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82 . Zahrgaux.
Deutschland.
Stuttgart, 28. April. Die Vorstände der vier Oberschul- öehörden, die Präsidenten Bracher für die höheren Schulen, Jehle für die Fachschulen, Neinöhl für die evangelischen Volksschulen, Spitznagel für die katholischen Volksschulen, haben an den bisherigen Kultminister Dr. Hieber ein Schreiben gerichtet, worin sie ihm anläßlich seines Rücktritts wärmsten Dank sagen für das Wohlwollen und die reiche Förderung, die die ihnen unterstellten Schulen und Anstalten im Laufe der letzten 4 Jahr« von Seiten des Ministers erfahren haben. Alle Schulgattungen hätten sich gleichmäßig verständnisvoller Pflege und Unterstützung zu erfreuen gehabt. Sie sprechen die Hoffnung aus, daß die überragende Sachkenntnis des früheren Ministers in der einen oder anderen Weise auch fernerhin der Förderung des Schulwesens als einer der wichtigsten und unerläßlichsten Vorbedingungen für eine bessere Zukunft von Land und Volk zugute komme.
Rottenburg, 28. April. (Der Fall Fürst.) Es ist nun richtig, daß der Bischof von Rottenburg dem Ravensburger Professor Dr. Fürst die Annahme einer Kandidatur für die Bürgerpartei verboten hat. Es ist interessant, was die verschiedenen Zeitungen dazu sagen. Die „Rottenburger Zeitung" schreibt, der Bischof befinde sich im Recht und sagt, das kanonische Recht lege die Entscheidung über die Erlaubnisverweigerung oder Erteilung bezüglich der Mandatsausübung ausschließlich in die Hand des Bischofs und Dr. Fürst ist und bleibe Zeit seines Lebens kraft des Sakramentes der Priesterweihe Geistlicher mit allen Konsequenzen für ihn, auch wenn er nicht in -er Seelsorge stehe. Die „Südd. Zeitung" sagt, -aß die jedem Deutschen nach der Weimarer Verfassung zustehenden staatsbürgerlichen Rechte auch einem ehemaligen katholischen Geistlichen gegenüber Geltung haben müssen. ^Schwäbischer Merkur" und „Stuttgarter Tagblatt" nehmen dieselbe Stellung ein. Man ist auf -ie Stellungnahme von Professor Fürst gespannt.
Berlin, 29. April. Mit -er internationalen Brüderlichkeit ist es bekanntlich eine eigene Sache. In der Stadtverordnetenversammlung in Bern in der Schweiz wurde vor zwei Monaten der Antrag gestellt,-1V 000 Franken zur Linderung der deutschen Not zu bewilligen, von Lenen 5000 Franken der dent- schen Arbeiterschaft zngestellt werden sollten. Zwei Monate wurde dieser Antrag dank der Haltung der sozialdemokratischen Fraktion verschleppt. Als er endlich zur Abstimmung kam, da verließen sozialdemokratische Abgeordnete in großer Zahl die Sitzung, so daß der Antrag abgelehnt wurde. Das meldet die — „Note Jahne" in Berlin.
Berlin, 29. April. In der Umgebung des Feldmarschalls Hindenburg werden lebhafte Besorgnisse über dessen Gesundheitszustand geäußert. Hindenburg ist nicht von einer bestimmten Krankheit befallen, aber es soll sich um eine Art Kräfteverfall handeln. — General Lossow ist Zum Jnstruktionsgeneral für das ncue türkische Heer ernannt worden.
Einzelheiten «her Mordtaten und Mordpliine der deutsche» kommunistischen Tscheka.
