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Blatt.

Zweites

Blatt.

4L 168.

Neuenbürg, Samstag, den 19. Juli 1924.

82. Jahrgang.

Die Mitttörreoolte in Brasilien.

Amsterdam, 14. Juli. Der Aufstand in Brasilien erinnert in vieler Hinsicht an den letzten Militärputsch in Rio de Ja­neiro, dessen Zeuge ich während meiner Reise durch Südame­rika zufällig sein konnte und der vermutlich einigen Zusam­menhang mit den jetzigen Ereignissen hat. Wie damals, An­fang Juli 1922, vor genau zwei Jahren also, wo es auch zu heftigen Gefechten kam, so dringen auch diesmal infolge der sehr scharfen Presse- und Telegramm-Zensur nur kurze und sich widersprechende 8lachrichten in das Ausland. Aber so viel steht fest, daß die ersten Nachrichten vom 6. Juli über die Ansstands­bewegung in Sao Paulo und ihre sofortige Unterdrückung die Situation günstiger Larstellen, als die Meldungen der nächsten Tage durchsickern ließen. Inzwischen ist bekannt geworden, daß das Abenteuer bisher 250 Tote und 200 Verwundete gekostet hat und die Rebellen eingeschlossen sind. Das Kriegsschiff Minus Geraes" meldete, daß in Santos alles ruhig sei, aber schon die Entsendung dieses größten Dreadnought der brasili­anischen Marine, der sonst im Hafen von Rio de Janeiro liegt, nach Santos, des nur einige Schnellzugsstunden von Sao Paulo entfernten Hafenplatzes, beweist, mit welchem Widerstand die Regierung rechnet. Die Erklärung des Belagerungszustan­des für 60 Tage wurde auch vor zwei Jahren mit größter Schärfe durch Unterbindung des Telephonverkehrs und vieler Las Wirtschaftsleben störenden Maßnahmen durchgeführt. So waren Reisen von Rio de Janeiro nach Sao Paulo nur mit polizeilichen Passagierscheinen erlaubt. Offiziellen Meldungen zufolge hat das energische Eingreifen des Bundespräsidenten Bernardes zu einer Niederwerfung des Aufstandes geführt. Dadurch wäre also ein Vorrücken der Aufständischen nach Rio de Janeiro durch die Regierungstruppen verhindert worden. Andere Berichte aber besagen, daß noch ernste Gefechte stattfin­den. Vor zwei Jahren hat man allerdings ein Uebergehen ei­nes Teils der Regierungstruppen und besonders der Marine zu den Meuterern befürchtet und es ist abzuwarten, ob diese Teile wirklich treu -geblieben sind. Ein richtiges Bild kann man sich bei diesem Nachr'chtenwirrwarr nicht machen, doch sei kurz auf einiges hingewiesen und auf die Revolte vor zwei Jahren, was zu einer gewissen Charakterisierung beitragen dürste. Die bisherigen Meldungen geben als Grund zu der Erhebung an, Laß der Vertrag mit der französischen Militärmission er­neuert wurde. Ob das der Wahrheit entspricht, muß abge­wartet werden. Jedenfalls sei aber eines kürzlich in Brasilien erschienenen militärisch-historischen Buches des in Sao Paulo garnisonierenden Jägeroffiziers Amilcar Salgado dos Santos über den brasilianisch-argentinischen Krieg im Jahre 1827 Er­wähnung getan. Dieser Offizier ist ebenso wie sein Vater, der General und spätere Senator Gabriel Salgado dos Santos, als Deutschenfreund bekannt. Amilocrr Salgado dos Santos gibt einem Abschnitts seine Buches die Ueberschrift:Huldi­gung für die Deutschen, die heldenmütig ihr Blut für Brasi­lien im Kriege von 1827 vergossen haben". In diesem Ab­schnitte wird aber nicht nur diese kurze Episode der brasiliani­schen Geschichte behandelt, sondern überhaupt die soldatische Leistung Deutscher für Brasilien bis zur Gegenwart. Ob das die heutige Stimmung eines großen Teils des stark unter fran­zösischem Einfluß stehenden Offizierkorps von Sao Paulo wie­dergibt, muß sich noch aus späteren Berichten erweisen. Ein anderes Moment aber läßt die Annahme zu, daß sich die Be­wegung auch gegen den Bundespräsidenten gerichtet haben kann, gegen den ene starke Politische Strömung besteht, obwohl er sich energisch bemüht, mit Hilfe Englands die ungünstige Fi­nanzlage zu. bessern. Die Militärrevolte im Jahre 1922 hat sich hauptsächlich gegen seine Wahl zum Bnndespräsidenten ge­richtet und man befürchtete, daß die Uebernahme der Präsident­schaft am 15. November 1922 auch zu Unruhen führen könnte, da die Opposition nach den Wahlen für ihren Kandidaten, Nilo

