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Handel and Verkehr.
Nagold, 26. Inni. (Schranne.) Zufuhr 22 Ztr. Weizen, 3 Ztr. Dinkel, 1,50 Ztr. Roggen, 10,50 Ztr. Gerste, 3,4 Ztr. Haber, 0,75 Ztr. Linsen. Preis pro Ztr.: Weizen 9.60—10, Dinkel 7, Roggen9, Gerste 8.30-8.40, Haber 8—8.40, Linsen 28 Mark.
Schweinepreise. Güglingen: Zufuhr 139 Milch- und 12 Läuferschiveine. Verkauft wurden 120 Milchschweine das Paar zu 22—38 Mark, 8 Läufer, das Paar zu 50 -80 Mk. — Hall: Zufuhr 524 Milchschweine. Verkauft wurden alle zum Preis von 18 bis 24 Mark pro Stück. Crailsheim: Zufuhr 10 Läufer, 503 Milchschweine. Preis: I Paar Läufer 45—60, 1 Paar Milchschweine 20—55 Mark. — Oe bringen: Zufuhr 165 Milchschweine, 1 Läufer. Preis pro Paar Milchschweine 36-52 Mark. — Rottweil: Zufuhr 204 Milchschweine. Bezahlt wurde für das Paar 25-45 Mark.
Neuer»» N«chr«chren
Stuttgart, 2. Juli. Die Abgg. der Deutschen Bolkspo.rtei haben rm die Regierung die Frage gerichtet, ob das Reich tatsächlich beabsichtigt, die Wildbader Bersorgungskuranstalt zu veräußern. Die Regierung wird aufgefordert, dafür einzutreten, daß die Anstalt, die schönste ihrer Art im Reich, ihrem Zweck, den Schwerkriegsbeschädigten zu dienen, auch in Zukunft erhalten bleibt.
Stuttgart, 2. Juli. Der sozialdemokratische Abgeordnete Winker hat eine Anfrage betr. die Erhebung einer Baulandsteuer gestellt, um zu verhindern, daß Bauplätze in spekulativer Absicht ihrem eigentlichen Zweck oorenthalten werden. Außerdem wird ein Bauland- Umlegungsgesetz verlangt.
München, 2. Fuli. Ministerpräsident Held ist heute abend nach Berlin zur Teilnahme an der von der Reichsregierung einberufenen Konferenz der Staats- nnd Ministerpräsidenten der deutschen Länder abgereist.
Nürnberg, 2. Juli. Im hiesigen Hauptbahnhose wurde der Berliner Stadtverordnete Kestcl festgenommen, der als kommunistischer Kurier tätig war. Bei ihm wurden wichtige Dokumente vor- gefunden und beschlagnahmt.
Velbert, 2. Juli. Das Micum-Abkonnnen mit der. Belberter Industrie wurde bis zum 31. Juli verlängert. Die Ausfuhrabgabe wurde um 25 Proz., die Einfuhrabgabe für Rohstoffe um 75 Proz. mit vorläufiger Geltung bis 18. 7. ermäßigt. Dem gleichen Blatt zufolge wurde das Zollabkommen für die linksrheinische Schuhindustrie bis 3t. 7. verlängert. — Wie mehrere Blätter aus zuständiger Quelle in Essen erfahren haben wollen, ist mit der Tatsache, daß die neuen Micumvertrüge schon am 20. Juli mit Wirkung vom I. Aug. gekündigt werden, bestimmt zu rechnen.
Cassel, 3. Juli. Gegen das auf zwei Jahre Zuchthaus lautende Urteil des Schwurgerichts gegen das Mitglied des preußischen Staatsrats und sozialdemokratischen Stadtrats Wittrock wegen Meineids hat der Verurteilte.Revision beim Reichsgericht angemeldet.
Dorstewith bei Halle, 2. Juli. Auf der Grube „Pauline" ereignete sich beim unterirdischen Kohlenabbau eine Gasexplosion, wobei vier Bergknappen getötet wurden. Die Veranlassung des Unglücks konnte bisher noch nicht geklärt werden.
