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-Wtrmnent der Entente sei, das für Deutschland günstige Vev> nnLarungen enthalte. Würde man deutscherseits glatt ab leh­nen, so würde das die Eitelkeit der Amerikaner tödlich der-, letzen, nachdem das deutsche Volk zuerst nach einem solchen Gutachten verlangt habe. Man müsse versuchen, aus dem Gut­achten das Beste zu rnachen. Die Debatte endete mit der An­nahme eines Antrages der Regierungsparteien, der auch die Negierung zustimmen wird, daß zur llebertragung des Be­triebes der Reichsbahn an eine Konzessionsgesellschaft ent­sprechend der Anlage 4 zum Bericht des ersten Sachverständi­genkommissars und gemäß tz 6 des Staatsvertrages über den llebergang der Staatseisenbahnen auf das Reich die Zustim­mung Bayerns und der anderen Länder notwendig ist, ein rein unitarisch-internationales Konirollsystem abzulehnen und, wenn der Gesetzentwurf zum Vollzug des Sachverständigen­gutachtens eine Aenderung der Bestimmungen der Reichsver- sassung enthalten sollte, die Beobachtung der dann gegebenen Voraussetzungen für eine veränderte Gesetzgebung zu beachten ist. Ferner wurde ein Antrag der Bayerischen Volksparter eingebracht, der loyale Erfüllung der im Staatsvertrag ent­haltenen Bestimungen fordert, und der auch für die Beamten volle Aufrechterhaltung der ihnen gegebenen Sicherungen ver­langt.

Verlängerung der Micum-Vcrtrage.

Köln, 1. Juli. DieKölnische Zeitung" erfährt aus Düs­seldorf: Die Verhandlungen zwischen der Sechserkommission und der Micum führten gestern nacht 11 Uhr zu folgender Vereinbarung: Das Abkommen gilt vom 1. 7. bis zur In­kraftsetzung des Sachverständigengutachtens, kann jedoch beider­seits mit jedem Monatsanfang mit einer Frist von zehn Tagen gekündigt werden. Die Bestimmungen des heutigen Vertrags sind dieselben wie diejenigen des Abkommens vom 15. 4. mit folgender Aenderung: a) Die laufende Kohlensteuer wird auf 75 Pfennig festgesetzt, b) Die Ein- und Ausfuhrabgaben (Ver­kehr mit dem Ausland), sowie die Zu- und Ablaufgebühren (Verkehr mit dem unbesetzten Gebiet, Konzerne, Zechen) wer­den auf die Hälfte herabgesetzt, c) Die Verkehrsabgabe für Nebenprodukten wird auf folgende Hundertteile der Herstel­lung festgesetzt: Auf 10 Prozent für Benzol (wie bisher), 6 Prozent für Pech (statt wie bisher 10), 8 Prozent für schwefel­saures Ammoniak und die übrigen Nebenprodukte (statt wie bisher 10). Die unter ac festgesetzten Ermäßigungen er­halten rückwirkende Kraft vom 15. 6. an. Für die Streikzeit vom 1. 5. bis 7. 6. einschließlich wird die an Reiparationsstoffen zu liefernde Menge auf 27 Prozent der Nutzförderung der Ze­chen in diesem Zeitraum ermäßigt. Vor der Unterzeichnung des vorstehende»: Abkommens machte die Sechserkommission ausdrücklich darauf aufmerksam, daß die Verlängerung des Ab­kommens für August von der Möglichkeit der Finanzierung abhänge. Sie wird in den nächsten Tagen mit der Regierung verhandeln. Sie behielt sich der Micum gegenüber vor, falls diese eine Finanzierungsmöglichkeit nicht ergeben, den Vertrag alsbald zum 31. 7. zu kündigen.

