konnte sich geben wie er wollte die Leberwurst machte ein Gesicht, das sagte immer gekränkt:O pfui!"

Und zur feinen Salami der einzige Verkehr, den die Leberwurst hatte, schluchzte sie eines Tages: Ich arme, un­glückliche, uuunverstandene Wu-Wurst!

Man kann sagen was man will: es war eine unglückliche Ehe! Eine Cheirrung! Und als eines Tages auf Seiten des Gatten das rohe Wort fiel:Beleidigte Leberwurst!" da wars aus mit der Fassung.

Die Leberwurst klagte beim Wursttcibunal auf Scheidung von Strick und Haken. Die Leberwurst war von jetzt an im­mer gekränkt.De »'schmerzte Briss'n', «agte die Selchwurst höhnisch.Für die muaßt a Mann aus Marzipan sei und net aus Speck und Bluat", und sie äugelte angelegentlich mit dem Blunzen.

Indes noch bevor die Scheidung kam, nahm der Metz­ger eines Tages das Ehepaar vom Haken und warf es in den Korb des Wirtsokchrls.So, Fräul'n Stasi", sagte er,die »woa g'hvrn Eahna als Namenstagsvräfent!"

O Schicksal! Die Leberwurst rollte sich wie im Krampf zusammen.Jetzt geht's auf d' Hochzeitsreis' unser beleidigte Leberwurst", sagten die Selchwürste.Glücklichen Wursthafen", riefen sie ihr höhnisch nach.

In der Küchel saß der Schwolnchsekorporal Sebastian Zwieblinger, zwirbelte seinen Schnurrbart, und das Kocherl hob die Blut- und Leberwurst eben aus dem Korb heraus über den brodelnden Hafen.

Siehgsi, Stasi", sagte der Korporal und tätschelte seinem Schatz die runde Kehrseite,a sollt' ma' halt amal z'sammg'hörn wia der Blunzen und die Leberwurst!"

Als der Blunzen sah, was vorg'Ng, sagte er zu seiner Leberwurst:Geh, Schatzi, jetzt in der letzten halben Stund' san ma wieder guat! Geh weiter gib mir no a letzt's Bussl!"

Wagen Sie es nicht!" knirschte die Leberwurst.Ich bin «nd bleibe eine gekränkte Leberwurst!"

Traurig brodelte der Blunzen in des Hafens Tiefe. Noch einmal versuchte er, sich der Leberwurst zu nähern. Sie wandte sich schmollend ab . . .In Schönheit sterben" . . . hauchte sie noch Dann hob das Kocherl beide heraus und setzte sie dem Korporal Zwieblinger vor, den Blunzen und die gekränkte Leberwurst. Der mengte sie mit Gabel und Mes­ser tüchtig durch- und ineinander, und so sehr die Leberwurst in ihrer höchsten Not über den Tellerrand weg durchbrennen wollte es half nichts. Sie mußte eins mit der Blutwurst werden . . .Ich habe Scheidungsklage cingereicht . . ." stammelte sie. Wer niemand hörte sie.

Stasi i woaß net, die Blut- und Leberwurst, de zwoa mög'n si' heut' gar net vertrag'n in mein Magen. Geh, tua ma a Stamperl Zwetfchgenwasser her! Mir is net recht ex­tra", sagte der Korporal Zwieblinger.

Kein Wunder, wenn man eine gekränkte Leberwurst im Magen hat . . .

Wie man sich denn überhaupt vor unglücklichen Ehen in acht nehmen muß . . . ! Julius Kreis.

Handel «nd Verkehr»

Wirtschaftliche Wochenrundschau.

