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SS

Reueubürg, Montag, dm. März 1S24.

82. Jahrgang

Deutschland.

Stuttgart, 8. März. Die Abg. Kübler und Eisele (DTP.) haben folgende Kleine Anfrage an die StaatZregicrung gerich­tet: der Personalabbau wird bei den Reichsverkehrsbeamten in einer Weise durchgeführt, daß zum Teil Beamte mit 6 und 7 Kindern und mit 2025 Dienstjahren abgebaut wurden. Die Dienstzeit wurde selbst in Len anstrengendsten Dienstposten auf mindestens 54 Wochenstunden festgesetzt, während man, was an­zuerkennen ist, im württembergischen Staats- und Gemeinde- Neust dieses Schema n.cht angewendet hat. Die Einschränkungen im Verkehrswesen (Aufhebung von Stationen, Haltestellen, Postagenturen, Einschränkung der Annahmczeiten, Bestellgänge «sw.) sind so weitgehend. Laß im- Vergleich mit anderen deutschen Ländern Württemberg schlecht ab schuldet. Was gedenkt das Staatsmintsterium zu tun, um die ehemals württ. Verkehrsbe­amten in ihren Rechten zu schützen und die Verkehrseinrichtun­gen des Landes vor weiteren Verschlechterungen zu bewahren?

Ludwigshafen, 8. März. In dem Arbeiterkonflikt bei der Badischen Anilin- und Sodafabrik sind Bemühungen im Gange, die drohende Gefahr zu vermindern. So haben sich die Bürger­meisterämter in Ludwigshafen und Fvankenthal an die zuständi­gen Regierungsstellen in Speyer, München und Berlin mit der Bitte um Vermittlung gewandt. Auch die Gewer kschaften, vor allem der Fabrik- und Metallarbeiterverband, sind in Beratun­gen wegen Unterstützung ihrer Mitglieder, die sich großenteils nur gezwungen durch denJndustrwverbanL der Chemie" an der Bewegung beteiligt hätten, eingerreten.

Speyer, 8. März. Die Tätigkeit des päpstlichen Gesandten in der Pfalz beginnt Früchte zu tragen. Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, ist es seinem Eintreten zu verdanken, -daß eine Reihe von Eisenbahnbeamten, ein Polizeibeamter, ein Kommer­zienrat und mehrere andere Persönlichkeiten, die während Les Passiven Widerstandes ausgewiesen waren, zurückkehren konnten. Auch mehrere Entlassungen von Gefangenen aus den Gefäng­nissen Landau, Speyer und Zweibrücken sind auf die Verwen­dung des päpstlichen Delegierten zurückzusühren. Dieser setzt seine Arbeiten für die Pfalz von Esten aus, seinem derzeitigen Wohnsitze, fort.

Essen, 8. März. Das französische Kriegsgericht verurteilte den Verleger derRheinisch-Westfälischen Zeitung", Dr. Reiß- mann-Crone zu einem Monat Gefängnis und einer Geldstrase von 1000 Goldmark. In derRhein.-Westf. Ztg." war ein Ar­tikel erschienen, in dem auseinandergesetzt wurde, daß der zwi­schen der Phömxgruppe und der Micmn abgeschlossene Vertrag von der Industrie nicht erfüllt werden könnte.

Merseburg, 8. März. Vor einigen Tagen wurde der Stahl­helm- und Werwolfführer Preuß in Dobergast ermordet. Wie jetzt bekannt wird, haben auch andere Führer der vaterländi­schen Bewegung seit Wochen Drohbriefe erhalten und werden von linksradikalen Elementen verfolgt.

Der Hitler-Prozeß.

München, 7. März. Der Nachmittag bringt die weitere Vernehmung der Tatzeugen, so zunächst des früheren Leiters der Einwohnerwehr und Vorstandsmitglieds der vaterländischen Verbände, des Fabrikbesitzers Max Kühner, der der Ansicht ist, daß eine Auseinandersetzung zwischen Berlin und Bayern un­bedingt hätte kommen müssen. Der Kriminaloberkonimisiar Hermann kann wesentlich neues nicht Mitteilen, da er ja in der Hauptsache für die Ruhe und Ordnung außerhalb des Saa­les zu sorgen hatte. Die Vernehmung des Generalmajors Hans Ritter von Hemmer läßt einen Einblick tun, daß in gewissen Kreisen der Offiziere der alten Armee die Ausrufung der neuen nationalen Regierung mit Befriedigung ausgenommen worden ist. Verschiedene Fragen der Verteidiger werden vom Vor­sitzenden nicht zugelassen. Man hat überhaupt am heutigen ü.

