km» man sich ein Bild »rachem wen» NM» erfährt, das; die § Heilsarmee in einer einzigen Woche (es handelt sich um die! mn 14. Juni geendigte Woche) im Deutschen Reiche mit ihren Gulaschkanonen nicht weniger als 2 659 152 Portionen warmes Essen an arme, hungernde Menschen verteilt hat. Welch eifri­ges Sammeln und Werbetätigkeit gehört dazu, dieses Werk zu vollbringen! !

Ein zweiter FM Haarmann. In Graz sind seit dem i. Juli 13 Personen, drei Frauen und 10 Männer, darunter vier Türken, in jugendlichem Alter als vermißt gemeldet worden. Besonders mysteriös ist das Verschwinden eines Kontoristen, der tags zuvor angedeutet hatte, daß er jemand kennen gelernt habe, durch den er 10000 Kronen verdienen könne.

Schon wieder ein Eisenbahnunglück in der Schweiz. Ge­stern entgleiste ein mit Ausflüglern aus Lugano besetzter Wa­gen der Centovallobahn und stürzte die Böschung hinab. Zwei von 85 Zuginsassen wurden getötet, 20 schwer und eine Anzahl leicht verletzt.

Ueberfall auf einen Hypnotiseur. Ein für Hypnotiseure daß der nach Italien heimgekehrte Zabarella die inzwischen lehrreicher Prozeß spielte sich vor dem Mailänder Gericht ab. Der in Italien sehr bekannte Hypnotiseur Professor Gabrielli klagte gegen den Mailänder Großindustriellen Zabarella wegen Ueberfalls und Körperverletzung. Es handelte sich um fol­genden Vorfall: Zabarella hatte -seine Schreibmaschinendame zu Professor Gabrielli gebracht, damit er sie von einem nervö­sen Gesichtszucken heile. Die stets unter vier Augen vorgenom- nrenen hypnotischen Sitzungen hatten den Erfolg, daß die junge Dame, als ihr Chef auf einer Geschäftsreise in Deutschland war, mit dem Hypnotiseur durchging. Das Ende vom Liede war, von dem hypnotischen Bann befreite junge Dame und deren Mutter den Professor auf offener Straße überfielen und schlu­gen. Professor Gabrielli klagte daraufhin, und Zarabella wurde zu 250 Lire Geldstrafe verurteilt.

Wettsingen von Wiegenliedern. In London hat man einen Wettbewerb von Müttern und solchen, die es werden wollen, veranstaltet. Die schwierigste Aufgabe war die Konkurrenz um Len Vortrag eines Wiegenliedes. 500 Mütter beteiligten sich an diesem Sängerkrieg. Aber die Jury kam zu keiner Po­sitiven Entscheidung. Denn die erwartete Wirkung auf die Kin­der blieb völlig aus. Die bedauernswerten Geschöpfe mußten die 500 Wiegenlieder aus 500 verschiedenen Mutterkehlen über sich ergehen lassen. Und dabei war der Wettbewerb von dem Verein für Kinderschutz ausgeschrieben.

Ungeheure Waldbrände in Kalifornien. In Kalifornien rast augenblicklich der größte Waldbrand, der je dort vorgekom­men ist. 30 Kilometer weit steht der Nationalpark von Se- yuala in Flammen. Im ganzen Staat werden nicht weniger als 700 Brandherde in den Wäldern gemelkt.

Hände! und Verkehr-

Schweinepreise. In Heilbronn kosteten Milchschiveine 10 bis 20 Mark, in O bersontheiin 12 -24 Mark, in Waldsec 18 bis 22, in Tuttlingen 10 -17 Mark, je das Stück.

Der Saatenstand im Reich anfangs Juli. Durch günstiges Wetter ist der Pflanzenwuchs überall gefördert worden. Nur aus einigen Gebieten Mitteldeutschlands und aus Mecklenburg- Schwerin kommen Klagen über Trockenheit. Verschiedentlich haben auch schwere Gewitterregen, oft von Hagelschlag beglei­tet, da und dort das Getreide zum Lagern gebracht und in -den Flußniederungen Überschwemmungen hervorgerufen. Die Winterhalmfrüchte haben sich im großen und ganzen von den Schäden des langen Winters gut erholt; ihr Stand kann im allgemeinen als mittel, teilweise etwas über Mittel bezeichnet werden. Trotz ungünstiger Witterungseinflüsse, besonders Nässe, steht das Sommergetreide größtenteils befriedigend. Je­doch ist es stark mit Unkraut durchsetzt. Von Len reichlichen Niederschlägen haben die Hackfrüchte sehr viel Nutzen gehabt. Die Kartoffeln haben sich im allgenieinen günstig entwickelt und stehen mit geringen Ausnahmen befriedigend. Das Verpflanzen der Rüben ist noch nicht überall beendet. .Die Heuernte ist teils beendet, teils noch ini Gange. Klee, Luzerne und trockene Wie­sen bringen reiche Erträge von guter Beschaffenheit, während der Ertrag tiefer gelegener Wiesen nicht selten zu wünschen übrig läßt. Der Nachwuchs voltzieht sich vorerst noch zögernd.

