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und Auzeigevlatt für den Aezirk Halw. 8«. ;»hrg»z.
lkrs-hrtaungltage: Dtenirag, ronnerllag, SamS- tag, Io na rag. Jnseriivntprei« 12 Psg. pro Zrile für Stadt and »qtrteorr,; außer vezirt 1» Psg.
Dienstag, den 20. Zum 1905.
! «bonnementtpr. ind. Stadtpr.Biertelj. Mk. 1.10 incl.Triigerl.
Bierteliührl.PostbezugSpretSohne Bestellg. f. d. Orts-u. Nachbar- ! Ortsverkehr 1 Ml., s. d. sonst. Berkehr Ml. 1.10, Bestellgeld 20 Psg.
Amtliche Nekanntmachnnge«.
Die Ortspolizeibehörden
werden im Hinblick auf die in letzter Zeit vorgekommenen Brandfälle wiederholt auf den Erlaß des K. Ministeriums des Innern betr. die Ber-
«rfachnng von Brände« durch das Spiele» der Kinder mit Zündhölzer« und feuergefährlichen Stoffen vom 26. April d. I., Min.-Amtsblatt S. 232, unter Bezugnahme auf den oberamtlichen Erlaß vom IV. vor. Mts., Calwsr Wochenblatt Nr. 77, hingewiesen und veranlaßt das Erforderliche vorzukehren.
Calw, 17. Juni 1905.
K. Oberamt.
Amtmann Rippmann.
Bekanntmachung.
Das Proviantamt Stuttgart beginnt jetzt mit dem Ankauf von «enem He«, das gebunden oder ungebunden eingeliefert werden kann. Gebundenes Heu wird bevorzugt und auch besser bezahlt. Gut geerntetes und durchaus trockenes Hm kann auch direkt von der Wiese beigeführt werden.
Der Ankauf erfolgt auf Besicht, d. h. das Heu wird von einem Pcoviantamtbeamten untersucht und wenn es den Anforderungen entspricht, abgenommen, andernfalls zurückgewiesen.
Angebote mit Preisforderung „frei Magazin" werden schriftlich und mündlich entgegengenommen.
Calw, 19. Juni 1905.
K. Oberamt.
I. V.: Amtm. Rippmann.
Sagesnemgkeiteu.
Calw. (Egsdt.) (Zuschneidekurs.) Für die hiesige und auswärtige Damenwelt wird in nächster Zeit von Herrn und Frau Bärmann, Lehrer der höheren Znschneidekunst, ein 6wöchentl. Lehrkursus im Gasthausz. „Schwane" eröffnet werden. Die Leiter dieses Kurses waren, wie aus den im
Gasthaus aufliegenden Dankschreiben und Empfehlungen zu ersehen ist, stets bemüht, das Zuschneiden, sowie die Anfertigung von Kleidungsstücken verschiedener Verzierungskragen und sämtlicher Neuheiten der vorkommenden Saison aufs zweckmäßigste und vorteilhafteste zu verwerten. Auf keine Weise kann die praktische Hausfrau leichter und besser Ersparnisse erzielen, als wenn sie versteht, ihre eigenen Kleider und die ihrer weiblichen Angehörigen selbst anzufertigen. Manche Klagen würden verstumme», wenn die Mädchen und Frauen mutig zugreifen würden, die Schneiderei zu erlernen; nicht nur würden sie weniger Geld verbrauchen, sondern vor allem weit mehr Freude haben an dem Selbstgeschaffenen und wahrscheinlich auch dahin kommen, geeigneteres für sich herauszuarbeiten, als manche gleichgültige bezahlte Kraft es tun wird. — Auch liegt im obengenannten Lokal ein von Herrn Bärmann selbst verfaßtes Lehrbuch zu jedermanns Einsicht offen.
X Stammheim, 18. Juni. (Nachtrag.) In der Angelegenheit des Brandes an der hiesigen Kinderrettungsanstalt hat die gerichtliche Untersuchung ergeben, daß der jugendliche Brandstifter noch drei Helfershelfer hatte, deren zwei ebenfalls zur Zwangserziehung in der Anstalt untergebracht waren. Dieselben wollten planmäßig die ganze Anstalt ruinieren, indem sie gleichzeitig auch in dem Anstaltsgebäude selbst Feuer legen wollten und zwar in der Schule und in den Schlafsälen. Glücklicherweise kam der teuflische Plan nicht vollständig zur Ausführung. — Welch schweren Schatten wirft solche Verkommenheit von Zöglingen auf die Festesfreude, zu der man am letzten Pfingstmontag dem Jahresfest der Anstalt, glaubte vollauf berechtigt zu sein! — Durch sieben Jahre hindurch war mit einem Kostenaufwand von 20000 Mark durch bauliche Veränderungen resp. Neubauten fortwährend verbessert und verschönert worden und mit Stolz und freudiger Genugtuung konnte die Leitung der Anstalt auf die Einrichtungen blicken, die allen billigen Anforderungen Rechnung trug und nur noch eine verhältnismäßig geringe Schuld von 8000 ^ war noch zu decken. Nun sieht sich die Verwaltung
mit einem Schlag vor eine neue schwere Aufgabe gestellt. ES dürfte nicht zu hoch gegriffen werden, wenn der Schaden, welcher der Anstalt durch die Vernichtung des erst seit 1846 erstellten Gebäudes erwächst, auf 10000 ^ veranschlagt wird. Die jugendlichen Verbrecher, die übZr ihre ruchlose Tat noch keine Reue empfanden, wurden nach der Rettungsanstalt Schönbühl verbracht.
