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nutze machen. Der Antrag Londonderry wurde indessen hierauf trotzdem angenommen.

Mit der Annahme dieses Antrags verlangt das Oberhaus von der Regierung, daß sie den Grundsatz des Einmächte-Stan- dards auf die Luftwaffe anwcn.de, das heisst, daß Englands Luft­macht mindestens gleich der Lustmacht des am stärksten gerüste­ten fremden Staates sein müsse. Gegenwärtig liegt die Macht­verteilung so, daß Frankreich einen Welt-Standard aufrecht er­hält, denn die Zahl seiner Militärslngzeug'vrinationen über- trifst die aller anderen Staaten der Welt zusammengenommen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg. (Gemeinderatssitzung vom 4. März.) Der Gc- meinderat besichtigte Len für den weiteren Neubau aus der großen Wiese in Aussicht genommenen Bauplatz. An­schließend wurde im Rathaus über diese Frage weiter beraten. Die Ansichten darüber, ob unter den heutigen Verhältnissen die Erstellung eines Doppelwohnhaujes mit je 2 Dreizimmer­wohnungen einem einfachen Hause imt 2 Vierzimmerwohnungen vorzuziehen sei, waren geteilt. Die Abstimmung ergab eine Mehrheit für ein Doppelwohnhaus. Wegen der Finanzierung die noch nicht ganz sicher gestellt ist, inuß noch weiter beraien werden.

In der Bausache des Gottlieb Beruel, Glasermeistcrs hier, einigten sich die Parteien.

Bei der Beratung des Bau-und Beitragsgesuchs des Schützenvereins hier ergab sich ebenfalls eine Ver­schiedenheft der Ansichten. Zu dieser Sache ist auch eine Eingabe, unterzeichnet von etwa 100 Einwohnern, eingelauien, worin ge beten wird, Bauerlaubnis und Beitrag abzulehnen wegen Ge­fährdung der umgebenden Spazierwege und wogen Belästigung durch den Knall. Gegen den Plan selbst wurde von keiner Seite etwas eiitgewendet. Nach längerer Beratung wurde vom Gemeinderat mit Stimmenmehrheit beschlossen: Die Zustim­mung zur Erstellung des Schützenhauies auf dem alten Platz nach den vorgelegten Plänen zu erteilen und zu dem Bau einen einmaligen Beitrag in Höhe von 250 Goldmark aus der Stadt­kaffe zu bewilligen und diesen Betrag in den Voranschlag sür 1924 einzustellen.

Eingelaufen ist eine Einladung der Handelskammer Calw zu einer Fahrplankonscrenz am 7. Mär; in Horb. Die diesbezüglichen Wünsche sind bereits eingereicht. Die Konferenz soll aber möglichst noch von einem Vertreter von hier besucht werden. Ferner ist eingegangen ein Dankschreiben der Sänger- VereinigungFreundschaft" für die Unterstützung der Stadtge- meinde hinsichtlich des Lokals.

Der Vorsitzende gibt bekannt, daß Stadtrierarzt Dr. Boepple ihm mitgeteilt habe. Laß nach Eingang des hiesigen Octsvieh- versicherungsvcreins für Vieh besitz er jetzt wieder die Mög­lichkeit bestehe, ihr Vieh zu versichern, zu näherer Auskunft sei Dr. Bäpplc gerne bereit.

Nachdem noch eine Anzahl kleinerer Angelegenheiten erle­digt, wurde die Sitzung um 10 Uhr geschloffen. K.

O Calmbach, 4. März. Heute »mirde Las 4jährige Kind des Maurers Karl Seyfried zu Grabe getragen. Ein grauen­voller Tod bereitete dem jungen Leben ein frühzeitiges Enc-c. Während kurzer Abwesenheit der Mutter »nachte sich das Kind am heißen Ofen zu schaffen. Die Kleider fingen Feuer und er­zeugten furchtbare Brandwunden, denen das herzige Mädchen am andern Tag erlag.

WÜrr"»uverg.

