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- Aufsichtsrat» Erstellung bzw. standen. Jeder s zu veräußern Notwendigkett Aufgaben Geld- KreditsuchenLe» hereinzubekom- cht ratsam. Die verschiedene Sa» ir Vorstand und die Höhe Le» itgliedes auf je e eines Mit- ^ mindestens » mtliche die Gs° icht übersteigen lkredit für ei» mwahl in den w Aufsichtsrat :derlichen Maß« rmig Herr Ro- : dankte, seine rstituts einzuse. diesem Bestie, >en die seitheri- Martin Lutz, Stimmenmehr- »auptredner für die rege Teil- che Weiterent­ersammlung.

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einen richtigen Fassadenkletterer eingebrocherr. Einer der Bestohlenen erwachte gleich nach der Tat und vermißte so­fort seine sehr wertvolle Uhr, auf die es ein Spitzbube schon vor jetzt genau zwei Jahren abgesehen gehabt hatte; er machte sofort Anzeige und es wurde am Bahnhof ein Ver­dächtiger festgenommen. Der wirkliche Einbrecher suchte in­zwischen zu entkommen, wurde aber beobachtet, verfolgt und Mgenommen. Bei der Herrnhilfe versetzte er dem ihn be­gleitenden Schutzmann Rath einen Schlag mit seinem Koffer und suchte dann abermals zu entweichen. Ein städt. Forst­wart, der sich an der Verfolgung des Einbrechers beteiligt hatte, gab zunächst zwei Schreckschüsse in die Luft ab, und als der Flüchtling darauf nicht reagierte, streckte ihn ein dritter Schuß nieder. Auf die Polizeiwache verbracht, starb dann der feingekleidete Verbrecher, dessen Persönlichkeit noch nicht fest- gestellt ist; vermutlich gehört er derselben Einbrecherbanüe an, die vor einigen Tagen in Baden-Baden durch Fassadenklet- tern Einbrüche verübte. _

Württemberg.

Stuttgart, 17. Mai. (Kommunisten vor Gericht.) Bor dem Schöffengericht hatten sich 12 Kommunisten, darunter die Landtags­abgeordneten Stetter und Schneck wegen einer verbotenen Zusammen­kunft am 28. Dezember v. Fs. im Theater-Restaurant mit dem Ziel, die illegale kommunistische Organisation zu unterstützen, zu verant­worten. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagten Stetter, Schneck, Rau, Miillerschön, Heymann, Groß, Schneider, Zwicker, Fraas und Becker je 1 Jahr 3 Monate Gefängnis, Lanius und Oelsner, 6 bezw. 4 Monate Gefängnis.

Stuttgart, 17. Mai. (Ein Opfer des Solituderennens.) Bei den Probefahrten zum Solitude-Rennen überschlug sich heute früh kurz nach 7 Uhr bei einer Kurve bei der sog. Sauklinge ein Auto­mobil mit 2 Insassen aus Hamburg. Der Wagen kam beim Nehmen der Kurve ins Schleudern, geriet mit seinem Hinteren Teil über den Straßengraben und llberschlug sich. Die beiden Insassen kamen «nler das Auto zu liegen. Dabei wurde der Führer so schwer ver­letzt, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus starb. Der Bei­sitzer blieb unverletzt. Auch einem Motorrad mit Beiwagen stieß «in Unfall zu. Der Insasse des Beiwagens wurde bewußtlos vom Platze getragen.

Stuttgart, 17. Mai. (Bankzusammeübruch.) Der Inha­ber der Bankfirma Erwin Berger in der Werastraße wurde verhaftet. Vor einigen Tagen war bei ihm gerichtliche Pfän­dung vorgenommen worden. Die Bankfirma war in weiteren Kreisen gänzlich unbekannt. Auch war Berger an der Börse zum Handel nicht zugelassen.

