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den Geschmack dadurch verbessern, daß man vor dem Einkochen noch einige Gewürze, voll ausgereifte Aepfel dazu gibt. Mch dem Kochen gibt man auf 3 Kilgoramm Brei 1 Gramm ben- gösaures Natron in die Masse, füllt sie dann in Töpfe, die zu­gebunden werden. Hierauf werden die Töpfe noch einige Zeit in den Backofen geschoben, damit auf dem Fruchtmark eine Kruste entsteht, was die Haltbarkeit der Masse erhöht. Im Win­ter schneidet man den Dickbrei aus, mischt ihn mit Zucker und kocht ihn noch einmal zu Marmelade aus. Vom September an verarbeitete man das Fallobst zu Dörrobst.

Calmbach, 7. Aug. Bei dem vom 2. bis 4. August in De­gerloch stattgefundenen großen Verbandsturnfest des Schwäbi­schen Turn- und Spiel-Verbands konnte der Enz-Pfinzgau 4 Vereinsriegen, 1 Damenriege und eine Faustballmannschaft ent­senden sowie eine Anzahl Einzelturner und Turnerinnen, welche glänzende Resultate zu verzeichnen haben. Es erzielten in der 1. Stärkeklasse Turnverein Birkenfeld 36 Mann, 8. Preis 1. Klasse, Turnverein Calmb ach, 24 Mann, 1. Preis 2. Klasse, 2. Stärkeklaffe Turnverein G r ä f enh aus en, 24 Mann, 4. Preis 1. Klasse, 3. Stärkeklasse Turnverein Niebelsbach, 12 Mann, 4. Preis 1. Klasse. Faustballmaunschaft Feldren - nach wurde 2. Berbandsmeister. Turnerinnen-Musterriege Grafen Hausen, 12 Turnerinnen, erhielt den 2. Preis 1. Klasse sowie sehr schöne Einzel-Preise der Gau-Vereine. Der Enz-Pfinz-Gau darf auf die Erfolge seiner Gau-Vereine stolz sein. Gut Heil! I.

Engelsbrand und Grunbach, 7. Aug. Die Erinnerung an den Kriegsausbruch wurde in beiden Orten im Gottesdienst und anschließend am Denkstein der Gefallenen erneuert. Die schlichte Feier beschränkte sich auf eindrucksvolle Lieder des Gesangver­eins, kurze Ansprachen von Schultheiß Wurster bzw. Oberlehrer Gehring und Pfarrer und auf Kranzniederlegen an den Denk­steinen, die von Schulkindern geschmückt waren. Die Gemeinden nahmen gerne die Gelegenheit wahr, der Not des Vaterlandes zu gedenken und die Gefallenen zu ehren.

Baden

Kehl, 8. Aug. Angehörige der französischen Besatzungsbehörde landeten am Mittwoch aus dem Rhein eine bekleidete weibliche Leiche, der der Kopf fehlte. Der Körper scheint schon seit längerer Zeit im Wasser gelegen zu haben. Etwas Näheres konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

Mühlenbach, 7. Aug. In unserer Gemeinde ist ein armer Fa­milienvater, der sieben Söhne im letzten Krieg im Feld stehen hatte. Der erste beim Grenadier-Regiment Nr. NO, der zweite beim bayeri­schen Feldart.-Reat. Nr. N, der dritte bei der bayerischen Eisenbahn- Pionier-Abt., 3. Komp., der vierte beim 4. badischen Inf.-Rcgt. N2 (gefallen), der fünfte Obermatrose bei der 5. schweren H lübitzen- Batterie Nr. 1, der sechste beim 5. badischen Fnfanterie-Regiment 113, der siebte beim 3. badischen Inf.-Regt. Nr. 111.