Stuttgart, 5. März. (60 Jahre.) Herzog Wilhelm von Urach, Graf von Württemberg, beging gestern in aller Stille seinen 60. Geburtstag. Im Kriege rührte er zuerst die 26. Di­vision, dann das 64. Armeekorps. Nach dem Kriege widmete er sich wissenschaftlichen Studien und promovierte vor 2 Jahren zum Dr. Phil.

Stuttgart, 5. März. (Zahlungseinstellungen einer Stuttgar­ter Bank.) Die im Jahre 1893 gegründete Bankfirma Amandus Ott in Stuttgart, die bekanntlich im November v. Js. in Lie- ferungs- und Zahlungsschwierigkeiten geraten ist, hm, wie die Franks. Ztg. schreibt, seither versucht, mit ihren Gläubigern zu einer Einigung zu kommen. Da dies nicht gelungen ist, wurde jetzt das Konkursverfahren eingeleitet. Die Passiven überstft- gen die Aktiven wesentlich; da aber die Zahl der Gläubiger ziem­lich groß ist, so werden die einzelnen Beteiligten nicht derart betroffen werden, daß weitere Zahlungs'chwft-rigkeiten zu be­furchen sind.

Stuttgart, 5. März. (Freigabe der Südd. Arbeiterzeitung.) Mit dem Verbot der Kommunistischen Partei wurde zugleich auch eine Schließung der kommunistischen Parteibüros, Buch­handlungen usw. verfügt und durchgeftihrt, die jetzt nach der Aufhebung des militärischen Ausnahmezustandes wieder frei­gegeben wurden. Dieser Tage wurde auch die tu der Gaiß- straße gelegene Druckerei, in der die Südd. Arbeiterzeitung hergeftellt wird, von Vertretern staatlicher Behörden der Ge­schäftsleitung der kommunistischen Parwi übergeben.

Reutlingen, 5. März. (Brand.) Ja der früheren Hahn-

schen Mühle, die im ersten Stock die Rentlinzer Teigwarenfa­brik, im zweiten Stock die Schuhwareufaürik von Letsche und Sohn beherbergt, brach gestern nachmftrag Feuer aus. Sämt­liche Feuerwehren von Reutlingen bekämpften drei Stunden lang den Brand. Die beiden Stockwerke sind fast vollständig ausgebrannt und der Schaden ist sehr groß.

Denkingen, 5. März. (Seltene Trauergäste.1 Ein eigenes Vorkommnis ereignete sich auf unserem Friedhof anläßlich einer Beerdigung. Nachdem der Geistliche seine Funktionen beendet hatte, verteilten sich die Leute durch den ganzen Fried­hof. Dabei wurden zwei, sich im Friedhof aufhaltende, jeden­falls von Hunger geplagte Rehe, ein Bock und eine Geiß, auf­gescheucht. Während der Bock mit kühnem Sprung über die Mauer hinweg das Freie gewann, rannte die Geiß durch die Besucher hindurch, direkt in das offene Gral» hinein. L:ie mußte mit einem Seil wieder heraufgezogen werden. Nun wagte die Geiß mich den gleichen Sprung wie der Bock und so werden sie Wohl wieder vereint über den kalten, langen Winter trauern

Ulm, 5. März. (Wiederauflodsrn des FeuerS.) Das Feuer im Neuen Bau ist immer noch nicht ganz ersticke. Gestern abend zwischen ft! 10 und 10 Uhr brannte es im Flügel gegen den Lau­tenberg wieder lichterloh, so daß die Feuerwehr mit dem Strahl­rohr eingreifen mußte. Der nächsten Nachbarschaft hatte sich eine gewisse Aufregimg bemächtigt, die sich aber bald »nieder legte.

Laupheim, 5. März. (Zur Stadtschultheißenwahl.) Die ge­gen die hiesige Stadtschultheißenwahl erhobene Einsprache wurde als nicht stichhaltig zurückgewiesen.

