»

l»mt La»ge«bra«d

(Württemberg.)

rverkauf vo« nicht dezahlte«

>el-StMMhch

ontag, den 7. April, ags H Uhr auf der itskanzlei in Lange«- ms Staatswald Eisen­kulenloch und Hengst- N-, 424 Ta.-Stämme >.: 18 II.. 35 III., zz! ; V., 46 VI. Klaflej ; mit Fm.: Z li.,> Klaffe. Vom Verlaus . November 1923: Los und 21. Vom Ver- )m 17. Januar 1924 :. 29, 30 und 12.

mtSstadt Neurnbörg l isabfSlle, Schlacke«! ürfen nur auf dem sM.

chuttplatz

Wildbaderstraße beim schsre abgelagert werde«, en anderen Platze«, ich an und in der Enz f der großen Wieseift blagerung Verbote« rhandlungen werde« bestraft. Aushubma- ann mit Genehmigung ladtbauamts auf der Wiese auf den anzuwei- Platz beigefiihrt werde«, dtschultheißevamt: Knödel..

^Schwarzwaldvmli!

^ Herreualb.

^ ^Sonntag, dev SO ^ds. Mts., S Uhr

raWersammlung

aldhorn". Vorherbei r Witterung Spazier- Lbe? Romeoruhe urü alb hieher. freundl. Einladung der Bsrftaud,

Neuenbürg.

isch eingetroffe«:

M.Mchs»es

Zfund 1.60 Mk..

norddeutscher

rühstückspeck

Zfund 1.70 Mk.,

is»nd I.so MI.,

>ordd. Teewurst

»und I.go Mk.,

irdd.Pl«lkw«rft

Sfund 2.00 M!..

W. Lmburger

Hund l.20 MI.

W. Rl«M«k

»und INI MI.,

Schweizer»«!«

Zfund 1.70 Mk.

evsberg-Herrenalb.

gelaufen

wir ein roter! Halbhund; der ^ selbe kann gegen!

Einrückungsgebühr ttergeld innerhalb acht abgeholt werden, chard Schumacher.

Schömberg, eine erstklassige, 25 trächtige

unter zwei s die Wahl, >in schönes Rtud rkauf aus.

rirre Knchs, Witwe.

«ezngSprei»:

Halbmonatlich in A«»«udürg S0 Gotdpsennige. Durch »te Post im Ort-» u. Oberamt», »erkehr, sowie im sonstigen mliind. Verkehr SO Gold- Pfennig m- Postbestellgebühr.

Preise freibleibend, Racherhebung Vorbehalten. Preis einerNummer IvGold- pfennige.

Zn Füllen von -öderer Ge» «alt besteht kein Änspruch »us Lieferung der Zritunx »der aus Rückerstattung der Bezugspreise».

Bestellungen nehmen all« Poststellen, iu Neuenbürg außerdem dir AuStrSger jederzeit entgegen.

Der EnzMer.

Anzeiger kür Sas Lnztal und Umgebung.

Amtsblatt wr sen Vberamtsbezirk Neuenbürg.

Lrlchetnt tSgItch mit Ausnahme Ver Sonn- und Seiertage.

Girokonto Nr. 94 bei der O.A.-Gparkaffe Neuenbürg.

vruck a»d vartag brr L. Merk,'scheu Suchdaackdrei Oahabar v. Strom). Für dl, Schrtftleituag »rr a a t worEch v. Ser»» i» Q»«»»dLr^

««-eigeuprei»:

Die einspaltige Petitzeile ob deren Raum im Bezirk tb, außerh. 20 Goldpsenni- mit Jns.-Steuer. Kollekt.- anzeigen 100 Proz. Zuschlag. Offene u. AuSkunsterteilung 2M,L.^Rekl..Zeile SVGold- Psennig.

Bet größeren Aufträgen ent­sprechender Rabatt, der iu Kalle de» Mahnverfahren» hinföll'g wird, ebenso wen» Zahlmg nicht innerhalb S Tagen nach RechnungS- datum erfolgt.

Bei Tarifveriinderungen treten sofort alle früher. Ver- «inbarungen außer Kraft.