Pecanha, den früheren Minister des Auswärtigen, der vor einigen Monaten gestorben ist, eine Stiimnenmehrheit her­ausrechnete. Der Kongreß hatte aber bei der Wahlprüsung die Gültigkeit der Wahl von Bernardes anerkannt. Die Par­tei Nilo Pecanhas hetzte jetzt fortgesetzt besonders im Heer ge­gen die Wahl von Bernardes, indem sie auf die angeblich«» Briefe von Bernardes hinwies, worin er den Marschall Hermes da Fonseca und -das Offizierkorps beleidigt haben soll. Ber­nardes hat stets in Abrede gestellt, diese Briefe geichrieben zu haben. Es stellte sich dann auch heraus, daß die Briefe gefälscht waren und auch der Fälscher wurde ermittelt. Trotzdem haben die Veröffentlichungen ihre Wirkung nicht verfehlt. Der Ossi­zierklub, eine Vereinigung pensionierter Offiziere, nahm gegen Bernardes Stellung und ließ die Briefe durch einen Hand­schriftensachverständigen untersuchen, der sie für echt er stärke. Dieser wurde auch während des Putsches verhaftet. Die Er­innerung an diese Vorfälle können leicht den Anstoß zum Auf­flammen der Anfstandsb ew egung gegeben haben, die sicher nicht ganz vergessen sind. Wenn man bei vielen Gelegenheiten Zeuge des starken Nationalgefühls der Brasilianer gewesen ist und auch das leidenschaftliche Eintreten für ihre politische Ue- berzeugnng kennengelernt hat, kann man sich von der Aufre­gung und Parteinahme in vielen Teilen des sehr ausgestceckten L-andes einen Begriff machen.

Heftige Kämpfe bei Sao Paulo.

New-Dort, 17. Juli, lieber die Lage in Brasilien liegen folgende Meldungen aus Buenos-Aires vor: Die Regierung sendet Truppen und Maschinengewehre in Massen nach Sao Paulo hinein. Rio de Janeiro ist voll von Soldaten. Das RegierungsgcLäude ist schwer bewaffnet und von Soldaten be­setzt. Die Zeitungen in Buenos Aires zitieren die Aussage einer hochstehenden politischen Persönlichkeit, in -der behauptet wird, daß die Revolution gegen den Hauptführer der Armee von einem Prominenten Politiker in Sao Paulo angestiftet worden sei. Aus Rio de Janeiro wird in letzter Stunde ge­meldet, daß in der Nähe von Sao Paulo eine heftige Schlacht zwischen den Bundestruppen und den Rebellen tobt. Der Auf­stand habe viel ernstere Foinnen angenommen als es anfangs schien. Die Washingtoner Regierung erhielt heute ein Tele­gramm von dem amerikanischen Konsul in Sao Paulo, welches besagt, daß die Stadt unter Bombardement liegt. Einige Ge­schosse fielen in die unmittelbare Nähe des amerikanischen Kon­sulats, das jedoch bis zur Zeit des Abgangs der Depesche un­beschädigt geblieben war.

Buenos Aires, 17. Juli. Von zuverlässiger Seite wird versichert, -daß die revolutionären Streitkräfte mehr als 600t) Mann mit reichlicher Munition umfassen. Ihr Ziel bestehe in der Errichtung einer neuen föderativen Regierung und einer vollständigen Amnestie für die Revolutionäre des Jahres 1922. Die ZeitungCarazon" sagt: Die Regierungstruppen fechten ohne Energie und machen den Eindruck mangelnder Disziplin, wie man annimmt, vielleicht auf höheren Befehl. Die Zeitung fügt hinzu, -daß zuverlässige Private Jnformano- nen den Schluß zulassen, -daß sich bedeutsame Ereignisse in un­mittelbarer Zukunft vorbereiten.

