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13S.

Reuenbürg, Freitag, den 6. Juni 1S24.

82. Jahrgang.

Deutschland.

Weimar, 5. Juni. Infolge Unterbrechung der Sitzung durch kommunistische Lärmszenen vertagte sich der thüringi­sche Landtag bis zum 17. Juni. ^ ^

Berlin, 5. Juni. Die Arbeiterschaft der Reichsbahn trat durch ihre Großorganisationen an das Reichsverkehrsministe­rium mit der Forderung auf eine allgemeine Erhöhung der Löhne heran. Nach sorgfältiger Prüfung, in welchem Ver­hältnis die Löhne der Reichsbahnarbeiter zu den in der ver­gleichbaren Privatindustrie bezahlten Löhnen stehen, kam das Reichsverkehrsministerium zu dem Ergebnis, daß von rund 400 000 Arbeitern etwa zwei Drittel im Vergleich mit den Bezügen der Privatarbeiter keineswegs ungünstiger gestellt sind nn dauch mit den Bergarbeitern annähernd gleich stehen, daß dagegen für das letzte Drittel durch eine Erhöhung der bestehenden Ortslohnzulage ein Ausgleich noch zu schaffen sei. Obwohl hiernach ein Grund für eine allgemeine Lohnerhö­hung kaum vorlag, so wurde doch eine solche in mäßigem Um­fange angeboten und die Bereitwilligkeit zu einer stärkeren Steigerung der Handwerkerlöhne ausgesprochen. Dieses Ent­gegenkommen erschien den Gewerkschaftsvertretern nicht aus­reichend und auch eine eindrucksvolle Darlegung der zwingen­den allgemeinwirtschaftlichen Notwendigkeiten durch Mitglie­der der Reichsregierung, die unter dem Vorsitz des Reichskanz­lers gestern nachmittag den Gewerkschaftsvertretern einen Empfang gewährten, vermochte deren Auffassung nicht zu ändern. Die Verhandlungen sind darnach leider ohne Er­gebnis geblieben. Der Reichsverkehrsminister wird sich nun genötigt sehen, die als notwendig anerkannten Lohnverbesse­rungen von sich aus anzuordnen.

Berlin, 4. Juni. Der Reichstagspräsident hat dem kom­munistischen Abg. Remmele, der gestern für 20 Sitzungstage ausgeschlossen wurde, auch das Betreten des Reichstagsgebäu- des brieflich untersagt. Da ihm dieser Brief nicht zugestellt werden konnte, weil er unauffindbar war, wird an dem Por­tal des Reichstags eine Abschrift des Briefes bereit gehalten, die Remmele sofort überreicht werden soll, falls er das Haus betreten will. Er soll dann an der Betretung des Hauses verhindert werden. In derselben Weise ist im vorigen Reichs­tag Präsident Loebe vorgegangen, als er damals gleichfalls den Abg. Remmele auf 20 Sitzungstage ausschloß. Ob der Abgeordnete Remmele nicht etwa über Nacht im Reichstags­gebäude geblieben ist, hat nicht festgestellt werden können.

Berlin, 5. Juni. In Verbindung mit der Aufdeckung eines Attentatsplanes, der bei der Denkmalseinweihung des Garde-du-Corps zur Ausführung gelangen sollte, ist die Ab­teilung 1a des Berliner Polizeipräsidiums weiteren verbreche­rischen Absichten der Kommunisten ans die Spur gekommen. Nach den bisherigen Untersuchungsergebnissen ist die Absicht der Kommunisten auch dahin gegangen, Attentate gegen her­vorragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Aus­führung zu bringen, so auch gegen den Präsidenten der Pro­vinz Hannover, Noske.

Kommunistische Waffenschiebungen.