Berlin, 2. Juli. Die Herabsetzung der Kohleupreise hat vielfach auch Hoffnungen auf eine Ermäßigung der Eisenbahntarife erweckt. Das Reichsoerkehrsministerium beeilt sich, den kalten Wasserstrahl gegen die zu richten, die so verwegene Erwartungen hegten. Die Eisenbahnoerwallung weist darauf hin, daß der ermäßigte Kohlenpreis noch immer beträchtlich über dem Friedenspreis liege, daß ferner die Eisenbahn ja noch mit anderen Preisfaktoren zu rechnen habe, und daß vor allem durch die französisch-belgische Regie ihr große Einnahmen entzogen würden.
Berlin, 3. Juli. Der „Vorwärts" veröffentlicht eine Eingabe der srcigewerkschaftlichen Spitzenorganisationen an die Reichsregierung über die Stellung der freien Gewerkschaften zum Sachverständigengutachten. Die Reichsregierung wird darin gebeten, tunlichst bald Tag und Stunde zu einer Aussprache mit den Vertretern der freigewerkschaftlichen Spitzenvcrbände bestimmen zu wollen.
Berlin, 2. Juli. Der „B. Z." zufolge wurde der Schriftsteller Mieschner (Hallei wegen Beleidigung des Reichspräsidenten zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Die Beleidigung wurde in dem Bericht über den Hitlerprozeß erblickt, worin das Gericht einen versteckten Borwurf des Meineids sah. — Das kürzlich geborene Enkelkind des Reichspräsidenten starb dieser Tage. — General der Infanterie a. D. Johannes von Eben, der vom Juni 1917 an die 9. Armee in Rumänien führte, bis er im Juni 1918 Oberbefehlshaber der Armeeabteilung A wurde, ist in Bauditten (Ostpreußen) an den Folgen einer Operation gestorben. — Ein schweres Unwetter in Mittelschlesie» forderte in der Umgebung von Niwptsch zwei Menschenleben. Eine Frau wurde vom Blitz erschlagen, eine andere durch einen entwurzelten Baum. Das Unwetter hat sich weiter nach Oberschlcsien ausgedehnt, wo in den weiten Forsten bei Kreuzburg Hunderte von Bäumen entwurzelt und in den Städten und Dörfern viele Dächer abgedeckt wurden. Verschiedentlich entstanden durch Blitzschlag Brände.
Hannover, 2. Juli. Nachdem in den letzten Wochen die Bevölkerung Hannovers durch verschiedene Schädelfunde in der Leine beunruhigt worden war, gelang cs der Polizei einen Händler namens Haarmann festzunehmcn, der in dem dringenden Verdacht steht, an den Mordtaten beteiligt zu sein. Der Verhaftete hat am Dienstag abend ein Geständnis abgelegt. Darnach hat er in den letzten Jahren nicht weniger als 7 männliche Personen umgcbracht, nachdem er sich vorher an ihnen vergangen ,Mtte. Er hat das Fleisch verstllckelt und will es an verschiedenen Stellen in die Leine geworfen haben. Die Polizei fand bereits einen Sack mit Knochen von 3 Personen im Wasser. Die Durchsuchung des Wassers wird fortgesetzt. Es ist auch anzunehmen, daß an dieser Gelegenheit noch andere Personen beteiligt sind.
.Juli- Als einer der letzten Zengen Wird Land- gerrchtsrat Deuftchländer vernommen, der die Vernehmung der Angeklagten vorgenommen hat. Aus seinen Aeußerungen ergibt sich, daß die Angeklagten von Anfang an das Bcftreben hatten, von sich aus alles zu tun, was zur Befreiung der in Aachen Verurteilten beitvagen konnte. Danach wird Land-' Krichtsrat Dr. Sülflow vernommen, «der die Vernehmung in Wesel rührte. Der Zeuge bekundet, daß ihm von der Regierung zuerst der Auftrag geworden war, die belgischen Akten zu studieren, um sich ein Urteil zu bilden. Weiter bekundet Sülflow, daß er nach Durchsicht der Akten zu der Ueberzeugung kam, daß d:e Aachener nicht die Täter sein konnten, da die sogenannten Beweise doch recht hinkten. Die weitere Vernehmung ergibt nichts Wesentliches.
Swinemünde, 2. Juli. Die erste Torpedobootsfiottille hat ihren Standort verlassen und ist nach Pillau abgedampft. Von dort wird sie ihre Auslandsreise in die norwegischen Gewässer antreten Die zweite Torpedobootsflottille ist zu ihrer Auslandsreise nach Schweden ausgefahren.
