Heidenheim: Vir izen II12, Gerste ark.

Ein Paar fette Ochsen > Kilo 1000 Mk.. ggo . 1 fettes Rind mit lonate alt 182 Mk.. , 1 Milchkuh, leer, 120 Mk., 1 Echlacht- >burg: Zufuhr 53 en 20 Läufer und Mk., Milchschweine Zufuhr 103 Milch- Mk.

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tzieber ist zu den Dienstag nach Ber­ge in der Badischen örungen der öffent- Oie Stadtverwaltung )en Ausgesperrten je Ich für die kleinen unistische Etadtrats- Antrag stellen, daß stotleideiiden Lebens- unigsten Auszahlung

Hinsen, der Refe- von den Franzosen n fanden bei mehre- ahmen werden auf n zurückgeführt, ern tätige Prokurist s Hauses von einem i Beinen schwer ocr- rommunistischer Um- :den. Pletzner hatte ^u dem Zweck, seine t, er werde dem Di- ig es, in den Wald

m Donnerstag wird ssung des Golddis- pruch nehmen. Eine er Deutschnationalen t der Auflösungse»

! Uhr zu rechnen ist. ;en, das Diätengesetz Freifahrtkarten der ng Gültigkeit haben, t werden, daß die t haben. Gegenüber o nicht um die Auf- len, sondern nur um

milteilt, fand heute und dem Zentral- nbes Besprechungen Das Reichsfinanz­willigkeit zu einem auch eine Ermäßi- . Da die Vertreter leichzeitigem Steuer- endgültige Regelung

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s Reichstages hielten aer Deutschen Volks- m Fraktionssitzungen zenwärtigen Tagung beschäftigten. Die m auch die mit der en. Der Vorschlag g vor dem Palm- m an diesem Tage der sozialdemokrati- die Arbeiter ihren Ebenso lehnte sie Reichspräsidenten am

eichstagssitzung hielt aktionsberatung ab. rteien, die eine Ein- Osterzeit forderten, >erifchen Volkspartei rhlen am 12. April rr Mißtrauensvotum stand genommen, i es zu wüsten Aus- Mehrere Deutsche zten schließen. Die afe Schuhmacher ist r Mark entstanden, zertrümmert, mittag einberufenen nach mehrstündiger Termin ist einstweilen

oill von einer Rege­italienischen Regie­ngen folgende seien: >en gesamten vatika- st oder eine Reihe llegiums. Der Hei- g die augenblicklich

nm aus Athen ex- itischen Gesandtschaft ;u verzeichnen. Die ein Attentat handelt, lik zu diskreditieren, über Krcditverhand- inanzmitarbeiter des m Akzeptkredit von dem sich eine Reihe »eilige, laufe 12 Ma­drids der Anleihe für Bank von Frank-

iers unter Führung OO Millionen Dollar

ingsarbeiten in der Explosion ereignete, n, doch glaubt man, tätig waren, ums

Verhandlungstag des Polizeiobersten München, der eben- klärt, daß er ferne Eid erfolgten. Test

