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Neuenbürg, Dienstag, den 15. April 1924.

82. Jahrgang.

Unsere Krankheit.

Gert Kriegsende hat eine neue Epidemie das deutsche Volk «»griffen. Jeder macht für das Unglück, in das wir alle mit­einander geraten sind, immer alle andern Deutschen verant­wortlich. Die Sozialdemokratie beschuldigt die Schwerindu­strie, die Deutschnationalen die Sozialdemokraten, die Völki­schen die Juden, die Juden die Alldeutschen, die Unpolitischen die Diplomaten, die Politiker die Heerführer, die Heerführer wieder die Juden, die Sozialdemokraten die Diplomaten und Sie Parlamentarier. Niemand aber wirft die Frage auf, ob «r selbst vielleicht auch manches versäumt hat, was die Fehler »er andern hätte anfheben oder deren Folgen mildern können. Es ist ja so bequem, auf die andern zu schimpfen und so be­quem und für Parteigeschäfte gänzlich uneinträglich einzusehen oder gar zuzugestehen, daß man selbst eventuell auch Dumm­heiten gemacht hat.

Es soll hier nicht versucht werden, die lange Liste dcr Dummheiten, die im gemeinsamen deutschen Vaterlcmde ge­meinsam oder auf eigene Faust begangen worden sind, auf­zuzählen. Das Papier würde kaum ausreichen. Nur auf eine Legende sei hingewiesen, die besonders vergiftend gewirkt hat. Bon seiten der Frontkämpfer wird oftmals darauf hingewie­sen, daß die Sozialdemokratie den Kampfgeist des deutschen Volkes unterminiert hätte.Der Sieg war zum Greifen nah", heißt es,wenn nicht die Sozialdemokratie . . . ."

Dazu ist zunächst folgendes zu sagen: Als der Krieg sich in »ie Länge zog, hat es in allen Ländern, auch in denen der späteren Sieger, Stimmen und Stimmungen gegeben, die einer möglichst raschen Beendigung des Kriegszustandes zuneigten « diese Neigungen in Taten umzusetzen suchten. Solche Stimmungen hat es in jedem Krieg gegeben. Eine Heeres­leitung, die ihre Aufgabe richtig auffatzt, muß hiermit rechnen wie mit der Tatsache, Laß Pferde, wenn sie leistungsfähig blei­ben sollen, gefüttert werden müssen. Ein Reiter, der wegen »«richtiger Behandlung seines Pferdes sein Ziel nicht er­reicht, und hernach die Schuld aus das Pftrd schiebt, macht sich lächerlich. Eine Heeresleitung, die eine Truppe, von dcr fi« weiß, daß sie nicht mehr genügend Schlagkraft besitzt, dem Feinde entgegenführt, macht sich zum mindesten einer schiveren Verkennung der Tatsachen schuldig.

Und diese deutsche Heeresleitung, die jede Versammlung überwachen ließ, die bis in Privathänftr hinein nach Korre­spondenzen suchen ließ, wäre über diese Stimmungen nicht orientiert gewesen? Sie hat doch auch versucht, diese Stim­mungen zu bekämpfen. Sie wußte also, daß sie da waren. Ent­weder, sie hat sie unterschätzt und damit einen Fehler begangen, oder sie hat sie richtig eingeschätzt, dann aber nicht den Mut gehabt, die Konsequenzen zu ziehen. Oder an der ganzen Sache ist weniger als man später behauptet hat.

Man höre doch endlich mit dergleichen Legenden, die den Politischen Kamps weit über das tzköcwendize hinaus vergiften, auf. Wr haben den Krieg alle zusammen, schuldig oder nicht, verloren. Wir müssen alle zusammen versuchen, die Konse­quenzen gemeinsam zu tragen und uns gemeinsam aus dem Elend, in das wir, ganz gleichgültig, weil unabänderlich, durch wessen Schuld hineingcraten sind, hei auszuarbeiten. Das aber ist nicht möglich, wenn immer ein Teil »es deutschen Volkes auf den andern mit Fingern zeigt und schreit: Du bist schuL._

Deutschland.