Stuttgart, 16. Juli. Auf dem Cauustatter Wasen soll eine Fliegerschule gegründet werden, die unterstützt durch Stadt und In­dustrie, noch in diesem Sommer ihre Tätigkeit als G. in. b. H. aufnchme» soll. Vor geladenen Gästen wurde ein Flugzeug vorge- jührt, das für die Fliegerschule in Aussicht genommen ist.

Stuttgart, 16. Juli. Bon zuständiger Seite wird darauf auf­merksam geinacht, das; die Gültigkeit der württ. Staatskassenscheine mit dem 21. Juli abläuft. Die Staatshauptkasse und die Staats- schuidenkasse in Stuttgart, sowie die württ. Staatsrentämter lösen die Scheine nur noch bis zu dein genannten Tage ein.

Frankfurt a. M.. 17. Juli. Bei der hiesigen Reichsbankhaupt­stelle hat sich ei» Fehlbetrag von einigen hunderttausend Mark er­geben. Der Verlust ist durch groben Bertrauensbruch eines älteren Kassierers entstanden, der die fehlenden Beträge der Kasse entnommen und seine Mitarbeiter über den tatsächlichen Stand der Kasse ge­täuscht hat.

Berlin, 16. Juli. Der Ausschuß für auswärtige Angelegen­heiten tritt am 22. Juli vormittags zusammen. Aus der Tagesord­nung steht die Beratung der außenpolitischen Lage

Berlin, 16. Juli. Die nächste Sitzung des Reichstages ist auf den 22. Juli, nachmittags 3 Uhr, festgesetzt worden.

London, 16. Juli. Reuter meldet aus Simla: Nach den neuesten Nachrichten haben gestern die Kämpfe zwischen den Hindus und und den Muselmanen wieder begonnen. Me Ursache soll darin liegen, daß die Hindus daran gehindert worden seien, gelegentlich des Bakri-Fcstes ihrem Ritus entsprechend, eine Kuh bei der Prozession durch die Stadt zu führen. Die Hindus konzentrierten sich auf der Ostseite von Saddar Bazaar, während die Mohammedanet die Westseite besetzten. Als der Kampf Kaum begonnen hatte, griff die Polizei mit Panzerwagen ein. Die wenigen Lüden, die noch ge­öffnet waren, wurden in aller Eile geschloffen. Nähere Einzelheiten fehlen noch.

Rom, 16. Juli. Die Agenzia Stefani teilt mit: Der italienische Ministerpräsident und der österreichische Gesandte Unterzeichneten heute im Palazzo Lhigi ein Abkommen technischen und wirtschaft­lichen Charakters, das zahlreiche Fragen betreffend die Anwendung gewisser Bestimmungen des Vertrages von Saint Germain zwischen Oesterreich und Italien regelt. Dieses Uebereinkommen, das nach längeren Verhandlungen zustande kam, bildet ein neues Element für die Wiederherstellung des Friedens in Mitteleuropa und trägt gleichzeitig zur freundschaftlichen Entwickelung der guten Bezieh­ungen beider Länder bei.

New-Dork, 16. Juli. Der frühere amerikanische Rheinland­kommissar, Noycs, richtete an Dawes ein Schreiben, worin er ihn auffordert, aus die Regierung dahin einzuwirken, - daß der amerika­nische Vertreter aus der Londoner Konferenz angewiesen werde, Frankreich möge seine isolierte Politik in der Ruhrfrage aufgeben, die nötigen Konzessionen machen und sich mit England in dem ehrlichen und wirksamen Bestreben verbinden, den Damesplan in Kraft zu setzen.

Delhi, 16. Juli. Bei den gestrigen Zusammenstößen zwischen Hindus und Muselmanen wurden 6 Personen getötet und über 100 verletzt.

