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(Soz.) als Regierungspräsident nach Düsseldorf keine Einwendungen erhebe. Bergmann nimmt die Stelle des Regierungspräsidenten Grlltzner ein, dessen Wiederkehr bekanntlich abgelehnt wurde. Er wird sein Amt am Dienstag antreten.
Gersdorf bei Chemnitz, 28. Aug. Auf einem Schacht der Gewerkschaft Kaisergrube wurden durch einbrechende Kohlen 18 Mann der Belegschaft verschüttet. Da sich die Rettungsarbeiten sehr schwierig gestalten, konnten bisher nur zivei Mann als Leichen geborgen werden. Leider muß man annehmen, daß auch die anderen 16 Bergleute ein Opfer ihres Berufes geworden sind.
'Berlin, 29. August. Den Blättern zufolge wird in den neuen Micumoerhandlungcn das letzte Micum-Abkommen vom Juli aller Voraussicht nach bis zu dem Tage verlängert werden, an dem das Dawesgutachten in Kraft tritt. Dieser neue Micumvertrag wird unbefristet sein, jedoch ist es möglich, daß beide Parteien das Abkommen mit 5 tägiger Frist jederzeit kündigen können Das Gerücht, daß die deutsche Regierung dem Ruhrbergbau und der Ruhrindustrie angesichts der neuen Micum-Bcrhandlungen Reichskrcdite zur Verfügung stellen werde, wird dementiert.
Berlin, 28. Aug. Wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, richtete die national-sozialistische Reichstagsfraktion an den Reichstagspräsidenten ein Schreiben, worin sie unter Hinweis auf das Verhalten des Präsidenten gelegentlich der gestrigen Vorfälle im Reichstag, die zur Verprügelung des Abgeordneten Brodaus führten, und unter Hinweis auf die vom Reichstagspräsidenten im Zusammenhang hiermit vorgenommene Maßregelung des Fraktionsvorsitzenden Abg. Gräfe dem Präsidenten das schärfste Mißtrauen ausspricht.
Berlin, 29. Aug. Für Samstag ist der Vorstand der deutschen demokratischen Partei im Falle einer Reichstagsauflösung nach Berlin berufen worden, ebenso wurden die Wahlkreisoorsitzenden zu einer Sitzung eingeladen. Oberbürgermeister Höß übersandte dem deutschen Roten Kreuz namens der deutschen Städte ein Glückwunschtelegramm anläßlich des 60. Jubiläums des deutschen Roten Kreuzes.
— Aus Eifersucht erschoß heute nachmittag der 36jährige Schlächter Gustav Enke den 26 jährigen Schlächter Walter Koschwitz in dessen Wohnung und verwundete durch Reoolverschllsse seine dort weilende Ehefrau. — Zu dem Zusammenbruch des Bankhauses Willi Bruß in Wilmersdorf, wobei zahlreiche kleine Gewerbetreibende, Geschäftsleute und Beamte ihre ganzen Ersparnisse verloren haben, da überhaupt keine Konkursmasse vorhanden ist, berichten die Blätter, daß heute vormittag die gesamte Geschäftseinrichtung versteigert wurde.
— Nach einer Meldung des Lokal-Anzeigers aus Chicago wurden die beiden jugendlichen Knabenmörder Leopold und Löw zum Tode durch den Strang verurteilt.
Stcrkrade, 29. Aug. Bei den Vorbereitungen zum Abtransport der Mannschaften des hier stationierten belgischen Kampfgeschwaders entlud sich die Pistole eines Unterossiziers. Die Kugel drang dem 14jährigen Walter Kons in den Kopf, der sofort tot zusammenbrach.
Kopenhagen, 28. Aug. Der sozialistische dänische Verteidigungsminister Raßmussen plant die Ersetzung des dänischen Heeres durch ein kleines Polizeikorps.
Rom, 28. August. Nach einer Meldung des „Epoca" haben die wegen der Matteotti-Affäre Verhafteten unter dem Eindruck der Auffindung der Leiche am Dienstag ein volles Geständnis abgelegt. Im Iustizpalast war am Dienstag eine ganz außergewöhnliche Erregung zu beobachten. Die mit dem Verhör betrauten Richter gingen erst spät in der Nacht von dem Untersuchungsgefängnis nach Hause.