Ludwigsburg, 17. Mai. (Vom Grabe des Königs.) Anläßlich des 125jährigen Gründungsfestes des Grenadierregiments König Karl besuchte eine Abordnung von ehemaligen Angehörigen das Grab des Königs. Der letzte Regimentsadjudant, Hans Speidel, ge­dachte des verewigten Regimentschefs und legte einen Kranz in den alten Reichsfarben afs äußeres Zeichen der bleibenden Treue und Dankbarkeit der Königsgrenadiere nieder.

Heilbronn, 17. Mai. (Lebensretter.) Ein am Rand des Zollhafens spielendes, 3 Jahre altes Kind fiel plötzlich die Böschung hinab und ins Wasser hinein. Der Lurch die ange- fammelte Menschenmenge herbeigelockte, 24 Jahre alte Zoll­beamte Rudolf Schäffer sprang sofort ins Wasser und rettete bas Kind vor dem sicheren Tode.

Entringen, O.-A. Herrenberg, 17. Mai. (Hagelschlag.) Freitag mittag wurde unsere Markung von starkem Hagelschlag heimgesucht. Der Flurschaden ist beträchtlich. Der Hagel fiel so dicht, daß man fich fast in eine Winterlandschaft versetzt glauben konnte. Das Hagelwetter hat auch in den Gemarkungen Breitenholz, Neusten, Poltringen und Pfäffingen mehr oder weniger Schaden angerichtet.

Neuffen, 17. Mai. (Vom Blitz erschlagen.) Der 22 jährige Güterbeförderer Grüninger, der bei einem Gewitter vor dem hefti­gen Regen auf der Iusihöhe unter einem Baum Schutz gesucht hatte, wurde durch einen Blitzschlag getötet.

Schwenningen, 17. Mai. (Schweizer Hilfe.) Auf Bemü­hung von Oberbürgermeister Dr. Braunagel, der sich in letzter Zeit persönlich nach Bern begeben hat, sind kürzlich 24 Zentner Lebensmittel für hiesige hilfsbedürftige Einwohner eingetrof­fen. Eine weitere nicht unbedeutende Sendung ist auch von Zürich aus zugefagt.

Tuningen OA. Tuttlingen, 17. Mai. (Von den Hörnern aufgespießt.) Glaser Andreas Vosseler begab fich mit einer Kuh in die Schmiede, um sie beschlagen zu lassen. In der Schmiede drehte sich Plötzlich die Kuh und wollte entspringen. Glaser Vosseler wurde, als er dies zu verhindern suchte, von der Kuh mit den Hörnern aufgefangen und so übel zugerichtet, daß er einn vollständigen Oberschenkelbruch nebst anderen Verletzungen erlitt.

Ulm, 17. Mai. (Ein Gruß von Hindenburg.) Generalfeldmar­schall von Hindenburg hat den Ulmer Königsgrenadiercn anläßlich ihrer 125jährigen Gründungsfeier in treuem Gedenken einen kame­radschaftlichen Gruß gesandt.Mögen die hohen Soldatentugenden, durch welche sich das Regiment König Karl allezeit ausgezeichnet hat, ein wertvolles Vermächtnis für die kommenden Geschlechter bleiben."

Schwabsberg, O.-A. Ellwangen, 17. Mai. (Blitzschlag.) Bei einem schweren Gewitter schlug der Blitz in die Herde des Schaf- Halters Dreher von Oberrombach und tötete 12 Stück. Er selbst blieb verschont.

Jngelfinge« OA. Künzelsau, 17. Mai. (Ertrunken.) . Die der Schule bereits entwachsenen Söhne des Weingärtners Karl Sehboth jung badeten im Ucberlandwerkkanal unweit der Kochenbrücke. Einer der Brüder sank Plötzlich unter. Auf das Schreien der Kameraden eilte der gerade heimkehrende Kocher­müller Friedrich Hermann dem Ertrinkenden zu Hilfe, brachte ihn auch mit Aufbietung aller Kräfte bis an den Rand des steilen Kanals, rutschte aber auf dem schmierig schlüpfrigen Betonboden aus und fiel selbst mit dem bereits Geretteten in das tiefe Gewässer zurück. Er konnte erst später unterhalb der Unfallstelle von Bahninspektor Breitling in bewußtlosem Zustand gerettet werden. Die Leiche des ertrunkenen Knaben hat man noch nicht geborgen.

