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Ministerium für Kirche» und Schulen bereit, einen billigen Ausgleich herbeizuführen?
Konstanz, l. August. Die Polizei hat 30 Flugblätter der Kommunistischen Partei beschlagnahmt. Fn Singen wurden die angeschlagenen Haarmann-Flrigblütter entfernt.
Mannheim, 1. August. Durch eine Verfügung des Ministeriums des Innern wurde die kommunistische ^Arbeiterzeitung" in Mannheim gemäß der Verordnung des Reichspräsidenten über den militärischen Ausnahmezustand und die Abwehr staatsfeindlicher Bestrebungen verboten. Das Blatt war bereits im Oktober verboten nnd hatte später eine Verwarnung mit der Androhung nochmaliger Untersagung erhalten.
München, 1. August. Die Korrespondenz Hoffman» meldet amtlich: Am kommenden Sonntag, den 3. August werden wie im übrigen Reich auch i» Bayern ans Anlas; der 10jährigen Wiederkehr des Tages des Kriegsausbruchs Feiern für die Opfer des Weltkriegs veranstaltet. Die katholischen und evangelischen Gottesdienste werden diesem Gedächtnis gewidmet sein. Die Beamten werden zu einer möglichst zahlreichen Teilnahme an diesen Gottesdiensten eingelade».
München. 1 August. Die Verhandlungen zwischen Bayern und dem Reich wurden nicht abgebrochen, sondern nur unterbrochen Wann und wo die Verhandlungen weitergeführt werden, werde im wesentlichen von den Ergebnissen der Londoner Konferenz abhängen. Von der bayrischen Regierung werde versichert, daß ihr nichts ferner liege, als dem Reich außenpolitisch in der Eisenbahnfrage irgendwelche Schwierigkeiten zu bereiten.
München, I. August. Der Bersassungsausschuß des Landtags lehnte den kommunistischen Antrag auf Durchführung der Reichstags- heschlüsse über die Aufhebung des Verbots von Parteien und der kommunistischen Presse gegen die Stimmen der Kommunisten und sozialdemokratischen Partes ab. Der Regiernngsvertreter teilte dabei mit. daß der Reichstag die Aufhebung des bayerischen Ausnahmezustandes ausdrücklich abgelehnt und daher nicht das Recht habe, sich in die einzelnen Vollzugshandlungen einzumischen und hierüber Beschlüsse zu fassen. Das Verbot der oberfränkischen Arbeiter- und Samariterkolonnen in Bamberg, Bayreuth, Kranach und Kulmbach wird ausgehoben.
Landau, 1. August. Am 30. Juli fand in Landau das Pfälzische Gustaph-Adolph-Fest statt. An einer Guirlande in der Marktstraße war dabei ein Transparent angebracht, das das Wort Luthers „Das Reich muß uns doch bleiben" zur Aufschrift hatte. An dieser Aufschrift nahm der Kreisdelegierte Major Prudhomme Anstoß und ließ das Transparent entfernen. Anscheinend hat er das Reich Gottes, denn das ist der Sinn der Worte Luthers, mit dem Deutschen Reich verwechselt. Wie Herr Prudhomme es sich auch nuslegen mag, die Handlungsweise bedeutet jedenfalls einen unerhörten Eingriff, zu dem er nach dem Rheinlandabkommen kein Recht hat.
Esten, 1. August. Gestern nachmittag ging bei den Bergarbeiteroerbünden des Ruhrgebicts die bereits angesagte Kündigung der Lahnordnung im Ruhrbergbau ein. Die Bergarbeiteroerbände werden in den nächsten Togen zu dieser Kündigung Stellung nehmen. Es ist beabsichtigt, gemeinsame Vorschläge und Richtlinien für eine neue Lohnordnung auszuarbeiten. Verhandlungen mit den Zechenverbänden dürsten vor Mitte August nicht zu erwarten sein.
Barmen, I. August. Bei der Eiscnbahnstationskasse Barmen- Rittershausen sind umfangreiche Unterschlagungen des bisherigen und früheren Kassenverwalters aufgedeckt worden, die bis zum 23. September zurückreichen. Die unterschlagenen Summen, die sich auf rund 100 OM Mark belaufen, sind von den Beamten in Teilbeträgen an Geschäftsleute ausgeliehen worden und können voraussichtlich wieder eingezogen werden.
