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Bei gröberen Aufträgen ent­sprechender Rabatt, der i» Falle de- Mahnverfahren- hinfällig wird, ebenso wen« Zahlung nicht innerhalb » Tagen nach Rechnung-» datnm erfolgt.

Bei Tarifveränderunge» treten sofort alle früher. Ber. «inbarungen außer Kraft.

Kernsprecher «r. 4. Für telefonische Aufträge wird keinerlei Gewähr über» nommen.

»N 74.

Neuenbürg, Donnerstag, den 27. März 1S24.

82. Jahrgang.

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Re A«sflchitil für dev Wohvvvgsdav im Jahr 1824 .

Der Verband württ. Bauvereine hielt am 22. März d. IS. der Liederhalle in Stuttgart «einen 15. ordentlichen Ver- gmidstaa ab. Hiezu hatten sich Vertreter fast sämtlicher ge­meinnütziger Bauvereine des Landes und einer großen An­zahl von Städten und Gemeinden eingesunken. Ferner waren »erschienene Behörden vertreten.

Dem Bericht des zweiten Vorsitzenden, Gemeinderat Joos- Kornwestheim. ist zu entnehmen, daß der Verband zur Zeit lOO Baugenossenschaften mit zusammen über 17 000 Mitglie­dern, ferner 5 Aktiengesellschaften und 14 Städte und Ge­meinden umfaßt. Insgesamt sind von den dem Verband an- «schloffenen Baugenossenschaften bis jetzt rund 7100 Woh­nungen im Lande gebaut worden. Die sofortige Jnangriff- liafmie weiterer Wohnungsbauten durch die Genossenschaften ist unbedingt erforderlich. In Württemberg fehlen rund 5VVOO Wohnungen. Da die Genossenschaft insgesamt nur Z80g Ar unbebauten Grundbesitz haben, gesellt sich zu den kchwierigkeiten der Geldbeschaffung dis der Banlandbeschaf- fung. Die Betriebsmittel der Genossenschaften müssen durch größeres eigenes Ausbringen der Genossen gestärkt werden. Die Geschäftsanteile sollen nicht unter 100 Goldmark betragen. Das Vertrauen zum Baugenossensch.rftsweien muß durch mög­lichst hohe Auswertung der von den Genossen früher einbezahl- irn Geschäftsanteile und Spareinlagen gefestigt werden. Zahl­reiche Baugenossenschaften haben bereits volle Aufwertung be­schlossen.

Oberrechnungsrat Nothweiler-Stuttgart berichtete über die Tätigkeit des Verbandsvorstandes und -Ausschusses, Ver­bandsrevisor Strohmaier über die Revision der Genossenschaf­ten und Verbandsarchitekt Taucher iiber die derzeitige Lage des Baumarkts. Nach seinen Ausführungen sind die Baukosten heute um 1050 Prozent höher als in der Vorkriegszeit Die mit großer Spannung erwarteten Erklärungen des Vertreters des Ministeriums des Innern, Ministerialrat TD Neuschler, über die Möglichkeit der Finanzierung von Woh-" mmgsbauten im Jahre 1924 und die beabsichtigten Maßnah­men der Regierung gaben, obwohl sic nicht als voll befriedi­gend angesehen werden können, doch einige Lichtblicke für die Wohnungsbautätigkeit in diesem Jahr. Die vom Verband «ürtt. Bauvereine schon seit Jahren angestrebte Durchführung des Wohnungsbürgschaftsgesetzes vom 30. Mai 1919 durch kchasfung einer Landeskreditanstalt soll nun Wirklichkeit wer­den. Diese Anstalt soll aus der Gebäudeentschuldungssteuer, Mche die 3. Steuernotverordnung vorsieht, gespeist werden. Bon dieser Steuer sollen voraussichtlich 15 Prozent für den Wohnungsbau verwendet werden. Die von der 3. Steuernot- vsrordnung ebenfalls vorgesehene Belastung der mit Beihilfe­darlehen erstellten Neubauten mit 40 Prozent des Goldwertes der Beihilfe soll ebenfalls der Landeskrcditanstalt zugute kom­men Ferner Wird angestrebt unter Anlehnung an die Sozial- vmsichenmg der Arbeitnehmer lausende Beiträge für den Wohnungsbau von diesen sowohl wie von den Arbeitgebern nnzuziehen und der Laudeskreditanstalt zuzufühven. Die ge­glichen Bestimmungen über die Organisation der Landeskrc- b itansta lt werde ermöglichen, im Laufe dieses Jahres einer bestimmten Anzahl von Bauenden Hypotheken im Betrag von Avv4000 Mark pro Wohnung zu einem voraussichtlichen Zinssatz von 68 Prozent zur Verfügung zu stellen. Den Egenoffenschasten wurde empfohlen, unverzüglich zu prü­fen. mtvieweit sie unter diesen Verhältnissen zu bauen in der «age sind und alsdann die Vorbereitungen zum Bau zu treffen.