Weißenau OA. Ravensburg, 5. März. (Auf de schwäbische Eisebahna".) Einen gelungenen Fastnachtssch'rz, der von den Reisenden und Zuschauern gebührend gewürdigt wurde, lei­stete sich gestern nachmittag der kurz nach Uhr in Ravens­burg abgehende Personenzug. Als der Zug die in Weißenau aussteigenden Personen abgesctzt hatte, 'chien er nicht mehr von der Stelle zu komme»:. Mch etlichen Minuten Wartens setzte er sich dann in Bewegung, aber in der Richtung, in der er gekommen war. Als nämlich der Dampskstjel mit Wasser ge­füllt iverden sollte, stellte sich heraus, daß keines da war. So fuhr denn das Zügle voll Angst, es könnte ihm unterwegs der Schnaufer ausgehen, Ravensburg zu, wo er Waffe: cinnahm. Vergnügt danrpfte es »»ach kurzer Zeit wieder in großer Eile durch die hiesige Station.

Berg OA. Ravensburg, 5. März. (Tollwut.) Bei Land­wirt Paul Amann in Oberdiepoltsho-en mußte gestern der Hofhund, bei dem die Tollwut ausbrach, erschossen werden. Er war von dem vor 4 Wochen aus dem Allgäu zugelaufen» »c Hund angestcckt worden. Verletzt hat er niemand, da die Krank­heitsmerkmale rechtzeitig beobachtet wurden.

Baden

Pforzheim, 3. März. Eine böse lleberraschung crlebre am Samstag abend eine Zahl Rechtsrheinischer, darunter auch ein Mann aus der Gegend von Pforzheim, »solche von Landau aus wieder ins unbesetzte Gebiet fahren »sollten. Ewa 23 Personen wurden von den Franzosen zurückgehalten, trotzdem sie gültige Pässe hatten. Die Gendarmerie nahm ihnen die Päffe mit der Begründung weg, daß die Pässe vorher hätten abgestempelt werden müssen, von welcher Abstempelung aber niemand etwas bekannt war. Die meistens mit dem Schnellzug von Saar­brücken gekommenen Reisenden wurden ins Wachlokal geführt wo jeder 100 Goldmark Strafe erlegen sollte. Die meisten hat­ten natürlich nicht soviel Geld. Neun Reisende wurden ent­lassen, die anderen wurden in Hast genommen und sitzen nahr- scheinlich jetzt noch im Gefängnis. Es handelt sich hier offenbar um einen neuen Willkürakt der Franzoien.

Vom Hohentwiel, 3. März. In Hausen an der Aach bei Singen ist durch den Jagdaufseher Joseph Bölle unweit des Dorfes ein Fischadler mit 70 Zentimeter Spannweite erlegt wor­den. Dieser »var gekennzeichnet mit einem Fußring 974 der Zoologischen Station der Insel Helgoland. Kälte und Eis mögen ihn von seinem Jagdgebiet in der Nordsee vertrieben haben. Der Station Helgoland ist von den» Abschuß Nachricht gegeben worden.

Billingen, 4. März. Nachdem das Personal der Eisen- bahnbetriebswerkstätte Villingen bereits um 8g Köpfe verrin­gert worden ist, hat die Befürchtung, daß die Werkstätte ganz aufgehoben und mit anderen Werkstätten zusammengelegt wird, unter der betroffenen Arbeiterschaft Erregung hervorgerufen. Eine Abordnung ist daher beim Stadtrat dahin vorstellig ge­worden, den Einfluß der Stadt sür Erhaftung der Eisenbahn­betriebswerkstätte geltend zu machen.

Heidelberg, 4. März. Ein böses Erwachen gab es für einen Reisenden, der mit einem etwa 22jährigen Mädchen in einer hiesigen Gastwirtschaft übernachtete. Als er morgens erwachte, war seine Begleiterin verschwunden, und hatte aus der Brief­tasche des Reisenden 180 Renteninark und außerdem zwei Ge­päckscheine mitgenommen. Bei der Gepäckalnertigungsstells erhielt das Mädchen eine Handtasche und eine Mustertasche und verschwand damit. Der Reisende bat einen Gesamtschaden von etwa 500 Mar! erlitten.

Vermischtes.

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Der Kampf im Spessart.

