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Anstand, wie er einer früheren Vereinbarung entsprechend seit Monaten bestand. Diese Regelung der Mehrarbeit gilt bis zum 31. März 1925 und kann zu diesem Zeitpunkt erstmalig mit zweimonatlicher Kündigungsfrist gekündigt werden, z. Die Unparteiischen schlugen ferner zur Beendigung der Arbeitsstreitigkeiten vor, daß sämtliche Arbeitnehmer sobald und soweit die Betriebsmöglichkeiten es gestatten, wieder eingestellt und lediglich solche Arbeitnehmer ausgeschlossen werden dürfen, die sich schwerer Verfehlungen schuldig gemacht haben. Zm übrigen dürfen Maßregelungen nicht stattfinden. Die ausgefallenen Maischichten sollen im Hinblick auf die tariflichen Bestimmungen nicht als Unterbrcheung des Arbeitsverhältnisses gelten. — Die Löhne wurden bekanntlich durch einen Schiedsspruch, der von den Arbeitnehmern angenommen wurde, kürzlich um 15 Prozent erhöht. Nachdem der Vorsitzende, Vizepräsident Dr. Hausmann, die Verhandlungen geschloffen hatte, lud der Reichsarbeitsminister die Mitglieder des Schiedsgerichtes und die Parteien nochmals zu sich und dankte ihnen für die in den dreitägigen Verhandlungen geleistete aufopferungsvolle Arbeit. Er wies aus die »»gewöhn, liche Bedeutung der vorliegenden Arbeitsstreitigkeiten hin und auf die furchtbare Verantwortung, die die Parteien nunmehr bei ihrer Entscheidung über den Schiedsspruch zu tragen haben. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß der Arbeitsfriede im Ruhrgebiet möglichst bald wieder hergestellt werde.
Berlin, 17. Mai. Zu dem für den Ruhrbergbau ergangenen Schiedsspruch teilt der „Vorwärts" mit, daß die Ruhrbergarbeiter bereits heute in einer Revierkonferenz zu dem Schiedsspruch Stellung nehmen werden. Im übrigen zählt das Blatt die Vorteile auf, die den Bergarbeitern Lurch den Schiedsspruch erwachsen, überläßt ihnen aber die Entscheidung, über Annahme oder Slblehnung des Schiedsspruches. Die „Rote Kahne" setzt sich für die Ablehnung des Schiedsspruches ein «md fordert die Bergarbeiter auf, den Kampf um die 7-Stun- denschicht fortzusetzen.
Um die Regierungsbildung.
Berlin, 17. Mai. Zu den gestrigen Besprechungen der Parteiführer der Mitte teilen die Blätter mit, daß die vertretenen Fraktionen ihre Haltung gegenüber den Deutschnationalen in der Frage der RegierungÄildung davon abhängig »lachen wollen, wie diese sich zu den außenpolitischen Fragen stellen werden. Dem „Lokalanzeiger" zufolge soll davon die Rede gewesen sein, daß die bürgerlichen Mittelparteien ein außenpolitisches Programm ausarbeiten, das zur Grundlage der bevorstehenden Verhandlungen mit den Deutschnationalen bienen könnte. Die Besprechungen haben weiter ergeben, daß der Gedanke der Bildung einer Fraktionsgemeinschaft der Mitte nicht durchführbar sei, nachdem die Fraktion der Deutschen Volkspartei den Gedanken als unausführbar abgelehnt habe. Die Parteiführerbesprechungen sollen am Morltag fortgesetzt werden. Inzwischen werden innerhalb der einzelnen Fraktionen Beratungen stattfinden.
Verhängnisvolles Feuerwerk.
Bei der Veranstaltung des Grazer Kunstfeuerwerkers Zak, der seinen italienischen Konkurrenten Pinto aus Neapel zu einem Wettkampf im Feuerwerken herausgefordert hatte, wobei das Wiener Publikum Len Schiedsrichter spielen sollte, kam es zu einem Explosionsunglück, das ein Todesopfer und sieben Verletzte forderte. Gegen Schluß der Vorstellung explodierte unter lautem Getöse ein Mörser. Das Publikum sah sich einem förmlichen Maschinengewehrfeuer ausgesetzt. Kleinere und größere Sprengstücke flogen den Leuten um den Kopf. Im nächsten Augenblick ertönten Schreckens- und Schmerzens- rufe. Auf dem dichtbesuchten Ottakringer konnte nur dank der außergewöhnlichen Besonnenheit eines großen Teils des Publikums und der Wache eine Panik verhindert werden. Die sofort gerufene Rettungsgesellschaft fand bereits ein Todesopfer auf dem Platze, die 32jährige Bankbeamtenfrau Margarethe Wimmer, der die umherfliegenden Sprengstücke den Schädel gespalten hatten. Weiter wurden bisher sieben Verletzte festgestellt, darunter der Gatte der Getöteten, Norbert Wimmer, und drei bis fünf Jahre alte Kinder.
Das Programm der neue« französischen Mehrheit.
Paris, 16. Mai. Von einem Redakteur der Havasagentur über das Programm befragt, das die neue Kammer durchzuführen habe, erklärten die Abgeordneten Herriot, Painleve und Leon Blum: Das Programm der neuen Mehrheit ist ein Programm der Aussöhnung und der internationalen Verständigung, das aber die gerechten Forderungen Frankreichs nicht außer Acht lassen darf. Es ist aber auch ein Finanzprogramm, Las zum Ziele hat, das Budget auszngleichen nach den Grundsätzen, die wir in der Opposition verteidigt haben^ also ein Programm des Kampfes gegen die Lebensmittelteue- cung und infolgedessen auch des Kampfes gegen das Sinken des Franken.
Poincares politisches Testament.
London, 16. Mai. Heute mittag hat der französische Botschafter dem englischen Ministerpräsidenten einen vier Seiten langen Brief Poincares überreicht, in dem der französische Ministerpräsident vor seinem Rücktritt noch einmal ausführlich die von ihm bisher vertretene französische Auffassung in der Behandlung der Reparationsfrage auseinandersetzt. In diesem Schriftstück betont Poincare, daß es nötig wäre, unter den Alliierten eine Einigung über die Anwendung des Dawes- planes herbeizuführen, sobald der Zeitpunkt für die Anwendung dieses Planes gekommen sei. Er widmet längere Ausführungen dem Problem der Modifikation der Ruhrbesetzung und verlangt anscheinend gegenüber dem Dawesplan erweitertes Aufsichtsrecht für diejenigen alliierten Beamten, die beauftragt werden, Len Uebergang der Eisenbahnen des besetzten Gebietes von Regisverwaltung in die deutsche Verwaltung zu überwachen. In unterrichteten Kreisen vertritt man die Auffassung, daß Poincare mit diesem Brief, der wahrscheinlich bald m London und Paris veröffentlicht werden wird, die Absicht gehabt hat, nicht nur der französischen Öffentlichkeit eine Art von politischem Testament zu hinterlassen, sondern zugleich seinem Nachfolger in mancher Beziehung die Hände zu binden.
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Pläne, Arbeitsbeschrieb, Mafsenberechnungen und Akkordsbedingungen sind beim Postamt i» Schömberg zur Einsicht aufgelegt und wollen schriftl. Angebote als ganze Forderung der jeweiligen Arbeiten berechnet, bis
Samstag, den 31. Mai, vormittags 12 Uhr,
bei Unterzeichnetem eingereicht «erden. Der Bauherrschaft unbekannte Bewerber haben Vermögens- und Fähigkeitszeugnisse anzuschließen.
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Calw, den 16. Mai 1924.
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