Altensteig, 17. Juni. Vorgestern mittag fahr in dem benachbarten Hornberg OA. Calw die 70jährige Witwe Seeger mit dem Heuwagen anfs Feld. Als die Ochsen scheu wurden, verlor die betagte Frau die Herrschaft über das Fuhrwerk. Sie fiel zu Boden und wurde überfahren. Nach wenigen Augenblicken war sie eine Leiche.
Neuenbürg, 17. Jnni. In der Wirtschaft zur „Germania" spielte der Bäckerlehrling Krämer mit einem geladenen Revolver. Plötzlich entlud sich die Waffe und die Kugel drang einem nebenanfitzenden Mechanikerlehrling in den Unterleib.
Heilbronn, 17. Juni. In der Neckar- gartacher Raubmordaffatre liegt eine Mitteilung aus Frankfurt vor über die Kleidung, die Mogler sich in Frankfurt gekauft hat. Darnach trägt er jetzt einen dunklen hellgespritzten Anzug, rotblaues Flanellhemd, Stehkragen mit kleinen umgebogenen Ecken, kleine rotbläuliche Kravatte in Schmetterlingsform, weißen an zwei Stellen eingedrückten Strohhut mit breitem Rand und schwarzem Band, gelben Spazierstock und rotbraune hohe Schnürstiefel. Am Samstag vormittag lief hier die Nachricht ein, daß der Mann der Fran Kätchen Dicke in Hamburg, an welche Mogler bekanntlich seine Kleider schicken ließ, nämlich der Zuhälter Johann Dicke, in Basel verhaftet wurde. Dicke, der zweifellos mit Mogler in Frankfurt zusammen war, hat von Basel aus an seine Frau in Hamburg einen größeren Geldbetrag gesandt und dadurch seinen Aufenthaltsort verraten. Man geht nicht fehl in der Annahme, daß mit dieser Ermittelung das Netz um Mogler sich wieder enger zusammengezogen hat. Für die Ermittlung Moglers hat die Kgl. Staatsanwaltschaft Heilbronn eine Belohnung von 500 ausgesetzt.
Die schwarze Dame. ^ °
Roman von Hans Wachenhusen.
(Fortsetzung.)
Lübkr schaute auf, wie er ihr gegenüber stand. Sein« Miene zeigte Unruhe. „ES ist doch nichts vorgefallen?" fragte er mit sichtbarer Besorgnis, ohne sie anzuschauen.
„O nichts, was sich eigentlich erzählen ließe," antwortet« sie zaudernd. Sie konnte eS nicht über da» Herz bringen, ihn vielleicht zu betrüben, als sie ihn durch ihre Miene schon so erregt sah. Da» Gefühl der Dankbarkeit machte sie unschlüssig. Wie sie ihn da vor sich gesehen, so glücklich, den Liebling, an den er die ganze Woche hindurch dachte, bei sich zu haben, wie er so freudig diese wenigen Stunden de» Beisammenseins auszunutzen bemüht, brachte sie nicht über die Lippen, was sie zu sagen sich so ernstlich vorgenommen.
Und so verstrichen wieder ganze Stunden und jede» Mal, wenn sie den Mut fassen wollte und überlegte, wie sie die Frage stellen sollte, sah sie wieder dieselbe Besorgnis in seiner Miene, die ihr Mitleid erregte.
Aber der Abend schritt vor, der Gedanke, daß wiederum acht Tage vergehen sollten, trübte ihre Stimmung, sie ward zerstreut und einsilbig.
„Was ist dir Kind?" fragt« er unruhig. „Du hattest schon, al» du kamst, etwa» auf dem Herzen. Du weißt, daß du mir die Aufrichtigkeit schuldig bist." Sr streichest« ihre ^ange, al» sie sich, schwer Atem holend, erhoben. Di« Zeit drängt« und sie wußte nicht, wie sie e» «inkleiden solle.
Sie wand das Taschentuch nervös um die Hand und ihre Verlegenheit wuchs. E» mußte endlich doch gesprochen werden!
„Beunruhige Dich nicht," lächelte sie, sich wieder auf den Stuhl am Tische niederlaffend. „ES mag recht töricht von mir sein, aber es kommt mir jetzt alle Tage etwa» immer in den Sinn."
Der Alte schaute sie scheu fragend an, als sie nach den Worten sucht«. Sie wußte noch immer nicht, wie sie anfangen solle, was sie zu sagen sich vorgenommen.
„Du brauchst mich nicht so anzufihen, Papa! ES ist etwa» ganz Natürliches, wenn man doch einmal an seine . . . Zukunft denkt."
Papa Lübke lächelte beruhigter vor sich hin; er legte die Hand auf die
ihrige.
„Laß das, Kind! Du bist zu jung noch dafür!" bat er mit weicher Stimme, fast traurig. „Was vor Dir liegt, ist ja noch weit von Dir."
Zia faltete die Hände im Echooß und blickte wieder vor sich.
„So sprichst du! Warum soll ich aber nicht über mich denken? Der Pfarrer Behrend sagt« schon mehrmals, ich sei meinen Jahren voraus; um so näher ist mir also doch wohl di« Zukunft."
Der Aste warf unter den halb gesenkten Lidern wieder einen prüfenden Blick auf sie.
„Ist es nicht genug, wenn ich darüber nachdenke?"
„Doch nicht, Papa!" Zia'S Miene zeigte feierlichen Ernst und hoch auf« atmend setzte sie hinzu: „Mir träumt« schon »iedrrhott, ich gehe, von einer großm