>
daß die Vereinigten Staaten nicht Mitglied des Völkerbundes sind, sei es nicht möglich, dem Vertrag beizutreten.
Das Londoner Konferenz-Progrannn.
London, 11. Juli. Von unterrichtet! Stelle erfährt man, daß zur Konferenz insgesamt 150 Delegierte, Sachverständige und Beamte erwartet werden. Lim Mittwoch wird man sich zuerst mit Geschäfsordnungsfragen und mit der Bildung von Sachverständigeuausschüssen befassen. Die eigentlichen Beratungen der Delegationsführer werden dann am Donnerstag vormittag beginnen. In diplomatischen Kreisen behauptet nian auch, nur der erste Teil der Konferenz, in welcher die Einigung mit den Alliierten herbeigeführt werden solle, werde in London stattfinden, der zweite, für welchen man nach englischem Wunsch auch Deutschland als gleichberechtigten Teilnehmer hinzuziehen wolle (eine der Hauptvoraussetzungen, unter denen der Dawes- Bericht für uns überhaupt tragbar ist), solle in Paris abgehalten werden. In Ergänzung der Erklärungen Mavdonalds im Unterhaus wurde dann noch darauf hingewiesen, daß von englischer Seite die Frage der Deutschland und Frankreich zu setzenden Fristen für ine Verabschiedung der Durchführungs- gesetze und des unmittelbar darauf folgenden Wbaus der wirtschaftlichen Sanktionen nicht in die englisch-französische Vereinbarung ausgenommen wurde, weil -darüber zwischen England und Frankreich keinerlei Meinungsverschiedenheiten Vorgelegen hätten. Das Pariser Protokoll habe nur die Aufgabe, jeden Punkt zu erläutern, in welchem die englisch-französische Auffassung auseinanderginge. Es sei aber sehr wahrscheinlich, daß die Konferenz sich dafür entscheiden würde, im Sinne des englischen Vorschlags sowohl Deutschland, als auch Frankreich und Belgien eng beieinanderliegende Fristen für die vollständige Anwendung des Dawes-Berichtes zu setzen. Man hält auf englischer Seite daran fest, daß in irgend einer Form die Konferenz festsetzen müßte, daß in Zukunft eine Sonderaktion eines Alliierten vollständig ausgeschlossen wäre, und zwar in erster Linie im Interesse derjenigen Personen, in -den alliierten Ländern und in Amerika, die im Vertrauen auf den Geist des Da- wesberichts Deutschland Geldmittel für Wiederaufbauzwecke und für die Stabilisierung der Währung zur Verfügung stellten. Das sind recht optimistische Auffassungen -der englischen unterrichteten Stelle. Es wird aber festzuhalten sein, daß dieser Optimismus, wenn man von den Kreisen des „Vorwärts" absieht, in Deutschland nicht mehr geteilt wird und auch nicht mehr geteilt werden kann.
Aus Stadl, Bezirk and Umgebung
Somrtagsgedanken.
Wald.
Wer mit gesammelten Gedanken in den stillen Fichtenwald tritt, der wird, wie sehr ihn die Freude vor Augenblicken fröhlich gestimmt hat, mit einem Male still werden. Das ist die Allmacht der Natur, die uns, wie hier im dunklen, ruhigen Fichentwald, so plötzlich und so mächtig ergreift, daß wir ihr uns gefangen geben müssen. Als läge im Walde irgendwo e i n großes Geheimnis verborgen, dem jeder nachlauscht, so kommt es vor, und zuzeiten bleiben wir stehen mitten zwischen den alten schönen Bäumen, die das Geheimnis ergründen möchten.
Sie müssen blechen und sie müssen wieder geschaffen werden, die alten germanischen Haine, dem deutschen Menschen müssen nirgends Bäume fohlen, mit deren Zweigen er wie mit ebensoviel Armen seine Arme verflechten und mit welchen er sich also lustig zu seinen Sternen hinauf nach oben schwingen kann. E. M. Arndt.