. Verhandluugstag nach dem Zwischenfall vom Donnerstag das Gefühl, als ob der Vorsitzende nunmehr viel straffer die Zügel der Verhandlungsführung in der Hand hält und dies auch den Verteidigern klar zu erkennen gibt. Infolgedessen darf man ! hoffen, daß jetzt auch die ganze Prozeßverhandlung schnell und flüssig vor sich geht. Die Vernehmung der Zeugen Hauptmaun Ebel, Oberleutnant Hohenleitner, des Ministerialdirektors Dr. Gustav Müller bringt neue Gesichtsvunt:e nicht, ebensowenig Generalleutnant von Kleinhenz. Mit großer Spannung wurde das Eintreten des neuen Chefs der bayerischen Reichswehr, des Generalmajors Freiherr von Kreß, erwartet. Kreß hatte sich selbst als Zeuge gemeldet, und zwar deshalb, um endlich, nach­dem fast volle vierzehn Tage vergangen sind, und immer und immer wieder im Gerichtssaal schwere Angriffe gegen die Reichswehr und einzelne Offiziere gerichtet worden sind, nun­mehr mit -seiner ganzen Persönlichkeit sich vor die Reichswehr zu stellen. Er machte den denkbar besten Eindruck, so daß sogar auch ein Verteidiger ausdrücklich seine Freude darüber nicht verbergen konnte, daß hier ein charakterfester Mann sich schü­tzend vor die Reichswehr gestellt habe. Freiherr von Kreß bot für alle die gegen die Reichswehr erhobenen Beschuldigungen und Angriffe Zeugen an, die unter Eid ausjagen werden, daß die Reichswehr unangetastet dastehe. '

Nach kurzen Feststellungen der Verteidiger zu den Aus­führungen von Kreß trat der Gerichtshof in die Vernehmung des Oberleutnants und Chefs der zwecken .Kompagnie des In­fanterieregiments 19, Braun, ein. Der Zeuge Braun geht eingehend auf die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ein und er- ^ klärt unter Eid, daß all das, was gegen ihn von Hauptmann Rohm vorgebracht sei, bis auf das letzte Wort erlogen ist. Er betont immer und immer wieder, keinen Schuß aus seinem Ka­rabiner getan, Casella überhaupt nicht gekannt zu haben. Auch die übrigen ihm in den Mund gelegten unschönen Aeußerungen - will Oberleutnant Braun nicht getan haben. Obwohl der Vor- > sitzende und auch die Verteidiger wiederholt in Braun eiudrin- «en, -och, wenn er sich einer Sache nicht ganz sicher sei, dies

ruhig zuzugeben, bleibt Braun -bei seinen unter Eid abgegebe­nen Erklärungen. Hier versuchten wiederholt Verteidiger Zwi­schenfragen, die aber, soweit sie nicht zur Sache gehörten, vom Vorsitzenden nicht zugelassen wurden. Es folgte Oberst Etzel, Kommandeur der Reichswehr tu Rsgensburg, der bekundet, daß er in der Nacht vom 8. und 9. November den Führer der Re­gensburger Nationalsozialisten verhaftet und seine Mannschaft entwaffnet habe. Bei der Vernehmung des Oberleutnants Rvß- mann hörte man, daß Lossow in der Nacht gegen 3 Uhr den Befehl an die Wachen gegeben hatte, falls Ludendorff kommen würde, ihn zu verhaften. Zeuge Mai er a. D. Siry schildert seine dreimaligen Bemühungen in der Nacht zum 9. November, ein Zusammengehen zwischen Kampfbund und Reichswehr her- beizusühren. Kahr habe ihm gesagt, es waren erpreßte Zusiche­rungen, sie sind null und nichtig. Lossow habe gesagt: Mit Rebellen wird nicht verhandelt. Oberleutnant Braun habe ge­sagt: Ich werde diese Hunde zusammemchießen mit lächelndem Gesicht (Bewegung). Nach einem. Zwischenfall bei dem Ober­leutnant Braun erklärt, sich an diese Aeußerung nicht mehr zu erinnern, wird in später Stunde die Sitzung auf Samstag vor­mittag vertagt.