Belgrad, 28. Aug. Der bulgarische Gesandte Vakarelski erschien gestern beim Außenminister Marinkowitsch und erklärte, dis bulgarische Regierung bedauere den letzten Anschlag gegen den südslavischen Militärattache in Sofia, könne jedoch nicht verantwortlich dafür gemacht werden. Es wäre ungerecht, ivenn man glauben wollte, daß ähnliche Vorfälle sich mit Wissen der bulgarischen Regierung ereigneten. Die bulgarische Regierung befinde sich ohnedies in einer schweren Lage. Solche Vorfälle erschwerten diese Lage noch mehr.
Athen, 28. Aug. In der letzten Nacht begann im großen Pulver- inagagazin in der Nähe des Arsenals eine Reihe von Explosionen, die auf benachbarte Munitionsdcpots Übergriffen und bis 6 Uhr morgens dauerten. Mehrere Personen kamen zu Schaden.
Paris, 28. Aug. Der heute vormittag abgehaltene Ministerrat regelte die Zusammensetzung der französischen Delegation für die bevorstehende Völkerbundsversammlung. Die Delegation setzt sich aus 3 Delegierten, nämlich Leon Borgeois, Briand und Boncourt, zusammen; außerdem gehören ihr noch Loucheur, Henri de Jouvenel, Sarraut, Bonnet, Cassin und Jouhoux an. Wie der Temps dazu berichtet, hatte die Regierung den Kammerpräsidenten Painleve gebeten, Frankreich als Delegierter bei der Völkerbundsversammlung zu vertreten. Er habe es aber vorgezogen, zusammen mit Herriot Briand zu bitten, das Amt zu übernehmen. Briand stimmte schließlich zu.
Boulogne, 28. August. Hier sind drei deutsche Ingenieure als Spezialisten eingetroffen, um den früheren deutschen Kreuzer „Metz", der einige Beschädigungen aufweift, zu prüfen. Die deutschen Ingenieure arbeiten unter der Bewachung französischer Gendarmen.
Dr. Eckener über den ersten Probeflug des Z. R. 3.
Friedrichshafen, 28. Aug. Der Führer des Amerika-Luftschiffes, Dr. Eckener, empfing heute nachmittag die Vertreter der amerikanischen Presse, die anläßlich der Probefahrt des Z. R. 3 hier weilen, und erklärte dabei folgendes über den Verlauf des ersten Probefluges am Mittwoch: Das neue Zeppelin- Luftschiff hat alle Erwartungen bei weitem übertroffen. In erster Linie wies Dr. Eckener darauf hin, daß die ganze Konstruktion des Z. R. 3 sich als sehr stabil erwiesen habe, stabiler wie je ein Zeppelin vorher gewesen sei. Die Tragkraft des Z. R. 3 betrage 2—3 Tonnen mehr, als man gehofft bzw. den Amerikanern versprochen hatte. Die Geschwindigkeit sei gleichfalls größer als man den Abnehmern zugesagt habe und es habe sich herausgestellt, daß das Luftschiff statt 30 Sekunden- meter zwischen 31 und 32 Seknndenmeter bei der ersten Probefahrt zurückgelegt habe, das entspreche einer Geschwindigkeit von 115 Kilometer in der Stunde, anstatt der erwarteten 108 Kilometer. Diese Mehrleistungen des Schiffes seien erfolgt trotz des andauernden Regens, der das Schiff um drei Tonnen mehr belastet habe. Die Steuervorrichtungen hätten sich glänzend bewährt. Trotz der starken Böen, in welche das Schiff aus dem ersten Probeflug hineingerateu sei, habe der Z. R. 3 nur ganz unmerklich geschwankt. Minutenlang sei das Steuer Weder rechts noch links gedrückt worden, so daß der Kurs mit einer außergewöhnlich großen Sicherheit eingehalten worden sei. Die für Freitag beabsichtigte zweite Probefahrt mußte verschoben werden, da nach Len Erklärungen Dr. Eckeners an einem der fünf Mahbachmotoren der Kopf einer Schraubenmutter abgebrochen ist, da er höchstwahrscheinlich zu stark angezogen worden sei. Deshalb mußte der eine der fünf Motore während des Fluges abgüstellt werden. Man hat nun nach den weiteren Mitteilungen von Dr. Eckener beschlossen, sämtliche Schraubenmuttern so zu verstärken, daß nach menschlichem Ermessen in Zukunft ein derartiger Defekt des Motors unmöglich ist. Man hofft, daß bis Mittwoch diese Reparaturen ausgeführt sein werden, so daß der zweite Probeflug, bei dem die ersten Pressevertreter mitgenommen werden, voraussichtlich am nächsten Mittwoch stattfindet.
