wgen über den Abschluß nahe :rden, die Rück­rung erfolgen. : Anleihe be- Mon Goldmark die Gemeint rstützungsattion ausgenommen 00 Goldmark, zuin 24. Juni ftsetzlicher Dop- int gebliebenen cs Schäfer ein- re alte Mutter a den fünfziger c. Ohne Beute : Polizeiorgane rige Schuhma- >d ein gewisser gewendet hat- r zwei Wochen irt und am. ngnis Lauen- -azierganges ist wrder, der ein :e hohe Ein- !olizeibehörden enntrns gesetzt, erliirer Krimi- siud zwischen w Eisenbahn- ndet dort nach hrung Steine lg -des Görlitz- auszurauben. , hatten Dach- vor dem D- erst, als seine gefahren war. heranbrausen- und ihn zum inem raschen irhunde auge- mmen haben. Aus Wie- eldung. Dort enbahnunglück entdeckte der

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ker usw. Der Widerruf kann auch von den Erben klägerisch geltend gemacht werden, wenn der Nachlasser (Schenker) be­reits bei Lebzeiten widerrufen hatte.

Handel und Verkehr.

Stuttgart, 3l. Juli. Dem Donncrstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 196 Ochsen, 49 Bullen, 256 Fung- bullen, 250 Iungrinder, 96 Kühe, 720 Kälber, 547 Schweine, 9 Schafe. Alles verkauft. Erlös aus je ein Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1- 37-41 iletztcr Markt: 3741), 2. 2433 chnv.), Bullen

1 . 3133 (30 33). 2 . 24 -29 (unv.), Iungrinder 1 . 3944 (unv.),

2. 3337 (unv.), 3. 2429 (unv.), Kühe 1 . 26-33 (unv.', 2. 16 bis 22 (unv.), 3. 1115 (unv.), Kälber 1 . 42 -46 l4045:, 2. 37 bis 40 (35-39), 3. 32 35 (29-33), Schweine 1 . 69-72 ( 66 - 68 ), 2 . 65-68 (62-65). 3. 60-64 (55-60) Mk. Verlauf des Marktes: Bei Schweinen lebhaft sonst mäßig belebt.

Stuttgart, 31. Juli. (Landesprodukteubörfe.) Trotz etwas niedrigen Kursen ist der Grundton am Getreidcmarkte nicht flauer: die Preise sind ganz unverändert. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 21- 22, Sommergerste 17,5018, Hafer 15,7516,50, Weizenmehl Nr. 0 33,5 34,5, Brotmehl 28,75-29,75, Kleie 9,7510, Wiesenheu 4-5, Klecheu 5 6 , drahtgepretztes Stroh 3,5 -4,25 Mark.

Pforzheim, 30. Juli. (Schlachtoiehmarkt.) Auftrieb: 7 Ochsen, 13 Rinder, 3 Farre», 29 Kälber, 17 Schafe, 80 Schweine. Erlös aus je einem Pfund Lebendgewicht ohne Zuschlag: Ochsen 1. 39 bis 43, Rinder I. 40 45, Ochsen und Rinder 2. 2632, Farrcn 26 bis 35, Kälber 4052, Schweine 6266. Marktverlaus: Großvieh und Kälber ruhig, Schweine lebhaft.

Stuttgart, 31 Juli. Der Abg. Schweizer hat folgende Kleine Anfrage gestellt: Bon gewissen Oberämtern sind Erlasse an die Schult­heißenämter hinausgegangen zwecks unnachsichtlicher Beitreibung der ausstehendeu Amtskörperschaftssteuern: nötigenfalls soll mit rücksichts­losem Zwang gegen Säumige, sogar unter Angreifung der Substanz vorgegangeu werden. Eine solche schroffe Art von Steuereinzug ruft auf dem Lande, wo gegenwärtig jede Einnahmequelle durch das Fehlen von Berkaussobjekten unterbunden ist, die größte Erbitterung hervor. Der Abgeordnete fragt deshalb, ob das Ministerium des Innern bereit ist, unverzüglich bei de» Oberämtern darauf hinzuwirken, daß solche gewaltsame Eingriffe in die bedrohten Wirtschaftsbetriebe unterlassen werden und eine zinsfreie Stundung gewährt wird, bis mit dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte der neuen Ernte ge­rechnet werden Kanu.