Nach längerer Aussprache wurde einstimmig beschlossen, Ser oiegjernng und dem Landtag folgende Entschließung vor- Der Verbandstag begrüßt cs mit Genugtuung, daß »as Wohnungsbürgschaftsgesetz vom 30. Mai 1919 durch Er- ruhtung einer selbständigen Landeskreditanstalt endlich durch- werden soll. Er verlangt, daß die auf Grund der 3. Twuernotverordnung einzuführende Mietzinssteuer ausschließ- 5Aöum Wohnungsbau und zur Finanzierung der Landes- neoitanstalt verwendet wird. Die Zuweisung von nur 15 m ow Mietzinssteuer für den Neubau oon Wohnungen M'»?' - ungenügend. Es liegt überdies in dem Wesen der Attetzmssteuer begründet, daß sie für gar nichts als für den A? bon Wohnungen verwendet werden kann. Die Verwen- jnA Mietzinssteuer zur Deckung der allgemeinen Staats- ist für uns unerträglich. Sollte wider Erwarten ,ch/^"^wssteuer für Heuer nicht ganz oder wenigstens nicht größten Teil -dem Wohnungsbau zugewieiev werden kön- ,D^,wussen unverzüglich weitere gesetzliche Maßnahmen weiterer Mittel zum Vau der erforderlichen H N^grn auf Grund des Ermächtigungsgesetzes getroffen roen. Als eine solche Maßnahme halten wir ganz beson- geeignet, den bekannten Selbsthilfevorschlag des Heim- ^^^chusses der sämtlichen »-Spitzengewerkschaften Würt- ti-inD-E' den wir der Staatsregierung zur Durchführung ^?fehlen. Weiter halten mir für ganz berechtigt, die NrmÄÄ- Arbeitgeber-Wohnungsabgabe für das- Jahr 1923.

Höhe der heutigen Baukosten und des geringen kn der hauptsächlich für die zu erstellenden Neudäu-

N?mn,i?"racht kommenden Bevölkerungskeeiie halten wir die ein? meines Kredits von wenigstens 4000 Goldmark für binn-s w ?"2^"heit zu erträglichen Bedingungen für unbe- - °^brnis." Der Name des Verbands wurde ab- knEngZ" A»^band der gemeinnützigen Bauvereine Würt-

Deutschland.

i«r März. Staatspräsident Dr. von Hieber ist

ber Spitzenkandidat der Ortsgruppe Stuttgart

n !ch-demokratischen Partei.' Für den Reichstag wird bi, wie auch letztmals, an aussichtsreicher Stelle auf die

Reichsliste kommen, -die am nächsten Sosintag aufgestellt wird

Der Gesamtvorftand des Württ. Bauernbunds hat sür die Reichstagswahl als Spitzenkandidaten die seitherigen Abgeord­neten Oekonomierat Vogt-Gochsen und Theodor Körner alt vorgeschlagen. An die dritte Stelle soll für den bisherigen Wg. Haag-Heilbronn, dessen Alter eine Wiederannrhme der Kan­didatur nicht ermöglicht, ein Weingartner treten. Der vierte Platz wird den Landwirten in Oberschwaben zur Verfügung gestellt.

Reue französische Verletzung des Speherer Abkommens.