Eaffel, 14. April. Oberbürgermeister Philipp Scheide- «mm ist fest seinem Amtsantritt der Zielpunkt fortgesetzter Angriffe von doutschvölkischer Seite. Gelegentlich wurde die aanze Mauer seines Hauses mit antisemitischen Wahlzetteln überklebt, ein anderes Mal wurde ihm die Haustür derma­ßen verrammelt, daß er die Nacht mit seiner Familie in einem Hotel verbringen mußte, und schließlich erignete sich das be­kannte Säure-Attentat. Jetzt war das oberb ürgermeisteclichc Schlüsselloch der Gegenstand einer Verhandlung vor der Strafkammer. Im November 1921 hatte der jugendliche Schuh­macher Bernhard Wachsmuth das Schloß des Hauses, in dem Scheidemamr wohnt, mit Holzkeilsn derart verstopft, daß die kür an diesem Abend nicht geöffnet werden konnte. Bern­hard Wachsmuth wurde freigesprochen, da als erwiesen erach­tet wurde, daß nicht der Angeklagte, sondern dessen Bruder Fritz Wachsmuth die Tat begangen hat. Inzwischen ist aber die Angelegenheit verjährt, so daß Fritz Wachsmuth nicht mehr unter Anklage gestellt werden kann.

Berlin, 14. April. Die den Eisenbahnern bewilligten Lohnerhöhungen ergeben eine Gesanitbeiastung von 54 Milli­onen Goldmark, für die eine Deckung nicht vorhanden ist. Vor­aussichtlich komuit es schon Anfang Mai zu einer neuen Ta­riferhöhung im Rüchseisenbahnbetrnbe. Nur unter dieser Bedingung hat der Finanzministcr den Lohnerhöhungen zuge- stimnit. (Schließlich hat Loch auch der Eisenbahner das'Recht auf Anspruch zum Leben, Schriftl.)

Besondere Reichstagswahllisten für die Sparer und Wirt« schaftlich Schwachen.

Stuttgart, 14. April. Nachdem -sich die künftige Haltung der meisten politischen Parteien des hieichs in der Auswer­tungsfrage als unsicher und zweifelhaft erwiesen hat, hat dcr Hypothckengläub ger- und Sparerschutzverband für das Deut­sche Reich in Berlin den Beschluß gefaßt, mit anderen wirt­schaftlichen und beruflichen Verbänden zusammen besondere Listen auf parteipolitisch und konfessionell neutraler Grundlage aufzustellen. Die Spitzenkand datur für die Neichsliste hat der bekannte Vorkämpfer der Aufwertungsfrage, Oberlandesge­richtspräsident Dr. Best in Darmstadt, angenomnien. Das Programm desVolksbundes der Entrechteten und der be­trogenen Sparer" beschränkt sich nicht auf die Forderung einer gerechten Lösung der Aufwertungsfrage, sondern tritt darüber

hinaus ein für den Schutz der wirtschaftlich Schwachen in allen Kreisen des Volkes, für die Wiederherstellung von Treu und Glauben, von Recht und Gerechtigkeit. In Württemberg liegt die Wahlarbeit in den Händen der Geschäftsstelle des Württ. Hypothekengläubiger- und Sparecschutzverbandes.

Ausland.

Paris, 14. April. DerMatin" bestätigt. Laß ein Defen- sivabkormnen zwischen Frankreich und Rumänien unmittelbar vor dem Wschluß sticht.

Biel Geschrei, wenig Wolle.