Erzählung von Levin Schücking.

Der Erzherzog faltete und siegelte den Brief; während er die Adresse schrieb, sagte er:Ich hoffe, dies wird Sie be­ruhigen, lieber Mann. Die Frau, in deren Gewalt sich das Mädchen befindet, ist die Gattin des Schöffen und zeitigen Schultheißen Vollrath zu Frankfurt. Ohne Wißen dieses Man­nes wird jener nichts geschehen können, und sie wird sicher sein von dem Augenblick an, wo dieser Brief in die Hände dieses Mannes gelangt. Sehen Sie also, wenn Sie so viel für Ihre Demoiselle tun wollen, daß Sie möglichst rasch und un­gehindert nach Franksurt und trotz der Franzosen hineinkommen und dem Herrn Vollrath diesen Brief übergeben. Haben Sie den Mut?"

Den Mut, Hoheit?"

Nun ja, die Reise wird nicht ohne Gefahr für Sie sein."

Ich weiß es. Wenn die Franzosen einen Brief Ew. König­lichen Hoheit bei mir fänden"

,Würden sie Sie nicht viel bester als einen Spion behandeln."

Man wird ihn nicht finden das sei meine Sache!"

Wohl denn, so gehen Sie mit Gott; warten Sie noch, um sich einen Passierschein geben zu lasten, damit Sie durch die Bor­posten unserer Armee gelassen werden, wenn Sie zurückkehren wollen."

Ich bitte darum!"

Sztarrai, fertigen Sie ihn aus!" sagte der Erzherzog; dann wandte er sich wieder seinen Depeschen zu.

Sztarrai füllte ein kleines Formular, das er aus einer der von dem Adjutanten vor ihm gelegten Mappen nahm, aus und reicht« es Wilderich. Dieser steckte es nebst dem Briefe des Erz­herzogs zu sich und sagte:Ich danke Ew. Hoheit aus voller Seele"

Schon gut, mein lieber Mann; suchen Sie mich wieder

auf, um mir zu berichten, wie es Ihnen ergangen und wie der Dame und Ihre Angelegenheiten stehen."

Wilderich verbeugte sich und ging eilig davon.

Achtes Kapitel.

Als er draußen wieder bei seinen bewaffneten Bauern war, berichtete er ihnen des Erzherzogs Dank und wie sehr ihr Angriff auf die Chasseurs diesem im richtigen Augenblick zu Hilfe gekommen. Jetzt waren sie unnütz hier oben. So setzte sich der Trupp wieder in Bewegung und zog neben der öster­reichischen Infanteriekolonne, die der Erzherzog in die Flanke des rückziehenden Feindes Vorgehen ließ und die jetzt in voller, eilig vorwärtsdringender Bewegung war, über die Bergein- fattelung in die Mühlschlucht hinein und weiter hinab gegen die Heerstraße ein Marsch, der nicht ohne Mühseligkeiten war. denn da die, Truppen den ganzen Weg bedeckten, blieb den Bauern oft nichts übrig, als sich einen andern an den Berg- jeiten her durchs Gestrüpp zu bahnen.

Was meint ihr, Mannen," rief deshalb, als sie am Forst­hause und der Mühle angekommen waren, einer der Leute, wenn wir hier Schicht machten?"

Zum Teufel ja," sagte ein anderer, der Forstlciuser Sepp, ich hab's satt, hier neben diesen Oesterreichern sich herzu­quetschen und den Gänsemarsch zu machen."

I freilich, die können ja das Geschäft jetzt da unten selber abmachen," rief ein hochstämmiger Bauer, der eine Flinte über dem Rücken und eine andere in der Hand trug, eine erbeutete französische Muskete.Ich Hab' aus meinen zwei Blasrohren heute sieben tot- und fünf angeschossen, macht just ein Dutzend, das ist genug; den 13., bei meiner Seele, müßte ich beichten."

Der Krippauer hat recht!" sagte ein Keiner untersetzter Kerl, dem der eine Aermel seines Wamses zerrissen an der Seite herabbaumelte.Machen wir Feierabend und brechen in des Gevatters Wölfle Mühle ein; was nicht Raum mehr drin findet, kann im Forsthauje Unterschlupf finden für die Nacht."

