbürg.

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Aufträge

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N 304

Samstag, den 27. Dezember 1924.

82. Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Die Weihnachtsglocken sind verklungen und haben ihre zweitausend Jahre alte Botschaft vom Friesen den Menschen, die eines guten Willens sind, ins Land hinaus erschallen lassen Anders als in früheren Jahren, da die Inflation das Wirt­schaftsleben erschwerte und bitterste Sorge m ungezählte Fa­milien brachte, konnte diesmal der Weihnachten Zaubermacht m mancher Familie Einkehr halten. Freude, echte und edle Weihnachtsfreude, an der Jung und Alt sich erbauen, hat als Lichtblick in den Sorgen des Alltags, dem schimmernden Glanz des Christbaums gleich, in bedrückte Herzen geleuchtet. Solche Freude ist für die Menschen notwendig, ebenso notwendig, wie Heller erwärmender Sonnenschein für das Wachstum und Ge­deihen der Pflanze. Und in seiner erhebenden Wirkung so ganz anders als ausgelassener Taumel und leichtfertige Genußsucht, die die Seelen verderben und keine sittlichen Werte schaffen. Aber die Besserung der Lage, die die Stabilisierung der Wäh­rung, ein Wunder in seiner Art, gebracht hat, Vars nicht da­rüber hinwegtäuschen, daß es immer noch unendlich viel Jam­mer und Elend gibt, daß die Zahl der Kleinrentner, der«r, die Hab und Gut verloren und in Armut versunken sind, immer noch 20 000 im Lande beträgt; darf auch nicht darüber hinwcg- täuschen, daß die Hoffnungen dieser Aermsten der Armen, die sie und ungezählte andere auf die vor den Reichstagswahlen gemachten Versprechungen setzen, der Erfüllung harren.

In den Weihnachtsglockenklang fiel auch sonst noch mancher schrille Mißton. Wo sind Frieden und Versöhnung un poli­tischen Leben-' Schlimmer denn je regieren Haß und Partei- egoismns. Und es ist schon weit gekommen, wenn die ei,«fache und nackte Feststellung der Tatsache, daß mancher Städter dem Bauern die jetzige ungünstige Wirtschaftslage gönne und es gibt leider Städter, denen die Not der Landwirtschaft gleich­gültig ist, wenn sie nur immer den eigenen Magen gefüllt wissen dazu benützt wird, um dem Staarsbräsidenten eine Verschärfung der Gegensätze zwischen Stadt und Land und eine Zerreißung des Volkes mit den Worten vorzuwerfen, daß solcher Sadismus, sich an der Not unserer Volksgenossen zu freuen, dem Staatspräsidenten als Erbe seiner Rasse nahe liegen möge. Das sind Mittel im politischen Kampfe, auf d,e unter allen Umständen verzichtet werden muß.