Leipzig, 5. Juni. Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik befaßte sich in dreitägiger Verhandlung mit den kommunistischen Waffenschiebungen in Thüringen im No­vember vorigen Jahres. Angeklagt waren Mechaniker Schmidt, Korrespondent Hotopp, Maschinenarbeiter Kroll, Bauarbeiter Banncrt, Ingenieur Pries, Maler Bothe, die Stenotypistin Clasien, Schlächtermeister Rätz und Gastwirt Alartini, sämtlich aus Berlin. Nach dem von dem Gericht festgestellten Sachverhalt sind anfangs November von Ange­hörigen der Kommunistischen Partei in Thüringen ganz er­hebliche Waffeneinkäufe getätigt worden und zwar zu dem Zweck, ein hochverräterisches Unternehmen vorzubereiten. Die Waffenlager wurden zunächst nach Hamburg und dann nach Berlin weitergcleitet. In Berlin wurden sie untergeüracht. Es war nicht gelungen, die Hauptdrahtzieher dingfest zu ma­chen; die Angeklagten waren aber mehr oder weniger an der Unterbringung von Waffensendungen in Berlin beteiligt. Das Urteil lautete gegen Hotopp wegen Vergehens gegen das Re­publikschutzgesetz in Tateinheit mti Vorbereitung zum Hoch­verrat auf 4 Jahre Gefängnis und 5000 Mark Geldstrafe, ge­gen die Angeklagten Kroll, Schmidt, Pries und Bannert we­gen Vergehens gegen das Schutzgesetz in Tateinheit mit Bei­hilfe zur Vorbereitung des Hochverrats auf je 2^L Jahre Ge­fängnis und je 3000 Mark Geldstrafe, gegen Bothe wegen Begünstigung auf 5 Monate Gefängnis. Rätz, Clasien und Martini wurden freigesprochen.

Das Echo -er Regierungserklärung.

Berlin, 5. Juni. Die gestern im Reichstag vom Reichs­kanzler Dr. Marx abgegebene Regierungserklärung findet die uneingeschränkte Zustimmung der Presse der Mittelpar­teien und der Sozialdemokraten. Abgelehnt wird die Erklä­rung von der deutschnationalenDeutschen Tageszeitung", die sich vor allem gegen die uneingeschränkte Annahme des Sach­verständigengutachtens wendet, das wegen seiner Mängel ins­besondere hinsichtlich der von Deutschland geforderten uner­füllbaren Leistungen nur zur Grundlage von Verhandlungen hätte gemacht werden dürfen. Die Erfüllung des unverän­derten Gutachtens führe das deutsche Volk nicht auf den Weg in die Freiheit, sondern auf den Weg in die Sklaverei. Auch vermißt das Blatt, daß in der Regierungserklärung kein offenes Wort Mer die Schuldlüge gesagt wird. DieGer­mania" betont, daß die Politik der Reichsregierung von nüchternen Tatsachen ausgehe, die unbequemer feien als bil­lige Agitationsphrasen. Immer wieder müsse betont werden, daß der Krieg für uns verloren ist und daß daraus die un­entrinnbaren Konsequenzen zu ziehen sind. Wir haben, so schließt -das Blatt, dem, was Reichskanzler Dr. Marx gestern sagte, wenig hinzuzufügen. Die Zentrumspartei unterstreicht

seine Ausführungen Wort für Wort und wir können nur hof­fen, -daß die Zwangsläufigkeit der Ereignisse auch die Gegner der heutigen Regierungspolitik davon überzeugen möge, daß es keinen anderen Weg zur Befreiung Deutschlands gibt als den, -den die Regierung entschlossen geht. DasBerliner Tageblatt" erklärt. Laß die Rede des Kanzlers in ihrer kla­ren Offenheit und in ihrer weisen Beschränkung auf die For­derung des Tages, nämlich die Annahme des Sachverständi­gengutachtens, nicht ungünstige Aspekte biete. DerVor­wärts" schreibt, die Sozialdemokratie habe in Wahrung, der Interessen der Arbeiter die Annahme des Sachverständigen­gutachtens gefordert und sie werde im Interesse der Arbeiter, ohne nach rechts oder nach links zu sehen, ihre Energie aus diesen einen Punkt konzentrieren. Dieser Punkt, auf den sich die Regierung in ihrer Erklärung gestellt habe, könne daher der Billigung der sozialdemokratischen Fraktion sicher sein. Auch dieDeutsche Allgemeine Zeitung" erklärt die Stellung­nahme der Regierungserklärung zu dem Dawesbericht für grundsätzlich.

Der Tob des Schülers Beyer Folge eines Unfalls?

