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Girokonto Nr. 84 bei der O ll.-Sp-rrkaffe Neuenbürg.
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10S.
Reumbürg, Montag, den 5. Mai 1924.
82. Jahrgang.
Ergebnis der Wahl zum Landtag.
Ort
Stimm
berechtigte
Abge
gebene
Stimmen
Gültige
Stimmen
Ungültige Stimmen
Stimmscheine
Von den gültigen Stimmen entfallen auf
Württ. Bauern- und Weingärtnerbund '
Vaterländisch-Völkischer Rechtsblock
(Deutschnationale Volks- rs Partei, Württ. Bürgerpartei, Vereinigte Vaterländische Verbände)
Vereinigte Sozialdemokratische Partei Wllrttemberg-
tzohenzollern
Deutsche demo- ^
kratische Partei
5.
. 8 r:
L D KZ
Völkisch-Sozialer
Block
(Deutsche Arbeiterpartei,
Nationalsozialistische -
deutsche Arbeiterpartei.
Deutschvölkifche
Freiheilspartei)
Liste der ^
Kommunisten ' l
Volksbund der Ent
rechteten und der «> betrogenen Sparer
Neuenbürg . .
1833
1451
1427
24
7
5
331
348
333
50
61
160
139
Arnbach . . .
458
259
258
1
—
35
20
125
34
1
8
29
6
Beinberg . . .
158
82
82
—
—
53
3
10
1
—
2
11
2
Bernbach . . .
298
79
78
1
—
9
15
13
19
—
2
13
7
Bieselsberg . .
285
206
206
—
—
41
8
100
14
—
6
30
7
Birkenfeld. . .
2097
1558
1535
23
—
80
178
616
156
9
31
277
188
Calmbach . . .
1607
1158
1t39
19
2
8
454
383
121
5
41
92
35
Conweiler . . .
730
466
461
5
1
24
40
307
71
_
3
4
12
Dennach . . .
298
185
184
1
1
1
28
85
36
2
8
14
10
Dobel ....
539
352
349
3
—
—
107
138
45
1
15
36
7
Engelsbrand . .
488
329
325
4
—
8
37
155
56
—
6
42
21
Enzklösterle . .
197
124
121
3
—
—
15
50
1
_
42
6
7
Feldrennach . .
739
547
543
4
4
14
62
255
109
1
17
65
20
Gräfenhausen. .
891
673
668
5
5
253
72
238
40
2
15
27
21
Gnmbach . . .
421
262
262
—
—
10
47
81
58
4
2
53
7
Herrenalb . . .
1039
701
696
5
20
5
213
112
281
18
20
15
32
Höfen a. Enz. .
717
473
466
7
4
5
102
109
100
7
45
74
24
Jgelsloch . . .
123
100
100
—
—
76
6
10
5
_
—
2
1
Kapfenhardt . .
217
173
173
—
—
S
54
69
26
_
4
10
4
Langenbrand . .
326
207
205
2
2
57
33
55
20
2
5
24
9
Loffenau . . .
873
279
274
5
—
3
67
92
65
I
22
21
3
Maisenbach . .
210
148
147
1
4
78
24
19
5
1
5
13
2
Neusatz....
289
173
171
2
—
1
12
124
12
—
5
13
4
Oberlengenhardt .
157
105
105
—
—
44
2
22
24
—
3
5
5
Oberniebelsbach .
146
119
118
1
—
31
9
64
5
—
1
8
—
Ottenhausen . .
502
342
338
4
1
92
28
185
21
—
6
3
3
Rotensol . . .
228
134
134
--
—
—
7
89
21
1
5
2
9
Salmbach . . .
226
203
203
—
2
3
20
124
22
—
4
19
11
Schömberg . .
772
537
535
12
10
86
162
77
102
22
36
25
15
Schwann . . .
576
421
408
13
1
13
32
204
93
—
8
29
26
Schwarzenberg .
203
165
165
—
1
35
54
47
6
1
—
17
5
Unterlengenhardt.