Oehringen, 17. Mai. (Hagelschlag.) Bei einem Gewitter gab er starken Hagelschlag. Straßen und Wege waren rasch wie mit Eis bedeckt. Die Schlossen fielen in der Größe von Haselnüssen und Taubeneiern. An jungen Pflanzen und Obstbäumen wurde erheb­licher Schaden angerichtet.

Unwetter und Hochwasser.

Gaildorf, 17. Mai. lieber dem Bühler- und Fischachtal ging gestern abend ein schweres Gewitter nieder. Bei Mittel- nschach wurde das ganze Tal überschwemmt. Der Blitz schlug m der Nähe des Rathauses in eine Pappel, deren Gipfel ge­knickt Wurde. In Obersontheim wurde ein großer Teil des Orts unter Wasser gesetzt, so daß der Verkehr bis Mitternacht mit Nachen aufrecht erhalten werden mußte. Der Schaden an Gebäuden und an fortgeschwemmten Holz ist sehr groß. Auch auf den Feldern hat das Unwetter verheereird gewirkt. Der Blitz schlug in eine Schafherde, tötete mehrere Schafe und ver­letzte eine größere Anzahl. ,

Hechingen, 17. Mai. Ein Bild grauenhafter Verwüstung boten gestern abend die Fluren von Rangendingen. Ein Wol- üewbruch mit Hagelschlag war niedergegangen. Alsbald hat­ten sich die Straßen in rauschende Bäche verwandelt. Die in den unteren Stockwerken Wohnenden mußten in die oberen Gelasse flüchten, wohin auch das Kleinvieh in Sicherheit ge. ««cht wurde. Zu dielen Häusern drückt«» die WassermaW«

Riegelwände ein und bahnten fich auf entgegengesetzter Seite wieder einen Ausgang. Hausrat, landwirtschaftliche Geräte, 30 Stück Groß- und Kleinvieh wurden von den Wogen weg­geschwemmt. Die Brücke beim Rößle ist vollständig weggeris- sen. Telegraphen- und Hochleitungsmasten wurden wie Strohhalme aus ihrem Standort gerissen. Sogar in den Stal­lungen kam Vieh im Wasser um. An den Rettungsarbeiten beteiligten sich die Hechinger und die St. Lutzener Feuerweh­ren. Heute früh weilte der Regierungspräsident in Rangen­dingen, um Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Auch in Bodelshau- sen hat ein Wolkenbruch große Verwüstungen an Gebäuden und in den Feldern angerichtet. Ganze Aecker wurden weg­geschwemmt. Das Wasser stand 1IX Meter hoch in den Straßen, alles mit sich reißend, was im Wege stand.

Donaneschingen, 17. Mai. Starke Gewitterregen und Ha­gelschlag verursachten gestern mittag in der Gemarkung Mun­delfingen und Aselfingen schweren Schaden. Durch die nieder­gehenden Wassermengen wurde Hochwasser verursacht, das mit überraschender Schnelligkeit die Orte Mundelfingen und Asel­fingen heimsuchte. In Mundelfingen wurden ungefähr zehn Häuser schwer beschädigt. In Aselfingen blieben nur wenige Gebäude unversehrt. Das Unglück wurde durch abends er­neut niedergehende Gewitterregen mit Hochwasser vermehrt. Menschenleben sind nicht zu beklagen; dagegen ist der Ge­bäude- und Materialschaden außerordentlich groß, zumal auch große Strecken verschlammt, Straßen und Wege aufgerissen sind und an den Halden Erdrutsche entstanden. Der Hagel lag stellenweise über 40 Zentimeter hoch. Die OLflbaumblüte ist vollständig vernichtet, die Kulturen größtenteils zerstört.

Baden.

