86. Amts- und Kuzeigeölatt fiir dm Bezirk Kak«. 80. -chrzm,.

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Skstziirnmgttaze! Ltinrtaz, Lonnrrltaz, EamS- la. Uonrltaz. Znstrtionliprot« 10 Wg. pro Zeile für Stadt ck Bezirttort»; Ilußer Bejtrt 1 ! Psz.

Samstag, -r« 3. Zuni 1905.

AbonnemrntLpr. ind. Stcrdtpr.Biertelj. Mk. I.IOincl.Trägerl. DierteljLhrl. PostöezugSpreiS ohne Bestellg. f. d. Orts- u. Nachbar- ortSverrehr 1 Dtt.. f. d. sonst. Verkehr Mk.1.10, Bestellgeld 20 Pfg.

Z»MS- Me8a«rrt«achrmsrv.

Bekanntmachung.

In Gemäßheit der im Amtsblatt des Kgl. Ministeriums des Innern vom 28. Dezember 1898 und im Wochenblatt für Landwirtschaft vom 8. Januar 1899 veröffentlichten Grundbestimmungen für die staatlichen Bezirksrindviehschauen findet am Donnerstag, de» 15 Juni 1SV5, vormittags « Uhr, i» Neubulach

eine ttaatliche Bezirksrindviehschan statt.

Zngelasfen werden zu der Schau Zuchttiere des Roten- und Fleckviehs, nämlich:

a. Farren, sprungfähig, mit 2—6 Schaufeln,

b. Kühe, erkennbar tragend oder in Milch mit höchstens 3 Kälbern.

Preise können bei der Schau in nachfolgenden Abstufungen zuerkannt werden:

L. für Farren zu 140. 120, 100, 80

d. für Kühe zu 120, 100, 80, 60, 40

Uebrigens wird bemerkt, daß die Höhe, wie auch die Zahl der zu vergebenden Preise jeder Ab­stufung erst bei der Schau selbst unter Berück­sichtigung der Beschaffenheit der vorgeführten Tiere endgültig festgesetzt wird.

Diejenige«, welche sich «m Preise be­werbe« wolle«, habe» ihre Tiere minde­ste«- 1V Tage vor der Scha« bei dem «. Oberamt ««ter Benützung der vo» die sem zu beziehende« Anmeldeformnlare an- znmelde« und spätesten» bis zu der oben angegebenen Zeit auf dem «usterungsplatz anfznstellen. Farren müsse» mit Nasenring versehe« sein und am Leitstock vorgeführt werde«.

Vorstehendes wird hiemit zur Kenntnis der Landwirte des Bezirks gebracht unter Htnwüsunz darauf, daß verspätet angemeldete Tiere zuc Teil­nahme an dem Preisbewerb nicht berechtigt find und daß Farren ohne Nasenring zurückgcwiesen werden.

Calw, 1. Juni 1905.

K. Oberamt.

Voelter.

Die Ortsbehörde»

werden unter Bezugnahme auf den oberamtlichen Erlaß vom 1. April ds. IS., Calwer Wochenblatt Nr. 53, und den Min.-Erlaß vom 24. Febr. ds. Js., Amtsblatt 1905 S. 120, veranlaßt, soweit noch nicht geschehen, die ihnen im letzten Jahr zugegan­genen Verzeichnisse der im Gemeindebezirk belesene« Betriebe, in denen fremde Kinder beschäftigt werde«, event. mit Fehluckande ver­sehen, umgehend hieher vorzulegen. Die Berzeich- uisse werden jedes Jahr zur Ergänzung hinaus- gegeben werden.

Calw, 31. Mat 1905.

K. Oberamt.

Amtm. Rippmanu.

Vagesneiligkeiten.