Geldmarkt. Die Sachverständigen-Berichte üben einen neuen Druck auf die Lage des Geldmarktes aus. Die Jahres­zahlungen sind viel zu hoch und ietzen ein Gedeihen der deut­schen Wirtschaft voraus, das einer Phantastischen Blüte gleich­käme, wenn es sich verwirklichen 'vlltc. Dabei ist eine End­summe für die deutschen Leistungen wieder nicht genannt wor­den. Sollen etwa diese LeistunMN unbeschränkt bis in alle Ewigkeit fortgesetzt werden oder wird man endlich erfahren, über welchen Zeitraum die Zahlungen überhaupt zu leisten sind? Die Reichsbank sieht sich zu den größten Einschränkungen im Wechselkredit veranlaßt. Kein Mensch hat Geld cft nicht einmal für rein produktive Zwecke. Die deutsche Golddiskont­bank ist am 7. April errichtet worden und wird in den nächsten Tagen den Verkehr mit dem Publikum aufnehmen. Bedenk­lich ist unser Einfuhr-Ueberschuß in den beiden letzten Mona­ten mit rund 400 Millionen Goldmark, denn er hat die Nach­frage nach Devisen in gefährlicher Weise verstärkt. Die Lage des Geldmarktes charakterisiert sich daher nach wie vor als sehr ernst.

Börse. Die Micum-Verhandlungen machen der Börse schwere Sorge. Es ist der Industrie unmöglich, auch weiterhin aus eigener Kraft die bisherigen Lasten aus dem Micum-Ver- trag zu tragen und die Reichsregwrung hat kein Geld znm Eintritt in den Vertrag, es sei denn, daß das Reichsbudget um­gestoßen und die Beständigkeit der Währung erneut in Frage gestellt würde. Darunter leidet der Efrektenverkehr empfindlich. Die Diskontsperre der Reichsbank nötigt zu vielen Verkäufen von Effekten, für die die breiten Auinehmerschichtcn fehlen und die deshalb immer mehr entwertet werden. Das gilt für alle Börsenplätze in Deutschland und auch für alle Umsatzgebiete in den einzelnen Börsen. Besonders störend sind die Gerüchte von drohenden oder schon feststehenden Zahlungseinstellungen in ge-

I wissen Kreisen der Bankwelt. Wir glauben, daß auch Ueber- treibnugen mit unterlaufen. Jedenfalls gilt das für unsere engere Heimat. Schließlich wird das Geschäft auch gehemmt durch ungünstige Nachrichten über das Ableben von Hugo Stinnes, der für so viele Taufende unter uns und ganz besonders für die Börse die Hoffnung für die Wiederaufrichtung der deutschen Wirtschaft verkörpert.

Produktenmarkt. Die Haltung des Getretdeverkehrs ist lustlos. Wegen Mangel an Geld und Devisen wird wenig gekauft, aber die Preise behaupten sich. In Stuttgart sind an der letzten Landesproduktenbörse weder in Heu und Stroh bei 10 bzw. 6^ Mark, noch in Weizen oder Mehl bei 20I5 Lzw. 30 Mark nennenswerte Preisveränserung n im Vergleich mit der vergangenen Woche vorgekommen. An der Berliner Pro­duktenbörse notierte Weizen 175 (2), Roggen 141 (plus 1), Braugerste 190 (unverändert), Hafer 131 (unverändert) und Mehl 27 (unverändert) Mark.

Warenmarkt. Die Preise sind wieder etwas stabiler geworden, ausgenommen AuslanLswaren, besonders ausländi­sche Lebens- und Genußmittel, die wieder anzuziehen beginnen. In der Textilbranche will ein ernsthafter Preisabschlag sich nicht durchsetzen, weil man immer mit Lohnerhöhungen rechnet. Zweifellos ist ein großer Warenhunger vorhanden, denn in je­dem Haushalt harren fast sämtliche Textilerzeugnisse der Er­neuerung oder der Vervollständigung, aber es fehlt an Geld zum Kaufen. Dasselbe gilt von der Lederbranche. Am drückendsten empfunden werden die zum Teil immer noch zu hohen Preise für die einheimischen Lebensmittel, weniger um ihrer Höhe selbst willen, als wegen der relativen Unerschwinglichkeit für die vielen Beamten, Angestellten und Arbeiter mit ihrem knap­pen Einkommen. Das nahende Osterfest dürfte eine kleine Belebung des Warengeschäfts mit sich bringen.

Vieh mar kt. Unveränderte Preise. Etwas zunehmen­der Absatz, der aber immer noch knapp die Hälfte des Friedens­verbrauchs darstellt. Zuchtvieh wird wenig gekauft. Schlacht­vieh geht vielfach aus dem Lande.