Tollwut. Vor kurzem wurde in J»rMn.ien in Hohenzol- lern ein tollwutkranker Hund getötet. Dieser Hund hatte vor­her auch eine Kuh gebissen. Die Kuh mußte jetzt geschlachtet werden. Der Tierarzt hat bei der geschlachteten Kuh Tollwut fsstgestellt.

Durch die Fremdenlegion ruiniert. Völlig zusammenge­brochen und fast unkenntlich ist der 'eit Jahresfrist vermißte Schreiberlehrling Jngelmann aus Bavenstedt ^Kreis Hildes­heim) in seinen Heimatsort zurückgekehrt. Er war vor eil.rm Jahr Fremdenlegionswerbern in die Hände gefallen und mit an­deren Leidensgenossen zusammen »rach Afrika gebracht worden. Das Klima und der anstrengende Dienst bei der Legion haben den jungen Menschen so heruntergebracht, daß er einem Schat­tenbild seines früheren Jchs gleicht. Nur einer glücklichen Flucht hat er sein Leben zu verdanken. Unter ungeheuren Strapazen und Leiden entkam er nach Algier und von dort als blinder Passagier in einer Tonne oersteckt in viertägiger Fahrt, hungernd und frierend nach Marsaille. Auf abenteu­erlicher Weise schlug er sich durch Italien nach Oesterreich Lurch, von wo er in seine Heimat gelangte.

Festnahme eines Raubmördertrros. Der Berliner Krimi­nalpolizei ist nach jahrelanger Arbeit die Festnahme eines Raubmördertrios gelungen, das ein errdloses Schandtatenregi- ster auf dem Kerbholz hat. Eine Anzahl von Verbrechen, die in Landsberg a. d. Warthe und in seiner Umgebung in den Jahren 19201921 begangen wurden, sind aus das Konto der Verhafteten zu setzen. Vor vier Jahren haben sie unter ariderem im April 1920 den Viehhändler Heiser, der ein Gehöft in Bstr- gerbruch bei Landsberg besitzt, in Gegenwart seiner beiden halb­erwachsenen Töchter ermordet. Wahrscheinlich stillt ihnen auch ein Frauenmord auf der Chaussee LandsbergFriedberg zur Last, sowie der Raubnwrd an einem Invaliden und einem tsche- choslovakischen Gendarm. Auf die Spur des Hauptverbiechers führte ein verdächtiger Zettel, der in einem an einen Trödler verkauften Anzug stecken geblieben 'var, und in dem die Frau des Täters ihrem Mann drohte, »venu e: sic weiter schlecht be­handeln werde, werde sie der Polizei seine Verbrechen mittcilen und er würde dann einen Kopf kürzer gemacht iverden.

Durch Spiritismus zur Ehr gezwungen. Eine seltsame Ehe­scheidungsklage erregt in Oesterreich Aufsehen. Anna Brand- stätter, die Tochter eines reichen Kaufmanns, klagte gegen ihren Gatten auf Ungültigkeit der Ehe »nt der Begründung, ihre Einwilligung zu dieser Ehe sei durch Spiritismus erzwungen worden. Sie hatte als Mädchen in ihrem oberösterreichischen Heimatsort ein Verhältnis mit einem Spiritisten gehabt, der im Rufe stand, Umgang mit der Geistecwelt zu haben und der sie des öfteren als Medium benützte. Dieser Spiritist hatte sie in einem Tranceznstand zu bestimmen gewußt, ihre Einwilligung zur Eheschlicßuiig mit ihrem jetzigen Manne zu geben. Da das Mädchen zuvor schon die Bewerbungen des jetzigen Ehemannes mehrere Male abgeschlagen hatte, hatte ihr der Geisterseher in dem Trancezustand gedroht, er werde es durch seine Verbindun­gen mit der Geisterivelt bewirken, oaß ihre Ettern bald sterben würden, ivenn sie diesen Mann nicht heirate. Der Standes­beamte und auch der Geistliche sagten aus, die Klägerin habe sowohl vor der kirchlichen als auch vor der zivilen Trauung mit