München, 31. Juli. Die Isar bei Bogenhausen, welche gestern mittag noch einen Mittelwasserstand von nur 138 cm aufwies, erreichte heute vormittag einen Hochwasserstand von 330 cm und steigt weiter. Die Aipenslüsse führen Hochwasser. Die Prien ist bei Prien aus den Ufern getreten und setzte mehrere Häuser unter Wasser. Es ist mit Hochwassergefahr zu rechnen.

München, 31. Juli. Den vorliegenden Meldungen zufolge scheint die Hochwassergefahr iveiter zuzunehmen. U. a. steigt der Stausee des Walchenseer Kraftwerkes bei Brunen immer mehr. Nach einer Mitteilung der Landeswetterwarte ist zudem eine Besserung der Wetterlage in den beiden nächsten Tagen nicht zu erwarten. Aus dem bayr. Alpengebiet und aus Orten der schwäbisch-bayerischen Hoch­ebene wird von überaus starken Niederschlägen berichtet, die stellen­weise bis- auf nahezu 130 mm gingen. Sämtliche Aipenslüsse haben die Hochwassergrenze überschritten.

Lahr, 3t. Juli. Der Zugführer bei der Mittelbadischen Eisen­bahngesellschaft, David Kiefer in Sundheini bei Kehl, wurde vom französischen Kriegsgericht in Landau zu 3 Monaten Gefängnis ver­urteilt. Kiefer ist jedoch vorläufig auf freien Fuß gesetzt worden. Kiefer hatte einen französischen Soldaten, der auf dem neben der Bahn gelegenen Grundstück Kiefers einige Mohnblüten abbrach, ins Gesicht geschlagen, worauf er verhaftet worden war. Gegen eine Kaution von 100 Mark ist er jetzt aus der Untersuchungshaft ent­lassen worden.

Siegen, 31. Juli. Die Arbeitslosigkeit im Sieger Lande nimmt immer mehr zu. Jetzt will die Bremerhütte in Eisfeld-Geisweid am 1. August einen großen Teil des Werkes stillegen, bezw. nur ganz eingeschränkt arbeiten lassen. Die Geisweider Eisenwerke sollen der Belegschaft zum 7. August gekündigt haben.

Düffeldorf, 31. Juli. In der Zeit vom 1.-9. August dieses Jahres halten die französischen Truppen Schießübungen in der Haardt mit scharfer Munition ab. Das Betreten des östlich der Ehaussee Recklinghausen-Hallern gelegenen Gebiets ist wegen der da­mit verbundenen Lebensgefahr verboten.

Essen, 31. Juli. Der Zechenverband richtete an die 4 Bergar- deiterverbände folgendes Schreiben: Unter Bezugnahme auf die Verhandlungen vom 28. Juli Uber die Lohnregelung auf den süd­lichen Randzechen kündigt der Zechenverband hiermit die z. Zt. gül­tige Lohnorduung zum Ende August.

Leipzig, 1. Juli. Der Senatspräsident beim Reichsgericht, Dr. Schmidt, zugleich Vorsitzender des Staatsgcrichtshofs zum Schutze der Republick, ist mit dem Ablauf des Monats Juli in den Ruhe­stand versetzt worden.

Berlin, 1 . August. Unter der Anklage, sich gegen das Gesetz zum Schutz der Republik vergangen zu haben, hatte sich vor dem erweiterten Schöffengericht der Vorsitzende des Deutschnntionalen Iu- gendbundes, Heinz Schütz, zu verantworten. Er soll nach der An­klage die Regierung beschimpft, die Verfassung herabgewürdigt und die Minister Severing und Stresemaun beleidigt -haben. Schütz, der bereits wegen Berbrennens einer schwarz-rot-goldenen Fahne zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden war, wurde unter Einbeziehung dieser Strafe zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt, doch wurde ihm eine dreijährige Bewährungsfrist zugebilligt.