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Sonntagsgedanken.

Freude.

Leid löscht die Kraft und dm Verstand; die Freud ist Gottes Feuerbrand.

Ernst Moritz Arndt.

Es gibt doch viele Freuden in unseres lieben Herrgotts seiner Welt! Nur muß man sich aufs Suchen verstehen sie finden sich gewiß und das Kleine nicht verschmähen. Wie

viele Freuden werden zertreten, weil die Menschen meist nur in die Höhe gucken und, was zu ihren Füßen liegt, nicht achten.

Goethes Mutter an ihren Sohn. Was mir gebricht an Gold und großen Schätzen, muß mein Gemüt und dessen goldn-e Ruh durch freies Tun und Fröhlichkeit ersetzen, die schleußt vor mir das Hans der Sorgen zu.

Simon Dach.

Neuenbürg, 18. Juli. Kürzlich ist in der Fachzeitschrift Der Schneidermeister" eine Anzeige erschienen, in der Schnei- devgehilfen für Südamerika -gesucht wurden. Ein Ausw-anüe- rungslustiger hat sich gemeldet, worauf er eine mitBenno Rothschild" Unterzeichnete Mitteilung bekam, daß er angenom­men sei. Er habe nunmehr schnellstens hauptpostlagernd Düs­seldorf verschiedene Ausweise sowie (was die Hauptsache war) 30 Mark für Stempel, Paßausfertigung usw., einzusenden. Der Auswanderungslustige war aber schlau genug, dies nicht zu tun, sondern er übergab den Brief der Kriminalpolizei. Mit Hilfe der Essener und Düsseldorfer Polizei entpuppte sich die ganze Geschichte als ein Schwindelmanöver, lieber dreihundert Briefe von unvorsichtigen Auswanderungslust gen wurden dort ans der Post vorgefunden. Der Gauner ist bis jetzt noch unbe­kannt. In jedem Falle hüte man sich vor der Absendung ähnlicher Geldforüerungen und Ausweispapiere.

Württemberg.

Stuttgart, 16. Juli. (Todesfall.) General der Infanterie Paul von Schäfer, im Kriege zunächst Kommandeur der 54. Re­serve-Division -an der Mernfront, dann vom Januar 1916 an stellv. Kommandierender General in Stuttgart, ist hier im Al­ter von 68 Jahren nach kurzer Krankheft gestorben.

Stuttgart, 18. Juli. (Vorsicht beim Wechselsteuermarken- Ankauf.) In der letzten Zeit ist an einigen Stellen ein un­gesetzlicher Handel mit offenbar -gefälschten oder fehlerhaften Wechselsteuermarken zu 200 Goldmark beobachtet worden. Da für den Verkauf von Wechselsteuermarken -gesetzlich ausschließ­lich die Postanstalten zuständig sind, läuft das Publikum beim Ankauf von'Wechselsteuermarken aus Privathand Gefahr, in den Verdacht der Hehlerei zu geraten und strafrechtlich verfolgt zu werden. Es wird daher vor dem Ankauf von Wechselstener- marken aus Privathand dringend gewarnt.

Hohenhaslach OA. Vaihingen, 17. Juli. Wegen dringen­den Verdachts der Brandstiftung an dem kürzlich abgebrannten Gasthaus zur Rose in Mittelhaslach wurde der Wirtschaftspäch­ter Steinmetz festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis abgeführt. Ein Zeuge, der den Verdächtigen zu entlasten suchte, seine Angaben aber widerrief, wurde ebenfalls festgenommen-

Pl'eningen, 17. Juli. Der 54 Jahre alte Fr. Walker ging auf Las Feld, kehrte aber nicht wieder heim. Als seine Angehö­rigen nach ihm suchten, fanden sie ihn tot aus dem Acker. Wal­ker, der eine große Familie hat, ist einem Hitzschlag erlegen.