Goethe-Feier.
Weimar, 28. Aug. Die offizielle Feier von Goethes 175. Geburtstag begann heute 12 Uhr mittags im großen Armbrust- Male. Der Präsident der Goethe-Gesellschaft, Professor Roethe- Berlin, entwarf in seinem Festvortrag ein umfassendes Bild der gewaltigen Persönlichkeit Goethes. Mit einem Liedervortrag des Lehrergesangvereins fand die schlichte Feier ihr Ende. Menüs fand auf dem festlich geschmückten Frauenplan vor Goethes Wohnhaus eine Feier statt. Alle Häuser des Platzes wa
ren reich mit Blumen geschmückt und alle Fenster illuminiert. Kurz nach 8 Uhr ertönte von der Treppe des Goethe-Hauses ein Hornsignal und das Seminarkorps ließ Goethes Lied vom Heideröslein Wer den Platz in die Nacht hinaus ertönen. Sodann betrat Oberbürgermeister Dr. Müller die Rednertribüne und feierte in kurzen Ausführungen die Bedeutung von Goethes Persönlichst für die Stadt Weimar. Ihm sei es in erster Linie zu verdanken, daß Weimar der Wallfahrtsort für alle Gebildeten nicht nur Deutschlands, sondern der ganzen Welt geworden sei. Dafür werde Weimar der Persönlichkeit des großen Dichters unauslöschliche Dankbarkeit bewahren.
Separatistische Neugründungen.
Münster, 28. Aug. Die Agitation der Separatisten im Ruhvgebiet war infolge der Londoner Verhandlungen zum Stillstand gekommen. Die Leitung des Gelsenkirchener Zentralausschusses trug sich darauf mit dem Gedanken, nach dem Elsaß auszuwandern. Durch die Nachrichten, daß die Franzosen das Ruhrgebiet vorläufig nicht räumen würden, hat sich die Bewegung wieder befestigt. Die Bestrebungen gehen vorläufig dahin, in dem „Schutzbund für die Arbeiter und Angestellten der Interalliierten Armee" die Bewegung zusammenzufassen. Die Gründungsversammlung für das Ruhrgebiet hat in Gelsenkirchen im Beisein eines französischen Kriminalbeamten stattgefun- den. Kaitter-Düsseldorf hielt das Referat. Er führte u. a. ans, daß der Bund als wirtschaftliche Organisation (?) aufgezogen werden solle. Unterstützungs- und Krankengelder würden den Mitgliedern gezahlt. Vor allem müßten die Regieeisenbcchnen für die Sache interessiert werden. Wenn jemand auf Schwierigkeiten von deutscher Seite stoße, müsse sosort Beschwerde an den Kapitän Niersen-Main eingereicht werden. Als Leiter des Bezirks Westfalen sind bestimmt: Latza und Wingler, Gelsenkirchen. Büro ist die Wohnung des Latza, Berthastraße 11. Weitere Gründungsversammlungen sind in Wanne und Recklinghausen geplant.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 28. Aug. Der Reichstag nahm heute die dritte Beratung der Gutachtengesetze vor, wobei der Abgeordnete Dr. Quaatz (Deutschn.) eine Entschließung begründete, wonach die Reichsregierung durch weitere Verhandlungen eine Herabsetzung der im Dawesplan vorgesehenen Belastung bewirken und eine Nachprüfung der deutschen Leistungsfähigkeit herbeiführen, außerdem darauf dringen soll, daß eine feste Grenze für die gesamten künftigen Leistungen Deutschlands vereinbart wird. Ferner soll das Mantelgesetz über den Londoner Vertrag nur in Kraft treten, wenn die in dem Antrag der Deutschen Volks- Partei enthaltenen Forderungen erfüllt sind und die über den Versailler Vertrag hinaus besetzten Gebiete spätestens bis zum 10. Januar 1925 geräumt werden. Das Mantelgefetz soll auch nicht in Kraft treten, solange nicht die abgezwungene Anerkenntnis der deutschen Schuld am Kriege formell widerrufen ist. Der Redner fügte hinzu, die Deutschnationalen hatten keinen Grund, den Wahlkampf gegen Las Dawesgutachten zu scheuen. Der Abgeordnete Sollmann (Soz.) warf