!

sn >

)ung. 8

»de und Be- D

8

1924, A Neusatz D G

er

äes als be- brikarbeiter.

;i

n b ü r g.

ater

>cr aushilfsweise a Eintritt sucht

E. Mau«.

WlMIli,

>e und Nachbestel- este Beweis meiner :it und guten Ware. ^ einen Versuch.

Mk. 2.75 und 2.95, ! lität Mk. 3.50, !

Qualität Mk. 3.95, ' i.25 und 4.75, iche, extra prima ! sg. und Mk. 1.15,

räSsr,

ilLhinen,

) Teilzahlung, ig gratis.

Mesheiul. M.

KeziigspreiL:

>)a!bmonat!. in Reue»- ilürg 75 Goidpfg. Durch tteVostiw Orrs- u.Oker- .imtsverkehr, jowü ,m ssnst. i»l. Berk. 75 G.-Pf. w.Postkesieügkd. Preise kreibleid., Nacherhebung Vorbehalten. Preis einer Nummer !0 Goldvfs

In Füllen H8H. Gcwal! besteht kein Anspruch aus

Lieferung derZeitung od. ^us Riickerstattung de» Bezugspreises.

Gestellungen nehmen all« Poststellen, sowie Agrn. Mren u. Austrügerinnen jederzeit entgegen.

«»'»»»t» Ri. r«

186 .

SlNAÄgrr kür Sas Lnzlal unv Umgebung.

mlsblatt für Sen VberamtsbLAirk NLULnbürg.

«rschetui tSglictz «tr »s Sa«,- «» ASe^faga.

7!»^«- <s O«k«k« v. Sn»»». Fk» u« v Sr».» »» a»»»«d«r»

Anjechenpret»:

Dt« einsp. Petitzeiie ode, deren Raum im Bezirk 15, außerh. 20 Goldpfg., Aekl.-Zeile 50 Toldpsg in.Lns.-Gteuer. Kollekt- Anzeigen 100°/» Zuschlag. Offerte und Auskunfl- erteilung 20 Toldpsg Bei größeren Aufträge» Rabatt, der im Falle des Mahnverfahrens hinfäl' 8g wird, ebenso wenn Zahlung nicht innerhalb S Tagen nach Rechnungs­datum erfolgt. Bei Tarif­veränderungen tr eten so­fort alle früheren Ber- einbarungen außerKraft.

F e r ns p recher Rr. 4. Für telefonisch« Aufträge »ird keinerlei Gewähr übernommen.

Neuenbürg, Samstag, den 9. August 1924

»IUt«UsU fi 2a » »« I N

82. Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Um 11. August jährt sich der Tag, au Sem die neue Ver­fassung des deutschen Reiches in Kraft trat. Der Verfasinngstag gilt als eine Art Nationalfeiertag, aber man kann nicht sagen. Saß diese Feier auch ein inneres Erlebnis für die Bevölkerung bedeute. Nicht einmal die Schuljugend vermag sich über diesen Verfassungstag zu freuen, La er in die Schulferien fällt. Unter erbitterten Kämpfen in Zeiten schwerster Not geboren, ist die Verfassung, die das republikanische Systemverankerte", in weiten Kreisen als eine Abkehr vom guten Alten unbeliebt ge­worden. Der Parlamentarismus in deutscher Aufmachung mit seinen Auswüchsen mannigfacher Art hat viel dazu beigetragen, den republikanischen Staatsgedanken, der in Deutschland von wahrer Demokratie mitunter sehr weit entfernt ist, nicht allzu tief Wurzel schlagen zu lassen. Die unverständliche Aenderung der Reichsfarben war auch nicht dazu angetan, Begeisterung für den neuen Kurs zu wecken und schließlich haben es die Reichsministerien immer wieder fertig gebracht, die Bevölke­rung der einzelnen Länder vor den Kopf zu stoßen, so erst jüngst wieder das Reichswehrministerinm, das anläßlich der Totengedenkfeier am 3. August den Roichswehrkapellen und den sonstigen Angehörigen der Reichswehr die Teilnahme an Ver­anstaltungen der aus der alten Armee hervorgegangenen Re­giments-, Krieger- und Militärvereine verbot. Man fragt sich vergebens, wie die deutsche Einigkeit gefördert und Las Ver­ständnis für Las Neue, wozu auch die Reichswehr gehört, ge­weckt werden soll, wenn aus solche gewaltsame Art eine Kluft zwischen alter und neuer Armee geschaffen wird, während die gemeinsame Pflege von Kameradschaft und Vaterlandsliebe doch wahrlich nur der Allgemeinheit und der Wehrhaftigkeit und Freiheit nützen kann. Auch,die joden Verständnisses für die Psyche des württ. Volkes bare hartnäckige Verweigerung der Herausgabe der alten Regimentsfahnen zu großen Veran­staltungen der früheren Truppenteile gehört in dieses traurige Kapitel. Nicht einmal bei der offiziellen Gefallenenehrung am 3. August waren diese Fahnen, unter denen die Helden des Weltkriegs ihr Leben dahin gegeben haben, zugegen. Vergleiche zwischen einst und jetzt fallen nicht gerade zu Gunsten gegenwär­tigen Systems aus, und es besteht vielfach, nicht nur in den Programmen einzelner Parteien, sondern auch in den Herzen vieler Deutschen die Ueberzeugung, daß in der Verfasiungsfrage das letzte Wort noch nicht gesprochen worden ist und daß man «in Schiff Wohl verankern, den Anker aber auch wieder lichten kann, um eine neue Fahrt anzutreten. Wie dem auch sei: Zunächst ist die Verfassung da, und die Zeiten sind nicht dazu angetan, an ihr zu rütteln. Ehe sich Deutschland eine neue Verfassung bauen kann, hat es andere dringendere Ausgaben zu erfüllen und vor allem den inneren Wiederaufbau zu vollen­den. Darüber ist sich kein politisch denkender Mensch, der nicht mit dem Kopf durch die Wand will, im Zweifel, daß eine Aen­derung der Verfassung nur auf legalem Woge erfolgen kann und darf,