118
117
115
2
28
45
3
28
5
4
4
25
1
Unterniebelsbach.
122
81
80
1
—
27
3
43
2
—
1
2
2
Waldrennach . .
320
239
238
1
—
5
8
137
36
—
2
44
6
Wildbad 1 . .
1293
886
877
9
39
14
344
94
123
54
186
32
30
„ II . .
1137
828
820
8
17
10
301
114
96
56
176
50
17
.. Ul . .
325
176
174
2
—
—
26
34
13
—
99
—
2
20958
14338
14170
168
149
1177
2927
4756
2180
242
896
1292
700
Deutschland.
Stuttgart, 3. Mai. Auf eine Eingabe des Lehrerbeirats in Sachen des Schulabbaus hat das württembergische Kultministerium erwidert: „Nachdem der Landtag beschlossen hatte, die Aufhebung des Landgerichts Hall und der 7 Oberämter hinauszuschieben, hat das Ministerium beim Staatsministerium beantragt, einen entsprechenden Abstrich an den Abbaumaßnahmen der Unterrichtsverwaltung vornehmen zu dürfen. Das Staatsministerium hat Liesen Antrag jedoch aibgelehnr.
Stuttgart, 3. Mai. Die Schwab. Tageszeitung hatte behauptet, daß evangelische Bauern hart bestraft werden, während durch die „stille Arbeit" eines Parteigenossen des Justizministers die vom Wuchergericht ausgesprochenen Strafen av- gestellt worden seien. Demgegenüber wird von amtlicher Seite bestritten, daß auf das Eingreifen des Abg. Feilmayr vom Justizministerium zu Gunsten von Parteigenossen des Justizministers Begnadigungen verfügt worden sind die anderen Kreisen der Bevölkerung nicht in gleichem Maße gewährt worden wären. Die Konfession oder Parteistellung eines Verurteilten spielt bei der Beurteilung von Gnadengesuchen überhaupt keine Rolle.
Berlin, 3. Mai. Wie aus Newhork gemeldet wird, beabsichtigen die maßgebenden Washingtoner Kreise, die Herausgabe des deutschen Eigentums auch über 10 000 Dollar hinaus durchzusetzen.
München, 2. Mai. Der frühere Reichsminister und jetzige Reichstagskandidat für Oberbahern und Schwaben, Professor der Akademie in Weihenstephan, Dr. Fehr, forderte in einer Bauernversammlung die Wiedereinführung der Schutzzölle im Interesse der Landwirtschaft und in jenem des gesamten Mittelstandes, ebenso die Revision der Weimarer Verfassung in föderalem Sinne. Dabei wandte er sich scharf gegen die Verpfändung der deutschen Reichseisenbahn.
München, 3. Mai. Landtagsabgeordneter Aßner, der ehemalige Chauffeur Kurt Eisners und spätere Sanitäter der roten Armee in der Münchener Räterepublik, der bei den letzten Wahlen als Kandidat der Nationalsozialisten in den bayerischen Landtag gewählt wurde, ist am Freitag wegen einer
blutrünstigen Wahlrede in Weilheim, aus der der Bayerische Kurier Auszüge veröffentlicht hat, verhaftet worden.
Hindenburg, 3. Mai. Auf sämtlichen Bergwerken des Hin- denburgwerkes haben gestern die Belegschaften nach 7ständiger Arbeitszeit die Grubenanlagen verlassen. Darauf wurde durch Aushang auf sämtlichen Gruben der Belegschaft bekanntgegeben, daß sich die Grubenverwaltungen aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen sehen, für heute eine Feierschicht einzulegen. Auf den staatlichen Bergwerken wurde heute nicht mehr gearbeitet. Die Erregung unter den Belegschaften ist groß. Heute abend um 6 Uhr findet in Hindenburg ein Kongreß sämtlicher Betriebsräte statt, um zu der Lage Stellung zu nehmen.
Innere Wiedergutmachung.