Berlin, 31. Juli. Dem Reichstag ist ein demokratischer Antrag zugegangen betreffend eine Novelle zum Reichspressegesetz, wonach dem Z 8 folgende Bestimmung angefügt werden soll: Als verant­wortliche Redakteure periodischer Druckschriften dürfen nicht Personen bezeichnet werden, die dem Reichstag oder einem Landtag angehören.

Berlin, 31. Juli. Der Rejchswehrminister ordnete ün, daß die Reichswehrsoldaten am 3. August lediglich an den von den Behörden geleiteten Feiern teilnehmen. Dasselbe gilt auch für den 11 . August

Nach einer Meldung desVorwärts" aus Jena wurden bei der Neuwahl der Ortsverwaltung des Deutschen Mctallarbciterverbandes und der Delegierten zum Ortsausschuß des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes die Kommunisten mit -'3 geschlagen Der englische Generalkonsul in München, der durch ' seine Pfalzrcise be­kannte Botschaftsrat Clive, wird durch den Athener Botschaftsrat Benting ersetzt werden. Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik hat die Beschwerde der KPD. über die Durchsuchung der kommunistischen Fraktionsräume des Reichstages und des preußi­schen Landtages verworfen.

Paris, 31. Juli. Der Ausschuß für die nationale Verteidigung, dessen Vorsitzender Paul Boncourt ist, stellte sich st, einem gestern ge­faßten Beschluß aus den Standpunkt, daß bei der Einstellung der alliierten Militürkontrvllc in Deutschland dem Völkerbund ein ent­sprechendes llntersuchungsrecht übertragen werden müsse. Desgleichen verlangt der Ausschuß die Einsetzung von Kommissaren durch den Völkerbund, die in der entmilitarisierten Zone an strategischen lleber- gangspunkten tätig sein sollen.

Paris, 31. Juli. Im Laufe der gestrigen Kauunersitzung stellte der reaktionäre Abgeordnete Le Mire eine Anfrage über die wirt­schaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland, die dahin geht, ob Vorbereitungen getroffen seien, daß Frankreich gegen eine lleberschwemmung mit deutschen Waren gewappnet sei, wenn Deutschland im Jahre 1925 die Zollfreiheit wieder gewinne. Der Handelsminister erwiderte, die Regierung beschäftigte sich schon seit langen, mit dieser Frage.

Parts, 31. Juli. Der Senat beschloß in seiner gestrigen Sitzung, entsprechend den, Antrag der Kommunisten der Regierung ein be- lchränktcs Amnestierecht einzurüumcn. Der Antrag wurde gegen die

Zusicherung angenommen, daß der im Laufe des September von der Kammer angenommene Amnestiegesetzentwurf in, Senat zur Be­ratung komme» werde.

Paris, 31. August. Der Sonderberichterstatter der Havas- agentur in London glaubt Voraussagen zu können, daß Morgen die Einladung an die deutsche Regierung zur Beteiligung an der Londoner Konferenz ergehen werde. Dieser Beschluß werde nach seiner Ansicht st, der Sitzung gefaßt werden, die morgen Bormittag um 10.30 Uhr die Führer der Delegationen in der Downingstreet abhalten würden. In London nehme man an, daß die deutschen Delegierten am Montag zu Verhandlungen bereit sein würden.

Paris, 31. Juli. Die Kammer und der Senat haben den Ge­setzentwurf angenommen, wodurch die Ueberführung der Leiche Iaures in das Pantheon bestimmt wird.