Aus der Pfalz.

Speyer, 8. März. Die Separal'steniührsr Schmidt-Eppers und Kuntz haben in der Hartmannstraße ein Büro der rheini­schen Arbeiterpartei eingerichtet. Dem Vorsitzenden des Be­zirksamts Neustadt, Oberverwaltungsrat Schneider, ist von General de Metz die Aufnahme seiner Amtstätigkeit verweigert worden. Vor dem Kriegsgericht Landau hatten sich der Stu­dent Karl Pitz wegen eines Vergehens gegen die Ordonnanz 111 Artikel 1 zu verantworten. Nach Einrücken der Separatisten in Kaiserslautern haben separatistische Polizisten eine Haus­suchung bei -ihm vorgenommen und eine Pistole mit Munition vorgefnnden. Das Urteil lautet auf 1000 Goldmark. Der stellvertretende Bürgermeister von Pirmasens, Bernschneider, wurde gestern von der französischen Besatzungsbehörde verhaftet, so daß jetzt die Stadt wieder jeglicher Oberleitung beraubt ist. Bürgermeister Schmclzle, der seinerzeit von den Separatisten ausgewiesen worden war, ist hier wieder eingetroffen. Auch am Donnerstag erfolgte ein Abtransport hiesiger Bürger, wahr­scheinlich in das Mainzer Gefängnis. Es handelt sich bei diesem letzten Transport um insgesamt fünf Personen.

Die Organisation der neuen Golddiskontvank.

Berlin, 8. März. In seinem heutigen Vortrag über die Frage der Goldkreditbank im Haushaltsausschuß -des Reichs­tags führte Reichsbankpräsident Dr. Schacht u. a. aus, die Wiederherstellung einer möglichen Goldwährung in Deutschland sei selbstverständlich n-cht möglich, solange nicht -der ganze große Fragenkomplex der Reparationen gelöst sei. Dagegen scheine es ihm -durchaus möglich in der Form >-iner Bank, deren Gold­kapital sicher im Ausland angelegt werden könnte, dieses Kapi­tal leicht heranzuziehen sei, um es m der deutschen Wirtschaft arbeiten zu lassen. In die Zeit seiner privaten Londoner Be­sprechungen, die ihm den Eindruck gegeben hätten, daß man aus dem Londoner Markt wohl bereit 'ein würde, Deutschland bei Len entsprechenden Plänen zu unterstützen, sei nun der Zu­sammentritt des Sachverständigenkomltees gefallen, das von. der Reparationskommission auch ausdrücklich die Aufgabe erhalten hätte, die Stabilisierung der -deutschen Währung zu studieren und Vorschläge für Liese zu machen. Die anschließenden Ver­handlungen mit den Experten, deren Bläue dahingehen, nicht nur eine definitive Goldwährung 'n Deutschland herzustellcn, sondern auch für Reparationen!ecke in der Organisation, die -diese Goldwährung in die Hände .rechnen würde, an die En­tente überzuführende Summen anzus-rmmeln hätte, zu einer Reihe von Stipnlierungen geführt, deren Hauptinhalt sei. Laß das Kapital der neuen Bank auf 200 Millionen Goldmark, das Rech der Notenausgabe ans 100 Millionen begrenzt werde. Die Reichsbcmk werde von dem Kapital 100 Millionen selbst über­nehmen und damit (sie werde von Sen übrigen 100 Millionen noch eine Aktie dazu erwerben) die Majorität des Kapitals dau­ernd behalten, solange diese Bank bestehe. Jeder politische Ein­fluß von dieser Bank und die Beleihung und Erwerbung von Reichs-, Staats- und Kommnnalanleihen usw. sei vollständig ausgeschlossen. Der Sitz der Bank werde in Berlin sein, ihre Leitung in -den Händen der Reichsbank liegen. Im Aufsichtsrat, überhaupt in der ganzen Verwaltung der Bank werden lediglich Deutsche sitzen. Es handle sich also um ein rein deutsches In­stitut, das unter völliger Leitung der Reichsbank stehe und le­diglich nach den Gesichtspunkten arbeite, nach denen sie bisher gearbeitet habe. Ein internationales Privatkonsortium habe sich schon bereit erklärt, einen Kredit von fünf Millionen Pfund Sterling der Reichsbank zu geben, die dieses Geld zur Zeich­nung der Hälfte des Aktienkapitals der neuen Bank verwenden werde. Ferner liegen Zusicherungen vor, die einen Rediskont­kredit für die von der Golddiskontbank anzukaufenden Valuten im Ausland vorsehen, der zunächst beziffert sei auf 200 Milli­onen Goldmark. Ferner hätten Verhandlungen mit einem deut­schen Bankkonsortium zu grundsätzlicher Einstimmigkeit ge­führt, daß weitere fünf Millionen Pfund Sterling von einem solchen Konsortium übernommen bzw. fest garantiert werden. Wenn die sonstigen gesetzlichen Voraussetzungen für das Zu­standekommen der Golddiskontbank vorliegen, dürfe man also mit -der Errichtung in wenigen Tagen rechnen. Dr. Schacht sagte ferner, er rechne darauf, daß die Noten, die diese Gold­diskontbank ausgeben werde, vor allem dazu Verwendung fin­den werde«, um die im Inland mnlamenden ausländnchen Noten gegen die deutschen Noten hinzunebmen, auf welche Weise das der Bank zur Verfügung stehende Gesamkapital ans 500 Millionen Goldmark kommen würde. Was die Frage anlange, auf Grund welcher Währung die Golddiskontbank errichtet werden sollte, so habe sich die Reichsbankdirektion auf Len Standpunkt gestellt, daß es für -die deutsche Wirtschaft, die im wesentlichen in ihrem Geschäft vom Loitdoner Finanzmarkt ab­