Lörrach, 7. Aug. Das Amtsgericht verurteilte den Bankier Heinrich Meyer von der früheren Banksirma Jörg, Meyer u. Co., wegen Kapitalverschiebung nach dem Auslands zu einer Ge­fängnisstrafe von 4 Monaten, abzüglich 1 Monat Untersu­chungshaft, und seinen Prokuristen Dr. Würsdörfer zu einer Geldstrafe von 4000 Mark. Meyer hat in den Monaten Fe­bruar bis April zusammen 83 000 Rentenmark mit über die Grenze nach Basel genommen und sie dort gegen ausländisches Geld verkauft, das er angeblich zum Ankauf von Rohstoffen zur Verfügung gestellt haben will. Bei einem Versuche, weitere 19 000 Rentenmark über die Grenze zu verschieben, wurde er Mitte April festgenommen. Die Bank wurde von der Staats-! anwaltschaft geschlossen und die Bücher beschlagnahmt. Mit! Rücksicht auf den schweren Schaden, den Meyer durch die Scblie- s ßung der Bank erlitten hat, erkannte das Gericht auf die obige ! niedrige Strafe. !

Sasbach, 7. Aug. Den Tod im Rhein erlitt am Montag! nachmittag der Brücken- und Dammarbeiter Mathias Klein bei der Arbeit. Er suchte die zur Durchlassung von Dampfern > auseinandergenommenen Brückenteile wieder zusammenzuftih- j ren, stolperte aber beim Rudergestell eines Joches und fiel rück-! lings ins Wasser. Des Schwimmens kundig, steuerte er nach der badischen Seite, aber die Behinderung durch seine Kleider und die Strömung brachten seine Kräfte zum Erlahmen, be­vor das Ziel erreicht war. Die Leiche ist noch nicht geborgen. Klein war seit 40 Jahren im Brückendienst tätig.

Mannheim, 7. Aug. Ein Kraftwagen der Benzwerke in Mannheim, der auf einer Probefahrt begriffen war, begegnete auf der Eiterbacher Landstraße dem auf seinem Fahrrad, schnell abwärts fahrenden, in den 50er Jahren stehenden Bäk- ker Jnhoff aus Eiterbach. Der schwerhörige Jmhoff hatte an­scheinend das Zeichen des Kraftwagens überhört und den Wa­gen an der Wegbiegung auch nicht rechtzeitig gesehen. So fuhr er mit großer Schnell gkeit gegen den zum Halten gebrachten Kraftwagen und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu, denen er nach 3 Stunden erlag. Der Verunglückte war ver­heiratet.

Das Gefallenen-Gedäch^nrühous dos Württ. Schrvarzwaldvereins auf dem Fohrenbühl.

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Am Sonntag, 31. August, vormittags 10 Uhr, begeht der Württ. Schwarzwaldverein im Beisein zahlreicher Abordnun­gen seiner Brudervereine die Feier der Einweihung sei­nes Gefallenen-Gedächtnishaus es auf dem Foh­re n b ü h l über der Paßhöhe der Straße .SchrambergLauter­bachHornberg an der badischen Schwarzwaldbahn. Das Ge­dächtnishaus, durch Ausbau der ehemaligen Lauterbacher Turmhütte nach den Plänen von Prof. Dr. Bonatz-Stuttgart entstanden, ist ein Ehrenmal für die gefallenen Vereinsmitglie­der, daneben eine wohnliche und gastliche Stätte -der Rast und

Vermachtes

Scheffel erzählte einmal selbst: Ich spazierte einst mit mei­nem Sohne auf dem Hohentwiel. Aus einer Bude, in der An­denken zu haben waren, streckte mir die Verkäuferin ganz harm­los mein eigenes Bild her und bot es zum Kauf amWas ist denn das für ein Kerl?" fragte ich.O, bitte," versetzte sie eifrig,das ist kein Kerl! Das ist ja der Herr von Scheffel, der das schöne Buch über den Hohentwiel geschrieben hat." So", sagte ich,was ist denn aus dem geworden?"Ach", antwortete sie,der ist schon lange tot". Scheffel kaufte sich sein Bild zum Andenken.

Ein amerikanisches Museum nach deutschem Muster. In

München weilte eine amerikanische Kommission, die in München Studien machte, wie das Deutsche Museum aufgebaut und ein­gerichtet ist. Die Kommission teilte dem Schöpfer des Deut­schen Museums mit, daß in Amerika 11 Millionen Dollars ge­sammelt sind, um ein ähnliches wissenschaftliches Museum wie das Deutsche Museum ins Leben zu rufen.

