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Der Lnzlökr.
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j Rmmburg. Freitag, den 28. März 1924.
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Deutschland.
Speyer, 27. März. Der diplomatische Korrespondent d>-S «Daily Telegraph" meldet seinem Blatt, er könne fesfftellen, daß dn Pfa^kommission nicht aufgelöst sei, wie in Paris rr- klärt werde. London Habe dazu seine Zustimmung nicht gegeben. Die Lage in der Pfalz Habe sich gebessert, jedoch nicht so, daß ein weiterer Besuch der Sonderkommüsion unnötig wird.
Berlin, 27. März. In der kommunistischen Partei haben die Radikalsten der Radikalen sich des Steuers bemächtigt. Die «Note Fahne" teilt das Ergebnis der Abstimmungen über die zukünftige politische Haltung mit. Das Ergebnis lantet, daß ll für die gemäßigte Richtung, ungefähr 370 für den Mittelweg und etwa 1000 für eine radikale, ganz aus Terror eingestellte Politik gestimmt haben. Die «Rote Fahne" schließt ihren Bericht mit dem Satz, daß nun die Linksopposition die Führung der Kommunistischen Partei übernimmt.
Verbesserung der Erwerbslojenfürsorge.
Der Deutsche Gewerkschastsbund ^(Ehristtich-narional) hat eine Eingabe an das Reichsarbeftsminisierium, betr. Verbestc- rung der Erwerbslosensürsorge, gemacht. Es sind folgende Vorschläge in bezug aus das Erwcosloienproblem den: Reichs- «vbeitsminister unterbreitet und begründet worden: 1. Sofortige Erhöhung der Höchstsätze in der Erwerbslosenfürsorge.
2. Beseitigung der großen Differenz in der Bemessung der Sätze für männliche und weibliche Unterstützungsempfänger.
3. Verhinderung mißbräuchlicher Benutzung der Arbeitspflicht.
4 . Inangriffnahme von Notstandsarbeiten unter Vermeidung von Schädigungen bestimmter Gewerbe. 3. Sicherstellung der Erwerbslosensürsorge im Falle unge,etzlicher Uebergriffe der Arbeitgeber in Wfttschaftskämpfen.
Das ist deutlich.
Als einen Beitrag zu dem Kapitel „Wahlvorbereitungen" bringt der «Vorwärts" in seiner Mendausgabe am Montag interessante Mitteilungen über Las Verhältnis zwischen kom- numistischen Reichstagsabgeordneten und kommunistischer Parteizentrale. Alle Kandidaten, die für den nächsten Reichstag «^gestellt werden, müssen eine Erklärung unterschreiben, in der gesagt wird, daß das Parlament nur zur Agitation da sei und daß es für einen gut kommunistischen Llbgeordneten kein Schweigegeheimnis über Politische Angelegenheiten aus parlamentarischen Ausschüssen oder ähnliche Änstandsregeln gibt. Dann wird die Erklärung Persönlicher. Der Unterschreibende mutz sich verpflichten, daß er als Kandidat und Abgeordneter lediglich Beauftragter der KPD. ist und nicht ein sogenannter „freier Erwählter des Volkes", der nur seinen» Gewissen verantwortlich ist. Der Unterzeichner muß sich bereit erklären, alle Beschlüsse der Partei-Zentrale auszutühren und sich in jeder Beziehung diesen Beschlüssen unterzuorünen. Auch muß er «sofort bei Aufforderung der Zentrale der KPD. sein Mandat als Abgeordneter nicderlegen oder von der Kandidatur zurücktreten". Er mutz durch seine Unterschrift anerkennen, daß „die Berufung aus die Verantwortung vor den Wählern eine alberne, demagogische Heuchelei und Lüge ist".
Ausland«
Washington, 26. März. Präsident Cooliüge hat die Ernennung einer Kommission bekanntgegeven, die nach Mitteln forschen soll, um die Petroleumvorräte der Nation zu sichern. Man glaubt, daß Amerika lediglich ?ür die Zeit von 20 Jahren Petroleum besitzt. Nach dieser Zeit werde das Land aus ausländische Hilfsquellen angewiesen »ein, was in Kriegszeiten eine ernste Gefahr für die nationale Sicherheit bedeuten würde.
