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prizern 3-04 Uhr, Zürich 3L2 Uhr, Winterthur 3.46 Uhr, St. «Rallen 417 Uhr, Friedrichshafen 4.31 Uhr. Der Süddeutsche Mundfunk hat von 3 Uhr ab das Luftschiff mit Sonderkonzert lvaleitet, dessen guter Empfang von Bord aus bestätigt wurde. Nach der Rückkehr in das Seegebiet wurden weitere Versuche «halten. U. a. wurde die Reichweiteprüfung des Telefunren- röhrensenders mit bestem Erfolg durchgesührt, ferner der Tele- chonieverkehr mit den Bodenfunkstellen Zürich und Friedrichs- Kaien ausgenommen. Die Versuche über den Verkehr beobachten die deutschen Postfunkstellen Konstanz, Stuttgart, Hannover Bremen und Königsberg. Eine Prüfung des Telepho- nieteilers ergab günstige Ergebnisse für alle Teilstrahlungs- Mungen.
Ueber Zürich.
Das Zeppelin-Luftschiff hat, nachdem es 3.05 Uhr Luzern verlassen hat, 3.27 Uhr Zürich und Thalwill überflogen. Ueber Wrich hat es zwei große Schleifen beschrieben. Es war wre m Basel, von zwei Flugzeugen begleitet, die von dem schweizerischen Flugplatz Dabendorf crufgestiegen waren. Dme Flug zeuge haben es auch auf seiner Weiterfahrt nach Winterthur noch ein Stück begleitet. Die Begeisterung der Schweizer Bevölkerung war unbeschreiblich. Ueberall standen die Massen auf den Straßen und Plätzen und winkten mit den Fahnen und riefen Hurra. Die Straßenbahnen standen überall still. Es soll noch in den nächsten Tagen eine kleinere Fahrt unternommen werden, die besonders den Peilversuchen gelten soll. Voraussichtlich soll am Sonntag dann die große Fahrt über Deutschland und Schweden stattfinden.
Englische Anerkennung über Sen Zeppelin.
London, 8. Sept. Der Korrespondent der „Westminster Gazette" hat seiner Zeitung von Bord des Zeppelin Z. R. 3 ein Funktelegramm gesandt, worin er den Probeflug des Flugzeuges beschreibt. Die Zeitung fügt bei, daß die Schilderung des Korrespondenten nicht nur den Eindruck des guten Gelingens des Probefluges wiedergegeben habe, sondern auch beweise, daß das deutsch Volk auf seinen Erfolg im Luftschiffbau stolz sein dürfe.
Der Deutsch Archivtag gegen Sie Kriegsfchuldlüge. Münster, 11. Sept. Der hier tagende 16. Deutsch Archivtag nahm folgende Entschließung an: „Die in Münster versammelten staatlichen Archivare erheben vor den französischen Kollegen und der ganzen Welt feierlich Einspruch gegen die Behauptung, daß Deutschand und seine Verbündeten die Urheber des Weltkrieges seien. 40 Jahre lang lehrte Frankreich, daß verantwortlich für den Krieg nicht der ist, der ihn erklärt, sondern, der ihn unvermeidbar macht. Wenn man aber die beweiskräftigen Veröffentlichungen aus den deutschen, österreichischen und russischen Archiven unterdrückt und wenn man die Oesfnung der französischen und englischen Archive hartnäckig verweigert, und sich statt dessen auf die Causa judicata beruft, so erblicken wir darin den deutlichsten Beleg, daß man die restlose Feststellung der wirklichen Zusammenhänge fürchter. Wir fordern demgegenüber die Kollegen aus Frankreich und den vormals feindlichen Ländern auf, mit uns einzutreten für die wi>- senschaftliche und unparteiische Erschließung der Quellen, die unerläßlich sind zur Erforschung der Wahrheit und Verwirklichung der Gerechtigkeit."
Ungefähr zu der gleichen Zeit, da der deutsche Archivtag diese ebenso besonnene wie mannhafte Entschließung zur Kriegsschuldfrage faßte, erklärte der sozialdemokratische Reichstagsab- geordnete Dr. Breitscheid im Universitätsverband für Len Völkerbund in Genf, es sei das beste, die Kriegsschuld frage aus allen Seiten ruhen zu lassen! Wem glaubt Herr Breitscheid mit dieser Stellungnahme zu nützen? Dem Ansehen Deutschlands im Ausland sicher nicht!