Fabrikmäßiger Bau von Einfamilienhäusern. In Eng­land ist es gelungen, Einfamilienhäuse rfabrikmäßig herzustel­len. Die Häuser ruhen auf Zementgrund und sind aus ganz neuem, bisher nicht bekannt gewesenem Material zusammenge­setzt. Das einzige, was bisher darüber verlautet, ist die belie­big zu wählende Farbe, die in die Masse hineingearbeitet wird. In einer solchen Villa findet man allen Komfort: Bad, Bampf- heizung, elektrisch Licht usw. Das Wunderbarste an dieser Art des Hausbaues ist aber zweifellos die Schnelligkeit: man baut sein Heim in zwei bis drei Tagen. Wenn man am Sonntag im Eigenheim leben will, so genügt es, die Bestellung am Mittwoch abend telephonisch aufzugeben für 470 Pfund Sterling, gleich rund 9000 Mark.

Der Mann, der die erste Lokomotive heizte. Stephensons erste Lokomotive, die den ersten Eisenbahnzug der Welt gezogen hat, befindet sich jetzt auf der britischen Reichsausstellung, wo sie neben einer der größten Lokomotiven, dem sogenannten Fliegenden Schotten" steht. Man hat nun einen Mann auf­gefunden, der diese Maschine während ihrer frühesten Tätigkeit bedient hat. Es ist der dreiundachtzigjährige John Cowley, der schon als zwölfjähriger Bursche als Heizer an dieser Ma­schine angestellt war. Durch einen Zufall kam es heraus, daß dieser Mann, der sich noch an die Fahrten der ersten Jahre er­innert, noch lebte, und er wurde feierlich eingeladen, die Aus- r. _w'-lil.-,.- «Ov-lebend,'«

aus den Kindheitslagen der Eisenbahn erzählt, ist jetzt in Lon­don eingetroffen.

Hände! und Verkehr

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Geldmarkt. Die Entwicklung der Londoner Konferenz hat eine etwas günstigere Rückwirkung auf den Geldmarkt ge­bracht, wenn auch eine durchgreifende Besserung noch nicht so rasch erhofft werden darf. Man betrachtet die Einladung Deutschlands als gleichwertiges Mitglied zur Konferenz, die Hofnfungen Macdonalds auf ein sehr rasches und günstiges Ende derselben sowie den Besuch des amerikanischen Staatssekretärs Hughes in Berlin, der den Dawes-Plan als den Markstein für ein neues Zeitalter des Friedens und des Gedeihens in Europa bezeichnet hatte, sehr optimistisch. Besonders die Landwirtschaft und das Handwerk setzen große Hoffnungen auf den zu er­wartenden Auslandskredit. Die optimistische Beurteilung der Lage findet ihren besonderen Ausdruck in einer Hausse-Bewe­gung an den Börsen. Die Geldsütze haben allerdings nur schwach nachgegeben. Eine Erleichterung des Kreditverkehrs ist noch nicht zu fühlen, was die hohe Zahl der Konkurse und Geschäftsaufsichten beweist.

Börse. Die Börsenspekulation hat sich Plötzlich von dem Effektenmarkt mehr auf die festverzinslichen Anleihen geworfen und am Anleihemarkt auch einen bedeutenden Kursaufschwung erzielt. Bemerkenswert war besonders das Steigen der Kriegs­anleihe von 575 auf beinahe 700. Aber nicht nur in Deutsch­land, auch in Amerika setzte die Hausse in deutschen auf Reichs­mark lautenden Anleihen ein. Die Aufwärtsbewegung hat ihren Grund in den noch großen Aufwertungshoffnungen der kleinen Leute, die auf einen für Deutschland günstigen Aus­gang der Londoner Konferenz spekulieren, während die Banken und die Industrie sich noch zurückhalten. Zwar bröckelten einige Kurse nachher wieder ab, konnten sich aber trotzdem noch auf einer beträchtlichen Höhe halten. Äon der Aufwärtsbewegung wurde der Effektenmarkt, wenn auch in geringerem Umfang, mitgerissen. Ob die Kurserholung durchgreifend sein wird, hängt von dem Ergebnis der Londoner Konferenz ab, wäh­rend wirtschaftliche Momente augenblicklich zurücktreten.

