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Neuenbürg, Dienstag, den 26. August 1924
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Ein Wellengrab der alten Flotte.
Die Bergung der deutschen Heldenschiffe.
Es war der durch so viele herrliche Taten ausgezeichneten alten deutschen Flotte nicht vergönnt, ein so ruhmreiches Ende vor dem Feinde zu finden, wie so mancher ihrer Angehörigen auch dann noch erhofft hatte, als das Kriegsglück sich von der deutschen Flagge abwandte und Hinterlist und Tücke den zu Lande wie zur See unbesiegten Adler zu Boden zwangen.
Das Vergewaltigungsdiktat von Versailles beraubte uns auch des größten und besten Teiles unserer Flotte. Ein trauriges Schauspiel mag es für jedes ehrlich empfindende Krieger- Herz gewesen sein, als die prächtigen Schiffe den Weg der Schmach und Schande in die englische Internierung antreten mußten. Doch noch einmal sollte ein Lichtblitz alter Größe und edler Mannestreue die schier undurchdringliche Nacht des deutschen Zusammenbruchs erhellen, dem heldenmütigen Führer der in Scapa Flow auf der englischen, zu den Orkney-Inseln im nördlichen Schottland gehörigen Insel Pomona internierten deutschen Flotte, dem Konteradmiral von Reuter mit seinen getreuen Offizieren und Mannschaften ist es zu danken, daß am denkwürdigen 21. Juni 1919, also vor 5 Jahren, die deutsche Flotte ein ehrliches Seemannsgrab in den Wogen des Nord- mseres fand. Dasselbe Gewässer, in dem die bis zu den Tagen von „Coronet" und „Skagerrak" in aller Welt als unbesiegbar angesehene englische Flotte während der Kricgsjahre 1914—18 ihre sichere „Basis" gehabt hatte, deckte nun mit seinen grünen Wellen die in Ehren hinabgesunkene deutsche Flotte. „Besser tot, als Sklav", — dies Wort steht leuchtend über dem Tage von Scapa Flow, — dem letzten Ehrentage der Kaiserlichen deutschen Kriegsmarine.
Jahve sind inzwischen dahingegiangen, und man hörte von mehr oder minder phantastischen Plänen, die sich mit der Bergung der in Scapa Flow versenkten deutschen Flotte beschäftigten. Nunmehr sind die Bergungsarbeiten in vollem Gange. Diese werden sich zunächst auf die 24 Torpedozerstörer und ans die Schlachtschiffe „Hindenburg" und „Seydlitz" erstrecken, während der Rest der in Scapa Flow versenkten stolzen deutschen Schiffe erst geborgen werden soll, wenn der erste Bergungsversuch sich erfolgreich erwiesen Hot. Besonders die Hebung der „Hindenburg" und „Seydlitz" ist eine Aufgabe von außerordentlicher technischer Schwierig^it. Allein die Zustopfung der Lecks der „Hindenburg", deren Wasser ausgepumpt werden mußte, hat 12 Taucher während 12 Monaten beschäftigt. Bereits die Vorbereitungsarbeiten haben -den stattlichen Betrag von 30 000 Pfund Sterling verschlungen.
So wird man also die stählernen Kampfriesen noch einmal ihrer wohlverdienten Ruhe auf dem Wellengrnnde entreißen. Mit ihnen aber wird, ungewollt von unseren ehemaligen Feinden, aus Len schäumenden Wassern ein anderer Riese sich emporrecken, ein Riese, der — obwohl für eine Zeit versunken — sich doch nicht für immer in der Grabesnacht halten läßt: Der deutsche Geist ist es, der an einem neuen Tage aufersteht. Ein Teil von ihm aber wehte schon über die Wasser von Scapa Flow.
Deutschland.
