Aus Ttadtr Bszird und M geduug
Die Wandgemälde in der Kirche in (5 agelsbrand.
Zur Zeit wird die Kirche in Enge: sbraud im Innern einer Erneuerung unterzogen. Während das Schiff der Kirche im Jahre 1862 neu erbaut wurde, stammt der Chor nach der Inschrift auf dem Schlußstein des Netzgewölbes ans dem Jahr 1486. Als man die dicken Putzschichten der Chorwände abzuklopfen begann, zeigten sich Spuren darunterliegend. r alter Wandgemälde. Bei vorsichtigem Weiterarbeiten wurden größere Stellen freigelegt, so daß sich nunmehr ein Zyklus inä rer Leidensgeschichte Christi feststellen ließ, der sich in zwei .ibereinanderliegenden Zonen über die ganzen Chorwänüe ersireui.
Er beginnt auf der linken, nördlichen Chorwanu wst dem Gebet Christi im Garten Gethsemane; links kniet Christus, den Wolken wird ihm der Kelch gereicht, rechts sitzen schlafeiro Petrus, Jakobus und Johannes; die rechte Wandhälfte nimmt ein reiches ornamentales Rankenmuster auf dunkelblauem Grunde ein. Auf der östlichen Chorwand erblickt der Beschauer links die Gefangennahme Christi, ein Bild das unter den Resten des darüberliegenden Putzes jetzt noch schlecht erkennbar ist. Man sicht eine aufrechtstehende bärtige männliche Gestalt, die Wohl Petrus vorstellt, der Malchus das Ohr abgehauen hat. Rechts von ihm ist Christus erkennbar, Judas und Malchus dürften noch unter dem Putz verborgen sein. Im Vordergrund liegt auf dem Boden eine der Lampen, die im Johannesevangelium in dieser Szene erwähnt werden. Die rechte Wandhälste wird von dem Berhör Christi eingenommen: Kaiphas tront auf einem Sessel, ihm wird Christus von zwei Landsknechten im Kostüm des zu Ende gehenden 15. Jahrhunderts vorgeführt. An diese Szene schließt sich die Geißelung Christi und die Dornenkrönung an. Christus ist an die Martersäule gebunden, 2 Knechte schlagen seinen entblößten Oberkörper mit Ruten; bei der Dornenkrönung sitzt Christi auf einer niederen Holzbank; er ist mit dem Mantel bekleidet, den ihm die Soldaten als König der Juden über die Schultern gelegt haben. 3 Landsknechte drücken ihm mit Hilfe von Stäben die Dornenkrone aufs Haupt, eine Darstellung, wie wir sie häufig bei Bildern jener Zeit treffen. Beides sind gut komponierte Szenen, in denen vor allem die geschickte Erfassung der Bewegungsmotive auffällt, lieber dem Chorbogen befindet sich, wohl nicht in direkten: Zusammenhang mit der Passionsfolge gehörend, eine Himmelfahrt Christi.
In der zweiten, unteren Zone ist die Aufdeckung noch nicht so weit fortgeschritten, daß sich die Bilderfolge lückenlos feststellen läßt. An der Ostwand wird jedenfalls unter dem Putz versteckt, noch eine weitere der Kreuzigung vorangehende Marterszene geschildert sein. Ein Teil der Figur eines Bewaffneten ist sichtbar. Daneben, durch einen grünen Streifen getrennt, setzt sich die Bilderreihe fort. Wir erblicken Christus am Kreuz, sowie auf der rechten Hälfte der Ostwand eine figurenreiche Kreuzabnahme und sich über die südliche Chorwand hinziehenü die Grablegung, mit der die Bemalung schließt. Die Gewölbekappen zwischen den Kreuzrippen waren mit einfachen farbigen Rankenornamenten bemalt. Durchweg sind die Darstellungen von großer Ursprünglichkeit und Frische, die Linienführung elegant, trotz der derben Charakterisierung vor allem der Sol- datenthpen. Die Farbengebung ist lebhaft, ein lichtes Grün, ocketzgelb und blau herrscht vor.