Produktenmarkt, Die Stimmung auf den, Pro- duktenmarkt ist immer noch sehr fest. Die höheren Auslands­preise verfehlen ihre Wirkung auf den Jnlandsmarkt nicht. Die Heu- und Strohpresse haben in Stuttgart ein wenig angezo­gen. Heu wurde an der letzten Stuttgarter Landesprodukten­börse mit 5'/ und Stroh mit 4-X Mark Pro Doppelzentner no­tiert. An der Berliner Produktenbörse gab es nur teilweise einen schwachen Aufschlag. Weizen notierte 193 (plus 1), Rog­gen 147 (plus 13), Sommergerste 182, Wintergerste 175, Hafer 164 (plus 11) und Mehl 28^ (weniger 14) Mark.

Warenmarkt. Auf den Häuteauktionen gab es wieder eine kleine Preissteigerung, die aber auf die Preisgestaltung der Leder- und Schuhwaren zunächst ohne Rückwirkung blieb, da der Kaufmann infolge der Kreditnot immer noch zu Lager­bestandsveräußerungen gezwungen ist, um überhaupt Geld zu bekommen. Die Textilwaren, deren Absatz sehr ins Stocken geraten ist, sind im Preise weiter zurückgegangen. Die Ermä­ßigung der Kohlen- und Eisenpreise läßt noch auf sich warten. Die Lebensmittelpreise hielten sich auf ihrer letzten Höhe; nur beim Obstgroßnmrkt gab es einen Preissturz. Durch die noch andauernde Einmachsgeit bedingt trat eine Steigerung der Zuckerpreise ein, wobei der Jnlandszuckerpreis sogar den Welt­marktpreis überschritt.

Viehmarkt. Der Zutrieb zu den Schlachtviehmärkten hat bei Schweinen eine Vermehrung erfahren. Der Markt verläuft im allgemeinen belebt, hatte aber nur eine ganz kleine Preissteigerung im Gefolge, die noch keine größere Fleisch­preissteigerung bedingte. Das Angebot in Nutzvieh ist immer noch klein bei gleichbleibenden Preisen.

Holzmarkt. Die Holzpreise weisen eine kleine Besse­rung auf, doch ist im allgemeinen nach wie vor der Markt still.

Literarischest

Erziehung.Unser Fritzchen," sagt mit Stolz die Mutter von ihrem vierjährigen Knaben,nein, so geschert gibt's kein Kind mehr. Frag ich ihn heute: Wohin ist die schöne Traube unter dem Fenster gekommen? Ich weiß, er hat sie wegge­schnappt; aber er kommt gar nicht in Verlegenheit, sondern er­zählt eine ganze Geschichte von einer großen Ratte, die aus dem Keller gekommen, hinaufgeschlichen sei und sie abgebissen habe. Man sollte es nicht glauben von solch einem Kinde, so viel Verstand. Was wird aus dem werden?" Nun was?

(Zwölf Jahre nachher):Ich weiß doch gar nicht, was das mit unserem Fritz ist. Das ist nun das dritte Mal, daß sein Meister ihn heimschickt. Einen verlogenen Buben nennt er ihn, und sagt, es sei nichts sicher vor ihm, er sei ein Dieb. Und er hat recht, leider, leider. Fritz lügt, daß er's selbst nicht weiß, und nimmt, was er bekommen kann. Ach Gott, wo hat er das her? Das hat er doch nicht in unserem Hause gelernt. Warum uns nur ein solches Kreuz auferlegt ist?" Nun warum? Aus Jmmergrünkalender für das Jahr 1925. Her­ausgegeben von Inspektor Schosser. Mit Bildern von W. Steinhaufen und Rudolf Schäfer. Preis 40 Pfg. Quell- Äerlag, Stuttgart.