Würze des Waldes und Erze -des Goldes und alle Abgründe, die sind dir, Herre, künde.
Es hütens deine Hände.
Alles himmlische Heer
das könnte sagen nicht dein Lob zu Ende.
Sperrvogel. (Um 1150.)
— Die Oberpostdirektion Stuttgart hat u. a. die Postanwärterin Frida Waidelich in Neuenbürg zur Postbe- triebsasfistentin ernannt.
Neuenbürg, 10. Juli. In voller Tischrunüe hielt der Schwarzwalü-Bezirks-Verein Ausschuß sitz u n g , bei der der Vorstand, einleitend des verstorbenen verdienstvollen Mitgliedes Herrn Forstmeisters Frhr. von Gais- berg, gedenkend, die augenblicklichen dringenden Vereinsobliegenheiten den Anwesenden nahe legte. Im Vordergrund steht die Schwa nner Warte, der altersschwache Turm, der vor einigen Tagen der Oeffentlichkeit durch Absperren entzogen werden mußte. Wieder treten die Gedanken einer Entfernung hinter die Aufbaupläne. Dankbar wird die Bereitstellung des Reparaturholzes durch die Gemeinde Schwann im Laufe dieses Jahres ausgenommen- Der Pforzheimer Bezirks-Verein hat unserer Bitte um Beihilfe zur Unterhaltung unserer Wege und Türme mit 100 Mark entsprochen, was dankbar anerkannt wird. Der Ausschuß will, daß die Warte bestehen bleiben und daß vor Jnangrisfnahme der Arbeiten das erforderliche Geld (annähernd 300 Goldmark) durch Sammlungen gesichert werden soll. In diesem Zusammenhang werden die Veranstaltung eines Waldfestes beim Turm im August und die Abhaltung eines Familienabends gegen Ende des Jahres, die beide einigermaßen fördernd auf den Aufbau der Schwärmer Warte wirken könnten, empfohlen. Die Kosten für den Dennach erTurm, dessen Wiederinstandsetzung der Bezirks-Verein in die Hand nehmen mußte, wurden mit 67 Mark genehmigt. Auch der Bismarck-Pavillon an der Waldrennacher Steige will einfallen. Mitglied Blaich will sich seiner erbarmen und hat schon die nötigen Vorbereitungen getroffen. Die Aufwendungen für den Zimmermeister werden zum voraus genehmigt. Die Unterhaltungslasten für die Vereinsunternehmungen, die alle für die gesamte Oeffentlichkeit gleich nutzbringend sind, sind damit nicht beendet. Auf dem Bozenhardt's chenPionier- weg drohen immer wieder die Tücken des Steilhangs. Ein Teil des Holzgeländers wurde von einem abschießenden Stamm durchschlagen, einiges am Weg ist auszubessern. Hier greift Mitglied Baab ein und hilft fachmännisch den Wanderern zu sichererem Geleite. Die lausenden Unterhaltungskosten werden genehmigt. Da es an Sitzbänken noch mangelt, soll eine weitere große Bank aufgestellt werden, was durch die Pforzheimer Stiftung ermöglicht ist. Die beiden von den Mitgliedern F. Staub und I. Müller gestifteten und kunstvoll und eigenhändig hergestellten Erinnerungstafeln zieren nun den Weg und tragen einen Teil der Geschichte des Wegs auf ihrem Schild. Den Stiftern an dieser Stelle nochmals herzlichsten Dank. Der Bettelstab w ird erneut uns in die Hand gedrückt. „Krieger- gedächtnishaus Fohrenbühl" haben wir in letzter Zeit in vielen Zeitungen lesen können und dringend mahnt ein Artikel im Vereinsblatt, das nächste Woche den Mitgliedern zugeht, hier beizuspringen und auch ein Scherflein zur Tragung der Baukosten frei zu machen. Mit den Blättern lassen wir eine Liste laufen, wobei jeder geben möge, was ihm möglich ist. Der Ausschuß schlägt vor, nicht unter einer Mark zu zeichnen. Damit werden den Mitgliedern die erbetenen Einzelüberweisungen erspart. Ten Aufruf des Pforzheimer Bezirks-Vereins im Pforzheimer Anzeiger vom 3. Juli, mitzuhelfen, Hlß dem
