schäftswelt jedoch genügenden Weise zürn Bleiben zu bewegen. Die Verhandlungen hierüber sind noch nicht vollständig abgeschlossen: doch dürfte an einem erfolgreichen Ausgang derselben schon heute nicht mehr zu zweifeln sein. Es ist beabsichrigt, während der Wintermonate d. h. in der verhältnismäßig ge- schästsruhigcn Zeit an zwei Tagen die Woche Kassenstunden in den bisherigen Geschäftsräumlichkeiten der Bank abzuhaltcn. Bei wachsendem Bedürfnis und während oer Kursaison sollen dieselben dann- täglich stattfindcn. Es ist zu begrüßen, daß die Rheinische Kreditbank den wohl allseitig bedauerten Entschluß, die hiesige Niederlassung ganz auszuheben, nun doch nicht zur Durchführung bringt. Hoffentlich nehmen die Verhandlungen einen solchen Ausgang, daß es gelingt, die Bank, von deren absoluten Notwendigkeit für Herrenalb man sich im Laust verletzten Jahre überzeugen konnte, dem Orte zu erhalten.
Wildbad, 15. Dez. (Freiherr v. Gemmingen-Guttenberg (.) Der frühere Badekommissar von Wildbad, Freiherr von Gein- mingen-Guttenberg, ist am letzten Freitag in Ealmbacb gestorben. Am gleichen Tage verschied auch seine Schwester. Fanny, Gräfin zu Inn und Knhphausen. Freiherr von Gem- mingen entstammte einer sehr alten und jetzt weitverzweigten Adelsfamilie; der Stammsitz seiner Linie ist Las Oberschloß in Bonfeld bei Heilbronn. Am 29. April 1855 geboren als der Sohn des Herzoglich Meiningenschen Oberhofjägermeisters von Gemmingen, widmete er sich der Militärlausbahn, die er fast ausschließlich im württembergischen Ulanen-Regnnent Nr. 19 durchmachte und die er als Oberst und Kommandeur dieses Regiments beschloß, um, einem ehrenvollen Ruf des Königs folgend, die Stelle als Badekommissar in Wildbad zu übernehmen. 17 Jahre lang hat er sie bekleidet, mit Ausnahme der vier Kriegsjahre, die er bei der Etappe in MontmedY verbrachte und von wo er als General nach Wildbad zurückkehrre. Freiherr von Gemmingen war wie geschaffen für die Stelle des Badekommissars. Vornehm in Haltung und Erscheinung, ebenso vornehm im Denken und Fühlen, gerecht und besonnen im Urteilen und Handeln, gleich abhold jeder dierrerischen Schmeichelei, wie herablassender Vertraulichkeit, war er der korrekte Kavalier vom guten, alten Schlage, der dnr oft dornenvollen Aufgaben seiner Stellung vollauf gewachsen war.
Eine Sammlung für die Heimatnothilfe.
„Ist denn die überhaupt noch nötig? Immer noch? Wo doch jetzt alles allmählich wieder in Ordnung kommt? Und Wo doch alles so gut organisiert ist, und nachgerade jeder Hilfsbedürftige von irgend einer Stelle aus erfaßt wird?'
Wer so.fragt, dem ist es augenblicklich entgangen, daß — mögen auch, wie wir hoffen wollen, unsere wirtschaftlichen Zustände in der Gesundung begriffen sein — doch eine große Anzahl von Existenzen von diesem Genesungspcozeß unberührt bleiben. Er weiß nichts von den vielen, die außerhalb des Erwerbslebens stehen, beiseite gedrückt durch die Umwälzung der Verhältnisse und dazu der Früchte früherer Leistungen beraubt. Wohl wird mit Erfolg darnach gestrebt, allmählich alle Bedürftigen durch die amtliche Fürsorge zu erreichen. Aber dabei bleibt dennoch viel viel Not ungestillt, die um so schwerer lastet, als sie nicht zur Schau gestellt, sondern im Verborgenen getragen wird. ^Solchen verschwiegenen Jammer aufzuspüren und zu lindern, bleibt der Heimatnothilse überlassen, deren Wirken gar nicht wegzudenken wäre aus unseren heutigen Verhältnissen, ohne daß ihre Ungerechtigkeit noch viel härter, ja geradezu in unerträglichem Maße fühlbar würde.
