erlangt zu haben. Dem Alois Scholl wurde ein Fuß amputiert. Nach den seitens der Staatsanwaltschaft gemachten Erhebungen kam der Unglücksfall dadurch zustande, daß beim Schießen Sprengpulver verwendet wurde. Der Unfall hatte jetzt ein gerichtliches Nachspiel. Das Urteil lautete gegen den Salzarbeiter Wilhelm Halter auf eine Strafe von drei Monaten wegen Vergehens gegen das Sprengstoff- gcsetz (Mindeststrase) und wegen fahrlässiger Tötung und Körper­verletzung auf ly, Monate Gefängnis, zusammen -P, Monate Ge­fängnis und Tragung der Kosten.

Kochendorf.. Neckarsulm. 12. Nov. (Zum Wahlkamps.) In einer Versammlung, in der der Abg. Ulrich sprach, kam es zu wüsten Auseinandersetzungen mit den Kommunisten, sodaß die Ver­sammlung aufflog.

Tuttlingen, II, Nov. ^Förderung des Wohnungsbaus.t In der Stadt fehlen zurzeit mehr als 200 Wohnungen. Das Geld zu ei­nem großen Doppelwohnhaus (50000 Mario hat das Arbeitsamt der Stadt zu einem Zinsfuß von 6 Prozent geliehen. Dem Ver­langen, an Baulustige Darlehen zu gewähren, soll entsprochen werden, wenn eine ausländische Anleihe zustande kommt. Verurteilt wurde, daß in verkaufte Häuser Fremde ausgenommen werden.

Ulm, 12 Nov. (Die Räuber von Krumbach.) lieber die Ver- folgungsmaßnahmen gegen die Räuber Wiedemann und Köstler wird noch berichtet: In der Gartenwirtschaft Weiherhaus bei Buxheim kehrten zwei verdächtige Fremde waren. Nachdem sie sich entfernt hatten, ersah der Wirt aus den Zeitungen, daß es Köstler und Wiedc- mann waren. Er benachrichtigte die Behörde, die dann sofort alles Nötige zur Verfolgung der Flüchtlinge oorkehrte. Alsbald trafen 52 Mann der Augsburger Landespolizei unter einem Hyuptmann ein. die den Mittelwald und den Buxheimer Wald umstellte, die Iller­brücken besetzte und Streifen veranstaltete. Die Leitung der Verfol­gungsmaßnahmen ist in dem Gute des Kommerzienrats Pfeffer in Westerhart untergebracht. Gestern hieß es. die Verbrecher seien in Wiblingen gesehen worden i a» der Sache scheint aber nichts zu sein. Für ihre Ergreifung hat der bayerische Staat 3000 Mark und die württ. Polizeibehörde 200 Mark Belohnung ausgesctzt.

Ulm, 12. Noobr. (Sittlichkeitsdelikte.) Der ledige Dienstknecht F. in Luizhausen, OA. Ulm, wurde vom Großen Schöffengericht wegen Sittlichkeitsverbrechens an einem noch nicht 14 Jahre alten Mädchen unter Zubilligung mildernder Umstünde zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten verurteilt. Die Mitangeklagte Mutter des Mädchens, die Polizeidienerswilwe E. in Urspring, OA- Ulm, die den Verkehr des Angeklagten mit ihrer Tochter geduldet hatte, erhielt wegen Kuppelei ein Monat Gefängnis.

Aulendorf, 12. Nov. (Pferdehandel) Bei einem Pserdehandel konnten die beiden Parteien zu keiner Einigung koinmen. Sie be­schlossen darauf, das Pferd mit noch zwei Kollegen herauszuspielen. Der Zufall wollte es jedoch, daß der Verkäufer das Pferd wieder» bekam. Er machte nun den Vorschlag, das Pferd nach Gewicht zu verkaufen und zwar pro Zentner 5 Mark. Auf diese Weise erzielte der Verkäufer einen schönen Uebererlös.

Hiittlingen, OA. Aalen, 12. Noobr. (Geständnis.) Josef Bieg, Bauer in Untersiegenbllhl, hat in der Untersuchungshaft zugestanden, sein Wohnhaus am 5. März 1919 und am 27. Oktober 1924 je mittels einer Kerze, die er in eine Roggengarbe steckte, angezllndet zu haben, um die Verficherungsgelder zu erhalten.

