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Anzeiger wr Sas Lnztal unv Umgebung.

Amtsblatt wr Sen OberamtsbLAlrk Neuenbürg.

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Airokouto Nr. 24 bei der Ü.U.-Sparkaffe Neuenbürg.

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Die einspaltige Petitzeile od. deren Raum im Bezirk IS, außerh. 20 Goldpfennig mit Jns.-Steuer. Kollekt.- anzeigen lt>0 Proz. Zuschlag. Offerte u. Auskunsterteilung S Mill.^Rekl.-Zeile SO Gold- spfenuigL AW^ Bei größeren Aufträgen ent­sprechender Rabatt, der im stalle deS Mahnverfahrens hinfällig wird, ebenso wen» Zahlung nicht innerhalt 8 Tagen nach Rechnunq»- datum erfolgt.

Bei Tarifveränderungen treten sofort alle früher. Ver. einbarungen außer Kraf t Aerusprech-r «r 7 H Kür telefonische Auftrag wird keinerlei Gewähr üb- uommeu. A M

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Neuenbürg, Dienstag, den 29. Mai 1924.

82. Zahrgang

Deutschland.

Mamrhei«, 19. Mai. Der Streik in der Mannheimer Me­tallindustrie ist endlich beendet. Die am Samstag geführten Verhandlungen haben nach mehrstündiger Sitzung zu der ein­stimmigen Annahme eines Schiedsspruchs geführt, der den am 14. April durch den badischen Schlichter gefällten Schiedsspruch zur Grundlage hat. Darnach soll heute die Arbeit unter den alten Bedingungen wieder ausgenommen werden. Das bis­herige Arbeitsverhältnis bleibt aufrecht erhalten, Maßrege­lungen dürfen nicht stattfinden. Am 26. Mai tritt eine Lohn­erhöhung in der Weise ein, daß von diesem Tage ab der Eck- pundenlohn von 55 auf 60 Pfg. erhöht wird.

Berlin, 19. Mai. DieZeit" will wissen, daß die Reichs- tagswahlen in dem Wahlkreis Oberschlesien wahrscheinlich für «ngültig erklärt und wiederholt werden müssen, da es sich herausgestellt hat, daß von der dortigen Wahlleitung der Wahlvorschlag der Deutschen Wirtschaftspartei zu Unrecht ab- gelehnt und zurückgewiesen worden ist.

Die bayerische Volkspartei gegen Kahr-Knilling.

München, 19. Mai. Die Landesvorstandschaft der Bayeri­schen Volkspartei tagte am Samstag und Sonntag in Mün­chen, um die Richtlinien der Politik in Bayern und der Reichs­tagsfraktion festzulegen. Bemerkenswert ist, daß von den aus die Bayerische Volkspartei entfallenden sechs Landesmandaten für den Landtag übertragen wurden: an den bisherigen Land­tagspräsidenten König-Bauer, an den Lanüesvorfitzenden der Partei, Landesfinanzamtpräfident Speck, ferner an den Ge­neralsekretär der Landesbauernkammer, Dr. Horlacher. Mi­nisterpräsident Dr. von Knilling, der Minister des Innern, Dr. Schweizer und der Finanzminister Dr. Krausneck verteidigten ihre Politik in den letzten eineinhalb Jahren. Alle Redner waren darin einig, daß die kommende Regierung in Bayern einzig und allein gestützt auf die letzten Machtmittel des Staates, eine rücksichtslose Liquidierung der Zustände vor­nehmen müsse, die die verhängnisvolle Lage verschuldet habe, in die der bayerische Staat geraten ist. Diese Einstimmigkeit läßt erkennen, daß für Bayern die Aera Kahr-Knilling als end­gültig abgeschlossen zu betrachten ist.

Neue kommunistische Exzesse.