/ Es ist zu hoffen, daß sich die Gemälde erhalten lassen. Sie Mieden der Kirche, deren Schiff aus einer recht nüchternen Zeit stammt, die Weihe und Stimmung geben, die sie bis jetzt vermissen läßt. Deshalb sollte sich die Restaurierung unter allen Umständen auch auf die alten Fresken erstrecken, die nicht nur als Kunstdenkmal alle Beachtung verdienen, sondern auch einzigartige Zeugen einer vergangenen Kulturblüte in unserer Gegend sind. Es wäre ein nicht wieder gutzumachender Fehler, wenn der Bilderzyklus nur aus dem Nützlichkeitsgrunde heraus, die Kirche so bald als möglich wieder voll in Gebrauch nehmen zu können, zugetüncht und so auf immer zerstört werden würde. Das Äandesamt für Denkmalspflege wenigstens wird alles tun, um die sachgemäße Wiederherstellung der Bilder zu ermöglichen, an der Gemeinde liegt es nun, diese Bestrebungen zu unterstützen, was um so leichter fallen dürfte, als die Arbeiten am Schiff, als dem Hauptraum der Kirche, fortgeführt werden können, so daß kaum eine Verzögerung in der Fertigstellung der Kirche eintreten dürfte.
WürrveuloeM
Stuttgart, 12. Aug. (Schon wieder eine Fleischpreisändcrung.) Infolge der starken Erhöhung der Kälber- und Schweinepreise hat die Stuttgarter Metzgerinnung den Preis für Kalbfleisch 1. auf 85
Der Tanz um das goldene Kalb
62. Do» Erica Gr»pe-Lvrchär
(Nachdruck verboten.)
Nach einer Viertelstunde geleitet Herr Wedetl das junge Mädchen aus dem Zimmer. Er sah, wie jetzt ihre Kräfte vor Uebermüdung und Ergriffenheit dieser ganzen letzten Tage zu versagen schienen. So legte er leicht de« Arm um sie und führte sie nach nebenan. Es war ihr wie ein wunderbar schöner, stiller Schutz in diesen Augenblicken!
„Legen Sie sich zur Ruhe, Fräulein Zyrig, Sie haben sie redlich verdient! Morgen früh werden wir zusammen alles Nötige besprechen! Aber jetzt denken Sie an sich und sammeln Sie Kräfte für die nächsten Tage, die uns beide hier noch Pflichten auferlegen. Dann, ihtze Hand fassend, schloß er voll schlichten Dankes: „Haben Sie Dank sich alles, was Sie ihr taten, was Sie ihr gewesen sind! Bis zum letzten Augenblick gewesen sindI Ich allein weiß es ganz zu würdigen in seiner Größe. Und deshalb — haben Sie meinen herzlichen, innigen Dank!"
Dis Nachtwache, di« sich noch eingsfmrden, blieb bei der Toten. Er selbst stieg im Hotel ab. Am andern Morgen fand er Zyria bereits in Tätigkeit vor. Es gab viel zu ovd-- nen, zu uberdenken. Nun bearbeiteten sie beide alles gemeinsam. Die Bestellung des Begräbnisses bei einem Institut, die Annoncen für die Tagssblätter, die Mitteilung an den Oberbürgermeister, die ArrfMbeder zu druckenden Tö- desrnitteilunaen an die Bekannten des' Hauses.
So verging der Tag. Der Nachmittag rückt« heran. Der Musiksalon war ausgeraumt, in ihm loüte an» anderen Tage der Sarg aufgebahrt werden und in Gegenwart eines kleinen Kreises und des Stadtoberhauptes die Einsegnung der Leiche vor Ueberführung in die FriedhofskapeSe stotMden. Herr Wedell saß an einem Tisch in einer Ecke des Mustkzimmers und notierte mit Zyria verschiedene Angelegenheiten. D, horchte sie, aufmerksam »erdend, aus. Im Vestibül hörte man sehr gedämpft zwei Stimmen. Kan» Besuchs Der jüngere Diener hielt fkh m der Nähe der Entreetür auf, um zu öffnen. Die W»«ke war ad geteilt, um die Stille de« Sterbehauses nicht duvch eine Dissonanz M stören.
Die Tür zum nahenLegenden Salon wurde einmal keife auf und zu gemacht. Man hörte drinnen jemand eintreten.
bis 90, für 2. auf 70—75 Pfg. uud für Schweinefleisch auf 1,10 bis 1,20 Mk. festgesetzt. Die Preise der übrigen Fleischsorten blieben unverändert.
