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ist

Reuenbürg. Freitag, den 11. Juli 1924.

82. Jahrgang.

Deutschland

Mülheim an der Ruhr, 10. Juli. Der Leitung -des städti­schen Gymnasiums ging lautKöln. Volksztg." von der fran­zösischen Besatzungsbehörde der Befehl z«, bis zum 5. Juli die beiden Gedenktafeln, die nach dem Kriege zum Gedenken der gefallenen Lehrer und Schüler der Anstalt im Gymnapums- sestsaal angebracht wurden, zu entfernen. Der Grund hierfür sei -die InschriftWir starben in Ehren, als wir noch im Kampfe lagen", da in diesen Worten eine Beleidigung der französischen Besatzungsbehörden zu erblicken sei.

Weimar, 10. Juli. In der gestrigen Sitzung des Thürin­ger Landtags kam es wieder einmal zu unerhörten Radau­szenen durch die Kommunisten, in deren Verlauf der Landtags- Präsident Dr. Wernick nach wiederholten Ordnungsrufen den kommunistischen ALgordneten Beck von der Sitzung ausschloß. Beck verließ trotz wiederholter Aufforderung den Saal nicht, worauf der Präsident die Sitzung aufhob.

Die Zollvorlage der Reichsregierung.

Berlin, 10. Juli. Dem vorläufigen Reichswittschaftsrat ist vom Reichsminister der Finanzen unter Mitwirkung des Rttchs- wirtschastsministers und des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft der Entwurf eines Gesetzes über Zölle und Umsatzsteuer nebst Begründung zur Begutachtung vorgelegt worden, der am 15. Juli im Volkswirtschaftlichen Ausschuß des Reichswirtschastsrates zur ersten Beratung stehen wird. Wie die Telegraphen-Union mitzuteilen in der Lage ist, hat der Ge­setzentwurf im wesentlichen den folgenden Inhalt:

Artikel 1 behandelt die Zölle. Nach § 1 ist vorgesehen, -ie Bekanntmachung über vorübergehende Einfuhrerleichterungen vom 4. August 1914 aufzuheben, soweit sie sich auf die Num­mern des Zolltarifs bezieht, desgleichen die Bekanntmachung über vorübergehende Zollerleichternngen vom 27. Mai 1915. § 2 will die Geltungsdauer des Gesetzes über vorübergehende Herabsetzung oder Aufhebung von Zöllen vom 21. Juni 1924 mit Wirkung vom 1. Juli 1924 mit der Maßgabe bis zum 3o. Juni 1926 verlängern, daß die Reichsregierung ermächtigt ist, bei folgenden Nummern des Zolltarifs die Zölle ohne Rücksicht auf die am 31. Juli 1924 gültig gewesene« Vertragszollsätze festzusetzen: Gefrierfleisch, Büchsenfleisch; ferner den Zollsatz für Gerste unter vier Mark für einen Doppelzentner, nur für Gerste zur Viehfütternng, unter Zollsicherung festzusetzen. Durch H 3 soll die Reichsregierung bis zum 30. Juni 1926 er­mächtigt werden, anzuordnen, ob und wieweit Erteilung von Einftrhrscheinen bei der Ausfuhr von Roggen, Weizen, Hafer und Gerste Geltung haben soll. Z 4 verlängert die Geltungs­dauer -des Gesetzes über die Ermächtigung zu vorübergehenden Zolländerungen vom 5. August 1922 mit Wirkung vom 1. Juli 1924 bis zum 30. Juni 1926. Artikel 2 bringt Neuregelungen der Umsatzsteuer. Nach K 1 wird der Satz der allgemeinen Umsatzsteuer von 2 ^ auf 2 Prozent ermäßigt. Nach 8 2 wird das Umsatzstcuergesetz wie folgt geändert: 8 7, der das Zwi- schenhandelsprivileg regelt, Abs. 1, Satz 1 erhält folgende Fas­sung: Bei Abwicklung mehrerer von verschiedenen Unterneh­mern abgeschlossenen Umsatzgeschäften sind nur die Lieferungen derjenigen Unternehmer steuerpflichtig, die den unmittelbaren Besitz übertragen, wenn 1. die Lieferungen dieselben Gegen­stände oder Gegenstände gleicher Art betreffen und 2. es sich um Mgenstände handelt, die der Reichsminister der Finanzen mit Zustimmung des Reichsrats nach Anhörung eines Ausschusses des Reichs Wirtschaftsrates im Anschluß an die nach 8 2 Nr. 1a und 1b getroffenen Bestimmungen bezeichnet und ferner 3. die Bestimmungen des Reichsministers der Finanzen über den buchmäßigen Nachweis dieser Lieferungen eingehalten werden. 8 3 regelt die Zuständigkeit des Reichsfinanzministers zum Er­laß von Bestimmungen mit Zustimmung des Reichsrats. Arti­kel 3 enthält Uebergangs- und Schlutzbestimmungen.