E-rnfpr-ch«* V»r. ». Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über- «ommen.

7«.

Reuenbürg. Samstag, den 29. März 1924.

82. Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Die württcmbergischen Landtagswahlen sind nun ebenfalls «ruf den 4. Mai, also -gleichzeitig mit den Reichstagswahlen an­beraumt. Der Wahlkampf wird dadurch vereinfacht. Es ist ein Aufwaschen, wenn am Montag, den 5. Mai. die Parteipoli­tiker ihre Köpfe von dem Schmutze reinigen, mit dem sic sich die letzten Wochen vorher übergosssn haben. Wir dürften kaum einen häßlicheren und gehässigeren Wahlfeldzug erlebt haben, als den jetzt begonnenen. Geradezu unerhört ist es und in der Geschichte der deutschen Wahlschlachten seit 1871 nur selten an­zutreffen, was bereits jetzt an kulturkämpseriichen Auswüchsen fast alle Tage durch die Poesie und durch die Versammlungs­lokale geht. Unter anständigen Leuten hat man es allezeit vermieden, den Mitmenschen wegen «einer Glaubensüberzeu­gung anzugreifen. Am wenigsten erlaubt ist das der unreifen Jugend, die über diese Dinge überhaupt noch kein sicheres Urteil besitzt. Wenn man genau hinsieht, so sind es Leute, die selbst überhaupt keine religiöse Meinung haben, sondern von der Verneinung alles Christlichen und Kirchlichen leben wie die Made vom Speck. Es ist schon schlimm genug, wenn partei­politische Gegensätze auf das konfessionelle Gebiet übertragen werden. Die württ. Gemeinderatswahlen finden erst im Spät­herbst statt. Der Landtag wäre übrigens neulich beinahe vor­zeitig aufgelöst worden, weil man sich wieder einmal in die Haare geriet und in fast allen Fraktionen gespalten war. Es geht um das Gesetz über die Aufteilung der Oberämter, wor­über schon Var acht Tagen das Nötige bemerkt wurde. Das Staatsministeri im drohte zurückzutreten, hat sich aber scheints wieder anders besonnen. Auch der Landtag will eines natür­lichen Todes sterben. Der wird etwas rümlicher ansfallen als das Reichstagsstcrben, aber außer den Diätenbeziehern und Freifahrtscheininhabern werden nicht viele Leidtragende dabei sein.

Die Reichspolitik ist seit dem Heimgang des Reichstags einigermaßen zur Ruhe gekommen. Männiglich ist man in den Wahlkampf abgereist, darunter auch die meisten Minister, die ja nur als Parlamentarier zu ihren Aemtern gMunmen sind und darum Mandat und Partei verteidigen oMWfti, wenn ihnen das ministerielle Leben lieb ist. Die Kandidatenlisten werden allmählich bekannt. Daß auf der Liste der deutsch­demokratischen Partei für den Reichstag .Herr Staatspräsident Dr. von Hieber nicht mehr erscheint, ist nicht weiter verwun­derliche weil es dem Präsidenten oder auch einem Minister eines Landes immer schwer fallen wird, gleichzeitig die Pflich­ten eines bundesstaatlichen Ministers und eines Reichstagsabge- ordneten ordentlich zu erfüllen. Eine Menge neue Parteien tauchen auf, von deren Existenz man zum Teil gar nichts oder jedenfalls nichts Beachtliches wußte und die nun alle sich zur Macht und Futterkrippe drängen. Allzuvicle von ihnen wer­den wohl nicht in den neuen Reichstag kommen, doch immerhin soviele, -daß sie die Bildung einer geordneten Regierung und die Führung der Reichsgeschäste sowie die Förderung der par­lamentarischen Arbeiten noch mehr erschweren als bisher. Mit­ten in die Wahlkämpfe hinein kommt natürlich auch einmal wieder eine Lohnbewegung, auf daß das republikanische Prinzip gewahrt werde, da die Revolution ja doch nichts anderes war als eine Desertion und Lohnbewegung, eine recht schlechte. Freilich, die Löhne sind niedrig, die Lebensmittel zum Teil teuer, doch wissen wir alle, daß wir uns nach der Decke strecken und froh sein müssen, wenn das wenige Geld, was wir ver­dienen, wenigstens Bestach» hat.