Wiesbaden, 23. Aug. Während der Separatistenherrschaft in Hochheim war bei der separatistischen Besatzung wegen Mangels an Mitteln die Löhnung ansgeblieben. Auf Vorstellungen bei ihrer „Regierungsstelle" in Wiesbaden erhielt die Abordnung den Wink, Unterstützungsgelder der deutschen Eisenbahner einfach irgendwo zu beschlagnahmen. Fünf Hochheimer Separatisten drangen denn auch am 22. Dezember früh in die Wohnung des Eisenbahndrehers Weiß in Marxheim ein und nahmen dort eine große Summe gegen falsche Qurttung und unter falschen Vorspiegelungen an sich. Das erweiterte Schöffengericht Wiesbaden verurteilte jetzt den Kaufmann Keim aus Flörsheim, der die falsche Quittung ausstellte, zu sechs Monaten Gefängnis, der Schlosser Dörr erhielt ebenfalls sechs Monate, der Buchdrucker Blösch und der Schlosser Weilbackei- erbielten je fünf Monate und der Techniker Overlack einen Monat Gefängnis. Die Wiesbadener Besatzungsbehörde hatte die Genehmigung zur Aburteilung dieses Separatistengesindels gegeben.
Haspe i. W., 25. Aug. Die trostloseste Finanzlage aller deutschen Städte dürfte Haspe in Westfalen haben. Große Verluste, die die Stadtsparkasse durch den Zusammenbruch ihrer Hauptgläubiger erlitten hat, haben die Stadt um ihren ganzen Kredit gebracht, so daß es ihr, wie in der letzten Stadtverordnetensitzung mitgeteilt wurde nicht möglich ist, sich auch nur die kleinsten Beträge auf dem Änleihewege zu beschaffen. So konnte die Stadt zwei Wechsel über 25 000 Mark nicht einlösen, und sie weiß auch nicht, wie sie die 160 000 Mark, die sie noch in diesem Monat für Gehaltszahlungen braucht, auftreiben soll.
Berlin, 25. Aug. Der Präsident des Hansabundes, Reichstagsabgeordneter Dr. Fische, hat das Präsidium des Bundes telegraphisch auf den heutigen Montag zur Stellungnahme M den Londoner Abmachungen nach Berlin zusammerrberufen.
Starke Bedenken gegen das Schutzzollgesetz.
Berlin, 25. Aug. Der Gesetzentwurf über den Schutzzoll hat im Kabinett, wie bereits angedentet wurde, keine einmütige Billigung gefunden. Wie es heißt, soll der Reichswirtschaftsminister Hamm seine Unterschrift verweigert haben. Bemerkenswert ist die Aeußerung des Kanzlerorgans, der „Germania", die erklärt, daß man in der Reichsregierung der Auffassung ist, nicht das geringste zur Förderung dieser von der Landwirtschaft gewünschten Vorlage tun zu können, wenn die in der deutschnationalen Reichstagsfraktion vertretenen Wirtschaftskreise nicht ihrerseits alles tun, um die durch die Londoner Abmachungen für die Landwirtschaft zu erwartenden Vorteile vorher zu sichern.
Ausland.
Paris, 25. Aug. Havas teilt mit, daß Ministerpräsident Herriot in der Kammer ankündigte, daß er einen Gesetzentwurf vorbereite, wodurch die deutsche Einfuhr von Frankreich einer 26prozentigen Abgabe unterworfen werden soll gleich der Abgabe, die in England erhoben wird. Wenn die Maßnahme in Frankreich durchgeführt wird, wird diese Abgabe einen Zuschlag zu den augenblicklich auf den deutschen Waren liegenden Zollgebühren darstellen. Jeder französische Schuldner würde, um die von den deutschen Lieferanten vorgelegte Rechnung zu bezahlen, diesem Lieferanten nur 74 Prozent seiner Rechnung bezahlen, während die restlichen 26 Prozent Kur Speisung der Reparationskasse an den französischen Schatz bezahlt würden. Die Summen, die der französische Staat ans diese Weise erhielte, würden den deutschen Lieferanten durch den Generalagenten für die Reparationszahlungen zurückerstattet Werden. Es würde keine Beeinträchtigung der Handelsbeziehungen zwischen Frankreich und Deutschland bedeuten und verbinden, daß seitens der deutschen Lieferanten Preisaufschläge erfolgten.
Bolschewistisches Attentat auf einen Schnellzug.
Der Schnellzug Bukarest—Berlin ist mit zweistündiger Verspätung in Krakau eingetrosfen. Von maßgebender Stelle verlautet, daß diese Verspätung durch ein bolschewistisches Attentat auf den Zug verursacht worden ist. Die Bolschewisten hatten auf rumänischem Gebiet die Schienen aufgerissen, um den Zug zum Entgleisen zu bringen. Das Attentat wurde jedoch noch rechtzeitig entdeckt, so daß ein Unglück verhütet werden konnte.