Der Nlaneniag in Fürstenwalde ist, beschränkt auf einen Festgottesdienst in der Kirche und die Weihe eines Gedenk­steins in der ehemaligen Ulanen-Kaserne, ohne wesentliche Exzesse verlaufen. Mehrere tausend Kommunisten konnten in dm Lastautos, in denen sie gekommen waren, wieder zurückge­schickt werden. Dennoch waren man spricht von etwa 8000 Kommunisten in Fürstenwalde eingedrungen, die sich an verschiedenen Stellen sammelten, um die zum Dom ziehenden Kirchgänger zu belästigen. Eine Rotte von etwa fünfzig Mann fiel über den etwas hinter seiner Schwadron zurückge­bliebenen Offizier, dm bekannten Herrenreiter v. Treskow, her. Er erhielt mit einem Knüppel einen wuchtigen Schlag auf den Kopf. Während Straßenhaffanten und Schutzpolizeibeamte gegm die Rowdis vorgingen, fiel plötzlich aus einem am Markt gelegenen Hause ein Schuß, durch welchen ein Polizei­beamter und Treskow verletzt wurden. Später machte ein anderer Trupp von Kommunisten den Versuch, die Kirche zu stürmen, wurde aber von der Polizei auseinandergetrieben. Gegen Mittag begann die Polizei eine umfangreiche Säube­rung. Von 10 Uhr morgens ab waren alle in Fürstenwalde einlanfendm Züge auf ihre Insassen kontrolliert und Ver­dächtige gleich zurückgehalten worden. Bei vielm fand man Handfeuerwaffen, Schlagringe, Totschläger, Dolche, Messer usw. Jetzt wurden die Kommunisten rottmweise nach dem Bahnhof geleitet und in dort bereitgestellte Züge verpackt, um nach Berlin zurückgesandt und im Polizeipräsidium abgeliefert zu werdm. Drei Wachtmeister scheinen durch kommunistische Messerstiche erheblich verletzt worden zu sein.

Ausland.

Prag, 19. Mai. Die Zahl der französischen Offiziere in der tschechoslovakischm Armee ist außerordentlich hoch. Bei jedem Truppenteil sind französische Ausbildungsoffiziere vorhanden und bei allen höheren Stäben befindet sich ein hoher Prozent­satz französischer Offiziere. Von den 104 Offizieren, die der Generalstab der tschechoslovakischm Armee zählt, sind 44 Fran­zosen. Im ganzen schätzt man dm Prozentsatz der Franzosen im tschechischen Offizierkorps ans über 20 Prozent, die an den einflußreichsten Stellen sitzen und besonders das militärische Bildnngswesen vollkommen in der Hand haben.

Mailand, 19. Mai. Italienisch-belgische Vorbesprechungen erstreben die Regelung der interalliierten Schulden als Vor­bedingung für die Ordnung des Reparationsproblems.

Paris, 19. Mai. General Towsend, der Verteidiger von Kut el Amara, ist hier, wo er zu Besuch weilte, unerwartet gestorben.

Französischer Vorschla, für eine russisch-französische Annäherung.

Paris, 16. Mai. In der Erwartung, daß die künftige französische Regierung Verhandlungen mit Rußland beginnen werde, empfiehlt derTemps" ein finanzielles Abkommen fol­genden Inhalts:Die neuen Reichtümer, welche in Rußland mit Hilfe von Krediten, Kapitalien oder anderen Leistungen westlicher Staaten geschaffen werden, müssen abgabepflichtig gemacht werden, und zwar sollen diese Abgaben den Gesell­schaften zugute kommen, welche von den westlichen Staaten namhaft gemacht werden." Das Blatt deutet an, daß es diese Anregungen von besonderer der Lage nach industriel­len, der Regierung nahestehender Seite erhalten habe. Aus Grund einer solchen Vereinbarung wäre es möglich, den ge­schädigten französischen Gläubigern Rußlands eine Kompensa­tion für den erlittenen Schaden zu sichern und gleichzeitig die

Schulden Frankreichs aus ein anderes Gleis zu schieben. Es bleibt freilich die Frage offen, ob Moskau auf die offiziöse Anregung desTemps" eingehen wird.

Eimgungsversnche der französischen Linksparteien.

Paris, 18. Mai. Die Radikalsozialisten versuchen, die Sozialisten durch eine Reihe wichtiger Zugeständnisse für eine gemeinschaftliche Regierungsbildung zu gewinnen. In innen­politischer Hinsicht sind sie bereit, die Amnestie in vollem Um­fang auch für Hochverräter zu bewilligen und die wegen Streiks entlassenen Eisenbahner ohne Prüfung der Einzelfälle wieder einstellen zu lassen. Sämtliche Steuergesetze Poincares sollen für null und nichtig erklärt werden, um den Weg für Reformen des Steuersystems im Einverständnis mit den So­zialisten frei zu machen. Schließlich erklären sich einige füh­rende Linksrepublikaner bereit, Millerand zur Demission zu nötigen. In der auswärtigen Politik kommt man Len Sozi­alisten insofern entgegen, als man die Räumung der Ruhr und die Freigabe aller Gefangenen ohne Gegenforderungen prinzipiell znläßt. Selbstverständlich soll die Pfänderfrage im Einklang mit dem Sachverständigenplan gelöst werden. Die Situation bleibt trotzdem unklar. Die Sozialisten sind betreffs ihres Eintritts in die Regierung uneinig.