Stuttgart, 12. Aug. (Todesfall.) In der Nacht vom Sonntag auf Montag verschied in Altdorf (Schweiz), wo er Erholung suchte, plötzlich uud unerwartet im Alter van 53 Jahren Herr I. Kirchner in Göppingen, Verleger der „Göppinger Zeitung", an den Folgen einer notwendig gewordenen Blinddarmoperation. Herr Kirchner gehörte seit vielen Jahren dem Vorstand des Vereins wiirttembergi- scher Zeitungsverleger an. Dieser Verein verliert durch das Hinscheiden des hochgeschätzten Mannes, der sich um die Förderung des Anzeigenwesens und ganz besonders um die Regelung der Amtsblattverhältnisse Württembergs verdient gemacht hat, einen schaffensflohen Kollegen, der sich außerordentlicher Wertschätzung erfreute. Sein vielseitiges Wissen und Können und seine entschlossene Stellungnahme in zweifelsoollen Berufsfragen brachten ihm die Achtung und das Ansehen aller ihm Nahestehenden. Besonders die Verleger der kleinen und mittleren Zeitungen haben dem wackeren Manne weit mehr zu danken, als ihnen bekannt geworden ist. Alle, die ihn kalmten, werden seiner stets dankbar und in Ehren gedenken.
Ludwigsburg, 12. Aug. (Ehrlich währt am längsten.) Bekommt da in den letzten Tagen ein hiesiger Bäckermeister einen Brief von einem Unbekannten, der einen Geldbetrag mit einem Zettelchen enthielt. Darauf stand geschrieben: „Da ich Ihnen etwas entwendet habe, möchte ich es Ihnen vierfach ersetzen." Hat es sich hier auch um einen kleinen Betrag gehandelt, so ist es umso lobenswerter, daß die betreffende Person das begangene Unrecht zugegeben und vor allen Dingen wieder gut gemacht hat.
Weilheim, O.-A. Tübingen, 12. August. (Ein grausiger Fund. Am Sonntag wurde im hiesigen Gemeindewald von Schulkunden eine verweste Leiche gefunden. Wie festgestellt wurde, handelt es sich um ein 18-20jähriges Mädchen, und zwar allem Anschein nach uin die Rosa Layer, die seit dem 3. 6. 23 vermißt wird. Die Leiche war leicht vergraben und von Füchsen wieder aufgcscharrt. Bon den Kleidern sind nur nvch wenige bereits verfaulte Reste gesunden, die den Eltern zur Feststellung der Personalien übcrbracht wurden. Man vermutet, daß Karl Neef aus Bieringcn O -A. Horb, wohnhaft in Schwenningen, das Mädchen vor Jahresfrist umgebracht und die Leiche vergraben hat. Er hatte mit Rosa Layer ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. Schon vor einem Jahr, als die Layer vermißt wurde, lenkte sich der Verdacht, das Mädchen gewaltsam aus den, Leben beseitigt zu haben, auf ihren ehemaligen Liebhaber. Er mußte aber aus der Untersuchungshaft entlassen werden, weil die Beweisgründe nicht hinreichten, um ihn der Täterschaft zu überführen.
Notzingen, O.-A. Kirchheim, i2. August. (Verhaftung.) Der Schultheißenamtsgehiife Noll, der von Rvltenbnrg stammt, wurde wegen Scheckfälschung verhaftet.
Urach, 12. August. lAbgestllrzt. Die ans dem Oberamtsbezirk Künzelsau gebürtige 23 jährige Zigeunerin Tckla Reinhardt stürzte infolge eines Fehltritts bei Nacht in den großen Steinbruch zwischen Hülben und Neuffen. Die Truppe hatte oberhalb der Felsen gelagert. Die Abgestürztc erlitt schwere Verletzungen und wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht.
Ummendorf, O-A. Biberach, 12. Aug. (Einbruch.) Ein Dieb schlich sich in das Gebäude der hiesigen Molkereigenossenschaft, um dort Käse und Butter mitlaufen zu lassen. Wie gewohnt, begab sich der Käser auf dem Heimwege abends ungefähr > ,12 Uhr noch in das Molkereigebüude, um nachzusehen, ob alles in Ordnung sei. Als der Dieb den Käser sah, drohte er ihm sofort mit dem Ausdruck: „Laß mich ja gehen, sonst geht es dir nicht gut", und wollte sich an ihm vorbei durch die Türe ins Freie drücken. Der Käser griff aber beherzt nach ihin, doch in demselben Moment zog der Dieb ein eisernes Brechwerkzeug aus der Tasche und versetzte dem Käser einen Hieb auf den Kopf, so daß dieser eine große klaffende Wunde davontrug. Allem Anschein nach handelt es sich um den gleichen Menschen, der schon zweimal in der Molkerei eingebrochen hat.