Der wegen der Tötung des Schülers Beyer verhaftete Liebeck hat nunmehr ein umfassendes Geständnis abgelegt. Nach seiner Schilderung handelt es sich um einen Unfall. Bei dem Abendspaziergang habe ihm Beher feinen Trommelrevol­ver gezeigt und sich gerühmt, daß er mit verbundenen Augen ein vorher fixiertes Ziel treffen könne. Um die Richtigkeit der Behauptung zu erproben, habe er, Liebeck, seinem Kame­raden die Augen verbunden. Der erste Schuß versagte jedoch, worauf Beyer ihm -den Revolver gab mit der Bitte, nach der Ursaech des Versagens zu sehen. Als er den Revolver ent­gegennahm, habe er plötzlich einen heftigen Krampf im lin­ken Bein verspürt und habe sich, ohne den Revolver aus der Hand zu lassen, nieder-gebeugt. Dadurch sei der Revolver los- gogangen. Der Schuß habe Beher sofort getötet. Um jeden Verdacht von sich abzulenken, schrieb Liebeck den Zettel, den er Beyer anheftete, um einen Mord von kommunistischer Seite vorzutäuschen. Nach den bisherigen Ermittlungen der Po­lizei scheint das Geständnis auf Wahrheit zu beruhen.

Ausland

Rom, 5. Juni. Das italienische Königspaar hat in Be­gleitung des Marineministers eine Reise nach Spanien an­getreten, der politische Bedeutung beigemesien wird.

Kundgebungen für Millerand.

Paris, 4. Juni. Präsident Millerand Hielt heute auf dem Kongreß der Handelsrichter eine Rede, die mit folgen­den Worten schloß:Die Respektierung der Gesetze ist die letzte Zuflucht der Demokraten. Das arbeitsame und rechtschaffene Frankreich, das an seinen Traditionen, aber auch am Fort­schritt hängt, erkennt in Ihrer Versammlung sein Abbild. Im Verlauf eines Kampfes ohne Schulung lernte es wieder die Eintracht und die Disziplin schätzen. Diese Tugenden setzt es in den Stand, eine unerschütterliche Front gegenüber dem Ansturm auf den Franken entgegenzusetzen. Es ist dies ein wirtschaftlicher Weg, den Sie persönlich mit erfechten halfen. Die Einstimmigkeit, mit -der das Land eine auswärtige Politik billigt, die über den Wechsel der Minister hinweg von dem unerschütterlichen Willen beseelt War, von Deutschland die Ausführung seiner Verpflichtungen zu erzwingen, gestattet uns, mit ruhiger Zuversicht in die Zukunft zu blicken". Die Versammlung hörte die Rede stehend an und bereitete dem Präsidenten, als er den Saal verließ, > begeisterte Kundgebun­gen, die sich bis auf die Straße fortsetzten.

Stimmen des Auslandes zur Regierungsbildung in Deutschland.

Paris, 5. Juni. Die Regierungsbildung in Deutschland wird heute hier angesichts des überragenden Interesses, das -die hiesige Krise in Anspruch nimmt, wenig kommentiert. In politischen Kreisen nimmt man die Rückkehr des Kabinetts Marx mit Befriedigung auf, sieht aber allgemein voraus, daß spätestens im August in Deutschland Neuwahlen sein dürften und hofft, daß diese -dann einen mehr nach links gerichteten Reichstag ergeben werden, damit die friedliche Zusammenar­beit der Völker, die von -der kommenden französischen Regie­rung angebahnt werden solle, nicht etwa von Deutschland aus gestört werde. Bemerkenswert ist, daß rechtsstehende Politi­ker wie Baiuville ihr Bedauern darüber crusdrücken, daß die Dentschuatioualen von der Regierungsbildung ausgeschlossen geblieben sind. Er begründet das damit, daß die Rechte den Sachverständigenplan, wenn sie an dessen Annahme nicht mit- gowirkt haben werde, sabotieren könne. Die meisten Blätter begnügen sich mit -der Wiedergabe der Havasmeldung, die ebenfalls von den bevorstehenden Neuwahlen spricht.

Kampfstimmung gegen Amerika in Japan.