Ein Winter steht uns bevor, der ohne Zweifel größere Anforderungen als irgend ein früherer an die.Heimarnothilse stellen wird. Deshalb nämlich, weil das Ausland, dessen Gebcfreu- digkeit in den letzten Jahren einer großen Anzahl von Deutschen zugute kam, allgemach in seinem Eifer erlahmt.
Daß es erlahmt, ist nur natürlich. Es ist eine bekannte Tatsache, daß gegenüber einem Notstand, der schon lange dauert, die Teilnahme allmählich nachläßt. Man kann das nicht etwa nur bei materieller Not, sondern z. B. auch in Fällen langwierigen Siechtums beobachten. Die Umgebung, die anfang- voller Mitgefühl und zu jedem Liebesdienst bereit toar, gewöhnt sich allgemach an den Eindruck des Leidens; sie weiß es nicht mehr anders, als daß dies da ist; es gehört nun einmal zum Schicksal des Betroffenen, in dieser Weise zu leiden und zum eigenen, das mit anzusehen. Man wird abgestumpft, gleichgültig, unfähig zur Hingabe. Es erfordert ja auch viel mehr moralische Kraft, auszudauern in einer täglich die gleichen Ansprüche stellenden Leistung, als den Schwung zum einmaligen großen Handeln aufzubringen. Das mögen wir uns durch das Beispiel unserer Krieger gesagt sein lassen, die nicht nur im Angriff vorzugehen hatten, sondern auch jahrelang im Schützengraben aushalten mußten.
Haben die Fremden im warmen Impuls des unmittelbar berührten Herzens das Ihrige zur Linderung deutscher Not gesteuert, so ist es an uns selber, die schwerere Leistung zu vollbringen und des Opferns nicht müde zu werden. Und gerade diejenigen unter uns, deren eigene, sich wieder regelnde Verhältnisse ihnen zu einem Zweifel darüber Anlaß gibt, ob denn jetzt Heimatnothilfe überhaupt noch notwendig sei, gerade die hcchen auch den meisten Anlaß dazu, sie nicht cm Stich zu lassen.
Marie Cauer.
Im Weihnachtsfiiber.
Die Läden erstrahlen jetzt allabendlich im hellsten Licht. Ts glitzert und bricht sich in ungezählten Lichtbüscheln, selbst hinter der kleinsten Scheibe. In ungeahnter Weife macht sich die Lichtreklame breit. Mehr als ein Kompromiß wird geschlossen werden müssen, bis der Gegenstand der Bewunderung zu Hause angelangt ist. Weihnachtsgeschäft! Ein Wort mit einem Janusgesicht. Ein Wort, an dem mehr als ein Kaufmann die Zukunft seiner Firma hängen fühlt. Wie soll er's machen, um Schritt mit anderen zu halten, die vielleicht billiger einkauften? Er könnte ein Wort des alten Busch variieren: Kunden finden ist nicht schwer — aber sie zahlen sehen dagegen sehr! Ein Kunde betritt das Geschäft. Jetzt kommt der Moment: „Ich möchte Las Stück ganz gerne nehmen — aber auf einmal wird es mir zu schwer — zu zahlen. Wenn ich auf dreimal zahlen darf?" Was will der Kaufmann machen? Er belastet die Buchhaltung ungemein und erhöht die Unkosten — vom Risiko ganz zu schweigen. Der Kunde kommt ihm zu Hilfe: „Dann muß ich eben wo anders hingehen". Und „wo anders" wird man's machen, weil man's „wo anders" auch machen wird... Ach, du liebe Zeit! Ach, du liebe Not! Weihnachten vor der Türe. Wer will da gern die Worte: Enthaltsamkeit, Sparen und Einschränken hören.
