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fich ab, ihn von der Filsbrücke in den Fluß zu werfen. Marchtaler wehrte sich gegen dieses Vor­haben mit aller Kraft, und obgleich die Angeklagten ihn auf die Arme schlugen und ihm gegen die Augen drückten, konnte fich Marchtaler so lange halten, bis Hilfe kam und ihn befreite. Wäre er ins Wasser gekommen, so wäre er an der tiefen Stelle, da er des Schwimmens unkundig war, sicher ertrunken. Die Verletzung des Auges war ziemlich schwer, das Nervensystem Marchtalers war durch die ausgestandene Todesangst angegriffen, der Stich aber von wenig Bedeutung. Banileon erhielt eins 2jährige Gefängnisstrafe, Haug eine solche von 2 Jahren 4 Monaten, außerdem jeder Aberkennung der Ehrenrechte auf 2 Monate.

T Pforzheim. Anläßlich des21. Ver­bandschießens badischer, pfälzischer und mittel­rheinischer Schützenverbände bewegte sich hmte Sonntag vormittag nach 11 Uhr ein groß­artiger Festzug, der ein farbenprächtiges Bild bot, durch die hiesige Stadt. Außer den vielen Schützen- Vereinen, die zu dem betr. Verbände gehören, be­teiligten sich auch die Schützsnvereine von Calw, Wildbad, Neuenbürg und Heilbronn am Festzug. 7 Musikkapcllen spielten in demselben. Von der nahen und weiteren Umgegend waren tausende und abertausende Bewohner hiehergckommen und bildeten mit der hiesigen Bevölkerung gleichsam Spalier auf den Straßen, die der nicht endenwollende Fsstzug durchzog.

Donaueschingen, 8. Juli. Bei der gestrigen Reichstagsersatzwahl im 2. badischen Reichstagswohlkreis (für den -s Abg. Faller natlib.) erhielten nach bisheriger Feststellung Gutsbesitzer Duffner (Ztr.) 10891, Oberschulrat Rebmann (nailib.) 8438 und Schuhmacher Grahl (Svz.) 1866 Stimmen. Duffner ist somit gewählt.

Kiel, 8. Juli. Der Kommandant des durch

Amtliche> prwiümyeizeu.

Calw.

KrklUtUlMlch««s dck. MklllttbrkNlh.

Ja letzter Zeit wiederholt eingetretener außerordentlicher Wasserverbrauch legt die Vermutung nahe, daß Hahnen, insbesondere zur Nachtz-it, ohne Ver­wendung des ablaufenden Wassers offen gelassen werden und daß auch aus andere Weise viel Wasser verschwendet wird.

Es ist aber im allgemeinen Interesse geboten, mit dem öffentlichen Wasser haushälterisch umzugehen, und wird daher aufmerksam gemacht, daß eins Vergeudung des Wassers nach 8 8 und 9 der Wasserbezugsbedingungen mit einer BsrtragSstrafe bi- zu 20 Mk. geahndet werden kann.

Unzulässig ist namentlich, nachdem der Gießwagen täglich in Tätigkeit ist, Das Begießen der Straße«, auch muß bei der gegenwärtig anhaltenden Trockenheit darauf gedrungen werden, doß das Begießen der Gärten, Trottoirs rc. auf das Notwendigste beschränkt wird, nötigenfalls müßte die Wasserleitung zeitweise abgestellt werden.

Die Schutzmonnschaft hat Anweisung erhalten, jede Waffelvergeudung zur Anzeige zu bringen.

Stadtschultheitzeuamt.

Conz.

einen Zusammenstoß mit dem LinienschiffWörth" beschädigten Torpedobootes S. 124, Oberleutnant zur See, Nürnheim, hat fich, wie die Kieler Neuesten Nachrichten melden, heute Nacht in Kiel in feiner Wohnung erschossen.

Glücksburg, 7. Juli. Heute nachmittag sind die KaiseryachtHohenzollern" mit dem Kaiser an Bord, dieIduna" mit der Kaiserin und der Prinzessin Viktoria Luise an Bord, ferner die JachtMeteor", derSleipner" und 2 Torpedo­boote hier eingetroffen.