Iffezheim <A. Rastatt), 17. Mai. In vergangener Nacht brach kurz nach 11 Uhr in der Werkstätte des Schreinermeisters Gustav Holzer Feuer aus. Das wütende Element fand in den Möbeln und Holzvorräten reiche Nahrung. Abgebrannt sind der ödere Teil des Dachstuhls des Wohnhauses, die Stal­lung, die Scheune und die Werkstätte. Der Gebäudeschaden wird auf 15000 Mark, der Fahrnisschaden auf 28 000 Mark geschätzt. Die Feuerwehren von Iffezheim und Wintersdorf bekämpften mit Eifer und Energie das Feuer. Der Brand­geschädigte ist versichert, jedoch nicht entsprechend dem großen erlittenen Schaden. Ob Brandstiftung oder Selbstentzündung vorliegt, wurde nicht ermittelt.

Villingen, 17. Mai. Der Direktor der Villinger Bank, Minnich, hat sich im Villinger Wald das Leben genommen. Gerüchtweise verlautet, daß Minnich über die Leisttrngsfähig- keit der Bank hinaus Wechsel ausstellte. Durch die Spreng- stücke einer Handgranate erlitten beim Bezirksschießen der Gendarmerie auf dem Schießplatz folgende vier Beamte Ver­letzungen: Gendarmeriekommissär Kaiser, Gendarmerie-Ober­wachtmeister Fietsch von hier, Gendarmerie-Oberwachtmeister Blum-Bad Dürrheim und Gendarmerie-Oberwachtmeister Bratzler-Königsfeld. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen, mehr oder minder tiefe Fleisch- wunden, sind nicht ernster Natur.

Handel und Verkehr.

Schweinepreise. Creglingen: Zufuhr 114 Milchschweine, verkauft 104 Stück. Paarpreis 35-55 Mark. Handel lebhaft. Gaildorf: Zufuhr 111, verkauft 95 Milchschweine. Preis für ein Stück 2030 Mark. Güglingen: Zufuhr 132 Milchschweine (verkauft 130) und 15 (8) Läufer. Milchschweine kosteten 2236, Läufer 4880 Mark das Paa.r. Künzelsau: Zufuhr 311, ver> kaust 260 Milchschweine um 2850 Mark. Mergentheim: Zufuhr 319 Milchschweine und 4 Läufer. Erstere kosteten 30 - 60, letztere 70100 Mk. das Paar. Schömberg: Verkauft wurden 24 Milchschweine um 40-64 Mark pro Paar. Schussenried: Das Paar Milchschweine kostete 52 Mark. Wangen i. A.: Preis für 1 Paar Milchschweine 3650 Mark.

Viehpreise. In Nürtingen kosteten Ochsen und Stiere 200 bis 525 Mark, Kühe 210610, Kalbinnen und Rinder 120653, Kälber 80-115, Läuferschweine 4657, Milchschweine 2136 Mk. das Stück, in Spaichingen Rindle 110200, nähige Kalbinnen und Kühe 450550, Kühe 200250 Mark das Stück, das Paar Milchschweine 35 - 45 Mark, in Winnenden 1 Paar Ochsen im Gewicht von 600 Kg. 480 Mark, ein Stier mit 320 Kg. 220 Mark, Kühe 300450, Kalbinnen 400 500, Jungvieh 100150 Mark das Stück, Milchschweine 2030 und Läufer 4060 Mark.

Neueste Nachrichten

Freiburg, 18. Mai. Das heute abgehaltene Fußballwettspiel zwischen dem Freiburger Fußballklub und West-United-London endete mit einem unerwarteten Sieg der Freiburger Mannschaft mit 5:2 gegen die gefürchteten Engländer. Bei Halbzeit stand das Spiel sogar 4:0 für den Freiburger Club.

Essen, 19. Mai. Der Zechenverband hat ein Schreiben an den Reichsarbeitsminister gerichtet. Es wird darin erklärt, daß sich der Zechenoerband trotz schwerwiegender Bedenken für die Annahme des Schiedsspruchs für den Bergbau entschieden habe. Leitend dafür sei für ihn die Absicht gewesen, alles nur Mögliche zu tun, um die bestehenden Arbeitsstreitigkeiten mit ihren verderblichen Folgen abzu­wenden.