Peking, 16. Juli. Eine tteberschwemmungskataftrophe von un­

geheurem Ausmaß hat in den chinesischen Provinzen Honan, Hunan und Kiangsi furchtbare Verwüstungen angerichtet. Der Jangtse trat infolge langanhaltender Regenfälle über die Ufer, riß die Dämme ein und überflutete das größte Handelszentrum Chinas im Norden von Peking. Hunderte von Dörfern sind zerstört morden. Die Zahl der Opfer geht in die Tausende. Peking selbst ist durch die Ueberschwemmung isoliert worden. Nur die Eisenbahnlinie nach Tientsin ist noch im Gange. Soldaten und Kulis arbeiten Tag und Nacht an der Errichtung von Schutzdämmen. Auch Tientsin ist von der Gefahr, überflutet zu werden, bedroht. Die Katastrophe hat ein Gebiet betroffen, das wohlhabend und stark bevölkert war. Die große Produktion an Getreide, Baumwolle, Tabak und auch die Berkwerke sind zerstört. Die Stadt Kalgan mit 75 000 Einwohnern ist völlig verwüstet.

Stellungnahme der süddeutschen Landwirtschaftskammrrn zu wichtigen Tagesfragen.

Stuttgart, 16. Juli. Am 14. Juli dieses Jahres fand hier eine Konferenz der süddeutschen Landwirtschaftskam- mern statt, an der Vertreter aus Bayern, Württemberg, Ba­den, Hessen, des Regierungsbezirks Wiesbaden und Hohenzol- lern teilnahmen. Auch der Deutsche Landwirtschaftsrat war vertreten. Es wurde zu wichtigen, die -gesamte deutsche, insbe­sondere die süddeutsche Landwirtschaft berührenden Fragen Stel­lung genommen. Zu dem Gesetzentwurf über Zoll- und Um­satzsteuer wurde nachstehender Beschluß gefaßt: Die Vertreter der süddeutschen Landwirtschaftskammern nehmen zu -dem Ent­wurf eines Gesetzes über Zölle und Umsatzsteuern wie folgt Stellung: 1. Der vorliegende Gesetzentwurf, wonach die Ein­suhrerleichterungen für die vier Hauptgetreidearten, für Kar­toffeln, Rindvieh, Schafe, Schweine, Fleisch, Schweinespeck und frische Küchengewächse vom 4, August 1914 aufgehoben werden, so !daß voraussichtlich nach der Absicht der Regierung die frühe­ren Zollsätze wieder in Kraft treten, kann nur als eine lieber- gangsmaßnahme in Betracht kommen, da der Landwirtschaft bei der Neugestaltung des deutschen Zolltarifs infolge der gestiege­nen Gestehungskosten zur Aufrechterhaltung ihrer Produktion unbedingt ein ausreichender Schutz gewährt werden muß. Auch muß dieser Schutz im richtigen Verhältnis zur jeweiligen Höhe der Zölle für Handelswaren und Jn-dustrieprodukte stehen. 2. Gegen die geplante Begünstigung der Einfuhr von Gefrier­fleisch, Büchsenfleisch und Zucker wird schärfster Einspruch er­hoben, da jetzt schon eine Ueberproduktion an Jnlandsfleisch vor­handen und der Export von Zucker mit allen Mitteln zu för­dern ist. 3. Ein verschiedener Zollsatz für Malz und Futter­gerste muß mit Rücksicht auf die Erhaltung unseres Gersten­baues und die dringend notwendige Förderung des Futterbaues nach den Erfahrungen der Kriegs- und Vorkriegszeit abgelehnt werden. 4. Außerdem sind die auf Grund der Bekanntmachung betr. vorübergehende Einfuhrerleichterungen vom 4. August 1914 aufgehobenen Zölle für sämtliche landwirtschaftlichen Erzeug­nisse unverzüglich wieder in Kraft zu setzen, um einen gleichmä­ßigen Schutz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zu sichern. Besondere ausreichende Schutzbedingungen für den Wein-, Obst-, Gemüse- und Handelsgewächsbau sind unbedingt er­forderlich und mit sofortiger Wirkung zu erlassen. 5. Der weitere Abbau der Umsatzsteuer ist erforderlich. Der Eigen­verbrauch des Landwirts ist von dieser Steuer zu befreien. Zur Besteuerung der Landwirtschaft wurde beschlossen: Die süddeutschen Landwirtsschaftskammern fordern mit Rücksicht darauf, daß die Landwirtschaft nur einmal im Jahre und zwar nach der Ernte, über größere Einnahmen verfügt, wiederholt die Stundung der Steuern aus der Landwirtschaft bis zum Oktober d. Js. und weisen die Regierung auf die drohenden Gefahren hin, die bei Nichtbeachtung dieses Antrages entstehen würden und für die die Berufsvertretungen die Verantwortung ablehnen. Bezüglich der Kredit-Verteilung wurde folgender Beschluß gefaßt: Die Vertreter der süddeutschen Landwirt­schaftskammern erwarten, Laß bei -der Umgestaltung der Deut­schen Nentenbank ein stärkerer Einfluß der öffentlich-rechtlichen Berufsvertretungen der deutschen Landwirtschaft aus die Ver­waltung der neuen landw. Kreditanstalt und auf die Vertei­lung der verfügbaren Mittel innerhalb der Länder und Pro­vinzen gesichert wird.