Mr die deutsche Reichsrsgierung ist nach langem Warten der Zeitpunkt gekommen, aus ihrer Passivität herauszutreten und aktiv den Kampf um das deutsche Recht und die deutsche Freiheit aufzunehmen. Nach langem Zögern haben die Alliier­ten sie Einladung Deutschlands als gleichberechtigtes Mitglied zür Londoner Konferenz ergehen lassen. Es ist eine erfreuliche Tatsache, daß die Alliierten von der bisher geübten Praxis ab- gekommen sind, die deutschen Vertreter nur zur Entgegennahme von Diktaten und zur Abgabe ihrer Unterschriften zu empfan­gen, und nun Deutschland das Recht geben, auf gleicher Stufe mit den Alliierten über die besten Möglichkesten der Lösung der Reparationsfrage und die Erhaltung des europäischen Frie­dens zu beraten. 5 Jahre hat es gedauert, bis die Erkenntnis sich durchsetzt, daß nicht eine erzwungene Unterschrift, sondern allein der gute Wille der Beteiligten Voraussetzung zur Ent­spannung der gegenwärtigen Krise ist. Von Bedeutung war noch der Besuch des amerikanischen Staatssekretärs Hughes in Berlin, >der der deutschen Delegation vor ihrer Abreise wertvolle Informationen über den Stand der Dinge in London geben konnte. Mit Spannung sah mau auf der Konferenz den deut­schen Einwänden gegen die Konserenzbeschlüsic entgegen, die aber nach Lage der Dinge doch nicht enttäuschen konnten, als das deutsche Memorandum die von der Konferenz verpönten Politi­schen Punkte, nämlich die Frage der nnlitärischen Räumung der Ruhr und der Belastung von französischen und belgischen Ei­senbahnern im linksrheinischen Eisenbahnnetz, als unvereinbar mit dem Sachverständiguugsgutachten in den Vordergrund rückte. Ob diese Punkte aus der Konferenz aber selbst zur Er­örterung kommen, ist Lei dem großen Widerstand Frankreichs zweifelhaft. Es muß eher angenommen werden, daß sie auf einer besonderen Konferenz der an der Ruhrbesetzung direkt interessierten Mächte Vorbehalten wird, und daß die deutsche Anregung ein wesentliches dazu beiträgt, diese Verhandlungen in Fluß zu bringen. In diesem Sinne findet die deutsche An­regung auch in Frankreich eine durchaus sachliche Beurteilung. Die Fragen der Sanktionen, der wirtschaftlichen Räumung der Ruhr und der deutschen Sachleistungen, die auf der Konferenz zur Erörterung noch übrig bleiben, werden für diese eine große Belastungsprobe sein und können leicht zu einer Krise führen, da die laut verkündete erzielte Einigkeit der Alliierten in die­sen Punkten nur eine scheinbare ist. Die Londoner Konferenz trtt jetzt erst in ihre entscheidende Phase ein und kann uns noch allerhand Neberraschungen bereiten.

Deutschland.