Amerika als Weltglänbiger.
Es haben ausgenommen in Millionen Dollar: Frankreich 273, Japan 150, England 149, Belgien 98, Schweiz 89, Dänemark 85, Norwegen 65, Holland 30, Oesterreich 25, Schweden 25, Italien 25, Tschechoslovakei 21, Jugoslawien 15.
Aus Stadl. Beztrd und Umgebung
Engelsbrand, 23. Aug. Die Aufdeckung der alten Wandbilder in dem Chor der Kirche zu Engelsbranü ist jetzt unter der Leitung und Mitwirkung von Fachschulrat A. Reile aus Stuttgart soweit vorgeschritten, daß die gesamte Raumwirkung erkennbar ist. Die Bilder sind von hoher kunstgeschichtlicher Bedeutung und verschiedene Umstände lasten vermuten, daß es sich hier um ein Beispiel von Uebertragnng der Renaissance aus Italien nach Deutschland handelt. Jedenfalls ist für Kunsthistoriker ein schönes Studienobjekt wieder ans Tageslicht gebracht worden. Man kann die Gemeinde Engelsbrand hierzu beglückwünschen und muß allen denen, welche die Inangriffnahme der Äufdeckungsarbeiten betrieben haben, sehr dankbar sein. Die Malereien sind in bezug aus Komposition, Zeichnung und Ausführung von größter Feinheit und lasten auf einen guten Meister schließen. Zu begrüßen ist, daß die Aufdeckung und Erhaltung der Gemälde «ns Veranlassung des Landesamts für Denkmalspflege sachgemäß durchgeführt wird ohne die Gefahr, daß durch neuere Nebermalung etwas verdorben werden könnte. Die Farben werden nur gereinigt und fixiert und bleiben dann stehen, so daß der Beschauer wirklich nur die alte Malerei zu sehen bekommt. Der Altertums- und Kunstwert ist dann bedeutend höher, als wenn er durch sogenanntes Auffrischen der Bilder beeinträchtigt würde. Um das Verständnis für richtige Bewerung alter Malereien zu Wecken, wird Fachschulrat Reile der Gemeinde im Lauf dieser Woche einen Vortrag halten.
Stuttgart, 25. August. «Todesfalls Generalmajor a. D. Karl Ströhlin ist hier gestern abend im Alter von 63 Jahren gestorben. General Ströhlin, ein Mann ohne Furcht und Tadel, gehörte während der größten Zeit seiner mllitärischen Laufbahn dem Grenadier- Regiment „Königin Olga" an, dessen hervorragender Führer er auch im Weltkrieg 2>, Jahre war, bis er an die Spitze der 53. Infanteriebrigade trat. Mit ihm ist eine markante, in weitesten Kreisen beliebte Persönlichkeit aus dem Leben geschieden. Kurz vor seinem Tode schrieb er noch die Geschichte des Grenadier-Regiments „Königin Olga". Auch in der Olga-Bereinigung, dem größten Regiments- verein des Landes, dem er als Ehrenmitglied angehörte, war er die treibende Kraft der Kameradschaftspflege.
Ebingen, 25. August. Als abends der junge Emil Hausmann, der als Artist bei dem Freilichtvariete Ottonis auf dem Spielplatz gegen Schluß der Vorstellung die bekannte Todesfahrt ausführte, kam der sich mit den Zähnen festhaltende junge Todesverächter in eine derartig scharfe Geschwindigkeit, daß die am Ende des Drahtseils angebrachte Bremsvorrichtung in Stücke ging und der Artist mit dem Kopf gegen den Holzblock stieß. Haumann war sofort bewußtlos und mußte vom Platze getragen werden. Zum guten Glück hatte der Verunglückte noch die Geistesgegenwart, mit den Füßen sich gegen den Holzblock aufzustemmen, sonst wäre es eine wahre Todes- sahrt geworden. Der Arzt konnte eine leichtere Gehirnerschütterung und eine starke Gesäßquetschung feststellen.