Calw, 2. Juni. Am Sonntag, den 4. Juni, unternimmt der Milttärauwärterverein .Herzog Albrecht von Württemberg* einen Tages- auSflng nach Calw, Teinach, Zavelstei«, und Calw. Der Verein wird mit der Stuttgarter Knabeukapelle etwa 12.30 Uhr von Zavelstei« hier eintreffen. Bon 3.30 Uhr ab findet im Garten znm ,Bad. Hof*

ein Konzert von genannter Kapelle statt. (Zutritt nicht gesperrt) Die Kapelle steht unter der Leitung des Hrn. Professors Ritter an der Kgl. Baugewerk­schule, sie erfreut sich einer großen Beliebtheit.

Stuttgart, 31. Mai. Dem Württemb. Landesverein vom Roten Kreuz find in den letzten Tagen aus Kub am Fischfluß, Kuis und Otavi im Norden unseres Schutzgebiets in Südwest­afrika wiederum eine Reihe Danksagungen für Liebesgaben zugegangen. Die meisten der Absender erwähnen, daß die übersandten Gaben eine große Freude hervorgerufen und die schlecht verbrachten Wethnachtstage ganz vergessen gemacht haben. AuS dem Lazarett Kub schreibt ein Württemberg«!, Sergeant Leo Wehinger, der im Gefecht bei Grotz- Nabas verwundet worden ist, die erhaltenen Gaben hätten ihn für alle bisherigen Mühsalen entschädigt. Der Württ. Landesv eretn vom Roten Kreuz bereitet gegenwärtig im Königsbau in Stuttgart eine neue Sendung von ca. 1000 Einzelpaketen nach Südwest­afrika vor, die neben einer Reihe täglicher Gebrauchs­gegenstände (Socken, Taschentücher, Hosenträger, Nähzeug, Löffel, Taschenmesser, Postkarten, Blei­stifte, Toilettegegenstände verschiedener Art) ins­besondere auch Rauchmaterialien, sowie Zigarren­spitzen und Pfeifen enthalten wird. Die Sendung wird bis 7. Juni von hier nach Hamburg abgehen. Infolge der außerordentlichen Verkehrsschwierigkeiten kann allen, welche an bestimmte Schutztruppen­angehörige adressierte Packete absenden wollen, nur dringend empfohlen werden, sich bet allen derartigen Sendungen im Interesse des richtigen Empfangs auf die Absendungen von Fsldpostpaketen durch die Post zu beschränken.

Stuttgart, 1. Juni. Im Königsbau fand gestern abend zu Ehren des aus dem Amte scheidenden OberjägermcisterS Fchrn. v. Plato eine Abschiedsseier statt, welcher auch die Herzöge Albrecht, Robert und Ulrich, Etaatsminister von Soden u. a. beiwohnten. Herzog Albrecht brachte während des Mahles ein dreifaches Hurrah auf den König, den obersten Jagdherrn, aus und ge­dachte dann in warmen Worten der großen Ver­dienste des Frhrn. v. Plato um die Hebung des Jagdwesens. Er überreichte dem Gefeierten eine kostbare Busennadel und schloß mit einem dreifachen Horridoh auf denselben. Frhr. v. Plato dankte mit bewegten Worten und widmete sein Hoch dem Jagdschutzverein, dem Hundezüchterverein, dem Ftschereiverein sowie dem edlen Waidwerk überhaupt. Der LandeSfischeretveretn ernannte Frhrn. v. Plato zu seinem Ehrenpräsidenten. Die Forstbeamten überreichten dem Scheidenden Geschenke.