lowoyt vor oer ilrcyucyen ars ancy vor oer zivilen Lrauung mir dem Jawort gezögert, bis der Spiritist sie bedrohlich angesehen habe. Der Gerichtshof sprach die Ungültigkeit der Ehe aus. da die Einwilligung zur Ehe tatsächlich durch eine begründete Furcht erzwungen worden sei. Der Spiritist ist übrigens, seit­dem die Ehescheidungsklage anhängig gemacht ist, spurlos ver­schwunden.

Handel und Verkehr.

Pforzheim, 4. März. Am Montag wurde in der großen Markt­halle aus dem Gelände des neuen Schlachthofes der Schlachtoiehmarkt in Anwesenheit staatlicher und städtischer Behörden eröffnet. Es wurden aufgetrieben 38 Stück Großvieh, 94 Schweine und 7 Kälber. Die Preise ohne Zuschlag betrugen für Ochsen und Rinder 1. 45 bis 48 Mark, 2. 38-42, Farren 36-38, Kühe 22 - 26, Schweine 70 bis 74, Kälber 5457 Mark. Der Verkauf war lebhaft. Ueberstand zwei Ochsen.

Laupheim, 5. Marz. (Viehmarkt) Den» Vieh- und Schweine­markt waren zugeführt: 42 Kälber und Boschen, 31 Kalbeln, 20 Kühe, 12 Ochsen und Stiere, 18 Farren, 4 Mutterschweine, 132 Saug­schweine, 3l Läufer. Verkauft wurden 27 Kälber und Boschen 100 bis 180 Mark. 15 Kalbeln 400-550 Mark. 15 Kühe 250-380 Mk.. 12 Ochsen und Stiere 370450 Mark, 18 Farren 330400 Mark. 2 Mutterschweine 115150 Mark, 85 Saugschweine 2532 Mk., 21 Läufer 4860 Mk., je das Stück.

Schweinemärkte. Hall: Zuführ 438 Milch- und 6 Läufer­schweine. Alles wurde verkauft. Milchschweine um 1828, Läufer um 3560 Mark das Stück. Oehringen: Zufuhr 150 Milch- und 6 Läuferschweine. Verkauft: 43 Milch- und 2 Läuferschweine. Preis für Milchschweine 3560 Mark das Paar, für Läufer 55 Mk. das Stück. Besigheim: Milchschweine kosteten 1525, Läufer 45 Mk. das Stück. Schwenningen: Zutrieb 49 Milch- und 2 Läuferschweine. Bei flauem Handel kostete das Paar Milch­schweine 4064 Mark. Giengen a. Br.: Zufuhr 209 Stück,

Wo ist der Wölfle und ist der Kommandant?" wurde jetzt von allen Seiten gerufen.

Hier ist der Kommandant!" antwortete die Stimme Wil- derichs aus den hintern Reihen.Macht halt vor der Mühle!"

Bald war der ganze Trupp vor der Mühle versammelt. Gevatter Wölfle ging zum Quartiermachen hinein, während Wilderich die Verwundeten unter der Schar vorrief. Es waren ihrer vielleicht zwanzig, die Streifschüsse oder Schrammen er­halten und sich so gut, wie's ging, mit Tüchern und Lappen verbunden hatten; einzelne, die im Laufe des Tages schwerer verwundet worden, hatten sich gleich fortbegeben, um ihre Woh­nungen im Gebirge aufzusuchen; ein paar auch lagen tot und noch unbeftattet in den Büschen drunten neben der Heerstraße; man überließ ihren Verwandten, sie zu suchen und zu holen.

Mit den Verwundeten," rief Wilderich.geht der Chirur- gus in meine Wohnung, ins Forsthaus drüben. Da ist mehr Raum für sie, und sie können sich da ordentlich verbinden lassen; die anderen bleiben in und vor der Mühle. Ehirurgus!"