Eberstadt, O.-A. Weinsberg, l2. August. Storchenunfall.) Die Storchenfamilie auf unserem Kirchenbuch, die Heuer 5 Köpfe umfaßt, hat kürzlich einen Unfall erleben müssen. Einer der drei jungen Störche, die alle schon recht sicher zu fliegen verstanden, ist draußen mit elektrischen Leitungsdrühten über den Wiesen in allzu nahe Verätzung gekommen. Mit recht angebranntenn Flügeln ist er tot niedergestürzt.
Iagstfeld l2. August. (Eine lustige Leichenländungo Aus Wimpfen wird unter dem 10. August folgende ulkige Geschichte berichtet, die den Vorzug hat, wahr zu sein: Gestern kam von der Teilgemeinde im Tal die sensationelle Meldung an Polizei und Stadtverwaltung, am Neckar sei ein Leichnam oder wenigstens Stücke eines solchen, in einen Sack eingenäht, geländet worden. Bald war auch eine ansehnliche sensationslüsterne Menschenmenge um die geheimnisvolle Sackhülle versammelt, die vielleicht das Opfer eines schrecklichen Verbrechens barg, wovon man Fleischteile Hernusragen zu sehen glaubte. Alles war in Erwartung der behördlichen Enthüllung, der Totenwagen war unterwegs, das Gericht war bestellt, auch die Polizei war erschienen, als sich ein allzu Neugieriger an dem Sack zu schaffen machte und mit dem drastischen Ausruf: „Na, ihr Dobel,
Nach einem Augenblick kam der junge Diener in das Musikzimmer. Er trug eine Visitenkarte in der Hand. Zyria wandte sich mn und ging ihm entgegen. „Ist Besuch da? Haben Sie ihn hereingelassen? Ich sagte Ihnen doch, daß heute durchaus kein Besuch angenommen werden kann!"
Der Diener entschuldigte sich. Er reichte ihr die Karte. „Der Herr sagte, durchaus Fräulein Engelhardt heute sprechen zu müssen. Ich glaubte, es sei vielleM etwas wegen der Beisetzung morgen!"
Sie las die Karte. Es war Frank Barry. Ihr fiel ein. daß die Mittagblätter der Tageszeitungen bereits die Nachricht von dem Tode Fräulein Werners gebracht hatten. Vielleicht kam er, um zu kondolieren?
„Wollen Sie mich einige Augenblicke entschuldigen. Herr Wedell! Herr Dr. Barry läßt sich eben msldan! Der Diener ist so-ungeschickt gewesen, ihn anzunehmen. Bitte, entschuldigen Sie mich solange!"
Beint Mang dieses Namens umklammerte seine Hand die Feder fester. Er mußte sich gewaltsam zur Selbstbeherrschung zwingen, «m Zyria nicht sein« Betroffenheit merken zu lassen. Frank Barry kam! Jetzt, nachdem er Zyria kaum ihrer Pflichten entledigt, wo er sie frei wußte! Kam er bereits, um mit ihr zu sprechen, unV sie an sich zu binden? Denn auch zu WBM war das Gerücht voy dem finanzielle» Zusammenfümch des Mtßmerschen Hass« urü) dem skanda-- löfen Verhält«« der jungen Frau Bhisinia gedrungen.
Zyri« ging «n Wedell vorüber, die Visitenkarte noch ge* dankenlos in der Hand, mit peiMcherr Gefühlen. So bemerkte sie nicht das verzerrte Gesicht vv« WedM, als er ihr nachsah. Sie öffnete rntd leise die breiten Flügel
türen zum Salon nebenan. Nzch er gewahrte, wie sie dir-' selben nicht ganz schloß, sondern daß achllos ei» Spalt offen blieb.
So sollte er zum zwaiten Male unabsichtlich Zeuge einrs bedeutsamen Gespräches zwischen Zyria und Frank Barry »erden? Und sei» Herz weitete sich schwer und bang in der Befürchtung: jetzt, jetzt i« letzter Stunde, wo er sich lo nahe dem Ziel« glaubte, sollte, dieser Unwürdige ihm die Geliebte zu entreißen vermögen?