Pirmasens, 8. Aug. Auf der von der interalliierten Rhein­landkommission der Pfälzer Regierung neuerdings überreichten Liste von 1116 Ausgcwiesenen, denen die Rückkehr erlaubt wor­den ist, befinden sich auch die Namen von solchen Pfälzern, die leincrzeit wegen Abwehr der Separatisten Vertrieben worden

waren. So wird unter anderem dem Polizeidirektor Rotaus aus Pirmasens die Rückkehr gestattet, der seit den bekannten Vorgängen in Pirmasens, bei denen der Separatistenführer Schwaab getötet worden war, in Mainz im Untersuchungsge­fängnis giessen hatte.

Berlin, 8. Aug. Die Ortsgruppe Berlin des Nationalver- bandes deutscher Offiziere hat zum 10jährigen Gedenktag der Mobilmachung 1914 eine Kundgebung vorgesehen, bei der auch General Ludendorff das Wort ergreifen sollte. Wie jetzt in rechtsstehenden Blättern mitgeteilt wird, hat Ludendorff dem Nationalverband mitgeteilt. Laß er erkrankt ist. Seine Rede soll nunmehr bloß verlesen werden. Wie bekannt, hat auch Groß­admiral von Tirpitz, der gleichfalls sprechen sollte, krankheitshal­ber abgesagt. Die Verbände des Baugewerbes beschlossen einstimmig die Stillegung aller Betriebe des Hoch-, Beton- und Tiefbaues in Rheinland und Westfalen. Ab Mittwoch, den 13. August, soll die Arbeit auf allen Bauten und Arbeitsplätzen vollständig ruhen.

Bundestag der höheren Postbeamten.

Stuttgart, 8. Aug. In der gestrigen Nachmittagsfitzung fand die allgemeine Aussprache statt. Als Vertreter des Reichspostministeriums waren anwesend Staatssekretär Sant- ter und Ministerialdirektor Buntkirchen, von der hiesigen Oberpostdirektion Abteilungsdirektor Oetinger und Oberpostrat Hildenbrand, ferner als Mitglieder des Verwaltungsrals der Deutschen Reichspost Ministerialrat Kälin und Postrat Rott­acker, beide aus Stuttgart, sowie Reichstagsabgeordueter Kör­ner, Präsident des Württ. Landtags, die Reichstagsaügeordne- ten Hofrat Bickes (DV.), Hops (DdP.), Roßmann (SPD.), Landtagsabgeordneter Schlumberger, Brodhag, Geschäftsführer des Württ. Beamtenbundes, Lockenvitz, Vertreter des Vorstandes des Deutschen Beamtenbundes. Aus der Teilnahme all dieser Herren ist auf eine große Bedeutung des Bundestages zu schließen. Gegenstand der Behandlungen bildeten u.a. die Be- sioldungsverhältnisie die Arbeitszeit, der Erholungsurlaub, der Personalabbau, insbesondere aber die überaus schlechten Beför- derungsverhältnisie der obere« Postbeamten. Es wurde nach­gewissen, daß die Postbeamten hierin um 10 Jahre schlechter stehen als die Beamten anderer Verwaltungen. Die Reden der Vertreter ließen die ungeheure Erbitterung der Beamten über ihre Zurücksetzung erkennen. Reichspostministerium und Ver­waltungsrat der Deutschen Reichspost hatten die Absicht, die Verhältnisse jetzt zu bessern, die Durchführung der Maßnahmen hat sich aber wieder, wie schon so oft in langen Jahren, Lurch den Widerstand des Reichsfinanzministeriums verzögert. Der Staatssekretär versprach weiteres energisches Eintreten für die Verbesserung der Verhältnisse und gab damit den Beamten neue Hoffnung. Mit dieser Tagung wird am 7. abends die Feier des 25jährigen Bestehens der württ. Vereinigung im Kursaal in Cannstatt verbunden.

Die Deutsche« in französischen Gefängnissen.