Wien, 2. Juni. Das heute mittag über das Befinden des Bundeskanzlers Seipel Bulletin besagt, daß der Uebersiedelunq des Bundeskanzlers auf das Land in der nächsten Zeit nichts mehr im Wege stehe, da der Kranke sich in voller Genesung befinde. Damit entfällt die weitere Ausgabe von Berichten.
Genf, 2. Juli. Der hier verstorbene Italiener Carfaqni, Vertreter der italienischen Automobilwerke Fiat, ein geborener Genfer hat eine Summe von vier Millionen Schweizer Franken zur Gründung einer Kinderkrippe für italienische und Genfer Kinder hinterlassen. Seinen über 40 Angestellten hat er testamentarisch ein Legat vermacht, das für jeden einzelnen Angestellten so viel Monatsgehälter betragt, als er Jahre in der Filiale der Fiatwerke tätig ist
Rom, 2. Juli. Der frühere sozialistische Abgeordnete Angelia ist von 12 Unbekannten überfallen worden. Auf die Hilferufe des Abgeordneten eilten ihm ungefähr 20 Personen zu Hilfe und zwangen die Angreifer zur Flucht. Ein Bürger hat die Behörden von dem Anschlagsversuch in Kenntnis gesetzt. Eine Untersuchung ist eingeleitet.
Namur. 2. Juli. Bei einer Zirkusvorstellung sprang eine Löwin über das Gitter des Käfigs in den Zuschauerraum. Es entstand eine Panik, wobei einige Frauen und Kinder verletzt wurden. Die Löwin flüchtete in den nahen Wald, wo sie von Gendarmen erschossen wurde.
London, 2. Juli. „Daily Expreß" meldet, daß Polizisten bei der Towerbridge zusammengelegte Maschinengewehre und Lafetten im Gewicht von zwei Tonnen entdeckten. Sie fanden sie in zehn Kisten, die nach Amsterdam bestimmt und als Maschinen bezeichnet waren. Das Blatt sügt hinzu, daß die erste Sendung von 56 Maschinengewehren kürzlich erfolgreich von London in einer Barke auf ein fremdes Schiff gebracht wurde.
London, 2. Juli. Es ist kein Zweifel, daß die gestrige Konferenz über den Kanaltunnel zu einem ablehnenden Entscheid kam.
Cherbourg, 2. Juli. Hier kamen 70 amerikanische Bankiers an, die eine Rundreise durch Europa machen wollen.
Kopenhagen. 2. Juli. Mit Hilfe von dänischen Marinefliegern wurde das Wrack des gesunkenen Dampfers „Thor" gefunden. Durch Taucher konnten drei Leichen geborgen werden. Man nimmt an, daß das Unglück durch unzweckmäßiges Verstauen der Ladung im Verein mit zu plötzlichen Steuermanövern verursacht wurde.
Tokio, 2. Juli. Die amerikanische Botschaft wird von einem starken Polizeiaufgebot geschützt. Man befürchtet Demonstrationen sehr ernsten Charakters. Erregte Menschenmassen umlagern die Umgebung des Botschaftsgebäudes und stoßen Verwünschungen gegen die amerikanische Regierung aus. Die Blätter hier geben den Erörterungen über den japanisch-amerikanischen Streitfall großen Raum. Die Erregung des Volkes ist ungeheuer und wächst ständig. In mehreren Städten haben Massenversammlungen stattgefunden, in denen gegen die Ausschließung der Japaner protestiert wird. Taufende wandern zu den Heiligtümern, um Stärkung im Gebet zu suchen und die Hilfe der Götter gegen die von den Japanern als sichtliches Unrecht empfundene Behandlung seitens der Bereinigten Staaten an- zuflehcn.
Tokio, 2. Juki. Die japanische Polizei teilte dem amerikanischen Geschäftsträger mit, daß sie die gestern von einem jungen Mann von dem Platz vor -der amerikanischen Botschaft entfernte amerikanische Fahne unversehrt aufgefunden habe. Zwei seiner Mithelfer seien festgenommen worden. Da der japanische Außenminister bereits die Entschuldigung der japanischen Regierung zum Ausdruck brachte, wird der Vorfall allgemein als erledigt angesehen. Der Mann, der die amerikanische Flagge niedergeholt hat, wurde in Osaka verhaftet. Er soll Mitglied einer antibolschewistischen Organisation sein.