Bern, 14. April. Die Empfindlichkeit, die in der letzten Zeit an der italienischen Grenze der Schweiz hüben wie drü­ben zu konstatieren war, hat zu einem neuen Zwischenfall ge­führt, der an und für sich auf eine Bagatelle zurückgeht. Ei­nige schweizerische Soldaten sollen :n Pontetrefl: die italienischen Grenzposten durch Zurufe beleidigt haben. Ferner soll in Lugano vor dem italienischen Konsulat eine antifaszistische De­monstration stattgefunden haben. Die schweizerische Regierung hat nach Einlaufen dieser Meldung sowrt eine strenge Unter­suchung dieser Vorfälle durchgeführt und der Bundesrat er­klärte, daß die italienischen Angriffe lehr stark übertrieben seien. Mussolini scheint anderer Meinung zu sein, denn er ließ am Samstag mittag beim Vorsteher des politischen De­partements in Bern Protest gegen die den Faszisnms beleidi­genden Vorgänge einlogen und verlangte Genugtuung. Der Bundesrat beschäftigte sich in einer Sondersitzung mit dieser italienischen Angelegenheit. Der Rat beschloß, dem italienischen Gesandten in Bern milzuteilen, daß die Angelegenheit be­reits untersucht würde und ersucht die italienische Regierung, ihm ihrerseits die Ergebnisse ihrer Untersuchung mitzuteilen. Sollte sich der Zwischenfall bestätigen, so werten die Schuldi­gen schwer bestraft werden. Der Bundesrat sah sich genötigt, gleichzeitig dem italienischen Gesandten Kenntnis davon zu ge­ben, daß der Bürgermeister von Ponretresa, wo sich dieser Zwischenfall abgespielt hat, am Freitag in Varese schweren persönlichen und politischen Beleidigungen durch die Faszisten dieser Stadt ausgesetzt war. Die schweizerische Regierung ver­langte ebenfalls eine genaue Untersuchung dieser Vorfälle. Tie in letzter Zeit herrschende Spannung zwischen Italien und der Schweiz, die schweizerischerssits nicht ernst genommen wurde, hat dadurch eine neue Verstärkung erfahren. Immer­hin ist man in Bern der Ansicht, daß die Uebertreibungen der italienischen Regierung zurückgeschranbt und die Angelegenheit in Minne erledigt werden kann. Einen Spezialspaß leistete sich der Mailänder Faszistenleutnant Eavani, der dem Kom­mandanten des Vareser Regiments eine Forderung auf Säbel, oder Pistolen übermittelte.

Französische Schikanen gegenüber PfalzreisenLen.

Man schreibt ans Lndwigshascn: Die französischen Paß­bestimmungen für die Einreise Rechtsrheinischer in die Pfalz find im unbesetzten Gebiet immer noch nicht allgemein bekannt, wie die fast täglichen Verhaftungen und die Verhandlungen vor den französischen Gerichten wegen Paßvergehens beweisen. In der letzten Zeit verhängen die französischen Gerichte fast nur mehr Gefängnisstrafen wegen Paßvergehens von min­destens 15 Tagen. Auch wird die Kautionsstellung jetzt in den meisten Fällen abgelehnt, so daß die Verhafteten solange in Untersuchungshaft bleiben müssen, bis die Verhandlung vor dem französischen Gericht stattfindet. Die Dauer der Unter­suchungshaft richtet sich gewöhnlich nach dem Strafmaß, das für das betreffende Paßvergehen des Verhafteten in Betracht kommt. Die Untersuchungshaft dauert also in der Regel 15 bis 20 Tage, bevor die Verhandlung stattfindet; sie wird auf die verhängte Gefängnisstrafe' voll angerechnet. Es ist viel­fach noch nicht bekannt, daß ein Paßviium, das nur für einen bestimmten Bezirk der Pfalz ausgestellt ist, nicht zum Ver­kehr in dr ganzen Pfalz berechtigt. Wer zum Beispiel die Erlaubnis zur Einreise nach Luüwigsbafen Imt, kann mit die­sem Visum nicht in einen anderen pfälzischen Bezirk reisen, ohne sich nach den französischen Bestimmungen strafbar zu machen. Auch Pässe, die an Rechtsrheiner zur Einreise in das Saargebiet ausgestellt find, berechtigen nur zur Durchreise durch die Pfalz und nicht zum Aufenthalt. Im eigenen Interesse der rechtsrheinischen Bevölkerung empfiehlt es sich, vor der Einreise in die Pfalz sich über die französischen Paßbestimmun­gen genau zu informieren.

Frankreich zu unveränderter Annahme der Sachverständigrn- Gutachten bereit?