Essen, 7. Ang. Nach französischen Mitteilungen befanden sich im Juli 1924 folgende deutsche Staatsangehörige in franzö­sischen Gefängnissen: politische Gefangene: 12, hiervon sechs Po­litische Gefangene in Untersuchungshaft, zwei Strafgefangene, infolge Mitgliedschaft von geheimen Verbänden 107, hiervon 51 in Untersuchungshaft, 3 Strafgefangene, infolge gemeiner Ver­brechen 495, hiervon 184 in Untersuchungshaft. Zu vorstehen­der Aufstellung, die wie ausdrücklich hervorgehoben werden muß, von französischer Seite gemacht ist, bemerkt dieTele- gravhen-Union": Eine Nachprüfung der angegebenen Zahlen, die äußerst niedrig erscheinen, läßt sich im Augenblick nicht vor­nehmen. Recht bemerkenswert erscheint die besondere Unter­scheidung der wegen Mitgliedschaft in geheimen Verbänden ver­urteilten Deutschen. Diese zählen also nicht zu den politischen Gefangenen und genießen also auch nicht die kleinen Vorrechte derselben. Ans der Ausstellung geht ferner hervor, daß von den seinerzeitigen Massenverhafknngen von Mitgliedern des Jungdeutschen Ordens usw. nur etwa die Hälfte abgeurteilt ist. Die andere Hälfte sitzt also seit sechs Monaten in Untersuchungs­haft, und zwar, weil es sich nach französischer Auffassung um besonders gefährliche Deutsche handelt, in Einzelhaft. Was dies bedeutet, vermag sich wohl kaum jemand vorzustellen. Außer­ordentlich hoch erscheint die Zahl der wegen angeblich gemeiner Verbrechen Verurteilten bzw. Untersnchungsgefangenen, so daß hier wohl die Frage am Platze erscheint, was die Franzo­sen eigentlich unter gemeinen Verbrechen verstehen.

Ausland.

London, 7. Aug. Dr. Breitscheid erklärte in einem vom Evening Standard" veröffentlichten Interview, wenn die deut­schen Delegierten mit dem Entwurf einer Regelung zurückkehr­ten, der nicht ein Versprechen sofortiger Zurückziehung der französischen Truppen ans dem Ruhrgebiet, sowie eine Amnestie für die wegen des passiven Widerstandes Eingekerkerten «n- schließe, bestehe wenig Aussicht, daß die auf den Dawesplan be­züglichen Gesetzentwürfe durch den Reichstag angenommen würden.

Die Londoner Konferenz.

Bedenken in Berlin.

Berlin, 8. Aug. Während man in Berlin die teilweise An­nahme der deutschen Forderungen in der Verfehlnngs- und Amnestiesrage, sowie in der Frage der wirtschaftlichen Räumung mit Befriedigung begrüßt, verfolgt man mit ernster Besorgnis die Kompensationsansprüche, die Frankreich auf Betreiben der militärischen Kreise, namentlich des Generals Rollet für die von den Deutschen verlangte frühere militärische Räumung fordert. Starke Bedenken erregt hier auch der Beschluß des gemischten Organisationskomitees für die Kontrolle der zu verpfändenden Staatseinnahmen. Der Dawesplan verpfändet ausdrücklich nur ganz bestimmte Steuern, nämlich die Zölle, die Abgaben aus Alkohol, Tabak und Zucker. Nur diese Steuern sind der Kon­

trolle unterworfen. Es bedeute eine ganz wesentliche Verschär­fung des Dawesplans, wenn das Organisationskomitee jetzt die Möglichkeit der Verpfändung neuer indirekter Steuern verlangt. Das wäre ein höchst bedenklicher Eingriff in die deutsche Fi- nanzhoheit. Man kann sich hier schwer Lenken, daß die deutsche Regierung zu einer solchen Maßnahme ihre Zustimmung ge­geben hat.

Beschleunigung der wirtschaftlichen Räumung.

London, 8. Aug. Spät abends verlautet: Im Zweiten Ko­mitee haben die Deutschen einen Erfolg zu verzeichnen. Es ist ihnen gelungen mit ihren Forderungen der wirtschaftlichen Räumung der Ruhr innerhalb 35 Tagen durchzudringen. An­dererseits kämpfen sie gegen die Zahlung der Uebergangsperiode und gegen die Zahlung von 8 Millionen Goldmark als Kosten der wirtschaftlichen Räumung der Ruhr.

Der Rat der Vierzehn

war von elf bis ein Uhr versammelt und ist um fünf Uhr nach­mittags wieder zusammengetreten. Er hat in der Vormittags- sttzuna die gestern begonnenen Verhandlungen über den Be­richt des ersten Ausschusses betreffend die Verfehlungen und Sanktionen zu Ende bringen und mit einem Kompromiß ab­schließen können, das Len deutschen Gesichtspunkten nicht völlig Rechnung trägt, aber doch angenommen werden konnte. Soweit man hört, ist die Formulierung des Beschlusses der ersten Kommission dahin abgeändert worden. Laß nicht von Verfeh­lungen schlechthin, sondern von böswilligen Verfehlungen die Rede ist. Nicht durchgedrungen ist die deutsche Delegation mit ihrer Auffassung^ daß die Bestimmungen über Sanktionen aus dem Versailler Vertrag nicht ohne weiteres übertragen werden können auf die Anwendung des Dawes-Plans und daß sie dazu erst einer besonderen Vereinbarung zwischen der Repara- tionskommission und der deutschen Regierung bedürfe. Die deutsche Delegation soll nach der Ablehnung einen schriftlichen Protest zu Protokoll gegeben haben.