Hannover, I. August. Heute morgen stürzte über Eilenride in der Nähe der Hohenzöllernstraße beim Abwerfen von Flugblättern ein Eindecker ab. Der Führer erlitt so schwere Verletzungen, daß er bald darauf starb.
Berlin, 31. Juli. Nach dem Versailler Vertrag hat die Tschecho- slooakei ein Recht auf die Einräumung eines Freihafens in Hamburg. Die tschechische Regierung hat der deutschen Regierung eine Denkschrift über ihre Wünsche zugehen lasten. Diese Denkschrift wird jetzt von zuständigen deutschen Regierungsressorts geprüft. Eine Antwort nach Prag wird später erfolgen.
Berlin, 2. Aug. Wie die Blätter melden, werden anläßlich der Gedenkfeier für die Gefallenen am morgigen Sonntag außer der Berliner Stadt- und Ringbahn auch die Straßenbahn, die Hoch- und die Untergrundbahn, sowie die Omnibusse einen Berkehrsstilistand von zwei Minuten eintreten lassen.
Berlin, i. Aug. Fn der Nacht zum Freitag wurde in der fürstbischöflichen Delegatur ein schwerer Einbruch verübt. Die Diebe sind mit Hilfe einer Strickleiter in den Kassenraum eingedrungen und haben den Geldschrank mit allen Mitteln moderner Einbruchstechnik gesprengt. Sie haben Gelder, die für die Gehaltszahlung an die Geistlichen der Delegatur bereit lagen, gestohlen. Ueber die Höhe der entwendeten Summe ließ sich bis jetzt noch nichts ermitteln. Als die Beamten, gegen acht Uhr zum Dienst erschienen, entdeckten sie den Einbruch. Ein weiterer Einbruch wurde in einem Berliner Postamt verübt, wo I0V00 Rentenmark geraubt wurden,
Berlin, I. August. Die Pariser Presse benützt die deutsche Zurückweisung des Garantiepaktes des Völkerbundes zu einer der üblichen Deutschenhetzen.
Hamburg, 1. Äugust. Sämtliche für den 3. August geplanten kommunistischen Veranstaltungen, auch die in geschlossenen Räumen, wurden verboten.
Chorzow, 2. August. Der Stationsvorsteher von Michalkowitz wurde gestern aus dem Wege nach Ehorzow von 3 Räubern überfallen und der mitgeführten Lohngelder in Höhe von 18 MO Zloty beraubt. Die Räuber wurden in Königshütte gestellt. Einer entkam, der zweite wurde festgenommen und der dritte erschossen. Die Kugel, die ihn tötete, traf auch eine hinter einem nahen Bretterzaun sitzende Frau und verwundete sie so schwer, daß sie bald darauf starb.
Wien, 2. Aug, Bundeskanzler Seipel wird am 2, September seine Amtstätigkeit wieder aufnehmen.
-,.„^?^n^2. August. In dem Arbeiterbezirk Simmering tötete der Njahrige Maurergehilfe Franz Plank seine 30 jährige Ehefrau Anna, nacichcm er sich zu Ehren ihres Namenstages schwer berauscht hatte, durch elf Messerstiche. Die Kinder des Ehepaares ivaren bei der furchtbaren Mordtat anwesend, konnten jedoch den Nasenden, der geradzu abschlachtete, nicht zurückhalten. Plank ist geständig. leugnet ,edoch. die Absicht gehabt zu haben, seine Gattin zu roten. "
Wien. I. August. Eine peinliche Affäre ist in der Wiener Kausmcmnsvank worden. Einem Industriellen waren sür
ein Darlehen von 12 Rftlliarden Zinsen von 2M Prozent aerechnet worden und außerdem hatten sich 2 Direktoren von ihm noch Provisionen in Höhe von 4 Milliarden zahlen lassen. Nach Feststellung dieser Verfehlungen durch einen Wiener Sachverständigen faßte der Verwaltungsrat den Beschluß, die beiden Direktoren sofort z» entlassen. Me Bestechungsgelder wurden inzwischen bis auf 3M Milliarden zurttckgezahlt. Die Kaufmannsbank scheint nach de,, Versicherungen ihres Vizepräsidenten in keiner Weise geschädigt -u kein
Nom. 2. August. Wie verlautet, soll das Untersuchungsoerf,b,en >a Sachen Matteottis im September beendet sein. Der Vrnrek f.-u im November stattfinden. " " '
Rom, 2. August. Das Blatt „Sereiw" berichtet von einem weiteren Ueberfall auf ein Automobil der russischen Gefandtsckoft das vorgestern in der Nähe des Bötschaftspalastes von einigen Fassten in der Uniform der Nationalmiliz aufgehalten wurde. Die paschten wollten die kleine rote Fahne mit dein Wappen der Sowjets, die am Vorderteil des Wagens befestigt war, gewaltsam entfernen. Der Chauffeur sprang vom Wagen herunter und streckte einen der Angreifer durch einen Faustschiag zu Boden. Die Polizei sorgte dafür, daß das Auto, das ohne Insassen war, sich ungestört entfernen konnte.
