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Neuenbürg, Samstag, den 27. September 1024

82. Jahrgang.

Politische Wochenrundfchau.

Seit 14 Jahren zum erstenmal wieder ist in Stuttgart die­ser Tage das landwirtschaftliche Hauptfest abgehalten worden. Erneut wurden dadurch die Blicke auf die Lage unserer Land­wirtschaft gelenkt, die sich in einer schweren Krisis befindet und neben dem großen Schaden, den ihr vielfach die Ungunst der Witterung verursachte, gegen die Konkurrenz des Auslandes um ihre Existenz ringt. Man hat die Frage gestellt, ob sich denn unter solchen Umständen die Veranstaltung eines derarti­gen Festes überhaupt rechtfertigen lasse. Diese Frage ist zu be­jahen, denn landwirtschaftliches Hauptfest und Volksfest, so sehr sie räumlich und zeitlich neben einander hergehen und ge­schichtlich miteinander verknüpft sind, dürfen nicht mit gleichem Maße gemessen werden. Das landwirtschaftliche Hauptfest ist für den gesamten Bauernstand des Landes von größter Be­deutung und dazu bestimmt, seine Arbeit zu fördern und den Landwirt mit allen Fortschritten von Wissenschaft und Technik bekanntzumachen. Der Bauer empfängt hier Anregungen man­nigfachster Art, wie er seinen Betrieb verbessern und möglichst produktiv gestalten kann. Auch wird sein Eifer, es andern gleichzutun, stark angespornt. Das ist umso notwendiger, je größer die Schwierigkeiten sind, mit denen die Landwirtschaft zu kämpfen hat und je mehr der Bauer wieder auf den Pfen­nig sehen und jeden Vorteil sich zu nutze machen muß, wenn er eine Rente herauswirtschasten will. Auf der andern Seite ist es auch ganz gut, wenn dem Städter Gelegenheit gegeben wird, sich von dem ernsten Streben und Arbeiten in der Landwirtschaft zu überzeugen, und wenn er dabei Verständnis dafür gewinnt, daß nur eine lebens- und leistungsfähige Landwirtschaft den Bedürfnissen eines stark industrialisierten Landes zu genügen und der Industrie in vielfacher Beziehung Beschäftigung zu geben vermag. Sollte die Erkenntnis von den innigen Wechsel­beziehungen zwischen Industrie und Landwirtschaft dem zweck­losen und verbitternden Geschimpfe über die Bauern, die im Kriege und nachher viel verdient hätten, ein Ende machen, und die Kluft zwischen Stadt und Land zwischen Erzeuger und Ver­braucher überbrücken, so kann neben dem wichtigen und not­wendigen landwirtschaftlichen Hauptfest auch noch der Volks- sestrummel in Kauf genommen werden, der den Leuten unnö­tigerweise das Geld aus den Taschen lockt und auf den Ernst der Zeit Paßt wie die Faust aufs Äuge. In München hat man auf das Oktoberfest verzichtet und dadurch den Zeitverhältnissen in würdiger Weise Rechnung getragen.

Bei der Sozialdemokratie herrscht kampfesfrohe Stimmung. Sie möchte in scharst Opposition zu der Regstrung treten und hat zu diesem Zweck die Einberufung des württ. Landtages ver­langt. Dabei hat die soz. Landtagsfraktion in einer lüngst abgehaltenen Besprechung schwerstes Geschütz gegen die Re­gierung auffahren lassen und sich sogar zu der Behauptung ver­stiegen, daß der jetzige Landtag nicht mehr dem Willen des württ. Volkes entspreche. Der Regierung wird vorgeworstn daß sie den Landtag ausschalte, parteibürokratische Herrschaft treibe, die versprochenen Reformen nicht durchführe und dem Preiswucher tatenlos gegenüLerstehe. Nachdem nunmehr angekündigt ist, wird es sich zeigen, ob die sozialdemokratischen Anschuldigungen berechtigt sind oder nur einem parteipoliti­schen Agitationsbedürfnis entsprechen.