Die Belastung des rheinisch-westfälischen Bergbaues durch die Micumverträge -bewirkte, daß die Preise für westfälische Steinkohle -den Preisstand in dem unbesetzten Deutschland stark überschritten. Die westfälischen Kohlenpreise liegen aber auch nicht unerheblich über Len englischen Preisen Infolgedessen traten für den -westfälischen Steinkohlenbergbau sehr starke Absatzschwierigkeiten ein, die durch das allgemeine Darnieder­liegen des deutschen Wirtschaftsleben verstärkt wurde. Der westfälische Steinkohlenbergbau wird sich daher gezwungen sehen, zur Behebung der Absatzschwierigkeiten einschneidende Maßnahmen zu treffen. Diese können entweder in Betriebs­einschränkungen oder einer kräftigen Preissenkung bestehen. Es ist zu hoffen, daß der Bergbau den zweiten, wirtschaftlich und innerpolitisch richtigeren Weg Leschreitet, also die Brenm- stoffpreise stark abbauen wird. Hierbei ist nicht zu verkennen, daß die Belastung, die der westfälische Steinkohlenbergbau durch die Micumverträge erfuhr, insofern noch verstärkt wird, als die Abwälzung eines Teils der Belastung auf die Ver­braucherschaft durch die Prcisstellung nunmehr wegfallen muß. Der Bergbau wird insbesondere infolge der Verzinsung der bisher angelaufenen Verschuldung auch weiterhin mit wachsen­den Verlustpreisen arbeiten müssen, um die gegenwärtige schwere Krise zu überwinden.

Zu den Micum-Verhandlungen.

Berlin, 1 . Juli. In einer amtlichen Mitteilung über den außerordentlich schwierigen Verlauf der Micum-Verhandlungen wird nochmals an den Vorschlag der Reichsregierung erinnert, an Stelle der Abmachungen zwischen der Micum und den Koh­

lenzechen Vereinbarungen zwischen den beteiligten Regierungen treten zu lassen, der bekanntlich abgelehnt worden war, obwohl die Reichsregierung in Aussicht stellte, daß sie selbst die Koh­lenlieferung wieder übernehmen und an der Finanzierung Mitwirken würde. Bei den jetzigen Verhandlungen zeigte sich sofort, daß die Micum die Möglichkeit einer Beteiligung Frankreichs und Belgiens an der Finanzierung der Kohlenlie­ferungen nicht verfolgen, sondern im wesentlichen auf der un­veränderten und unbegrenzten Verlängerung der Micumver­träge bestehen wollte. Die von der Micum angebotenen Er­leichterungen machten insgesamt nur etwa ein Zehntel der ge­samten Micumlasten aus, wobei die Micumverträge bis zum Inkrafttreten des Sachverständigengutachtens oder bis 1. Ok­tober verlängert werden sollten. Dieses Verlangen haben die Kohlenzechen mit Rücksicht auf ihre durch die siebenmonatigen Micumlasten zerrütteten Finanzen nicht annehmen können, da sie eine weitere monatliche Belastung von 60 Millionen Mark nicht mehr tragen können. Die Reichsregierung ihrerseits konnte durch den Abbruch der Verhandlungen nicht das besetzte Gebiet neuen Sanftionen, Willkürakten und Betriebsstillegungen aussetzen lassen, was auf die gesamte politische Situation kurz vor dem Zusammentritt der Londoner Konferenz die verhäng­nisvollsten Folgen hätte haben müssen. Sie hat sich daher dem Kohlenbergbau gegenüber bereit erklärt, für Juli die Hälfte der Micumlasten unter der Voraussetzung weiterer Erleichte­rungen zu übernehmen. Eine Beihilfe für eine längere oder gar unbegrenzte Zeit kann bei der Finanzlage des Reiches nicht verantwortet werden. Die Reichsregierung hat noch während der Verhandlungen die französische und belgische Regierung von der Tatsache dieser finanziellen Beihilfe unterrichtet und um eine entgegenkommende Weisung an die Micum gebeten. Die Micum hat jedoch nur zugestanden, daß die Verträge je­weils zum Monatsschluß gekündigt werden können. Die -amt­liche Note wendet sich schließlich entschieden gegen die Auffas­sung, daß es sich bei den Verhandlungen in Düsseldorf ledig­lich um technische Fragen handelt, und betont, daß ein Kon­flikt in der Micumfrage die weiteste Auswirkung auf die all­gemeine Politik gehabt hätte. Die Reichsregierung hat der Sechserkommission anheimgegeben, das Abkommen schon jetzt auf den 31. Juli zu kündigen.