Paris, 2. Aug. Me französische sozialistische Partei hat be- scywsten, eme Abordnung nach London zu entsenden, um sich mit der englischen Arbeiterpartei über alle mit dein Reparationsproblem zusammenhängenden Fragen zu verständigen. Die Abordnung,, der die
Abg. Leon Blum, Paul Faure, Grumbach und Jean Longuet angehören, wird bereits heute nach London abreisen.
Paris, 1. August. Nach den in Paris vorliegenden Nem- Porker Blättermeldungen soll General Lopex an der Spitze der brasilianischen Aufständischen beabsichtigen, einen Durchbruch nach Porto Aleare zu erzwingen und dort eine neue Regierung einzusetzen.
Paris, l. August. Kammer und Senat haben sich auf unbestimmte Zeit vertagt und es ihren Präsidenten überlassen, im Einverständnis mit der Regierung sie wieder einzuberufen.
London, 1. August. Wie eine heute früh hier eingetroffene Meldung aus Washington besagt, hat der deutsche Botschafter in Washington, Wiedfeidt, seinen Rücktritt angekündigt. Line amtliche Bestätigung liegt bis jetzt noch nicht vor.
St. Johns lNeusundland), 2. Aug. Die Arbeiter, die eine neue Papiermühle an der Westküste errichten und die z. Zt. wegen oer- weigerrer Lohnerhöhungen streiken, telegraphierten an den Ministerpräsidenten, sic winden die Bauten zerstören und die Wälder anzünden, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt würden. Aus Aufordern hat die Regierung ein Kriegsschiff an Ort und Stelle gesandt.
Washington, 1. Juli. Wie das Staatsdepartement erklärt, entspricht der Text der von seiten der persischen Regierung im Zusammenhang mit der Ermordung des amerikanischen Konsuls in Teheran, Major Imbrie, überreichten Note den Forderungen der amerikanischen Regierung vollkommen Der Zwischenfall wird damit in amerikanischen Kreisen als erledigt betrachtet.
Hochwasserschäden.
München, 1 . Aug. Nach Meldungen aus Len Hochwassergebieten entstanden bereits Störungen im Eisenbahnverkehr, Auf der Strecke Mittenwald—Garmisch wurden die Geleise unterspült, so daß der Verkehr schwer gehindert wurde. Die Verbindungsbrücke zwischen Bayern und Württemberg bei Jt- lertissen wurde durch ^das Hochwasser eingerissen. Auch Telephon- und Telegraphenleitungen wurden teilweise zerstört. Die Salzach ist sowohl in Salzburg als unterhalb und oberhalb der Stadt aus den Ufern getreten. Weite Landstrecken wurden überschwemmt und zum Teil schwerer Schaden angerichtet. In Par sch stieg das Wasser derart gefahrdrohend, daß es zur Abwendung schwerer Schäden notwendig war, militärische Hilfe heranzuziehen. Infolge des Hochwassers sind mehrere Personen in der Salzach ertrunken. Die Hochwassergefahr in Bayern ist in gewissem Sinne zu einem Stillstand gekommen. Das hängt natürlicherweise mit dem Icachlassen der Niederschläge zusammen. Trotzdem verursachte das Hochwasser, das am Donnerstag seinen Höchststand erreichte, einen Schaden für Bayern, der zunächst nicht übersehen werden kann. Das einzige Erfreuliche ist die Tatsache, daß die bayerische Ernte nicht ganz vernichtet worden ist, so daß nach einer Erklärung des Landwirtschaftsministers eine Mittelernte noch wird heimgebracht werden können.