Der erste Auftrag, welcher der Tscheka erteilt wurde, rpar die Ermordung des Generals von Seeckt. Er sollte ermordet werden, weil er als der gefährlichste Gegner der Kommunistischen Partei für das Verbot der Partei verantwortlich gemacht wurde. Anfang Dezember 1923 bekamen Poege und Szon von Reumann den Auftrag, die Eingänge zum Reichswehrministerium in Berlin zu beobachten, um festzustellen, wann General von Seeckt ein- und ansging, von wem er jeweils begleitet wurde, welche Straßen er regelmäßig beging und insbesondere wann und wohin er ausritt. Die Beobachtung dauerte etwa eine Woche lang, und zwar täglich von 8—10 Ühr vormittags und von 1—4 Uhr nachmittags, einigemal auch abends. Nachdem bekannt war, daß General von Seeckt, wenn er ausritt, jeweils gegen 8 Uhr vormittags in Begleitung seines Adjutanten zu Fuß vom Reichswehrministerium nach dem Tiergarten ging, wo die Pferde bereit standen, wurde der Entschluß gefaßt, ihn im Tiergarten während des Spazierritts vom Pferde zu schießen. D,e Ausführung wurde folgendermaßen vorbereitet: Ein Genoss' inartete mit einem Fahrrad, bis Herr von 'Seeckt das Reichswehrministerium in Begleitung seines Adjutanten verließ. Poege stand in der Tiergartenstraße bei der Einmündung der Matthäus-Kirch-Straße, Margies an der Sicgesallee, Szon an der Kreuzung der Siegesallee mit der Charlottenburger Chaussee. Neumann, und ein weiterer, noch nicht ermittelter tzknosse standen in einem Teil des Tiergartens zwischen Großer Stern-Allee, Charlottenburger Chaussee, Bellevueallee und Tiergartenstraße bereit. Neumann hätte von Seeckt vom Pierde geschossen, während Poege und der Dritte als Deckung für Neumann bestimmt waren nnd nötigenfalls den begleitenden Adjutanten erledigen sollten- Nach der Tat wollte Nenmann einige mit Buntstift geschriebene Zettel am Tatort zurücklassen des Inhalts: „So rächt sich die Revolution. Der Bund der roten Katzen." Bei den in Berlin Vorgefundenen Geheimdokumenten befanden sich in der Tat vier solcher Zettel Die drei Täter wollten hierauf zu dem bereit- gestellten straft wagen gehen nnd wegfahren. Genau nach diesem Plan ist dann auch tatsächlich die Ausstellung erfolgt. Der Plan ist nur daran gescheitert, daß General von Seeckt an dem bestreffenden Morgen nicht ausgeritten ist, vermutlich, weil damals Glatteis war. Ebenso mißlang der Plan ein zweites Mal, weil von Seeckt nicht kam.
Nach diesem wiederholten Mißerfolg ging Neumann ins Wchrministerium, gab sich dort dem Offizier vom Dienst gegenüber als Berichterstatter einer Berner Zeitung aus, der sich bei General von Seeckt nach der gegenwärtigen Lage in Deutschland erkundigen wollte. Auf seine Frage, wo General von Seeckt sich aufhalte, wurde ihm gesagt, von Seeckt sei in Weimar und komme voraussichtlich am nächst«, Sonntag vormit
tag 9 Uhr zurück. Zurzeit dieser vermuteten Ankunst standen Nenmann und Szon mit Fahrrädern am Anhalter Bahnhof bereit. Neumann wollte von Seeckt niederschießen, während Szon ihn decken sollte. Nach Verübung der Tat wollten sie auf den Fahrrädern flüchten. Auch dieser Anschlag scheiterte daran, daß von Seeckt nicht kam. Außer diesen Anschlägen wurde von Margies der Vorschlag gemacht, den General von Seeckt durch eine Bombe zu crledrgen, die in den Kraftwagen des Generals von Seeckt geworfen werden sollte. Margies hat dann tatsächlich zur Probe eine Bombe hergestellt, indem er eine Manesmannstahlröhre mit dem der Tscheka zur Verfügung stehenden Sprengstoff füllte. Diese Versuchsbombe wurde dann auf freiem Gelände in der Nähe von Tcmpelhof ausprobiert. Die Wirkung war außerordentlich stark. Als Mitte Dezember 1923 in einer Wirtschaft, in der die Tschekamitglie- der verkehrten, einige Festnahmen erfolgten, wurde der Plan zur Ermordung des General von Seeckt in der Befürchtung, die Polizei habe davon erfahren, vorläufig aufgegeben.