Friedrichshafen, 25. August. (Der neue Amerika-Zeppelin , der jetzt zu den Probefahrten bereit liegt, wird Ende August auch eine Probefahrt über die Schweiz unternehmen. Der Bundesrat in Bern hat seine Einwilligung zur Ueberfliegung des Schweizer Gebietes bereits gegeben. Der Flug wird über Zürich, Luzern, Bern und eventuell auch über Basel und den südlichen Schwarzwald führen. Wann die Probefahrten beginnen, die wohl zunächst über Süddentsch- lond führen werden, steht noch nicht endgültig fest. Die erste dürste, günstiges Wetter vorausgesetzt, am Dienstag stattfinden.
Friedrichshafen. 25. August. (Schwerer Unglücksfall.) Bei der Schlußregatta der Bodenseesportwoche wurde vom Segelboot „Onkel Oskar" «Badischer Jachtklub Freiburg) der Student Remy wegge- spült. Trotz aller Bemühungen seitens der Bootsbesatzung, die alsbald wendete und der sofort zur Hilfeleistung herangefahrenen Motorboote konnte der Verunglückte nicht mehr gerettet werden.
Vom Oberland, 25. Aug. (Die Mode und der Regen.) Gegen Dummheit gibt es kein Mittel, gegen Modetorheit noch viel weniger.
Eine leichte, luftige Kleidung ist für einen Teil unserer Damenwelt ein Hochgenuß: daß sie einem aber zum Verhängnis werden und einen furchtbar in Verlegenheit bringen kann, wird die junge Dame bestätigen, die vor ein paar Tagen einen Ausflug machte und die, wie sich nachher herausstellte, außer Schuhen und Strümpfen nur ein weißes Kleid und sonst noch ein Wäschestück am Leibe hatte: Beim ersten Teil ihres Spazierganges war ihr schönster Sonnenschein be- schieden, aber wie es Heuer nun einmal an der Tagesordnung ist, regnete cs bald darauf in Strömen. Auch die Spaziergängerin war bald durchnäßt bis auf die Haut. Ihr Anblick war mitleiderregend und so suchte sie im nächsten Bauernhaus ein schützendes Obdach. Hier wurde dem Dämchen ein Kleiderwechsel angeboten, der auch angenommen wurde, da sie sich mit dem ihr förmlich am Leibe klebenden Kleidungsstücken nirgends sehen lassen konnte.
Allgemeiner Deutscher Sparkaffen, und Kounnunalbankentag.
Stuttgart, 24. Aug. Heute fand im Festsaal der Liederhalle die Eröffnung des Ersten Allgemeinen Deutschen SParkassen- und Kommunalbankentaiges stockt. Bürgermeister Dr. Dollinger eröffnet« die Tagung, begrüßte die Teilnehmer namens der Stadt Stuttgart und drückte seine Freude darüber aus, daß die drei Verbände des Sparkastenvcxbands, des Deutschen Zentral- Giroverbandes und des Deutschen Verbandes der kommunalen Banken nunmehr , eine gemeinsame Spitze erhalten und als Sitz ihrer 1. Tagung die schwäbische Landeshauptstadt erwählt hätten. Hierauf begrüßte der Leiter der Tagung, Geheimrat Dr. Köhler-Stettin, die anwesenden 1500 Teilnehmer sowie die Vertreter der staatlichen und kommunalen, insbesondere der einzelnen Landesministerien, und die Parlamentarier und dankte der Stadt Stuttgart für die freundliche Aufnahme. Als Vertreter des württ. Staatsministeriums und des württ. Ministeriums des Innern sprach Regierungsrat Eberhard Begrüßungsworte. Geheimer Kommerzienrat Fischer-Stuttgart sprach als Vertreter des Zentralverbandes Deutscher Banken und Bankiers und erinnerte daran, daß die Wege der Banken und der Sparkaffen in den letzten Jahren nicht immer parallel gegangen seien. Konkurrenz dürfe aber keine Feindschaft bedeuten und das gemeinsame Ziel beider Verbände, die deutsche Wirtschaft zu heben, müsse in der Zukunft auch zu gemeinsamer Arbeit führen. Der folgende Fest-Begrüßungsabend bot unter Mitwirkung von Gästen des Württ. Äandestheaters und der Schwäbischen Lieder- gruppe ein sehr reichhaltiges Programm.
Die Zigeunerplage.