Fürstenwalde bei Berlin, 19. Mai. Kommunisten aus Berlin versuchten, die von ehemaligen Angehörigen des Fürstenwalder Ulanenregiments veranstaltete Feier zu stören. Die ankommenden Kommunisten wurden in bereitstchenden Zügen wieder nach Berlin zurücktransportiert. Es kam nur zu kleineren Zusammenstößen mit der Polizei, wobei 3 Polizeibeamte, einer davon ziemlich schwer, durch Messerstiche verwundet wurden.

Berlin, 19. Mai. Der gestern in Breslau veranstaltete Deutsche Tag ist, Blättermeldungen zufolge, bis auf einen unbedeutenden Zu­sammenstoß zwischen Kommunisten und Stahlhelmleuten, bei wel­chem die Polizei die Ruhe rasch wieder Herstellen konnte, ohne Zwischenfälle verlaufen. Die Feier selbst war auf den Garten des Versammlungslokals beschränkt und blieb der Oeffentlichkeit verborgen.

Berlin, 19. Mai. In der Nacht zum Sonntag wurde die unter Sittenkontrolle stehende Frau Johanna Kuschewski in ihrer Wohnung in der Friedrichsfelderstraße von einem aus Algier kommenden, desertierten französischen Soldaten namens Bonzed, ermordet. Der Täter wurde von dem heimkehrenden Ehemann der Ermordeten ge­stellt und der Polizei übergeben.

Berlin, 18. Mai. Nach derDeutschen Tageszeitung" verur­teilte das französische Kriegsgericht die Lehrerin Hermine Schmidt aus München, die in Ludwigshafen verhaftet wurde, wegen Paßver­gehens und angeblicher Spionage zu 2 Jahren Gefängnis.

Berlin, 18. Mai. In dem Prozeß wegen der Äktendiebstähle im Polizeipräsidium wurde der Angeklagte Wiekbold wegen fortge­setzten Verbrechens der Vernichtung von Urkunden und Bestechung zu 2 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und 100 Goldmark Geldstrafe verurteilt. Der Angeklagte Bernotat erhielt wegen Be­stechung 2 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust. Die Ange­klagten Molsch und Kamiuski wurden freigesprochen.

Berlin, 19. Mai. In dem großen Preis von Berlin im Ber­liner Stadion siegte der Schweizer Meisterfahrer Kaufmann im Fliegerrennen, während das Dauerrennen der Schweizer Webmann gewann. Trotz des lebhaftesten Protestes der Zuschauer weigerten sich die deutschen Fahrer, gegen einen Belgier anzutreten. Der bel­gische Fahrer mußte daher aus dem Rennen genommen werden. Als er um die Bahn fuhr, brachte ihm die Zuschauermenge lebhafte Ova­tionen dar. (Mangel deutscher Würde. Schrift!.).

Paris, 18. Mai. Nach demMatin" kam es gestern auf dem hiesige« Nordbahnhos zn einem Znsammenstoß zwischen dem »icht

wiedergewählten Sozialisten Inghels und dem Vorsitzenden des Komitees für den Wiederaufbau, den ersterer für seine Wahlnieder­lage verantwortlich machte. Es kam zu Tätlichkeiten, denen die Polizei ein Ende bereiten mußte.

Paris, 18. Mai. DieHumanite" meldet, daß der neugewählte Kommunist Doriot, der sich wegen eines politischen Vergehens er soll Soldaten zum Ungehorsam aufgefordert haben im Gefängnis befindet, gestern abend in Freiheit gesetzt wurde.

Paris, 18. Mai. In Guadeloupe ist es gestern anläßlich der Bekanntgabe des Wahlresultates zu Zwischenfällen gekommen. Eine Gruppe von Wählern behauptete, es seien am Sonntag Unregel­mäßigkeiten begangen worden, drang in die Bürgermeisterei ein, be­schädigte das Mobiliar und zerstörte, Havas zufolge, die Archive.