Milchpreis und Milchversorgung.
Nach einer langen Verhandlung zwischen den Vertretern der Württ. Milchbedarfsgemeinden und den Vertretern der landw. Organisationen, in der man sich über den Milchpreis nicht einigen konnte, hat das Schiedsgericht einen Preis von 20 Pfennig festgesetzt. Maßgebend hierfür waren in erster Linie die Erzeugungskosten des Landwirts. Wenn zu Friedenszeiten annähernd dieser Preis bezahlt wurde und damals schon der Landwirt kaum auf seine Kosten kam, so versteht auch der Nichtfachmann, daß unter den heutigen gesteigerten Produktionskosten ein Preis von 20 Pfennig angemessen ist. Erhält der Landwirt weniger, so wird in kurzer Zeit wieder ein Rückgang der jetzt nahezu auf den Friedensstand gehobenen Milcherzeugung eintreten. Es ist bekannt, daß die Landwirtschaft zur Zeit Getreide und Vieh zu 30 Prozent unter dem Friedenspreis abgeben muß, während alle Bedarfsartikel über Friedenspreis stehen und die Steuern und Versicherungslasten ins Ungemessene gesteigert sind. Wenn nun auch die Milch im Preise gedrückt wird, so geht der Landwirt in kurzer Zeit zu Grunde. Damit ist nicht nur die ausreichende inländische Milchversbr- gnn-g in Frage gestellt, sondern es wird auch die Industrie durch die erloschene Kaufkraft des Landvolkes den Jnlands- markt verlieren, auf dem doch bishr 70 Prozent unserer Jndu- striewaren Absatz fanden. Jedem Einsichtigen wird es «daher klar sein, daß man nicht allein vom landwirtschaftlichen, sondern auch vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus dem Landwirt für seine Produkte einen angemessenen Preis bezahlen muß. Jedenfalls ist die Milch mit 20 Pfennig viel Preiswürdiger als derzeit das Bier.
Eine Protestversammlung der Milcherzeuger.
Stuttgart, 2. Juli. Die heute in Stuttgart tagende Protest- Versammlung der Landwirte, bei der auch sämtliche einberufenden Organisationen vertreten waren, um über die wirtschaftliche Lage der württ. Milchproduzenten und die Regelung des Verkehrs mit Milch zu beraten, faßte nach ausführlichen Darlegungen des Berichterstatters, Oekonomierat Scherer, über die Aufhebung der Reichsmilchverordnung, über die Milchpreisbil- dung und Wer die Einfuhr ausländischer Frischmilch, und einer sehr lebhaften Aussprache, in der in wuchtiger Weise die Empörung der Landwirte darüber zum Ausdruck kam, daß es noch nicht möglich geworden sei, mit der Zwangswirtschaft endgültig zu brechen, ferner darüber, daß die Landwirtschaft bei der Milchpreisbildung kein Wort mehr mitzureden haben soll, folgende Beschlüsse: Das Württ. Ernährungsministerium dringend zu ersuchen: 1. daß Genehmigungen für die Durchführung von Zwangsmaßnahmen gegenüber den Milchproduzenten, wie sie in Z 1 der Reichsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit Milch vom 6. Juni 1924 vorgesehen sind, in Württemberg nicht erteilt werden, da die MilchversorgUng der Bevölkerung gesichert ist; 2. daß in Bälde bekannt wird, ob vom 16. Juli ab der Verkehr mit Milch völlig freigegeben wird; 3. dahin zu wirken, daß willkürliche Festsetzungen des Erzeugerpreises durch die Gemeinden bzw. städtischen Milchversorgungsämter unterbleiben und endlich der Verbraucherpreis in ein richtiges Verhältnis zum Erzeugerpreis gebracht wird; 4. daß die Milch- und die Milchprodukteneinfuhr aus dem Auslande eingeschränkt wird; 5. daß der Handel mit Vollmilch, Sahne und Magermilch vollständig frei wird.
Neuer Bau und Finanznot.