Brüssel, 31. Juli. Nach einer Meldung derDerniere Heure" gab gestern die Polizei die Anweisung, den kommunistischen Abge­ordneten Höllein an die deutsche Grenze zurllckzuschaffen. Höllein sollte in Belgien gelegentlich der bevorstehenden kommunistischen Kundgebungen gegen den Krieg verschiedene Vorträge halten.

Amsterdam. 31. Juli. Die Direktion der Niederländischen Eisen­bahn beschloß, sämtliche verheirateten Frauen, die sich im Dienst der Eisenbahn befinden, am 1 . 9. zu entlassen.

Newyork, 31. Juli. Auf dem Bahnhof von Lang Island Zity stießen gestern zwei überfüllte Personcnzüge zusammen. Ueber 50 Passagiere wurden zum Teil sehr schwer verletzt. Dem Zusammen­stoß folgte eine Panik, bei der Frauen und Kinder zertreten wurden. Der Zusammenstoß ist auf eine falsche Signalstellung zurllckzuführen.

Buenos-Aires, 31. Juli. Die brasilianische Regierung traf Vor­sorge, um die Flucht der Aufständischen nach Süden zu verhindern. Obwohl ihre Streitkräste sich stark vermindert haben, konnte der aufständische General Lopez 6000 Mann zusammenbringen, die immer­hin eine genügende Macht bilden, um noch eine ernste Frage darzu­stellen.

Unzeitgemäße Konfliktsstimmung.

Berlin, 31. Juli. Nach den Erklärungen des bayerischen Innenministers Dr. Stütze! hat sich Bayern gegen die Abhal­tung von Verfassungsfeiern ausgesprochen. Von der zuständi­gen Reichsstelle wird hierzu bemerkt, daß das Reich als solches Versammlungen weder anordnen noch aufheben kann, daß dies vielmehr Sache -der Landeszentralbehörden ist. Die Reichsregie­rung hat jedoch in einem Rundcrlaß an die Länder die An­regung gegeben, daß die Verfassungsfeiern in derselben Form wie im vorigen Jahr auch diesmal abgehalten werden sollen. Wenn Bayern es ablehnt, dieser Aufforderung zu entsprechen, so widerspricht das nach Auffassung der Reichsregierung ohne Zweifel der in jenem Erlaß geäußerten Bitte, mit anderen Worten: dann bedeutet das Vorgehen Bayerns in dieser Frage einen Affront. Cs ist bedauerlich, -daß jetzt, wo es angesichts der Londoner Konferenz gelten würde, den Feinden ein einiges Deutschland gegenüberzustellen, erneut zwischen Berlin und München ein in Anbetracht dessen, was auf dem Spiele steht, doch recht kleinliches Spiel geführt wird. Wann wird man bei uns endlich aufhören, durch solch unzeitgemäße Rsgiefehler Wasser auf die Müblen unserer Widersacher zu leiten?

München, 31. Juli. In der heutigen Sitzung des Land­tags protestierte Abg. Eisenbsis (Freie Vereinigung) namens der Demokraten dagegen, daß die Verfassungsfeiern allein in Bayern eingeschränkt werden sollen. Der Minister des Innern, Stütze! erklärte, daß die Regierung wegen der kommunistischen Gefahr und wegen der innerpolitischen Spannung den Aus­nahmezustand und die Genehmigungspflicht für Umzüge unter freiem Himmel aufrechterhalten müsse. Auch im übrigen Reiche bestehe der Ausnahmezustand und die Reichsregierung denke nicht an dessen Aufhebung. Geändert könne die Sache nur werden von denen, die sich über das Bestehen des Aus­nahmezustandes beklagten. Der Minister stellte ferner aus­drücklich fest, daß es unrichtig sei, wenn behauptet werde, daß die gestern erfolgte Stellungnahme der Staatsregierung zu den Verfassungsfeiern eigens wegen der bevorstehenden Verfas­sungsfeier erfolgt sei. Der Zeitpunkt der Stellungnahme er­kläre sich daraus, daß eine neue Regierung die Geschäfte über- nonrmen habe. Minister Stütze! betonte, die Staatsregierung werde die Weimarer Verfassung respektieren, aber zu ihrer Verherrlichung habe sie keinen Anlaß. Die Anträge auf Auf­hebung des Ausnahmezustandes wurden schließlich mit den Stimmen der Koalitionsparteien und zweier Mitglieder der Freien Vereinigung abgelehnt. Das Haus behandelte dann noch den sozialdemokratischen Antrag betreffend die Einsetzung eines Ausschusses zur Untersuchung der Vorgänge vom 1. Mai 1923 und der gegen die Reichs- und die Landesverfassung gerichteten Bestrebungen vom 8. bis 9. November (Hitler­putsch). Der Präsident stellte fest, daß der Antrag auf Ein­setzung eines amtlichen Untersuchungsausschusses von 31 Mit­gliedern unterzeichnet sei und somit eingesetzt werden müsse. Der Ausschuß wird morgen zusammentreten.