den Deutschnationalen vor, daß sie Deutschland in die Gefahr einer neuen Zerreißung bringen. Reichsarbeitsminister Brauns erklärte, auf die Ausführungen des Vorredners, daß die jetzige Arbeitszeitverordnung nicht ideal sei und geändert werden müsse. Reichsaußenminister Dr. Stresemann betonte, daß der Poincarismus in Europa wieder zum Herrschen gekommen wäre, wenn durch Deutschlands Schuld die Verhandlungen in London gescheitert wären. Die Annahme des deutschnationalen Antrags, der nach zwei Jahren eine Nachprüfung der deutschen Leistungsfähigkeit fordert, wäre politisch unklug. Der Weg von Versailles bis London habe eine starke Aenderung in der Einstellung der Welt in Deutschland gebracht. Wenn man den Wog in eine bessere Zukunft gehen solle, dürfe man sich nicht weigern, den Boden des Londoner Vertrages zu betreten. Reichsfiuanzminister Dr. Luther hob hervor, daß die Kontrollbestimmungen durch die Londoner Abmachungen eine wesentliche Milderung erfahren hätten. Der Abgeordnete Fehrenbach (Zentrum) verlas eine Erklärung, wonach, wenn das Volk in neue Unsicherheit hineingestoßen werde, jene die Verantwortung tragen, die in Politischer Verblendung den Weg versperren. Der Abg. Dr. Zapf (Deutsche Vpt.) wandte sich gegen die Anträge der Deutschnationalen. Der Kommunist Thälmann verlangte die Amnestierung der inhaftierten Kommunisten und ein Bündnis mit Sowjet-Rußland. Wegen seiner Angriffe auf die Regierung zog er sich zwei Ordnungsrufe zu. Auch der Nationalsozialist Graf von Revenitlow wurde wegen seiner Angriffe auf die Regierung und Reichspräsidenten zur Ordnung gerufen. Der Abgeordnete Schiffer (Dem.) meinte, das amerikanische Volk würde die Nation als Friedensfeind betrachten, die das Gutachten ablehne. Die Abgeordneten Pfleger (Bayer. Vpt.) und Alpers (Wirtsch.- Pt.) stimmten der Vorlage zu. Abgeordneter Kunze lehnt das Gutachten, das nur ein Mittel der internationalen jüükschen Hochfinanz sei. um das deutsche Volk in ewige Zinsknechtschaft zu bringen, ab. Damit ist die allgemeine Aussprache beendet. Um 7 Uhr wird die Einzelberatung auf Freitag vormittag 10 Uhr vertagt.
Demokratische Entschließung zum Londoner Pakt.
Berlin, 28. Aug, Die demokratische Reichstagsfraktion hat folgende Entschließung eingebracht: „Der Reichstag ist sich bewußt, daß dem deutschen Volk durch die Ausführung der Londoner Vereinbarungen schwere und unbillige Lasten auferlegt werden. Eine Begründung der Auflegung dieser Lasten mit der angeblichen Kriegsschuld Deutschlands weist der Reichstag heute wie stets zurück. Eine Ablehnung der Gesetze hält der Reichstag für unverantwortlich, weil sonst die heute schon schwer erschütterte deutsche Volkswirtschaft zum Erliegen kommt, den Volksgenossen in den besetzten Gebieten das Tor zur Freiheit verschlossen und die beginnende bessere Erkenntnis der Welt erschüttert wird. Der Reichstag stellt fest, daß niemand einen anderen Weg zur Rettung gezeigt hat. Der Reichstag bringt durch die Annahme der Gesetze zum Ausdruck, daß Deutschland die schwersten Opfer übernimmt, um zur vollen Wiederherstellung seiner politischen Freiheit und seines nationalen Selbstbestimmungsrechts zu gelangen. Der Reichstag richtet an die Reichsrvgierung den dringenden Appell, damit Staat und Wirtschaft in innigem Frieden die jetzt ausgestellten Aufgaben erfüllen können, alle Volkskräfte in nationaler Gemeinschafts- Pflicht zu einen, gegen jede Störung des inneren Friedens aber und gegen jede Bedrohung der Verfassung und Republik mit allem Nachdruck sich einzusetzen."