Abbau im Dortmunder Bezirk.
Essen, 11. Sept. Gemäß dem Befehl des kommandierenden Generals des 32. Armeekorps soll die dritte französische Division, die den Dortmunder Bezirk belegte, aus der Besatzungszone herausgezogen werden. Das 24. Infanterie-Regiment in Recklinghausen soll bis zum 27. September abgezogen sein. Für diese Truppen kommen diejenigen Teile des 13. Dragoner- Regiments nach Recklinghausen, die zur Zeit in Dortmund liegen. Die Zivildienststellen, wie die Regiebahn, sollen :m Reck- linghausener Bezirk bis zum 20. Oktober vollständig abgebaut sein, während der Abbau der Zollverwaltung vom 15. September ab erfolgt.
Die Notlage Ser Landwirtschaft.
Berlin, 12. Sept. Wie die Deutsche Tageszeitung berichtet, haben der Vorstand und die Vertreterversammlung des Reichs- landbundes erneut in einer Entschließung auf die Notlage der gesamten deutschen Landwirtschaft, die durch die vernichtenden Witterungsschäden teilweise bis zum drohenden Untergärig gesteigert ist, hingewiesen. Die von der Regierung getroffenen Maßnahmen (Steuerstundung und Kreditbeschaffung) seien ungenügend. Es wird Verlängerung der bisherigen und Schaffung weiterer Kredite gefordert. Zur Verbilligung der Zinsen müßten ausreichende öffentliche Mittel bereitgestellt werden. Ferner wird die umgehende Durchführung von Lokalbesrchtigun- gen durch Beauftragte der Zentralstellen für geboten gehalten.
Zahlung Ser 2. Reparationsrate.
Berlin, 11. Sept. Die nach dem Londoner Protokoll heute fällige zweite Rate der Reparationszahlungen von 20 Millionen Goldmark wurde im Laufe des heutigen Tages an den Agenten für die Reparationszahlungen abgeführt.
Um das Erbe der Hohenzollern.
Berlin, 11. Sept. Die Denkschrift über die Vermögensauseinandersetzung zwischen dein preußischen Staat und dem vormals regierenden Königshause erschien unter Drucksache Nummer 8043 des Preußischen Landtages. Sie behandelt im ersten Teile die Beschlagnahme und Verhaltung des beschlagnahmten Vermögens sowie die Auseinandersetzunasverhandlungen, gibt M zweiten eine Uebersicht über die der Auseinandersetzung unterliegenden Vermögensmassen und bringt im dritten ein Rechts- Mtachten über das Vermögensvechtliche Verhältnis des Hauses Hohenzollern zum preußischen Staat. Hierbei wurden erstmalig me Asten des Hausarchivs und des Ministeriums des königlichen Hauses verwandt. Es handelt sich dabei um insgesamt 88 Herrschaften, die aus einzelnen Gütern bestehen. Dazu kommen I»3 Nutz- und Theatergrundstücke in Berlin, Kassel. Hannover, Wiesbaden und so weiter, ferner 12 Schlösser und Parks m Groß-Berlin, 16 in Potsdam und Umgebung und nicht we- mger als 52 auswärtige Schlösser, darunter auch das Achilleion auf Korfu. Zu den Vermögensmassen treten noch die Kapitänen, die in Papiermark angegeben sind. Der dritte Teil der Denkschrift bringt ein Rechtsgutachten, das bei den künftigen Verhandlungen voraussichtlich eine bedeutsame Rolle spielen wird. In diesem Gutachten werden nämlich die einzelnen -<rer- mögensobjekte einer historischen und staatsrechtlichen Unter- Mchung unterzogen. Die Aussichten aus eine gütliche Einigung Preußens mit den Hohenzollern sind, wie man den Dcrrlegun- gen ües Finanzministeriums entnehmen muß, sehr trübe. Im Februar 1924 hat der preußische Finanz-minister einen letzten Vergleichsvorschlag gemacht. Er wollte dem Staat und dem vormaligen Königshaus einzelne bestimmte Vermögensobjekte zuteilen, während der Rest der Entscheidung eines Schiedsgerichts Vorbehalten bleiben sollte. Es war beabsichtigt, der Krone