Deutschlands Abrüstung und der Fall Qniddc im englischen Unterhaus.
London, 27. März. Im Unterbaus fragte das konservative Mitglied Sir Frederick Hall den Staatssekrttär des Aeu- ßern, ob er Mitteilen könne, welche Schritte augenblicklich von den Alliierten unternommen würden, um die Beachtung der Bestimmungen des Versailler Vertrags betreffend die Stärke der militärischen Streitkräfte durch Deutschland zu erzwingen. Ferner fragte er den Staatssekretär, ob er Mitteilungen erhalten habe über das Verfahren, das gegen Professor Qnidde eingeleitet worden sei, weil er aus die ausgedehnten militärischen Hebungen hingewiesen habe, die jetzt in allen Teilen Deutschlands unter Aussicht der Reichswehr abgehalten würden (?). Der Unterstaatssekretär Ponsonby erwiderte, infolge der ungewöhnlichen Ereignisse zu Beginn des Jahres 1sir3 sei die volle militärische Kontrolle eingestellt. Doch würden die Alliierten jetzt die Kontrolle, zu der sie nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags berechtigt sind, wieder aufnehmen. Verhandlungen seien gegenwärtig mit de: deutschen Regierung über das künftige Verfahren im ttzange. Die Antwort auf den letzten Teil der Frage lautete bejahend. Es »eien Schriftstücke bei der Regierung eingetroffen und die Frage werde weiter erwogen.
Die Dardanellen wieder befestigt.
Aus Konstantinopel wird berichtet, daß die Türken als Sicherung gegen einen eventuellen Angriff von griechischer Seite sehr starke militärische Rüstungen vornehmen. Die Forts an den Dardanellen sind wesentlich verstärkt und starke Artille- riekräfte dortselbst konzentriert worden. Auch das unterirdische Verteidigungsshstem und die Laurgräben, die deutsches Militär dort im Kriege angelegt hatten, sind »nieder in Stand gesetzt worden. Auch in Thrazien entlang der türkischen Grenze sollen Befestigungen durchgeführt wnden, da inan angeblich in Angora die Befürchtung hege, Zriccheuland »verde im kommenden Frühjahr eine Revanche für den Zusammenbruch m Smyrna versuck^n.
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Konfirmanden der Edang. Gesarutticchengemisinde Neuenbürg.
a) Söhne eB):
1. Meirich Köhler, 2. Willy Koch, 3. Willy EnÄin, 4. Erwin Wohlgemuth, 5. Erich Keck, 6. Hermann Kallfaß, 7. Wilhelm Wentsch, 8. Wilhelm Reichert, 9. Karl Ehrhardt, 10. Otto Bauer, 11. Gustav Müller, 12. Wilhelm Krauth, 13. Max Wägerle, 14. Adolf Grumdach, 15. -Friedrich Wenz, 16. Friedrich Bischofs, 17. Karl Walter, 18. Kurt Moll, 19. Fritz Büb, 20. Max Schwemmte. 21. Wilhelm Blind, 22. Fritz Schmid, 23. Hans Härtter, 24. Kurt Hudelmaier, 25. Ernst Ochner.
b) Töchter l43):
1. Else Moll, 2. Frida Proß, 3. Doris Wagner, 1. Leontine Genßle, 5. Ruth Knödel, 6. Helene Schmid, 7. Elsa Fix. 8. Elsa Krauth, 9. Marta Weissinger, io. Mathilde Deiß, 11. Ella Bender, 12. Helene Kirn, 13. Elfrieüc Hermann, 14. Gertrud Gollmer, 15. Klara Schwemmte, 16. Julie Hager, 17. Paula Köhler, 18. Anna Kusterer, 19. Berta Bacher, 20. Frida Bürkle, 21. Lina Metzger, 22. Emilie Ruff, 23. Luise Lutz, 21. Elsa Kapp, 25. Ruth Fischer, 26. Jringard Holzer, 27. Emma Eberle, 28. Berta Gottschalk, 29. Gertrud Vogt, 30. Frida Keck, 31. Emilie Kainer, 32. Aline Reinhold, 33. Ottilie Wildbrett 34. Emma Schwarz, 35. Klara Stengels, 36. Ottilie Marquardt, 37. Marie Erhardt, 38. Erna Finkbeiner, 39. Lotte Igel, 40. Anna Keck, 41. Mrna Psrommer, 42. Else Genßle, 43. Grete Fuchslocher.