Die zweite Aufgabe, die der Tscheka gestellt wurde, war die Ermordung des von der Partei als Spitzel bezeichneten Friseurs Johann Rausch in Berlin. In diesem Fall, der zur Tötung des Rausch führte, hat die Tscheka bewiesen, daß es ihr mit der Durchführung ihrer Aufträge ernst war. Zunächst bekam Poege von Neumann den Auftrag, mit Rausch Verbindung anzuknüpfen. Nachdem Poege durch Vermittlung eines Genossen, der den Rausch kannte, an ihn herangekommen war, stellte er dem Rausch Anstellung im Nachrichtendienst der Kommunistischen Partei in Aussicht. Am 29. Dezember 1923 brachte Poege in einer Wirtschaft den Rausch mit Neumann zusammen, den er als Geldgeber der Partei ausgab, der seine Anstellung nnd -die Auszahlung des Gehalts zu erledigen hätte. Am 7. Januar 1924 nachmittags 2 Uhr gingen Neumann und Poege in die Wohnung des Rausch. Szon stand mit seinem Kraftwagen, in dem die Flucht bewerkstelligt werden sollte, in der Nähe bereit, während Margies Posten stand. Es Hot sich jedoch wiederum keine günstige Gelegenheit zur Ausführung -der Tat. Gegen 6 Uhr nachmittags kam nun ein neuer Plan des Neumann zur Ausführung. Nachdem Szon und Margies in einem Hinterhaus, in das man durch eine Toreinfahrt des Vorderhauses gelangte, ausgestellt waren, ging Poege in die Wohnung des Rausch. In -dieser Toreinfahrt stellte sich Neumann derart auf. Laß er im Dunkeln stand und nicht gesehen werden konnte. Poege richtete dem Rausch aus, Neumann erwarte ihn im Gasthaus Aschinger am Potsdamer Platz, um seine Anstellung endgültig zu regeln. Nach ungefähr Stunde ging er mit Rausch weg. Der Verabredung gemäß ging Poege einige Schritte vor Rausch und als dieser im Torbogen angekommen war, feuerte Nenmann rasch hintereinander 2 Schüsse auf Rausch ab, von denen der erste ihn von der Seite traf, die Lunge verletzte, am Herz vorbeiging und die Niere zerriß, während der zweite Schuß im Oberschenkel stecken blieb. Nenmann und Poege eilten zu dem Kraftwagen, den Szon bereit hielt und flüchteten in demselben. Neumann umarmte den Poege im Wagen und drückte seine Befriedigung Wer die Tat mit Len Worten aus: „So, der sagt nichts wieder." Die Beteiligten trafen sich hierauf verabredungsgemäß unmittelbar nach der Tat bei einem Glas Bier im Aschinger am Hallcschen Tor. Rausch brach sofort, als er den ersten Schuß bekam, zusammen und wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er am 17. März 1924 seinen schweren Verletzungen erlegen ist, nachdem er zuvor zu seiner Genugtuung erfahren hatte, daß die Festnahme der Täter gelungen war und die Tat nicht ungesühnt bleiben wird.
Der nächste Artikel wird einen geplanten Anschlag auf den württembergischen Innenminister Bolz und andere Pläne behandeln.
Die Strafsache gegen die Kommunisten wird vom Staatsgerichtshof abgeurteilt werden. Außer den in Stuttgart verhafteten 7 Beteiligten fiW in Berlin etwa 20 Personen festgenommen worden. Die „Tscheka" hielt ihre Versammlungen im russis chen Botsch aftsgebäude in Berlin ab.
Ausland.
Polens EroberungsplSne.