Washington, 4. Juni. Wie hier verlautet, ist Staats­sekretär Hughes augenblicklich mit einer sorgfältigen Prüfung der Protestnote der japanischen Regierung gegen das Einwan­derungsgesetz beschäftigt. Man glaubt, daß die Prüfung schon im Laufe dieser Woche zu einem Ergebnis führen wird. Nach hier eingegangenen Meldungen aus Tokio billigen -die beson­neneren Zeitungen Japans im allgemeinen die Protestnote der Regierung, während die nationalistischen Blätter sie als zu milde angreifen. Das konservative OrganJijishimpo" erklärt: Wenn die Vereinigten Staaten die Protestnote ledig­lich als eine Gelegenheit für diplomatische Verhandlungen be­trachten, so würde die Situation dadurch nur noch ver­schärft. Die nationalistische ZeitungUamato" erklärt, der Protest drücke die Entrüstung des japanischen Volkes nur sehr ungenügend ans und ruft das japanische Volk auf, die Sache der Regierung aus der Hand zu nehmen, wenn die Antwort Amerikas unbefriedigend ausfällt.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung-

Neuenbürg, 6. Juni. Außer den im Fahrplan aufgeführ- ten Personenzügen werden über Pfingsten 1924 folgende Son­derzüge ausgesührt.

Bon Pforzheim nach Wildbad.

Am Samstag, den 7. Juni, vorm.: ab Pforz­heim 6.12, Brötzingen 6.18, Birkenfeld 6.24, Engelsbrand 6.32, Neuenbürg Hbf. 6.37, Neuenbürg Stadt 6.41, Rotenbach 6.49, Höfen 6.55, Calmbach 7.01, Wildbad au 7.09.

Am Sonntag, den 8. Juni, vorm.: ab Pforzheim 7.32, Brötzingen 7.38, Birkenseld 7.44, Engelsbrand 7.51 Neu­enbürg Hbf. 7.58, Neuenbürg Stadt 8.02, Rotenbach 8.10, Hö­fen 8.16, Calmbach 8.24, Wildbad an 8.31.

Am Montag, den 9. Juni: ab Pforzheim 2.20, Brötzingen 2.26, Birkenfeld 2.32, Engelsbrand 2.39, Neuen­bürg Hbf. 2.46, Ileuenbürg Stadt 2.49, Rotenbach 2.56, Höfen 3.03, Calmbach 3.10, Wildbad an 3.17.

Von Wildbad nach Pforzheim.

Am Montag, den 9. Juni: ab Wildbad 4.22, Calm­bach 4.27, Höfen 4.32, Rotenbach 4.38, Neuenbürg Stadt 4.45, Neuenbürg Hbf. 4.48, Engelsbrand 4.51, Birkenfeld 4.55, Brötzingen 5.02, Pforzheim an 5.17.

Die Züge führen 2., 3. und 4. Klasse. Sonstiges: Der Zug 67 Sonntags WildbadStuttgart nimmt auf der Strecke WildbadNeuenbürg Hbf. Reisende mit Sonntagskarten nach Pforzheim nicht auf.