Engelsbraud, 27. März. (Konzert.) Auch au dieser Stelle sei noch einmal aus das am Sonntag in Engelsbrand stattsirrdende Konzert des dortigen Liederkranzes hingewiesen. Jeden auswärtigen Besucher erwarret dort nach einer herrlichen Waldwanderuug ein seltener Kunstgenuß, den sich die Sangesfreundc des Enztals nicht cntgeheü lassen sollten. Darum: am Sonntag aus nach EngelLbrand!
Württemberg.
Stuttgart, 26. März. (Besonnenheit.) Aus Beamtenkreisen wird uns geschrieben: Die Nachrichten über Handel und Gewerbe lauten seit einiger Zeit wieder etwas günstiger. Die Zahl der Arbeitslosen und der Kurzarbeiter hat abgenommen, die Schlote von lange Zeit stillgetegenen Betrieben rauchen roieder. Trotzdem ist die Lage der württ. verarbeitenden Industrie keineswegs rosig. Die Geldknappheit, der hohe Bankzins, die ungünstige geographische Lage, weil abgelegen von den Erzeugungsstätten der wichtigsten Rohstoffe und der natürlichen Äbsatzstätten usw. machen allen Betätigten schwerste Sorge, die imr durch höchste Anspannung aller Kräfte überwunden werden können. Die Schaffung von Arbeit und die Zurückgewinnung verloren gegangener Absatzgebiete ist keine so leichte Ausgabe, wie dies manche Köpfe sich ausmalen, die nur den Gewinn sehen. Die bis jetzt mühsam errungene und noch keineswegs befestigte Stellung der'würtr. Industrie ist zurzeit von manchen Gefahren bedroht. Die schwerwiegenden hiervon find die Kämpfe wogen der Arbeitszeit in den einzelnen Industrien und Betrieben und die Sorge wegen verzögerter Beförderung der der Eisenbahn übergebenen Güter wegen der in Len letzten Tagen ausgebrochenen Streiks. Tie Lage der württ. Industrie verlangt neben hoher Qualitätsarbeit die Pünktlichste Einhaltung der Lieferfristen, um überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben. Die sich wegen der Eikenbahnerstreiks bereits stark fühlbar machenden Verzögerungen in der Beförderung mahnen dringend, das mühsam Erreichte nicht miss Spiel zu setzen. Die Lei einer Fortdauer dieses Zustands unausbleibliche Gefahr der Arbeitslosigkeit sollten Sie Arbeitnehmer der Eisenbahnverwaltung nie und nimmer außer Acht lassen. Das Los der staatlichen Arbeitnehmer, Beamte und Arbeiter, ist gewiß nicht erfreulich. Geringes Einkommen und verlängerte Arbeitszeit sind keine großen Reizmittel. Höher als dies muß aber die Sorge um die Erhaltung Aller und um die Sicherung der schwer erkämpften. Währungsbefestigung stehen. Noch ist cs Zeit zur Einkehr. Die Ersenbahnvcrwal- tung hat hierzu den ersten Schritt getan. Die. Arbeitszeir ist nach sorgfältiger Prüfung der Verhältnisse zum Teil gekürzt worden und neue Lohnverhandlungen sind, entsprechend der Aufbesserung der Bcamteneinkommen, airberaum: Die Rückkehr zum schematischen Achtstundentag ist für jeden Einsichtigen ausgeschlossen. Wenn die Eisenbahnverwaltung hieran unbedingt festhält, so verdient sie rückhaltlose Unterstützung auch von den Nächstbeteiligten. Die Arbeitnehmer der Eiftubahn- vcrwalttrng müssen sich ihrer schweren Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit bewußt bleiben und sich nicht durch gewissenlose Hetzarbeit vom geraden Weg der sosortigen Wiederaufnahme der Arbeit äbbringen lassen.
