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unseren Herz» ! danken wir r Entschlafene in so reichem r auch seitens >ft der Firma zahlreiche Be» d die Kranz» cufen «amen» rbeitrkollegen, ltetallarbeiter- hebenden Ge»
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Halbmonattcw inÄteueubürg 75 Goidpsennige. Durch die Post im Orts» u. Oberamts' verkehr, sowie im sonstigen mliind. Verkehr 75 Gold. Pfennig m.Postdesteügebühr.
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Reuenbürg, Freitag, den 25. April 1924.
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Die einsvallige Petitzeile ob deren Raum im Bezirk IS, autzcrh. Lv Goldpfennig mit Jns.-Steuer. Kollekt.» »nzcigen 100 Proz. Zu,»lag. Offerte u. Uuskunflerteilung LMill.^Rekt.-Zeite SVGold- Psenn.g.
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82. Jahrgang
Deutschland.
Stuttgart, 24. April. Der Vaterländisch-Völkische Rcchts- vlock hat für die Bezirkswahlen il Wahlverbände gebildet. Spitzenkandidaten sind dabei Eisenbahnobersekretär Bulling- Lentkirch, Professor Dr. Fürst-Ravensburg, Dr. Hölscher-Ulm, Dr. Schott-Stuttgart, Dr. Beißwänger-Stuttgart, Hauptlehrer Mündler-Geislingen, Schriftleiter Kneller-Stuttgart, Schreinerobermeister Siller-Ludwigsburg, Zugführer Bentert-Backnang, Landgerichtsdirektor Sperdel-Heilbronn, Tapeziermeister Fischer-Stuttgart. — Auf der Landesliste der Zentrumspartei stehen an vorderster Stelle: Minister Bolz, Frau Professor Rist- Stuttgart, Andre-Stuttgart, Präsident Adorno, Regierungsrat Pollich, Regierungsrat Vögele-Stuttgart, Frl. Zimmerte-Stuttgart.
München, 24. April. Die bayerische Staatsregierung erließ ein allgemeines Verbot der Feier des l. Mai in den Staatsbetrieben und in den Dienststellen der Kommnnalverwaltung des Freistaates Bayern.
Lennep, 24. April. Der von einem französischen Zollbeamten am Ostersonntag in einer hiesigen Wirtschaft durch Revolverschüsse schwer verletzte Arbeiter Franke ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. — Wie die „Wormser Zeiturrg" meldet, wurde am Dienstag abend der evangelische Pfarrer Pickst in Worms von der Besatzungsbehörde nach Haussuchung verhaftet. Der Grund der Verhaftung ist unbekannt.
Stetten, 24. April. Reichsminijter Dr. Jarres teilte in einer Rede mit, daß nach zuverlässigen Meldungen eine der Hauptvoraussetzungen des ganzen Sachverständigen-Gutach- tens, nämlich die Aufbringung der internationalen Anleihe von 800 Millionen Goldmark zugunsten Deutschlands, die besten Aussichten habe, indem in Amerika 100 Millionen Dollar und in England 75 Millionen Dollar bereits als Zeichnungen gesichert erschienen.
Demokratische Partei und Fragen der Wohnungswirtschast.