Auch im Reiche sieht es nicht nach Frieden, Eintracht und Versöhnung aus. Die ganze Jammerwürd'gkett des Parla­mentarismus zeigt sich darin, daß man für die Regierungs­krisen Zunächst kein anderes Heilmittel gefunden hm, als die Hinausschiebung ihrer Lösung in das neue Jahr hinein. Wird da eine Lösung überhaupt gefunden werden? Die Lage ist so verworren wie noch nie und der Karren so gründlich ver­fahren, daß schon wieder von einer Auflösung des Reichstags die Rede ist. Als ob Deutschland die Mittel besäße, um in kürzesten Zeitabständen immer von neuen 20 Millionen für Wahlen auszugeben. War die alte Reichstagsauslösung schon unnötig, verwerflich und lediglich der Ausfluß unseres un­fruchtbaren Parteiwesens, so müßte sich das Volk doch entschie­den verbitten, daß man durch eine nochmalige Auflösung des Reichstags mit ihm und seinem Willen Schindlnder treib,. Diese zweite Auflösung wäre auch verfassungswidrig. Das Volk hat bei der Wahl gesprochen und seinen Willen kund getan. Nun ist es Pflicht der Parteien, denen -das Varerland über der Partei stehen soll, dafür zu sorgen, daß eine aktionsfähige Re­gierung zustande kommt. Es scheint, als ob die Parteien seit 1918 nichts gelernt hätten, sonst müßten sie endlich sich dahin durchgerungen haben, unter einander das Kriegsbeil zu begra­ben, das gegenseitige Beschulden lassen und einen dicken Strich unter die Geschehnisse ziehen. Sind doch die lachenoen Traten im Streit der deutschen politischen Parteien unsere Gegner und Bedrücker. Es wird wohl keine Partei behaupten wollen, daß sie mit ihrer Politik während des letzten Jahrzehnts keine Fehler beging. Darum wäre es wohl das Richtigere und dem Wähle des Vaterlandes, das man immer auf der Zunge führt, am besten gedient, wenn alle die größeren Parteien sich auäafs- en und den guten Willen zeigten, sich zu einer Volksgemeinschaft zu vereinigen, welche die Sozialdemokratie bis einschließlich iwr Deutschnationalen umfaßt. Freilich, ohne daß überall Pflöcke zurückgesteckt werden, wie wir schon öfters betonten, daß bei den sich am schärfsten bekämpfenden Parteien ein gewisser Gesin­nungswechsel, ein Versöhnungswille Platz greift, geht es nicht. Und in dieser Beziehung sind alle Parteien mehr oder weniger anzuklagen. Was haben seit 19,8 diese fortwährenden Partei­kämpfe genützt? Rein gar nichts! Wohl aber eine Menge Minister a D. geschaffen. Drohnen, die am Geldlk-ntei des deutschen Volkes nagen. Und was noch schlimmer ist, das An­sehen Deutschlands im Ausland hat unter diesen Parteckämpfcn schwer gelitten. Der Weise, sagt ein Sprichrwrt, wird durch fremden Schaden klug, ein Narr kaum durch fernen eigenen Es scheint, daß der deutsche Parteifanatismus absolut dieser Narr sein will. Aus dem Volke heraus muß, wenn der Kuhhandel unter den Parteien so weiter geht, endlich der Schrei ertönen: Weg mit dem Parteiegoismus und hindurch zur Volks­gemeinschaft!

In der Außenpolitik harrt des deutschen Volkes eine neue Demütigung. Nach allen Anzeichen muß man heute schon da­mit rechnen, daß die Kölner Zone, die am 10. Januar nach den klaren Bestimmungen des Friedensvertrags geräumt werden sollte, weiterhin besetzt blecht. Um sich Gewißheit zu verschaffen, hat die deutsche Regierung durch ihre Botschafter in London, Paris und Brüssel Schritte unternehmen lassen, ohne jedoch volle Klarheit zu erlangen. Der von den Feinden vorgebrachtc Grund, Deutschland habe sich die Verzögerung selbst zuzuschrei- ben, da es nicht entwaffnet sei und durch seinen Widerstand den Abschluß der Tätigkeit der Militärkontrollkommiftion hinaus- geschoben habe, ist angesichts der Tatsachen unhaltbar und nur

ein Vorwand, den neuesten schändlichen Vertragsbruch zu ver­decken. Fürwahr, i» politischer Hinsicht ein rrübes Jahresende!

Derrti^larrd.

Stuttgart, 23. Dez. Die Wahlen zum evang. Landeskir- chentag und zum evang. Kirchengemeinderat sind durch Ent­schließung des Kirchenpräsidenten ans Sonntag, 15. Februar, festgesetzt worden.

Göppingen, 24. Dez. Die gestrige Nummer der soz.Freien Volkszeitung" ist wegen Wiedergabe des berüchngren Bcob- achterartikels durch amtsgerichtlichen Beschluß beschlagnahmt worden. Nachträglich wurde aus demselben Grunde die Be­schlagnahme des linksdemokratischenHohenstaufen" verfügt.