Würde s« harrt das Schickst ssn Leben in die Hand! nehmen? — ^ '
Es begann berHts stark zu dunkeln. Draußen senktet
des sich jo ä versoffene Sau!" das Geheimnis zur allgemeinen Belustigung klärte.
Baden-Baden, lO. August. Infolge eines schweren Automobilunsalles, der sich schon vor acht Tagen ereignete, ist gestern abend Herr Felix Elger, der Besitzer des weit über die Grenzen Badens hinaus bekannten .Hotel Gunzenbachhof" aus dem Leben geschieden. Am 2. August hatte der Verstorbene niit einigen Kollegen einen Auto-Ausflug unternommen, der die Teilnehmer bis in den württ. Schwarzwald führte. Abends 10 llhr trafen sie in Nippoldsau ein. Von hier aus traten sie eine Stunde später die Heimfahrt an und zwar bei regnerischer und ziemlich stürmischer Witterung. Wie es heißt, infolge des Nebels stieß das Auto in Schivarzenbach im Murgtal auf einen auf der Straße stehenden Holzwagen und dieser Zusammenstoß hatte für Elger, während seine Begleiter mit dem Schrecken davonkamen, schreckliche Folgen. Der Brustkasten wurde ihm fast vollständig eingedrückt, die Zähne eingeschlagen, die Lunge stark gequetscht: einige Rippen wurden ihm ebenfalls gebrochen. Der Verunglückte war völlig bewußtlos, wurde zuerst nach Forbach gebracht, wo ein Arzt die erste Hilfe leistete, und von dort aus erfolgte seine Ueberführung ins hiesige Krankenhaus, wo er gestern abend nach achttägigem schweren Leiden durch den Tod erlöst wurde.
Maulburg, Ü.-A. Schavfheim, 12. Aug. In der hiesigen Papierfabrik wollte Direktor Wienecke die Antriebsriemen im Kopienhaus prüfen. Dabei wurde er von einem in voller Tourenzahl laufenden elektrischen Motor ergriffen. Es ivurde ihm der linke Arm aus dem Gelenk gerissen und weggeschleudert. Er selbst fiel so unglücklich, daß er neben mehrfachen Arm- und Beinbrüchen auch so schwere Kopfverletzungen davontrug, daß der Tod sofort eintrat.
Bad Dürrheim, 12. Aug. Ein Hagelwetter, das in der Gegend niederging, hat an der Getreideernte Schaden bis zu 100> angerichtet. In Klengen ist die Ernte völlig vernichtet. Dort wurden viele Fensterscheiben durch den Hagel zertrümmert. Im Hause des Bäckermeisters Zipfel spaltete der Blitz den Kamin von oben bis unten und riß den Schornstein vom Dache, jedoch ohne zu zünden. Auf der Gemarkung Kirchdorf hat das Gewitter ebenfalls schweren Schaden angerichtet.
Beemischres
Zum Tod des Bürgermeisters. Im „Bayr. Hof" in Lindenberg versammelten sich zirka 50 Bürger der Stadt, um zu den akuten nnkontrollierbaren Gerüchten, die mit dem Tode des Bürgermeisters Schmitt Zusammenhängen, Stellung zu nehmen. Es wurde ein Bürgerverern gegründet, der sich zur Ausgabe macht, Klarheit in die Sache zu bringen.