An die Deutsche demokratische Partei sind von einer Reihe von Organisationen Anfragen gerichtet worden, so vom Haus- «md Grundbesttzerverein Stuttgart, der die Stellungnahine der Partei zu den ihn hauptsächlich berührenden Fragen kennen lernen wollte. Aus der Antwort, die die Parteileitung auf diese Anfrage gegeben hat, ergibt sich folgendes: Die Woh- nungszwangswirtschast ist ein Notbehelf, wir treten für ihre planmäßige Beseitigung ein. Dem Reichsmretengesctz an. sich steht die Partei ablehnend gegenüber. Die Reichstagsfraktion der Demokratischen Partei hat in ihrer großen Mehrheit, nämlich Mt 38 gegen 5 Stimmen, gegen dieses Gesetz gestimmt. Was das Mieterschutzgesetz betrifft, so will die Partei mit einer angemessenen Anpassung der Löhne und Gehälter sowie mit dem Abbau der Wohnungszwangswirtschast für die planmäßige Aufhebung auch dieses Gesetzes eintreten. Ferner erklärt sich die Parteileitung gegen künftige rechtliche und wirtschaftliche Beschränkungen sowie gegen steuerliche Sonderbclastungen des Hausbesitzers mit dem Hinzuifügen, daß sie überhaupt gegen weitere Sondersteuern sei. Die derzeitige Mietziussteuer ist, so heißt es in der Antwort, eine der augenblicklichen Notlage der Staatsfinanzen entsprechende Maßnahme, die zur Konsolr dierung der Staats- und Gemeindesmanzen unentbehrlich ist, die aber ersetzt werden soll durch entsprechende Zuschläge zur Vermögenssteuer oder durch eine Vermögenszuwachssteuer. Zur Frage der Hypothekenaufweriung erklärte die Parteileitung: Wir halten eine Regelung der Hypotheksnaufwertung durch besonderes Gesetz für notwendig. Die Regelung der dritten Steuernotverordnung scheint uns nicht ausreichend. Ob der Nmwertungssatz von 15 Prozent erhöht werden kann, ist eine Frage, die nur unter Berücksichtigung der gesamten Lage unserer Volkswirtschaft beurteilt werden kann. Auf alle Fälle halten wir eine Rückwirkung der Hypothekenaufweriung für notwendig.
Der Separatistenführrr Blch.
Kirchheimbolanden, 23. April. Die Nachricht, daß der Separatistenführer Bley aus Kirchheimbolanden, der nach der Tötung des sogenannten Präsidenten der autonomen Pfalz, Heinz-Orbis, "dessen Nachfolger wurde, beabsichtigt, aus der Pfalz in das Elsaß auszuwandern und keine Kartonnagen- unü Geschästsbücherfabrik nach Zabern zu verlogen, wird durch einen Bericht der „Straßburger Neuesten Nachrichten" aus Zubern bestätigt. Danach hat Bley an den Gemeinderat von Za- bern das Ersuchen um pachtweise Ueberlassung des seit Kriegsende leerstehenden und der Stadt gehörigen früheren Proviantamts mit Vorkaufsrecht auf die Dauer von fünf Jahren durch die Stadtverwaltung gerichtet. In dem Proviantamt soll die Fabrik eingerichtet werden. Bley und sein Straßburger Geschäftsfreund waren in der Sitzung des Gemeinderats anwesend, um über das Unternehmen, das bis Weihnachten dieses Jahres 100 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigen soll, Bericht zu erstatten. Der Gemeinedrat hat sich jedoch seinen Beschluß Vorbehalten, da noch einige finanzielle Punkte zu klären find. Der Gemcinderat von Zubern scheint nicht zu wissen, wer Bley ist. Ganz abgesehen von seiner Tätigkeit als Separatist ist er moralisch minderwertig. Er hat «eine separatistischen Regun gen zu seiner eigenen Bereicherung benutzt. Bei der Liquidation der Separatistenherrschaft wußte er stch den Haupttcil der Beute zu sichern und schreckte dabei auch nicht vor Unterschlagung der Abfindungsgelder der separatistischen Soldaten zurück Er sollte deshalb auf Veranlassung des französischen Bezirksdelegierten von Kaiserslautern verhaftet werden, doch machten sich stärkere Einflüsse geltend, so daß von der Verhaftung Abstand genommen wurde. General de Metz hat erklärt, daß es auch den Separatisten sehr unangenehm sei, wenn diese schmutzige Wäsche vor aller Welt ausgewaschen werde.
Zu dem Abkommen über die Rheinschiffahrt.