hängig sei, richtig sei, die Pfundwährnng zu nehmen. Es sei infolgedessen vorgesehen, daß das ganze Kapital in Pfund ein­gezahlt werde. Die übrigen Valuten werden auf Pfund kon­vertiert und die Noten auf Pfund Sterling lauten. Die Ab­stellung auf Pfund sei im übrigen eine wesentliche Voraus­setzung dafür gewesen, daß Deutschland ein gewisses Entgegen­kommen am Londoner Markt gefunden habe. Wenn er (Schacht) von Pfundwährnng für die Aktien und Noten der Golddiskont­bank spreche, so bedeute -das nicht, daß eS sich um eine in Deutsch­land neu' einzusührende Währung handle; die Abstellung wolle vielmehr zeigen, daß es sich um eine Kreditbank handle, die mit der deutschen Währung an sich nichts zu tun habe.

Eine Rede Streseuwnns in Braunschweig.

Braunschweig, 8. März. Auf dem Landesparteitag der Deutschen Volkspartei sprach Reichsaußenniinister Dr. Streje- mann über die politische Lage. Dr. Stresemann befaßte sich im Einzelnen mit der Politik seiner Regiecung, um sich gegen die vielen Angriffe seit Bestehen seiner Kanzlerschaft zu vertei­digen. Er gab im Einzelnen ein Bild von den Leistungen sei­ner Regierung seit dem Sturz Ennos und sagte: Alle unsere Maßnahmen standen unter dem Gesichtspunkt, den Staat zu erhalten. Die Tatsache des verlorenen Krieges haben wir an­zuerkennen. Die Frage sei, was kann geschehen, um den unge­heuren Druck von Außen zu mindern. Wir dürfen uns nicht in Illusionen ergehen angesichts der Tatsache, daß wir webr­und waffenlos sind. Wir können uns nicht aus Machtmittel stützen, die uns de facto nicht zur Versügnng stehen. Dr. Hels- ferich hat gewiß Recht, wenn er >agt, wir stehen vor einem neuen Versailles. Alles, was in der Pfalz, an Rhein und Ruhr geschieht und geschehen ist, geht über den Versailler Vertrag hinaus. Ich muß auf dem Standpunkt beharren, den Vertrag zu erfüllen, soweit Deutschland die Vorschriften erfüllen kann. Aber ich lehne es ab, das anzuerkennen, was über den Vertrag hinausgeht. Große Worte helfen uns herzlich wenig über die Schwäche unserer Position hinaus. Wir haben jetzt nur eine Aufgabe: nämlich Prunklos und nüchtern uns wieder emporzu­arbeiten aus der bittersten Not. Ich weiß sehr wohl, Laß eine Verständigung mit unseren Bedrückern sehr schwierig ist, aber ich weiß auch, daß wir nntergehen, wenn wir zu keiner Verstän­digung kommen. Jeder, der einst an niemer Stelle steht, wird den Weg der Verständigung suchen müssen und jeden Silber­streifen am politischen Horizont zu begrüßen baben. Wir kön­nen ans keinen Fall das tun, was man vielfach als äußerste Kon­sequenz zu bezeichnen pflegt. Auch wenn es gelingen sollte, wer­den wir dennoch schwere Lasten zu tragen haben. Wir werden uns vor allem aus eine Geschästskontrolle einstellen müssen. Un­erträglich wäre allerdings eine politische Kontrolle. Die Lö­sung der Reparationsfrage muß zur Voraussetzung haben ein ungeteiltes Deutschland. Dr. Stresemann