Die Gewerkschaften und das Washingtoner Abkommen.

Berlin, 31, Juli. Der Vorstand des Deutschen Gewerk- schaftsbundcs und der Vorstand des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften beschäftigten sich in ihren Sitzungen vom 28. und 29. Juli mit dem Antrag des Allgemeinen deut­schen Gewerkschaftsbundes betreffend die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens. Der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Gcsamtverband christlicher Gewerkschaften find bereit, nach Erledigung des Dawesgutachtens und nach Ueberwindnng der gegenwärtigen Kredit- und Wirtschaftskrise mit ihrer gewaltigen Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit, sowie nach erfolg­ter Stellungnahme der Reichsregierung zu der Frage der Ra­tifizierung des Washingtoner Abkommens auf die Rcichsregic- rung dahingehend einz-uwirken, daß sie dem Reichstag einen Arbeitsgesetzentwurf vorlegt, der die Mängel der gegenwärti­gen Arbeitszeitvcrordnung beseitigt. Erforderlichenfalls ist der Deutsche Gewerkschaftsbund auch bereit, für die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens cinzutreten und wenn nötig einen Volksentscheid darüber herbeiführen zu Helsen, unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß die gesetzgebenden Körperschaften der übrigen Hauptindustricländer sich ebenfalls zur Ratifizierung bereit erklären.

Zum Abbau Scheidcmanns und Leinrrts.

Berlin, 3l. Juli. Wie das Tageblatt hört, haben die Re­gierungspräsidenten von Kassel und .Hannover die Beschlüsse über den Abbau der sozialdemokratischen Oberbürgermeister Scheidemann und Leincrt beanstandet, weil entgegen der Ab­banverordnung die von dem Beschluß Betroffenen nicht vor­her gehört wurden. Die Gemeindevertretungen werden nun­mehr über die Angelegenheit erneut Beschluß fassen.

Kassel, 31. Juli. Nach einer Mitteilung der Regierung in Kassel ist die Blättcrmeldung, daß die Regierungspräsidenten von Kassel und Hannover die Beschlüsse betreffend den Abbau der sozialdemokratischen Oberbürgermeister Scheidemann und Leiner-t beanstandet hätten, weil entgegen der Abbauverord­nung die von den Beschlüssen Betroffenen nicht vorder gehört. worden seien und daß die Gemeindevertretungen sich nun­mehr erneut mit der Angelegenheit befassen würden, in dieser Form, soweit Kassel in Frage kommt, unzutreffend. Scheide- rn-ann sei vorher gehört worden, jedoch sei über die von -ihm eingelegte Beschwerde eine Entscheidung noch nicht getroffen.

Die unhaltbare Theorie von Deutschlands Kriegsschuld.