Göppingen, 30. Mai. Für das vom 1. bis 5. Juni hier stattfindende Landesschießen ist eine außerordentlich große Zahl von Ehrengaben — über 200 — eingelaufen. Fast alle Kreise der Stadt haben zu den Ehrengaben betgesteuert. In erster Reihe seien die Gaben des Königs, der Her­zöge Albrecht, Robert und Ulrich von Württemberg, der Stadt Göppingen, der größeren Schützengilden des Lander, der Schützengilde Pforzheim u. s. w. genannt. Htenebe» nimmt der von den Mitgliedern der Göpptnger Schützengilde gestiftete Staufenpokal einen hervorragenden Platz ein. Die Schützeutaler

tragen das Reliefporträt des verstorbenen Landes- schützenmetsterS Föhr, die Schützenbecher find in gefälligen, modernen Formen gehalten. Die hiesige Schützengilde hat die umfassendsten Vorbereitungen auf das Fest getroffen; während der ganzen Dauer des Landesschießsns finden täglich Konzerte auf dem Festplatz am Schießhause statt; außerdem find Illu­minationen des Schützenhauses und des Platzes vor demselben geplant. Die Schießstände, vor 3 Jahren errichtet, befinden sich in vorzüglichem Zustande. Für Zerstreuung aller Art ist Sorge getragen. Bei der sehr günstigen Bahnlage Göppingens darf zweifel­los auf einen sehr lebhaften Besuch gerechnet werden.

Heilbronn, 31. Mai. Gestern nachmittag ereignete sich in einem Hause der Fleinerstraße ein schwerer Unglücksfall. Die 37 Jahre alle Ehe­frau deS Fabrikarbeiters Rüger hatte in der Küche das Kohlenbügeleisen angezündet und goß auf die brennenden Kohlen Spiritus. Die Spiritusflasche explodierte sofort. Die Kleider der Fra« fingen Feuer und verbrannten fast gänzlich am Körper. Hiedurch erlitt die Frau furchtbare Brandwunden, an deren Folgen sie abends im Krankenhaus starb.

Westerhausen (KünzelSau), 31. Mai. (Preisfahren.) Auf Anregung veS landwirt­schaftlichen Vereins KünzelSau fand vorgestern dahier ein Wettfahren mit Kühen statt. Die zu durch­fahrende Strecke betrug 2 Km und hatte zum Teil ziemlich viel Steigung. Es waren 10 Preise auS- gesetzi; doch beteiligten sich nur 9 Fuhrwerke. Die zu ziehende Last betrug das Doppelte deS Körper­gewichts der Zugtiere. Den 1. Preis erhielt ein Landwirt Deiser von Oberkessach, dessen Kühe die 2 km in 17 Minuten zurücklegten. Gewiß eine schöne Leistung! Der landwirtschaftliche Verein be­absichtigt, in Zukunft noch öfters solche PretSfahren zu veranstalten.

Heidenheim, 31. Mai. In Stein­heim stellte eine Haufiererin eine Kiste in eine Scheuer. Etliche Knaben im Alter von 5 Jahren öffneten dieselbe und entnahmen einen Pack Zünd­hölzer. Einer derselben zündete ein Zündholz an, wobei die Kleider eines anderen sich entzündeten. Der Knabe verbrannte Gesicht, Brust und Arme und erlag gestern seinen Verletzungen.

Pforzheim, 31. Mai. In diesen Tagen fand hier die Hauptversammlung des Deutschen Verbands kaufmännischer Vereine statt, der, als Vertreter der Großherzogl. Regierung, Geh. RegierungSrat Braun beiwohnte. Der Ver­band umfaßt 114 Vereine mit 94 964 Mitgliedern. In einer Resolution wurde die Retchsregieruug um den Ausbau des JnvalidenverficherungSgesetzes, ins­besondere aber um die Herbeiführung einer staat­lichen Penfionsverficherung ersucht. Weitere Reso­luttonen betrafen die Verurteilung der Bestechung der Angestellten, die Einführung des Achtuhr-Laden- schlusseS in den Städten, in denen er noch nicht obligatorisch ist und die Einführung der vollständigen Sonntagsruhe im Handelsbetriebe.

Kirchheimbolanden, 30. Mai. Ein abscheulicher Mord wurde unweit deS OrteS Gerbach verübt. Die Fra« des TaglöhuerS Schüler hatte