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Reuenbürg, Montag, den 26. Mai 1924.
82. Jahrgang.
Deutschland.
Stuttgart, 24. Mai. Wie die „Schwab. Tagwacht Hort, sind auf Veranlassung des Landtagspräsidenten Körner die Verhandlungen über die Regierungsbildung in Württemberg «ingeleitet worden. Vertreter der äußersten Rechten, des Zentrums, der Deutschen Volkspartei und der Demokraten werden heute gemeinsam beraten. Dabei wird der von der äußersten Rechten erhobene Anspruch auf das Ministerium des Innern wohl die wichtigste Rolle spielen. Das Zentrum dürfte kaum geneigt sein, dieses Ministerium aus der Hand zu geben. Mau rechnet damit, daß die Verhandlungen sich noch tagelang hinziehen und daß die Frist von einer Woche, die dem Präsidenten für die Anberaumung der nächsten Landtagssitzung gewährt worden ist, nicht eingehalten werden wird.
Stuttgart, 24. Mai. Das Zentrum hat im Landtag zwei Kleine Anfragen gestellt. Die eine verlangt günstigere Bedingungen für die Gemeinden bei Einrichtung von Privatschu- len anstelle der wegen geringer Schülerzahl abgebanten örtlichen Schulen; die andere wünscht Hilfe für Landwitte, die die beträchtlichen Prämien für genügende Versicherung gegen Hagelschlag nicht aufzubringen vermögen. — Zwei demokratische Anfragen betreffen die Vorlegung eines Hebammengesetzes und die Aufhebung der Viehaufkaufscheine.
Sigmarmgen, 24. Mat. Der Hohenzollettsche Kommunallandtag hat einen von allen Parteien eingebrachten Antrag auf Erhaltung des Oberamts Gammertingen angenommen.
Frankfurt a. M., 23. Mai. Seitdem die Kommunisten 8 Mann hoch in den Römer eingezogen sind, konnte man sich auf stürmische Auftritte gefaßt machen, und gleich die erste Stadtverordnetensitzung in der neuen Zusammensetzung hat den Beweis dafür erbracht. Bei -der Vorstandswahl sollten nach den getroffenen Vereinbarungen die Sozialdemokraten als stärkste Pattei (19 Mitglieder) wieder den ersten Vorsitzenden stellen, die Deutschnationalen (10 Mitglieder) den zweiten, das Zentrum (8 Mitglieder) den ersten Schriftführer und die Kommunisten den Zweiten. Die Kommunisten gaben aber bei allen vier Wahlgängen nur Zettel mit dem Namen ihres Patteigenossen ab. Ihr Führer Konrad Lang, der einzige von ihnen, der schon der alten Stadtverordnetenversammlung angehött hatte, zog sich drei Ordnungsrufe zu, und rief unter anderem dem Vorsitzenden Sozialdemokraten die Worte „Lügner" und „Schwindler" zu. Bei der Wahl der Ausschüsse fand er seine Partei nicht genügend berücksichtigt und verlangte unter anderem für sie den Vorsitz im Schulausschuß. Dabei mußte er sich von einem Sozialdemokraten sagen lassen, im vorigen Jahr habe man ihn (Lang) in den Hochbauausschuß gewählt, aber von den 54 Sitzungen dieses Ausschusses habe er 40 geschwänzt. Infolge der endlosen kommunistischen Reden dauerte die Sitzung bis über Mitternacht, so daß die Presse schließlich die Berichterstattung einstellte.
Köln, 24. Mai, Unter den Folgen des Bergarbeiterstreiks hat die Rheinschisfahtt bereits in weitem Umfang auf- gehört.
Berlin, 24. Mai. Wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, sind in der Parteiführerbesprechung im Reichstag, die um ^12 Uhr ihr Ende erreichte, den Deutsch-Nationalen einige außenpolitische Fragen vorgclogt worden, zu denen die Deutsch-Nationalen erklärten, daß sie sich den Fraktionsbe- schluß Vorbehalten müssen. Die Fraktionssitzung der Deutschnationalen ist für Montag angesetzt. Die nächste Parteiführerbesprechung wird erst nach dieser Sitzung stattfinden. Um 2 Uhr nachmittags finket die erste Fraktionssitzung der Nationalsozialistischen Freiheitspattei statt.