Ein Ausweg in letzter Stunde?
Berlin, 28. Aug. In den späten Wendstunden des Donnerstag betrachtet man in den Wandelgängen des Reichstags die Situation wieder wesentlich günstiger. Es wird allen Ernstes behauptet, daß zwischen den Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei eine Fühlungnahme stattgefunden haben soll, in der sich Mittel und Wege ergeben hätten, die geeignet seien, eine Reichstagsauflöfung zu vermeiden.
Berlin, 28. Aug. Die Lage im Reichstag ist zur Stunde noch völlig ungeklärt. Am Nachmittag hielt die deutschnationale Reichstagsfraktion eine längere Sitzung und z. Zt. finden Besprechungen zwischen Reichsaußenminister Dr. Stresemann und den Führern der deutschnationalen Fraktion statt. Die Besprechungen zwischen den Vertretern der Regierungsparteien, der Regierung und der Deutschnationalen dehnten sich bis in die späten Nachtstunden aus. Es handelt sich hauptsächlich um
die Möglichkeit einer Einigung über das Eisenbahngesetz. Die Besprechungen wurden in strengster Vertraulichkeit geführt. Die entscheidende Abstimmung wird nach den bisherigen Dispositionen erst am Freitag erfolgen.
Antrag auf Veröffentlichung des Fochschrn Rämnungsplans.
Paris, 28. Aug. Die Pariser Abendblätter veröffentlichen einen Brief des linksrepublikanischen Abgeordneten Coty — nicht zu verwechseln mit dem Parfümfabrikanten Eoth, dessen Wahl zum Senator von Korsika als ungültig erklärt worden ist —, an den Ministerpräsidenten Herriot, in welchem Eoth die Forderung ausstellt, daß die Leiden Gutachten des Diarschalls Foch über das Ruhrgebiet im Wortlaut veröffentlicht werden. Für den Fall, daß dies nicht möglich sein sollte, bittä der Abgeordnete den Präsidenten, von Foch ein neues, zur Veröffentlichung geeignetes Gutachten über die militärische Räumung der Ruhr einzufordern.
Reichstagsauflösung und Londoner Abkommen.
Paris, 28. Aug. In einer Besprechung der parlamentarischen Lage in Deutschland schreibt Grumbach im „Quotidien", in Berlin lasse man das Gerücht umgehen, daß für den Fall der Reichstagsauflösung die französisch Regierung die Ratifikation der Londoner Abmachungen durch das deutsche Kabinett allein unter Anwendung des Artikels 45 der Weimarer Verfassung nicht anerkennen könnte. Diese Gerüchte hätten, so sage man, die deutsche Regierung eingeschuchtert, und die Opposition ermutigt. „Diese Gerüchte sind indessen", sagt Grumbach weiter, „nicht begründet". Daß Frankreich, Lessen Parlament die Londoner Abmachungen durch ein ausdrückliches Vertrauensvotum ratifizierte, eine ähnliche Ratifikation durch das deutsche Parlament notwendig hält, das wird Berlin begreifen können. Aber das will durchaus nicht sagen, daß die französische Regierung es ablehnen werde, der außergewöhnlichen Lage des deutschen Kabinetts Rechnung zu tragen oder daß sie die von Deutschland im Einklang mit den Bestimmungen der Weimarer Verfassung gegebenen vorläufigen Unterschriften zurückweisen wird. Die Unterschriften, die Marx und Stresemann unter die Londoner Abmachungen setzen werden, werden nur an Gewicht gewinnen können, wenn man gleichzeitig die Auflösung des Reichstags ausspricht. Herriot gab greifbare Beweise seines Willens zu einer Verständigung. Die deutsche Regierung hat also keinen Grund zu befürchten, daß die französische Regierung beabsichtige, die Auflösung des Reichstags für einen Grund zur Ungewißheit der Londoner Abmachungen zu halten." In gut unterrichteten Pariser Kreisen wird angenommen, daß diese Ausführungen des „Quotidien" die Ansicht Her- riots wiedergeben.