Ulm, 2. Juli. Nach einer Mitteilung der Bauäbteilung des Finanzministeriums verlangt der württembergische Staat von der Stadt Ulm eine Brandentschädigung für den „Neuen Bau" in Höhe von 200 000 Mark, um an einer anderen Stelle ein Amtsgebäude zu erstellen Die Stadt schließt daraus, daß der Staat sich seiner kulturellen Pflicht, das historisch unersetzliche Bauwerk wieder herzustellen, entziehen will. Der Ge- meinderat verwahrte sich in seiner Entschließung aufs schärfste gegen diesen Standpunkt. Die lilmer Landtagsabgeordneten sollen die Angelegenheit zu einer „Kleinen Anfrage" an die Regierung verwerten.
Die Programmrede des bäuerischen Ministerpräsidenten.
München, 2. Juli. Die Programmrede des neuen bayerischen Ministerpräsidenten ,var getragen von der Staatsidec in allen ihren Auswirkungen. Ob der Ministerpräsident vom Staat selbst, von den einzelnen Ländern oder von «der Familie sprach, ob er sich gegen den Marxismus wandte, immer wieder klang Las Bekenntnis zum Staaie, zur Gemeinschaft des Deutschen Volkes durch. Besonders bemerkenswert war «dies in seiner Einstellung zum Deutschen Reich. Seine Worte lauteten: ^Bayern ist der zweitstärkste Staat in unserem gemeinsamen Vaterland. Freudig bekenne ich mich zum Reich, zu seiner Ein
heft, Geschlossenheft und Größe und vor allem zu einem Programm «der Reichspolittk, das die Weltgeltung des Reiches in seinem Einfluß in der äußeren Politik wieder neu begründet, zielbewußt aufbaut und dauernd sichert. Was das Reich in dieser Richtung braucht, muß ihm gegeben werden. Ich sehe aber nicht für den inneren Aufbau des Reiches die Voraussetzung einer Gesundung und für die Freimachung aller dem Reich nützlichen in einer Unitarisierung der Staatsgewalt und Reichsverwaltung. Kraftvolle, in ihren eigenen Verhältnissen möglichst freie Einzelstaaten in innerer Hoheitsstellung sind ein besseres Fundament für die Reichsgröße und die Reichseinheit, wie sie in der zwangsmäßigen Vereinheitlichung nach der Weimarer Verfassung gegeben ist. Ich stehe, was «die neue Regelung «der Verhältnisse zwischen «den Einzelstaaten nnd dem Reich betrifft, auf dem Boden der Denkschrift, die von der Vorgängerin der gegenwärtigen bayerischen Regierung an die Reichs- regieruug gerichtet worden ist. Insbesondere betone ich, daß in irgend einer Form wieder eine höhere Verselbständigung unserer Eisenbahn und Post erreicht werden muß und Laß vor allem auch die Finauzhoheit des bayerischen Staates und seine eigene Finanzverwaltung, soweit es sich irgend mit den Bedürfnissen des Reiches und seiner gesunden Entwicklung verträgt, wieder zurückgewonnen werden müssen. Wenn ich mich zu einem föderativen Aufbau des Deutschen Reiches und zwar einem großdeutschen Reiche bekenne, so bin ich mir «dabei bewußt, «daß nicht in allem und jedem, was Gehalt und Form betrifft, alles wieder so gestaltet werden kann, wie es vor dem Jahre 1914 im Geiste Bismarckscher Prägung der Fall gewesen ist. Die einzelnen Staaten und das Reich müssen in gegenseitigem Vertrauen und in der Abwägung der gegenseitigen Lebensinteressen sich verstehen lernen und wechselseitig für einander sorgen. Konflikte zwischen «den einzelnen Staaten und dem Reich sind für beide Teile vom Uebel. Da aber, wo Lebensnotwendigkeiten Bayerns es verlangen, ohne daß dadurch das Reich selbst in seinem geschloffenen Bestand und in seiner Machtstellung nach außen gefährdet «wird, gehe ich auch einem Konflikt nicht ans dem Wege. Besteht in Berlin, was ich annehmen möchte, der gute Wille zur Verständigung und zum Ausgleich, wie er bei mir und uns besteht, dann wird es zu unangenehmen Auseinandersetzungen nicht kommen."
Um die Strafverbüßung Pöhners.