Bezirks-Verein Neuenbürg die Aufwendungen zur Unterhaltung des Bozenhardt'schen Pionierwegs, der Schwärmer Warte, des Dennacher Ausstchtsturmes und all seiner den Mitgliedern des Schwarzwaldvereins gleich wie allen dem Verein Fernstehenden gewidmeten Erholungsstätten erleichtert werden, wollen auch wir uns zu Herzen nehmen und nicht stillschweigend bei Seite legen. Die Mitglieder haben jederzeit ihre Ehre drein- gesetzt und geopfert. Heute appellieren wir an alle, denen die erwähnten Anlagen nach getaner Arbeit willkommene Erholung bringen, ein weniges nur zur Erhaltung derselben beizutragen. Nicht Kleinmut und Gleichgültigkeit, großgezogen ,in der Zeit härtester Schmach und Demütigung, die unsere Nachbarn unerbittlich über uns legen, sollen uns eigen sein. Ein Stück für die Natur wollen wir geben und tausendfach ernten wirs wieder. Zur Empfangnahme von Gaben ist Mitglied Eberhard Essich (Giro 163) bereit. Mögen reiche Spenden die dankbare Anerkennung der Einrichtungen des Schwarzwaldvereins beweisen!
Neuenbürg, 9. Juli. (Von der Johannisbeere.) In die Zeit der Kirschenreife fällt auch das Reifen der Johannisbeere. Der herbe Geschmack der schönen roten, schwarzen oder gelbett Beeren hält manchen von dem Genuß zurück, doch läßt sich durch Bestreuen mit Zucker diesem Uebelstand abhelsen. Besonders Kindern bekommt der reichliche Genuß von Johannisbeeren vorzüglich, denn sie reinigen das Blut, geben diesem notwendige Bestandteile, regen die Verdauung an, wirken sehr wohltuend ans den Darm und gelten, besonders die schwarzen, als vorzügliches Mittel gegen Würmer. Daß aus dem Saft -der Johannisbeere auch ein wohlschmeckender Wein und Likör bereitet werden kann, ist allgemein bekannt.
Bade«.
Freiburg, 10. Juli. Die gestrige Meldung, daß das in der Nähe von EmmenLingen gelandete französische Flugzeug noch am Abend wieder aufgestiegen sei, entspricht nicht den Tatsachen. Die Flieger Hütten allerdings die Absicht, wieder aufzustsigen, konnten dieses aber infolge Defektes nicht ausführen. Das Flugzeug wird nun abmontiert und auf dem Landwege abtranspor- ticrt werden.
Triberg, 10. Juli. Am Mittwoch morgen wurde ein in einem Teppich eingehülltes neugeborenes Kind im Posttrnmel tot ausgefunden. Es wird vermutet, -daß das Kind aus dem fahrenden Zug hinausgeworfen worden ist.
Hemmenhofen a. Untersee, 10. Juli. Der älteste Bürger unseres Ortes ist der Steuererheber und Postagent Welte von hier. Trotz seines hohen Alters von 99 Jahren und 4 Monaten ist er körperlich und geistig noch sehr rüstig und geht täglich seiner altgewohnten Beschäftigung nach.
Vom Boöensee, 11. Juli. Die Leiche des 4jährigen Söhn- chens des Monteurs K. Vogt, dach wie berichtet, beim Spielen an der Dampfbootlandesstelle in Petershausen von einem anderen Kind ins Wasser gestoßen worden war, iü geborgen worden.
Schwetzingen, 10. Juli. Daß ein 100 Jahre alter Mann noch auf die Walze geht, dürfte nicht zu den Alltäglichkeiten gehören. Ein solch seltener Weltwanderer ist der am 4. September 1824 in Saarbrücken geborene Kaufmann Ikapoleon Reith. Er vollendet im September sein hundertstes Lebensjahr und ist für sein Aller noch frisch und rüstig. Die Polizei, bei der er gestern um Nachtquartier vorsprach, brachte Len Patriarchen mit Rücksicht auf sein hohes Alter im Krankenhaus unter. Wie der Mann erzählt, ist er ans dem Elsaß von den Franzosen ausgewiesen worden.