Heilbronn, 17. Juli. (Schlossermeisterverbandstag.) Der Schlossermeisterverband für Württemberg hielt am letzten Sonntag im Harmoniesaal unter Leitung seines Vorsitzenden, Obermeister Rößler, seine 13. Verbandstagung, -die aus allen Teilen des Landes sehr zahlreich besucht war. Der Verbands-

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, Jetzt Halle er erreich;, was er als das Erstrebenswerteste erkalten! er' war bereits eine Persönlichkeit in Checkberg, und zwar in den ersten Kreisen. War der Verlobte eines der reichsten Mädchen, halte die Aussicht, einen pekuniär ku- chnten Schwir-Arvaker zu bekommen! Jetzt war er am Ziel! Wie schnell, ssts über Erwarten schnell war ihm das geglückt! Ware ihm das alles so gelungen, wenn er nicht Zyria in Ehsckllrrg wi Berge-rossen häkle? Wenn nicht gerade sie chm so gut den Weg ip die erste Gesellschaft geebnet, ge- -wrstfn mch vermittelt häktek

Vr.ler dem Eindruck'dieser vorübsrhuschenden Gedanken -vermied er es, Z:-r>a am Ende der Tafel anzusehen. Wenn ^ jetzt kommen würde, um ihnen beiden fttzt

Gruft zu rm.n-o«ul Das kennte ihm dennoch einen Stich Leben. Seine Selbstzufriedenheit würde ins Schwanken ge­raten. W-'nn nur s i e sich selft von ihnen fernbielte!

sie immer zu stolz gewesen!

Sie ließ Frank jener andern! Wandte sich jetzt stolz in ihrer Enttäuschung ab. Aber ihm Glück wünschen?' Ihm 'und Virginia? Dazu war doch alles noch zu frisch in ihr ans- Leriffen und mit dem Pfluge des Schicksalserlebnisses in ihr aufgewühlt!

Sie ccknte selbst nicht, wie HMmit verzerrtem Lächeln dsftand, weil auch sLs die andßk' sich erhoben hatten. Aber rn dem maßen Trubel aftftcke niep'- A auf sie. Dessen war sie herzlich froh! Sie sehnte sich .n'a Ellamkeit. nach N'che, um auch in ihren Gedanken Arche Vn zu dürfen! Nur äußerlich die Haltung beibehalen! Nur "ch nichts anrnrrken lassen, wie ihr in dieser Strmde zumute war, da sie eine andere neben dem bisher heimlich geliebten Mann als Braut stellen sah! ^

Aber während sie so mit äußerster Selbstbeherrschung SÄsches den andern ch.pd, hatte sie plötzlich die Empfindung:

irgend jemand in der Gesellschaft war dennoch mit feinem Integerste neben ihr! Zyria lenkte langsam den Kops. Ihr Mick heftete sich auf das Tischtuch, aft die im Lichtschein flimmernden Gläser. Aber ihr ganzes Empfindungsleben floß seht immer mehr zu dem Gefühl zusammen: es ist ein Msnschsnherz in meiner Mühe, das an mich denkt das mir wohltun möchte.

And als sie wie unter einem unsichtbaren, unter einem eigenartigen Zwange langsam,den Blick jetzt hob und auf- blickke, sah sie Herrn Wedelt in ihrer Nähe stehen. Er war es, der sie unverwandt zu betrachten schien, dessen Blick sie eben deutlich empfunden. W, machte keine Bewegung. Sprach kein Mort. Aber in'seinem Blick lag ein eigener Ausdruck. Eine stumme, waxme Güte, die das Bestreben hat, wohlzutun. Dem andern, wenn-er chm nicht miliw die Hand auf den Scheitel legen konnte, doch durch einen Blick wenigstens sagen zu können:Bleibe aufrecht! Laß dich nicht vom Leben zerbrechen! And fei dessen gewiß: Du bist nicht allein! Ich stehe dir zur Seite!" !