Glatt und ohne jeglichen Unfall ist die Deutschlandfahrt des Z. R. 3 verlaufen. Sie glich einer Triumphfahrt, an der alle deutschen Herzen innigsten Anteil nahmen. In 33stündi- ger majestätischer Fahrt hat das stolze Schiff nicht nur Deutschland, sondern auch Teile von Schweden und Dänemark durchflogen und mit 3600 Kilometern eine außergewöhnliche Leistung vollbracht. Mit Stolz darf ganz Deutschland auf dieses einzig dastehende Werk seines großen Zeppelin als eines einzig dastehenden Werkes deutschen Geistes und deutsch^ Tech­nik blicken, das den deutschen Immen in alle Welt trägt. Die Amerikafahrt soll bereits in der kommenden Woche erfolgen. Nach den bisherigen Erfolgen darf erhofft werden. Laß sie ebenso gut wie die seitherigen Fahrten verläuft und den deut­schen Namen in Amerika zu Ehren bringt. Glückliche Fahrt den wackeren deutschen Männern, die so unendlich Großes voll bracht haben!

Das wichtigste politische Ereignis im Reiche bildete in die ser Woche der Entscheid des Kabinettsrats über die Völker­bundsfrage. Im Innern war starker Widerstand gegen einen Eintritt in den Völkerbund bemerkbar geworden. Der bayeri­sche Ministerpräsident Held warnte vor diesem Eintritt, der uns nur um unsere Erfolge und Rechte bringe. Im Völkerbund seien uns die Füße gebunden, während außerhalb desselben wir uns noch rühren könnten. Der Ministerrat in Berlin erklärte sich einmütig zum Eintritt bereit, -da eine befriedigende Rege­lung der großen Aufgaben des Völkerbundes nur durch eine, selbstverständlich gleichberechtigte Teilnahme Deutschlands er­reicht werden könne. Zuvor aber müßten gewisse unerläßliche Garantien gewährleistet sein. Was darunter zu verstehen ist, bleibt vorerst noch dunkel und läßt die mannigfachsten Deutun­gen zu. Es ist zu erwarten, daß bei der bevorstehenden Mini- sterpräsidentenznsammenkünft in Berlin, die, wie das Vorge­hen von Bayern und Württemberg zeigt, ein gewichtiges Wort in dieser Frage mitreden wollen, hierüber nähere Aufklärung gegeben wird. Dem Kabinettsbeschluß kommt so nur theore­tische Bedeutung zu, da der Eintritt zum Völkerbund vorerst wohl beschlossen, aber noch nicht vollzogen wird. Unerledigt bleibt noch die Lösung der Kriegsschuldfrage. Es fällt auf, daß der amtliche Bericht über die Kabinettsr-atssitzung ihrer kei­nerlei Erwähnung tut. Ob die Ableugnuna der Kriegsverant­wortlichkeit zu den Bedingungen Deutschlands für den Eintritt zum Völkerbund gehört, läßt sich bei dem Schweigen nicht er kennen.

Deutschland.

Weimar, 26. Sept. Die Staatsanwaltschaft leitete Strafuntersuchung ein gegen den sozialdemokratischen Prüfst

ten -der Thüringer Staatsbank, Loeb wegen Vergehens gegen 88 133 und 348 des Reichsstrasgesetzvuches. Nach Meldungen aus Frankfurt beabsichtigt Loeb. eine längere Auslandsreise an­zutreten.

Die Deutschlandfahrt des Z. R. S.