Graff-Prozetz.

Stettin, 1. Juli. Es wird zuerst Hauptmann Kollatz ver­nommen, der von der Tat zuerst von Schwirrst erfuhr, als dieser Urlaub haben wollte. Zeuge bestätigt die Aussage des Leutnants Sander bezüglich der Protokolls, das aufgesetzt wurde, um Frau Reinhardt zu beruhigen, das aber den Bel­giern nicht ausgeliefert werden sollte. Kollatz begab sich dann später nach Berlin ins Ministerium, um seine sofortige Ver­setzung aus dem besetzten Gebiet zu beantragen und um dann vom unbesetzten Gebiet Schritte zu unternehmen, die dazu führen sollten, Leutnant Reinhard und Genossen aus der Haft zu -befreien. Die richtigen Täter sollten sich dann stellen. Zu einem erneuten Zwischenfall kommt es, als Kollatz sich außer­ordentlich günstig über den Charakter der Angeklagten äu­ßert. Der Torsitzende weist aber dabei darauf hin, Laß sich in ihren Aussagen zahlreiche Widersprüche ergeben haben, und daß es demnach mit der Wahrheitsliebe doch nicht so weit her sei. Hierauf wendet sich der Angeklagte Kaws an Kollatz und bittet ihn, doch nicht mehr Gutes über sie zu sagen, sie seien aj doch nur Lügner, worauf der Vorsitzende darauf hinweist, daß die Angeklagten doch schließlich als Mörder hier vor Ge­richt ständen, so daß man ihnen nicht etwa eine besondere Be­lobigung für ihre Tat aussprechen könnte. Der Angeklagte Schwirrst erklärt darauf, man möge über sie Lenken, wie man wolle; er nehme die Strafe auf sich, die ihm zudiktiert werde. Aber sein Ehrgefühl lasse eine solche Behandlung, wie sie ihnen hier zuteil werde, nicht zu.

Sturmlauf der Nationalisten gegen Herriot.

Paris, 1 . Juli. Den französischen Militaristen ist die deut­sche Antwortnote ein schwerer Fall. Solange man die Kon­trolle der deutschen Rüstungen verlangte, konnten fantastische Schilderungen in Umlauf gesetzt werden. Die nationalistischen Organe begründeten ihre Propaganda für die Aufrechterhal­tung der 18monatlichen Dienstpflicht in Frankreich und für die Massen-Herstellung von Kanonen und Flugzeugen damit, daß Deutschland insgeheim zum Kriege rüste. Jetzt droht diesen Hetzern, die im Solde der Geschützfabrikanten stehen, eine Nie­derlage. Da sie die Gefahr voraussehen, bereiten sie sich zu einer neuen Offensive vor. Ihr neuestes Schlagwort lautet, daß die deutsche Note unannehmbar sei und daß eine Regie­rung, die sich mit diesen Manövern Stresemanns abfertigen