Landesverräter und Spione.

^ Stuttgart, 16. Juli. Neuerdings sind vom Strafsenat des Oberlandesgerichts Stuttgart abermals mehrere Landesverräter und Spione ihrer wohlverdien­ten Strafe zugeführt worden. Es ist das zunächst der 24 Jahre alte Kaufmann Johannes Wensky von Stuttgart, der bereits im März 1921 von der Strafkammer -des Landgerichts Stuttgart wegen Anwerbung Deutscher zur französischen Frem­denlegion zu der Gefängnisstrafe von 1 Jahr verurteilt wor­den war und diese Strafe verbüßt hat. Wensky ist jetzt durch Urteil des Strafsenats vom 4. Juli wogen Landesverrats, vollendeten und versuchten Verrats militärischer Geheimnisse, sowie wegen erneuter versuchter Anwerbung Deutscher zur französischen Fremdenlegion unter Einrechnung -einer im Au­gust 1922 gegen ihn wegen Betrugs und Urkundenfälschung er­kannten, zurzeit im Vollzug begriffenen 3jährigen Gefängnis­strafe zu der Gesamtzuchthausstrafe von 6 Jahren und 6 Mo­naten, sowie zum Verlust der -bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren verurteilt worden. Wegen teils vol­lendeten, teils versuchten Verrats militärischer Geheimnisse, we­gen Landesverrats, sowie anderer hiermit im Zusammenhang stehenden Straftaten sind ferner durch Urteil des Strafsenats vom 12. Juli d. Js. verurteilt worden: Der 23 Jahre alte Bankbeamte Eugen Jardot von Raueuberg, OA. Wiesloch in Baden, und der 20 Jahre alte Photograph Rudolf Graonsko ^"^^sch-Ott in Lothringen je zu der Zuchthausstrafe von 10 Jahren, zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die gleiche Dauer und zu der Geldstrafe von je 3000 Mark der 24 Jahre alte Schneidergeselle Josef Polkmann von Clarholz, Landgerichtsbezirk Bielefeld, zu der Zuchthausstrafe von 4 Jah­ren 6 Monaten und der Geldstrafe von 1500 Mark, der 25 ^ahre alte Hermann Eisenbraun -von Winterbach OA. Schorn­dorf, Oberfunker beim Stab der Nachrichtenabteilung 5 in Cannstatt, zu der Zuchthausstrafe von 4 Jahren und der Geld- strafe von 1500 Mark, der 21 Jahre alte Paul Walker von Schiaitdorf OA.-bing-en, Oberfahrer bei der -genannten Nachrichtenabteilung, zu >der Gefängnisstrafe von 4 Jahren und der Geldstrafe von 1000 Mark. Zugleich wurden die bür- gestichen Ehrenrechte dem Polkmann und Eisenbraun auf je stoben Jahre, dem Walker auf fünf Jahre abgesprochen. Gegen Elsenbraun und Walker wurde auch auf Entfernung aus dem Heere erkannt. Die Geldstrafen, ferner bei Walker 3, bei Polk­mann und Eisenbraun je 2 Monate der erkannten Freiheits­strafen wurden durch die Untersuchungshaft für verbüßt er­achtet.

Die Voraussetzungen der Repko für den Tawesplan.