Ausland

Paris, 10. Juli. Der Londoner Konferenz wird eine Vorkonferenz vorausgehen, bei der Verhandlungen zwischen der Reparationskommission und Deutschland stattfinden sollen.

Raufereien in der Deputiertenkamnrer.

Paris, 9. Juli. Heute nachmittag kam es in der Depntier- tenkammer zu den erwarteten Schlägereien, welche anläßlich der Debatte Mer die Amnestierung erwartet wurden. Die Persönlichkeit C-aillaux', der sich zufällig in den Wandelgängen der Deputiettenkammer befand, war der Anlaß dieser Raufe­reien, an welchen die Nationalisten einen auffallend starken Anteil nahmen. Der nationalistische Deputierte General Just griff den Deputierten Malvh durch beleidigende Gesten an. Er zeigte in der Luft einen Galgen, auf dem man Malvh a-uf- hängen sollte. Diese Beleidigung rief einen Ansturm der Freunde Malvys auf die Rechte hervor. Es gab sechs Leicht­verwundete. Saoldiener mußten zuerst die Galerie räumen und sich dann -damit beschäftigen, die Deputierten auseinander zu bringen. Auch der Deputierte Maginot fühlte sich Lurch ähnliche kommunistische Angriffe schwer beleidigt und wünschte, daß der Kriogsminister, General Rollet, für ihn Partei nehme. General Rollet blieb aber sitzen und verließ schließlich Len Saal, als die Raufereien ein gefährliches Aussehen annahmen.

Mardonalds Niederlage.

London, 10. Juli. Kein englischer Premierminister hat in Paris eine größere Niederlage als Macdonald erlebt. Der Führer der Arbeiterpartei, -der ausschließlich im Interesse sei­ner Partei und um die Lebensdauer -der Arbeiterregierung zu verlängern, dieses ungünstige Kompromiß -annehmen mußte, hat die tatsächlichen Interessen des Weltfriedens in einem weitgehenderen Umfang preisgeben müssen, als Bonar Low, Llohd George oder Asquith in ihren schwächsten Augenblicken es jemals getan hätten. Der Mann, der in Deutschland als ein neuer Heiland der europäischen Menschheit gefeiert worden