Ueber Polens militärische Ziele und Absichten hat sich am Montag bei der Eröffnung der Posener Messe -der Polnische Staatspräsident Wojciechowski mit aller nur wünschenswerten Deutlichkeit ausgesprochen. Die Rede verdient nach mehr als einer Richtung hin stärkste Beachtung. So erklärt der Staatspräsident unter anderem: „Durch unsere Finanzaktion werden wir imstande sein, unsere Armee auf eine solche Stufe zu stellen, daß niemand wagen dürfte, nicht nur die Hand nach Polnischen Landen auszustrecken, sondern auch sich zum Richter zwischen der polnischen Regierung und den polnischen Bürgern aufzuspielen". Die letzte Wendung zielt auf den Völkerbund und das Haager Tribunal ab. Polen droht ganz ungeniert. Laß es, gestützt ans seine militärische Macht, sich irgendwelchen Entscheidungen dieses Gremiums, falls sie für Polen ungünstig fein sollten, nicht unterwerfen werde. Nicht minder bezeichnend für den Geist, der die gegenwärtige polnische Regierung beherrscht, sind die Stellen der Rede, die sich nicht auf das bereits Erlangte, sondern auf das noch zu Erlangende beziehen. Der polnische Staatspräsident sagte: „Wir haben viel errungen, was uns gehörte, aber noch nicht alles, noch nicht alle polnischen Gebiete, noch nicht alle Länderstücke, die zur Existenz unseres Volkes notwendig sind, sind mit dem Mutterland vereint." Diese Anspielung auf weitere Eroberungsabsichten Polens gegen Deutschland sind um so seltsamer, wenn man bedenkt, daß ungefähr ein Drittel der polnischen Staatsbürger ans Nichtpolen besteht.
Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.
X Birkensrlb, 29. April. Auf Montag abeich Uetz
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Deutsch-demokratische Partei Einladung ergehen an die Wählerschaft ins Gemeindehaus, wobei. Johannes Fischer-Stuttgart das Referat Wernommen hatte. Leider war die Versammlung nur schwcuh besucht. Oberlehrer Freh hatte den Vorsitz übernommen. Er begrüßte den Referenten und erteilte ihm das Wort. Im ersten Teil seiner Ausführungen beschäftigte er sich mit der leidigen Tatsache, daß alle Wahlversammlungen so auffallend schwach besucht werden. Er habe es nie erlebt in den langen Jahren seiner parlamentarischen Tätigkeit, daß die Jnteressenlosigkeit in dieser wichtigen Sache so groß gewesen sei, wie eben jetzt. Er suchte den Grund hierfür in der Gleichgültigkeit der Wähler, wenn man es nicht geradezu Abgestumpftheit nennen soll, welche Eigenschaften oder Fehler eben wahrscheinlich herrührien von der nun 10- jährigen Leidenszeit, durch welche unser armes deutsches Voll hindurch gehen mußte. Er kam dann auf die verschiedenen Politischen Fragen zu sprechen, zuerst die Fehler berührend, welche von der deutschen Regierung gemacht wurden gegenüber England und Frankreich schon vor dem Krieg und welche gerade den unglückseligen Krieg heraufbeschworen haben. Des weiteren führte er ans, daß obwohl Deutschland eine Demokratie sei, es nicht nach demokratischen Grundsätzen regiert werde. Drum kam auch der Niedergang, die Zeit der Inflation, wo einem das Geld in den Händen zerrann. Wenn es jetzt mit Hilfe der stabilisierten Währung gelingt, die schreienden materiellen Unterschiede einigermaßen auszugleichen, die Rentner- und Sparvermögen aufzuwerten und unsere Wirtschaft in Ordnung zu bringen, so habe die Demokratie einen wesentlichen Teil dazu beigetragen, wie sie auch nach dem Zusammenbruch einmütig für die Rettung des deutschen Vaterlandes eingetreten sei. Auch der Abbau der Beamten, den Abbau der sieben Oberämter und des Landgerichts Hall streifte er. Die Aufhebung der fraglichen Oberämter sei ja schon lange aus Sparsamkeitsrücksichten von der Regierung geplant gewesen. Nachdem nun dieser Plan endlich seiner Verwirklichung entgegengehen sollte, hat es die Politik des Zentrums zuwege gebracht, die Regierung samt dem Staatspräsidenten zu stürzen. Im übrigen hat der Redner die anderen Parteien sehr schonend und vornehm behandelt. Seine Ausführungen machten einen guten Eindruck und wurden beifällig ausgenommen. Da sich niemand zum Wort meldete, schloß der Vorsitzende die Versammlung, indem er dem Referenten für seine interessanten Ausführungen dankte und die Wähler ermahnte, von ihrem Wahlrecht fleißig Gebrauch zu machen.