Paris, 16. Juli. Die Mitteilungen, die Pariser Blätter vor allem -derMatin" und derPetit Paristen", über die gestrigen Verhandlungen -der Reparationskommission verbrei­ten, finden ihre Bestätigung und teilweise Richtigstellung in folgender von der Repko selbst ausgegebcner Darstellung: Die Reparationskommission nahm unter dem Vorsitz Barthous von der Aufforderung, die durch die französische und englische Re­gierung an sie gerichtet worden ist. Kenntnis und beschloß ein­stimmig, daß dir Inkraftsetzung des Sachverständigengutachtens durch Deutschland folgendes verlange: 1. Annahme der für

das Funktionieren des Plans erforderlichen Gesetze in der von der Reparationskommission -genehmigten Form durch den Reichstag und deren Verkündung, 2. Einrichtung aller im Plan vorgesehenen Ausführungs- und Kontrollorgane zum Zwecke des normalen Funktionierens, 3. Endgültige Errichtung der Goldnotenbank und der Reichseisenbahngesellschaft gemäß den Bestimmungen der -dem Sachvesttändig-enplan entsprechen­den Gesetze, 4. Uebergabe von Zertifikaten für die Eisenbahn- obligationen und ähnlichen Zertifikaten für die im Bericht des Organisationskomitees vorgesehenen JnLustrieobligattonen an die Treuhändler, 5. Abschluß von Verträgen, wodurch die Un­terbringung -der Anleihe von 800 Millionen Goldmast nach der Inkraftsetzung -des Planes und nach Erfüllung -aller Be­dingungen des Sachverständigenplanes sichergestellt wird.

Die Londoner Konferenz.

London, 16. Juli. Eine Stunde vor Eröffnung der Kon­ferenz sammelte sich in der Downing sweet eine große Men­schenmenge an. Das Foreign Offize bildete -den Treffpunkt für die Journalisten und Telegraphen. Nur den Beamten des Foreign Offize war es gestattet, das Gebäude zu betreten. Als erste Delegierte traten die Japaner Hayashi und Jshii ein. Ihnen folgten die griechischen, portugiesischen, rumänischen und südslavischen Vertreter. Dann erschienen Theunis, Hymcms und nach ihnen Herriot mit seinem Stabe. Herriot wurde besonders herzlich begrüßt. Die italienischen Delegierten traten zuletzt ein.

London, 16. Juli. Die Konferenz der alliierten und asso- zierten Mächte, die heute vormittag um 11,10 Uhr im Ar­beitszimmer des engtischen Ministerpräsidenten im Foreign Of­fize zusammeng-etreten ist, hat beschlossen, daß über den Verlauf der Verhandlungen nur ein amtliches Commnnique ausgegeben werden soll. Die Konferenz hat sich um 1.15 Uhr vertagt, nach­dem sie Macdonalü zum Vorsitzenden und Sir Maurice Han- keh zum Generalsekretär gewählt und -drei Unterausschüsse ein­gesetzt hat. Sobald die Unterausschüsse die Verhandlungen ge­nügend vorbereitet haben, wird -der Generalsekretär der Konfe­renz zu einer neuen Vollsitzung einberufen. Die Unteraus­schüsse werden heute nachmittag zu Sitzungen zns-ammentreten und bei dieser Gelegenheit die von ihnen zu beratenden Gegen­stände feststellen und eine Tagesordnung für ihre Tätigkeit ans­setzen. Der amtliche Bericht über die heutige Sitzung-, -der von englischer Seite ausgegeben wurde, stellt erst -die Namen der Delegierten fest, dann wird -der Verlauf der Verhandlungen und der Inhalt der Reden der Delegierten geschildert und znm Schluß wird dann der folgende Beschluß -der Konferenz festge- stellt:Die Konferenz beginnt mit -der Prüfung der Probleme ! der Anwendung des Dawesberichts, indem sie als Basis für seine Diskussion das französisch-englische Memorandum vom 9. Juli betrachtet. Drei Unterausschüsse werden ernannt, -die di« Abschnitte C, D, E und G des Artikels 5 -des Memorandums beraten werden. Der Abschnitt C sieht vor, daß die Vereinba­rungen der Konferenz die Autorität der Reparationskommission nicht beeinträchtigen würde, und -daß im Hinblick auf die Not­wendigkeit, der Zeichnung der deutschen Anleihe eine gewisse Si­cherheit zu geben, England und Frankreich versuchen werden, die Mitwirkung eines Amerikaners in der Reparationskommis­sion sicher zu stellen, wenn diese Kommission eine -deutsche Nicht­erfüllung in Erwägung ziehen müsse. Der Abschnitt D sieht vor, -daß die Regierungen, wenn ihnen eine böswillige Nicht­erfüllung Deutschlands vorliege, sofort beraten werden, welche Maßnahmen angewendet werden sollen, um die Interessen der Regierungen und der Anleihegläubiger zu sichern. Der Ab­schnitt E sieht vor, daß ein Plan aufgestellt werden soll, so­bald die Reparationskommission entschieden hat, daß der Dawes- bericht in Wirkung getreten sei. Abschnitt G endlich sieht vor, daß eine besondere Körperschaft eingesetzt werden, soll, in der die Regierungen über die Aufstellung deutscher Reparations­zahlungen beraten sollen. Die Ausschüsse haben heute abend bereits ihre Tätigkeit begonnen."