ist, hat sich als der erwiesen, als der ihn jeder Engländer kannte, als ein geschickter Partttpolitiker recht kleinen Formats. Es ist eine -durchaus unzulässige Auffassung seines Amts, daß die Lebensdauer seiner Regierung durch die Veranstaltung der von ihm aus Prestigegründen in London angekündigten Kon­ferenz gesichert werden soll, bevor er den weltpolitischen Fol­gen seiner Zugeständnisse gegenüber dem französischen Stand­punkt Rechnung getragen hat. Macdonald hat -die Mitarbeit Amerikas in Frage gestellt, er hat die Reparationskommission in ihrer vollen Allmacht wieder hergestellt, er hat Frankreich zugestanden, -daß England vor -der Londoner Konferenz eine Regelung t«r interalliierten Schulden unternehmen wolle, dem Wunsche Frankreichs und Italiens entsprechend. Er -hat fenrer versprochen, vor Annahme des Daiwesberichts noch die Siche­rungsfrage zu lösen, ohne daß Wer diesen Gegenstand mit Deutschland verhandelt wird und ohne daß Deutschland irgend welche Zusagen erhält, daß seine Zulassung zum Völkerbund oder zu deranderen Körperschaft", die in Zukunft den euro­päischen Frieden sichern soll, stattfindet. DieDimes" fassen in ihrem Leitartikel die englische Enttäuschung über das Ergebnis der Pariser Unterredungen in folgenden Worten zusammen: Eine neue Vereinbarung ist erreicht worden, sehr verschieden von der Vereinbarung, die in Chequers erzielt worden ist. Die Londoner Konferenz wird nun trotz allem stattfinden. Vielleicht ist Herriot gerettet worden, vielleicht ist für die un­mittelbare Gegenwatt eine englisch-französische Zusammenar­beit gesichert. Mer sind die staatstechnischen Schwierigkeiten auch ins Auge gefaßt und überwunden worden?" Mit diesen Worten schließt dieTimes". Llohd George kündigt bereits durch einen Leitartikel desDaily Ehronicle", den er zwar nicht selbst geschrieben, aber zweifellos inspiriert hat, seinen Vor­stoß gegen das Pariser Uebereinkommen an.Daily Ehronicle" schreÄt:Der Besuch von Macdonald in Patts hat, wie uns versichert wird, Mißverständnisse beseitigt und Uebereinstim- mung zwischen den beiden Ministerpräsidenten hergestellt. Die Frage, die uns interessiert, ist natürlich -die, inwiefern die Be­amten -des französischen Auswärtigen Amts wirklich gewillt sind, für die Uebereinstimmumg und Harmonie zu arbeiten. Es ist ziemlich deutlich offenbar geworden, daß die Agitation in Patts, der Herriot fast zum Opfer gefallen ist, ebenso von diesen ausging, wie jene Agitation, der Bttand während der Konferenz von Cannes zum Opfer fiel."

Vertagung der Aussprache im Unterhaus.

London, 10. Juli. Die für morgen angesetzte außenpoliti­sche Aussprache im Unterhaus ist auf Montag vertagt worden, da Macdonald bemüht sein muß, jetzt eine Formel ausfindig zu machen, um Amerika wieder auf irgend eine Weise an Len Arbeiten -der Reparationskommission zu -beteiligen. Macdo­nald hat seinerzeit in einem Brief an die alliierten Regierun­gen -den Vorschlag gemacht, eine neue Körperschaft zu bilden, um Deutschlands Vertragsverletzungen festzustellen, weil ihm von amerikanischer Seite mitgeteilt worden sei, daß -die ameri­kanische Regierung nicht gewillt sei, mit der von Frankreich völlig beherrschten Reparationskommission zu tun zu haben. DieChicago Tribüne" berichtet, daß Pertinax den Text des Schreibens von Macdonald von japanischen politischen Agenten in Patts erhalten habe, welche die Hoffnung gehegt hoben sol­len, daß -die Veröffentlichung -des Schreibens genügen werde, um die Konferenz zum Scheitern zu bringen, England und Amerika zu entfremden und es Japan zu ermöglichen, sich ent­weder England oder Frankreich zu nähern.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung

Neuenbürg, 10. Juli. Zu dem Ergebnis des Einzelwett­turnens des Unteren Schwarzwaldgaues beim Gauturnftst in Schwann ist noch berichtigend nachzutragen, daß der Zögling Gustav Mauthe vom Turnverein Neuenbürg in der Aftersklasse 190607 den 7. Preis mit 130 Punkten errun­gen hat.

Neuenbürg, 9. Juli. (Die Bekämpfung von Wespen und Hornissen.) Wespen und Hornissen bekämpft man am besten dadurch. Laß man Gläser aushängt, in die man etwas Sirup­wasser gießt. .Hat man ein Nest von ihnen entdeckt, so gießt man nachts heißes Wasser mit Schmierseife oder Teer darin hin­ein. In hohlen Bäumen oder altem Gemäuer schließt man rasch die Oeffuung mit Lehm, dem man etwas Zement bei- mischt.