Kaiserslautern, 25. März. Der französische Militärstaats­anwalt von Kaiserslautern hat gegen verschiedene Kaisers­lauterer Zeitungen Anklage erhoben, weil die Blätter seinerzeit die Meldung veröffentlichten, daß der Päpstliche Legat, Mon­signore Testa, bei seinem Besuch in Speyer von einem Sepa­ratisten belästigt worden sei. Dr die französische Regierung wiederholt öffentlich erklärte, daß sie mit dem Separatismus in der Pfalz nichts zu tun habe und da das Speherer Abkommen jede Unterstützung der Separatisten durch die französische Be­satzungsmacht untersagt, fragt sich die pfälzische Bevölkerung, wie der französische Militärstaatsanwait in Kaiserslautern da­zu kommt, als Beschützer und Verteidiger der Separatisten anf- zutreten. Das Gerichtsverfahren gegen die Kaiserslauterer Blätter bedeutet eine neue französische Repressalie und eine Verletzung des Speherer Abkommens. Auch dieser Fall be­weist wiederum, wie richtig die englische Auffassung ist, daß die Lage in -der Pfalz noch nicht derart ist, daß weitere Besuche der interalliierten Spezialkommissionen überflüssig und ausge­schlossen wären.

Die Sanierung -er Reichspost.

Recht optimistisch über die Zukunft der Reichspost hat sich Reichspostminister Dr. Höfle in einem Interview mit einem Mitarbeiter -derVossischen Zeitung" geäußert. Seit der Schaffung der wertbeständigen Marken schreibe man wieder Briefe in Deutschland. Aehnlich «ei es mit dem Drucksachen­verkehr. Auch der Postscheckverkehr hätte sich prächtig ent­wickelt. In den ersten Wochen des finanziell selbständigen Re­gimes der Post betrugen die Einnahmen der Postscheckkonten nur zehn Millionen Goldmark; heute seien es bereits 300 Millionen. Auch das Telephonnetz breite sich immer mehr aus. Immerhin sei in diesem Monat noch mit einem Jahresdesizit von 60 bis 80 Millionen Goldmark zu rechnen. Um dem ent­gegenzuwirken, will die Post innerhalb ihres nun selbständigen Betriebes noch gewisse Zweige selbständig machen. Am 1. April werde eine selbständige Postreklame-Gesellschaft m. b. H. und ein neu engagierter kaufmännischer Direktor auf den Plan treten. Auch die kaufmännische Buchführung hätte man mit bestem Erfolg in Deutschland bcre-ts angewandt und werde sie künftighin noch mehr anwenden. Besonders aber soll zur Verringerung des Defizits der Vramtenabbau dienen. Im Ministerium ist ein Drittel Ser Beamten abgebaut, im Betrieb sind neuerdings 17 bis 18 Prozent entlassen worden. 12 Prozent der Beamten sind -durch die Einführung des neunstündigen Arbeitstages entbehrlich geworden. Postminister Höfle ist der Auffassung, haß unter den augenblicklichen Verhältnissen ein Defi zit nun nicht mehr bef ürchtet z u werden bra uche.

Ausland«

Rom, 26. März. Marschall Foch wurde gestern vom Papst empfangen. Später hatte er eine länger? Unterredung mit ^General Diaz. lieber den Inhalt verlautet nichts bcstimmtes, doch glaubt man, daß von militärischen Fragen die Rede war.

Englische Gründe für die Nichtbefestigung Singapores.

Bei -der Fortsetzung der Debatte im Unterhause über den Marine-Etat warf das konservative Mitglied Sir Robert Horne die Frage des Marinestützpunktes in Singapore auf. Der Parlamentssekretär -der Admiralität, Ammon, erwiderte, die Regierung habe nach Anhörung und Erwägung der An­sichten der Mar inesachverständigen beschlossen, diesen Plan aus­zugeben. Die Errichtung eines Marinestützpunktes in Singa­pore würde unzweifelhaft die Politik der Zusammenarbeit, die der Premierminister wünscht, beeinträchtigen und unseren guten Willen verdächtigen. Wir würden unvermeidlich zu Zuständen des Mißtrauens und des Rüstungswettbewerües im fernen Osten kommen. Das einzige Land, gegen das der Ma­rinestützpunkt gerichtet sein könnte, ist Japan, das aber jeg­lichen Beweis für seinen Wunsch gegeben hat, die Bedingungen des Washingtoner Abkommens dem Geiste und dem Buchstaben nach auszusühren. _

Au« Stadt. Bezirk und Umgebung

Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung vom 25. März.) In Anwesenheit der Herren Geistlichen beider Konfessionen werden zunächst Armensachen erledigt.