der Errichtung des GeneralstaatskomnvssariaLs habe ihm die wichtige Aufgabe der Verbindung mit den vaterländischen Ver­bänden obgelegen. Kahr habe alle vaterländischen Kräfte sam­meln wollen, die ehrlich dem Vaterland dienen wollen, allerdings unter der Voraussetzung unbedingter Einfügung unter den Staat und seine Autorität. Ob dieie Voraussetzung von dem Kamvfbund erfüllt war, sei freüich von Anfang an zweifelhaft erschienen, da sich dieser der Autorität auch einer nationalen Negierung nur dann fügen zu wollen schien, wenn sie seinen W.llen tat. Nachdem die erste Kraftprobe am 1. Mai mit einem Fiasko des Kampfbundes geendet hast-, sei eine Ernüchterung eingetreten, die durch den Deutschen Tag in Nürnberg neuen Aufschwung erhielt und die Führer allmählich in eilten maß­losen Größenwahn hineinsteigerte.» Die glänzende Rednergabe Hitlers und eine mit riesigen Geldmitteln arbeitende Propa­ganda hätten viel Beifall erzeugt, dem -Hitler erlegen sei. Aus dem Mann, der der Trommler einer großen Sache sein wollte, sei der Mann geworden, dec allein imstande zu sein glaubte, die Geschicke des Reiches zu leiten. Ravern sei ihm nur noch Platt­form für seine Ziele gewesen. DaS habe Pöhner am 00. Sep­tember in dem Wort zusamnEirgefaßt:Bayern ist mir Wurst!' Demgegenüber habe Kahr von Anfang an den Standpunkt ver­treten, daß die Stärke des Reiches auf der Kraft und Gesuird- heii der einzelnen Staaten beruhe. Dieser Unterschied zwischen Kahr und Hitler, habe bald zu gehässigen Angriffen gegen Kahr wegen dessen angeblicher Abhäagigkest von der Kurie geführt. Kahr habe seinerseits ein Reichsdireklvrmm erstrebt, das sich im LHorden bilden sollte und dem bayerische Kräfte im Interesse des Reichs dienen sollten. Hitler und Ludendorff dagegen erstreb­ten die Diktatur Hitler-Ludendorff und diese Diktatur sollte mit Gewalt dem Norden aufgezwungen werden So iei die Sache gewesen, als Kahr Generalstaatskommmär wurde. Es habe für ihn nur zwei Wege gegenüber dem Kamvfbund gegeben, entweder die Bewegung mit polizeilichen Mitteln niederzuhal­ten oder Einfluß auf sie zu gewinnen, um sie zu nutzbringender Arbeit für den Staat zu verwenden. Kahr habe sich zum letz­teren Weg entschlossen. Der Kampsbund habe dem General­staatskommissar gegenüber schon von vornherein seinen Größen­wahn erkennen lassen, doch habe Kahr immer wieder versucht, auf die Bewegung Einfluß zu gewinnen. Gegenüber der Reichsrsgierung sei Kahr von dem Standpunkr ausgegangen, daß ein von ewigen Krisen und Hemmungen des Parlaments unabhängiges Direktorium geschaffen werden müsse. Als Weg dazu erschien ihm allein möglich ein Druck aller Machtfaktoren des Staates, nicht nur der militärischen, sondern auch derjeni-! gen der Wirtschaft, Landwirtschaft, Industrie und des Handels i aus allen Teilen des Reiches auf die Reichsregierung selbst. I Für einen solchen Druck hielt Kahr ein kraftvolles Bayern für besonders wichtig, zumal ein solches Reichsdirektorium zweifel- i los auf starken Widerstand gestoßen wäre. Er stlbst habe das größte Interesse daran gehabt, S» verhüten, daß die Landes- ^ Polizei gezwungen werde, mit der Waffe gegen vaterländische Männer einzuschreiten. Er habe stets gesagt:Machen sie, keine Unüberlegtheiten, tun Sie nichts, was zu einem Zusam. ! menstoß mit Reichswehr und Landespolizei führen müßte, j Wenn Sie etwas gewaltsam machen, muß das zu einem Zusam- i menstoß führen." Gleich nach Errichtung des Generalstaats­kommissariats habe er, Seisser, H.tlsr gesagt, daß cs der Vater- ! ländischen Sache doch schädlich sei, wenn er sich mit dem Kampf- i bund abseits stelle. Hitler habe erwidert, Kahr sei abhängig! von der Kurie, vom Parlament und von der Bayerischen Volks- j Partei. Es gingen Fäden zum erzvischoilichen Palais und zuri französischen Gesandtschaft. Kahrs Zug mhre nach Paris, der § seinige aber nach Berlin. Infolgedessen könnten sie nie zusam- z menfahren, wenn Kahr nicht mit nach Berlin fahre. Er, Zeuge, > habe darauf hingewiesen, daß diese Gerüchte doch ziemlich ab- > geschmackt und haltlos seien. Hitler iei aber nicht zu überzeugen gewesen und habe gesagt:Wissen Sie denn nicht, daß am näch­sten Sonntag in Bayern die Monarchie ausgerufen wird? Sie sind der einzige Mensch in München, der das noch nicht weiß." Am 30. September habe dann die bekannte Besprechung mit Pöhner, Kriebel und Frick stattgesunden, bei der von den be­unruhigenden Zuständen in Thüringen und Sachsen gesprochen wurde. Kahr habe es als möglich erklärt, dag ein Staatskom­missar zu besonderer Verwendung für Sachsen und Thüringen ausgestellt werde. Von einem Marsch nach Berlin sti mit keinem Wort die Rede gewesen. Am 9. Oktober habe er, Zeuge, wievcr Besprechungen mit Führern der vaterländischen Verbände ge­habt und wieder schärfftens betont, daß jede Gewaltanwendung die Landespolizei und Reichswehr zum bewaffneten Widerstand zwinge. Dabei habe Dr. Weber sein Wort gegeben, daß er bei einem Konflikt zwischen der bayerischen Negierung und Hitler die Pflicht gegenüber der Regierung voranstellen werde. Am 25. Oktober war der Zeuge mit Lossow und Herrn Minvux eine Stunde bei Ludendorff zur Besprechung über die Persön­lichkeiten für die Bildung eines Direktoriums in Berlin. Lu­dendorff habe damals sich gegen einige dieser Persönlichkeiten scharf ausgesprochen, während Minoux und Lossow versuchten, Ludendorff zu mäßigen. Ludendorff habe damals zu des Zeu­gen Uebcrraschung das Versprechen gegeben:Ich werde mich Ihnen gegenüber loyal Verhalten und nichts tun, ohne Sie vor­her von der Aufgabe meiner Haltung zu verständigen." Am 28. Oktober abends habe der Zeuge eine Besprechung mit Dr. Weber und Hitler gehabt. Weber habe sich damals ehrlich für eine Einigung Kahr-Hitler bemüht. Die Besprechung sei aber damals völlig ergebnislos verlaufen, denn Hitler habe erklärt, Kahr sei kein Diktator. Deutschland könne nur gerettet werden durch eine von Bayern neu gestaffelte Diktatur uud es gebe nur 2 Männer dafür: Er und Ludendorff. Für die Reichswehr nannte Hitler den General Lossow, für die Polizei der: Zeugen. Letzterer wandte sofort ein, daß Ludendorff aus außenpolitischen Gründen völlig unmögl ch sei, daß Lossow in einem Konflikt mit Berlin stehe und daß er selbst im Norden gänzlich unbekannt sei. Hitler habe erwidert, er brauche Ludendorff zur Gewin­nung der Reichswehr, denn kein Soldat schieße auf Lndcndorsf. Zeuge wandte sofort ein, das sei nicht richtig, die Reichswehr gehorche ihren Vorgesetzten, aber Hitler sei dabei geblieben: Vom Stabsoffiz er abwärts schießt die Truppe nicht auf Luden- dorff und gehorcht da ihren Führern nicht. Einige Tage später, am 1. November, habe bei einer neuen Aussprache Hitler die gleichen Gedankengänge wiederholt. Wieder sei er vor ge­waltsamen Handlungen gewarnt worden. Dann habe er das Versprechen gegeben: Ich unternehme nichts gegen Reichswehr und Landespolizei, halten Sie mich nicht für dumm, ich mache keinen Putsch, ich verspreche es Ihnen. Am 1. November, abends, habe Hitler ihm, dem Zeugen, gegenüber das Verspre­chen wieder eingeschränkt mit den Worten: Es sei denn, daß ich in eine Zwangslage versetzt werde. Dem General Lossow ge­genüber habe er sein Versprechen aber unnugefchräiikt aufrecht erhalten, wie auch Ludendorff sein Wvr: gegeben hatte. Der Zeuge stellte fest, daß er niemals mit der Zuteilung einer Rolle im Neichsdirektorium sich einverstanden erklärt habe, wohl aber, daß rr die Bildung eines Reichsdirekwriums in München und dessen gewaltsames Vorgehen nach dem Nocden als baren Un­sinn erklärt habe. Alles was Dr. Weber und Hitler hierüber ausgesagt hätten, sei erfunden und unwahr. Ueber seine Reise zu General von Seeckt nach Berlin erklärte der Zeuge, die Reise habe den Zweck gehabt, die in Berlin umlautenden ungeheuer­liche: Gerüchte, es werde aus dem voliz-ilichen Grenz,chuv Bau­ern: Vormarsch nach Berlin erfolgest, nachdrücklich zu demen­