Neuenbürg, 4. Juni. Als eine sehr gut besuchte und glänzend verlaufene Tagung darf der Bezirkskrieger­verband seine am letzten Sonntag im Gasthof zum Ochsen in Höfen abgehaltene Bezirksversammlung bezeich­nen. Der -geräumige Saal war beinahe voll besetzt. Mit Recht konnte der Bezirksobmann, Postinspektor Schur, Neuenbürg, in seiner Begrüßungsrede diese erfreuliche Tat­sache als Beweis -dafür ansehen, daß die Ziele und Zwecke, die der Württ. Kriegerbund als älteste vaterländische Vereinigung verfolgt, trotz aller Schwere der Gegenwart noch in vielen Herzen wackerer deutscher Männer einen festen Grund haben. In seinem weiteren Willkommen dankte der Bezirksobmann allen Kameraden, die von fern und nah, von den Höhen und Tälern -des weit ausgedehnten Oberam-tsbezirks sich eingefun­den hatten, besonders begrüßte er das Präsidialmitglied, Herrn Schatzmeister Fortunat von Stuttgart, und den Herrn Ortsvorsteher von Höfen, Kam. Feldweg. Als wir im vergan­genen Jahr uns in Ottenhausen zusammengefunden hatten, führte der Redner weiter aus, standen wir alle unter -dem Eindruck des schändlichen Ruhr-einbruchs der Franzosen und ihrer Trabanten, der Belgier. Welchem alten Soldaten krampfte sich nicht das Herz vor Empörung zusammen, wenn wir täglich von den raffinierten Greueln und Gewalttaten dieser Bestien gegen unsere wehrlosen Volksgenossen am Rhein und Ruhr hörten und lasen. Wie oft sagten wir uns, ob dieseHelden" es auch wagen würden, so vorzugehen, wenn wir in Deutschland noch unsere früheren 800 000 Mann im bunten Rock hätten. Doch alle die Schandtaten dieser Ein­brecher konnten unsere Brüder und Schwestern in ihrer Treue und Liebe zu unserem deutschen Vaterland nicht wankend machen, und es ist vor aller Welt Augen einwandfrei bewie­sen, daß Ruhr und Rhein ewig deutsch bleiben wollen. Wie dann noch unsere Pfälzer mit dem Separatistengesindel in Pirmasens und an anderen Orten in sotiefgehender und er­giebiger" Weise reinen Tisch machten, da war, mit Ausnahme des dort befehlenden französischen Generals de Metz, niemand mehr im Zweifel, was deutsche bzw. pfälzische Auffassung in dieser Frage war. Auch Männer wie Schlageter und andere haben bewiesen, daß deutsche Art und deutscher Mut nicht nur Begriffe sind, sondern Tatsachen. Ehre allen diesen Männern wie Frauen, die um ihres Deutschtums willen gelitten und sogar ihr Leben ließen. Wenn dieser Geist echter vaterlän­discher Gesinnung Gemeingut aller Deutschen wird, -dann soll und darf es uns um die Zukunft unseres deutschen Vaterlan­des nicht bange sein. Möge dieser Geist der Treue und der Kameradschaftlichkeit auch fernerhin uns alle lenken und lei­ten! Namens -der Gemeinde Höfen begrüßte Herr Schultheiß Feldweg die Versammlung und gab seiner Freude, daß die Wahl des Tagungsortes auf Höfen gefallen sei, Ausdruck. Er wünschte den Verhandlungen einen guten Verlauf. Der Vorstand -des Krisgervereins Höfen, Kam. Bubeck, führte in seinen Begrüßungsworten aus, daß man im Hinblick auf die in schönster Entfaltung prangende Natur wohl ausrufen könne, es ist eine Lust zu leben, leider aber die sonstigen Verhältnisse in unserem deutschen Vaterland nicht so erhebend für uns wären. Möchten doch auch die politischen Verhand­lungen dazu führen, daß endlich ein wahrer Friede uns be- schieden werde. Als Vertreter des Württ. Kriegerbundes ent­bot dessen Schatzmeister, Kam. Fortunat, der Versamm­lung ein herzliches Grüß-Gott. Er dankte für die Einladung zur heutigen Tagung und brachte zum Ausdruck, daß es ihm große Freude bereitet habe, den Bezirk Neuenbürg, den er von früher her noch kenne, wieder einmal besuchen zu können. Auch er streifte den vorjährigen Einbruch der Franzosen und Belgier und nannte ihn beim richtigen Namen als einen Raubzug einer uniformierten Verbrecher- und Mördcrbande. Sein Wunsch -galt der Stärkung und Festigung unserer Bun- üessache. Die vom Bezirks-Obmann alsdann vorgenommene Feststellung der Anwesenheitsliste ergab eine Beteiligung von 74 Prozent. Dem vom Bezirksobmann hierauf vorgetragenen Geschäftsbericht war zu entnehmen, daß die Arbeit des Be­zirkskriegerverbandes außerordentlich unter dem Währnngs- zersiill zu leiden hatte, so daß schließlich alle Pläne an dieser betrübenden Tatsache zerschellten und der Bezftksverband sich auf die Erledigung der allerdringendsten Arbeiten beschrän­ken mußte. Unsere zu Nutz und Frommen der Kameraden ge-

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