Ladenburg (bei Mannheim), 10. Juli. Ein schweres Verbrechen ist in der vergangenen Nacht verübt worden. Der Landwirt Kaspar Trill war gestern abend auf seinem Felde mit Hackarbciten beschäftigt und wurde heute früh bewußtlos mit eingeschlagenem Schädel aufgefunden. Allem Anschein nach war der Landwirt einem Felddieb auf die Spur gekommen und mit diesem ins Handgemenge geraten, in dessen Verlauf der Felddieb den Landwirt mit -der Hacke niederschlug. An dem Aufkommen des Ueberfallenen wird gezwetselt.
Mannheim, 10. Juli. Heute ist der badische Scharfrichter, Amtsgerichtsdiener Konrad Witter, im Alter von 53 Jahren gestorben. Er hat zahlreiche arme Sünder vom Leben zum Tode befördert, namentlich als er während des Krieges Scharfrichter in Ober-Ost (Polen) war. Die letzte von ihm vollzogene Hinrichtung war jene an dem Heidelberger Doppelmörder Liefert. Persönlich war der Verstorbene ein lebenslustiger und biederer Mann, dem man seinen furchtbaren Beruf in keiner Weise ansah.
Mannheim, 10. Juli. Als elegante Schneeschuhläuferin trat die 29jährige ledige Kassiererin Helene Kuhn auf. Sie war in einer Mannheimer Automobilfabrik in Stellung und obwohl sie ein ausreichendes Einkommen hatte, nahm sie Fälschungen und Unterschlagungen vor. Als leidenschaftliche Skiläuferin führ sie jeden Wintersonntag nach Heidelberg, ja sogar ins Allgäu und verkehrte dort in den vornehmsten Kreisen. Schon hatte sie sich einen Arzt auserwählt und die Verlobung stand unmittelbar bevor, als die Verhaftung dem schönen Traum «in Ende machte. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu 1 Jahr Gefängnis und einen Mitangeklagten 34- jährigen Kaufmann, der die Unterschlagungen unterstützt hatte, zu 9 Monaten Gefängnis.
BerMischles-
Im vollen Brautschmuck in den Tod gegangen ist in Oberfriedersdorf an der Spree die Tochter eines Bildhauers. Nach vollzogener standesamtlicher Trauung legte sie ihren Braut- schmuü an, öffnete den Gashahn und erwartete so den Tod.
Neue Razzia auf der Avus. Vor einiger Zeit fand bereits eine große Automobilrazzia auf der Avus, der Berliner Auto- mobilversuchsstraße, statt. Am Mittwoch in abendlicher Stunde wurden nun abermals die die Avus passierenden Autos einer Kontrolle unterzogen und wieder eine Anzahl ausländischer, offenbar unverzollter Maschinen beschlagnahmt. Verschiedene der verdächtigen Automobilhändler,, die größtenteils in Paris oder Brüssel ansässig sind, und ihre Schmuggelgeschäfte in Köln oder Frankfurt abzuschließen Pflegen, haben es vorgezogen, das Welle zu suchen. Die Grenzzollbehörden werden nun auch in den übrigen Teilen Deutschlands von Zeit zu Zeit solche Razzien veranstalten.
Die Verarmung der Wolgadeutschen. Ein Beamter des sowjetrussischen statistischen Hauptamtes Dubenetzki hat, dem „Ost-Expreß" zufolge, im Aufträge dieser Behörde die Kolonien -der Deutschen an der Wolga bereist, die jetzt zu einer Sowjetrepublik im Rahmen des Sowjetbundes zusammenge- fchlossen sind. Nach seinem Bericht sind die Ernteausfichten außerordentlich schlecht. Die Bevölkerung, die sich von den Nachwirkungen der großen Hungersnot von 1921 noch nicht ganz hat erholen können, ist sehr beunruhigt, doch ist es bisher gelungen, eine Panik zu verhüten. Der Reichtum der deutschen Wolga-Bauern ist vollständig verschwunden, der revidierende Beamte stellte u. a. in einem Bezirk aus 300 Bauernhöfe nur 32 Pferde fest.