tieren Er habe weiter Seeckt über üre starke Erregung irr den vat-rländ.schen Berbärrden Bayerns unterrichtet, di- die Geiahr mit sich bringe, daß es durch Ueüeraktivismus erhitzter Gemüter za Verwicklungen kommen könne, daß aber Kayr sich bemühe, Torheiten zu verhüten. Weiter habe er Seeckt mitgeteilt, daß Gerüchte über separatistische Absichten Kahrs Unsinn seien und daß Kahr ebensogut deutsch denke wie jeder vernünftige Bayer. In der Besprechung am »-i. November mit den Führern der Verbände habe Kahr ,:ad:':nflch vor Putschen gewarnt. Lof- »ow habe erklärt, daß sich die Reichswehr niemals in einen Kapp-Putsch hinrnizsthen lasse. Er selbst habe betont, daß die Landespolizei jeden Besthl Kahrs ausführen »erde. Am 8. November, nachmittags, habe der Zeuge die Chefs der Landes-- Polizei in Bayern -uwmmenge nifen. um sie zu unterrichte.., daß Hitler in München eine Recchsdikratnr bilden und mit Ge­walt nach dem Norden Vorträgen wolle, daß das aber eia ganz unmöglicher katastrophaler Plan sei und daß die Landespolizei nötigenfalls unbedingt von der Watte Gebrauch machen müsse