So verging ihr wie unter einem Schleier der Rest des Abends. Ganz unmöglich war es ihr, sich noch zu einer inneren Anteilnahme "aufzurassen. Sie war herzlich froh, als ihre Obliegenheiten an diesem Abend jetzt alle erfüllt waren, die Tafel ihr Ende nahm und die Stunde soweit vor­gerückt war, daß die Gäste olle an die Rückfahrt deuten mußten. Inmitten der lebhaften Unterhaltung achtete nie­mand auf ihr stilles Wesen. Sofort nachdem alle ihre Plätze wieder eingenommen Hallen und das improvi­sierte Grcftulationscercle um das neue Brautpaar ein Ende gefunden, war ein Schwall von Fragen losgebrochen. Man platzte ja förmlich vor Neugierde über diese Aeberraschung! Wann hatten sie sich denn verlobt? Wirklich, man war un- gebeuer erstaunt und überrascht! So in aller Heimlichkeit hatten sich die Liebesfäden zwischen den beiden angespon­nen? And dann die Hauptfrage: Mann sollte die Hochzeit sein?

Sehr bald!" antwortete Virginia,wahrscheinlich schon in vier Wochen, sowie Aussteuer und die gesetzlichen For­malitäten erfüllt waren!"

Das gab besonders den jungen Damen zu denken, welche üch schnell überlegten, ob ihnen bis dahin bei den besetzten uten Schnciderakeliers die Herstellung einer neuen Toilette möglich sein würde. And die jungen Herren, die sich gern an einen: solennen Zdchzeftsfeste^bekeiligten, überschlugen

die Möglichkeit, ihren sommerlichen Urlaub deswegen noch hinausschiebsn zu wollen. And als Virginia, aut gelaunt, über den Tisch rief:

Die verehrten Anwesenden werden alle zur Hochzeit gebeten werden," da ging ein Schmunzeln der Zufriedenheit durch die Gesellschaft, denn jeder war überzeugt, daß Virgi­nia Meßmer den Ehrgeiz haben würde, ihre Ho-' " glänzend und schick zu gestalten, und der reiche Fabrikant Meßmer würde sich ganz gewiß be> Ausgestaltung der Feier nicht knnven lassen! Virginia wurde mit ihrem Verlobten für den Rest des Abends der Mittelpunkt, und sämtliche Freundinnen und deren Mütter,, die.vorher am meisten über die stets Wechselnden Flirte von VöHiuia Meßmer und ihre Beziehungen zum jungen Vonviviäft! gelästert hatten, ver­einigten sich in der Aenßsrung, daß Virginia eine reizende junge Frau abgäbe!

Der Glanz der Tochter strahlte natürlich auch auf die Eltern über. Der reichlich nervöse Zerr Meßmer rieb sich noch unaufhörlicher als sonst die Hände und vergaß sogar jetzt für einige Zeit seine Börsenspekulationen, und seine Gat­tin knisterte und rauschte mit ihrem protzig schweren Seiden­kleid, dem sie immfork die Falten glattskrich. Als sie beim allgemeinen Aufbruch ihren Wagen Vorfahren ließen, for­derten sie mit besonderer Nachdrücklichkeit ihren Schwieger­sohn aus, mit ihnen zurückzusahren- So waren sie gerade zu viert in ihrer Euipage. lletzk gehörte Frank Barry zu ihnen! DaS dokumentierten sie hiermit.

lln bedeutend liebenswürdigerer Laune fuhr Herr Fabri­kant Meßmer in die Stadt zurück, als er hinausgekommen war. Ja, Virginia, sein bisheriger Liebling, war in Gefahr gewesen, ihn ganz gehörig zu verstimmen! Bei seinem un­aufhörlichen Streben und 3agen nach Reichtum und An­sehen Härte ihn kaum etwas mehr verschnupfen können, als wenn Virginia sich eine Blöße gegeben hätte und ihr Name in den guten Kreisen boykottiert worden wäre! Lieber hätte er eine Spekulation verloren. Seine Gattin hatte dock- recht bebakten, wenn sie Virginia immer wieder die Stange hielt und auf seine Borwürfe, sie habe die Tochter viel zu frei erzogen und frei gewähren lasten» antsorkets:Laß das Mädel nur! Sie ist eine ganze Hexe. Wie wird ihre Sache schon so deireln, wie sie es haben will." Und Virginia hafte der Mutter recht gegeben!

(Fortsetzung folgt.)

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