Hände! und Verkehr,
Ulm, 12. Juli. (Pferdemarkt.) Zutrieb: 130 Pferde, Preise
für Arbeitspferde: junge 1000—1500 Mk., ältere 300—500, Fable,,
2 jährig 300—700, einjährig 300—500 Mark. -
Neuem Nachrichten ^ ^
Stuttgart, 1l. Juli. Der Reichspräsident hat auf Vorschlag des Reichstags den bisherigen Stellvertreter im Bermaltungsrat der Deutschen Reichspost, Buchdruckereibesitzer Körner in Herrcuberq, zum - Mitglied des Berivaltungsrats der Deutschen Reichspost ernannt. ü-
Stuttgart, 10. Juli. Das Taggeld der Mitglieder des Gemein- ! dernts für die durch die Sitzungen veranlaßte Zeitversäumnis beträgt iin Goldmark) in den großen' Städten 6 Mk. 40 Pfg., in den mitt- leren Städten 5 Mk. 60 Pfg., in den übrigen Gemeinden 4 Mark 40 Pfennig je für einen ganzen Sitzungstag von acht oder mehr Stunden. Für Gemeinden zweiter und dritter Klasse, die durch Ge- - meindesatzung Vitzungstaggelder einführen, bedeutet der Betrag von 4 Mk. 40 Pfg. nur den Höchstsatz. Für eine Gemeinderatssitzung ^ von weniger als acht, jedoch mehr als vier Stunden dürfen nur Dreiviertel des Taggeldes gewährt werden; mehr als zwei und nicht ! über vier Stunden gelten als ein halber, zwei Stunden oder weniger als ein Viertelsitzungstag. Das Taggeld der Gemeinderatsmitglieder j für die außerhalb der Sitzungen zu besorgenden Dienstoerrichtungen beträgt je für den vollen Tag (in Goldmark) in den großen Städten .
8 Mk., in den mittleren Städten 7 Mk., in den übrigen Gemeinden 6 Mark. j
München, I I. Juli. Zu dem von der „Allgemeinen Zeitung" gemeldeten Ueberfall ans drei Teilnehmerinnen an der demokratischen Reichsfrauentagung in Würzburg erfahren wir, daß in dieser Ange- ! legenheit bei der Polizeibehörde Würzburg keine Anzeige erstattet ! worden ist. Die Polizei erhielt lediglich von dritter Seite nachträg- lich Kenntnis von dein Vorfall und leitete hierauf Ermittelungen ein, i konnte aber die von dem Ueberfall betroffenen Persönlichkeiten, die - erst heute in der „Allgemeinen Zeitung" namentlich genannt worden sind, nicht feststellen. Die seiner Zeit von der Polizeibehörde gegebene Darstellung bezog sich auf einen anderen Vorfall, da der Polizeibehörde von dem Ueberfall auf die drei Teilnehmerinnen an der demokratischen Frauentagung nichts bekannt war.
München, I I. Juli. Die „Münchener Post" meldet, daß zwischen der Bayerischen Staatsbank und dem in Konkurs geratenen Bankhaus de Neusville in Frankfurt a. M. ein Arrangement getroffen wurde, wonach 75 Prozent des Guthabens der Bayerischen Staats- - bank gesichert seien. Der Verlust betrage also nur 100000 Mark.
Von zuständiger Seite wird hierzu mitgeteilt, daß der Verlust der Bayerischen Staatsbank, wie in der Meldung zutreffend angegeben wurde, lOOOOOMark keinesfalls überschreiten wird.