Paris erhofft Neuwahlen.
Paris, 28. Aug. Nur wenige Blätter beschäftigen sich mit der gestrigen Abstimmung im Reichstag. Schilderungen der von den Kommunisten heraufbeschworenen Szenen erscheinen den Pariser Zeitungen bedeutungsvoller. Die Blätter sind gespannt, ob die Neuwahlen eine Linksmehrheit herbeisühren werden. Wenn dies der Fall wäre, könnte sich Frankreich zu der Hartnäckigkeit der Deutschnationalen beglückwünschen. Die Berliner Berichterstatter der Pariser Zeitungen treten einmütig für die Auflösung des Reichstags ein, weil man sicher sein könne, daß die Demokraten bei den Neuwahlen ausgezeichnet abschneiden würden. Der Berichterstatter des „Echo de Paris" erklärt sogar, der gegenwärtige Reichstag sei eine Wunde im europäischen Körper, weshalb man Neuwahlen wünschen müsse.
Abiinderungsmöglichkeiten des Londoner Pakts.
London, 28. Aug. Ein Berichterstatter hatte heute Gelegenheit. einen Herrn, welcher dem Premierminister nahesteht und sicherlich in der Lage ist, Macdonalds Auffassung zu kennen, zu fragen, was der Dawesplan für einen Zweck habe, wenn er gefährlich werde, sobald >er zu wirken beginne. Die Antwort lautete: „Sieht man in Deutschland nicht ein, daß man vorläufig wenigstens ein paar Jahre einigermaßen Ruhe bekommt und durch die Anleihe die Möglichkeit, wieder auf die Beine zu kommen? Möge man sich vorerst damit begnügen. Die Dinge, die sich nachher entwickeln, kan« kein Mensch wissen. Man kann sicher sein, daß die Länder, welche Farbstoffe zu bekommen haben, die ersten sei« werde«, die Deutschland Halt znrnfen, wenn die Lage für sie bedenklich sein wird."
Gegen Englands Konkurrenzfurcht.
Paris, 28. Arcg. Der „Temps" äußert im Leitartikel sein Bedauern Mer die englische Kampagne gegen den Dawesplan wogen der angeblichen Rückwirkungen der Londoner Vereinbarungen auf die englische Wirtschaft. Das Blatt bemerkt dazu, es werde Herriot nicht schwer fallen, die englischen Einwänk gegen die deutschen Sachleistungen zurückzuweisen, falls Mac- donald mit ihm wirklich in Genf davon sprechen sollte, wie der „Daily Expreß" wissen will. In Deutschland würde es einen unheilvollen Eindruck machen, wenn die Verbündeten es den Deutschen verwehren wollten, nach ihrer wahren Leistungsfähigkeit zu produzieren, um zu verkaufen. In einem solchen Fall würden die Deutschen dann notwendig dazu gelängt, dem Standpunkt des Admirals Tirpitz beizutreten, nach welchem Deutschlands Aufschwung unmöglich sei, solange England nicht besiegt ist. Der „Temps" äußert die Hoffnung, Macdonald werde denjenigen englischen Kreisen, die die wahren Friedens- Notwendigkeiten und die wahren Bedürfnisse Englands verkennen, Widerstand leisten. Es wäre unvrständlich, wenn die Londoner Vereinbarungen in London selbst „zerrissen" würden, nachdem sie in Paris und Berlin zur Annahme gelangt sind.
Die Unterzeichnung des Londoner Abkommens am Samstag.
London, 28. Aug. Reuter erfährt, daß nach den jetzt getroffenen Anordnungen das Londoner Abkommen Samstag mittag im Foreign Office unterzeichnet werden wird. Sire Crewe, der Unterstaatssckretär des Auswärtigen Amtes, wird namens der englischen Regierung unterschreiben, und die alliierten Mächte werden Lurch ihre Botschafter und Gesandten vertreten sein.
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mit der Bestellung auf den „Euztäler", wenn Sie eine Unterbrechung der Lieferung vermeiden wollen! Morgen letzte August- Nummer t
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