Berlin» 23. April. Zu der Meldung über das mit den Be
satzungsbehörden über die Rheinschisfahrt getroffene Abkommen erfahren die Blätter ergänzend, daß Frankreich zurzeit noch etwa 30 deutsche Rheinschlepper und 103 Kähne beschlagnahmt hat, deren Freigabe im Anschluß an die Regelung zugesichert ist. Frankreich und Belgien haben außerdem znge- sagt, daß weitere Zugriffe auf die Rheinflotte, ihre Hilfsgcräte und ihre Umschlagseinrichtungen auch für die Zukunft unterbleiben. Die Rheinschiffahrt werde durch Festlegung der noch abzuliefernden Neubauten frei in ihrer geschäftlichen Betätigung und besonders vor weiteren Beschlagnahmungen sichergestellt. Von den durch die Kohlenreedereicn auszuführenden Reparationskohlentransporten zahlt die französisch belgische Transportkommission etwa zwei Drittel der Fracht. Dieses Zugeständnis >der Besatzungsmächte an die Rheinreeder ist umso bemerkenswerter, als die Reparationskohlenlänü-r nach dem Vertrag von Versailles an sich Anspruch auf frachtfreie Beförderung der Kohlen bis zur Grenze haben. Die Kohlenfrachten sind demgemäß auch früher von der deutschen Regierung bezahlt worden. Es gehört zu den „Erfolgen" der Ruhrbesetzung, daß die Besatzungsmächte sich jetzt entschließen mußten, die Kohlenfrachten größtenteils selbst zu bezahlen. Wenn es auch den deutschen Reedereien gelungen ist, bei den Verhandlungen gewisse Vorteile herauszuholen, so darf doch im ganzen nicht verkannt werden, daß es sich hier genau wie bei den Micumverträgen um eine durch rechtswidrigen Uebergrisf erzwungene Regelung handelt, die der Wirschaft der besetzten Gebiete, ganz besonders aber den Reedereien, neue schwere Lasten auferlegt.
Ausland.
Das französische Doppelspiel.
Paris, 24. April. Die nächste Sitzung der Reparations- kommission ist unverbindlich auf Freitag verschoben worden. Offiziell wird erklärt, daß die Vertreter Italiens und Englands nicht mit den nötigen Instruktionen versehen waren. Es ist aber immerhin interessant, -daß im Astoria-Hotel während des ganzen gestrigen Tages Sondevberatungen stattfanden. Die abbestellte Sitzung biente offenbar als Vortvand für Konferenzen, über deren Inhalt man nichts weiter verlauten lassen will. Gerüchte können daher leicht in ttmlauf gesetzt werden. Man erzählt sich, daß aus Berlin Mitteilungen an die Rsparations- komnnssion gelangt seien über die Eisenbahnverpfändung BartHou konferierte Mt BraAbury und begab sich nachher ins Auswärtige Amt. Die Italiener waren sehr beschäftigt. Sie verließen erst spät nachmittags das Astoria-Hotel zusammen mit dem belgischen Delegierten. Bis zur nächsten offiziellen Si- ;ung soll ein Modus gefunden werden, um die praktischen Arbeiten des Reparationsausschusses in Gang zu brimzen. Inzwischen beginnen sich die außenpolitischen Mitarbeiter der Blockpresse über das Werk der Erperren im wahren Sinne des Wortes lustig zu machen. Bainville, der bei Poincare aus und ein geht, vergleicht in dem Blatte „Liberte" die ganze Situation mit einer Komödie rein utopistischen Inhalts. Er meint, daß die Experten ein Theaterstück von idealem Schwung, aber ohne jede solide Handlung geschrieben hätten. Die Reparati- onskommission müsse nun versuchen, aus diesem Stück einiger Idealisten etwas Brauchbares zurechtzuzimmern. Zuerst habe ich die Reparationsko-mmisfion geweigert, diese Arbeit zu lei 'ten, und den Regierungen das Stück zurückgeschickt, aber üi> Kabinette hätten darauf gedrungen, daß die Umarbeitung im Astoria-Hotel vorgenommen werde. Was weiter aus dieser Geschichte werden sollen schreibt Bainville, das wisse man nicht.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Neuenbürg, 24. April. Nächsten Sonntag feiern hier ihre Erstkommunion: Hans Flohr, Eugen Hauber, Frackz Huber und Rudolf Huber (Höfen), Karl Feiler (Schwann). Hilde Bernauer (Birkenfeld).