Französisch-japanischer Kuhhandel um den Vertrag von Lausanne.

Die französisch-japanische Annäherung mit dem Ziel der Durchführung einer Sicherungs- und Angriffspolitik gegen England tritt immer deutlicher in die Erscheinung. Jetzt hat sie zu einer gemeinsamen Obstruktionspolitik gegen den von Lord Curzon mit Mühe erreichten und gegen die französische Machenschaft enerzwungenen Vertrag von Lausanne geführt, deren erste Nachteile die Türkei tragen muß. Aus Tokio wird berichtet, daß Poincare die japanische Regierung veranlaßt habe, den Lausanner Vertrag nicht früher zu ratifizieren, als bis Frankreich diesen Schritt getan hat. Infolge dessen besitzt der Lausanner Vertrag, der zum mindesten von drei Haupt­mächten ratifiziert werden muß, noch keine Rechtskraft. Dieser Zustand ist für die Regierung in Angora sehr nachteilig. Für Japans Entgegenkommen gewährt Frankreich handelspolitische Kompensationen in seinen hinterasiatischen Besitzungen.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 19. Mai. Begünstigt von herrlichstem Maien­wetter konnte der Gewerbe-Verein am Sonntag die schon längst beschlossene Autofahrt zur Besichtigung der Murgtal-Kraftwerke bei Forbach zur Ausfüh­rung bringen. In 4 Wagen der Kraftwagen-Gesellschaft nah­men daran rund 90 Personen teil. Alles war bis ins Kleinste vorbereitet und so konnte kurz nach 6 Uhr die Fahrt über Wildbad, Enzklösterle, Besenfeld angetreten werden. Hinter Besenfeld hatten die Ausflügler den ersten Blick ins tief unten liegende Murgtal, wo es in zahlreichen Kurven hinunterging nach Schönegrind, Schönmünzach, vorbei an üppig blühenden Obstbäumen, prächtigen Felsenpartien und gigantischen Fels­blöcken im Murgbett. Begreifliches Staunen erregten die Wasserbauten, die Stauwehre, hohen Viadukte und die riesi­gen Rohrleitungen, in welchen das Wasser der Murg gefaßt, aus beherrschende Höhe Hinaufgetrieben und von hier aus in zwei Rohrsträngen in gewaltigem Fall in das Murgtalkraft­werk hinabgeleitet wird, um es der elektrischen Industrie dienstbar zu machen, die weite Teile des Landes, auch Würt­tembergs, versorgt. In zwei Abteilungen erfolgte unter Füh­rung die Besichtigung des Werkes. Was Menschenkrast und Menschengeist ersann und geschaffen, konnte hier in seinen ein­zelnen Tellen bewundert werden. Mächtige Generatoren und Dynamos, Umformer, Schalttafeln und Apparate, die alles bis ins kleinste anzeigen, zeugen von deutscher Gründlichkeit, deutscher Wissenschaft und hochentwickelter deutscher Technik. Um halb 11 Uhr war die Besichtigung zu Ende, und nun ging es in flotter Fahrt über Raumünzach in zahllosen Windungen hinauf nach Herrenwies mit prächtigen Talblicken, so rechts, wo die Arbeiten im Schwarzenbachtal für ein neues Stauwehr für das Murgtalkraftwerk im Gange waren, rechts die Ba­dener Höhe mit Aussichtsturm. Es war einfach köstlich, so im bequemen Wagen all das mit ansehen zu können. Um ^12 Uhr war das Kurhaus Sand auf aussichtsreicher Höhe er­reicht. Hier war einstündiger Aufenthalt zur Stärkung des inneren Menschen. Dann ging es in zahllosen Kurven unter sicherer Führung hinab vorbei an wandersrohen Menschen, hinab durch Geroldsau, Lichtental nach Baden-Baden, das um ^2 Uhr erreicht war. Hier Mittagessen und dann auseinan­der in verschiedenen Abteilungen in den Kurgarten, ans den Merkur, die Anlagen u. a. m. Um 6^l Uhr wurden die Au­tos zur Rückfahrt bestiegen, die wieder hinauf zu beherrschen­der Höhe führte, vorbei an Schloß Eberstein und dann hinab ins Murgtal nach Gernsbach und über Loffenau und Käppele nach Herrenalb, wo in Post und Sonne kurze Einkehr ge­halten wurde. Dann ging es Wer Marxzell auf bekannter Straße der Hemmt zu, die kurz nach 9 Uhr erreicht war. Dank der trefflichen Vorbereitung durch die Vereinsleitung vollzog sich alles in bester Ordnung und zu allseitiger Zu­friedenheit, die dadurch ihren Ausdruck fand. Laß verschiedene Teilnehmer erklärten, wenn der Gewerbe-Verein einmal wie­der solch einen Ausflug macht, bin ich auch wieder dabei. Das möge der Vereinsleitnng eine Anerkennung für die vorausge­gangenen Arbeiten zur gründlichen Vorbereitung Ser so schön verlaufenen Fahrt sein- Dank ihr für die Mühe, der sie sich unterzog. Dank auch den Chauffeuren, durch deren gewissen­hafte, zuverlässige Führung alles ohne Unfall verlief und so bei allen Teilnehmern ein Gefühl hoher Befriedigung über diesen schönen Tag zurückließ.