Stuttgart, 27. März. (Ein Goldhamsrerer.) Ein Bäcker des Spar- imd Konsumvereins hatte im Lauf der Jahre für mehr als 6000 Mark Zehn- und Zwanzig-Markstücke gehamstert. Ihm gegenüber wohnte in einer Dachkammer eine Dienstmagd, die ihren guten Freund, den 26jährigen Hilfsarbeiter Friedrich Vollmer von Geradstetten aus diesen Schatz aufmerksam machte. Vollmer bemüchtigre sich der Beute, von der er die Hälfte in einem Tag verbrauchte. Der Rest konnte dem Inhaber wieder zurückgcgeben werden.. Vollmer, der sich auch wegen eines versuchten Totschl-tgs zu verantworten hatte, erhielt eine Gesamtstrafe von 13 Jahren 6 Monaten Zuchthaus unter Zlberkennung der bürgerlichst! Ehrenrechte aus 10 Jahre. 6 Komplizen kamen mit Gefängnisstrafen von 6 Monaten bis zu 1 Jahr 4 Monaten und Geldstrafen von 30—100 Mark davon.
Cannstatt, 27. März. (Schwerer Automobilunfall.) Gestern abend gegen 9 Uhr ereignete sich an der Kreuzung der Waiblinger- und Untertürkheimerstraße ein schweres Automo- brlunglrlck. Vor einem von Backnang kommenden, dem dorti
gen Fabrikanten Hodum gehörenden Auto scheuten die Pferde eines Militärsuhrwerks. Sie sprangen in das Auto hinein. Der in dem Auto sitzende Fabrikant Wilhelm Adolfs von Backnang, Mitinhaber der dortigen Baumwollspinnerei, wurde so schwer verletzt, daß er nach seiner Einlieferung ins Cann- statter Krankerchaus starb. Der Ehaui'eur kam mit leichteren Verletzungen davon und wurde aus dem Krankenhaus bereits wieder entlassen. Me beiden anderen Mitfahrenden, Frau Fabrikant Hodum aus Backnang und ihr Krnderfräulein, Fräulein Ziegler, wurden weniger schwer verletzt. Sie befinden sich zurzeit noch im Krankenhaus. Die beiden Pferde des Milirär- fuhrwerks mußten getötet werden, lieber den Lenker des Pferdefuhrwerks konnte nichts in Erfahruim gebracht werden.
Tuttlingen, 27. März. (Der Streit «m das Bärenfell.) Die Aushebung des Oberautts Spaichingeu und seine Verteilung auf die Oberämter Rottweil und Tuttlingen hat zu einem Pressestreit geführt. Rottweil erhält einen Zuwachs von über 13 000 Einwohnern. Tuttlingen einen solchm von nur 5257 Einwohnern. Der Grenzbote fragt, was mögen wohl für Gründe den Ausschlag gegeben haben, daß die Stadt Spaichin- gen dem Bezirk Rottweil und nicht dem näher gelegenen Bezirk Tuttlingen zugeteilt wurde. — In SPaichingen fand eine Protestversammlung gegen die Aufhebung des Oberamts statt. Es soll alles getan werden, um diese Stadt und Bezirk schwer schädigende Maßnahme rückgängig zu machen. In der Versammlung wurden heftige Angriffe gegen die für die Aushebung Verantwortlichen Parteien gerichtet.
Ulm» 25. März. (Donanfahrt nach Wien.) Zum erstenmal nach 10 Jahren wird im Juni wieder eine größere „Nl- mer Schachtel", die für diesen Zweck eigens gebaut wurde und etwa 20 Fahrgäste aufnehmen kann, von hier nach Wien fahren.