Die Sensation der Woche war der Rücktritt des Kabinetts Poincare, weil am Mittwoch in der französischen Kammer das Penstonsgesetz ungeachtet der Vertrauensfrage zurückverwiesen wurde. Der Allgewaltige ist also über einen Zwirnsfaden ge­stolpert. Es geht den Großen dieser Erde meist so. Jedoch scheint Poincare nochmal auf die Beine zu kommen. Der Prä­sident der Republik hat ihn zur Bildung des neuen Kabinetts wieder berufen und er hat dem Ruf Folge geleistet. Es war eine Komödie dieses gerissenen Advokaten. Auffallend ist nur die Tatsache, daß Poincare, wenn er gewollt hätte, die Zu­fallsabstimmung hätte auf sich beruhen lassen können, ohne zur Demission zu schreiten. Mau sieht, wie gesagt, noch nicht tief genug hinter die Pariser Kulissen, aber bis diese Zeilen ge­druckt werden, wird man es Wohl wissen nnt der altbekannten Erfahrung, daß selten etwas besseres nachkommt. Zweierlei hat offenbar Poincare sehr geschadet: die kühle Haltung Mac­donalds und die nunmehr vollzogeite Abhängigkeit des ' fran­zösischen Franken von England und Amerika, deren Finanz­größen mit Hilfe Poincares die bekanme Saniorungsaktion Vornahmen, -die sie heute nicht nur zu ungeheuren Millionen- gewirmen sondern auch zur Herrschaft über den Frankenkurs geführt haben.

Deutschland.

Karlsruhe, 28. März. Der Landtag hat mit Mehrheit den Antrag aus Haftentlassung der kommunistischen Abgeord­neten Bock und länger, die im Zusammenhang mit den kommu­nistischen Unruhen i-m Spätjahr >923 wegen Verdachtes des Hochverrats verhaftet worden waren, für die Dauer der Land­tagstagung angenommen.

Düsseldorf, 27. März. Von den Stadtverordneten wurde ein sozialdemokratischer Antrag angenommen, dem General Ludendorff das Ehrenbürgerrccht wieder abzuerkennen. Das Zentrum hatte sich hierbei der Stimme enthalten, ebenso die Demokraten, so daß den 12 Stimmen der Rechten 30 Stimmen der Sozialdemokraten gegenüberstanden. Die Annahme des Antrages ist jedoch ohne Bedeutung, da die Stadtverwaltung erklärte, nach den gesetzlichen Bestimmungen sei eine Aberken­nung der Ehrenbürgerrechte nicht angängig, es müßte denn auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte vorher gerichts­seitig erkannt worden sein. Die Umbenennung der nach Lu-

dcndorff benannten Schule und Straße wurde mit den Stim­men der Sozialdemokraten und Demokraten gegen die Stim­men der Rechten angenommen. Das Zentrum hatte sich auch hierbei der Stimmabgabe enthalten.

Hamburg, 27. März. Gestern abend wurde das Urteil ge­gen die am Bergedorfer Putsch beteiligten Lanpttäter gefällt: Acht Angeklagte wurden wogen Beihilfe zum Hochverrat zu

bis 3 Jahnen Festungshaft, ein Angeklagter wegen Bei­hilfe zu einem hochverräterischen Unternehmen zu 3 Monaten Gefängnis und zwei weibliche Angeklagte wegen schweren Land- fricdensbruchs zu je einem Jahr drei Monaten Gefängnis verurteilt. 17 Angeklagte wurden freigesvrochen, der Rest zu Gefängnisstrafen von einem Monat bis zu einem Jahre ver­urteilt.

Deutschland, das Land der Parteien.