Bekanntlich gibt es viele Leute, die, selbst wenn sie das Geld zu Hause liegen haben, mit ihren Weihnachtsemkäufen bis in die letzten Stunden vor dem hl. Abend warten. Die Folge dieses Verhaltens ist dann der in manchen Geschäften käst lebensgefährliche Andrang wenige Stunden vor den: Fest, wäh- rend in den Tagen vorher der normale Geschäftsbetrieb kaum
EtlkAküHtll jü ^Mkkll haben Eie -am besten, wenn Eie Ihren
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überschritten wird. Dieses Warten bis auf die letzte Minute ist in mancher Hinsicht sehr unklug und schädlich. Denn einmal ist es klar, daß in ruhigeren Stunden die Auswahl unter den Verkaussgegenständen und die Bedienung des Käufers durch das verkaufende Pcrfoiml viel besser ist, als wenn die Verkäufer sozusagen zehn und zwanzig Personen zugleich bedienen sollen und ihre Aufmerksamkeit nach aller: seiten richten müssen. Außerdem erspart der, der rechtzeitig seine für das Weihnachtsfest bestimmten Geschenkartikel cinkauft, erheblich Zeit Die Verzögerung der Einkäufe bringt auch eine starke Ueberlastung des Personals der Geschäfte mit sich, was wiederum nicht im Interesse der Kousumenteuschast liegen kann. Ileberdies sind die Tage vor Weihnachten für das Personal an sich schon ohne diese ständige Erscheinung der binausgezägerten Weihnachtseinkäufe sehr anstrengend und das Publikum sollte sich überlegen, daß die Leistungsfähigkeit jedes Menschen ihre Grenzen hat und daß auch auf die Gesundheit der Verkäufer und Verkäuferinnen Rücksicht genommen werden muß. Daher empfiehlt es sich, seine Weihnachtseinkäufe rechtzeitig, d. h. jedenfalls nicht erst in den allerletzten Tagen irnd Stunden vor dem Feste zu inachen.
Unsere Leser in Calmbach
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WerMNÄN«».
Tragischer Ausgang einer Hochzeitsfrier. Ein tragisches
Ende hat eine Hochzeitsfeier in dem Dorfe Brignais in der Nähe von Lyon gefunden. Die Gäste hatten zwei große Rund- fahrtautos bestiegen, um zum Hochzeitsschmaus zu fahren. An einer scharfen Straßenbiegung gegenüber der Kirche iuhr das zweite Auto mit großer Geschwindigkeit gegen den Bürgersteig. Durch den Stoß wurden sämtliche Insassen herausgeschleudert und flogen in die Schaufenster einer Bäckerei und eines Juwe- liergeschästes. Fünf Personen waren sofort tot. Die Neuvermählten wurden je doch nur leicht verletzt und konnten sich in ihre Wohnung begeben. Man führt das Unglück auf das schlechte Funktionieren der Bremse und auf einen Bruch der Steuerung zurück.
Frauen als Bürgermeister und Polizeirichter. Die Gemeindewahlen in England sind für das schöne Geschlecht günstiger ausgefallen als die Wahlen im Unterhaus. Acht Frauen sind zu Bürgermeistern gewählt worden. Die Städte Cambridge, Colchester und Mrmouth werden neben anderen Orten künftig weibliche „Mayors" haben. Die Hälfte der neuen Stadtoberhäupter ist unverheiratet. Zum erstenmal hat die Stadt Glasgow zwei Frauen, Mrs. Barbour und Mrs. Bell, zu Amtmännern gewählt, die auch als Polizeirichter zu fungieren haben. Mrs. Barbour gehört dem Stadtmagistrat an; Mrs. Bell wird im Seegericht über die Verbrechen und Vergehen, die im Hafenbezirk begangen werden, zu urteilen haben.
Handel und Verkehr.
Stuttgart, 15. Dez. (Landesproduktenbörse.) Die Forderungen für Auslcmdsgetreide sind höher und dementsprechend Hut sich auch die Elimmung auf dem Getreidemarkt weiter befestigt. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 21—24 (am 11. Dez.: 21-24), Sommergerste 21,5—26 (unv.1, Roggen 21—23 <unv ), Hafer 14—19 (unv.), Weizenmehl 40 41 (39,5-40,5), Brotmehl 36—37 (35.5—36.5). Kleie 12,75 bis 13,25 (12,5-131. Wiesenheu 7—8 (7—8.5), Kleeheu 9-10 (9.5 bis lll, drahtgepreßtes Stroh 5—5,5 (5—6) Mark.