Neuenbürg, 19. Mai. Bei dem am Sonntag anläßlich der goldenen Jubelfeier des Männergesang-VereinsFreund­schaft", Ersingen, veranstalteten Wettsingen, woran 47 Vereine

teilnahmen, erhielt in Abteilung Landvereine bis 30 Sänger Sängerbund Arnbach einen 2b-Preis, Liederkranz Gaistal einen 2e-Preis. In Abteilung Landvercine bis 50 Sänger Liederkranz Feldrennach einen la-Preis, Sängerbund Höfen einen Id-Preis, Eintracht Pfinzweiler einen le-Preis, in Abteilung Stadtvereine bis 50 Sänger Freundschaft Conweiler einen 2a- Preis. Wir gratulieren!

x Birkenfeld, 19. Mai. Der Landwirtschaftliche Bezirksverein Neuenbürg hielt am letzten Sonntag im Gasthaus zum Löwen hier eine Vollversammlung ab. Der Vereinsvorstand, Oberamtspfleger Kübler, eröffnete und leitete die Versammlung. Leider war sie nur mäßig besucht. In seiner Begrüßungsansprache gab er denn auch dem Be­dauern darüber Ausdruck; er wünscht und hofft, daß die Mit­glieder den künftigen Versammlungen wieder mehr Interesse entgegen brinqen mögen. Uebergehend auf die allgemeine Lage, in der sich zurzeit die Landwirtschaft befindet, kann der Redner kein rosiges Bild von derselben güben. Wenn Wir vor etwa einem halben Jahr zur Zeit der Inflation im Gelde ge- schwommen sind, so ist dasselbe jetzt um so rarer geworden. Wer sich damals für reich hielt, ist jetzt arm. Da zudem jetzt eine große Kreditnot besteht, so muß der Landwirt, um sich das nötige Geld zu verschaffen, seine Erzeugnisse weit unter dem Friedenspreis verkaufen. Schließlich gab er noch dem Wunsche Ausdruck, Laß wir bald wieder besseren Zeiten ent­gegengehen mögen. Nun begrüßte auch Schultheiß Fatzler von hier die anwesenden Landwirte namens der Gemeinde Bir­kenfeld und spricht von dem Wert der Berufsorganisation. Gerade die Landwirte Haben allen Grund, sich fest zusammen­zuschließen und treu zu ihrer Organisation zu halten. Des weiteren kommt er auf die großen Vorteile der in Birkenfeld durchgeführten Feldbereinignng zu sprechen und ladet die In­teressenten ein, nachher, wenn noch Zeit übrig bleibt, einen Rundgang durch das bereinigte Gebiet zu machen. Noch wünscht er, daß jeder Besucher befriedigt von der Versamm­lung Heimgehen möge. Hierauf gab der Vorstand den Rech- nungs- und Rechenschaftsbericht den Mitgliedern kund. 1923 bildet das schlimmste Jahr in der ganzen Vereinsgeschichte. Der einzige reale Wert besteht im Lagerhaus, das einen Wert von 10 000 Goldmark repräsentiert. Dazu kommen noch ei­nige Fahrnisgegenstände, Aktien usw. mit einem Wert von etwa 500 Mark. Der Mitgliederstand ist von 1541 auf 1247 zurückgegangen. Das bedeutet einen Abgang von 284 Mit­gliedern. Der Redner wünscht, daß der Mitgliederstand sich bald wieder heben und den alten Stand oder womöglich noch einen höheren Stand erreichen möge. Da Wer die Inflati­onszeit bestimmt wurde, daß die Mitglieder Las Landwirt­schaftliche Wochenblatt selbst bei der Post zu bestellen hatten, was von vielen versäumt wurde, so ist das Blatt vielfach nicht mehr gelesen worden. Das ist nicht angängig. Jeder Land­wirt braucht sein Fachblatt. Der Vereinsbeitrag