Hier!" rief ein wie ein Grobschmied aussehender Mann; er war in der Tat Schmied in einem der nächsten Dörfer und, weil er nebenbei Pferd und Rind kurierte, in Ermangelung eines gelehrtenPflasterkastens" zum Ehirurgus der Trupp« bestellt.

Geht hinüber und laßt meine Margaret euch Leinen und was ihr bedürft, geben; sorgt dafür, daß sie nicht zu viel trin­ken, und nun zieht ab!"

Der Trupp der Verwundeteen verzog sich, von dem Kur­schmied geführt, ins Innere des Forsthauses.

Und nun du, Krippauer, und deine Knechte und der mit dem Aermel da, ihr seid die Proviantmeister," sagte Wilderich. Geht und holt einen der Proviantwagen, welche die Fran­zosen haben stehen lassen müssen, weil wir ihnen die Pferde totgeschossen haben; es stehen ihrer genug die Heerstraße ent­lang." (Fortsetzung folgt.)

verkauft 140 Stück, für Läufer 50112 Zufuhr 85 Milch- u kosteten 3550 Mk wurde alles. He schweine. Erstere k, Stück. Der Handel

S

München. 5. V Landtagsabgeordnet« den Bauern Iohan Wechsel erschoß, freie in Notwehr gchandc Ludwigshafen, heute nachmittag für die Regel keine sich aber deshalb ni» Patz oder Personale trolle ohne diese Pa strafe bei der Besatz» Ludwigshafen, nalpolizei und Gen Personalausweise od einer Stunde verhaf brücke nach der Pfa Berlin, 5. Mär heute im Reichstag Reichstagsabgeordne der Neuwahlen im Schwierigkeiten, die infolge der Beschrän Versainmlungs- und entgegenstehe», sprack tischen Gründen für aus.

Berlin, 5. Mär holten Bruch des Ps Untersuchung fordern Lübeck,' 6. März Gesamtbelegschaft w verlängerte Arbeitsz I4tägiger Frist gekll» Stettin. 5. 'Mm aufgesundener Blind» wurde. Der Feuern die Sprengstücke geti Brüssel, 6. Mär, keil einer Umbildung bat um eine kurze B Zürich, 5. Mär? dorffs bei seiner P Förster in einer Zusc der des Hochverrats räter zu bezeichnen n der Rettung des Va» Umkehrung aller Sa» Kreise, für die der K bedeutend mit Dents Rettung des deutsche» durch die Wiederbele überwunden wird."

Bern, 5. März, weist gegen 1922 ein» Franken auf und zw 15 Millionen Franke rat hat die Einstellun zur Bekämpfung der Madrid. 5. Mär verlustreiche Kämpfe s vom Festlande abgesi Moskau, 6. Wolga ist in eine aut des Wolgagebietes in des genannten Gebiet umgewandelt iverden. und die ukrainische E dieser Republik wird Mehrheit der dortige» Washington, 6.! der Staatsgerichtshof schuldiguug der Beste gungsgcsuchen verurte

Stuttgart, 5. i

Frage der GebäuL frage gestellt, die d sicherung neben dei verstcherungsumlag gemeiner gleichmäs derart, daß alle im hältniffen entsprich serts auch gloichmäj allzu starke Erhöhu eine solche gleichm» lichc Geschäftsverei selbst und bei Len werden. Eine zi hin, daß die Gebär und 5. Klaffe in s» 3. Klaffe stehen, »da starke Beunruhig»« det insbesondere di daß die Versetzung bedeutungslose bau Abgeordnete wünsi Bestimmungen, evt schriften.

Stuttgart, 5. 3 Schermann (Ztr.) wevbsgesetzes für L Ministerium folgen wirtschastskammer derung des Grund Tauschgeschäfte, die steuerfrei bleiben c habe hervorgehobe» ttmberg bei seine» Kleinbesitz eine erl Cine demokratische

Unter dem B Eemntermusschuß temvergs in gerne! allgemeinen und i «s vom Vorsitzen Eifer, erstattete rege Aussprache a stehender Entschlie Der Beamt DDP, Württembe