Die Fragen der Amnestie, in die auch dieSaboteure" einbezogen werden sollen, wurden zur werteren Bearbeitung einem Ausschuß von Juristen übergaben. Gegen den deutschen Standpunkt soll Herriot eingewendet haben, daß, wenn er deut­sche Saboteure nicht erschießen lasse, es in Frankreich einen merkwürdigen Eindruck machen würde, wenn man von deut­scher Seite Separatisten wegen Hochverrats an die Wand stellen würde und Macdonald soll nach den: Bericht desDaily Tele­graph" sich recht energ isch über den Mißbrauch des Begriffes Hochverrat seitens deutscher Gerichte ausgesprochen und emp­fohlen haben, auf beiden Setten, bei Deutschen und Franzosen, die Tafel der Ruhrepisode mit einem Schwamm auszuwischen.'

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Sonntagsgedanken.

Im Sommer.

Wann ich über die Heide geh > um die Sommernachmittagszeit

oder mein Kahn treibt auf dem See durch die Einsamkeit . oder überm reifen Feld

dämmert der Abend herein: bin ich auf der wetten Well mit Gott allein. Martin Woelitz.

Tiefglücklich schaue ich in einen Sommermorgen. Von Berg zu Berg, über die raschen Wasser des Baches hinüber, fliegen Sonnenlichter, Schwalben und Schmetterlinge und spinnen ein Goldnetz über das schöne Tal. Am Boden flimmert und flü­stert das gestreichelte, tauschimmernde Wiesengras. Wenn die Morgenwinde talherein laufen sich helläugig und wildlockig umsehen, so schütteln sich die Stengel der Halme und spritzen durchleuchtete Kügelchen ab. Und die Erlen und Weiden rau­schen leis und langsam aus, und die zarten Netze der taufeuchten Spinngewebe schimmern in allen sieben Farben des Sonnen­lichtes. Es geht ein Singen über die Wiesen. Hört ihr den tiefen, summenden Glockenton der betenden Erde? Denn all dies Empordrängen zum Sonnenlicht ist ein G eb et. Und ich kann nichts weiter tun, als mitzuwachsen und mitzubeten.

Lienhard.

Auf Grund der im Juli d. I. abgehaltenen Prüfungen an den Lehrerbildungsanstalten in Backnang, Heilbronn und Nagold sind u. a. nachstehende Lehramtsbewerber zur unständigen Verwendung im Bolksschuldienst für befähigt erklärt worden: Kircher, Karl, von Neuenbürg, Schäfer. Friedrich, von Zainen.

Neuenbürg, 9. Aug. Wogen Feiertag in Baden fallen am Montag, den 11. August 1924, aus: Zug 946 Neuenbürg ab 5.59, Pforzheim an 6.24, Zug 967 Pforzheim ab 5.21, Neuen­bürg an 5.49.

Neuenbürg, 7. Aug. (Die Verwendung von Fallobst.) Die Kriegs- und Nachkriogsjahrc haben uns gelehrt, alle Erzeugnisse der Natur, wenn irgend möglich, für die menschliche Ernährung nutzbar zu machen. So hat auch das Fallobst eine allgemeine Verwendung gefunden. Durch sorgfältige Behandlung kann es sehr Wohl nutzbringend verwendet werden. Und dazu muß es täglich im Garten aufgelesen und dann auf dem Rasen etwa 2 Tage in der Sonne liegen gelassen, wodurch es etwas reifer wird und seine scharfe Säure verliert. Handelt cs sich um Aep- fel, so werden sie hierauf gewaschen und in Scheiben oder Vier­tel geschnitten und mit etwas Wasser übergosien, wobei dasselbe nicht ganz darüber zu stehen braucht. Hierauf werden sie ge­kocht, bis sie gar sind und durch ein Sieb gegossen. Der ablau- fendc Saft wird noch kochend heiß in gut gewärmte keimfrei gemachte Flaschen gefüllt und luftdicht verschlossen. Dieser Saft läßt sich später vorteilhaft zur Bereitung von Tunken und Sup­pen verwenden. Das im Sieb verbleibende Fruchtmark wird durchgetriebcn und dick wie Pflaumenmus eingekocht. Man kann