Paris, 18. Mai. Aus Korsika wird gemeldet, daß an der Ost- Küste der Insel eine Flaschenpost von der Mannschaft derDixmuiden" aufgefunden wurde. Die Post enthielt auf einem mit Bleistift ge­schriebenen Papier die letzten Abschiedsgrüße der Mannschaft, die lauten: Benzin zu Ende; wir treiben. Mannschaft derDixmuiden". Lebt wohl und es lebe Frankreich.

Paris, 18. Mai. DerNewyork Herald" meldet aus Washing­ton: Coolidge gab, wie im Weißen Hause angekündigt, seine Zu­stimmung zu einer Anleihe von 100 Millionen Dollar für Deutsch­land. Der Newyorker Bankier Otto Kahn hat mit dem Präsidenten die Finanzlage Deutschlands besprochen und seine Billigung zu der vorgeschlagenen Aktion gegeben. Es wird festgestellt, daß Coolidge und Kahn sich über die Methode, Deutschland nach dem Plane von Dawes Hilfe zu leisten, geeinigt haben.

London, 17. Mai. Macdonald wünscht nicht, daß der Plan einer Zusammenkunft der Alliierten scheitere. Er hegt den Wunsch, selbst nach Paris zu fahren, um mit dem französtchen Ministerpräsi­denten zusammenzutreffen, da die Schwierigkeiten, denen dieser gegen-- überstehe, größer seien, als seine eigenen.

Plymouth, 17. Mai. Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd Eolumbus" ist nach prachtvoller Fahrt um 2'/, Uhr im hiesigen Hafen eingelaufen. Die Reisedauer von New-Pork betrug sechs Tage, 20 Stunden und 12 Minuten. Nach Ausschiffung der englisches Passagiere ist der Dampfer nach Cherbourg weitergesahren. Voraus­sichtlich trifftEolumbus" Sonntag abend in Bremerhaven ein.

Washington, 18. Mai. Die Marinekommission des Repräsen­tantenhauses prüft einen Gesetzentwurf, der den Bau von acht Kreuzern vorsieht.

Ein Aufruf der BergarbeiterverbSnbe.

Bochum, 17. Mai. Die vier Bergarbeiter verbände erlas­sen gemeinsam folgenden Aufruf: Kameraden! Die Bergar­beiterverbände haben in ihren heutigen Konferenzen zu dem Berliner Schiedsspruch Stellung genommen. Auf allen Kon­ferenzen wurde der neu geschaffene Manteltarif als annehm­bar erklärt. Einstimmig wurde jedoch das Mehrarbeitsab­kommen abgelehnt. Die Ablehnung erfolgte, weil weder ein« besondere Bezahlung noch ein tariflicher Zuschlag für die Ueberarbeit in diesem Schiedsspruch vorgesehen ist. Die fest­gesetzte Frist für das Mehrheitsabkommen, das bis zum 31. März 1925 unkündbar lauten soll, ist von zu langer Dauer. Das Zweischichtensystem für die durchgehenden Betriebe mit einer Wochenschichtzeit von 50 Stunden muß als besondere Härte für die betroffenen Arbeiter angesehen werden. Klar und deutlich brachten die Konferenzen zum Ausdruck, daß di« Ruhrbergarbeiter gewillt sind, die Mehrarbeit aus volkswirt­schaftlichen Gründen zu leisten, wenn dieselbe als solche aner­kannt und dementsprechend bewertet wird. Nach wie vor ist die Bergarbeiterschast bereit, zu der tariflich zu Recht bestehen­den Arbeitszeit von sieben Stunden unter Tage und acht Stunden Wer Tage zu arbeiten; Sie wird durch die allem Recht widersprechende Aussperrung seitens der Bergbauunter- nebmer an der Ausübung der Arbeit behindert. Der Volks­gesamtheit erwächst ans diesem Vorgehen der Unternehmer un­ermeßlicher Schaden. Ans die Unternehmer allein fällt die Verantwortung zurück. Ruhrbergleute! Verantwortungslose Elemente sind an der Arbeit. Die überall im Ruhrbergbau­revier austauchenden Sendboten der KPD. versuchen, die ge­werkschaftliche Disziplin zu untergraben. Die Beauftragten der Union' der KPD. treten in offener und versteckter Form an Euch mit der Aufforderung heran, Plünderungen und Gewalttätigkeiten auszuüben. Dieses Vorgehen erhöht die Gefahr der Zertrümmerung unserer Abwehrfront. Kame­raden! Es gilt, in dem uns aufgezwungenen Kampfe auszu­harren, gewerkschaftliche Disziplin zu üben und nur den An­weisungen der Unterzeichneten Organisationen zu folgen. Nur so ist die Gewähr gegeben, daß die Ruhrbergarbeiterschaft in Ehren und ungebrochen aus diesem schweren Konflikt her­ausgehen kann.

