den Kreisen der Linken herrscht über den Wahlausfall leb­hafte Bewegung. Es werden alle Anstrengungen gemacht, um eine Zersplitterung der Stimmen der Linken durch Beibehal­tung von zwei Kandidaturen zu verhindern. Man versucht nun, heute abend den Senatspräsidenten Doumergue zu be­wegen, morgen nicht zu kandidieren.

Paris, 13. Juni. Nachdem Senatspräsiderrt Doumergue sich nicht bereit erklärt hat, seine Kandidatur für die Präsi­dentschaft zurückzuziehen, haben die zum Kartell der Linken ge­hörenden Parteien beschlossen, die Kandidatur Painleves auf­recht zu erhalten. Die sozialistische Kammergruppe wird also ebenfalls für Painleve stimmen. Die sozialistische Kammer­fraktion läßt Mitteilen, daß sie unter keinen Umständen für den Senatspräsidenten Doumergue als Präsidenten der Re­publik stimmen werde. Dagegen hat die Senatsgruppe der republikanischen Union (Gruppe Poincare) eine Demarche bei dem Senatspräsidenten Doumergue unternommen, um ihn zu ersuchen, er möge offiziell seine Kandidatur für die Präsident­schaft der Republik aufstellen.

Paris, 13. Juni. Angesichts des Ausfalls der Vorwahlen

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Die trauernden Hinterbliebenen.

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Die spanisch-italienische Verbrüderung.

Aus Madrid wird den Pariser Abendblättern gemeldet: Der Ministerrat von Madrid hat im Rathaus zu Ehren des italienischen Königspaares ein großes Frühstück gegehen, dem ein Empfang folgte. Der Bürgermeister von Madrid und der König von Italien haben Trinksprüche auf die ständig zu­nehmende Freundschaft zwischen den beiden Völkern ausge­bracht. Vorher hat der italienische König einer Truppenschau in Charabanchel beigewohnt. Um vier Uhr nachmittags begab er sich im Wagen nach Barcelona, von wo er sich mit seiner Begleitung nach Italien einschiffen wird.

A« die Adresse Frankreichs.

London, 13. Juni. Sir John Simon erklärte in einer Rede, die er in Wales gehalten hat, es gebe in Europa eine große Nation, die offenkundig die im Frisdensvertrag nieder­

gelegten Grenzen überschreite und sich in einem anderen Lande ohne Recht und nur nach eigenem Gutdünken festsetze. Diese sehr ernste Tatsache werde dadurch noch ernster, wenn man sich vergegenwärtige, daß diese Ungesetzlichkeit ohne wirksamen Protest der Mächte andauere. Man habe gehofft und ge­glaubt, daß der Weltkrieg zu einer großen Verminderung der Rüstungen führen werde. Tatsächlich aber seien heute in Eu­ropa 1 Million Bajonette mehr als 1914 vorhanden und es gebe jetzt Unterseeboote in der Größe von Kreuzern. Zum ersten Mal in der Weltgeschichte habe es die Demokratie in ihrer Macht, das Schicksal der Welt zu bestimmen.

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