Holzmarkt. In den letzten Tagen hat sich eine kleine Besserung im Schnittholzgeschäft wegen der langsam zuneh­menden Bautätigkeit gezeigt. Sie war aber so unbedeutend, daß sie auf die Lage des gesamten Holzmarktes keinen Ein­fluß gewinnt. Das Stammholzgeschäfl liegt darnieder, Brenn­holz wird immer noch gern gekauft und erfreur sich anhalten­der Nachfrage, ebenso Buchenholz.

Vermischtes,

Ein tollkühner Raubversuch. Eines Abends kam ich dazu, wie ein durch seine Dreistigkeit verrufener Sperber, auch Sper­lingsstößer genannt, der listigste und kühnste Räuber unserer Raubvögel, einem Hennenstalle an der Stadrgrenzc einen nicht erwünschten Besuch machte. Der Sperber zeigte hierbei wenig Achtung vor den Vätern der Stadt, indem er ausgerechnet einen Bürger des Rats mit diesem Besuch beehrte und Lessen Gockeler und seine Hennen beim Einnehmen des Abendbrotes störte. Der Gockeler schrie beim Einbruch des Räubers Zeter- mord-io und Feurio, sein Harem siel ein, im übrigen zeigte der Schulz der Hühner wenig Schneck» und zog sich in den dun­kelsten Teil des Hühnerstalles zurück. Nachdem Bewohner aus der Nachbarschaft, die gleichfalls Zetermordio schrien, hinzuge- kommeu waren, empfahl sich der kühne Räuber. Nach der Größe des Sperbers zu urteilen, war es eineSie", denn wie bei al­len Raubvögeln sind namentlich die Tperberdamcn erheblich größer als die Mannderl; deshalb schlagen die ersteren auch größere Vögel. Der Name des Sperbers kommt vom Althoch­deutschen gesprochen ist zirka 1100 - - sparo und aro, also Sperlingsaar. v. B.

Der Todestag der Kaiserin Angutta Biktoria. Der 11.

April rief wieder die Erinnerung mach an den Todestag der Kaiserin Augusta Viktoria, die vor nunmehr drei Jahren, in schwerer Zeit nach schweren Jahren, ihre letzte Ruhe ian-d. Viele werden ihrer an diesem Tage in Dankbarkeit gedenken.

Todeskampf zwischen Zuchthäuslern. In Wien wurde der 30jährige Anstreicher Mister bei einer Rauferei von seinem Gegner ins Herz gestochen, so daß er nach wenigen Minuten starb. Bei der Verhaftung des schwer betrunkenen Totschlägers wurde festgestellt, daß Miller am gleichen Tage aus dem Zucht­haus entlassen worden war und sofort seinen Mörder, einen früheren Mithäftling, ausgesucht und attackiert hatte, um sich an ihm für die Unterschlagung eines Päckchens Tabak zu rä­chen, das er ihm vor einigen Monaren im Zuchthaus zur Wei­tergabe an seinen Bruder übergeben hatte.

Die Erdverschikbungen in Spanien. Zu den Erdverschie­bungen in Andalusien erfährt dasBerliner Tageblatt" noch folgende Einzelheiten: Der Mittelpunkt dieser noch nicht völ­lig aufgeklärten geologischen Erscheinung ist das Städtchen Monach l, aber die Katastrophe hat auch andere Nachbarorte getroffen, in denen die Erdrinde platzte. Es entstanden halb­mondförmige Spalten und Risse, in denen ganze Olivenwaldun­gen verschwanden. Bauernhütten wurden mehrere hundert Meter fortgerissen und sanken dann bis zum Dach in die Erde ein. Die Bewohner des Dorfes Olla de Tores sahen ihre Häu­