Ravensburg, 27. März. (Die Biberacher Kommunisten vor Gericht.) Am 15. September v. Js. kam es in Biberach zu Niarktkravallen. Wegen der damaligen Vorgänge hatten sich 17 Kommunisten aus Biberach vor der hiesigen Strafkammer zu verantworten. Das Gericht erkannte aus folgende Strafen: Schlaucher wegen 2 Verbrechen des erschwerten Landfriedensbruchs aus S Monate Gefängnis; Wagner, Bonier nrrd Winghardt wegen eines Verbrechen des Landfriedensbruchs zu je 6 Monaten Gefängnis; Wehr und Rehm wegen eines Verbrechens des einfachen Landsriedensbruchs zu je 3 Monaten Gefängnis; Brandeis wegen 2 Verbrechen des erschwerten Landfriedensbruchs zu 8 Monaten Gefängnis; Blankenhorn wegen eines Verbrechens des erschwerten Landsriedensbruchs unter Einrechnung einer am 15. .November vom Schöiftnge- richt Biberach wegen Körperverletzung gegen ihn ei kannten Gefängnisstrafe von 6 Wochen zu einer Gesamtstrafe von 7 Monaten Gefängnis; Danner, Ritter, Kapser, Simme, Glein- ser, Weiler und König wegen Nötigung zu Geldstrafen vün je 100 Mark oder für je 5 Mark Geldstrafe 1 Tag Gefängnis. Die übrigen Angeklagten wurden sreigssprochen. Soweit eine Verurteiülng erfolgt ist, haben die Angeklagten die Kosten des Verfahrens zu tragen.
Heidenheim, 27. März. (Tollwut.) Trotz aller Vorschriften zur Bekämpfung der überall, auch hier verbreiteten Tollwut lassen manche Hundebefitzer ihre Hunde ,'rei hermnlaufen. Von der Polizei wurden deshalb drei Hunde erschossen.
Künzelsau, 27. März. (Kein Abbau des Seminars) Das Seminar in Künzelsau wird nicht abgebaur, bleibt vielmehr bestehen und erhält zu Beginn des nächsten Schuljahrs eine neue Klasse.
Hall, 27. März. (Um die Erhaltung des Landgerichts.) Im „Haller Tagblatt" lesen wir: Man rechnet aus, daß mit der Aufhebung des Landgerichts Hall und der Zuschlagung der verschiedenen Städte und Ortschaften zu den Laadgerichtsbezirken Ellwangjen und Heilbronn die nn Interesse des Staats notwendige Ersparnis verbunden wäre. Diese Einwände sind nicht stichhaltig. Es fragt sich doch sehr, ob Ellwangen diese Art Regelung als eine Entschädigung für die Wegnahme der Kreisrogierung und für das Hinernsetzen der Landeswaisenanstalt in die Unterosfizierschule überhaupt empfindet. Die Ellwanger und Heilbrunner Landgerichtsbezirke sind an sich schon sehr groß und umfangreich. Und ob in Ellwangen für eine solche Erweiterung die an sich beschränkten Räumlichkeiten der Justizverwaltung ausreichen werden, ist noch sehr die Frage. Es könnten also unter Umstünden baul'che Erweiterungen notwendig werden, wodurch die in den Vordergrund gestellten Ersparnisgründe einen starken Stoß bekommen würden. In Ellwangen ist außerdem die Wohnungsnot genau so groß wie anderwärts, so daß die Unterbringung der neuen Beamtenfamilien großes Kopfzerbrechen verursachen wird. Je mehr man in die verwickelte Angelegenheit cindringt, um so mehr muß man zu der Ueberzeugung kommen, daß die Regelung, wie sie der Staat will, keine Regelung ist. Die Ersparnis kann nur ganz geringfügig sein. Dafür fügt man Hall und dem ganzen Frankcnland bitteres, nie wieder gut zu machendes Unrecht zu.
Tollwut. Jeder Tag bringt neue Nachrichten über das Ausbreiten der Hundetollwut. Das Verbot einer Hundeschau in Kirchheim u. T. zeigt, daß auch diese Gegend nicht mehr verschont ist. Ein von Plochingen stammender, jung verheirateter Mann wurde in Stuttgart von einem Hund gebissen. Der Biß traf auf eine vom Krieg verrührende Wunde, und es besteht die Gefahr, daß der Fuß abgenommeu werden muß. - Ein nach Waldhausen gehöriger Hund bestieg in Kuchen den Zug und kam herrenlos bis nach Stuttgart, ivo er als tollwutverdächtig erschossen wurde. Nun wurde in Kuchen ein tollwutkranker Hund festgestellt.
Merkwürdige Holzversorgung.
Eine eigentümliche Holzversorgungs-Ge'chichte wird im „Remstalbote" erzählt. Es heißt dort u. a.. Wenn man zur Zsit aus Len Babrchof Endersbach kommt, so kann inan dort