Neuenbürg, 9. Juli. (Schonet die Felder!) Der starke Wandertrieb unserer heutigen Jugend bringt diese wieder mehr mit der Natur in Berührung. Sie zieht hinaus in Wiesen, Feld und Wald und erfreut sich nach einem langen Winter, einem wenig wetterfreunülichen Frühjahr, an der mächtig fort­schreitenden Vegetation. Leider wird dabei auch viel gesündigt. Hecken, Baum und Strauch werden oft unbarmherzig verstüm­melt.^ Sinnlos trampelt man in die Felder hinein, um den jetzt farbig lockenden Mohn und die Kornblume zu pflücken. Darin zeichnen sich auch Gelegenheits-Spaziergänger oft un­rühmlich aus. Die Gedankenlosigkeit geht selbst soweit, daß die Blumen, kaum gepflückt, wieder weggeworfen werden, so daß bei -der ganzen Handlung nichts übrig bleibt, als eine rück­sichtslose Schädigung der Getreidefelder. Eltern und Erzieher sollten deshalb immer wieder die Jugend ermahnen und dar­auf Hinweisen, mit welcher Mühe in schwerer Arbeit der Land­mann sein Feld bestellt. Vor dieser hatten Fronarbeit des Bauern muß unsere Jugend wieder Achtung gewinnen. Diese Achtung vor dem Bauernstand muß zum Allgemeingut der Jugend werden, wenn sie uns eine bessere Zukunft verbürgen soll. Nochmals: Schonet die Felder!

Birkenfeld, 10. Juli. Donnerstag nacht um 11 Uhr be­gegneten unterhalb des Hotels Schwarzwaldrand 4 Conweiler Radfahrer einem Fuhrwerk, das angeblich auf der falschen Straßenseite fuhr. Fuhrwerk wie Radfahrer hatten keine Beleuchtung. Während der erste Radfahrer gut vorbei kam.

stieß der dritte Radfahrer auf den zweiten, wobei beide zu Fall kamen und erhebliche Verletzungen davontrugen. Einer der Verunglückten, der 24 Jahre alte Fritz Duß, wurde zunächst in Birkenfeld untergebracht, während der 22 Jahre alte Wilhelm Burkhardt mit einem Schädelbruch in das Pforzheimer Kran­kenhaus verbracht -wurde.

Schömberg, 10. Juli. (Doppeljubiläum.) Die Neue Heil­anstalt für Lungenkranke feierte am 6. Juli das Fest ihres 20- jährigen Bestehens. Mchdem der Gründer -der Anstalt, Dr. Bandach, kurz nach der Eröffnung gestorben war, übernahm Dr. Schröder die ärztliche Leitung. In 25jähriger Tätigkeit hat er aus kleinen Anfängen heraus die Nene Heilanstalt zu ihrer heutigen Größe und ihrem guten Ruse entwickelt und da­mit auch den Kurort Schömberg weit über die Grenzen des Vaterlandes bekannt gemacht. Am Vorabend des doppelten Festtages veranstaltete die Gemeinde einen imposanten Fackel­zug vor der Anstalt und brachte die Glückwünsche und Huldi­gungen der Gemeinde für die beiden Jnbilave Lar. Dr. Schrö­der -dankte und sprach die Hoffnung aus, daß Schömberg sich weiter entwickeln möge auf dem Wege zum vorbildlichen Kur­ort. Am folgenden Morgen fand eine Festsitzung im Speise­saal -der Anstaft statt, wobei Dr. Schröder einen wissenschaftli­chen Vortrag Wer -die Eigenschaften -des Schömberger Klimas hielt und betonte, daß man im allgemeinen richtiger handelt, wenn man zunächst die Kranken milderen klimatischen Reizen anssetzt und diese Reize erst mit zunehmender Rückbildung des Krankheitsprozesses allmählich steigert. Oberamtmann Wag­ner-Neuenbürg überbrachte die Glückwünsche und Anerkennung des Ministeriums des Innern und Professor Dr. Otfried Mül­ler-Tübingen würdigte die wissenschaftlichen Verdienste Schrö­ders, der neue Anschauungen auf dem Gebiete der Tuberkulose­bekämpfung und der Klimasragen durchgesetzt habe und cüs ernsthafter Forscher auf dem Gebiete der Tuberkulose geschätzt war. Schultheiß Hermann gab die Ernennung Dr. Schröders zum Ehrenbürger von Schömberg und zum Ehrenmitglied des Kurvereins bekannt. Der Weg zwischen Liebenzeller- und Tal­straße soll künftig Schröderweg heißen Oberamtsarzt Dr. Betz überbrachte die Glückwünsche des Aerztlrchen Bezirksver­eins 10. Der Jubilar dankte unter Hinweis auf die Mit­arbeit seiner ärztlichen und wirtschaftlichen Helfer. Während des Mittagessens wurden Dr. Schröder weitere Ehrungen zu­teil. U. a. wurde ihm für die Unterstützung bedürftiger Kran­ker die Schröderstiftung überreicht, -die durch Beiträge früherer Patienten möglichst erweitert werden soll. Es sprachen -daun noch Dr. Arseld im Namen -der G. m. b. H., Professor Dr. Brauer-Hamburg, Geheimrat Kolle-Franksurt, Dr. Brühl tm Namen der Assistenten, Dr. Wisser-Delft namens der -holländi­schen A-erzte. Zahlreiche Glückwünsche liefen auch von aus­wärts ein.