Neuett« »lrachrstchren

Stuttgart, 8. August. Gelegentlich eines Festabends im Cann- statter Kursaal aus Anlaß des Bundestags der höheren Postbeamten

genußreicher Fernsicht für den Wanderer, und nicht zuletzt ein Denkmal für das 40jährige Bestehen des Württ. Schwarzwald­vereins, dessen Feier mit der Hauseinweihung und der tags zu­vor in Schramberg stattfindenden Hauptversammlung des Ver­eins verbunden werden soll. Da mit einer starken Beteiligung von Trachten aus der Mitte der BeLirksvereine gerechnet wird, die auch dem Festbankett am Samstag abend einen farbenpräch­tigen Rahmen verleihen werden, dürfte der feierliche Akt aus dem Fohrenbühl zugleich ein schönes Bekenntnis zu einem guten alten Heimatbrauch auf dem Schwarzwald bilden.

hielt Staatspräsident Bazille eine Ansprache, in der er betonte, daß die württ. Postverwaltung von jeher dank der Arbeit der Beamten eine Ziede der Gesamtverwaltung war, die dem Staat reiche Ein­nahmen lieferte. Auch nach dem Anschluß an das Reich hat sie ihren guten Ruf erhalten. Der württ. Partikularismus im bösem Sinn, er will soviel als möglich für das Reich leisten. Der Reichsgedanke wird auch die nächsten schweren Prüfungen überstehen und wir wollen nicht nur erhalten, was wir haben, sondern auch dafür arbeiten, daß die deutschen Stämme mit der Mutter Deutschland wieder vereint werden. Der Staatspräsident schloß mit einem begeistert aufge- nommencn Hoch auf das Großdeutschland der Zukunft.

Stuttgart, 8. Juli. Die heutige Nummer der Südd. Arbeiter­zeitung wurde durch Beschluß des Amtsgerichts Stuttgart I wegen eines zur Schaffung von Roten Hilfsorganisationen auffordernden Artikels beschlagnahmt.

Ulm, 8. August. Das Untersuchungsverfahren gegen Oberbür­germeister Dr. Schwammberger wegen Verdachtes des Meineides, eine Folge der zwischen dem Stadtoberhaupt und dem Führer der Friedenspartei, Amtsrichter Konstantin Wieland, entstandenen hefti­gen Fehde, ist eingestellt worden, da sich die Anschuldigung als völlig unhaltbar herausgestellt hat.

München, 8. Aug, Auf Grund des Schweyer'schen Kokarden­erlasses vom 11. Mai wurde das Tragen der vom Reichsbanner Schwarz-rot-gold geführten Kokarde von der Münchener Polizei­direktion verboten.

Mannheim, 8. August. Das Sturmwetter richtete am gestrigen Spätnachmittag in vielen Gegenden der Pfalz einen großen Schaden auf den Fluren und in manchen Städten an. Gegen 8 Uhr abends wurde auch Mannheim heimgesucht. Die Firma Benz teilte den Arbeitern mit, daß sie durch die wirtschaftlichen Verhältnisse sich ge­zwungen sehe, die Arbeitszeit auf vier Tage in der Woche zu be­schränken.

Eisenach, 9. Aug. In Pfersdorf trat in der Nacht zum 8. August plötzlich Starkstrom von 2000 Volt in die elektrische Dorf­leitung, Die Leitung fing in sämtlichen Häusern zu brennen an und die erschreckten Einwohner flüchteten ins Freie. Drei Dorfbewohner, die den elektrischen Lcitungsdrühten zu nahe kamen, wurden sofort getötet. Das Unglück wird auf die mangelhafte Anlage der elektri­schen Lichteinrichtüng zurückgefllhrt, die während des Krieges ausge­sucht worden ist.