Auch die Nachtfahrt des Zeppelin ist ohne jede Störung verlaufen. In Hannover überflog das Luftschiff die Villa des Generalfeldmarschalls Hindenbnrg und warf einen Gruß ab. Die Kursänderung des Z. R. 3, dessen Leitung sich laut einer funkentelegr-aphischen Mitteilung erst im letzten Augenblick zur Kursänderung über Bremen entschloß, ist auf das nachstehende Telegramm zurückznführen, das der Norddeutsche Lloyd Iff Stunden vor dem Eintreffen -an Herrn Dr. Eckener sandte. Dasselbe lautet:Zeppelin 126 beabsichtigt das Nichtanfliegen Bremens. Hier große Enttäuschung und Bedauern. Würden Aenderungsentschluß wegen Bedeutung unserer Hafenstadt für transatlantischen Verkehr dankbarst begrüßen." So flog denn Dr. Eckener über Bremen. Nach den beim Luftschiffbau ein­getroffenen Meldungen ist an Bord des Z. R. 3 alles klar. Das Luftschiff flog während der Nacht entlang der Küste der Ostsee und wurde ftrnkentelsgraphisch 1 Uhr nachts über Kopenhagen, 1.30 Uhr über Helfingborg, um 5 Uhr über Rügen und um 6 Uhr über Swinemünde gemeldet. Während der Nacht hat das Schiff über der Ostsee gekreuzt und die beabsichtigten Na­vigationsversuche, insbesondere Abtriebsversuche Lurch AL- werfen von Leuchtbomben, die durch Berührung mit dem Wasser in Brand geraten, beendet. Heute morgen hat das Luftschiff 7.40 Uhr Stettin erreicht und dürste zwischen 8 und 9 Uhr in Berlin eintreffen, wo jedoch keine Zwischenlandung erfolgen wird. Die Fahrtdauer wird dreißig Stunden betra- n, je nach dem Wind vielleicht auch einige Stunden mehr, ach der Rückkehr werden in Friedrichshofen nur noch einige Tage Panse zur genauen Prüfung und Vorbereitung gemacht werden, dann wird sofort die Amerikafahrt angetreten, über deren Kurs noch nichts genaues bekannt ist.

Bom deutschen Städtetag.

Auf dem am Donnerstag in Hannover eröffneten deut­schen Städtetag hielten Bürgermeister Külz-Dresden und Oberbürgermeister Dr. Mann-Erfurt Vorträge über die Selbstverwaltung, deren Inhalt in folgender Entschließung niedergelegt wurde: Der deutsche Städtetag erhebt namens der deutschen Städte Einspruch gegen die fortschreitende Zurück- drängung der kommunalen Selbstverwaltung auf allen Ge­bieten durch Gesetzgebung und Verwaltung des Reiches und der Länder. Die Selbstverwaltung ist ein unersetzbarer Be­standteil der öffentlichen Verwaltung. Die Städte bekennen ich rückhaltlos zu den Pflichten, die sie als Glieder des Reichs und der Länder haben, verlangen aber im Bewußtsein ihrer Selbstverantwortung die Bewegungsfreiheit, die das Wesen der Selbstverwaltung ausmacht, und lehnen jedes über das im Staatsinteresse unbedingt notwendige Hinausgehen staat­licher Einmischung und Bevormundung, als dem Geist der Selbstverwaltung zuwider, ab. Sie fordern aufs nachdrück­lichste die Wiederherstellung und die Ausgestaltung der Selbst­verwaltung im Geiste der Gesetzgebung von 1908. Im Laufe der Debatte brachte Stadtverordneter Reuter einen sozialdemo­kratischen Ergänzungsantrag ein, der folgenden Wortlaut hat: Der Städtetag mißbilligt, wie die Abbauverordnung dazu miß­braucht wird, um Persönlichkeiten der Gemeindeverwaltung, die der derzeitigen Mehrheit aus politischen Gründen miß­liebig sind, aus dem kommunalen Dienst zu entfernen.

Ausland.

Paris, 26. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Koblenz hat die interalliierte Rheinlcrndkommisfion in einer Sitzung am 23. September 362 Ausweisungsbefehle aufgehoben. Die Zahl der Äusgewiesenen, die während des passiven Widerstan­des 31475 betrug, ist auf 74 innerhalb der französischen Zone herabgesetzt worden. Weitere Aufhebungen von Ausweisungen stehen bevor.

Mißglückte Deutschland-Hetze.