München, I I. Juli. Vor dem Schwurgericht beim Landgericht München I begann heute vormittag die Verhandlung gegen 57 Angehörige der Kommunistischen Partei in Bayern wegen Vergehens gegen die Verordnung des Generalstaatskommissars vom 11. 1l. 23, " wodurch die Fortführung der Kommunistischen Partei in Bayern verboten wurde. Gegen die Reichstagsabgeordneten Schlecht-Berlin, Buchmann-München und Florian-Köln muß das Verfahren mährend der Dauer der Reichstagssession ruhen. Gegen den Landtagsabgeordneten Schlaffer-München, der ohne polizeiliche Genehmigung eine Studienreise nach Moskau angetreten hat, wurde vom Staatsanwalt Haftbefehl beantragt. Sämtliche Angeklagten machen geltend, daß es sich bei den Besprechungen nur um erlaubte Erörterungen von Wahlfragen gehandelt habe. — Die Verhandlung wird zwei Tage in Anspruch nehmen.
Speyer, 11. Fnli. Ans ein Glückwunschtelegramm, das die Regierung der Pfalz namens der Heimatprovinz an den neuen bayrischen Minister des Innern gerichtet hat, sandte dieser folgendes Telegramm: „Glückwünsche namens der Heimatprovinz haben mich besonders gefreut. Herzlichen Dank. Werde bei Amtsführung nie vergessen, daß ich Pfälzer bin. Stichel, Innenminister. — Die „Münchener Neuesten Nachrichten" sind im altbesetzten Gebiet neuer- <?- dings auf die Dauer von 3 Monaten verboten worden.
Essen, ll. Füll. Für die kommende Woche stehen bei der Firma " Krupp größere Betriebseinschränkungen bevor. Nachdem die Firma in ihren Essener Werken bereits Ende dieser Woche teilweise Feierschichten eingelegt hat, soll eine größere allgemeine Arbeitszeitverkürzung eintreten. Ferner sollen umfangreiche Pensionierungen vor- i genommen werden. — Die Eisenmerksgesellschaft Maximilianshütte ^
wird am 16. Juli die gesamten Hochofen- und Grubenbetriebe in >
Unterwellenborn in Thüringen wegen Geldmangels stillegen. !
Essen, 12. Fuli. Infolge mangelnder Auftragseingänge und Zurückziehung laufender Aufträge sieht sich die Firma Krupp gezwungen, in einer Anzahl von Betrieben Kurzarbeit einzuführen und etioa S Proz. der Gesamtbelegschaft zu kündigen.
Duisburg, 12. Juli. Ein Schnpobeamter wurde von dem bel- i gische» Polizeigericht zu einem Monat Gefängnis verurteilt, weil er einen belgischen Offizier nicht gegrüßt habe.
Cassel, 11. Juli. Der durch seine Landung Unter den Linden in Berlin bekannte Pilot Raab stieg heute nachmittag vor dem Fabriktor der Dietrich Copiet-Flngzeugmerke in der Körnerstraße in Cassel ll. nach kurzem Start zu einem Rundflug über Cassel auf und landete ' später glatt vor der neuen Flughalle in Cassel-Waldau. - Dies ist der erste gelungene Abflug eines Passagierklelnfiugzeuges von der Straße einer Stadt.
Berlin, ll. Juli. Die heutigen Verhandlungen im preußischen Wohlfahrtsministerium zwischen den Vertretern der Verbände der Reichsversicherungsträger und den Aerzten führten, dem Amtl. Preuß. Pressedienst zufolge, zu dem Ergebnis, daß das Wohlfahrtsministrrium den Reichsversicherungsträgern bis auf weiteres einen Abschlag von 20 Prozent bei allen Mindestsätzen der Preisgebührenordnung für Aerzte bewilligen wird.
Berlin, 12. Fuli. Bei dem gestrigen Empfang der Spitzenorganisationen der Gewerkschaften durch den Reichskanzler wurden laut „Vorwärts" auch die Schutzzollpläne der Regierung erörtert. Graßmann vom Allgemeinen Deutschen Gemcrkschaftsbund wandte sich dabei mit aller Schärfe gegen die neue Schutzzollpolitik und wies den Gedanken an eine Konzession aus diesem Gebiete zurück.