Bade«.

Pforzheim, 12. Noobr. Dos Schöffengericht hat den 47 Jahre alten Müller Andreas Radelmayer wegen eines Sittlichkeitsverbrechens am eigenen Kinde zu 1»/, Jahren Zuchthaus verurteilt. Eine Ar­beiterin von Niesern erhielt wegen Abtreibung sieben Monate Ge­fängnis, ihr Ehemann wegen Beihilfe zwei Wochen Gefängnis, eine Poliseusse wegen versuchter Abtreibung und Beihilfe drei Monate Gefängnis und ein Mechaniker von Grotzglattbach wegen Abtreibung sieben Monate Gefängnis, ferner eine ledige Dienstmagd wegen ver­suchter Abtreibung zwei Monate Gefängnis und ein lediger Fässer wegen Beihilfe hiezu 14 Tage Gefängnis. Der Goldarbeiter Hein­rich Binder von Büchenbronn wurde wegen Urkundenfälschung zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt.

Pforzheim- 12. Nov. Der Schlichtungsausschuß hat durch Schiedsspruch vom 10. ds. Mts. den beteiligten Verbänden eine Neuregelung der Löhne für die Schmuckwarenindustrie vor­geschlagen, die in der Tarifspitze eine Ausbesserung um 3 Pfg. vorsieht. Der Arbeitgeberverband hat den Schiedsspruch ab­gelehnt. Da das Gewerbeaufsichtsamt seine Auflage nicht aus- rechterhalten hat, hat die erste Wärmehalle (an der Goethestr.) der Benützung übergeben werden können. Die Ingebrauch­nahme der Wärmehallen am Theaterplatz und an der Kall­hardtstraße erfolgt in den nächsten Tagen.

Bruchsal, 12. Nov. Bei der Einfahrt !«s Eilgüterzuges .6272 von Heidelberg um 12 Uhr nachts in die «Station Bruchsal entgleisten 6 Wagen, die zum Teil zertrümmert wurden. Eisen­bahnschaffner Schmidt von Heidelberg wurde so schwer verletzt, daß er nach zwei Stunden starb. Der Schaden ist bedeutend. Die Ursache des Unglücks ist ein Achsenbruch des Eilgüterzugs. Die Unfallstelle bietet ein Bild der Verwüstung. Die Gleise des Personenzugs sind abgesperrt.

Boxberg, 12. Noobr. Vor einigen Tagen töteten Nimrode aus der Rehjagd ein Rehkitz und verwundeten ein zweites schwer. Er­bost über den Fall ihrer Kinder stürzte sich die Mutter der Rehkitze auf einen jungen Schützen, der eines der Tiere erlegt hatte und Uber­rannte ihn so heftig, daß der junge Mann erst nach einigen Tagen

wieder zum Bewußtsein kam: erheblichen Schaden hat er allerdings nicht erlitten.

Beim Handgraimtenwerfen tödlich verunglückt. Auf dem i

Exerzierplatz bei Lindau ist der Jäger Scharf beim Abziehen! einer Handgranate schwer verunglückt. Es wurde ihm der! rechte Fuß und der linke Daumen vollständig weggerissen, l Abends starb er im Krankenhaus. Scharf stammt aus Kirch-- heim unter Teck.

Raubüberfall. Hauptlehrer Viesel von Jmnau kam abends von Tübingen her nach Eyach und macht«; sich per Rad auf de» Heimweg. Oberhalb der Blockhütte des Stratzenwarts vor dem Eingang in Len Wald stürzte er durch einen heftigen Schlag vom Rad. Es tvar ihm ein Prügel, die Stütze einer Holzbeige, an den Kopf geschleudert worden, der ihn in der Höhe von Backenknochen und linkem Ohr wuchtig rraf und auch verletzte. Ter Täter flüchtete. Man vermutet einen Raub­überfall.