als Entschädigung für den von ihr zu leistenden formellen Verzicht auf Schlösser, Parks und Kunstschätze, für die ein öffentliches Interesse besteht, so viel an Land- und Forstbrsttz zu gewähren, daß der gesamte wirtschaftliche Bedarf des Hohen- zolleMhauses, den dieses auf jährlich 1>l Millionen Goldmark angegeben hat, aus den Einkünften dieser Liegenschaften bestritten werden könnte. Die Krone bestand indes darauf, daß die gesamten jüngsten Erwerbungen des strittigen Hausfideikommisses mit insgesamt 210 000 Morgen sreigegebeu würden, dazu der gesamte Land- und Forstbesitz mit rund 400 000 Morgen. An dieser Forderung sind die Vergleichsverhandlungen gescheitert. Es wird also weiter prozessiert werden. Die Denkschrift sagt darüber: „Da die Bemühungen, mit dem vormaligen Königshause zu einer Verständigung zu gelangen, bisher erfolglos geblieben sind, ist damit zu rechnen, daß weitere Prozesse anhängig gemacht werden. Auch der Staat wird nunmehr mit Klagen gegen das vormalige Königshaus Vorgehen müssen, uni in den für ihn günstigen Fällen gerichtliche Entscheidungen herbeizuführen." Eine der ersten Vorausbedingungen für die weiteren Auseinandersetzungen ist eine sachgemäße Abschätzung des Ertragswertes aus dem gesamten Bodenbesitz. Das Finanzministerium hat ihn mit 5,7 Millionen Goldmark einge schätzt, der Rechtsvertreter der Hohenzollern mit nur einer Million Goldmark. Als interessante Einzelheit sei erwähnt, daß dem ehemaligen König von Preußen zur Bestreitung seines persönlichen Unterhalts bis zum Mai 192» rund 32 Millionen ans dem sogenannten königlichen Hansschatz überwiesen wurden und im Jahre 1923 der Gegenwert von 24 »»» holländischen Gulden aus den Ueberschüssen der Hofkammer. Seit dem 1. Januar 1924 erhält der Generalbevollmächtigte des früheren Herrscherhauses monatlich 5» vyv Goldmark. Wenn auch das preußische Finanzministerium entschlossen ist, nötigenfalls den Kampf um die Ansprüche des Staates mit aller Energie weiterzuführen, so gibt man sich doch immer noch der Hoffnung hin, dag es zu einem Vergleich kommt und daß über die zweifelhaften Besitztitel auf schiedsgerichtlichem Wege ein Ausgleich gesunden wird.
Ein neuer Umfall Englands. — Mitwirkung der englischen
Flotte.
Paris, 11. Sept. Lord Parmoor empfing gestern die englischen und amerikanischen Pressevertreter in Genf und gab ihnen die Versicherung ab, daß England -seine Flotte zur Verfügung stellen würde, wenn irgend ein Angreiferstaat sich einem Schiedsgericht nicht unterwerfen wolle. Der Jubel, den der „Matin" und „Petit Parifien" wegen dieser überraschenden Erklärung des englischen Delegierten ausstoßen, ist kaum zu -beschrechen, und er ist insofern berechtigt, als man den neuesten Umfall Englands nicht erwarten konnte. Die Pariser Presse schreibt diese Sinnesänderung Lord Parmoors den Erklärungen zu, die Paul Boncour gestern vor der dritten Kommission abgegeben hatte und sie zögern natürlich nicht, von einem bedeutungsvollen Sieg des französischen Vertreters zu sprechen.
Die Lüge von Frankreichs Rot.