Von der Alb wird geschrieben: Mit dem Beginn der Ernte stellen sich Gäste ein, die ernten wollen, wo sie nicht gearbeitet haben, die Zigeuner. Bandenweise, 3—4 Wagen zugleich, fallen sie in die Dörfer ein, dort sind nur Kranke, Kinder und Greise zu Hause, deshalb kann die Zigeunerbande nach Belieben schalten und walten und das tut sie mit der größten Frechheit. Zuerst versucht man unter dem Vorwand des Bet- telns in die Häuser einzudringen, Weh dem, der öffnet und hofft, durch Verabreichung einer Gabe Ruhe zu bekommen, er bringt die Zigeuner nicht mehr zum Hause hinaus und die Forderungen werden immer größer. Bleiben die Häuser geschloffen und kann man annshmen, daß alles draußen auf dem Feld bei der Arbeit ist, so beginnt das Rauben und Stehlen: die Obstbäume, insbesondere die Spaliere, werden abgeleert, das schönste Gemüse aus den Gärten geholt, das Geflügel loch man durch Brot herbei und nimmt es mit. Schließlich versucht man ausfindig zu machen, wo der Hausschlüssel versteckt ist; findet man das Versteck nicht selbst, so kann man vielleicht ein Kind durch Drohungen und Mißhandlungen zwingen, das Versteck anzugeben. Früher hatte der Bürger für die Steuern, die er zahlte, Sicherheit und Ordnung, für die Sicherheft nach außen sorgte der vielgeschmähte „Militarismus", für die Ruhe und Ordnung im Innern das verrostete alte System des Obrigkeitsstaats. Was hoben wir jetzt für die 7fachen Steuern? Wenn wir schon gegen das Ausland wehrlos sind, könnte man nicht wenigstens im Innern Sicherheit vor den Zigeunern schaffen? Sie stammen meistens von auswärts, besonders vom Elsaß; kann man ihnen nicht die Grenze verschließen? Jedenfalls sollte man sie unter Aufsicht halten und ihnen das Rcmben und Stehlen verwehren. Früher ließ man die Zigeuner nie ohne Aufsicht im Sande umherziehen. Wenn eine Bande im Dorfe eintraf, wurde es sofort dem nächsten Landjäger gemeldet; dieser sorgte für g-ute Bewachung, kern Zigeuner durfte ohne Begleitung das Dorf betreten, um Einkäufe zu machen. Gelegenheit zum Betteln und Stehlen fand die Bande nicht, Aufenthalt bei einzelstehenden Höfen und kleinen Weilern wurde nicht gestattet. An der Grenze seines Bezirks übergab der Landjäger die Zigeuner dem nächsten, der sie ebenso weiterbeförderte. Dieses Verfahren ist anfangs etwas mühsam, aber cs dauert ja nicht lange, bis man die Plage los ist. Wir sind jetzt nicht mehr in der Lage, eine solche gemeingefährliche Gesellschaft zu Verhalten, die keine Arbeit leistet und dabei ein sorgenloses, oft geradezu üppiges Leben aus Kosten der schwer arbeitenden Landbevölkerung führt.
Zum Aufgang der Hühnerjagd.
„Kein Heger, kein Futterer, kein Jäger." Wer diesen jagdlichen Grundsatz in dem langanhaltenden und schweren Winter 1923 bis 1924 nicht befolgt hat, wird dieses Jahr keine großen Strecken auf der Hühnerjagd oder Jagd auf Rebhühner zu verzeichnen haben. Jäger und Wortstammforscher streiten sich vielfach, ob man Reb- oder Rephuhn schreibt; im Althochdeutschen gesprochen von 600 bis zirka 1000, schrieb man rebahuon und im Mittelhochdeutschen, gesprochen von zirka 1100 bis 1500, rephuon. Darnach wären beide Schreibweisen berechtigt. Wenn also keine Einigkeit in der Schreibweise zu erzielen ist, dann belege man unfern so gut mundenden Liebling mit dem volkstümlichen Namen „Feldhühnle". Ein Hühnerhund fing im vergangenen Winter auf dem Marktplatz eines Städtchens einen halbverhungerten Feldgockeler, eine Henne wurde von einem Buben ergriffen, beide wurden von einem Jäger einige Zeit gefüttert und nach Verschwinden des Schnees im Frühjahr