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 15. Dezbr. Wie wir hören, hat sich Staatspräsident Bazille, einer Einladung der Badischen Regierung folgend, gestern zur Teilnahme an der Thomci-Gedächtnisfeier und um gleichzeitig der Badischen Regierung seinen Besuch abzustatten, nach Karlsruhe beheben.
München, 15. Dez. An den Gerüchten, daß Hitler am Mittwoch aus der Festungstiaft entlassen werden soll, ist kein wahres Wort. Die Voruntersuchung in der Frontbannangelegenheil, von deren Ergebnis die Entscheidung über die Bewährungsfrist Hitlers abhängt, ist noch nicht abgeschlossen.
Mannheim, 15.,Dez. In der Verhandlung vor dem Schwurgericht Mannheim gegen den 2l jährigen Separatisten Oswald Hermann aus Buckow bei Berlin wurde der Angeklagte wegen des Versuchs, den Staatsanwalt Miekel in Mannheim zu ermorden, zu 5 Jahren Zuchthaus, Verlust der Ehrenrechte und dauernder Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt.
Koblenz, 15. Dez. Hier wurde der Eisenbahnsekretär Friedrich Schuch aus Sinzig erschossen ausgefunden Der verhaftete Kaufmann W. aus Honnef gestand, Schuch auf einer Autofahrt von Einzig nach Koblenz im Verlaufe von Streitigkeiten Uber intime Beziehungen, die W. mit der Frau des Ermordeten unterhielt, getötet zu haben. Auch die Frau des Getöteten wurde verhaftet.
Köln, 15. Dez. Vom Zuge überfahren und getötet wurde aus dem Bahnhof Köln-Mülheim ein französischer Soldat, der auf unaufgeklärte Weise unter einen nach Düsseldorf fahrenden Personcnzug geriet.
Köln, 15. Dez. Nachdem die hiesige Kriminalpolizei vor etwa 14 Tagen eine FalschmUnzerweckstätte in dem Dorfe Lich bei Jülich ausgehoben hatte, die sich mit der Herstellung o.on 2 Billionenscheinen und 5 Rentenmarkscheinen befaßte, hat die Falschgeldstelle nunmehr eine zweite Falschmünzerwerkstätte in Köln-Mülheim festgestellt und unschädlich gemacht. Die Täter wurden festgenommen und die zur Herstellung des Falschgeldes verwendeten Maschinen beschlagnahmt.
Leipzig, 15. Dez. Der Reichspräsident hat tm Gnadenweg dem früheren Regierungspräsidenten von Iagow den noch zu verbüßenden Rest seiner Strafe erlassen, von Iagow war wegen Beteiligung am Kapp-Putsch vom Reichsgericht zu fünf Jahren Festung verurteilt worden und hat von dieser Strafe am 18. Dezember 3 Jahre verbüßt.
Berlin, 15. Dez. Heute vormittag ereignete sich in einer Berliner Gemeindeschule ein schwerer Unfall in dem Badekeller der Schule. Durch ausströmende Gase wurden 20 Knaben betäubt. Der sofort alarmierten Feuerwehr gelang es, die bewußtlosen Knaben wieder ins Leben zurückzurufen. Die Schulärztin sorgte für die erste Hilfe. l8 sind soweit wiedechergestellt, daß sie nach Hause entlassen werden konnten. 2 liegen noch mit schweren Gasvergiftungen darnieder, sind aber außer Lebensgefahr. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden.
Berlin, 15. Dez. Die Pressemeldungen über die neuen Eteuer- pläne des Retchsfinanzministerium» sind, wie uns mitgeteilt wird, in weitem Umsange, insbesondere was die Ausführungen über die Lösung des Ftnanzausgleichsproblems anlangt, nicht richtig — Auf dem Lager einer Firma in Lichtenberg, auf dem alle Granaten, die zum Verschrotten bestimmt sind, lagerten, explodierte heute früh eine Granat«. Der in der Nähe befindliche Arbeiter Klingenberg wurde dabei getötet. Einige Eprengstucke durchschlugen die Dächer in der Nachbarschaft.
Hamburg, 15. Nov. In einem Hause in der Stiftstraße wurde am Sonnabend ein altes Ehepaar und dessen Enkel unter Ver- gistungserjcheinungen aufgesunden. Die alten Leute sind indessen ge- Itorben. Es besteht der Verdacht, daß den Speisen von dritter Hand Gift beigemischt wurde.