Paris, 25. Sept. Ein nationalistisches ALendblart es handelt sich um die sattsam berücksichtigteLiberte", welches seit mehreren Tagen eine wilde Hetze gegen Deutschland be­gonnen hat, veröffentlicht eine sensationelle Meldung, deczufolge deutsche Vombavdierflugzeuge in der Höhe von 5000 bis 6000 Metern über Paris kreuzten, und zwar in vorgerückter Nacht­stunde. Das Blatt behauptet, aus sicherer Quelle erfahren zu haben, -daß die Regierung über diesen Flug deutscher Aero- Plane einen Geheimbericht besitze. Wie spät abends mitgeteilt wird, ist diese Meldung vollkommen falsch und beruht, soweit man bis jetzt beurteilen kann, ans böswilliger Erfindung. Die französische Staatsanwaltschaft ist vom Innenministerium be­auftragt worden, gegen das Blatt gerichtlich vorzugehen. Der Temps" veröffentlicht eine längere Betrachtung über die deutschen Reichswehrübungen bei Strausberg und behauptet, daß diese Manöver sehr kostspielig für die deutsche Regierung wären. Das Blatt drückt sein Erstaunen darüber ans, daß man in Deutschland so viel Geld für solche Hebungen zur Ver­fügung stelle. Mit unglaublicher Uebertreibung werden die deutschen Manöver geschildert und man sucht den Eindruck zu erwecken, als ob Frankreich mit seinen 33 schlagfertigen Divi­sionen momentan weniger militärische Angaben habe als Deutschland.

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung-

Sonntagsgedanken.

Wider den Sorgen g ei st.

Der Geist der Sorge -bemächtigt sich heutzutage der Men­schen, wie nur je. Alle sehen wir sorgen, den Millionär wie den Taglöhner, den Großindustriellen und den Kleinkrämer; sehen es dem hastigen Gang der Menschen an, wie die Sorge sie

wie die Sorge sie bleich und srühgealtert macht; wir sind in einer Zeit vieler und schwerer Sorgen. Und darum vernimmt unser Geschlecht die Aufforderung JesuSorget nicht!" mit einem ungläubigen Herzen und hält es für unmöglich, ihr zu folgen. G. Benz.

Was willst du heute sorgen aus morgen?

Der Eine steht allem für, der gibt auch dir

Las Deine. Fleming.

Die Reichsbahndirektion hat den Eisenbahnjekretär Dettinger in Rotenbach nach Unterreichenbach versetzt und die Eisenbahnsekretäre Grau in Höfen unter Versetzung nach Wildbad, Huthmacherin Wildbad, Plag in Neuenbürg unter Versetzung nach Pforzheim-Brötzingen, zu EisenLahnobersekretären ernannt.

Neuenbürg, 27. Sept. Auch an dieser Stelle sei nochmals auf das morgen nachmittag anläßlich des 30jährigen Bestehens der Feuerwehrkapelle im Bären, stattfindende Stuhlkonzert hingewiesen. Die Stückfolge weist prächtige Nummern auf, bei welchen auch verwöhnte Ohren auf ihre Rechnung kommen werden. Ebenso sei nochmals auf den öffentlichen Vortrag der Ortsgruppe Neuenbürg des württ. Blindenvereins in der Sonne nachmittags 3 Uhr verwiesen, der ebenfalls musikali­sche Darbietungen von blinden Sängerinnen und Klavierspie­lern und sonst Sehens- und Hörenswertes bringt.

Neuenbürg, 26. Sept. Bei dem anläßlich des Cannstatter Volksfestes am Sonntag stattfindenden Festzug ist Lei der Trachtenschau der Neuenbürger Bezirk würdig vertreten. Im ganzen werden es etwa 40 Gruppen aus dem ganzen Lande sein, darunter eine Bauernhochzeit von Maisenbach, eine Schwarzwälder*Flößer-Gruppe von Calmbach, eine Trach­tengruppe von IgelsIoch. Die Gruppen werden durchweg die schönen alten Trachten zeigen, Braut und Brautjungfer mit der Schappel, dem glänzenden Kopfschmuck.