Wie der „Vorwärts" weiter berichtet, hat der Reichsernährungsmi- nister für die nächste Woche die Gewerkschaften zu einer Besprechung " über die Zollfragen eingeladen.
Berlin, 12. Fuli. Der Schriftsteller Wieland-Hertzfeld, Inhaber des „Malik-Berlages", hatte sich gestern vor dem Schöffengericht Berlin-Mitte wegen Vergehens gegen tz 21 des Pressegesetzes in Verbindung mit einem Vergehen gegen tz 8 des Gesetzes zum Schutze der Republik zu verantworte». Der Angeklagte hatte die in der Schweiz erscheinende Zeitschrift „Die Pleite" verbreitet, in deren Nummer 8 das Badebild, auf dem Reichspräsident Ebert und der damalige Reichswehrminister Noske im Badekostüm dargestellt waren, in einer Karikatur wiederholt worden waren. Ebert und Noske standen in einem Meer von Proletarierblnt, in dem zahlreiche Leichen hernmschwammen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 1 Monat Gefängnis. In dem Bild wurde eine schwere Verhetzung erblickt.
Berlin, l l.Iuli. In diesen Tagen tauchen in der Presse verschieblich Nachrichten ans, die von einem kurz bevorstehenden Abbau der Micum berichten. Wie der „Lokalanzeiger" zu diesen Gerüchten zuverlässig erfährt, ist deutscherseits nichts bemerkt worden was für eine nennenswerte Entlassung an Personal spricht. Die Micum hat vielmehr das Bestreben, sich, komme was kommen mag, zu verankern.
Berlin, ll. Juli. Der Ausivärtige Ausschuß wird wegen der mit Rußland schwebenden Verhandlungen auf Wunsch Dr. Stresc- -v manns zunächst nicht zusammentreten. - Die Reichstagsnachwahl in
^rlsckr. Sreusek, kkmrdsilli,
Ink.: llrieckr. llotk,
lelekon 985. lViellZer-Rrssse 7. dlsckst ckem lVig-IctpIstL.
ZMr- 1,i8ll,e»er- unü Küseke-klesekäkt. "WW Zporislität:
'VnkortiAUNss kompletter urant- ninl Kinckernu^llnttun'mn. Nerrennä^elie noeii NnL8.
Oberschle tember ft nahm gck erfolgten Stargard Preisprll! nung llbc außer Kr Großfeue ständig.
Katt schlesische: wurde dr 18. Fuli Pre,
grundbesi erhängt, breitet. Millioner 78 Milli, so erschüt Ron a. 250 A nahmen, Bevölkeri 1 Millio: das als l Pari sionsinsia: nistenproz Pari ratung Ul kommunis militärisch Abgeordn trag. Di: und wird Parteien r Pari Algeciras weiterfahr Marokko die Entsen an, welch: General is über die i Land Berlin di, der Zusan werde in würden, Werkzeug obachter s Land nicht gtau zur Konfe Deutschen mit unan werden, so Weg zu il Welt" (!)ii Newx folge, wu: von New- Alkohol i Durchführ: noch ein z mordet ur 250000 D
Stuft Unter dies Meldung, palast in und für e der ganze: bergischen seit Fahrer: jahr unter es zweifelt andere ist
Leipz
richtshofe- lichen Sck wegen , ö Staatsfor sters Rad gung mit habe die l lässigkeit l der Reich- 300 Mark ichimpfnn trag mit diejenige wörtlicher gen verar verurteilt, zu 400 A Verfahren
E
Die 2 ger Mänr zeispitzel < wisse Klm allgelegt k in sein H mit Haarweil der ohnmächti, stehen. F in seinem Movdtater erst so spä sich daran- nerlei An; weil sie fü an den T< wegen Mr bahnhof ft wurden in Flusse auf waren, kan tat Haarirr daß Dann, einer Frau beiden Töc mann zu ge von der N