Zu Schlageters Todestag.
Am 26. Mai ist es ein Jahr her, seit dem Tag, da Albert Leo Schlageter mitten im Frieden von den Franzosen zu Düsseldorf standrechtlich erschossen wurde. Seit diesem Tag ist der Name Schlageters tief eingesenkt in das Herz des deutschen Volks, so tief wie der jenes Buchhändlers Palm, eines Schill, eines Andreas Hofer, die dem napoleonischen Frankreich zum Opfer fielen. Schlageter wird weiterleben im Herzen des deutschen Volkes als ein Blutzeuge wider unsere Tyrannen, ein Märtyrer unserer deutschen Sache. Schlageter war angeklagt, im März und April des Jahres 1923 im Ruhrgebiet Nachrichten gesammelt, Berichte uüd Schriftstücke an deutsche Behörden übermittelt, Anschläge gegen Angehörige der französischen Besatzung und Beamte der Alliierten verübt, einen Bahnkörper durch Sprengkörper zerstört zu haben. Obwohl das französische Kriegsgericht in Düsseldorf Beweise nicht erbringen konnte, fällten die französischen Militärrichter am 9. Mai gegen Schlageter das Urteil auf Erschießung. Eine Berufung gegen das Urteil und ein Gnadengesuch wurden abgelehnt. Am frühen Morgen des 26. Mai wurde am Rande des Nordsriedhofs von Düsseldorf das Urteil vom französischen Militär vollstreckt. Schlageter starb mit dem Rufe: „Es lebe Deutschland!" So wurde er, der badische Bauernsohn, eine Persönlichkeit der großen Geschichte des deutschen Volkes. Sie wird seine Taten mit gerechter Wage wägen. Sie wird auch darüber richten, ob diejenigen auf dem besseren Wege waren, die in jenen Tagen glaubten, mit den Mitteln des aktiven Widerstands mehr für ihr Volk erreichen zu können, als es die Politik des passiven Widerstands vermochte, die ja zunächst auch Sch fsbruch erlitten hat. Mit dem Tage, da Schlageter unter den französischen Kugeln zusammenbrach, scheidet mit Bezug auf ihn für uns diese Frage aus. Von dieser Stunde an ist er für uns der Held, der sein Leben' dahingogeben für sein Volk, für die deutsche Zukunft. Um ihretwillen starb er. Um ihretwillen muß er unsterblich bleiben!
Deutsch Tagung für Körpererziehung.
Berlin, 23. Mai. Heute vormittag begannen in den Räumen des Reichswirtschaftsministeriums die Verhandlungen der
Deutschen Tagung für Körpererziehung, denen die Reichsminister Jarres und Geßler, die preußischen Minister Bölitz und Hirtsiefer, Vertreter der Reichsmarineleitung, des Reichsfinanzministeriums, des Reichsarbeitsministeriums, des Auswärtigen Amtes und zahlreicher Ministerien der Einzelstaaten, sowie Vertreter Deutschösterreichs und Danzigs beiwohnten. Vom Reichspräsidenten war ein Begrüßungstelegramm eingelaufen. Der erste Vorsitzende des Reichsausschusses für Leibesübungen, Staatssekretär a. D. Lewald, begrüßte die Anwesenden und entwickelte die Forderungen des Reichsausschusses, die in einer täglichen Turnstunde in allen Unterrichtsanstalten, der körperlichen Ausbildung der gesamten Lehrerschaft, der Turn- und Sportpflicht bis zum Mündigkettsalter und dem Erlaß eines Spielplatzgesetzes gipfeln. Alsdann ergriff der Minister für Wissenschaft, Kunst Und Volksbildung, Bölitz, das Wort. Er bezeichnet« die körperliche Ausbildung der Jugend als eine der brennendsten Gegenwartsfragen. Die Schule, die mehr Erziehungsschule