Nachstehend veröffentlichen wir eine Liste der 25 Par­teien, die bei den Reichstagswahlen mit einer eigenen Kandi­datenliste hervortreten werden:

1. Deutschvölkische Freiheitsparrei, 2. Deutschnationale Volkspartei, 3. Deutsche Volkspartei, I. Zentrum, 5. Christlich- soziale Volkspartei, 6. Christliche Volksgemeinschaft, 7. Bayeri- sche Volkspartei, 8. Bayerischer Bauernbund, 9. Demokraten, 10. Republikanische Partei, 11. Deutsche Arbeitnehmcrpartei, 12. Rheinische Arbeiterpartei, 13. Sozialdemokraten, 11. Un­abhängige Sozialdemokraten, 15. Sozialistischer Bund (Lede- bour), 16. Proletarische Partei, 17, Kommunisten, 18. Natio­nalsozialistische Partei, 19. Hannoveraner, 20. Wirtschaftsvar- tei, 21. Bodenreformer, 22. Haus- und Grundbesitzer, 23. Na­tionale Freihvitspartei, 24. Deutsch-ioziale Partei, 25. Deutsche Partei (Baden). Daneben tauchte noch innerhalb der Deutsch­liberalen Volkspartei eine nationalliberale und bei din Dcutschnationalen eine deutschkonseroative Gruppe wieder auf.

Geschütze von I5y Kilometer Tragweite.

Der kürzlich erschienene Bericht der Heereskommisfion der französischen Kammer über Bau und Ausrüstung der Eisen­bahnen, die die Schieß- und Uebnngsplätze der weittragenden Artillerie bedienen, erwähnt, daß man den Bau von Geschü­tzen mit 150 Kilometer Tragweite nach den voraufge-gangenen Studien als sicher annehmen dürfe. Dann fährt er fort:Ab­gesehen von dieser Artillerie von »ehr großer Tragweite ge­statten die Geschütze, die dazu bestimmt sind, während der Schlacht Sperrfeuer zu legen, sowie diejenigen Geschütze, die znm Zerstörungsfeuer bei wachsenden Distanzen geeignet sind, die ganze Skala der dazwischenliegenden Tragweiten zu er­reichen. Wenn wir beispielsweise Feindseligkeiten ins Auge fassen, dann beginnen würden, wenn Frankreich und Belgien nach Räumung des Rheinlaudes in die endgültige, vom Ver­sailler Vertrag vorgesehenen Grenzen zurückg-kehrt sein wer­den, so «stellt mau fest, daß die obengenannte Artillerie ge­stattet, nicht allein die ganze Rheinprovinz und die Städte des Rheins, sondern auch die ungefähre Gesamtheit der Gebiete, die gegenwärtig von uns und unseren Verbündeten in West­falen und an der Ruhr besetzt sind, von der französischen und belgischen Grenze unter Feuer zu halten. Man stellt ferner fest, daß, wenn Völker, auf deren Eintritt in den Kampf an unserer Seite wir hoffen können, wie Polen und die Tschecho- slovakei (!), durch Einvernehmen mit uns mit einer dieser Artillerie versehen werden, sich alle Industriegebiete Sachsens und Schlesiens gleichfalls unter dem Geschützscuer der Alliierten befinden."

Dann haben ja, sollte man meinen, die Franzosen ihre Sicherheit". Auch geben diese französischen Pläne einen Ausblick auf die Vernichtungen und Zerstörungen eines künf­tigen Krieges. Trotzdem gibt es bei uns Leute, die lieber härte als morgen losschlagen würden, obwohl wir ein wehr­los Volk sind. Keine menschliche Kraft wird wieder anfbauen, was dis dauernd an Furchtbarkeit gewinnende Kriegsmaschine­rie durch Fliegerangriffe, durch Bomben, Giftgase, Schwer­artillerie, Tanks und andere Erfindungen der Hölle zerstören wird, wenn sie ungehemmt zur Auswirkung kommt. Deshalb Kopf kühl beim Kriegsruf! Die Stunde des Franzosen schlägt trotzdem einmal!

Ausland.

Paris, 28. März. Nach dem Amtsblatt hatten bei der vorgestern in der Kammer vorgenommenen Abstimmung für die Regierung 278 und gegen die Regierung 265 Slbgeordnete gestimmt. Das Kabinett hatte also eine Mehrheit von 13 Stimmen und hätte gar nicht zurückzutreten brauchen.

Englands Rheinpolitik.