Um den Volksentscheid über de« Achtstundentag.
Berlin, 1. Aug. Die Vertreter der Spitzengewertschasten aller drei Richtungen sind, nachdem sich außer dem Gewerk- schaftsring auch die Christlichen Gewerkschaften unter gewissen Voraussetzungen sür einen Volksentscheid Wer das Washingtoner Abkommen ausgesprochen haben, bereits heute vormittag zu einer gemeinsamen Konferenz zusammengetreten. Zweck der Beratung ist die Herbeiführung einer endgültigen Klärung der Frage des Volksentscheids nach allen Richtungen hin, nachdem sowohl der Gewerkschaftsring wie der Deutsche Gewerk- schaftsbunid im Gegensatz zu den freien Gewerkschaften sich keineswegs bedingungslos sür die Anwendung des Volksentscheides erklärt haben. — Der Gesamtvorstand >des Gewerkschaftsrings — Hirsch-Dunckersche Gewerkschaften — faßte zur Frage eines Volksentscheides Wer die Ratifikation des Washingtoner Abkommens in seiner gestrigen Sitzung eine Entschließung, in der es u. a. heißt: „Die Ratifizierung hat zu erfolgen, sobald sest- steht, daß England, Frankreich und Belgien ebenfalls ratifizieren. Der Gewerkschaftsring wünscht einen Volksentscheid möglichst zu vermeiden, da der vorhergehende Kampf den Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft schwächen und Unruhe in die Betriebe tragen würde. Dieser Standpunkt kann nur aufrecht erhalten werden, wenn ein tragfähiges Reparationsabkommen zustandekommt."
Verhaftete Scheckschwindler.
Breslan, 1 . Aug. Ueber große Unterschleife bei dem hiesigen Postscheckamt melden die Breslauer Morgenblätter unter anderem, daß es sich anscheinend um eine internationale Verbreche rbcrnde handele, die mit den Einrichtungen und dem Verkehr im Postscheckamte genau Bescheid wußte. Als Seele des verbrecherischen Unternehmens gilt der 27jährige Kaufmann Bucht« alias Hubermann aus Kattowitz, der unter diesen Namen bei den hiesigen Banken und beim Postscheckamte verschiedene kleine Konten innehatte. Mit Hilfe gefälschter Barscheck- karten und mit der Unterstützung einer Beamtin >des Postscheckamtes, der 21jährigen Margarete Weiß, verstand Bucht«, nach und nach auf Grund gefälschter Ueberweisungen einen Betrag von IM 000 Mark zu erschwindeln. Dabei halsen ihm die Brüder Roth aus Lodz, sowie ein Lithograph und ein Steindrucker, die die neuen Scheckkarten und die falschen Stempel herstellten. Den ersten Verdacht schöpfte ein Beamter der Dresdener Bank, auf dessen Veranlassung die Polizei den Betrügereien auf die Spur kam. Auf diese Weise gelang es, noch 60 000 Goldmark, die schon zur Zahlung an Bucht« angewiesen waren, zu retten. Sämtliche Betrüger wurden festgenommen und in Untersuchungshaft abgeführt.
Das wahre Gesicht des französischen Kommunismus.
Die französischen Kommunisten veranstalteten Donnerstag abend in Nanch eine Kundgebung, an der auch der deutsche kommunistische Abgeordnete Bartel teilnahm. Als Bartel das Wort ergreifen wollte, ließ ihn die Menge aber nicht zum Reden kommen, sondern beschimpfte und bedrohte ihn aufs heftigste. Die anwesenden Besucher protestierten.dagegen, daß ein deutscher Abgeordneter es überhaupt wage, am 31. IM vor ei- einem französischen Publikum in deutscher Sprache zu sprechen. Nach der Versammlung wurde der Abgeordnete von der Menge mit Beschimpfungen überschüttet und mußte schleunigst die Stadt verlassen.
Neuwahlen im Falle des Scheiterns des irischen Ausgleichs.