Ottenhausen, 25. April. Wie bereits kurz berichtet, findet übermorgen, Sonntag nachmittag ',L4 Uhr, in der hiesigen Kirche unter Leitung von Herrn Hauptlehrer Fritz ein Kirchenkonzert statt, das Freunden guter Kirchenmusik angelegentlichst empfohlen sei. Ausführnde sind außer dem Lestbe- kannten Gesangverein „Liederkranz" und dem wackeren jungen gemischten Chor Künstler von hohem Ruf: Kammersänger Max Büttner-Karlsruhe, Mitglied des LandsSthcaters, und Ludwig K ü h n - Pforzheim (Orgel). Mitwirkende wie Auswahl der Vortragsstücke bürgen für einen erhebenden Nachmittag. Der Reinertrag (siehe Annonce) ist für die neugegründete Krankenpflegestation bestimmt. Die Dauer des Konzerts beträgt 1 Stunde._
Württemberg»
Stuttgart, 24. April. (Fleischprcisabschlag.s Die Stuttgarter Fleischerinnung hat mit sofortiger Wirkung die Flcichpreise durchweg um 5 Pfennig pro Pfund ermäßigt. Es kostet jetzt das Pfund Rindfleisch 1. Giite 95 Pfg., Rindfleisch 2. Güte 80 Pfg., Kuhfleisch 1. Güte 50-60 Pfg., 2. Güte 35 40 Pfg., Kalbfleisch I. Güte 90 bis 95 Pfg., Kalbfleisch 2. Güte 80- 85 Pfg., Schweinefleisch 95 Pfg.
Stuttgart, 24. April. (Landeszusammenkunst der Olgagrenadiere.) Am 25. Mai findet im Zestsaal der Liederhalle von 1 Uhr mittags ab eine Zusammenkunft ehemaliger Angehöriger des Grenadierregiments Königin Olga aus dem ganzen Lande statt. Die Zusammenkunft trägt den Charakter einer vaterländischen Feier und soll vor allem der Auffrischung der allen Kameradschaft dienen. Im Hinblick auf die durch die Sonntagskarlen geschaffene billige Fahrgelegenhell ist mit einem starken Besuch von auswärts zu rechnen.
Stuttgart, 24. April. (Selbstmorde.) Auf dem Jlgenplatz erschoß sich abends kurz vor 8 Uhr im Beisein seiner Braut ein 19 Jahre aller Mechaniker von auswärts. — In einein Hause der Böblingerstraße verübte ein 17 Jahre alter Schrei
nerlehrling in der Küche der elterlichen Wohnung durch Einatmen von Gas Selbstmord. — In einem Hause der Ludwig- trahe in Cannstatt, stürzte sich eine 66 Jahre alte Frau in 'elbstmörderischer Absicht aus dem Treppeuhrusfenster des zweiten Stockwerks in ihren Hof. Sie war sofort tot.
Stuttgart, 24. April. (Vaterländische Lieder.) Dem Schwäbischen Sängerbund ist vom Ministerium des Innern erlaubt worden, am Sonntag, Len 11. Mai d. Js., auf öffentlichen Plätzen durch seine Vereine vaterländische und Volkslieder Vorträgen zu lassen.
Heilbronn, 23. April. (Gefährlicher Banknotenfälscher?, Soll Oktober v. I. wurde in He'lbronn und Umgebung eine große Anzahl falscher Reichsbanknoten und tvertbeständiger Zahlungsmittel in Umlauf gesetzt, wodurch viele Geschäftsleute chwer geschädiggt worden sind. Trotz umfassender Maßnahmen ist es jetzt erst gelungen, den Hersteller und Verbreiter des Falschgeldes in der Person des in Neckargartach wohnhaften, ledigen, 25 Jahre alten Lageroerwalters August Haug von Trailfingen OA. Urach zu ermitteln und festzunehmen. Es sind ihm nunmehr über 70 Fälle -rachgewiesen, in denen er falsche Geldscheine in Heilbronn, Sontheim, Bückingen, Großgartach, Nordheim, Schwaigern, Kocheudorf, Neckarsulm und Binswangen meistens in Bäcker- und Metzgerläden in Verkehr gebracht hat. Weiterhin ist er geständig, im September v. Js. 10 Lohnschecks in Höhe von 2 Millionen Mark, die er von der Chemischen Fabrik in Heilbronn in Zahlung erhielt, auf 12 Millionen Mark verfälscht und ansgegeben zu haben. Der größte Teil der falschen Banknoten und Schecks ist wieder beigebracht.
Spaichinge«, 24. April. (Gemeine Tat.) Wiederum ging ein äußerst wertvoller Windhund des Baurats Storr unter verdächtigen Begleiterscheinungen ein. Die tierärztliche Untersuchung im staatlichen Institut in Stuttgart ergab Vergiftung durch Strychnin.
