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Samstag
Kettage r« Nr. 94.
17. Zum 1905.
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Die schwarze Dcrme.
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(Fortsetzung.)
„Ich werde mich nach ihr erkundigen, aber dar Bild bekommt sie nicht, wenn sie dieselbe sein sollte! Sagen Sie Fräulein Zia, sie sollte mir nicht mehr böse sein; ich habe ihr ja nur gezeigt, wie lieb sie mir auch in der Fern« in der Erinnerung geblieben ist!"
Dagobert kehrte in die Stadt zurück, Frau Wallenthin aber schloß sich am Nachmittage mit dem Pfarrer in dessen Zimmer ein und erzählte ihm die Begegnung mit allen Details.
„Es ist die höchste Zeit!" rief dieser erregt. „Das Mädchen wächst heran und beginnt, über sich nachzudenken. Sie ist oft so in sich versunken und zerstreut, erschrickt, wenn sie in ihren Gedanken gestört wird, versteckt ein gewisses Mißtraue» gegen uns, und ich meine, sie habe immer eine Frage auf der Zunge, die endlich doch laut werden dürfte."
„Aber was tun?"
„Wenden Sie sich au den auch alt gewordenen Mann, den Lübke, der sie Ihnen übergab. Stellen Sie ihm vor, es könne nicht länger so weiter gehen, schon der Behörde halber, der Sie verantwortlich werden! Oder besser noch, Zia besucht ihn ja jeden Sonntag; sie selbst mag von ihm die nachgerade unentbehrlichen Aufschlüsse verlangen. Er hat das immer so hingehen lassen, aber können Sie bet all Ihrer Liebe für das Mädchen denn wissen, was dahinter steckt?"
Frau Wallenthin beschloß hiernach, das Eis zu brechen. Die schwarze Dame wollte ihr nicht mehr aus dem Kopfe.
Mit gehobenem Bewußtsein, aber in banger Spannung, endlich erfahren zu sollen, was ihr das junge Herz bedrückte, verließ Zia am nächsten Sonntag- Nachmittage das Haus, erschrack aber, als Dagobert, den sie am Mittag im Paletot, mit dem Zyltnderhut und weißer Kravatte vor das Haus fahren gesehen, sie auf der Schwelle der Haustür erreichte. Ob sie ihm noch böse sei, fragte er so bescheiden, fast betrübt und in herzlichem Tone; er verdanke ja nur ihr den großen Erfolg seiner Arbeit.
Sie schüttelte den Kopf, beruhigt in dem Gedanken, daß der Halbschleier ihre Verlegenheit decke, und trat auf di« Straße. Er blieb neben ihr und bat um die Erlaubnis, sie begleiten zu dürfen; er kenne ihren Weg und der seinigr führe in derselben Richtung. Sie duldete es, aber sie war verstimmt und kühl gegen ihn, als er so vertraulich zu ihr sprach, ihr auch erzählte, seine diesmalige Reise sei von hoher Bedeutung für ihn gewesen.
So schritten sie lange n-ben einander in dem naßkalten grauen Sonntags- Wetter dahin, der Nebel ward schwerer und dichter: Zia achtete nicht darauf; sie überlegte, was sie vorhatt« und das beschäftigte sie ganz.
„Ich muß bei dem Diner eines reichen MäcenS Kunstfronde leisten," sagte er endlich, sich von ihr trennend, und sie entließ ihn mit stummem Nicken. Als er sich von ihr wandte, um in eine Querstraße zu treten, streifte er einen jungen Mann, dessen harte Tritte er bereits hinter sich gehört, wie dieser eben, das Mädchen unverwandt anschauend, sich an die Ecke postierte.
Auch Zia sah den Fremden, als sie sich von Dagobert trennte; sie zog den Schleier tiefer über das Antlitz; hastig schritt sie weiter, unruhig lauschend auf die noch immer hinter ihr schallenden Tritte. Furchtsam schlug ihr das Herz, denn der Nebel legte sich plötzlich so verdüsternd über die Straße, leichter atmete sie, als sie endlich in das weit geöffnete Portal eines Hotels huschen konnte.
Hoch aufgerichtet, eine elegante Gestalt in dunklem Paletot, den Hut tief in die Stirne gedrückt, blieb der Fremde, als sie verschwunden war, in kurzer Entfernung stehen. Eine Minute wohl überlegte er, in den tiefer und dichter herabsinkenden Nebel blickend; dann plötzlich, von diesem umhüllt, bewegte er sich, ein im Dunste verschwimmender Schatten, in der Richtung der an der Ecke haltenden Droschken weiter, während Zia di« Vorhalle de« Hotels durchschritt. Sie konnte sich über das Bangen, das sie so plötzlich befallen hatte, kein« Rechenschaft geben; aber unklar fühlte sie, daß eine Gefahr sie bedrohte. Welcher Art dieselbe war und woher sie kommen könne, das vermochte sie nicht zu sagen, aber sie empfand instinktiv, daß die schwarze Dame damit verknüpft war. Der Gedanke an sie lastete wie eine Alp auf ihrem Herzen. Unwillkürlich schloß sie die Augen, denn überall glaubte sie die unheimlich düstere Gestalt zu sehr», wie diese sie mit ihren durchdringenden, funkelnden Blicken verfolgte.
Unter der Bedienung des Hotels in der Altstadt Berlins, in das Zia geflüchtet war, galt der alte Lübke wie zum HauSinventar gehörig. Als der frühere Besitzer deS HauseS Konkurs gemacht hatte und die Dienerschaft nach allen Richtungen zerstoben, war er allein zurückgeblieben und der neue Inhaber deS Hotels hatte chn bereitwillig mit übernommen, da er Niemandem im Wege stand und sich als Kommissär nützlich zu machen suchte. ES hatte den Anschein, als