London, 1 . Aug. Heute mittag gab der englische Kolonia minister Thomas ipi Unterhaus die Erklärung ab, daß die ent lische Regierung die Ministerpräsidenten von Ulster und des ir scheu Freistaats, Craig und Cosgrave, nach London gerufe Kobe, um den Versuch zu machen, eine Lösung der irische Grenzfrage herbeizuführen. Gelingt es nicht, eine Uebereft stinrmung zu erzielen, so werde die englische Regierung sosoi in lieiden Häusern des Parlaments ein Notgesetz cinbringei um die Grenzfrage zu regeln. Dieses Notgesetz werde in alle Lesungen so rasch wie möglich durchgepeitscht werden, „ohp Berücksichtigung der möglichen Parlamentarischen Folgen sü das Kabinett". Die letzte Mitteilung gilt .als ein Hinweis dm auf, daß das Kabinett sich gestern entschlossen Haft wenn da Oberhaus das Notgesctz mit den Stimmen der „Dichards" ol lehnen sollte, das Unterhaus am 8. August aufzulösen und i der ersten Hälfte des September Neuwahlen vorzunchmen ur ter der Parole der umfassenden Beschränkung des Vetorecht des Oberhauses.
Die Londoner Konferenz.
Kein Fortschritt.
London, 1. Aug. Wie Reuter meldet, vertagte sich das dritte Komitee um 1LL Uhr, ohne zu einem Ergebnis gelangt zu sein. Es trat um 4 Uhr nachmittags von neuem zusammen. Die Frage der Abänderungen des Dawesberichts ist geregelt. Große Schwierigkeiten bereitet dagegen jetzt das Transferproblem. Wenn heute nachmittag auf dem einen oder dem anderen Weg kein Einverständnis erzielt werden konnte, so steht zu erwarten, daß die Angelegenheit den Ministerpräsidenten zur Entscheidung unterbreitet wird.
Für Deutschland unannehmbare Forderungen.
Ganz unannehmbar für Deutschland, das muß von vornherein und mit allem Nachdruck betont werden, sind die Vorschläge, die ini dritten Ausschuß von den Franzosen gernacht werden. Es handelt sich da um die Sachlieferungen. Nach dem Plan der Gegenseite soll jedem einzelnen Zeichner das Recht zustehen, sich sür das Geld, das Deutschland ihm schuldet, Sach- liesernngen nach seiner Neigung und in unbeschränkter Menge aussuchen zu dürfen. Der eine kann Gold, der andere Kohle, der dritte Chemikalien verlangen. Dieses System könnte für die deutsche Wirtschaft zu geradezu katastrophalen Folgen führen. Sie wäre ständig in Ungewißheit, hätte kaum eine Möglichkeit, internationale Lieserungsvertrage zu schließen, da sie me genau wüßte, in welchem Industriezweig und bis zu welchem Grade sie von den Nutznießern des Dawes-Plans in Anspruch genommen würde. Sie wäre unter Umständen genötigt, Rohstoffe in großen Mengen anzukaufen, und die Haupt- tendenz des Sachverständigen-Gutachtens, daß die Währung nicht gefährdet werden darf, würde durch diese Praxis von Grund auf erschüttert werden. Und wie leicht, um auch den politischen Pferdefuß dieses Vorschlages aufzuzeigen, ist die Gefahr einer „Verfehlung" gegeben.
Zum Andenken an den Forstwart Maier von der Aschenhütle.
Ein Waidmann war er frei und frank,
Von hohem Wüchse, sehnig und schlank.
Scharf war sein Auge und sicher die Hand,
Mit der er zum Schüsse die Büchse gespannt.
Rechtschaffen und bieder, treuherzig und schlicht Erfüllte er Tag um Tag seine Pflicht.
Hoch oben im Tal am Waldesrand Zwischen grünen Matten sein Häuslein stand.
Im dunklen Tann, unter'm Laubgezelt Da war seine Freude, da lacht' ihm die Welt;
Ging sorgend und spähend drin ein und aus Bei Wind und Wetter, bei Sturmgebraus.
Bei Hundegebell, bei des Hifthorns Schall,
Ueber Stock und Stein bei Büchsengeknall.
Erlegt er aus manchen fröhlichen Pirsch
Den Hahn und den Fuchs, das Reh und den Hirsch.