Braunschweig, 24. Dez. In der heutigen Sitzung der Landesversammlung erfolgte die Wahl der neuen braunschwei­gischen Regierung. Auf Vorschlag der parlamentarischen Ar­beitsgemeinschaft der Nationalen Partei und der Wirtschafts­gruppen wurden folgende drei außerhalb der Parteien stehende Persönlichkeiten zu Ministern gewählt: Rittergutsbesitzer Udo von Grone in Kirchbrak, Rogierungsrat von Lieft, von der Kreisdirektion in Braunschweig und Oberreg'.eeungsrat Mar- guard, von der Landesökonomiekommission. Von Grone und von Lieft wurden mit je 25 Stimmen gewählt, 19 Stimmen waren jeweils ungültig. Marquardt wurde mit 25 Stimmen gewählt. Die Zahl der Abgeordneten im neun, Landtag be­trägt 48.

Die Pistole im politischen Kampf.

Auf der Redaktion der Erfurter demokratischen Zeitung Thüringer Rundschau" erschienen zwei Herren als Kartell- träger des in Thüringen sattsam bekannten völkischen Agitators, Oberstleutnant a. D. Corsep, und überbrachten dem Haupt- schriftleiter der Zeitung eine Pistolenforderung aus zehn Schritt Distanz und zweimaligen Kugelwechsel. Sie erklärten, daß der Forderung eine Beleidigung Ludendorfss durch eine in der Zei­tung erschienene Plauderei zugrunde liege, und daß der Oberst­leutnant Corsep auf eine Entscheidung innerhalb 48 Stunden dränge.

Eine Kundgebung für den Reichspräsidenten.

Berlin, 24. Dez. In der gestrigen Sitzung des Reichskabi­netts, an der unter dem Vorsitz des Vizekanzlers und Reichs­ministers des Innern Dr. Jarres sämtliche Mitglieder des Reichskabinetts teilnahmen, wurde einstimmig eine Kund­gebung für den Reichspräsidenten beschlossen. Um dieser Ent­schließung besonderen Ausdruck zu verleihen, begaben sich heute vormittag sämtliche in Berlin anwesenden Re,chsmin-ster zu dem Reichspräsidenten, wobei Vizekanzler Dr. Jarres die Ent­schließung des Kabinetts übermittelte. Die Kundgebung lautete: Sehr verehrter Herr Reichspräsident! Das Reichskabinett hat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen. Ihnen, Herr- Reichspräsident, die Empfindung zum Ausdruck zu bringen, die uns beseelt, anläßlich des schweren Ergehens, das 2,e in diesen Tagen zu ertragen haben. Wer an der Spitze des Deutschen Reiches steht, hat des Vaterlandes Wohl zu fördern und zu wahren. . Wir haben zum Teil in langjähriger Zusammen­arbeit mit Ihnen Ihr Wirken kennengelernt und Ihre Persön­lichkeit Politisch und menschlich schätzen gelernt. Aus Grund dieser Kenntnis wünschen wir Ihnen zu sagen. Laß wir ein­mütig ohne Unterschied der Parteistellung dis ,-eberzeugung haben, daß Ihre Tätigkeit so dem Wohle des Vaterlandes ge­golten hat. Lassen Sie uns Ihnen in diesem Sinn? unsere besten Wünsche für eine weitere Tätigkeit in Ihrem bohen ver­antwortungsvollen Amt aussprcchen." Der von Berlin abwe­sende Reichskanzler Marx hat Len Vizekanzler Dr. Jarres beauftragt, dem Reichspräsidenten zum Ausdruck zu bringen, daß er die Empfindungen und Wünsche des Kabinetts aufrichtig teile.

Ueber So ovo farbige Truppen auf deutschem Gebiet.