Neuenbürg, 25. Sept. Ueber die Jubiläumsfahrt des Deutschen Automobilklubs von München nach Baden-Baden geben wir aus demSchwab. Merkur" im Auszug folgende Skizze: Noch bei Dämmerung startete um 5.30 Uhr der erste Wagen, dem die anderen mit 30 Sekunden Abstand folgten. Gute Straßen gestatteten ein flottes Tempo. Unterwegs mehr­fach Reichswehr! Erst hinter Augsburg eine bayerische Rad­fahrer-Abteilung, die am Straßenrande eine praktische Unter­weisung über die vorüberfahrenden Wagen erhielt. Ulm wurde leider nur gestreift, die Wilhelmsburg, die Kaserne des alten württembergischen Kaiser-Regiments blieb links liegen, und nach kurzer Frühstückspause in dem malerisch am Fuße der Steige gelogenen Geislingen ging es nach Stuttgart. Hatte man in Stuttgart gutes Wetter gehabt, so setzte bald nach der Abfahrt von Stuttgart erneut ein Wolkenbruch ein, der einige Zeit anhielt. Dann blieb der Himmel leider weinerlich, und so blieben auch die schönen Blicke, die man hinter Pforzheim in den lieblichen Tälern des Schwarzwaldes hatte, stark getrübt. Als Perlen seien Neuenbürg und Herrenalb erwähnt. Besonders malerisch die Ruine des Klosters Frauen alb, über dessen Schicksal man näheres in derChronika derer von Zimmern" Nachlesen kann. Die zahlreichen Serpentinen boten Gelegenheit, große Teile der Kolonne, die hier mit geringen Abständen fuhr, zu überblicken, ohne daß dabei die Staubfah­nen wie in den vorigen Tagen die Augen beizten. Bald hinter Herrenalb bot sich ein prächtiger Blick auf die dunkelblauen Höhenzüge des Schwarzwaldes und dahinter der Vogcien, die sich, stellenweise noch von Nebelfetzen bedeckt, scharf von dem goldenen Abendhimmel abhoben. Es hatte aufgeklärt, und als nach 340 Kilometern das Tagesziel Baden-Baden erreicht war, hatten wir das schönste Wetter, und man war wieder gern Au­tomobilist.

(Wetterbericht.) Die Lustdruckverteilung hat noch keine Ausgleichung erfahren. In Süddeutschland machen sich Randstörungen einer nordwestlichen Depression leicht bemerkbar, doch wirkt auch ein Hochdruck im Südosten. Unter diesen Um­ständen ist für Sonntag und Montag ziemlich unbeständiges, zeitweise aufheiterndes, noch vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Handel und Verkehr«

Fruchtpreise. In Heidenheim a. Br. kostete Kernen 13'/ Gerste alt 13-13.10, neu 10'/«-11, alt 8-/,-9.20, Roggen 10 Mk. je der Zentner. In Waldsee wurde bezahlt für den Zentner Weizen 15, Besen 10.40, Gerste 13.25, Haber 9.30-12.20 Mark, in Aulen darf für den Zentner Gerste 12'/,, Haber 11 und Weizen 14.30, in Mengen für den Zentner Weizen neu 1l'/ Roggen neu I0>/ Weizen alt 14-/,. Gerste alt 13'/, Mk. In Rottweil galt Weizen 1516, Futtergerste 10, Dinkel 1213'/,, Haber 8'/,13 je pro Zentner.

Vieh- und Schweinepreise. In Pfullingen kosteten Ochsen 250-580. Kühe 280-550, Jungvieh 120 -250. Schweine 2735 Mark, Ziegen 18 Mk. pro Stück. In Blau selben galt das Paar Milchschweine 3056 Mark, inBönnigheim 2860 Mk., Läufer 68-2l0 Mk., in Creglingen Milchschweine 3045, in Weilderstadt 2848, Läufer 5052 Mk. pro Paar.

Wirtschaftliche Wocheurundscha«.

Börse. Die Lustlosigkeit an der Börse hält weiter an. Die Stimmung am Anleihemarkt ist sehr schwankend. Die Be­ratungen des inzwischen zusammengetretenen Aufwertungsaus­schusses fanden verschiedene Beurteilung. Man hoffte, daß wenigstens der nachweisbaralte Besitz" eine entsprechende Auf­wertung erfahren werde. Wer eine Erklärung der Reichsre­gierung, daß im jetzigen Zeitpunkt eine Aufwertung oder auch nur eine geringe Verzinsung unmöglich sei, was sie an den kommenden Etatszahlen beweisen werde, ließ die Stimmung bedeutend abflauen und hatte eine Abbröckelung der Kurse zur Folge. Der Aktienmarkt gab trotz größeren Angebots nur

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