Warnung. Liebkosungen von Hunden können gefährlich werden. Dies mußte eine junge Dame erfahren. Sie spielte gerne mit ihrem Hündchen und ließ sich dabei von diesem das Gesicht belecken. Eines Tages stellten sich quälende Schmerzen in der Nase ein, so daß die junge Dame den Arzt in Anspruch nehmen mußte. Dieser konstatierte nach sorgfältiger Beobach­tung, daß sich Parasiten vom Hunde übertragen und in der Nasenhöhle ein Geschwür erzeugt hatten. Eine Verletzung des Nasenbeins und damit eine dauernde Verunstaltung der Nase und des Gesichts ist die peinliche Folge des unvorsichtigen Ge­barens. Hundebesitzer mögen sich diesen Vorfall zur Warnung dienen lassen.

Tödlicher Unglücksfall. Bei einer Treibjagd in der Gegend von Wolfstein bei Ludwigshafen hat sich ein tödlicher 'Inglücks­fall ereignet. Der 24 Jahre alte Diplomingenieur Röhrig aus Ludwigshafen, der an der Jagd beteiligt war, wurde erschossen. Röhrig stand an einem Baum auf dem Anstand; nachdem län­gere Zeit vergangen war, trat er aus dem Gebüsch hervor, worauf zwei Schüsse fielen, die Röhrig tödlich trafen. Wie diese furchtbare Tat geschehen konnte, ist noch nicht festgestellt. An­geblich soll einem Jäger, der seinen ungeberdigen Hund ab­wehrte, unversehens das Gewehr losgegangen sein.

Reden ist billig. Ein Schriftsteller hatte sich ein gemütliches kleines Haus gebaut. Als er fertig war, kam eine Besucherin, der natürlich das ganze Haus gezeigt wurde. Aber sie war nicht sonderlich begeistert.In Ihren Büchern", bemerkte sie, beschreiben Sie immer so stattliche Häuser und weite vornehme Hallen, aber wenn Sie bauen, dann wird es ein io einfaches kleines Haus. Wie kommt das?"Nun," sagte der Schrift­steller,das liegt nur daran, daß Worte billiger sind als Ziegel­steine."

Auch die Irren streiken. Zu einem ungewöhnlichen Streik ist es in der italienischen Provinzialirrenaustalt von Sant Ono- frio gekommen. Hier werden die ruhigeren Insassen im Garten und in der Anstalt selbst mit allerlei leichten Arbeiten beschäftigt für die sie als Entlohnung in der Mittagspause bisher eine Zigarre oder ein entsprechendes Quantum Pfeifentabak erhiel­ten. Aus Sparsamkeitsrücksichten war diese Vergünstigung in­dessen aufgehoben worden, döch die Entziehung hatte unter den Irren eine lebhafte Erregung ausgelöst, ohne daß die Anstalts­verwaltung aber diese Erregung ernst genommen hätte. Wie die Folge zeigt, hatte sie die Entschlußkraft der Irren indessen unterschätzt. Ganz wie die gesunden Arbeiter beriefen die Kran­ken eine Versammlung ein, in der nach der zündenden Ansprache eines Redners der Streik beschlossen wurde, der trotz der Zu­sprache der Aerzte und Wärter schon einige Zeit andauert. Die streikenden Irren haben, um sich gegen Streikbrecher zu schützen, auch regelrechte Streikposten aufgestellt.

Grausame Blutrache in Montenegro. In Montenegro, das jetzt zu Südslawien gehört, ist trotz aller Gegenmaßregeln der Behörden immer noch die Blutrache üblich. Am Sonntag kam es zu einem blutigen Kampf zwischen einer christlichen und einer mohammdeanischen Eidgenossenschaft. Die Bevölkerung von Süd-Montenegro und das Gebiet des früheren Sandschak Von Paca ist in Eidgenossenschaften geteilt und für die Ermordung eines Mitglieds wird nach dem Gesetz der Blutrache die ganze gegnerische Eidgenossenschaft zur Verantwortung gezogen. Vor einigen Tagen wurde in Kolasin der Pensionierte Bszirksbanpt- mann Boscowitsch ermordet und eines seiner Familienangehöri­gen schwer verwundet. Daraufhin zogen 2000 bewaffnete Pfän­ner der Eidgenossenschaft der Boscowitsch'schen Angehörigen in den benachbarten mohammedanischen Kreis, steckten einige mo­hammedanische Dörfer in Brand und richteten unter der Bevöl­kerung ein Blutbad an. Nach den bisher amtlich noch nicht bestätigten Nachrichten sollen dabei über 2000 mohammedanische Männer, Frauen und Kinder niedergemetzelt worden sein. Die Regierung hat sofort ein starkes Truppenaufgebot gegen die Aufständischen von Kolasin entsandt. Alte Gegensätze zwischen der christlichen und der mohammedanischen Bevölkerung be­günstigen immer wieder wegen der Blutrache ausbrechende Kämpfe in Montenegro.