Für die künftigen Brenholzverluiungen werden die Preise unter Berücksichtigung der Gestehungskosten für das aus dem. Staatswald zu überweisende Brennholz, den Fuhr- lohn hiefür und die derzeitigen Holzhauer löhne wie folgt fest­gesetzt: a) für buchene und eichene Prügel im Stadtwald 10 Mark, auf dem Turnplatz 12 Mark, L) für tannene Scheiter und tannene oder forchenc Prügel im Stadtwald 77,50 Mark, auf.dem Turnplatz 9 Mark. Diese Preise bilden Ausgleichs­preise; bei dem Holz aus dem Staarswatd (Turnplatz) sind voraussichtlich die Gestehungskosten einschließlich Fuhrlohn nicht voll gedeckt. Nach Durchführung der im Gang befind­lichen Versorgung soll jede Kriegerwitwe noch 1 Raummeter Holz unentgeltlich erhalten.

Ab 1. April d. Js. muß die Getränke st euer, «wie bereits früher vom Gemeinderat beschlossen, zur Vermeidung von finanziellen Nachteilen der Stadtzpemeinde bei Zuweisung der Reichseinkommensteucrcmteile, erhoben iverden. lieber die Art und Weise der Erhebimg wird das Nähere noch bekannt­gegeben.

Ab 1. April ü. Js. geht das Führen des Leichen­wagens um den seitherigen Lohn von 10 Goldmark «ms Robert Gegenheimer zur Germania über.

Der Tarif für elektr. Licht und Kraft wird für den Monat März in derselben Höhe wie für Februar be­lassen.

Die Belohnung des Stadttierarzres Tr. med. v«1. Böpple und das Wartgeld des Totengräbers und Fried­hofgärtners Großmann werden neu festgesetzt. Die Schlachr - hausgebühren betragen ab 1. Januar 1924 kür jede- Stück Großvieh 4 Goldmark; dieser Satz stellt die Selbstkosten der Stadt für-Unterhaltung des Schlachthauses und seiner Ein­richtung, für Wasserzins, Reinigung und Beleuchtung dar.

Der Gemeinderat nimmt davon Kenntnis, daß die Wahl des Feuerwehrkommandanten Ferenbach und dessen Stellver­treter Ruff vom Oberamt bestätigt worden ist.

Verschiedene Verkäufe der Stadtpflege aus letzter Zeit wurden vom Gemeinderat genehmigt und noch eine Anzahl kleinerer Angelegenheiten erledigt. Schluß der Sitzung 8 Uhr.

Würuemverg.