Der englische Handelsattachee Lei der Britischen Botschaft in Paris veröffentlicht einen eingehenden Bericht über die blühende wirtschaftliche Lage Frankreichs in den ersten 6 Monaten des Jahres 1924. Aus diesem ist vor allem die Tatsache hervorzuheben, daß die Kohlenbergwerke in den geschädigten Gebieten im Januar 1919 1500 Tonnen förderten; nunmehr sei ihre Förderung auf 1260 000 Tonnen gestiegen und die Gesamiförderung werde sehr bald die vor dem Kriege Wertreffen. (Unter diesen Umständen muß man fragen, warum Frankreich weitere Reparationskohlen beziehen will, Wenn seine eigenen Bergwerke heute mehr fördern als vor dem Kriege.) In -dem Bericht -des englischen Handelsattachees heißt es weiter, daß es in Frankreich nicht nur keine Arbeitslosigkeit gebe, sondern daß jede Woche 6000 Arbeiter hier eintreffen und vollauf beschäftigt werden können. Der französische Export für die letzten 6 Monate ubertraf den für dieselbe Periode 1923 um 2 300 000 Tourten. Die Steuern Frankreichs werden in diesem Jahre sechs mal so hoch sein wie 1914 und dreimal so hoch wie 1919.
Lloyd George gegen den Vertrag mit Rußland.
London, 11. Sept. Lloyd George sagte gestern in einer Rede in Penmaenmawr, der russische Vertrag sei Schwindel und Torheit. Wenn die Regierung zu dieser übereilten Handlungsweise noch die weitere Torheit hinzufüge, deswegen einett Appell an das Land zu richten, so dürften die Anhänger des Vertrages eine unerhörte Niederlage erleiden. Es sei eine Handlung verbrecherischer Unbesonnenheit, große Summen Geldes der Regierung eines fremden Landes zur Verfügung stellen zu wollen, deren Methoden räuberisch und zerstörend für jeden gesetzlichen Handelsverkehr seien. In der irischen Frage erklärte sich Lloyd George mit der Politik der Arbeiterregiernng einverstanden.
Die Aufstandsbewegung gegen die Sowjets.
London, 11. Sept. Der Aufstand in Georgien wendet sich nach eigenen Telegrammen des „Daily Telegraph" aus Konstantinopel anscheinend zugunsten der Georgier. Danach seien Tiflis und Kutai in den Händen der aufständigen Georgien nNd die Bolschewisten hätten die Munitions- und Lehensmittelbestände im Stiche lassen müssen. Batum sei gleichfalls von den Georgiern bedroht. Die Sowjets ziehen auf dem Seewege dort Verstärkungen zusammen. Ueber Riga nreldet das gleiche Blatt, daß auch anderwärts politische Schwierigkeiten für die Sow-jet- regierung entstanden sind. So sei im südlichen Kaukasus in der Republik Gerskaja eine antisowjetistische Bewegung im Gang. In den Fabriken des südlichen Ural gebe es schwere Differenzen. Rykow sei eigens nach Moskau zurückgekehrt und würde von dort nach SaMaLa und Saratow besondere Abordnungen zur Herstellung der Ruhe entsenden. Der frühere Präsident von Georgiett- Joröani, hat in einem Protest an die Moskauer Regierung bereits die Rechte eines selbständigen Georgiens verteidigt und -gleichzeitig ein Telegramm an Ramsay Macdonald gerichtet, in dem er ihn um Intervention zwischen den kämpfenden Parteien und um Unterstützung der Selbständigkeitsbe- strebungen der seinerzeit vergewaltigten Georgier bittet. Aehn- liche Telegramme sind an den Völkerbund und an andere Regierungen ergangen.
Gewerkschaften als Arbeitgeber.
Aus Washington wird durch United Preß gekabelt: Viel belacht wird ein heftiger Streit zwischen -der Gewerkschaft der Lokomotivführer, einer der mächtigsten und reichsten EisenLahn- gewerkschasten, und der Gewerkschaft der Vereinigten Bergarbeiter wegen der Kohlenzechen in Virgina, die der Lokomotivführer-Gewerkschaft gehören. Die Bergarbeiter strecken und verlangen höhere Löhne, welche die Lokomotivführergewerkschaft verweigerte, weil hierdurch die Produktionskosten erhöht würden und die Bergwerke keinen Profit abwerfen würden.
Die deutsche Anleihe.