London, 28. März. Im Unterhaus stellte gestern Asguith die Anfrage an die Regierung, welchen Stand gegenwärtig die Frage des Sachverständigerberichts über die deutsche Leistungs­fähigkeit einnchme; er verwies aus den Aufsatz derTimes" über die Anssaugung des besetzten Gebiets durch Frankreich. Ferner wünschte Asquith zu wissen, was von dem englischen Delegierten Lord Parmoor in der letzten Sitzung des Völker­bundsrats in der Frage der Saarverwaltung geschehen sei. Ministerpräsident Macdonald erwiderte: Wann die Sachver- ständigenausschüsss der Reparationskommission ihre Berichte herausgeben werden, wisse er nicht. Die Sachverständigen seien nicht Vertreter der englischen Regierung, sondern Beauftragte der Reparationskommission. Die englische Regierung habe sich deshalb auch niemals in die Arbeiten der Sachverständigen eingemischt. Mit Bezug auf die zwischen französischen Behör­den und deutschen Jndustriegcsellschaften getroffene« Abkom­men erklärte Macdonald, bis jetzt sei die Regierung noch nicht zu der Auffassung gekommen, daß diese Verträge ihrem In­halt wie ihrer Wirkung nach dem Versailler Vertrag und den verschiedenen Reparationsverträgen widersprechen. Die Re­gierung sei jedoch auf gewisse Versuche gestoßen, die darauf hin­zuweisen schienen. Laß diese Abmachungen einen Anlaß zu

einer neuen Verteilung der Reparationen und der erneuten Ansrollung der Reparationsprobleme bilden sollten. Wenn dies der Fall wäre, so würde die englische Regierung gegen die Ausführungen solcher Abmachungen unverzüglich Protest erheben. Die deutsche Regierung h.ibe ;. B. gewisse Steuerge­setze erlassen, die sich auch aus das Rheinland erstreckten. Diese Gesetze seien der Interalliierten Rheiniandkommission vorge­legt worden. Die Kommission habe lediglich darüber zu ent­scheiden, ob diese Gesetze in irgend einer Weise die Sicherheit der Besatzungstruppen gefährdeten. Obwohl Einwände in dieser Hinsicht nicht erhoben werden konnten, sei doch das An­sinnen gestellt worden, daß man die Anwendung dieser Gesetze auf das Rheinland verhindern und sie nach Gesichtspunkten prüfen müsse, die die Rheinlandkommission in Erwägung zu ziehen keinen Anlaß habe. Wir ließen gegenüber derartigen Anregungen Wer unsere Stellungnahme keinen Zweifel. Macdonald sprach schließlich die Hoffnung aus, daß die in Frage stehenden Steuergesetze von der Nheinlundkommisfion auf normale Weise registriert werden möchten und daß man über die ganze Angelgenheit nichts mehr zu hören bekomme. In Erwiderung aus die Ausführungen Asquiths, über den begrenzten Charakter der auf Grund des Versailler Vertrages eingesetzten Kommissionen und Komitees, besonders der Saar­kommission, erklärte Macdonald, es sei angeregt worden, daß diese Kommissionen Pflichten und Rechte aus sich nehmen soll­ten, die ihnen nicht zuständen. Die Politik, an der die britische Regierung streng und unbeirrt festhalle, sei die, daß diese Ko­mitees und Kommissionen auf die ihnen zugewiesenen Aufga­ben und Pflicht beschränkt werden müßten, und daß ihnen nicht gestattet werden dürfe, diese Grenzen auch nur im ge­ringsten z« überschreiten. In Beantwortung eines Zurufes betreffend die Pfalz, erwiderte Macdonald, daß dieser Fall einen Punkt darstelle, wo die Schwierigkeiten sehr groß »eien. Wir sahen uns, fuhr Macdonald kort, einer separatistischen Be­wegung gegenüber, die nicht nur von innen unterst ätzt wurde mehr möchte ich darüber nicht sagen und wir hatten der Regelung dieser Angelegenheit näher zu treten. Was die Gen­darmerie und die französischen Truppen im Saargebict angeht, so erklärte Macdonald, es sei klar, daß die französischen Trup­pen zu dem frühestmöglichen Termin aus dem Saargebiet zu­rückgezogen werden sollten, daß sie aber nickt eher zurückgezo­gen werden könnten, bevor nicht die Saargendarmerie an ihre Stelle trete. Bisher habe es sich indessen als unmöglich er­wiesen, mehr als 200 Mann Gendarmerie anzustellen. In­folgedessen sei in der Ersetzung der französischen Militärkräfte durch eine örtliche Gendarmerie kein Praktischer Fortschritt erzielt worden. Macdonald wandte sich dann der Sicherhcits- frage zu und erklärte, es habe keinen Sinn, wen« jetzt Franzo­sen und Engländer die Frage der Sicherheit besprächen, bevor nicht die heute auf Europa lastenden Riesenprobleme gelöst seien, deren Ungelöstheit doch die Sicherheiten am meisten ge­fährde. Erst, wenn diese Schwierigkeiten beseitigt wären, sei die Zeit gekommen, das ganze oolitische Gewicht des Staats einzusetzen, daß der Völkerbund ein vollständiger Bund dir Völker werde. Er sei daher überzeirgt, daß Frankreich nie­mals Volle Sicherheit erlangen werde, wenn cs sich auf eine Reihe von Sonderverträgcn zu stützen gedenkt. Deutschland müsse früher oder später in dre Reihe jener Staaten wieder einrücken, die man dir verhandlungsfähigen Staaten Europas nennen kann.