Ein großes Jndustriewerk unter Geschästsaufficht.

Berlin, 18. Mai. Von beteiligter Seite wird mitgeteilt: Der Vorstand der Stahlwerke Becker A.-G. in Willich (Rhein­land) sah sich genötigt, den Antrag auf Geschästsaufficht über sein Unternehmen zu stellen. Das Werk, welches zu den er­sten und größten Edelstahlwerken Europas gehört, befindet sich in durchaus günstiger Entwickelung und ist für mehrere Monate mit lohnenden Aufträgen versehen. Der Wert der Betriebsanlagen ist mit 36 Millionen Goldmark nicht zu hoch bewertet. Der Wert der Vorräte wird mit 6 Millionen Gold­mark angenommen Die Passiven betragen zirka 9 Millionen Goldmark, denen 3 Millionen Goldnmrk Ausstände gegen­überstehen Die schwierige Lage des Werkes wurde dadurch herbeigeführt, daß es genötigt war, nach dem Kriege und nach der Aufgabe des passiven Widerstandes, dann aber auch nach dem letzten großen Streik dreimal von neuem sich wieder auf- zubanen Dazu kam, daß durch die zwangsläufig eintretende Reichsbankpolitik eine Stockung des gesamten Geldverkehr» eintrat. Eine weitere Schwierigkeit schufen die schweren Be­lastungen durch die Micumverträge. Die Vorgänge wurde» der Reichsregierung zur Kenntnis gebracht.

Hannover verbleibt bei Preuße«.

Hannover, 18. Mai. (Endergebnis der Abstimmung.) Von der Gesanttzahl der Abstimmungsberechtigten, nämlich 1770000, haben 438961 mitJa" gestimmt, während für eine Abtrennung Hannovers von Preußen mindestens ein Drittel der Stimmberechtigten erforderlich ist. Nachdem also 590 000 . Stimmen für die Abtrennung von Preußen hätten stimme» müssen, ist die Abstimmung für den Verbleib Hannovers bet Preußen erfolgt.

DerTemps" zur Lage im Ruhrbergbm».

Paris, 17. Mai. In einer Betrachtung über die Lage im Ruhrbergbau schreibt derTemps", wenn die Bergarbeiter- gewerkschasten den gestrigen Schiedsspruch ablehnten, werde die Aussperrung weiter ihre Wirkung üben und es würde» wahrscheinlich 400 000 Mann arbeitslos bleiben. Ueberdie» würden, da die Kohlenförderung nahezu stillstehe, also auch die Hochöfen und die Metallwerke ihren Betrieb einstellen. Da» Beispiel dafür sei bereits gegeben. Die Zahl der Arbeitslose» in der Metallindustrie würde sich dann noch vergrößern. ES sei leicht vorauszusehen, daß der Gegensatz zwischen den beide» Wirtschaftsmächten den Unternehmern und den Arbeitern früher oder später sich in eine, gegen die Bezahlung der Reparationen gerichtete Bewegung auswirken werde. Alle Welt werde sich dann darüber einig sein, daß die deutsche In­dustrie im Ruhrgebiet, tvenn sie näht die Last der Micum- Verträge zu tragen hätte, höhere Löhne zahlen und eine weni« längere Arbeitzeit bedingen könnte. Allerding» sei da» rm» eine Vventmckität, de, nicht vorgegriffen werden solle.