London, 16. Juli. Die amerikanischen Delegierten haben sich über -den Verlauf der ersten Sitzung außerordentlich be­friedigt ausgesprochen. Vor allein betonten sie, daß Macdonald > in nicht mißzuverstehendcr Deutlichkeit den Alliierten ausein­andergesetzt habe, daß -eine Erörterung der Sicherungs- und s auch der Schuldenfrage auf der Konferenz selbst nicht in Frage ' komme und Laß die baldige Verabschiedung des Dawesberichts die wesentliche Voraussetzung für die Lösung der anderen euro­päischen Probleme sei.

Bezirks-Ziegenzilchtervemi! Neuenbürg.

Unlerfert-gler weist auf. sie Anzeige im letzknWürtt. ZiegettMster" hin und ladet sämtliche Octsvererns und Fccunde der Ziegenzucht zu einer am kommenden Vo-ixstag h-z, 2«. Juls, vor-mittsgH 8 Nhp. beim GtEhsus zur Kauue" i» OttLrch«u?eu stattfindendsy

Vesirksausstellung,

verbünde« mit Prämiierung u-zv Mark, ein

Anschließend daran findet in; Gasthauszur Kanne eine

Generalverlammlung

des Bezirks Vereins statt. Herd- und Siallbücher sind mitzubringen.

_ Der Vorsitzende: Dr. Böppl«?.

16. Juli 1924.

Heutig.

Vorig.

Kurs

Kurs

Galdanleihe . . .

4.2

4.2

3stDt.Reichsanl.

OM)

0,960

4°/°

0.500

0.525

3'/,-/., Württ.

0,265

0,265

Staatsanleihe.

0,420

0,450

4°/oW.StaatsanI. 5-'/» Südd. Fest-

0,450

0.460

werlbank Obl. 5»/n Badische

1.350

1,325

Kohlenanleihe. 5°/» Neckar-

10

10

Goldanleihe. .

Dtsch. Bank Akt. Disconlo-

7.1 '

7st

Command.Ant.

7,9 °

7.9

Rcichs'oank Ant. Rhein. Credit-

320,

33

bank Akt. . . .; Württ. Vereins- !

Ist !

l

!

bank AKI. . . . -

1-/S 4

Hapaq Akt. .7

18 ^

18

Nordd.LloydAkt. -

3,8

Mg.Lokalb.Akst

24st !

24

Elekt.Hochb.AktZ

37st !

37-/4

A.E.G. Akt. . . 4

^

6.6

Bad. Anilin Akt. ^

1»st i

10-st

Heutig.

Kurs

Benz Aki.j

Buderus Akt. . 4 Charlottenburger!

Wasser Akt. . 4 Daiml.Mot. Akt. Gäggenau Eisen Akt. . Germania !

Linoleum Akt.!

6 -.

!5-,

6,1

8st

Harp.Bergb.Akt.! 46 HöchstFarb.Akt.I 8,1 Iunghans Akt. 4 5 Köln-Rottw.Akt. i 4-1, Kollmar L Ionr--

Borig.

Kurs

15.1

II,

6.4

46.1

8

5

4.7

dan Akt. . . .

II

- 12

Körting Gobr.Akst

3,8

- 31,

Laurahütte Akk. .

3'.s

3.8

Magirits Akt.. 4

I.I

!.1

Mansfeld Akt. . j

1,9

! 1.9

N.S.U. Akt. . . 4

3-,

, 3

NeckariveckeAkt.

ZI,

! 3'°

Inl. Sichel Alt. L

2.3

! 2.85

Salz. Heilbr. Akt.!

37.5

i 38.5

Stnity.Znck.Akt4

2

2.1

Württ. Elckt.Akt.!

Zellstoff

3.1

i 3.2

Waldhoj Akt.. -

7V.

- 7,6