Paris, 14. April. DerTemps" tritt gleich England und Frankreich dafür ein, daß die Gurachten der Sachverständigen als Ganzes stehen und fallen und keine Abänderung und kein Feilschen zulassen. Er geht allerdings Von der Voraussetzung auch daß man zuerst die Haltung Deutschlands kennen lernen müsse.. Daher begrüßt er den Beschluß der Rcparationskom- mission, das Sachverständigengutachten als Grundlage für eine endgültige Lösung anzunehmen, vorausgesetzt, daß die deutsche Regierung sich bereit erkläre, an dcr Ausführung des Planes mitznarbeiten. Die Zustimmung Deutschlands hält derTemps" deshalb für Wichtig, weil bisher das Deutsche Reich sich stets unfähig erklärt habe, die vorgcschlagenen Re­parationsleistungen auszuführen. Gerade deshalb hätten Frankreich und Belgien nach der Besetzung der Ruhr sich ans Werk gemacht, selbst produktive Pfänder auszub eilten. Und nun folgt der bezeichnende Satz:In dein Augenblick, da man sich bemüht, diese zwangsweise und örtliche Ausbeutung durch eine freundschaftliche und allgemeine Ausnutzung von Pfän­dern zu ersetzen, muß man vor allem wissen, ob Deutschland dazu beitragen wird oder nicht." In diesem Satze ist der Ver­zicht auf die Ausbeutung des Ruhrpsandes bereits angcdeutct. Aber derTemps" wird noch deutlicher, rvenn er sich gegen die Pessimisten wendet, di« bei dem Gedanken von Furcht er­

griffen werden, daß die Reparationskommission der belgische» und französischen Regierung die Wiedervereinigung der rhei­nischen Eisenbahnen mit dem übrigen deutschen Eisenbahnnetz, die Aufhebung der inneren Zollime und so weiter empfehlen würden, und die für Liesen Fall eine Ergänzung der Konttoll- Maßnahmen der Sachverständigen und ein Sanktionsprogramm verlangen. DerTemps" hält nichts von den verstärkten Kon- trollmaßnahmen, obwohl er das Kontrollsystem, welches die Sachverständigenkommission vorgeschlagen hat, nicht für voll­kommen erachtet. Er glaubt auch, daß man den französischen Interessen schaden würde, wenn man sich in Erörterungen einließe über die Kontrolle, Wer Garantien und Sanktionen. Wollte man von England verlangen, daß es im voraus die Teilnahme an bestimmten Sanktionsmaßnahmen verspreche, so würde England sich zweifellos in Berlin erkundigen, ob eine Verfehlung gegen den Reparationsplan möglich und wahr­scheinlich sei. Deutschland würde augenscheilich keine Ver­pflichtung auf sich nehmen, wenn man ihm nicht gewisse Zu­geständnisse machte, und so würden sich Besprechungen erge­ben, an denen Frankreich vielleicht nicht sofort teilnehmen und deren Kosten cs wahrscheinlich zu tragen haben würde. Gewiß würde Frankreich solche Besprechungen kur; abschneiden und erklären können, daß es niemanden brauche, um Sanktionen zu nehmen, und «daß es sich Vorbehalte, im Notfall allein gegen Deutschland vorzugehen. Aber nach einer solchen Erklärung würde Frankreich einem neuen Feldzug gegen seine Finanzen und seine Währung ausgesetzt sein. Die Gegner Frankreichs würden behaupten, daß Frankreichs Drohungen die Anleihe für Deutschland verhindern würden. Aus diesen Darlegun­gen zieht derTemps" den Schluß, daß man die Tatsachen be­greifen müsse. Das kaim nichts anderes heißen, als daß Frank­reich ans eine gesonderte Aktion gegen das Sachverständigen- Gutachten und auf Sonderwünsche Verzichter: soll. Wie schwer es fallen wird, dies der französischen Oefsentllchkeit begreiflich zu machen, ergibt sich aus der Tatsache, daß derTemps" einen ganzen Leitartikel auf diese Frage verwendet.

Aus Stadt» Bezirk und Umgebung.