Der Zeuge faßte daun zusammen: Er habe das Versprechen Dr. Webers, das Vccchr chen Ludendorffs, das wiederholte Versprechen Hitlers gehabt. Im Vertrauen hierauf »ei er in die hinterlistige schmähliche Falle im Bürgerbräukeller gegangen, die dort vollzogeneRettung des Vaterlandes" iei nichts als staat- sicher Selbstmord und nutzlsse Aufopferung unserer Jugend ge­wesen. Wenn hier Männer vor Gericht ständen, st hätten die Schuld allein jene, die den sinnlostn Ueberfall vollführten und nicht nur ihr eigenes Wort brachen, sondern auch das Wort Ludendorffs mißbraucht haben, nicht aber jene, die in schwerster Stunde Vaterland und Staat gerettet haben. Auch dieser Zeuge ist überzeugt, daß der Plan Hitlers uns sofort die Franzosen, Polen und Tschechen auf den Hals gehetzt hätte, daß es zu schweren Kämpfen zwischen Norden und Süden und zur Zer­schlagung der staatlichen Machtmittel gekommen wäre, letzten Endes zur Zertrümmerung Deutschlanos. Er habe sich aufs heftigste aufgelehnt gegen die ihm zugedachte Nolle und sei stolz darauf, dem Vaterland gedient zu haben. Die Vorgänge im Bürgerbräukeller schilderte der Zeuge in derselben Weife wie Lossow und Kahr und erklärte, es iei ihm klar gewesen, daß durch das Auftreten Hitlers zerstört wurde, was an Jahren deutscher Arbeit errichtet worden war. Von diesem Augen­blick an habe er Hitler als seinen Gegner angesehen, der zu be­kämpfen war. Eine sofortige Ablehnung sei allerdings unmög­lich gewesen. Er habe sich mit Kahr und Lossow durch kurze Worte und Blicke verständigen können. Bei den Ausführungen des Zeugen macht Hitler den Zuruf:Unverschämt!" und er­hält dafür vom Vorsitzenden eine Rüge. Seisser habe u. a. ge­sehen, wie vor dem Fenster des Nebenzimmers das Gewehr ge­gen General Lossow angeschlagen wurde, ein Anblick, der ihm unvergeßlich bleibe. Der Zeuge betont, General Ludendorff müsse vorher von den Vorgängen Kenntnis gehabt haben. Bei' seiner von Hitler erzwungenen Erklärung im Saale habe ihn der Ekel über den begangenen Verrat derart gewürgt, daß er kaum seine Worte heraustzebracht habe. Auf der Stadtkomman­dantur habe er dann mehrere Generale und Offiziere angetrof­fen, die alle erklärten, daß die Sache unterdrückt werden müsse. Es seien auch bereits Maßnahmen zur Herbeiholung von Rcichs- wehrtruppen getroffen worden, auch die Landespusizei sei schon alarmiert gewesen. Ins Generalkommissar:at gefahren, habe ihn Ludendorff angerufcn und nach Lossow gefragt. Er habe ge­antwortet, Lossow sei vermutlich in der Infanteriekaserne. Dann habe er sofort eingehängt, also nicht etwa, wie Luden- dorff behauptet, fest Erscheinen im Wehrkreiskommando m Aussicht gestellt. Beim Verlassen des Gebäudes habe er 23 Gruppen der Jnfanterieschule in voller Ausrüstung gesehen, deren Führer von Lüdendorff Befehl barten, das General­staatskommissariat zu besetzen, wenn nötig mir Waffengewalt. Darauf habe er erwidert: Ich befehle Ihnen auf der Stelle, nb- zumarschstren, wenn Sie nicht abmarschstren, wird geschossen., Dann kam Zeuge auf den Vorwurf zu »Drechen, daß Lüdendorff und H tler nicht rechtzeitig verständigt worden seien und erklärt: hätte Ludendorff im Bürgerbräukeller sein Bedauern über den Ueberfall unter Mißbrauch seines Wortes zum Auslstnck ge­bracht. dann wäre die Möglichkeit gewesen, Lüdendorff recht­zeitig zu verständigen. Zudem wollten wir in der Nacht einen Kampf unter allen Umständen vermeiden, denn die Truppen­stärke war auf beiden Seiten fast gleich. Erst der bewaffnete Demonstrationszug am Vormittag, mußte naturnotwendig zum Kampfe führen. In diesem Kampfe habe die Landespolizei schweren Herzens ihre harte Pflicht getan. Zeuge nimmt dann Stellung gegen die Angriffe die in diesem Saale in unetthörttr Weise gegen Reichswehr und Landespolizei gerichtet worden seien, worauf der Vorsitzende dem Zeugen wegen scharfer Aus-' drücke eine Rüge erteilt.