München, 2. Juli. Zu der Blättermeldung, wonach dem Landtag ein Antrag des Staatsanwalts auf Verhaftung -des völkischen Abgeordneten Pöhner zum Zwecke der Strafverbüßung zugegangen sei, erfährt die Korrespondenz Hofsmann von maßgebender Stelle, daß die Staatsanwaltschaft bereits am 3. Juni beim Justizministerium den Antrag stellte, beim Landtag die Genehmigung zum Vollzug der gegen Pöhner vom Volksgericht München 1 am 1. April 1924 erkannten Festungsstrafe einzuholen. Der Antrag wurde vom Justizministerium dem Präsidium des Landtags zugeleitet mit dem Ersuchen, eine Beschlußfassung des Landtages darüber herbeizuführen. Ein Antrag auf Genehmigung zur Verhaftung Pöhners wurde nicht gestellt. Wird dem Antrag auf Genehmigung zur Einleitung des Strafvollzugs seitens des Landtags «stattgegeben, so wird vor der Durchführung des Strafvollzugs noch die Haftfähigkeit Pöhners zu prüfen sein.
Zur Rückkehr der Ausgewiesenen.
Berlin, 3. Juli. Der Reichstagsausschuß für die besetzten Gebiet hat gestern «eine Entschließung angenommen, in «der er die Ansgewiesenen begrüßt, «denen endlich die Rückkehr ermöglicht werde. Der Ausschuß gibt der bestimmten Erwartung Ausdruck, daß alsbald allen Ausgewiesenen und Gefangenen Heimat und Freiheit und die Rückkehr in ihre frühere Berufstätigkeit wiedergegebenen wird. Ferner erneuerte der Reichstagsausschuß «die Forderung, daß die Besatzuugsbehörden dieses Werk der Menschlichkeit und -der Verständigung der Völker fördern mögen. Alle Ausgewiesenen werden jedoch gebeten, nicht überstürzt, ohne daß «die vorbereitenden Hilfsmaßnahmen sich auswirkeu können, zurückzukehren, da die Not dadurch nur größer würde.
Belgische Borspanndienste für Poincare.
Berlin, 2. Kuli. Zu den letzttägigen Aeußerungen der belgischen Presse gegen Deutschland schreibt -das Organ Dr. Stresemanns, die „Zeit", die liberalen und nationalistischen Zeitungen Belgiens überböten sich geradezu in Verdächtigungen Deutschlands. Neben aufreizenden Ueberschriften fänden sich faustdicke Unwahrheiten aller Art, sowie Alarmrufe der belgischen Schwerindustrie^ -die eine wirtschaftliche Erstarkung Deutschlands fürchte. Man habe die Empfindung, daß die Richtung Poincares sich jetzt bemühe, «die öffentliche Meinung Belgiens gegen Herriot ausznstacheln. Bedauerlich sei, daß sie dabei anscheinend in Uebereinstimmung mit gewissen maßgebenden Kreisen Belgiens handle. Belgien sei in letzter Zeit geradezu bemüht, eine Verständigung zwischen dem Frankreich Herriots und Deutschlands zu sabotieren. Die Vorgänge in Brüssel erforderten jedenfalls gegenwärtig stärkste Aufmerksamkeit aller beteiligten Kreise.
Strafanträge Breitscheids.
Laut einer Meldung des „Vorwärts" hat der Abgeordnete Breitscheid gegen den General von der Goltz bei der zuständigen Strafkammer Strafantrag «gestellt, weil von der Goltz auf einer Tagung der vaterländischen Verbände, die Behauptung ausgestellt haben soll, Breitscheid habe die Ernennung des Generals Rollet zum französischen Kriegsminister betrieben, und er sei für die Note Wer die Militärkontrolle mitverantwortlich. Ebenso habe Dr. Brcitscheid gegen die „Mitteldeutsche Rundschau" in Leipzig Strafantrag gestellt, weil das Blatt die Mitteilung seiner Unterredung mit dem französischen Ministerpräsidenten Herriot mit der Ueberschrift versah: „Der Landesverrat Breitscheids".
Klopstock-Gedenkfeier.
Hamburg, 2. Juli. Anläßlich des 200jährigen Geburtstages Klopstocks fand heute mittag ans dem Ottenser Friedhof in Altona am Grabe des Dichters eine Gedenkfeier in Anwesenheit von Vertretern der Altonaer Behörden, «des Hamburger Senats und einer Reihe von Künstlern und Sch riftstellern usw. statt.
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