Berlin, 31, Juli. Einer der führenden amerikanischen Hi­storiker, Professor Barnes, tritt in der letzten Ausgabe der angesehenen amerikanischen wissenschaftlichen ZeitschriftEur-

xent History Magazine" gegen die Kriegsschuldlüge auf. Bar- nes kommt in seinerUrteilsrevision" auf Grund aller jetzt vorliegenden Dokumente zu -der Schlußfolgerung, daß die Prügelknaben-Theorie" von der ausschließlichen Schuld Deutschlands oder irgend eines anderen Einzelstaates am Aus­bruch des Krieges nicht länger aufrecht erhalten werden kann. Die meisten kompetenten Forscher dürften die relative Verant­wortlichkeit für den Ausbruch der Feindseligkeiten in folgen­der Reihenfolge verurteilen: Oesterreich, Rußland, Frankreich, Deutschland, England.Wer aber möchte behaupten", fährt Barnes fort,daß irgend einer der anderen Staaten, wenn er in die Lage Oesterreichs versetzt werde, nicht dasselbe getan hätte, was Oesterreich tat", und weiter: weder Frankreich noch England machten so kräftige Anstrengungen, wie Deutschland, um Oesterreich in Schach zu halten." Däs Zeugnis des ameri­kanischen Gelehrten gewinnt um so größeres Gewicht, als Bar­nes politische Einstellung pro-englisch und pro-französisch ge­wesen ist. Barnes selbst hält seine Feststellungen deswegen für besonders wichtig, weil die amerikanische Politik bisher wesentlich, bestimmt -gewesen sei durch die falsche Beurteilung über die Verantwortlichkeit für das Unheil von 1914.

Eine Bluttat griechischer Grenztruppen.

Sofia, 31. Juli. Wie die bulgarische Telegraphenagentur meldet, wurden laut Berichten von bulgarischen Bauern aus Griechisch-Mazedonien dort 26 Bauern von -griechischen Grenz­truppen und bewaffneten griechischen Auswanderern aus Kleinasien festgenommen und gebunden abgeführt. In der Nähe des Dorfes Tirene wurde -dann von der Begleitmann­schaft auf sie geschossen. 19 wurden auf der Stelle getötet, während 7 entfliehen konnten, die an amtlicher bulgarischer Stelle Bericht erstatteten. 15 weitere Bulgaren sollen noch ab­geführt worden sein. Die bulgarische Regierung hat dringende Vorstellungen bei der -griechischen Regierung und bei der in­ternationalen Kommission für die griechisch-bulgarische Aus­wanderung erhoben.

Die Londoner Konferenz.

Um Sanktionen, Räumung der Ruhr und des Kölner Brückenkopfes.

London, 31, Juli. Der vom ersten Komitee gefaßte Be­schluß betreffend die Sanktionssrage entspricht im wesentlichen den Veröffentlichungen desEcho de Paris". Er bestimmt, daß keine Macht selbständige Schritte unternehmen darf, so­lange ein bestimmtes Verschulden nicht bekanntgegeben ist. Wenn die Repko in ihrer Mehrheit, aber nicht einstimmig ein Verschulden festg-estellt hat, so sollen drei Schiedsrichter, die einstimmig von der Repko zu ernennen sind, entscheiden. Ist eine Einstimmigkeit nicht zu erreichen, so erfolgt die Ernen­nung durch den Präsidenten des Permanenten Schiedsgerichts­hofes in Haag. Es verlautet ferner, daß nunmehr endgültig bestimmt worden ist, daß der Präsident dieses Schiedsgerichts ein Amerikaner sein soll.

Amtlich wird mitgeteilt: Inwieweit das Uebereinkommen des ersten Ausschusses wirksam wird, ist von dem erfolgreichen Abschluß der Arbeiten -des -dritten Ausschusses abhängig. Beide Ausschüsse betrachten die französische Formel als unteilbares Ganzes. Die Aussichten für die Arbeiten des dritten Ausschus­ses sind hoffnungsvoll.