Erlebnis mit Stadt- und Hausschwiilble. Ans dem Marktplatz eines Städtchens sind über einem Hanseingang zwei Tei- cherlingsmütter (Hausschwalben) mit Weißen Bürzeln mit der zweiten Brut „einkomme". Da die zweite Brut an Zahl stets geringer als die erste ist, schauen diesmal aus dem Flugloch des halbkugelichen aus Straßenkot und aus Schlamm hergestellten Nostchens abwechslungsweise immer nur drei herzige Kinder mit schneeweißem Vorhemd ungeduldig heraus und warten sehnsüchtig auf die Rückkehr der Eltern, die ihnen, wenn sie brav gewesen, ein gutes Mittagessen, bestehend in schädlichen Insekten aller Art versprochen haben. In sehnsüchtiger Erwartung der Rückkehr der Eltern hatte sich ein Kind zu weit aus dem Nest herausgebeugt und ist aus die Straße gefallen, wo der kleine Bursche ängstlich herumflattert. Zwei brave Burschen, die sich ihrer Ferien erfreuen, holen eine Leiter und verbringen das zitternde Schwälble wieder ln das Nestle. Wie sich aber bald zeigte, in das falsche, dem: wie die Eltern des Durchgängers von der Jnsektenjagd zurückkehrten, suchen sie in der Wohnung vergeblich ihr drittes Baby, flattern ängstlich herum und stoßen dabei sehr ängstliche zwitschernde Laute aus. Nun kehren inzwischen auch die Eltern von dem anderen Nestle zurück und finden den ihnen unangenehmen Zuwachs in der Wohnung, packen Leide mit den Schnäbeln den frechen Eindringling zerren ihn aus dem Neste und werfen ihn auf die Straße. Nachdem die braven Buben sich abermals des unglücklichen Schwaibenjünglings erbarmt und ihn diesmal in das richtige Nest verbracht hatten, war die Ruhe auf dem Marktplatz wieder hergestellt und auch der Besitzer des Hauses, der diesem Vorgang beigewohnt hatte und ihn mir an Ort und Stelle erzählt hat, konnte wieder seiner Beschäftigung nachgehen.
Kein deutsches Vieh nach der Schweiz. Das schweizerische Volkswirtschaftsdepartement in Bern hat mit Wirkung vom 11. August ab ine Einfuhr von Schlachtvieh aus Deutschland verboten, lda die tierärztliche Untersuchung an der schweizerischen Grenze kurz nacheinander zwei Fälle von Maul- und Klauenseuche festgestellt habe.
Wölfe am Vesuv. Seit einiger Zeit wurde das kleine Dorf San Vito, das am Vesuv in der Nähe des vulkanologische»
sich ein fast winterlicher Herbsttag herab. Zyria erwiderte den Gruß von Frank, als sie eintrat. Dann schritt sie zur Wand und drehte das Licht an. Hell sprang das Licht in den blitzenden Prismen des Empireleuchters an der Decke auf und überstrahlte die zierlichen goldenen Möbel des Salons mit leuchtendem Glanze. In um so größerem Kontrast wirkte Zyria in ihrem schwarzen Trauerkletde.
Er ging ihr entgegen und bot ihr die Hand, um ihr zu kondolieren. „Es sind sehr schwere Tage für dich gewesen, Zyria! In der Stadt sprach man davon, daß Fräulein Turner an Magenkrebs gelitten, daß sie buchstäblich verhungert sei!"
Zyria machte eine leicht abwehrende Bewegung, als könne sie über das alles noch gar nicht sprechen. „Es war fürchterlich! Gott sek Dank, daß sie endlich erlöst ist!" Sie deutete ihm einen Sessel an und nahm ihm gegenüber auf einem anderen Platz.
Er sprach weiter: „Sie ist zur rechten Zeit gestorben, ohne, daß sie noch länger selbst das Ansehen ihres Hauses überleben mußte! Das ist die allgemeine Ansicht in der Stadt! Der Narn« des Hause« hat doch sehr an Ansehen ein- gebüßt, sM man. weiß, die vermachten Summen reichen kaum zum Bau des „Wernerheuse«". Und seit man überhaupt ein- gesehen» daß Werner lepge nicht so reich war, wie er sich zu ftmerr Lebzeiten gab!!"
„— ihr eigenes Ansehen überlebt! Frank, wie hart ist das! Wer das ist ja die Meinung der Welt! Weil man alles nach dem Maßstab des Geldes, des Besitzes mißt! Hätte der Gehemirat bedeutend mehr hinterlassen, als man erwartet, so wäre auch über seine Schwester ein Glorienschein geflossen, dann hätte man auch weiter sich die Mühe gegeben, sie zu hofieren und als Mittelpunkt der Gesellschaft gelten zu lassen. Oh, ich habe mit angesehen, wie sehr die Tote jetzt unter der herzlosen Auffassung der sogenannten „Gesellschaft" gelitten hat!"
»Ja, es ist wirklich sehr rührend von dir, Zyria, daß du ganz bei ihr geblieben bist! Seit dem Tode des Geheimrates war e« wohl weit nicht mehr so schön hier iin, Hause, Nun, die alte Dame hat sich dir ja sehr erkenntlich gezeigt. — Das ! hat sie dir wohl schon zu Lebzeiten versprochen gehabt, nicht
i (Fortsehnnz folgt.)
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