Aus Stadt. Bezirk und Umgebung!

.Sonntagsgedanken.

Sterben.

Niemand weiß, was der Tod ist, nicht einmal, ob er nicht für Len Menschen das größte ist unter allen Gütern. Sic fürchten ihn aber, als wüßten sie gewiß, daß er das größte Uebel ist. Plato.

Sterben heißt mir an stiller Küste landen, wo Stürme nicht mehr Wehn noch Wogen branden; vorüber ist's, noch eh wir es empfanden.

Carlyle.

Aber der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual rührt sie an. Von den Unverständigen werden sie an­gesehen, als stürben sie, und ihr Abschied wird für eine Pein gerechnet und ihre Hinfahrt für ein Verderben. Aber sie sind im Frieden. Weisheit Salomos.

Neuenbürg, 26. März. (Eine dringende Warnung.) Zur Warnung wird aus einer nichtwürttembergischen Stadt fol­gender Vorfall berichtet: Ein 9jähriger Knabe 'ah mit seinem Kameraden, daß sich in dem Kehricht eines Tanzsaals Ziga- rettenstummel befanden. Sic machten sich schnell darin, diese zu rauchen. Nach einiger Zeit bemerkte der Knabe einen nässenden Ausschlag ans dem Kopf und an seinen Mundwin­keln ein tiefcrgehendes Geschwür. Das Kind wurde dann we­gen leichter Wirbelsäulenverkrümmung in eine Hautklinik ge­schickt, wo Syphilis festgestellt wurde. Durch diesen kleinen Scherz muß nun der Knabe vielleicht zeitlebens leiden und hat sogar auch schon einige Mitschüler in Gefahr gebracht.

Neuenbürg, 29. März. Wir möchten nicht verfehlen, noch­mals auf das morgen abend imBären" stattfindende große Konzert der Feucrwchrkapclle hinzuweisen. Mehr wie früher geht die Kunst nach Brot. Die Kapelle ist bemüht, in ihrem Streben nach Vervollkommnung wirklich gutes zu bieten. Das ist ihr nur möglich, wenn ihr auch materielle Unterstützung zur Anschaffung von Musikalien zuteil wird. Es darf erhofft werden, daß ihr die Musikfreunde der Stadt und Umgebung diese Unterstützung nicht versagen und ein recht zahlreicher Be­such des Konzerts verzeichnet werden kann.

Neuenbürg, 29. März. Gestern nachmittag hatten wir das erste Frühsahrsgewitter mit Donner und wenig Regen.

Neuenbürg, 29. März. Aus technischen Gründen erfolgt das Beilegen derBrunnenstube" anfangs nächster Woche.