ser in der Erde verschwinden und konnten nur mit Mühe H« Herden und einen Teil ihrer Habe vor dem Untergang retteüc ^ Während die Spalten sich bildeten, hörte man unheimliche Ge­räusche unter der Erde und Krachen zusammenstürzender Fels­massen, sowie ein donnerähnliches Rollerl, das die abergläubi­sche Bevölkerung mit Entsetzen erfüllte. Ingenieure aus Ma­drid und Granada versuchen, die Bevölkerung zu beruhigen. Sie haben herausgefunden, daß die Erdnachgebungen durch­schnittlich in 6 Minuten einen Meter betragen, so daß in einer Stunde ein Haus um zehn Meter aüwärrs rückr. Fliege: be­richten, daß die ganze Gegend in kurzer Zeit ein völlig ver­ändertes Aussehen erhalten habe. Das Land bei Monachil sieht aus, wie ein großes Schlachtfeld, das von Granattrichter» aufgewühlt ist. Wo früher Ebenen waren, sind jetzt Hügel ent­standen. Waldige Anhöhen sind zu großen Höhlungen gewor­den, in denen schwarzes Wasser steht. Die meisten Höhlungen sind halbmondförmig. Ihre Tiefe beträgt 15 bis 20 Meter.

Ein beleidigter Boxer. Englands Schwergewichtsmeister, Frank Doddard, fühlt sich beleidigt durch Bemerkungen, die Hans Breitensträter über den Kampf mit Samson-Körner ge­macht haben soll, und hat ihn nicht verklagt, sondern zu» Boxkampf herausgefordert. Wenn dieses Vorgehen allgemeine Nachahmung findet, dürste eine nicht unbeträchtliche Entla­stung der Gerichte eintreten. Nebr'gens wollten auch Harri» Reeve und Rudi Wagener erneut mit deinblonden HanS" kämpfen, der also, angesichts dieses reichlichen Arbeitsangebots, in der nächsten Zeit keineswegs die Erwecbslosenuntersttitzunß tn Anspruch zu nehmen braucht.

Der Harem im Hungerstreik. Die Abschaffung des Kali­fats in der Türkei wird auf den Harem des Kalifen nicht ohne Folgen bleiben. Die Damen des .Harems sind nämlich, als sie von dein Schicksal ihres Herrn und Meisters hörten, nach einer Meldung desDaily Expreß" in den Hungerstreik getreten. In den Kreisen der Haremswächter herrscht hierüber große Be­stürzung, weil die Schönheiten unter den Wirkungen der Hun­gerkur zusehends an Rundlichkeit einbüßen. Wenn also der Hungerstreik fortgesetzt worden ist. ivird man nicht mehr da­von sprechen können, daß Fatme und Suleika dem Vollmond in der zwölften Nachtstunde gleichen.

Durstlöschnnghintenherum". Der amerikanische Han­delsminister Hoover hat eine Berechnung der Zollbehörde» bekanntgegeben, wonach im abgelauisnen Jahre die Brannt­weinschmuggler einen höchst erfolgreichen Kampf gegen die Behörden um die Durchbrechung des Alkoholverbotes geführt haben. Nach der amtlichen Schätzung sind für nicht weniger als für 30 Millionen Dollar Branntwein im Jahre 1923 nach dem Gebiete der Vereinigten Staaten aus Schleichwegen -« Wasser und zu Lande eingeführt worden.

Versplauderei.

Gestürzt ist die Regierung Hieberl Die Stimmung drot ist matt und flau, Nur wenig Wochen vor Len Wahlen Gibt's nun ein Interregnum Ran. Was wird der Wonus­mond dann bringen? Nach rechts weht offenbar der Wind,- Im Reich und Land die neue Strömung Nach manchen Zei­chen stark gewinnt.-Beim Eintritt tn dieStille Woche"

Verstummt ringsum das Wahlgeschrei, Da sittsam-still sich zu verhalten, Gelobte jegliche Partei. Schwer mag es manchem Kämpen fallen, Zu halten Len beredten Mund; Die nreisten Leute aber freuen Der Pause sich von Herzens­grund. --Die Sachverständigenbericht?, Auf >die gelau­

ert man so lang, Sind endlich öffentlich erschienen; Ma» prüft sie scheu und zweifelsbang. Sie bringen Deutschland nicht viel Gutes, In mancher Hinsicht aber doch Sind sie

geeignet, zu erleichtern, Zu lockern unser 'chwercs Joch.-

Italien wählte musioliinsch; Der Volksheld triumphiert aufs neu; Die Wahlmaschine der Regierung Hals nachdrück­lich und ohne Scheu. Zunächst behalten die Faszisten Die Herrschaft fest noch in der .Hand, Zumal die anderen Par­teien So uneins sind im Stiefelland.-Sehr tückisch,

launisch, unbeständig Zeigt wieder »aal sich der Aprfl, Entsprechend seinem alten Rufe, Tut rücksichtslos er, waS er will. O möcht doch für die Feiertage Das Winterspiet er lassen sein, Statt Rauhheit, Trübsal wir erbitten Jetzt echten, frohen Sonnenschein! Wdn.