Landeskurtheater Wildbad. Sonntag nachmittag 4 Uhr gelangt als 2. Freilichtaufführung in -den Anlagen vor dem Theater die beliebte Strauß'sche OperetteDer Zigeuner- bar o n" mit Hans Schmitt in der Titelpattie, zur Auffüh­rung. In weiteren Partien sind beschäftigt: Sasfi: Maria Kiefl, Arsens: Martina Brus, Csrira: Elsa Rypinski, Otto­kar: Karl Mahlau, Zsupan: Josef Matzinger, Homonah: Fritz Becker, musikalische Leitung: PH. Rypinski. Montag nachmit­tig 4 Uhr wird als Freilichtaufführung das Shakespear'sche LustspielDer Widerspenstigen Zähmung" in neuer Inszenie­rung gegeben. In -den Haupttollen : Trude Kuhn Georg Brand. Bei ungünstiger Witterung finden die Vorstellungen im Theater statt. Preise der Plätze: Mark 1. bis Mark 5..

WÜkttemberg-

Herrenberg, 10. IM. (Bubenstreich.) Ein niederträchti­ger Bubenstreich wurde spät abends zum zweitenmale btt der Forellenzucht von Oberamtsarzt Dr. Lechler ausgeführt, in­dem die Wasierzuleitung abgesperrt wurde. Dos erstemal kam der Besitzer noch rechtzeitig an Ott und Stelle, das zweitemal geschah die Sache offenbar spät abends, so daß die Fische ver­loren waren, als die Wiederholung der gemeinen Tat bemerkt wurde.

Stuttgart, 10. IM. (Teilweise Fleischpreisänderuug.) Mit Wirkung von heute an -wird der Preis für Kalbfleisch 1. Qua­lität ans 8085, 2. Qualität auf 6575 Pfennig pro Pfund ermäßigt. Die Preise für die übrigen Fleischsorten bleiben unverändert.

Nürtingen, 10. IM. (Die Sau im Ziegenstall.) Ein ei­genartiger Unfall passierte in dem Ziogenstall des L. Schm. Am hellichten Tag war eine Sau in diesen eingedrungen und hatte einer Ziege nicht nur das Euter, sondern auch das Eingeweide angeftessen, so daß das angebundene hilflose Tier auf schreck­liche Weise verenden mußte.

Reutlingen, 10. FM. (Die Nebelhöhle.) Seitdem die hi­storische Nebelhöhle elektrische Beleuchtung erhalten hat und nunmehr wieder von der Gemeinde selbst zum allgemeinen Be­such offen gehalten wird, stellen sich ihre alten Freunde -wieder in großer Zahl ein und sind erstaunt über -die Schönheften -der weiträumigen alten Höhle, deren wunderbare Tropfftttngebilde jetzt erst so recht zur Geltung kommen. Wenn erst der Ab- waschungs- und Erneuerungsprozeß durch neue Tropfsteinbil- Lungeu wtttergeschritten sein wird, dürste die jetzt schon rasch zunehmende Schar der Bewunderer -der völlig trockenen Höhle wachsen und den alten Ruhm der historischen Nebenhöhle neu befestigen.

Reutlingen, 10. Juli. (Die Schußwaffe in falschen Hän­den.) Seinen schweren Verletzungen erlegen ist der 16 Jahre alte Karl Flad von Betzingen, der in der letzten Woche der Hahn'schen Mühle durch unvorsichtiges Umgehen mit einer Waffe in -den Unterleib -geschossen wurde.

Wilflinge« OA. Riedlingen, 10. Juli. (Brand.) Zwei neben einander stehende, zusammengebaute Häuser, die Wohn- und Oekonomiegebäude von Karl Haller, Flaschenbierhand-