Rechtsanwalt Holl wendet sich dagegen, daß wieder in die geschlossene Sitzung eingetreten werden soll, was die Flucht vor der Oesfentlichkeit darstelle. Er müye als Verteidiger Einspruch erheben, daß die Aussagen Seissers einen ganzen Tag unwider­sprochen ins Land gehen. Die Behauptung, sein Mandant We­ber habe sein Ehrenwort gebrochen und die Unterschrift Kahrs gefälscht, könne er nicht unwidersprochen lassen. Er beantrage deshalb Unterbrechung der Sitzung. Weitere Wortmeldungen der Verteidigung schneidet schließlich der Vorsitzende mit der Feststellung ab, daß eine Pause von 20 Minuten eintritt. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung gibt Angeklagter Dr. Weber mehrere Erklärungen ab, wonach er seine Aussagen voll aufrecht erhalte. Die Behauptung, daß er seine Oberländer durch einen mit der Unterschrift Kahrs gefälschten Befehl ge­täuscht habe, weise er auf das entschiedenste zurück. Auch der Angeklagte Hitler weist die in bezug aus seine Person gemach­ten Behauptungen des Zeugen Seisser als offensichtliche Un­wahrheit zurück. Ferner bezeichnest der Angeklagte Pöhner die Ausführungen des Zeugen in bezug auf »eine Person als Ent­stellungen. Die gleiche Erklärung gibt General Lüdendorff ab. Darauf erklärt Rechtsanwalt Roder, die Verteidigung stelle eine große Zahl wichtiger Fragen an den Zeugen zurück, bis die Vernehmung Kahrs abgeschlossen ist. Tie Verteidigung erhebt schärfsten Widerspruch dagegen, daß die Herren und ihr etwai­ger Hochverrat geschützt werden, und verlangt deshalb, daß ins­besondere die Besprechung vom 6. November vom Llprozenligcn Staatsstreich Lossows und vom anormalen Weg des Herrn Kahr gegen Berlin in aller Oesfentlichkeit behandelt wird. Staatsanwalt Dr. Stenglein verwahrt sich mit größter Ent­rüstung gegen den Vorwurf von stiten der Verteidigung Ju­stizrat Kohl verweist darauf,-durch die bisherige endliche Ein­vernahme von Zeugen sei bereits bekundet, daß der Marsch nach Berlin die ausgesprochene Absicht der drei genannten Zeugen gewesen ist. Staatsanwalt Stenglein bezeichnet diese Behaup­tung als unzutreffend. Nach kurzer Beratung verkündet der Vorsitzende den Beschluß, daß für die Dauer der weiteren Ver­nehmung des Zeugen Seisser wegen Gefährdung der Staats­sicherheit die Oesfentlichkeit ausgeschlossen wird.