Führerworte für unsere Zeit.

Mein Kampf geht weder gegen rechts noch gegen links, sondern gegen alle diejenigen, die dem deutschen Volke mit Ge­walt und List das Letzte und Beste rauben wollen, was -chm noch geblieben ist: die Einheit der Nation.

Reichskanzler Marx (im Reichstag am 4. 12. 36.)

Welche Parteien regieren, und welch? Regierungen da stn^, das ist Episode in der Geschichte aber ob das Deutsche Reich und der Staat bleibt, das wird Epoche sein in der Entwick­lung unseres Volkes.

Dr. Sttesenrann (im Reichstag am 6. 10. 38.)

Wer stckrrfe» »il. «»jj mjmms.

"rr KmApf im SpLfsLLt.

Erzählung von Leoia Schücking.

meine Hand« kamen, ist gleichgültig: ge:,-.-- . ich si- habe, hier wohlverioahrt aas meiner Brust. Ich will z« Ihrer Mutter gehen, ich will ihr jagen: du wirst des Schöffe« und wirst meine Freiheit von Duvignoi verlange« du wirst mir schwören, deinen Verdacht, deine böse Tücke ander Bene­dict« auszugeben, du wirst mein« Werbung um sie unterstütze»-, alsdann erhältst du dein« Brief« zurück, dis in meinem Besitz sind: wo nicht, so wird der, in dessen Händen sie liegen, sie deinem Mann« zeigen, er wird sie der Welt zeigen, die Welt wird sehen, daß du eia schlechtes Weib bist, die Welt wird er­fahren, dag Duvignot deinen Gatt«» vor ein Kriegsgericht w - ^ und ermorden lägt, um dich zur Witwe zu machen!

Benedict« sah ihn mit großen Augen au.

Ich werde Ihnen die Briefe geben." fuhr Wilderich -...g fort,Sie sollen sie in Händen haben und aufbewahren, damit man sie mir nicht entreißen kann

Eitle Hoffnung!" unterbrach ihn Benedicte jetzt tonlos und zu Boden schauend.Sie kennen die Leidenschaft dieser Men­schen nicht, nicht ihre Gewalttätigkeit! Mein« Mutter ist Duvig­not bis nach Würzburg gefolgt, sie ist hierher mit ihm zurück­gekehrt,' hat sie so dem Aergernis - " .sie am

Ende noch fürchten?"

Aber sie kann nicht wollen"

Mag sein, mag sein: aber j«Lr»s eher glauben, als bis sie die Briefe sicht, und wenn man sie ihr zeigt, so wird sie wissen, sie jedem, der sie hat, mit Gewalt emreißen zu lassen. Vergessen Sic, daß sie durch Duvignot hier allmächtig ist? Und wird sie sich nicht rächen wollen dafür, daß Sie bi-ss. Briefe gesehen, besessen, gelesen haben? Wird Dusignot nicht aber", «nterLrsch sie sich auffahrend,hören Eie mein Kolk, man kemntt, man wird Sie fortschlepp-m

in den Kerker, in den Tod »nd meinen armen, armen ver § ratrnen Vater mit Ihnen!" i

Venedicte, fasse» Si« sich, wir stehe» in Gottes Hand. Gott wird uns nicht verlassen!"

Hat er nicht mich längst verlassen, «ich, die ich nun zu alle« Entsetzlichen auch das noch zu tragen habe, daß ich schuld aa diesem uusägliche» Unglück geworden?"

Da nehme» Sie die Briefe, bei Ihne» find st« sicherer, be­wahren Sie sie «ir, bis ich sie Ihnen absordern lasse."