Das französisch-belgische Projekt für die Räumung des Ruhrgebiets ist fertig-gestellt. Es soll zwar von der Konferenz selbst nicht besprochen werden, könnte aber der deutschen Ver­tretung vorgelegt werden. Die Franzosen behaupten, daß sie Deutschland große Zugeständnisse machen, wenn sie innerhalb zwei Jahren die Räumung vollziehen. (!) Die Fristen könnten sogar verkürzt werden, wenn Deutschland sich seiner Zahlungs­verpflichtungen vor dem 16. August 1926 entledige. Die Räu­mung soll in folgender Weise erfolgen: Zunächst würde der Kreis Hagen geräumt werden, wenn die Anleihe von 800 Mil­lionen Gol-dmark begeben wäre. Dann würde der Kreis Dort­mund geräumt werden, wenn 600 Millionen Eisenbahnschuld- verschreibun-gen oder Schuldverschreibungen auf -die Industrie- Hypothek begeben wären. Sodann folgt der Kreis Bochum, wenn weitere 700 Millionen Schuldverschreibungen gezeichnet wären. Die Franzosen behaupten, daß man in Deutschland selbst diese Schuldverschreibungen in größerem Umfang zeich­nen würde, um die Ruhrräumung zu beschleunigen.

Ueber den französisch-belgischen Vorschlag bezüglich der innerhalb von zwei Jahren zu erfolgenden Ruhrräumung kann vorläufig nur gesagt werden, daß er von der Räumung des Kölner Brückenkopfes durch -die Engländer und letzten En­des von Englands grundsätzlicher Zustimmung abhängt. Es wird sogar binzugefügt, Laß der Vorschlag nur dann verwirk­licht werden kann, wenn England noch weitere wirtschaftliche Zugeständnisse macht, z. B. in der Frage der deutschen Sach­leistungen und bezüglich besonderer französisch-deutscher Ver­handlungen beim kommenden Handelsvertrag. Herriot soll darauf den größten Wert gelegt haben, denn er könne sonst die militärische Räumung vor seinem Parlament nicht verant­worten. Auch in der Frage der Räumung des Kölner Brük- kenkopfes wird England vorläufig nur sehr schwer in Verhand­lungen mit den Franzosen und Belgiern treten können. Man versucht hier weiter, solche Verhandlungen zu ermöglichen. Der belgische Ministerpräsident hatte vorgeschlagen, daß die Räumungsfristen vom Tage der Feststellung der deutschen Verfehlung", nämlich dem 10. Januar 1923 an gerechnet wer­den sollen. Diesen Standpunkt wird aber England schwerlich einn-ehmen können, weil -der englische Vertreter in der Repara­tionskommission in der berühmten Sitzung vom 10. Januar 1923 gegen die Franzosen, Belgier und Italiener stimmte.

Einspruch Pormares gegen Sie Ruhrräumung.

London, 31. Juli. Der französisch-belgische Plan zur mi­litärischen Räumung des Ruhrgebiets scheint in: letzten Augen­blick in Frage gestellt, well Herriot von Paris telephonisch an- gerufon und mit Poincarcs Ungnade bedroht worden sein soll, so daß Herriot ängstlich geworden ist.

Poris, 31. Juli. Nach demNew-Uork Herald" betonte Poincare in seiner gestrigen Unterredung mit Hughes, daß weder Herriot noch irgend ein anderer Nachfolger sich im Amt halten könnte, wenn die Politik des Selbstschutzes und der di­rekten Erzwingung von Reparationen, die jetzt zwei Jahre hin­durch bestanden hätte, eine einschneidende Aenderung erführe. Hughes brachte seine große Persönliche Sympathie für den französischen Standpunkt zum Ausdruck, drang aber darauf, daß sranzösischcrseits das äußerste geschehe, um einen Ausweg ans der verfahrenen Lage zu schaffen. Poincare reise morgen nach Lüttich. Falls Hughes über den Samstag hinaus in Brüssel bleiben sollte, sei die Möglichkeit gegeben, daß die bei­den Diplomaten eine 'weitere Aussprache hätten, ehe Hughes - mit deutschen maßgebenden Persönlichkeiten Fühlung nehme.

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