als Willensschule sein solle, müsse zum Hauptträger der körperlichen Ertüchtigung werden. Die Einführung der täglichen Turnstunde habe zwar aus Mangel an Mitteln zurückgesiellt werden müssen, aber auch die Einführung von 3—4 Turnstunden wöchentlich sei schon ein großer Fortschritt. Me Hauptsache auf diesem Gebiet sei die lebendige Lehrpersönlichkeit. — Reichsminister Dr. Jarres überbrachte die besten Wünsche der Reichsregierung und erklärte, daß das Reich an Len Bestrebungen der Tagung den wärmsten Anteil nehme. Mit der Zerschlagung der deutschen Wehrmacht habe das deutsche Volk ein wichtiges Erziehungsmittel verloren. Dieser Verlust müsse durch zielbewußte Arbeit wieder gut gemacht werden. Im nächsten Reichsetat werde ein ansehnlicher Betrag für Liesen Zweck bereitgestellt werden. Der preußische Wohlfahrtsminister Hirtsiefer gab eine Ueber- sicht über die Leistungen des preußischen Staates auf dem GÄiete der Körperertüchtigung. Der Rektor der Berliner Universität, Röthe, entwickelte die Notwendigkeit der Körpererziehung für die Akademiker. Der Oberbürgermeister von Berlin, Böß, empfahl, gn den Sportsübungen nicht nur als Zuschauer, sondern als Mitwirkende teilzunehmen. Als erster Referent sprach Studiendirektor Neuendorf über die tägliche Turnstunde. Seinem Vortrag folgte das Referat des Vorsitzenden der katholischen Sportsvereine, Mostetts-Düsseldorf, über „Leibesübungen und Sittlichkeit". Nach der Mittagspause folgte eine Besichtigung der städtischen Spielanlagen von Großberlin, verbunden mit einem Besuch des Ambulatoriums für Lungenkranke in der chirurgischen Universitätsklinik am Gesundbrunnen.
Verfahren wegen Hochverrats.
Der Oberreichsanwalt weilte vorgestern in Berlin. Sein Besuch galt dem vom Reichsgericht eingeleiteten Hochverratsverfahren gegen die kommunistische Parteileitung- Die Anklage soll sich gegen mehr als 50 Personen richten. Soweit die Beschuldigten Mitglieder des Reichstags sind, wird unmittelbar nach Zusammentritt des Reichstags um die Genehmigung zur Strafverfolgung nachgesucht werden. Eine weitere Meldung sagt: die Abteilung 1a des Berliner Polizeipräsidiums hat den bekannten Führer des radikalen Flügels der kommunistischen Partei Maßlow festgenommen und ihn dem Untersuchungsrichter vorgeführt, da gegen Maßlow ein Verfahren wegen Hochverrats schwebt. Diese Anklage steht in engem Zusammenhang mit dem Verfahren gegen die Leitung der kommunistischen Partei, der hochverräterische Vergehen zur Last gelegt werden. Maßlow, der den Kriegsnamen der „Turkestaner" führt, ist bekannt geworden Lurch seine radikalen Methoden, um deren Durchsetzung er zusammen mit Frau Ruth Fischer jahrelang gekämpft hat.
Ausland-
Rom, >3. Mai. Aus hiesigen politischen Kreisen erhalte ich folgende Mitteilung, de aber noch auf ihre Richtigkeit geprüft werden muß: In den dem Fürsten Bülow nahestehenden Kreisen versichert man, der Fürst hätte vom Reichspräsidenten Ebert die ausdrückliche Einladung erhalten, sobald als möglich nach Berlin zu kommen. Es wäre für diesbezügliche Verhandlungen eine hohe pol tische Persönlichkeit aus Berlin nach Rom gekommen. Nach derselben Information trifft Fürst Bülow die Vorbereitungen zur Abreise.