Er reichte ihr das Paket, das sie zögernd annahm «nd dan» ängstlich unter dar Kopfkissen ihre, Bettes verbarg.

Glauben Sie mir," fuhr er fort,lüese Brief« werden »ns nützen, und wenn nicht, dann werde» «ir ja auch ohne sie unsere Unschuld beweisen können."

Gerade weil Sie unschuldig sind, wird man Sie nicht hören wollen."

Gerade deshalb? Aber das wäre ja teuflisch!"

Die Menschen sind oft Teufel! Duvignot wird es ganz gut durchschauen, daß mein Vater und Sie unschuldig an dem find, wessen er Ste beschuldigt. Wenn er Sie dennoch anklagt, so ist es ein Beweis, daß er Sie beide verderben will."

Er kann doch kein Interesse daran haben, mich zu verderben'"

Wenn er meinen Vater vernichten will, so müssen Sie mitfallen."

Hören Sie, Benedicte, ich verzweifle dennoch nicht; ich kann nicht mit Ihnen glauben, daß dieser Mann so schlecht sei! Wir werden doch vor Richter gestellt werden. Vor diesen werde ich reden. Ich werde ihnen fchildern, wie nur meine Leiden­schaft für Sie mich verführt hat, hierher zu eilen; wie ich vom Erzherzog nichts anderes gewollt als eine Verwendung für Sie, wie die Angst um Sie allein mich hierher getrieben. Ich werde das mit aller Beredsamkeit, deren ich fähig bin, aussprechen, «nd wenn Sie, Sie, Benedicte, dann, falls ma» Eie fragt, meine Wert« nicht Lügen strcffen, wenn Sie großmütig genug wären.

. zu bestätigen, daß es so sei. Laß Sie mich früher Freund er­nannt, daß Sie mir das Recht gegeben für Sie zu Handel» ! Benedict«, zürnen Sie mir nicht, daß ich so spreche, daß ich s» unendlich viel von Ihnen verlange aber Si« würbe« es ja nicht für mich bloß, auch für Ihren Vater tu», »nd da«"

Benedicte legte, ohne sich z» besinnen, ihre Hand ln die seb«e. Weshalb sollte ich es nickst?" sagte fl« kaum hörbar.Hwbtz ich Ihne« auch das Rocht, für mich z» handeln, bi« jetzt gegeben, so würde ich es in jedem -»rrn v-d

willig tun!"

Sie würde» es gern?"

Ja, mein Freund, der einzige. Len ich gesunden Hades Dar ist es eben, was mich Ihnen keinen Vorwurf daraus mach«« läßt, daß Sie so zum unsäglichen Unheil in dies Hau» ge­drungen; es ist mir ja, als trüg« ich selber daran die Ech«ch, als hätten meine Gedanken, mein Verlangen Sie hierher zogen, als hätten diese sehnsüchtigen Gedanken eine unrvide»- stehkiche Gewalt über Sie üben müssen, denn meine Gedanb»« sind bei Ihnen gewesen, immer, immer, seit ich Sie zum erst«« Male sah."

Wilderich warf sich tieferschüttert ihr zu Füßen, er nahm H«e beiden Hände und preßt« st« schluchzend an seine Lippen.

O Dank, o Dank für dieses Wort! Ein solches »nermoh- liches Glück geben Sie mir, und dennoch sollte aller alles schon mit uns aus, sollte unser Leben dem Tode verfallen, sollt«« unsere Minuten gezählt sein? O es ist, es ist nicht möglich, jede Fiber, jeder Blutstropfen in mir sträubt sich dawider. dawider auf o Benedicte, lassen Sie uns hoffen, lassen N.« eine kurze Spanne Zeit hindurch uns glücklich sein!"

Er barg sein Haupt an ihren Knien und schluchzte wie «in Kind. Sie legte ihre beiden Hände aus sein dunkles Haupth-rar «nd lispelte etwas, dar er nicht verstaub. Lila: es cur Wert der Liebe, ein '7. . .- Jedenfalls w«: "

ein Lebet. (Tsrtsrtzk.-g