Grsellschaftsfkaudal in Newhork. Der Spezialkabeldienst desStuttgarter Neuen Tagblatts" durchUnited Preß" meldet aus Newhork: Ein Gesellschaftsskandal, der die führenden Kreise Amerikas und Englands Peinlich berührt hat, hat mit der Verurteilung von Frau Lydia Locke Marks sein Ende ge­funden. Frau Marks, die geschiedene Frau des Arthur Hudson Marks, der in der Reifen-Industrie eine führende Rolle spielt, war angeklagt, sich aus dem Kinderashl in Denver ein männ­liches Findelkind besorgt zu haben, das sie als ihr eigenes, von Marks stammendes Kind zu unterschieben versuchte, um auf diese Weise sich ein Erbrecht zu sichern. Frau Marks ist bereits dreimal geschieden. In erster Ehe war sie mit dem Opern­sänger Orville Harold verheiratet, in zweiter Ehe mit Lord Reginald Talbot, einem Mitglied der alten englischen Grafen- samilie Shrewsbury. Hudson Marks ist ihr dritter Gatte.

Schneefall in Newhork. Das sommerlich warme Wetter, das bisher den ganzen Herbst durch anhielt, wurde am Diens­tag durch Schneefälle bei 4 Grad Kälte abgelöst. Eine Kälte­welle dürfte sich alsobald auch in Europa fühlbar machen. Ho­nolulu hat es dagegen besser. Dort wird gleichfalls am Diens­tag der heißeste Tag des Jahres mit 30 Grad Celsius im Schatten gemeldet.

Aus Angst vor dem Tode verstummt. In Newhork starb kürzlich in einem Asyl für Geisteskranke ein Mann, den vor 15 Jahren das über ihm hängende Henkersbeil für den Rest seines Lebens stumm gemacht hat. Es handelte sich um einen gefährlichen Verbrecher, der seine Laufbahn schon rrüh begon­nen hat: als er neun Jahre alt war, umschlossen chn zum erstenmal Gefängnismauern. Wegen eines erneuten schweren Vergehens gegen die Strafgesetzte wurde er vor 15 Jahren zum Tode verurteilt. Als seine Hinrichtung bereits nahe bevorstand, verstummte der Verurteilte plötzlich und es war gar kein Wort mehr aus ihm herauszubekommen. Man wußte damals nicht, ob er sich nur verstelle oder ob die Todesangst seinen Geist ge­trübt hatte. Er wurde in ein Asyl für Geisteskranke gebracht, wo er bis zu seinem Tod stumm hlieb.

Handel and Vrrkedr,

Stuttgart, 11. Nov. Mostobst mar kt auf dem Nord­bahnhof: Seit 7. November sind 174 Wagen neu zugeführt nämlich 6 aus Württemberg, 2 aus Preußen, 2 aus Baden, 2 aus Bayern, 2 aus Belgien, 45 aus Oestererich, 19 aus Böh­men, 14 aus der Schweiz, 27 aus Italien und 55 aus Frank­reich. Nach auswärts sind 90 Wagen abgegangen. Preis wagenweise für 10 000 Kilogramm von 7001080 AI., und zwar für Obst aus Italien und Frankreich 700900 M., aus Len übrigen Ländern 9301080 M., im Kleinhandel 4.905.70 M. für ein Zentner. Marktlage lebhaft. Am Montag fand unter großem Andrang von Käufern und unter Beteiligung von Vertretern der Behörde die erste diesjährige Mostobstver- steigerung in der Auktionshalle von Robert Hallmayer statt. Es kamen 32 Wagen zur Versteigerung. Die Preise bewegten sich im Rahmen der amtlichen Marktpreise. Die nächste Ver­steigerung findet am Donnerstag statt. M bstov stmar kt auf dem Wilhelmsplatz: Zufuhr: 1000 Ztr., Preis: 56 M. für 1 Ztr.; Kartoffelmarkt aus dem Leonhardsplatz: Zufuhr: 500 Ztr.; Preis 44.50 M. für 1 Ztr.; Filder- krautmarkt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr: 350 Ztr; Preis: 44.50 M. für 1 Ztr.