Stuttgart, 3. Mai. Der Württ. Hypothekengläubiger- und Sparereschutzverbcmd (Bund der Geusen) hat an den Reichsminister des Aeußern, Dr. Stresemann, gelegentlich dessen Anwesenheit in Stuttgart folgendes Schreiben gerichtet: Der Württ. Hypothekengläubiger- und Sparerschutzverband richtet im Namen aller deutschen Sparer an die deutsche Reichsrogie- rung die dringende Bitte, bei den Reparationsverhandlungen Entgegen dem Gutchaten der Sachverständigen, den Standpunkt zu vertreten, daß durch die Inflation die Schuldverpflichtung von Reich, Ländern und Gemeinden gegenüber ihren inländischen Gläubigern nicht erledigt worden sind. Die deutsche Reichsregierung hat nach unserer Auffassung die Pflicht, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln dafür Sorge zu tragen, daß die innere Wiedergutmachung gegenüber der äußeren zu ihrem Recht kommt. Bei der Festsetzung der Reparationsverpflichtungen muß unter allen Umständen auch die Pflicht der inneren Wiedergutmachung, d. h. der Anerkennung der Schuldverpflichtungen von Reich, Ländern und Gemeinden anerkannt werden.
Bayerns Landwirte znm Sachderstiindigcn-Gutachten.
Der Bayerische Christliche Bauernverein, die größte landw. Berufsorganisation der bayerischen Landwirte hat eine Entschließung über das Sachverständigengutachten angenommen. Diese fordert, daß dieses Gutachten nur dann akzeptiert werde, wenn ferner die tatsächliche Befreiung des Ruhrgebietes er
reicht, die Zollgrenzen zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Deutschland aufgehoben, die gefangenen und ausgewiesenen Deutschen wieder in ihre Rechte eingesetzt, die volle staatsbürgerliche Freiheit im besetzten Gebiet gewährleistet und die deutsche Verwaltung im besetzten Gebiet in ihre vollen Rechte eingesetzt werde. Das sei das Mindeste, was erreicht werden müsse, wenn die Regierung auch nur einigermaßen die Annahme dieses Gutachtens vor dem deutschen Volke recht- fertigen wolle.
Das Opfer eines Spitzels.
Bekanntlich ist am Dienstag vor Ostern in Worms der evangelische Pfarrer der Wormser Lutherkirche nach voraus- gegangener Haussuchung verhaftet und nach Mainz ins Kriegsgefängnis verschleppt worden. Pfarrer Papst ist Vorsitzender des Wtherrenverbandes des Vereins Deutscher Studenten und als solcher als Führer eines nationalen Verbandes den Franzosen verdächtigt worden. Nach den Umständen der Verhaftung liegt die Befürchtung nahe, daß auch Pfarrer Papst einer Spitzelverräterei znm Opfer gefallen ist. Mit dieser Verhaftung hat nun im besetzten Gebiet auch die Verfolgung der studentischen Verbände ihren Anfang genommen.
Ein völkisches Eingeständnis.
Im Namen der Vereinigten vaterländischen Verbände veröffentlicht Graf von der Goch einen Wahlaufruf, der sich gegen den Wahlaufruf der Reichsregiernng wendet. In diesem Protest findet sich folgender Satz: „Alle nationalen Führer sind sich bewußt, daß der Verzweiflungskrieg des widerstandslosen deutschen Volkes aussichtslos ist. Durch ihn würde Frankreich gerade Las erreichen, was es schon im Weltkrieg als sein Ziel bezeichnte: Die völlige Vernichtung Deutschlands für immer." Dem werden alle besonnenen Leute zustimmen. Vielleicht wird man aber den Grafen von der Goltz und seine Verbände fragen dürfen: Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?
Ausland-
Rom, 3. Mai. Fürst Bülow, der ehemalige Reichskanzler, beging heute auf Villa Malta die fünfundfiebzigste Wiederkehr seines Geburtstages.