Paris, 24. Mai. Zur Frage der deutschen Regierungsbildung schreibt das Gewerkschastsblatt „Le Pendle", das Organ Jouhaux, die berechtigten Ansprüche Frankreichs seien nicht durch die Zusammensetzung der deutschen Regierung bestimmt, aber Wer einen Punkt müsse man sich nützlicherweise klar aussprechen und zwar sobald wie möglich, daß sich nämlich die deutschen Reaktionäre einer Selbsttäuschung hingeben, wenn sie dadurch Vorteile zu erlangen und sie gegen die Demokraten auszubeuten hofften, indem sie geltend machten; sie hätten Vergünstigungen erzielt, die den Demokraten selbst vom französischen Nationalismus immer verweigert worden seien. Es könne keine größere Ungerechtigkeit geben, gegenüber denen, die die Verpflichtungen Deutschlands anerkannt hätten; aber es gebe auch nichts Gefährlicheres für die Regelung der Reparationsfrage und die Aufrechterhaltung des Friedens.
London, 24. Mai. In der Unterhausdebatte über dje Arbeitslosenfrage brachte der Führer der Opposition, Baldwin, ein Mißtrauensvotum gegen die Regierung ein. Nach einer Ansprache des Arbeitsministers Shaw wurde der Mißtrauensantrag mit 244 gegen 210 Stimmen abgelehnt. Sämtliche Konservativen stimmten einmütig gegen die Regierung. Die Liberalen dagegen waren geteilt.
Poincares „letzte Bedingungen".
Patts, 24. Mai. Das „Echo de Paris" glaubt in der Lage zu sein, noch einige neue Angaben über den letzten Brief Poincares an Ramsay Macdonald vom 14. Mai zu machen. Die
ser Brief, so schreibt Las Blatt, bietet ein besonderes Intex- esse durch die Tatsache, Laß der abgehende französische Ministerpräsident darin zum letztenmal die Bedingungen definiert, von denen die Zustimmung, die er zum Sachverständigenbericht gegeben hat, abhängt, Bedingungen, in denen er den Gegen, stand der zu schaffenden französisch-englischen Entente steht. Nachdem er sein Bedauern ausgedrückt hat, daß er sich nicht nach Chequers begeben kann, zählt Poincare die Bedingungen in folgender Weise auf: 1. Die Besetzung des Ruhrgebiets wird erst aufhören, wenn die Deutschen begonnen haben, den Sach- vcrsiändigenbettcht zur Ausführung zu bringen. 2. Die Sank- tionen, die für den Fall einer Nichterfüllung Deutschlands angenommen werden sollen, müssen bereits vorher definiert werden, wenn verhindert werden soll, daß im Bedarfsfälle Frankreich nochmals gezwungen sei, zu einer interalliierten Aktion zu schreiten. 8. Was die rheinische Eisenbahn-Regie anlangt, so müssen die Sachverständigen des Organisationsausschusses der deutschen Eisenbahnen sich mit der Frage befassen. In dieser Beziehung hätte er, so soll Poincare hinzugefügt haben, nicht verfehlt, wenn er sich nach Chequers begeben hätte, sich mit seinem englischen Kollegen über die bedeutsame Frage der französischen Sicherheit zu unterhalten.
Französische Kämpfe in Syrien.
Der Aufstand in Syrien breitet sich immer weiter auS. Die neuerlichen Kämpfe bei Kirikan brachten den Franzosen große Verluste, so Laß diese sich vor >den Eingeborenen zurückziehen mußten. Die Aufständischen Werfallen planmäßig die französischen Munitions- und Verpflegungskolonnen. Sie richten an die Okkupationstruppen ultimative Forderungen zum Verlassen des Landes.
England gegen Kritik am Dawesbettcht.