Nun hat ein Blitz die Eiche gefällt Und bis aus Grund und Wurzel zerspellt.
Nun ging er vom Werke zur Ruhe ein,
Ein stiller Mann in tarmeuem Schrein.
Vom Tale das Sterbeglöcklein schallt.
In schwarzen Reihen herab es wallt.
Ein stummer Zug, obne Saug und Klang,
Die Wiesen hindurch und den Wald entlang.
Durch die Wipfel ein Raunen und Rauschen geht Wie ein letzter Gruß, wie ein Totengebet;
Die Vögelein klagen um ihren Freund,
Aus schweren Wolken der Himmel weint.
Und in das feuchte, das offene Grab '
Dumpf rollen die harten Schollen hinab.
Gott schenke Dir, wenn einst die Welten vergehen,
Ein seliges Waidmannsaufersteh'u! ft
__ ___ '_Dr. K. O.
Bcrsplauderei.
Die Juli-Sommerfrischler kehren — In übler Laune jetzt zurück, — Sie hatten diesmal mit dem Wetter — In der Erholungszeit Lein Glück. — Alltäglich wurden sie durchfeuchtet — Von einem neuen Regenguß, — Auch Blitz und Donner störten ihnen — Sehr häufig den Naturgenuß. — Es regnete fast stets am Montag, — Es schüttete am Dienstag früh, — Man brauchte auch am Mittwoch wieder — Von früh bis spät das Parapluie! — Am Donnerstag und Freitag goß es, — Am Samstag gab's Gewittersturm, — Am Sonntag kroch man scheu ins Freie, — So glitschrig wie ein Regenwurm. — Wie wird sich der August gestalten? — Wird trockner er und schönet sein? — Bringt für die Aecker, für die Reben — Er den so nöt'gen Sonnenschein? — Der Bauer und der Winzer bangen, — Sehn sorgenvoll zum Himmel auf: — August, mach' gut die Juli-Schäden, — Verschon' mit Regen uns und Trans'! — — D möcht auch am Polit'scheu Himmel — Sich das Gewölle, schwarz und grau, — Verziehen und in Bälde weichen — Dem langersehnten heitern Blau! — Noch stark umnebelt zeigt sich London! — Es wettert dort noch Tag für Tag! — Zeigt sich einmal ein Sonnenschimmer, —
Folgt gleich aufs Neu ein Donnerschlag!- Zehn Jahre
sind nun schon vergangen, — Seitdem der Unglückskrieg begann, — Und immer halten Haß und Hader — Die ganze Welt noch arg in Bann! — Noch immer scheitern Friedens- Pläne — An Frankreichs widerspenst'gem Sinn! — Wie lange nehmen noch die Völker — Dies weltschädigende Treiben hin? _ _ Wdn.
Der Kampf ums Recht.
Von Eberhard v. Weittenhiller.
(Nachdruck verboten.)
„Friede!" — „Ewiger Friede!" — „Ewiger?" — „Du zwei- selst?".— „Und dein Degen ...?" — „Falls mich das Unrecht Angriffe ..." — „Siehst du!" — „Du trägst Loch auch einen Degen!" — „Um das Recht anzugreifen!" — „Recht kennt nur Notwehr." — „Auch die Pflicht, das Unrecht zu tilgen." „Auf friedlichem Wege!" — „Wie?" — „Durch Kampf der Ideen." — „Eine siegt immer. Aber da ist sie keine Idee mehr. Es siegt die Tat. Und die Tat ist Gewalt!" — „Ich widerspreche!" —- „Mit welchem Recht?" — „Ich selbst bin das Recht!"
- „Das bin ich!" — „Beweise es!" — „Es ist meine heiligste Uebcrzeugung." — „Nicht minder die meine!" — „Es kann nicht zwei Rechte geben." — „Nur einer von uns kann es sein!
„Ich!" — „Ich!" — „Du willst den Frieden und tust mir Schimpf an!?" — „Ich hielte Frieden, wenn du mich nicht angriffest." — „Ich greife das Unrecht au um des Friedens willen." - „In die Scheide mit deinem Degen!" — „Du zogst ihn zuerst!" — „Das Recht muß siegen!" — „Wer siegt, ist das Recht!" — „Nim denn..." — „Los!"
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