Explosion im Oppauer Werk.

Lubwigshafe«, 12. März. Im OPpauer Werk der Badischen Anilin- und Sodafabrik explodierst gestern morgen ;<!12 Uhr ein Gasgenerator. Ueber die Ursache des Unglücks läßt sich noch nichts näheres festsstllen, da ja die Ausgeiperrten die Notstands- arbeistr aus den Werken Vertrieben haben. Die Betriebe lau­fen infolgedessen z. T. unter automatischer Feuerung weiter, wodurch naturgemäß sticht eine Entzündung entstehen kann. Durch die Wucht der Explosion wurven Sprenzstücke Hunderte

von Metern weit geschleudert. Ein deutscher Gendarm wurde dadurch verletzt. Der Sachschaden sst recht erheblich. Leider be­stehen noch weitere Gefahrenherde, solange die Betriebe nicht von sachkundigem Personal überwacht werden. Zu der Explo­sion wird weiter mitgeteilt: Es ist kein Generaror, sondern eine Gassammelleitung und ein dabei befindl cher Kühler explodiert. Als Ursache wird die überhastete Abstellung angegeben, wo­durch sich ein Gasgemisch bildest, oas zur Entzündung kam. Ferner ist heute in den Werken ».in Braunkvhlenbunker m Brand geraten. Infolge Einstellung der NotstandsarbeistN kann der Brand wegen Wassermangels nicht gelöscht werden. Die beiden Unfälle werden zu langwierigen Störungen bei der. späteren Wiederaufnahme des Arbeitsb Triebes führen,

Deutscher Reichstag.