London, 23. Mai. Die Union für demokratische Kontrolle, veröffentlicht heute eine Entschließung, in der sie zum Dawes- Bericht Stellung nimmt. Sie spricht die Hoffnung aus, daß der Bericht von der französischen und der deutsch»» Regierung angenommen wird und billigt ausdrücklich seine Annahme durch die englische Regierung, weil die darin enthaltenen Vorschläge eine Möglichkeit der Rettung vor dem Untergang bieten. Trotzdem wird ausdrücklich an der Ansicht festgehalden, „daß die Politik und die Grundsätze, welche noch in diesem Bericht ihren Ausdruck finden, sowie die Zahlung von weiteren ungeheuren Summen für eine unbestimmte Zahl von Jahren an die Siegerstaaten durch Las deutsche Volk dorsehen, moralisch falsch, politisch unweise und wirtschaftlich verhängnisvoll sind. Diese Grundsätze sind moralisch falsch a) weil das Auferlegen eines solchen Tributs auf der Annahme beruht, daß Sas Vorkriegsdeutschland allein für den Ausbruch des Krieges verantwortlich ist, b) weil die überwältigende Mehrheit der jetzigen Generatton in Deutschland nicht mehr für die Ereignisse verantwortlich erachtet werden kann, welche zum Ansbruch des Krieges führten, c) weil die Anerkennung dieser Verpflichtungen durch Deutschland in dem Versailler Vertrag unter Zwang erfolgt ist.
Ferner ist die Verfolgung dieser Grundsätze Politisch uu- weise, weil sie keinen Geist des Glaubens und des guten Willens aufkommen läßt, Deutschland von dem Eintritt in den Völkerbund abhalte und so ein Hindernis für eine tatsächliche und moralische Abrüstung bilde. Die Zahlung dieser ungeheuren Summe wird sich Wer als wirtschaftlich verhängnisvoll erweisen, weil in Europa keine stabilen Wirtschaftsverhältnisse möglich sind, solange man auf diesen Zahlungen besteht. Die Union für demokratische Kontrolle empfiehlt deshalb der englischen Regierung im Falle des Fehlschlagens des Dawes-Berichts, sich niemals wieder auf eine Politik festzulegen, die die Zahlung von unmögl chen Summen in Geld oder Waren vom deutschen Volke verlangt und ferner mit den Alliierten zu einem ausdrücklichen Uebereinkommeu zu gelangen, daß keine der Signaturmächte im Falle eines neuen Verschuldens Deutschlands eine Sonderaktion unternehmen darf. Unmittelbar nach der Annahme des Dawes-Berichts durch die französische und die deutsche Regierung hält es die Union für demokratische Kontrolle für wünschenswert, daß Großbritannien auf jeden Fall auf Zahlung an den Reparationen verzichtet, vorausgesetzt. Laß dieser Verzicht die Gesamtsumme um die gleiche Summe ermäßigt, daß Großbritannien Deutschland aufsordert, um Aufnahme in -den Völkerbund zu ersuchen und seine Ansprüche auf Gleichberechtigung mit Len anderen Großmächten unterstützt. Der englische Verzicht auf einen wivteren Teil der Reparationszahlungen wird unter anderem -damit begründet, daß die jährlichen ungeheuren Zahlungen, die man Deutschland auferlegen wolle, notwendigerweise einen Zerfall der allgemeinen Lebensbedingungen der deutschen Arbeiterklasse und ein weiteres Sinken der Lebenshaltung der englischen Industrie- und landwirtschaftlichen Bevölkerung herbeiführen müssen.
Zurückweisung durch Macdonald.
Die Entschließung, in welcher die Union für -demokratische Kontrolle zum Dawesbettcht und zur weiteren Entwicklung der englischen Reparationspolitik Stellung nahm, hat in maßgebenden politischen Kreisen einen recht urrangenehmen Eindruck gemacht, da man der Ansicht ist, daß Liese Erklärung geeignet sei, in der deutschen Oeffentlichkeit ungerechtfertigte Hoffnungen über die zukünftige Haltung der englischen Regierung auszulösen. Von autorisierter Seite wurde erklärt, daß die Entschließung -des Vorstands der Union für demokratische Kontrolle in keiner Weise die amtliche englische Ansicht Wer den Dawesbettcht und das Reparationsproblem wiedergäbe. Es heißt dann weiter: „Die Union für demokratische Kontrolle ist eine private Organisation, die in keinerlei Verb ndung steht mit der Regierung und sogar nicht einmal berecht gt ist, im Namen der Arbeiterpartei zu sprechen. Es ist daher ernstlich zu hoffen, daß die ausländische öffentliche Meinung nicht dahin