Part», 16. Dezbr. Der Ertrag der inneren Anleihe beziffert sich nach einer osfiziellen Mitteilung des Finanzministeriums auf 4 936000000 Frs.
London, 16. Dez. Der Präsident des Handelsamtes teilte im Unterhause mit, daß im vergangenen Jahre Genehmigungen für die Ausfuhr von Kriegsmaterial, darunter 600 Vickers-Maschinengewehre, nach Sowjetrußland erteilt wurden. Die Regierung habe aber nicht die Absicht, weitere Genehmigungen zu erteilen.
Belgrad, 15 Dez. Südslavien wird Rußland nicht anerkennen und bis aus weiteres auch keine Handeisbeztehunge» mit Rußland anknüpfen. Die eitländische Regierung erhebt in einer Note an Moskau schärfsten Einspruch gegen die Eowjetpropaganda in Estland.
Kommunisten rmd Landtag.
Stuttgart, 15. Dez. Die „Süddeutsche Arbeiter- Zeitung" schreibt zu der morgigen Landtagssitzung: Die Arbeiterschaft ist gespannt, ab auch diese Tagung in demselben umfangreiche« Maße unter dem Schutz der Bolz'schen Polizei steht, wie die letzten Verhandlungen des Landtags. In der „freiesten Rep»- ' blik der Welt" ist es ja allerdings zur Gewohnheit geworden, daß sich die Vertreter des Volkes durch Polizeisäbel uud Gummiknüppel, durch Maschinengeivehre und Flammenwerfer vor ihren Wählern in Schutz nehmen lassen. Die Arbeiter in den Betrieben müssen hinter ihre Vertreter etwas Dampf setze«, indem sie wie bei den letzten Landtagsverhandlunzen Beiriebs- delegationen in den Landtag entsenden, um die Vertreter der verschiedenen Parteien zur Stellungnahme zu de» kür die Arbeiter brennenden Fragen zu zwängen.
Belästigung deutscher Passanten durch französische Posten.
Mannheim, 15. Dez. Wie der Polizeibericht meldet, w«° den am Samstag nachmittag zwischen 6 und 7 Uhr Passanten auf der RheinLrücke, die versehentlich auf den Fußgängerweg in den Bereich oes französischen Posten geraten waren, von diesem mit dem Gewehrkolben heruntergestotzen. Eine Frau geriet > hierbei vor einen anfahrenden Straßenbahnwagen, der jedoch glücklicherweise von dem Wagenführer rechtzeitig zum Stehe» gebracht werden konnte. Männer und Frauen wurden ferner von französischen Wachmannschaften, die vor ihrem Unterkunftsraum standen, mit Fansthieben und Stößen k-edacht. Dir Wachmannschaften rannten besonders Frauen an, die sie in unsittlicher Weise belästigten. Zur künftigen Verhütung derartiger , Belästigungen find die erforderlichen Schritte unternomme» worden.
Boa einem Marokkaner anf dem badische« Gebiet überfalle».
Wie jetzt bekannt wird, wurde am 11. Dezember nachmittags eine 28 Jahre alte verheiratete Frau aus achtbarer Familie auf badischer Seite gegenüber von Speyer von einem marokkanischen Posten unter dem Vorwände der Paßkontrolle angehal- ten, unter die Brücke hinuntergezerrt, mit Erstechen und Ertränken bedroht und dann in willenlosem Zustande vergewaltigt. Der Bevölkerung hat sich wegen der in der letzten Zeit immer mehr häufenden Ausschreitungen der Besatzmrgstruppe» große Erregung bemächtigt.
Ein Gerüst-Einsturz.
Köln, 15. Dez. In einem Hochhause, das in d«r Nähe de- Güterbahnhofs in Ehrenfeld errichtet wird, ist heute nachmittag gegen 1.30 Uhr ein Holzgerüst in der Höhe des 15. Stockwerke- zusammengebrochen und auf den anstoßenden Gebäudeteil de- Geschäftshauses gestürzt. Die Feuerwehr brachte fünf Personen ins KrcmLnhous, von denen zwei bereits ihren Verletzungen erlegen sind. Mit dem Ableben eines Dritten ist z» rechnen. Zwei Leichtverletzte konnten bereits wieder aus de« Krankenhaus entlassen werden.