Berlin, 12. März. Der Reichstag beschäftigte sich in seiner heutigen Sitzung zunächst mit kleinen Vorlagen. Dcbatstlos wird die Geltungsdauer der Zuckerungserlaubnis für die 22er Weine bis 30. Juni d. Js. verlängert. Weiterhin wird ein vom Abgeordneten Esser begründeter Zentrumsantrag auf Weiterzahlung der sozialen Fürsorgestistung im besetzten Ge­biet angenommen, nachdem auch Neichsfinanzminister Dr Luther ihn befürwortet hate. Ueber den Gesetzentwurf betref­fend die Ausprägung von Reichssilbermünzen entspinnt sich eine längere Debatte. Der Entwurf ist von dem Ausschuß dahin abgeändert worden, daß nur 1-, 2- und 3-Markstücke, nicht aber auch 5-Markstücke, wie ursprünglich vorgesehen, geprägt werden sollen. Abgeordneter Dr. Helfferich bemängelt, daß die neuen Münzen nicht aufRenstnmark", sorwern auf Goldmark gestützt werden sollen, obwohl die Goldmark gegenwärtig gar kein ge­setzliches Zahlungsmittel in Deutschland sei. Er beantragt des­halb, in der Vorlage das WortGoldmark" durchRenstnmark" zu ersetzen und stellt den weiteren Antrag, die Rentenmark zur offiziellen Reichswährung zu machen. Di; Anträge werden je­doch gegen die Stimmen der Deutschnativnastn abgelehnt und' die Vorlage in der Ausschußfassung angenommen. Hierauf fin­det ohne Debatte in allen drei Lesungen ein gemeinsamer An­trag der Sozialdemokraten, des Zemrmns, der Deutschen Volkspartei, der Demokraten und der Bayerischen Volkspartei auf Aendernng des Reichswahlgesetzes Annahme, wonach die Zahl von mindestens 20 Wählern, die die Wahlkreisvorfchläge bisher unterzeichnet haben 'mußten, aus 500 erhöhr wird mit der Bestimmung, daß auch 20 Wähler genügen, wenn diese glaubhaft machen, daß mindestens 500 Wähler Anhänger des Kreiswahlvorschlages oder eines anderen sind, mit dem sich der Wahlvorschlag verbindet oder der sich dein gleichen Kreiswayl- vorschlag anschließen will. Alsdann tritt das Haus in die zweite Beratung des Reichspostfinanzgeietzes ein, durch das die Reichspost ähnlich wie schon die Reichsbahn zu einem selbstän­digen Unternehmen mit eigener Vermögensverwaltung, das aber trotzdem ein Unternehmen des Reiches bleibt und dessen Leitung der Reichspostminister behält, geinacht werden soll. Nach eingehender Aussprache, in der der bayerische Gesandte van Preger und der württembergische Gesandte Hildenbrandt für ihre Regstrungen erklären, daß diese au ihren Rechten aus den früheren Staatsverträgen festhalten und die Vorlage nicht an­nehmen könnten, wird diese, nachdem Reichspostminister Dr. Höfle die Einwendungen gegen sie zurückgewieien und um An­nahme des Entwurfes ersucht hatte, mit großer Mehrheit in zweiter Lesung angenommen. Die eochlußabstimmung soll mor­gen stattfinden. Hierauf begründet Abgeordneter Schulz-Brom- berg (Deutschnat.) einen Antrag seiner Partei, wonach unter Aendernng des Art. 180 der Reichsveriassung die Neuwahl des Reichspräsidenten gleichzeitig mit der Neuwahl des Reichstags stattfinden soll. Nachdem Re chsinneaminssstr Dr. Jarres einen Ueberblick über die Frage gegeben und im Namen der Reichsre­gierung um Ablehnung des Antrages ersuche hatte, wird diesem Ersuchen mit großer Mehrheit stättgegeben. Schließlich wird noch der Nosttat in dritter Lesung debattelos erledigt und die Schlußabstimmung darüber auf morgen vertagt. Die nächste Sitzung findet morgen um 12 Uhr statt.

Deutschland, das Land der Parteien.

Berlin, 13. März. Wie die Blätter mitstilen, trat gestern in Berlin eine Reihe führender Periönlichkeistn der Deutschen Volkspartei zusammen, die den Kreisen der Schwerindustrie und dem rechten Flügel der Partei angehören. Von Abgeordneten nahmen an der Besprechung u. a. Quaatz, Sorge, Vögstr, Pie­per, Adams Maretzky und Freiherr von Lersner teil. An der Politik, welche die Partei unstr Führung Stresemanns ver­folgt hat, wurde scharfe Kritik geübt Es wurde alsdann dir Gründung einerNationalliberalen Veremigunz der Deutschen Volkspartei" beschlossen. Dem Programm nach soll die V- reim- gnng eine straffe nationale, antimarxiiii sch; Politik mit Anschluß nach rechts verfolgen. Die Vereinigsing betont, daß sie nicht die Absicht habe, innerhalb der Partei eme Sondergruppe zu bil­den, daß die Gründung vielmehr den Zweck veriolge, diejen gen Kreise, die sonst nach rechts abschwenken würden, in der Partei zu halten. Eine Vorstandssitzung der 'Deutschen Volkspartei, die auf nächsten Samstag ernberufeu ist. soll Klärung der Lage s chaffen. _

Neuenbürg.

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von alle« Postanstalten. Agenturen und unseren Austrägern entgegengenommen.