WÄiMemdsrZ.
Stuttgart, 29. April. (Zeitungsbeschlagnahme.) Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Die Nr. 46 der „Süddeutschen Arbeiterzeitung" vom 29. April wurde auf Grund eines Beschlusses des Amtsgerichts Stuttgart-Stadt beschlagnahmt wegen der Wiedergabe einer Aufforderung zur Demonstration am 1. Mai.
Stuttgart, 28. April. (Von der Straßenbahn überfahren und getötet.) Bei Besteigen eines in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagens kam am 27. April abends auf der Neuen Weinsteige ein 23 Jahre alter Arbeiter zu Fall, geriet unter den Anhängewagen, wurde Werfahrcn und getötet. Ein Verschulden dritter Personen liegt nicht vor.
Ludwigsburg, 29. April. (Törichtes Verbrechen.) Sonntag nachmittag kam ein Rehbock schwimmend durch den Monrepos- see. Statt das versprengte Tier in Ruhe zu lassen, damit es sich seinen Weg ins grüne Revier wieder selbst suchen konnte, wurde es von einer Schar Unvernünftiger am Ufer erwartet und durch Johlen und Schreien wettergehetzt. Das geängstigte Tier flüchtete gegen den Favoritpark nnd verrannte sich schließlich in einer 'Drahtumzäunung der Favoritegärten. Als er hier von einem Passanten befreit werden sollt«, brach der Rehbock kraftlos zusammen und war verendet. Es war ein Gabelbock, dessen Geweih noch mit Bast überzogen war. Allen denjenigen, die es als besonderes Sonntagsvergnügen betrachteten, das ohnehin -geängstigte Tier in den Tod zu Hetzen, sei gesagt, daß ein derartiges Verhalten, das schon vom rein menschlichen Standpunkt aus schärsstens zu verurteilen ist, als Verfehlung gegen die Jagdgesetze strafbar ist.
Hofen OA. Besigheim, 29. April. (In schlechter Gesellschaft.) Mädchenhändlern in die Hände gefallen ist eine 25- jährige Bauerntochter von hier. Sic hatte sich nach flüchtiger Bekanntschaft mit einem Badenser verlobt. Der Bräutigam lud die Braut zu einem Ausflug nach Karlsruhe ein. Dort wurde in einer Wirtschaft in männlicher Gesellschaft gezecht. Seitdem fehlt von dem Mädchen jede Spur.
Ebingen, 29. April. (Zu dem Familiendrama.) Zu der folgenschweren Tat des Kaufmanns Otto Berner wird noch gemeldet: Berner und seine Frau waren erst ein halbes Jahr verheiratet. Sie wohnten bei den Schwiegereltern. Die Ehe war von Anfang an nicht glücklich. Es gab viele häusliche Zwistigkeiten. Der Schwiegervater Spanagel soll Berner öfters geschlagen und bedroht haben. Berner fühlte sich sehr unglücklich, nahm aber alles ruhig hin. Noch am letzten Freitag kam es zu Sluseinandersetzungen, wobei Spanagel den Schwiegersohn auf die Straße gestoßen haben soll. Seitdem wohnte Berner nicht mehr bä den Schwiegereltern. Er klagte sein Leid seiner Schwester und schrieb an seine Eltern in Eßlingen, daß man seine Leiche sezieren müsse, falls er plötzlich sterben sollte, da er vermute, daß ihm seit einiger Zeit Gift beigebracht worden sei, dessen Wirkung sich durch stundenlange üebelkeit gezeigt habe. Berner wollte nach dem letzten Streit am Freitag nach Tübingen verziehen. Aber die Frau weigerte sich, mitzugehen und wollte auch das Kind nicht herausgeben. Berner wandte sich an das Stadtschultheißenamt und am gestrigen Montag sollte Termin zur Schlichtung der Angelegenheit sein. Am Sonntag abend ging Berner in das Hans der Schwiegereltern, um mtt seiner Frau zu sprechen. Dabei hörte er von