kam dann auf die Kriegsschuldlüge zu sprechen und betonte noch einmal: Ich werde niemals meinen Namen unter einen Vertrag setzen, der von einer Kriegsschuld Deutschlands spricht. Unser Ideal ist die nationale Volksgemeinschaft. Dr. Stresemann verwahrte sich dann gegen den Vorwurf eines marxistüchen Kabinetts. Er nimmt Stellung zu den Angriffen Ludendorifs ans den Vatikan, um zu betonen, daß der Vatikan unendlich viel Gutes und Gro­ßes zum Heile Deutschlands getan habe. Der Außenminister kennzeichnet die Novem-bervorgänge in München als antinatio­nal und brandmarkt das Verhalten Lossows. Dann wendet sich der Minister den großen Problemen der Wirtschaft und Wäh­rung zu und meirtt: Die Rentenmark ist von denen geschaffen worden, die dafür gesorgt haben, daß umer Staatskonto nicht mehr Ausgaben aufwetst, als Einnahmen vorhanden sind. Wir sind gewiß brutal vorgegan-gen, wenn wir an den Beamtenab­bau und viele andere Maßnahmen denken, die sehr einschneiden­der Natur waren. Aber es half nichts anderes und ich bin der Meinung, daß wir von diesem Standpunkt nicht abgehen kön­nen, um zu einer vollständigen Gesundung zu gelangen. Nati­onal sein heißt Opfer zu bringen! Wir müssen ein einiges Volk werden, ein Volk, Las zu einem Gedanken kommt, nämlich zu dem der großen Volksgemeinschaft.

Ausland.

Paris, 8. März. Der französische Botschafter wird beauf­tragt, das englische Kabinett auf die deutschen Selbstschutzorga­nisationen aufmerksam zu machen, aus die deutsche Polizei und auf die Rüstungen im Osten. Deut,chland werde im Osten den Krieg beginnen, weshalb England sich auch vorbereiten müßte, bei einem Ostangriff Deutschlands cinzugreifen.

Wo sind Sie geraubten Gelder hingekommen?

Im englischen Unterhaus hat der Schatzkanzler Snowden, wie berichtet, Auskunft gegeben über die deutschen Entschädi­gungsleistungen im Jahre 1923. Ein wichtiger Teil dieser Aus­kunft ist noch nachzutragen:Keinerlei Summen sind an den Wiederherstellungsausschuß geleistet oder der britischen Regie­rung durch die französische und belgische Regierung mitgcteilt worden mit Bezug auf den Wert der eingezogeneu und be­schlagnahmten Gelder, die im Rheinland und Ruhrgebiet ein­getrieben wurden, und keinerlei Summe ist vom Wiederher- stellungsausschuß mit Bezug auf derartige Einziehungen in Rechnung -gestellt worden." Mit anderen Worten: Franzosen und Belgier haben den Raub vollständig in die eigenen Taschen gesteckt.

Die Vermehrung der englische« Luftflotte.

London, 8. März. Das Budget für die Luftschiffahrt be­läuft sich auf 14>L Millionen Pfund Sterling, was eine Ver­mehrung von 2)H Millionen Pfund Sterling gegen das Vor­jahr bedeutet. Es sollen acht neue Verteidigungsgeschwader aus­gestellt werden, wodurch die gesamte ,'^ihl von Geschwadern ans 18 erhöht werden würde. Für wettere sechs Geschwader, die tu den Jahren 19S5-1926 aufgestellt werden sollen, wird das