lasse, Frankreich in Gefahr bringe. In den Wandelgangen der Deputiertcnkammer konnte man heute nachmittag verneh­men, daß die Nationalisten zu einem großen Angriff auf Her­riot Vorgehen wollen. Nächste Woche werden sie ihn inter­pellieren. Am 8. Juli wird der poincaristische Senator Japy im Senat dem Ministerpräsidenten einige auf die auswärtige Politik und die Entwaffnungsnote bezügliche Fragen stellen. Zwei Tage nachher kommen die Nationalisten in der Kammer zum Wort. Durch diese Taktik will die Minderheit in Kam­mer und Senat Herriot in eine Verteidigungsstellung drücken, um ihn vor seiner Abreise nach London Versprechungen ab- zuzwingen, welche vielleicht den Verständigungsplan Macdo- nalds zum Scheitern bringen könnten. Auf dieses Ziel arbeiten die Nationalisten hin, wenngleich es nicht wahrscheinlich ist, daß sie Erfolg haben werden. Ihr Führer Poincare souffliert ihnen, daß sie von Herriot verlangen müssen: Keine Verminde­rung der Reparationsschuld, keine Einschränkung der Machtbe­fugnisse der Reparationskommission, keine Preisgabe des Ar­tikels 18, dessen sich Poincare bediente, um die Ruhr zu besetzen, keine Zusage betreffs der Räumungsfristen, welche nach Poin- cares Standpunkt noch nicht zu laufen begonnen haben. Wenn Herriot diese Forderungen ganz oder teilweise vertreten würde, so ginge seine Reparationspolitik in die Brüche. Es wird aber den Ministerpräsidenten noch ein schweres Stück Arbeit kosten, der Minderheit erfolgreich entgegen zu treten. Um die Natio­nalisten in Schach zu halten, beabsichtigt Herriot eine parlamen­tarische Untersuchung der nach Abschluß des Waffenstillstandes bis zum 11. Mai 1924 betriebenen Reparationspolitik Frank­reichs durchführen zu lassen. Aus dem Ergebnis einer solchen Untersuchung, welche von den besten Kennern des Parlaments vorgenommen werden soll, wird die öffentliche Meinung er­fahren, welche Richtlinien eher dem Endziel, nämlich der Her­einbringung deutscher Leistungen zujührten: die Poincaristische Gewaltpolitik oder die internationale Verständigung und Wie­derherstellung der interalliierten Front. Herriot -bekennt, daß er die nationalistische Opposition nur durch ein überzeugendes und niederschmetterndes Beweismatettal zurückwerfen kann. Unter der Flagge des Patriotismus fällt ihm die Hetzpresse in den Rücken und beunruhigt so durch Alarmmeldungen über deutsche Kriegspläne die öffentliche Meinung. Gleichzeitig warnt sie Herriot, irgend einer der Parteien des deutschen Parlaments Vertrauen zu schenken. Eine Herriot nahestehende Persönlichkeit äußerte sich heute, der Ministerpräsident wird erst dam: ruhig arbeiten können, wenn er einige der dunklen Punkte der Außenpolitik Millerands und Poincares ans Licht gezogen hat. Millercmd wird mit Herve und einigen natio­nalistischen Deputierten ein Movgenblatt herausgeben, das den Kampf gegen das Kartell führen soll.

Nollets Nachfolger.

Patts, 1. Juli. Im Laufe des heutigen Ministerrats wurde auf Beschluß des Kriegsministers, General Rollet, General Walsh zum Präsidenten der Interalliierten Militär-Kontroll- Kommission in Berlin ernannt. Ferner prüfte der Ministerrat die militärischen Titel des während des Krieges gemaßregelten und in Len Ruhestand versetzten Generals Serrail, seine Wahl als Führer der dritten Armee in der Marneschlacht und als Oberkommandierender der Alliierten in Saloniki und kam zu dem Beschluß, General Serrail auf Grund seiner Verdienste Wieder auf die Liste der aktiven Offiziere ohne Altersgrenze zu setzen. Ein entsprechender Gesetzentwurf wird vom Kriegs- Minister morgen in der Kammer eingebracht werden.

Französische Presscstimmcn zur deutschen Note in der

Entwaffnungsfrage.

Patts, 1 . Juli. Die Aufnahme der deutschen Note in der Entwaffnungsfrage in der Morgenpresse ist sehr verschieden. Einige Blätter lasten die Absicht, Mißtrauen z» säen, nur zu deutlich erkennen. So schreibtGaulois", seitdem infolge der Wendung der französischen Politik in Deutschland die Anwen­dung des Gendarms nicht mehr befürchtet werde, der Deutsch­land jeden Augenblick ins Gedächtnis rufe, daß es besiegt sei, habe es seine ganze Anmaßung, seinen ganzen Zynismus wieder gesunden.Echo de Patts" hält die Note für unver­ständlich und mit Fußangeln versehen. AuchJou rnal"

Versäumte Abonnements

auf dmEnztäler"

können bei allen Postanstalten, Agenturen, sowie bei der

Geschäftsstelle desEnztäler" nachgebolt werden. Erschienene Nummern werden, soweit vorrätig, nachgeliefert.