Weimar, 9. August. Die thüringische Regierung hat den für heute als Auftakt für die Berfassungsfeier geplanten Fakeljpg des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und das für Sonntag vorgesehene Wecken mit der Begründung verboten, daß dieser Teil des Pro­gramms der Berfassungsfeier über den Rahmen dessen hinausgehe, was von Anfang an geplant und zugesagt worden sei. An die Be­amten der Landespolizei wurde ein Erlaß gerichtet, in dem ihnen die Teilnahme an der Verfassungsfeier des Reichsbanners in Uniform verboten wird,

Bückeburg, 9. Aug. Der Ordnungsblock Schaumburg-Lippe, der in der Hauptsache bezweckt, die Selbständigkeit Schaumburg- Lippes zu erhalten, hat das Volksbegehren auf den Volksentscheid durchgesetzt, durch den die Auflösung des Schaumburg-Lippeschen Landtages herbeigeführt werden soll. Die Regierung hat dem Ver­langen stattgegeben und den Stichtag auf den 24. August festgesetzt. Man ist allgemein im Lande der Ansicht, daß ein voller Erfolg er­zielt wird. Es handelt sich um eine geheime Stimmabgabe.

Berlin, 8. August, lieber die Stellung der Deutschen Volks­partei zur Verfassungsfeier schreibt dieZeit", daß die Deutsche Volks­partei dis Weimarer Verfassung als rechtmäßig znstandegekommen und als gesetzliche Grundlage unseres politischen Lebens betrachte, deren Aenderung nur auf dem von der Verfassung selbst vorgeschriebenen Wege möglich sei. Als staatsoejahsnde Partei beteilige sich die Deutsche Volkspartei auf diesem Boden am politischen Leben, auch durch ihren Eintritt in die Regierung, Das alles ändere jedoch nichts daran, daß die Deutsche Volkspartei wesentlichen Teilen der Wei­marer Verfassung ablehnend gegenüber stehe und daß sie den Tag, an welchem die Verfassung in Kraft trat, nicht als ganz besonderen Tag des Heils zu betrachten vermöge. Aus diesem Grunde liege für ihre Mitglieder auch keine Veranlassung vor, an großen Feiern am Verfassungstage sich zu beteiligen.

Berlin, 8. Aug. Wie derBerliner Lokalanzeiger" hört, wird die Reichsregierung voraussichtlich unmittelbar nach Schluß der Londoner Konferenz den Reichstag zusammenberufen, um ihm für die Durchführung des Dawesgutachtens die notwendigen Gesetzent­würfe vorzulegen. Das Blatt nimmt an, daß die Einberusung des Reichstages etwa um den 18. August herum erfolgen werde. Wie derBerliner Lokalanzeiger" mitteilt, soll die freie Preisgestaltung für Briketts am 11. August in Kraft treten. Diese Maßnahme sei dadurch veranlaßt worden, daß sich innerhalb des Kohlenhandels der Wunsch »ach freier Konkurrenz, von dem der einzelne für sich einen stärkeren Absatz erwarte, bemerkbar gemacht habe. Der Kriminalpolizei gelang es, einen rätselhaften Leichenfund im Schloß­park Babelsberg bei Potsdam aufzuklären. Es handelt) sich bei dem Toten um den 20 jährigen Schlosser Stoye aus Gröbniz bei Cöthen. Er wurde nicht ermordet, sondern verübte Selbstmord. - DemBerliner Tageblatt" zusolge beschloß der Hamburger Senat, das Protektorat über den Hamburger Ortsverein des Reichsbanners schwarz-rot-gold zu übernehmen.

Berlin, 9. Aug, DieBossische Zeitung" meldet aus Essen, daß auf einer Reihe von Bahnhöfen im Ruhrbezirk, sowie auf den Sta­tionen Hattingen, Werden, Mülheim, Broich etc. die französischen

Die Wiedergenesung Kranker wird oft durch eine rationelle Er­nährung gefördert. Dem Körper sollen reizlose, möglichst hochwertige Nährstoffe in wohlschmeckender und leicht verdaulicher Form zug^ führt werden. Diese Aufgabe erfüllt sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen das berühmte Nestle's Kindermehl vermöge seines hohen Gehaltes an reinster Milch kerngesunder bayrischer Gebirgs- kühe. Nestle's Kindermehl ist dabei billig, denn eine Originaldose kostet in allen Apotheken und Drogerien usw. nur Mk. 1.50.