An farbigen Truppen sind im besetzten Gebiet, wie wir von zuverlässiger Seite erfabren, zurzeit folgende vorhanden: Das 16. Tir. Reg., Standort Kreuznach-Pirmasens, das 20. T!r. Reg. in Kaiserslautern-Zweibrücken, das 24. Tir. Reg. in Wies­baden-Höchst, das 26. Tir. Reg. in Siegburg, das 33. in Griesheim-Kostheim, Las 35. Tir. Reg. in Ludwigshafen- Worms, das 61. Tir. Reg. in Mainz, das 64. Tir Reg. in Speher-Germersheim, Las 65. Tir. Reg. in Euskirchen-Bonn, das 5. Spahi-Reg. in Mainz-Gehsenheim, das 6. Spahi-Regi- ment in Landau. Folgende Truppenteile der Besatzungsarmee sind zum Teil aus Farbigen zusammengesetzt: Das 9. Artillerie- Reaiment in Landau, das 288 Art.-Reg. in Biebrich-Schierstein- Dolzheim, -das ,2. Pionier-Reg. in Koblenz-Bonn-Speyer, das 52 Pionier-Regiment in Trier, das 25. Art.-Arbeiter-Bat, ver­teilt ans größere Standorte, und die 121. Train-Abteilung, die ebenfalls auf verschiedene größere Standorte verteilt ist. Bei den farbigen Truppen handelt es sich meist um braune Mann­schaften, Neger sind gegenwärtig nicht vorhanden. Bei der Ar­tillerie, den Pionieren und besonders Leim Train sind eine größere Anzahl der Mannschaften auch gelbe, Malayentyv. Tie Gesamtsumme der farbigen Soldaten auf deutschem Gebiet kann auf über 20 000 veranschlagt werden.

Ausland.

Paris, 24. Dez. DerEclair" veröffentlicht ein Geheim- protokoll über -die Begegnung von Cheguers, woraus hcrvor- geht, daß General Rollet sich der militärischen Ruhrränmung und der Räumung Kölns energisch widersetzt hat.

London^ 24. Dez. In der englischen Presse wird es als feststehende Tatsache behandelt, daß Köln am 10. Januar nicht geräumt werden wird._

Die Begründung für den beabsichtigten Vertragsbruch.

In London wird gerüchtweise behauptet, daß der britische Vertreter in der Botschafterkonferenz bei der Beratung über di« Räumung Kölns dafür eintreten wird, die Verlängerung der Ruhrbesetzung auf die kürzest mögliche Zeit einzwchränken. Daß aber eine Verlängerung der Besetzung erfolgen müsse, gilt ,n allen diplomatischen Kreisen als sicher, weil es der interalliier­ten Milstärkontrollkommission nicht möglich sein werde, vor Mitte Januar einen vollständigen Bericht einzuliefern.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Sonntagsgedanken.

Wunder.

Das neugeborne Kindelein, das herzgeliebte Jesulein bringt abermals ein neues Jahr der auserwählten Christenschar.

Es bringt das rechte Jubeljahr, was trauern wir denn immerdar?

Frischauf, jetzt ist es Singenszeit,

Las Jesulein wend't alles Leid.

Melchior Bnlpius.

Eben dies ist das heiligste Erlebnis, das der Welt begegnet ist, das größte, frohste, stärkste Erlebnis, das uns bestimmt ist, daß die Gottmenschlichkeit uns anleuchter ans einem Menschenleben, nicht als eine kalte Idee, son­dern als ein lebendiges Licht, das aufgegangen ist und wieder­strahlt in einem Menschenwesen.

,Die Oberposldirelnion hat u. a. den Oberpostsekretär Am mann in Wildbad zum Postinspektor daselbst befördert.

Neuenbürg. (Sitzung des Gemeinderats am 23. Dez.) Zunächst wurden Fürsorgesachen erledigt.

Auf den Vortrag des Stadtbauamts wird beschlossen, die Decke in der Turnhalle neu anstreichen zu lassen.

Wegen Erwerbung von 56 Quadratmetern Grundfläche zur Ver­längerung der Ilgenstraße wird Stadtpflegcr Essich Vollmacht erteilt.

Nach einer Mitteilung der Oberamtspflege sind -die Gemeinden nunmehr zu 95 Prozent des Personen-, Sach- und Vermöoensscha- dens in unbeschränkter Höhe gegen Haftpflicht versichert. Die restlichen 5 Prozent Risiko haben die Versicherungsnehmer zu tragen.

Der Heimotnothilfe werden aus der Stadtkasse 200 Mark be­willigt. Dem Schutzmann Städler wird aus Anlaß seiner Gehaltsvorriickung der Titel Polizeiwachtmeister verliehen. An den dienstlichen Verhältnissen ändert sich hiedurch nichts. Sodann wurden noch eine Anzahl anderer Gehaitsangelegenheiten erledigt nach dem Antrag des vorbereitenden Ausschusses.