ßDer Tanz um das goldene Kalb

Kj Von Erica Grupe-Lörcher

(Nachdruck verboten.)

And zum Beweise, wie richtig er geurteilt, hatte er ihr flüchtigen Einblick in seine Bücher gegeben. In denselben erwies sich allerdings eine erstaunlich schnell anwachsende Praxis. Zyria wußte auch aus Unterhaltungen in den Ge­sellschaften, daß Frank Barry, unterstützt durch mehrere sehr glückliche, gewagte Operationen und einige erfolgreich behan­delte, anscheinend verzweifelte Fälle in ganz guten Familien, schnell an Ansehen und Auf gewann. Allerdings hatte er alle seine Patienten, die er mit so glücklicher Hand behan­delte, im Hause des Geheimrates gesellschaftlich und per- sönlich kennen gelernt.

«Kennst du eigentlich die Mutter von Frank Barry, Onkel?' fragte Zyria jetzt plötzlich aus ihrem Sinnen heraus.

«O ja, Kind! Durch deine verstorbenen Eltern traf ich sie wiederholt. Ich kann aber nicht sagen, daß ich sie beson­ders liebe, sie ist mir zu trocken und nüchtern, auch in ihrer ganzen Denkweise. Sie beeinflußt ihren Sohn durch eine allzugroße Ueberwerkung des Geldes und alles Aeußerlichen, eine Egoistin vom Scheitel bis zur Sohle!' And im stillen setzte er hinzu: .And der Sohn ist ein gelehriger Schüler darin!'

Das junge Mädchen senkte den Kopf. Das war ihr aus der Seele gesprochen. Die Art, wie die Mutter ihren Sohn beherrschte und noch in allem zu bevormunden suchte, hatte ihr wenig gefallen. Mit schwerem Herzen war sie von dem Besuche geschieden. Bon ihrer Iugendheimat batte sie in diesem Aüse keinen frischen Absenker gefunden. Keinen Port, in den (sie sich flüchten konnte, wenn ihr das gesell- schaMche Getriebe' im Hause des Geheimrakes zu stach, zu

entnervend wchde-! Mit Harker Hand würde diese

immer so berechnende Frau ihren Sohn zurückzuhalten su­chen, wenn er. die-Absicht trug, ein unvermögendes Mädchen zu seiner Lebensgefährtin zu machen-!

And als habe er ihre tiefsten Gedanken erraten, äußerte der Rechtsanwalt plötzlich halblaut: «Ich bin nur gespannt, wie sie sich verhalten wird, wenn Frank Miene macht, sich eine Frau zu suchen!' ,

Ein feiner hoher Champagnerkelch, den ^nria soeben in

der Hand hielt, um ihn zu den andern auf eine Seite des Büfetts zu räumen, zitterte. Es war ihr wie ein Schlag aufs Herz gewesen. Was rührte Onkel Forgiß plötzlich an ihren tiefsten Gedanken? War er ein Hellseher? Im ersten Augen­blick hatte ihr Kopf unwillkürlich emporzucken wollen. Aber nun senkte sich ihr Blick.

«Scheint es dir nicht auch, als ob Frank sich mit der Absicht trägt, sich zu verheiraten?'

Zyria hob unter Herzklopfen den Blick. Sie hatte das dunkle Gefühl, daß irgendeine Entscheidung für sie komme. .Warum fragst du mich das?'

.Ich habe den Eindruck bekommen, Zyria.'

Sie schlang die Hände ineinander. Ahnte er, wußte er, daß Frank sie neulich in einem unbeobachteten Moment, als er sie durch seine ganze Wohnung führte und seine Mutter nicht im gleichen Zimmer anwesend war, an sich gerissen und geküßt hatte!?

Stürmisch, alles Widerstreben niederreißend, jedes eigene Bedenken überrennend! Wenige, kurze, selige, ach, so himm­lisch glüchsiche Sekunden des Weltenrückkseins!

Wußte Onkel Forgiß davon und hatte vielleicht Frank ihm als ihrem Bormunde Mitteilung gemacht und wegen ihrer gemeinsamen Zukunft gefragt --?