New-Uork, 11. Sept. Die Bedeutung der deutschen Anleihe nicht nur für Deutschland, sondern gerade für den amerikanischen Markt wird in einer Uebersicht des „Wallstreet-Journals" gewürdigt. Der -ganze Anleihemarkt, so wird ausgeführt, drehe sich um die deutsche Anleihe. Zwar seien deren Einzelheiten noch in Dunkel gehüllt, doch sei es sicher, daß sie gekauft werden würde. „Die gebotenen Sicherheiten", so führt das „Wallstreet-Journal" aus, „sind erstklassig und bieten jede er-
orderliche Garantie. Ein Einsatz von acht Prozent würde eine Ausgabe zu pari oder besser sicherstellen."
Vermischtes«
Schwerer Unglücksfall in der Pfalz. Im Bahnhof Kilian- 'tädten bei Hanau ereignete sich ein tödlicher Unglückssall. Der Zugführer des dort ab-gehenden Zuges hatte es unterlassen, das Zeichen zum Einsteigen zu geben. Als der Zug sich nun in Bewegung setzte, wollte der 56 Jahre alte Reisende Bastian von Heidelberg aufspringen, sprang aber fehl und geriet unter den Zug. Seine ihn begleitende etwa gleichaltrige Schwester wollte ihm zu Hilfe eilen und wurde überfahren. Bastian hatte solch schwere Verletzungen am Arme erlitten, daß ihm dieser amputiert werden mußte. Seine Schwester ist kurz nach der Verbringung ins Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen.
Die Tante ermordet. Am Montag wurde die Schriftstellerin Dr. Hermine Hug-Helmnth in ihrer Wohnung in Wien ermordet aufgefunden. Als Mörder wurde ihr 18jähriger vorbestrafter Neffe Rudolf Hug-Helmnth verhaftet. Nach anfänglichem Leugnen legte er ein Geständnis ab. In der Wohnung des Mörders wurden außer zwei Millionen Kronen auch eine Uhr ans dem Besitze der Ermordeten gefunden.
Wilddiebe mit Maschinengewehren. Aus Perpignan wird gemeldet, der Jägerverein des Departements der östlichen Pyrenäen habe das Landwirtschaftsministerrum davon in Kenntnis gesetzt, daß in den Lanonx-Bergen Wilddiebe mit Maschinengewehren auf Pyrenäen-Gemsen Jagd machen. Hirten und Herden sind durch -diese neue Jagümethoüe gefährdet. Das Ministerium wird um rasches Einschreiten ersucht.
Streiche eines betrunkenen Affen. Die Birminghamer Vorstadt Erdington (in England) befand sich vier Tage lang in einem zwischen Fröhlichkeit und Entsetzen schwankenden Zustand der Aufregung infolge der Streiche eines großen indischen Affen, der einem italienischen Orgeldreher entwischt war. Der Affe, der Wer eine erstaunliche Geschicklichkeit und Stärke verfügt, wurde zu einer wahren Plage. Er jagte die Kinder vor sich her, die ans der Schule kamen, erschreckte nervöse Frauen, daß sie in Ohnmacht fielen, erschien hier und da unvermutet in einer Parterrewohnung, in der er alles Zerbrechliche durcheinander warf, Pflückte kostbare Blumen in den öffentlichen Gärten, biß diejenigen, die ihn zu fangen suchten, so kräftig in die Hand, -daß sie starke Wunden davontrugen, kletterte auf die Bäume und fletschte von diesem sicheren Ort aus greulich die Zähne, ja fuhr sogar auf dem Dach der Straßenbahnwagen spazieren. Die Jagd nach ihm war vier Tage vergeblich. Schließlich wurde ihm seine Vorliebe für Alkohol zum Verderben. Er brach in ein Klublokal ein und raubte von dort mehrere Flaschen Bier. Nachdem er sich an einem stillen Ort den Trank zu Gemüte geführt hatte, vollbrachte er noch einige kühne Sprünge, wurde aber dann müde und schlief ein. In diesem Zustande fand ihn die hevbeigeholte Polizei und »/verhaftete" ihn.