Poris, 8. Juli. In den Montag in Berlin und Paris auszugebenden Schriftstücken über die deutsch-französischen Vereinbarungen werden, so be­richten die ministeriellen Organe, nur jene großen Gesichtspunkte Erwähnung finde», dir zunächst für Deutschland und Frankreich bestimmend find, um im Wege einer Konferenz die marokkanische Rcform- frage der Lösung näher zn bringen. In diesem Schriftstück erkennt Deutschland gewisse besondere Interessen Frankreichs an. Nach der Libre Parole einigte man fich dahin, daß während der Konferenz- Verhandlungen von dem französisch-englischen und französisch-spanischen Vertrage nicht die Rede sein weide. Dasselbe Blatt meldet, die Geschäftsord­nung der Konferenz werde so gehalten sein, daß der einstimmig gefaßte Beschluß alle Beteiligten ver­pflichtet, während die mit Majorität angenommenen Beschlüsse nur als Richtschnur für die dieser Majo­rität angehörenden Staaten dienen würden. Die Konferenz soll unter allen Umständen in Tanger beginnen und zwar bald.

Paris, 9. Juli. Es wird nunmehr ärmlich zugestanden, daß alle Matrosen des Unterseebootes Farfadct ertrunken find. Wie es heißt, find die Angehörigen der Ertrunkenen davon in Kenntnis gesetzt worden. ES ist bis j.tzt nicht gelungen, das Boot zu heben. - 0^

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London, 8. Juli. Dem Daily Chronicle wird gemeldet, daß eine reaktionäre Verschwörung in Petersburg entdeckt worden ist. Diese Ver­schwörung hatte den Zweck, den Zaren zu ent­thronen urd einen kräftigeren Regenten an seine Stelle zu s tzen. Die Verschwörer wollten entweder den Großfürsten Alexander oder den Großfürsten Michael zum Zaren proklamieren.

Budapest, 8. Juli. Der Spezial-Korre­spondent des Magyar Hirlap in Odessa telegraphierte seinem Blatte, Montag Nacht seien im Hofe des dortigen Polizeigtfävgnissts über hundert Personen ohne Urteil hin gerichtet worden. Stadrhaup.'- mann Neidhardt erklärte dem Korrespondenten, dcß kein Urteil erfolgt sei und daß die Hinrichtung in­folge eines Mißverständnisses anSgeführt wurde.

Konstanza, 8. Juli. Der DampferKnjäs Potemkin" und das ihn begleitende Torpedoboot sins hrute gegen 2 Uhr morgens hier eingetroffen. Mittags »m 1 Uhr 40 Min. haben fich die Mann­schaften desPotemkin" und des Torpedoboots entschlossen, zu kapitulieren unter den ihnen gestellten Bedingungen. Sie übergaben die beiden Schiffe den rumänischen Behörden, welche sie in Besitz nahmen und auf denselben die rumänische Flagge hißten. Die Mannschaften wurden an Land gcs'tzt und werden in kleinen Trupps nach ver­schiedenen Orten des Landes gebracht werden.

Odessa, 8. Juli. Eine aus mehreren Tausend Personen bestehende Menge überfiel gestern die Kaserne, in der sich dis verhafteten meuternden Matrosen desGcorgi Potjedonnoszcw" brsandea, überwältigten die Schtldwachen und ließen die Ge­fangenen heraus. Gleichzeitig erließ die revolutionäre Partei eine Proklamation, in der sie die Regierung warnt, über dte meuternden Matrosen das Todes­urteil zu verhängen, da sie sonst alle Regierungs­gebäude in die Luft sprengen würde.

Oberkollwangen.

Das Ammeln »m Heideldttttn, Plkihldmkn md Himbeeren

in den hiesigen Gemeinde- und Privat­waldungen ist für Auswärtige bei Strafe verboten.

«emeinderat.

Das

Unterhaugststt.

KkidklbkersiMNlein

in den hiesigen Privat- und Gemeinde­woldungen ist für Auswärtige bei Strafe verboten.

_ «emeinderat.

Echmieh.

Bekanntmachung.

Das Gammel« vo» Heidel- Heere«, Himbeere« und Preisel­beere« in den hiesigen Waldungen ist für Auswärtige bei Strafe verboten. Den 8. Juli 1905.

«emeinderat.

Todesanzeige.

Unsere liebe, Lreube- sorgte Mutter Katharine Kguer, geb. Talmon-Gros, ist Sonntag Nachmittag noch langem schweren Krarkeulager im Alter von 54 Jahren sanft verschieden.

Beerdigung Dienstag mittag 1 Uhr.

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