Fruchtpreise: In Geislingen wurde erlöst für Weizen 12.85 M., in Ravensburg alter Weizen 12.5013.50 M., neuer 1112, Dinkel 99.75, Roggen 10.5011, alte Gerste 1213, neue 1011, alter Haber 1112.50, neuer 710, Weizen­kleie 5.50, Roggenkleie 5.50 M., in Reutlingen Weizen 13 bis 14.50, Gerste 1014, Haber 712, Unterländer Dinkel 1013, Alber Dinkel 1012 M, in Rottweil Weizen 12.50, Gerste 11.50, Dinkel 11, Haber alt 11, neu 7.509 M., in Tübingen Dinkel 7.5014, Haber 614.50, Weizen 10.5013, alt 13 -14, Gerste 1011 M, in Urach Dinkel 811, Gerste 11.2012 50, Haber 7.2013.20, Weizen 10.5012.25, Roggen 9.5010.50, Kernen 11 M., je der Zentner.

Bieh- und Schweiuemiirkte. In Bietigheim kostete ein Rind, 12 Monate alt, 250 Kg., 227 M., 15 Mon. a. 364 Kg. 325 Mark, ein fettes Rind 360 Kg. 340 M, eine Kalbin! 570 Kg. 700 M eine Kalbin 587 Kg. 721 M, eine Schlachtkuh 425 Kg. 330 M., eine fette Schlachtkuh 566 Kg. 450 M, eine Milchkuh 490 Kg. 440 M., eine trächtige Kuh 623 Kg. 630 M., eine Kuh mit Kalb zus. 590 Kg. 600 M., ein Paar Stiere, 24 Mon. alt 740 Kg. 630 M, ein Paar Ochsen 1370 Kg. 1120 M., ein Paar Ochsen 1466 Kg. 1400 M. Auf dem Martinimarkt tu Brackenheim kosteten Kühe 350550, Kalbinnen 350550,

EklkAksiHE M haben Sie am besten, wenn Sie Ihren

B-d- m ölirügen, llMleki, Summimsnlelli, coaeiWMn, willWiken u. Meltrhrsea

bei mir decken.

krsir SiÄr, Am «MUMM». kkmrWm, W.ü. M.

« Ich Hab dich lieb.

Roman von Erich Ebenster u. Urheberschutz Lurch Stuttgarter Romanzeutrale C. Acker» maun, Stuttgart.

Draußen verklang allmählich das»en des Tages. In den Gassen wurde es füll, Licht um Licht erlosch in den Häusern ringsum. Dafür stieg der Mond über den Dächern auf, seinen gleißenden Schein durch das offene Fenster bis auf Bernds Schreibtisch werfend.

Aergerlich schob er Büch«: und Akten beiseite snd sprang auf.

Der Mondl Mußte ihn denn alles mahnen an sie? So hatte der Mond geschienen damals, als sie am Kar auf und niedergingen und er sie fragte, ob sie i^l siebe ...

So reis und voll magische» Zaubers lag damals die Zukunft vor ihnen!

Unerträgliche Erinnerung!

Rastlos schritt er i» dem von dumpfer Schwüle er­füllten Gemach auf und nieder, zuwellen die Hand carf seine glühende, schmerzende Stirn pressend.

Ich werde noch verrückt darüber!" dachte er beklom­men. Da ließ ihn ein Geräusch im Hause plötzlich anf- horchen. Ganz deutlich vernahm man in der nächtlichen Stille, wie draußen jemand hastig die Treppe emporkam. Gleich darauf läutete es stürmisch an der Wohnungstür.

Bernds Herzschlag stockte. Seine aufgeregten Äerv«r erzeugten eine furchtbare Vorstellung:

Maja war gestorben, und nun brachte man ihm die Nachricht . . .