Stamm heim, 17. März. Die hiesige Kmderrettuugsanstalt hat heute zahlreichen Besuch erhalten: Aus Einladung des Jugendamts Calw hatte sich etwa ein Dutzend Frauen aller Stände aus den Oberamtsbezirken Calw und Neuenbürg hie, eingefunden, um die Anstalt und insbesondere den erst im Vor­jahr erstellten Neubau zu besichtigen. Die Besucher haben -da­bei empfunden, wie sehr dieser Bau einem dringenden Be­dürfnis entgegenkommt, haben doch schon wenige Wochen nach seiner Eröffnung 37 Kleinkinder im vorjchulpflichtigen Alter dort Aufnahme gefunden, neben den rund 70 älteren Kindern, deren Pflege sich die Anstalt von jeher zur Aufgabe gemacht hatte. Bei der ins Einzelne gehenden Besichtigung haben die Frauen sich überzeugt, daß diese Kleinen, für die größtenteils sonst aus der Welt sich keine Türe öffnen wollte, hier unter Verständnis- und liebevoller Pslsge behütet, versorgt und er­zogen werden. Man hörte mit Staunen, wie es der Anstalt und insbesondere ihrem rührigen Hausvater gelungen ist, de» heutigen Geldnöten zum Trotz, dank freigebiger Mithilfe vow allen Seiten der Bevölkerung, auch das zur Innenausstattung Nötige aufzubringen. Herr Obecamtmann Gös führte in weitgreifendem Vortrag die Anwesenden in die GruniHüge der heutigen Jugendgesetzgebung und deren Ziele ein, schil­derte die Verbesserungen, die dadurch gegenüber dem frühe­ren Zustand erreicht seien und umciß sowohl die Probleme, welche aus der Fürsorge für die Vorichulpslichtigen erwachsen und nun durch den Neubau im Zusammenwirken von Anstatt und Jugendamt befriedigend gelöst kcien, als auch diejenigen, welche hinsichtlich der schulentlassenen Jugend der Lösung har­ren; er würdigte Umfang und Bedeutung der Arbeit des Ju­gendamts, das als ein in Wahrheit Geld sparendes Amt auch in den Zeiten des Abbaus erhalten werden müsse und für des­sen Bestand sich in jeder Weise einzig etzen gerade die Frauen und Mütter allen Anlaß haben. Herr JugenLrat Stiefel gab Einzelschilderungen aus dem Leben derjenigen Anstaltszög- linge, welche durch das Jugendamt in Stammheiin unterge­bracht sind, und es wurde allgemein anerkannt, daß in allen diesen Fällen nicht etwa eine unter den heutigen Verhältnis­sen unangebrachte übertriebene Weichherzigkeit den Unterhalts­pflichtigen die Sorge für die Kinder allzu rasch abgenommen habe, daß vielmehr die Verbringung derselben in die Anstalt durch die offenkundig vorliegende dringende Not unbedingt ge­fordert worden sei- Herr Hausvater Gugeler wies die Anwe­senden noch besonders darauf hin, daß nur unerschütterliches Gottvertrauen ihm die Kraft zur Durchführung des Neubaus in so schwerer Zeit gegeben habe. Aus seinem Mund erfuhr man auch, daß es vor allem noch an Vettstücken und Bett­wäsche, sowie an Kinderspielsachen fehle. Die anwesenden Frauen beschlossen daher, die Oeffentlichkert auf diesen Mangel hinzuweisen und sie um fernere ratkräftige Unterstützung des Stammheimer Liebeswerkes zu bitten.

Stuttgart, 24. März. (Weinvecstergerung des Herzogl. Rentamts.) Unter den Weinversteigerungen des Lanürs finden jeweils diejenigen des Herzogl. Remamts, das nicht nur über große Weingüter in den besten Lagen, sondern auch über die edelsten Gewächse verfügt, die größre Beachtung. Die heute nachmittag im großen Saale des Bcreinshauses St. Vinzenz vorgenommene Versteigerung fand vor vollbesetztem Saale statt und die Stimmung war wie bei den früheren Versteige­rungen äußerst lebhaft und bewegt. Zur Versteigerung ge­langten insgesamt 8200 Flaschen a 0,72 Liter aus dem glänzen­den Weinjahr 1921. Zunächst kamen zur Versteigerung 550 Flaschen Stettener Weißriesling, dem sog. Brotwasser. Be­zahlt wurden 10.8012.80 Mark. Dann kamen 350 Flaschen Kleinheppacher Weißriesling an die Reihe mit Preisen von 15.4016.40 Mark. Die dritte Sorte betraf 900 Flaschen Un- tertürkheimer Weißriesling zu 1617 Mark. Besonders groß war das Quantum des zur Versteigerung kommenden berühm­ten Eilfinger Weißriesling, nämlich 3500 Flaschen zu Preisen von 19.2022 Mark. Zum Schluß gelangten noch 2900 Fla­schen Rotwein, nämlich Untertürkheimer Trollinger, zur Ver­steigerung. Dabei wurden 1818.80 Mark erlöst. Verkauft wurde alles. Große Mengen gingen in den Besitz von Hoteliers in Stuttgart, sowie von Mühlacker, Pforzheim, Ulm und Ravensburg über. Auch Weinhändler setzten sich in den Besitz größerer Mengen. Ferner waren Vertreter des Adels, ver­schiedene »Fabrikanten u. a. als Kaufliebhaber zur Stelle. In 23 Monaten kommen etwa 12 000 Flaschen > 922er Weine zur Versteigerung, außerdem Faßweine aus dem Jahre 1923. Ter Gesamterlös betrug 140 000 bis 150000 Goldmark. Bei Be­urteilung der vorstehend genannten Pre-se ist zu berücksichtigen, daß 20 Prozent Weinsteuer noch nicht eingerechnet sind.

Sttrttgort, 26. März. (Kommunisten vor Gericht.) Die