Geislingen a. St., 24. April. (Aufforderung zum Schulstreik.) Gegen den Aufgeber einer Zeitungsanzeige, wonach kein Kind zum Besuch des 8. Schuljahrs der Schule zugeführt werden soll, ist vom Württ. Polizeiamt Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Ulm wegen Aufforderung zum Ungehorsam gegen eine rechtsgültige Anordnung erstattet worden.
Ulm, 24. April, (pichen der Zeit.) Aus der gestrigen Tagesordnung der 1. Zivilkammer des Landgerichts standen nicht weniger als 10 Ehescheidungsfälle. Auch ein Zeichen der Zeit, das zu ernstem Nachdenken Anlaß gibt.
Ravensburg, 24. April. (Verbot der Annahme eines Land- imandats.) Wie die Verbo-Zertungen glaubwürdig erfahren, hat der Bischof dem Professor Dr. Fürst in Ravensburg die Erlaubnis zur Wiederannahme eines LandtagSman- dats der Bürgerpartei nicht erteilt.
Baden.
Malsch (A. Ettlingen), 23. April. Heute nachmittag gegen 3 Uhr brach in der Dachpappenfabrik von Gustav Schlapper Ww. aus bisher noch unbekannter Ursache Feuer aus, das infolge des feuergefährlichen Materials in kürzerer Zeit das große Gebäude vollkommen in Flammen hüllte. Durch das tapfere Eingreifen der Feuerwehren von Malsch und Ettlingen konnte das Wohnhaus, das bereits am Giebel Feuer gefangen hatte, gerettet werden. Das Fabriklager brannte vollständig nieder, während der Maschinenraum chwer beschädigt ist. Der Gebäude- und Materialschaden ist beträchtlich. Infolge Wassermangel und starkem Wind konnte das Feuer rasch um sich greifen.
Buggingen, 22. April. Bei einem Spaziergang wurde der hiesige Landwirt Gustav Gugel durch die Unruhe des ihn begleitenden Hundes in der Nähe der Kiesgrube auf unrichtig« Dinge aufmerksam. Er folgte nun 'einem Hund in die Grube und fand dort eine halbgeöffnete Kiste, welche mit Rohseide und Farbstoff gefüllt war. Augenscheinlich handelt es sich um Schmuggelware, die von Schmugglern, die bei der Arbeit gestört wurden, hinterlassen wurde. Die Gendarmerie nahm sich der Sachs an.
Mannheim, 23. April. Am vergangenen Samstag nahm eine Funktionärvcrsammlung des Deuschen Mcraüverbandes zu der in den letzten Tagen der Osterwoche in den Betrieben der Mannheimer Metallindustrie in Kraft,-etrsimen Aussperrung der Arbeiterschaft Stellung. In einer Entschließung kam zum Ausdruck, daß die Organisation den Kampf nur als Lohnkampf führen wolle und es ablehnen müsse, sich von außerhalb der freien Gewerkschaftsbewegung stehenden Personen eine andere Kampfparole aufdrängen zu lassen. Zur Zeit sei ein Kampf um den Achtstundentag unmöglich.
Vermischtes.
Zum Konkurs des Konsumvereins. In der Generalversammlung des Konsumvereins Hechingen wurde mit allen gegen die Stimme des Stadtrats Fritz beschlossen, den jetzigen Vorstand und Aufsichtsrat während der Abwickelung des Kon- knrsverfahrens im Amte zn belassen. Scharfe Anklagen wurden in der Versammlung gegen den Geschäftsführer Walter laut und ein Antrag gestellt, der Aufsichtsrat möge die Beschlagnahme des Vermögens des früheren Geschäftsführers Walter und des früheren Aufstchtsratsvorsitzenden Fritz veranlassen.
Vom Straßenbahnfahrer zum Premierminister. Die Wahlen in Südaustralien haben, wie aus Adelaide berichtet wird, mit einer Niederlage der liberalen Partei geendigt, und damit ist auch die bisherige liberale Regierung gestürzt. Es besteht kein Zweifel, daß die Mitglieder der Arbeiterpartei ein neues Ministerium bilden werden, da sie die Majorität in dem neuen Parlament haben, und so wird der Nachfolger des bisherigen Premierministers Sir Henry Barwell der Führer der füdau- stalischen Arbeiterpartei John Gunn werden. Der 39jährige Mann ist der Sohn eines Bewohn-'rs der Orkney-Inseln, der von dort nach den Goldfeldern von Victoria auswanderte. Hier