Eine chinesische Räuberi«. Der gefürchtetste und blutdürstigste Räuber der Provinz Schantung war eine 47jährige Frau, die -den Namen Djao, die „alte Mutter", führte. Diese Frau hielt mit einer Bande von mehr als 100 Räubern die -ganze Provinz in Angst und Aufregung. Sie war eine kühne Reiterin und ein unfehlbarer Schütze. Im vergangenen Sommer unternahm sie mit zwei anderen Räuberbanden einen Angriff gegen -die Stadt Jschaufu in der Provinz Schandung und konnte nur durch das Aufgebot sämtlicher bewaffneter Bürger zurückgeworfen werden. Eine Schar von Bauern die sich zur Wehr gesetzt hatten, wurden in -dem Dorf Balihstang eingeschlossen. Die Ränberin Hielt Wer sie ein furchtbares Gericht. Zunächst wurden alle Männer erschossen. 60 Frauen und Kinder wurden zusammengetrieben, und die „alte Mutter" befahl, daß auch sie unter Martern getötet würden. Kein lebendes Wenn entkam dom Blutbad; selbst -das Vieh wurde ausnahmslos getötet. Nun hat -dieses Scheusal -die ^rechte Vergeltung erreicht; Man fing sie und brachte sie nach Jschaufu, wo sie einer allen chinesischen Todesmarter unterworfen wurde. Diese grausame Hinrichtung heißt „Ling-Sche", was soviel bedeutet wie zerschneiden. Es ist eine Art Vivisektion, bei der das Opfer durch erfahrene Henker in einzelne Stücke zerschnitten wird, aber auf solche Weise, Laß der Gemarterte mehrere Stunden lang bei vollem Bewußtsein bleibt.
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auf den 1 > > Ilch erscheinenden „Enztäler" werden fortwährend von allen Postanstalten, Agenturen und unseren Austräger« entgegengenommen.
OberamtSstadt Neuenbürg.
Kür die Gestellung eines BühnenarrbauS an die stLdt. Turnhalle, sowie für die Wiederinstandsetzung derselben sind nachstehende Arbeiten im Einzelpreisverfahren zu vergeben:
Ausbruch-, Grab-, Beton-, Maurer-, Zimmer-, Schmied-, Flaschner-, Dachdecker-, Gipser-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser- und Maler-Arbeiten.
Gleichzeitig ist die Schotterdeifuhr für die Straßen« Unterhaltung der Stadtgemeinde im Akkord zu vergeben.
Die Verdingungsunterlagen liegen auf dem Stadtbauamt zur Einsichtnahme auf.
Die Angebote sind verschlossen und mit entsprechender Aufschrift versehen bis Kreitag, de« IS. Septbr. 1924, nachmittags 5 Ahr, auf dem Stadtbauamt einzureichen. Die Offertöffnung findet zur selben Zeit statt, wobei die Beteiligten anwohnen können.
Die Zuschlagserteilung behält sich der Gemeinderat vor. Zuschlagsfrist 14 Tage.
Nevendürg, den 12. September 1924.
Stadtbauamt Staig er.
Den Kleinsten das Beste! — sollte stets der Wahlspruch jeder jungen Mutter sein. Für Säuglinge, aber auch für größere Kinder, ist die Frage der täglichen Kost eine Lebensfrage. Fn der Wahl der richtigen Nahrung muß die Mutter ganz sicher gehen, wenn sie ihr Kind in Gesundheit heranwachsen sehen will. Sie wird also gut tun, gleich zu einem wissenschaftlich anerkannten, seit Jahrzehnten bewährten Kindernährmittel zu greifen, wie es unstreitig Nestle's Kindermehl ist. Nestle's Kindermehl enthält die für den kindlichen Organismus wichtigsten und wertvollsten Nährstoffe — unverfälschte Alpenmilch, Weizenmehl, Rohrzucker, Maltose und Vitamine — in denkbar glücklicher Zusammensetzung, sowie vorzügliche Verdauungsund Genußform. Nestle's Kindermehl ist in allen Apotheken und Drogerien usw. für M. l,50 pro Originaldose erhältlich. Illustrierte Broschüre kostenlos und unverbindlich durch „Linda"-GeseIIschaft m. b. H.. Abt. 4, Berlin V 57.