Reueubürg, 14. April. Die Frist, innerhalb deren nichtge- nehmigte Funkanlagen zur nachttäglichen Genehmigung ange­meldet werden müssen, läuft am ib. April ab. Die Verord­nung des Reichspräsidenten zum Schutze des Funkverkehrs vom 8. März 1924 bedroht die Verwendung von Funkgeräten aller Art ohne Genehmigung der Reichstelegraphenverwaltung mit Gefängnis. Straffrei bleibt nur, wer die nachträgliche Ge­nehmigung bis spätestens 16. April beantragt. Die Anmel­dung hat schriftlich bei dem zuständigen Postamt zu geschehen und muß folgende Angaben über die benutzten Empfangsge­räte enthalten: a) ob mit oder ohne Stempel l-DV, b) ob selbstgebant oder fettig gekauft, r) ob Kristalldetektorempfängcr mit oder ohne Verstärker, L) ob Nöhrenempfängrr. Die Ge- nehnrigungsgebühr ist für alle Arten von Anlagen die gleiche, und zwar 2 Matt monatlich; sie ivird später durch das Postamt eingezogen werden. Bei der Amneldung sind also noch keine Gebühren zu entrichten.

Reuenbürg, 12. April. Am 30. März hielt die Vieh- zuchtgenofsenschaft für den Oberamtsbezirk Neuenbürg in der Wirtschaft zurEintracht" in Neuen­bürg eine gute besuchte Versammlung ab. Nach einleitenden Begrüßungsworten sprach Oberamistierarzt Dr. Müller Wer Maßnahmen zur Förderung der Rindviehzucht, über Or. ganisation, Zweck und Zuchtziel der Zuchtgenossenschasten. Zu den staatliche« Maßnahmen zur Förderung der Rindviehzucht gehört in erster Linie das Farrenhaltungsgesetz, wonach die Gemeinden verpflichtet find, Farren zu halten oder halten zu lassen, die der in der Gemeinde herrschenden Zuchttichtung ent­sprechen und von der Farrenschau-behörde zugelassen sind. Da sich die Eigenschaften der Farren vererben, ergibt sich ohne weiteres, von welchem Einfluß die Farrsnhaltung ans die Vieh­zucht ist. Wenn die Viehzucht gehoben werden soll, so muß die Verbesserung des Farrcnmaterials angesttebt werden. Es liegt in dieser Beziehung viel am Farrenhalter, aber auch an der Gemeinde. Die Leistungen der Gemeinde für die Farren- haltung dürfen nicht lediglich als Last angesehen werden. Bei guter Belohnung des FarreWalters ivird auch die Farrenhal- tnng gut sein und eine gute Farrenhaltnng kommt der Allge­meinheit zugute (z. B. höhere Milchleistung bei Verwendung von Farren mit guter Abstammung bezüglich Milchleistung). Die Rindviehzucht wird weiter gefördert durch die Landwirt­schaftliche Hochschule in Hohenheim, wo seil kurzen: ein neues Tierznchtinstitut zur Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Züchtung und Haltung der landwirtschaftlichen Haustiere und Förderung der heimischen Landestierzucht und Pflege der Verwertnngswissenschaft besteht. Sodann sind zahlreiche land­wirtschaftliche Winterschulen errichtet worden, an denen die jungen Landwirte auch in Viehzucht unterrichet werden. Ferner unterstützen die Zentralstelle für d e Landwirtschaft und die Landwixtfchaftskammer Znchtervcreimgungcn, Zuchtgenossen­schaften und Zuchtverbände. Gerade diese Organisationen er­freuen sich besonderer Fürsorge der Landesregierung. Weiter sind zu nennen staatliche Beiträge zur Errichtung von Jung- Viehweiden und Farrenaufzuchtstationen und zur Durchführung von Milchleistnngsprüfungen. Gure Leistungen in der Vieh­zucht finden dadurch Anerkennung, daß gute Zuchttiere mit Staatspreisen bedacht werden. Durch diese staatlichen Rind- viehschauen mit Prämierungen werden die Viehbesitzer anfge- muntert, bessere Tiere zu halten. Auch durch die Maßnahmen des Viehseuchengcsctzes zum Schutze dcr Einschleppung ton Seuchen aus dem Ausland und zur Bekämpfung derselben im Inland wird die Viehzucht unterstützt. Diese Maßnahmen find nicht dazu da, wie manche meinen, die Bauern zu schikanie­ren, sie bezwecken vittmehr, die Landwirtschaft vor Verlusten zu schützen. Es ist wünschenswert, daß diesen Maß-