soll daher künftig so reguliert Werden, daß die Zustellung sowohl des Landwirtschaftlichen Wochenblattes als auch des Landwirt­schaftlichen Kalenders von Seiten des Vereins aus erfolgt. Weiter berichtet der Vorstand über den Warenverkehr. Der­selbe muß und kann gesteigert werden. Die schon lang projek­tierte Bezugs- und Absatzgenoffenschaft konnte bis jetzt nicht ins Leben gerufen werden. Das Konkurrenzverhältnis zum badischen Bauernverein ließ es nicht zu. Nun hat sich aber neuerdings der Verein mit dem badischen Bauernverein ins Benehmen gesetzt, wonach unsere Mitglieder landwirtschaft­liche Bedarfsartikel zu Vorzugspreisen von genannter Organi­sation beziehen können. Durch dieses Abkommen werden also unfern Mitgliedern große Vorteile gewährt. Nun folgten noch Mitteilungen über die im letzten Jahr abgehaltenen Ver­sammlungen und Vorträge, Wer Erwerbslosenfürsorge, über Sammlungen für wirtschaftlich Schwache, Wer Düngungsver­suche, welche in Jgelsloch und Arnbach unter Leitung von Oe- konomierat Bossert-Calw gemacht wurden. Der Vorsitzende schließt seinen Bericht mit dem Wunsch, daß, so wie die land­wirtschaftliche Organisation im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Pflicht getan habe, es auch Aufgabe der Mitglieder sei, ihre Pflicht zu erfüllen und diese bestehe vor allem darin. Stimmung für die landwirtschaftliche Organisation zu ma­chen, nur dann könne sie ihre Aufgabe voll und ganz erfüllen. Die Einnahmen, die zum größten Teil von der Mitglieder- zahl abhängig sind und die zur Zeit nur etwa 1000 Mark betragen, werden von den laufenden Ausgaben größtenteils verschlungen. Der nächste Punkt der Tagesordnung kündigte einen Vortrag des Oberamtsfierarztes Dr. Müller über das Thema:Das Wichtigste Wer Gewährschaft beim Viehkauf" an. Da bei dieser Sache vielfach sich das Sprichwort bewahr­heitet:Durch Schaden wird man klug", so ist es unbedingte erforderlich, daß der Landwirt die notwendigen gesetzlichen Bestimmungen kennen lernt, so führte der Referent aus. Vor allem soll bei jedem Kauf oder Verkauf ein Vertrag und zwar ein schriftlicher Vertrag gemacht werden- Derselbe muß na­türlich vorschriftsmäßig ausgeführt sein und alles enthalten. Ans diesem Grunde sollten gedruckte Formulare verwendet werden, welche auf jedem Rathaus aufliegen sollten. Es kom­men bei dem Viehkauf oft die unglaublichsten Sachen vor. Bei Streitfällen wird in der Regel ein Sachverständiger gerufen und zu Rate gezogen. Derselbe fragt vor allem nach dem Vertrag, worauf der Käufer vielleicht erklärt, er habe den Vertrag nicht, sondern der Verkäufer habe ihn. Natürlich ist in diesem Falle ein Vertrag überhaupt nicht mehr vorhanden. Die wichtigsten Bestimmungen, die beim Viehkauf in Betracht kommen, sind folgende: Der Verkäufer hat nur bestimmte Fehler (Hauptmängel) und diese nur dann zu vertreten, wenn sie sich innerhalb bestimmter Fristen (Gewährfristen) zeigen. Die Gewährfrist beginnt mit dem Ablauf des Tages, an wel­chem die Gefahr auf den Käufer übergeht. Sie Lauert 14 Tage. Der Redner kommt noch auf die Hauptmängel bei Vier-