Einige Neuanschaffungen (2 Tische, elektrische Lampe) für die Realschule werden antragsgemäß genehmigt, ebenso das Ergebnis der Verkäufe der Stadtpflege aus der letzten Zeit. Die N e ch- nunqssachen waren durch den vorbereitenden Ausschuß geprüft, eine Beanstandung durch den Gemeinderat erfolgte nicht.

An Wasserzins wurde festgesetzt für ein Personen- und Last­auto jährlich 3 Mark. Eine Anzahl kleinerer Sachen fanden gleich­falls ihre Erledigung. So konnte der Vorsitzende um R/« Uhr die Sitzung schließen mit dem Wunsch auf frohe Festtage. K.

Neuenbürg, 27. Dezbr. Als Echo auf den einstimmig gefaßten Protest der Amtsversammlung gegen die Stuttgarter Pläne der Weg­leitung von Trinawasser aus dem Bezirk wird aus Stuttgart geschrieben:

Die Amtskörperschaft Neuenbürg hat vor kurzem gegen einen Plan der Trinkwasserversorgung der Stadt Stuttgart aus dem Enz- tal Protest eingelegt, weil sie eine Benachteiligung der Interessen der Enztaigemeinden befürchtet. Zu diesem Protest bemerkt die Stadt Stuttgart, daß sie allerdings zurzeit technische Untersuchungen im Enz- und Eyachtal aussühren lasse mit den, Zweck, einen Teil ihres künf­tigen Trinkwasserbedarfs gemäß dem bereits im Jahre 1911 ausge­stellten Persorgungsplane sicherzustellen. Selbstverständlich werde die Stadt bei ihren Vorschlägen eine Schädigung Wildbads vermeiden und auf die Interessen des ganzen Enzgebiets die Rücksicht nehmen, die nach Recht und Billigkeit verlangt werden könne, erwarte aber auch, daß ihren Bedürfnissen Rechnung getragen werde. Den Er­klärungen der Amtskörperschaft Neuenbürg fehle zunächst noch der Boden, da ja die Vorschläge der Stadt Stuttgart noch nicht bekannt seien".

Tatsache ist, daß in Stuttgart die Absicht besteht, das Wasser aus dem Bezirk wegzuleiten. Wie weit der Plan bereits gediehen ist, wird sich in Bälde zeigen. Jedenfalls hat der Protest der Amts- versammlung seine volle Berechtigung nach vielen Seiten. Daß Le­bensinteressen des Bezirks auf dem Spiele stehen, ist bewiesen, wäh­rend Stuttgart wegen der Trinkwasserversorgung auf Reserven zu- rllckgreifen kann, wobei Interessen Anderer nicht geschädigt werden.

Neuenbürg, 27. Dez. Der Beginn des Romans befindet sich im 2. Blatt.

- aber essen tut sie immer noch.

Es ist eine von den vielen Geschichten meiner Großmutter. Sie müßte sie selber erzählen, mit den tausend heiteren Fältchen um Augen und Mundwinkel.

Die Frau Konrektor so und so, ihre liebe Freundin und Mitgenossin im Suppenverein ein Suppenverein ist nun so ungefähr, was wir jetzt auch haben, weil cs nämlich früher auch schon Not und hungrige Menschen gegeben hat, nur daß es andere waren) also die Frau Konrektorin kommt in ihre Küche und sieht da ein Mädchen stehen mit dem Snppentopf, weil es der Wochentag ist, an dem die Frau Konrektordran" ist. Die Suppe ist für die kranke Schwester des Mädchens, und der Frau Konrektor fällt etwas ein. Sie sagt:Du, aber hör einmal, ich meine doch, ich habe neulich deine Schwester gesehen, auf der Straße und ganz munter. Ist sie denn nicht wieder gesund?" Da sagt das Mädchen ganz sachlich: Ja ge­sund ist sie schon, aber essen tut sie immer noch."

Jetzt wird es aber schwierig; denn der Vergleich, den ich machen will, hinkt, und die Parallele ist schief. Ich weiß es gut, man braucht es nicht zu sagen. Gleichwohl nehme ich das Hindernis und ^ »-