Paris, 3. Mai. Nach einer vorliegenden Meldung aus Tokio hat der japanische Admiral den Bau von Unterseebooten von 4500 Tonnen in Arbeit gegeben. Diese U-Boote werden nach den von dem deutschen Konstrukteur Professor Flamm erworbenen Plänen gebaut.
Paris, 3. Mai. Von den am 1. Mai anläßlich der Maifeier vorgenommenen Verhaftungen sind acht aufrecht erhalten worden, darunter die von vier Italienern wegen verbotenen Waffentragens und Verteilung' von Flugschriften, sowie die eines Schweizers, der beleidigende Aeußerungen gegen Len Ministerpräsidenten vorgebracht haben soll.
Paris, 2. Mai. Mussolini hatte eine Besprechung mit dem belgischen Botschafter in Rom und erklärte ihm, daß er alle Anstrengungen machen wolle, damit die Vorschläge der Sachverständigen sobald wie möglich verwertet werden können.
Washington, 3. Mai. Präsident Coolidge hat Waffensendungen nach Kuba untersagt, nachdem die kubanische Regierung Las Staatsdepartement ausdrücklich auf die Lage Kubas aufmerksam gemacht hatte.
Die erste Abweichung dom Sachverstänbigenpla».
Paris, 3. Mai. Nach langen Verhandlungen hat die Reparationskommisston beschlossen, in den Eisenbahnausschuß, der auf Grund des Gutachtens aus fünf Experten zusammenzustellen ist, nur vier Experten zu wählen und den neutralen Sachverständigen bis auf weiteres nicht namhaft zu machen. Der Beschluß wurde gegen die englische Stimme gefaßt, aber durch Mehrheit angenommen. Es geht daraus hervor, daß die Reparationskommission sich in diesem Punkt nicht an den Expertenplan gehalten hat. Es wird nun abzuw arten sein, welche Stellung die deutsche Regierung zu diesem Beschluß einnehmen Wird.
Die Besprechungen in London.
Paris, 3. Mai. Dem Korrespondenten des Echo de Paris zrfolge ist Lei der Ministeraussprache in London die Frage^ der Sanktionen erörtert worden und weiter sollen die belgischen Minister Macdonald einen Plan unterbreitet haben, der sich auf den allmählichen Umtausch der lokalen Pfänder im Ruhrgebiet gegen allgemeine Garantien bezieht. Zur Sprache gelangte weiter die Frage der wirtschaftlichen Einheit des Reiches und diejenige der Eisenbahnen. Frankreich will bekanntlich aus Gründen der militärischen Sicherung die Kontrolle über die Eisenbahnen bewachen, was von englischer Seite jedoch, was der Korrespondent des Blattes unverhohlen zugibt, als ein Verstoß gegen die wirtschaftliche Einheit Deutschlands ausgelegt werde. Schließlich soll während des gestrigen Gesprächs von der Mitarbeit Amerikas an der Ausführung des Sachverständigengutachtens die Rede gewesen sein. Petit Puristen glaubt zu wissem daß Ende vergangener Woche eine englisch-amerikanische Konferenz wegen der Entschädignngs- frage zwischen Macdonald und dem amerikanischen Botschafter gehalten wurde. Dieser habe Einzelheiten über die von amerikanischen Finanzkreisen zur Unterbringung der 8 Mill. Goldanleihe in Aussicht gestellte Mitwirkung angegeben.
Die belgischen Minister haben, wie man hört, einige ökonomische Klauseln ausgearbcitet. Verschiedene davon könnten als eine Ergänzung des Dawes-Berichtes bezeichnet werden, während andere darüber hinausgingen. Zur ersten Kategorie gehöre die Beschlagnahme der deutschen Land- und Seezölle, die von Seydoux vor zwei bis drei Jahren bereits vorgeschlagen wurde, zur letzteren Kategorie die kommerzielle Jnachter- klärung Deutschlands, d. h. eine finanzielle und wirtschaftliche Blockade des Reiches. Die Hauptschwierigkeit bestehe in der