Ais er aber dann mit bebender Hand die Tür draus aufriß. stand nur sein jüngster Schreiber Eüert vor ik Sie Ebert? Was"

Da bemerkte «c da» schreckverstörte Gesicht deS j«nc

Menschen snd Woß betreten:Was haben Ne denn? Warum kommen Sie mitten in der Nacht zu mir? Ist Ihne» ein Unglück widerfahren?"

Mir nicht, Herr Doktor, aber doch Sie wissen Wohl gar nicht, daß ich im selben Haus mit unserer Klientin, der Handl, wohne . . . Tür an Tür fast. Und da, ach es ist schrecklich, Herr Doktor! ... Mein Lebtag werde ich den Anblick nicht vergessen ... so viel Blut... und dann die Leute ... die sind ja nun ganz außer Rand und Band gegen Sie! Wenn die Frau doch bloß nicht noch das alberne Zeug gesprochen hätte ... Sie können doch nichts dafür! Aber ich dachte, sagen müßte ich's Ihnen doch gleich . .

Aber was denn, Ebert? Fassen Sie sich doch! Sie rüren ja ganz konfus."

Er schob den jungen Mann in sein Zimmer und drückt« ihn auf einen Stuhl nieder.

So. Nun erzählen Sie einmal vernünftig, was eigentlich geschehen ist? Frau Handl ist verunglückt?"

Umgebracht hat er sie", sagte der Schreiber dumpf und wischte sich den Schweiß von der bleichen Stirn.Ihr Mann! Sie und die vier Kinder. Zuletzt sich selbst. Alle mit dem Küchenmesser förmlich abgeschlachtet. Gegen Abend kam er heim, und anfangs war's ganz ruhig drü­ben. Bis man ihn dann so gegen neun Uhr schreien hörte. Alle dachten, er müsse einen Rausch haben, und den hatte er ja Wohl auch ... an Skandal war man bei den Leuten auch schon gewöhnt, so kümmerte sich niemand weiter um das Geschrei. Ich, der ich am nächsten wohne, hörte Wohl einzelne Worte, die mich beunruhigten, ab«, du mein Gott ich hatte doch kein Recht, mich da einzumifchen."

Weiter. Erzählen Sie doch rascher!"'

Ja. Der Handl schrie in einem fortrSo werk hast du mich gebracht, jawohl! Aber deinen Willen sollst du

doch nicht durchsetzen! Wen» d» zehnmal die Scheidung willst. Ich werde es dir beweisen! Mir die Kinder neh­men? Mich vielleicht gar noch ins Zuchthaus bringe» wollen? Mich nur einfach so Hinausspielen, wie es dein verdammter Advokat dir geraten hat? O nein, meine Liebe! Jetzt mach« ich auch Ernst! Lieber sollt ihr alle hin sein, als daß" da begann die arme Frau plötzlich gellend um Hilfe schreien. Wir alle, die wir im selben Stockwerk wohnen es sind dort nur lauter kleine Par­teien, müssen Sie wissen"

Ja, ja, nur weiter!"

Wir stürzen jetzt natürlich hin und wollen der Handl zu Hilfe kommen. Aber der Mann hat die Wohnung vo» innen versperrt. Drin ist es auf einmal still geworden. Nur die Kinder hört man wimmern. Dann sind auch ste still. Inzwischen hat ein Schlosser, der im Hause wohnt, die Tür aufgebrochen, und da sehen wir's nun: er hat sie alle erstochen. Die Frau in der Küche, die Kinder drin in ihren Betten ..."

Gräßlich!" stammelte Bernd, der weiß bis in die Lippen geworden war.

Der Schreiber fuhr fort:

Die Kinder und Handl selbst waren schon tot, als wir eindrangen. Die Frau aber lebte noch, obwohl sie die Nacht kaum überleben wird, wie der Arzt der Rettungs­gesellschaft, die man sogleich herbeirief, sagte. Und in einemfort wimmerte sie: "Der Dr. Haller ist schuld an allem! Ich kann ja nichts dafür! Ich hab's ja gar nicht gewollt, daß er die Scheidungsklage einreichte, aber er ließ mir ja keine Ruhe."

Das ist nicht wahr!" rief Bernd heiser vor Auf­regung.Die Klage wurde mit ihrer ausdrücklichen Be­willigung eingereicht!"

«Etz»«