Der Rechtsanwalt reckte sich empor. Es lag eine Hal­tung in seiner Bewegung, als müsse er sie innerlich kräftigen. Aber Zyria sah es ihm nicyk an, wie schwer ihm diese Augen­blicke wurden. .Ich hatte in den letzten Tagen wiederholt Gelegenheit durch Zufall, Frank in Begleitung einer jungen Dame zu sehen- Es war Fräulein Birgina Meß- mer-!'

Zyria gab keine Antwort, trotzdem er eine Pause machte.

.Ja, es war jedesmal ein ganz offensichtlicher Zufall. And ich gewann jedesmal den Eindruck, daß es sich zwischen Frank und Fräulein Virginia um ein wohlverabredetrs Rendezvous handele! Das eine Mal konnte ich genau ver­folgen, wie er bereits eine Zeiklang auf sie wartete, als sie erschien, ihr sehr erfreut die Hand reichte, und beide dann

im eifrigen Gespräche weikerschlenderten-!'

.And du glaubst, Frank würde-, Frank würde sich

mit Fräulein Meßmer verloben, Onkel?' Sie sagte es ganz mechanisch, weil es ihre Gedanken waren. Aber Zyria hatte in ihrem Herzweh nur gesprochen, weil Onkel Forgiß sie klar und fest ansah-. !

Es senkte sich wie ein schwerer Alp ans sie. Wie Blei sanken ihre Glieder herab. And durch die unklar ringenden Gedanken würgte sich ein großer und heißer Schmerz-!

Frank betrog sie! Er hinkerging sie, spielte mit ihr! Trieb ein doppeltes Spiel!

Sie hätte in der Sekunde, da er sie neulich heimlich an sich riß, um sie zu küssen, ihr Herzblut für die Aeberzeugung hingeben können, er meine es ehrlich, sei ihr wahrhaft zu­getan. Der mit einem gewissen Stolz ihr gegebene Einblick in seine neue Einrichtung und seine Geschäftsbücher geschähe Mit dem noch unausgesprochenen Hinweis: .Freue dich mit nur, denn bald kann ich dir einen Platz an meiner Seite bieten.'

Die Bestürzung, die sich in den Zügen von Zyria malte, befestigte ihn in seiner Aeberzeugung, sie hege ein tieferes Interesse für Frank. And so bitter schwer es ihm wurde, ^*.-?^eiken die Augen durch seinen Hinweis öffnen zu müssen, so sehr sah er die Notwendigkeit ein, wenn sie nicht durch Frynk selbst eines Tages in brutalster Form vor die nackte Tatsache seiner Verlobung gestellt werden sollte.

.Du meinst, Onkel Forgiß, er würde sich mit Fräulein Meßmer verloben?' Sie fragte es abermals mit blassen Zippen. «Aber vielleicht spielt sie auch mit ihm nur. Sie gilt für sehr kokett und auch ich habe den Eindruck, daß sie sich gerne in dem Rufe spiegelt: sehr viele Verehrer zu Füßen zu haben -

Der Rechtsanwalt sah ihr einen Moment still in die Augen. Draußen hatte sich die Sonne wieder hindurchge- rungen, und das neckische Schneegestöber vertrieben, das sich vorhin ganz unzeitgemäß und respektlos während des Ständchens in die Trompeten und Hörner des musizierenden Vereins gesenkt hatte. Sonnenstrahlen huschten wieder itt das Zimmer und legten sich weich und umschmeichelnd auf die junge Mädchengestalk. .So lieb ist sie!' dachte Forgiß, «so unendlich lieb und anschmiegend und sympathisch! Wie ist es möglich, daß Frank an ihr vorübergehen kann?'

Und er verglich den voll aufgeschlagenen offenen, guten Blick aus den schönen blauen Augen von Zyria mit den eigen­artig-interessanten Gesichtszügen von Virginia Meßmer mit ihren verheißenden Glückseligkeiten, ihren Heimlichkeiten

und Anberechenbarkeiten-!

(Fortsetzung folak.