, Personalvcränderunge« im Reichshcer.
Berlin, 15. Dez. Mit dem 31. Dezember 1924 '«Heiden aut: Der General der Infanterie von Berendt, Oberbefehlshaber der Gruppe 1, und der General der Infanterie Ritter vou Möhl, Oberbefehlshaber der Gruppe 2. Mit dem 1. Januar 1925 werden ernannt: Der Generalleutnant Reinhardt, Kommandeur der 5. Division zum Oberbefehlshaber der Gruppe st Generalleutnant von Loßberg, Kommandeur der 6 Division, zum Oberbefehlshaber der Gruppe 1, Generalleutnant von Hasse, Komamndeur der 2. Kavalleriedivision, zum Kommandeur der 5. Division, Generalleutnant Freiherr von Ledebur, Jnfanterieführer 2, zum Kommandeur der 6. Division, der Generalmajor von Kayser, Kommandeur der Kavallerieschule zum Kommandeur der zweiten Kavalleriediviston. — BZ Meier Gelegenheit sei über die Standorte der oberen Kommandostellen der Reichswehr folgendes in Erinnerung gebracht: Gruvpen- kommando 1 Berlin, Gruppenkommando 2 Kassel, 1. Division Königsberg, 2. Division Stettin, 3. Division Berlin, 4. Division Dresden, 5. Division Stuttgart, 6. Division Münster, 7. Division München. 1. Kav.-Div. Frankfurt a. Oder, 2. Kav.-Di«. Breslau. 3. Kav.-Div. Kassel. Kavallerieschule: Hannover
Rücktritt des Reichskabinetts.
Berlin, 15. Dez. Der Reichskanzler Marz Lberbrachte ! heute nachmittag 4.So Uhr dem Reichspräsidenten die Rücktritts- ! erklärung des Reichskavinetts. Der Reichspräsident »ahm die I Demission entgegen, beauftragte aber gleichzeitig de« Reichs- I kanzler Marx und die bisherige Reichsregierung mit der ei»ß- i wriligen Wetterführung der Geschäfte. I
Die kommenden Entscheidungen der Fraktionen. !
Berlin, 15. Dez. Im Zentrum scheint sich die von Dr. g Wirth geführte Opposition zu verstärken. Man erzähl: sich, Herr Wirth entfalte eine lebhafte Aktivität und hätte mit Austritt und Spaltung der Partei gedroht für den Fall. Laß diese sich doch noch bereit finden sollte, an einer Rechtsregierung sich zu beteiligen. Deshalb glaubt man in ernsthaften politische» Kreisen kaum noch daran, daß eine Rechtsregierung zustande kommen wird. Im besten Falle würde das Zentrum bei einer solchen „L la suite" stehen und zwei Fachminister in da- Kabinett entsenden, was natürlich dessen Stellung von vornherein schwächen müßte. Wie eine parlamentarische Nachrichtenstelle behauptet, kann nunmehr mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß der Reichstag am Montag, den 5. Jan., zusammentreten wird.
Berlin 16. Dez. Wie die Blätter mitteilen, ist ein Schritt des Reichspräsidenten zur Lösung der Regierungskrise gester» z abend noch nicht erfolgt. Der Reichspräsident will, bevor er einer Persönlichkeit den Auftrag zur Neubildung des Reichsministeriums erteilt, die Auffassungen der Parteien kennen lernen und hat deren Führer für heute zu sich geladen, um ihre Meinung zu hören. Die Blätter halten es auch für möglich, daß die Entschließung des Reichspräsidenten erst erfolgen wird, wenn die Beschlüsse der Fraktionen, insbesondere die sehr wichtige Entscheidung der Zentrumsfraktion, vorliegen werden. Ter „Berliner Lokalanzeiger" spricht auch von der Möglichkeit, daß als letzter Ausweg die Bildung eines überparteilichen Kabinett- in Frage konnsten könne-
Zur deutschen Abrüstung. »
Berlin, 16. Dez. Die Blätter veröffentlichen eine längere
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