leer war. Mittags war er mit vier Stück Vieh ausgefahren, von denen er zwei auf die Weide trieb. Infolge des gegen die Dämmerung einsetzenden Nebels wurde er beim Ver­lassen des Ackers seines Viehs nicht mehr ansichtig, bis es ihm im Stall wieder einfiel. Nach stundenlangem Suchen und Umherirren war das Ergebnis gleich Null. Müde und niedergeschlagen kehrte er heim. Doch hellte sich sein Gesicht auf, als er erfuhr, daß inzwischen ein Nachbar die herren­losen Kühe aufgefunden und wieder in ihrem Stall unter­gebracht hatte.

Ravensburg, 8. Nov. (Hungerstreik.) Die am 20. Oktober verhafteten Kommunisten, fünf von hier und einer von Friedrichshafen, sind in den Hungerstreik getreten.

Mergentheim, 8. Nov. (Ein guter Fang.) In der Nacht versuchten Burschen, in das Modengeschäst Stals in der Herrenmühlstraße einzudringen. Durch das Eindrücken und Aufmachen eines Fensters wurde der Hausbesitzer ge­weckt, der Alarm schlug, wodurch die Spitzbuben ohne Beute verscheucht wurden. Durch längeres Herumtreiben vor der Einbruchsstätte hatten sich zwei Arbeitslose verdächtig ge­macht, die im Sommer im Bad als Silberputzer beschäftigt waren. Sie leugneten, konnten aber, nachdem man Finger­abdrücke von ihnen genommen hatte, die mit Fingerabdrücken auf der eingedrückten Scheibe verglichen wurden, der Tat überführt werden. Sie sind geständig. Dabei klärte sich auch der Einbruch in den Verkaufsraum des Juweliers Stahl in den Kolonaden auf. Man fand bei den Burschen noch einen großen Teil der damals entwendeten Wertgegen­stände wie Uhren, Schmuckkästchen mit Inhalt, Zigarren- und Zigarettenetuis, silberne Patentstifte usw.

Der diesjährige Ernte-Ertrag von Kartoffeln, Zucker- und Runkelrüben.

Nach einer von den landwirtschaftlichen Vertrauensmän­nern des statistischen Landesamts vorgenommenru Schätzung des voraussichtlich zu erwartenden Erureertrags von Kartof­feln, Zucker- und Runkelrüben in Württemberg im Jahre 1923 ist bei den Kartoffeln für Heuer mit einem Hektarertrag von 169,4 Zentner zu rechnen, gegenüber einem Ertrag von 221 Zentner im Vorjahr und 215,4 Zentner im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Bei den Zuckerrüben stellt sich der Hektar­ertrag voraussichtlich auf 365,6 Zentner gegen 541 Zentner im Vorjahr und 534,6 Zentner im 10jährigen Durchschnitt; bei den Runkelrüben auf 439,4 Zentner gegenüber 576,6 Zentner im Jahre 1922 und 570,4 Zentner im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. In Kartoffeln blecht nach dieser vorläufigen Schätzung der heurige Hektarertrag hinter demjenigen des Vorjahres um 23h Prozent, also fast um ein Viertel, und um 21,3 Prozent hinter dem 10jährigen Mittel zurück. Die Hektarerträge sind von Bezirk zu Bezirk sehr verschieden; sie bewegen sich im Neckarkreis zwischen 86 und 315 Zentnern, im Schwarzwaldkreis zwischen 90 und 185 Zentnern, im Jagstkreis zwischen 104 und 285 Zentnern und im Donaukreis zwischen 84 und 303 Zentnern. Von den 4 Kreisen weist den niedersten Hektarertrag der Schwarzwaldkreis mit 143,8 Zentnern auf; im Neckarkreis be­rechnet er sich zu 177,4, im Jagstkreis zu 18:2.5 und im Donau- kreis zu 173 Zentnern. ' Die endgültige Ertragsermittelung ist erst für Mitte November zu erwarten.

Wie er es trieb.

Tellmensingen. Laichheim, 8. Nov. Zu der bereits ge­meldeten Verhaftung des Käse- und Butterhändlers Joses Härle ist noch zu berichten, daß die Polizei schon seit einiger Zeit seine Tätigkeit überwachte und daß schließlich festgestellt werden konnte, daß Härle die ausgespeicherte Butter in einem fremden Keller lagerte. Nach der ersten Durchsuchung seines Hauses versteckte er die Ware auf dem Dachboden unter Holz und allerlei Gerümpel. Einen anderen Teil versteckte seine Frau, eine geb. Warmer von Warthausen, unter Heu in der Scheuer. Die Ware wurde aber gefunden. Es waren Uber 18 Zentner, die teilweise Wer ein Vierteljahr lang lagerten Ei­nige Ballen waren mit Schimmel überzogen. Sie ist teilweise nicht mehr verwendbar, wurde aber gereinigt und Lurch Ver­fahren zu vollwertigem Nahrungsmittel umgewandelt. Für ein solches Verbrechen am Volke, das häßlicher Habsucht ent- s prin gt, ist keine Strafe zu schwer._

Baden.

vom 3. bis 9. November beträgt für die Goldmarklöhne 117 011000 000.

Eberbach, 6. Nov. Auf der Straße nach Oberdielbach geriet der Kraftpoftwagen in Brand. Er wurde innerhalb weniger Minuten bis auf die Achse zerstört. Dank der Umsicht des Wagenführers kam in dem vollbesetzten Wagen niemand zu Schaden, bbenso konnten die Post, das Gepäck und der Anhänge­wagen gerettet werden.

Waldshut, 5. Nov. Zu dem schlimmen Vorfall, dem der 18jährige Ernst Meier in Wutöschingen zum Opfer fiel, wird noch folgendes berichtet: Der ledige Arbeiter Schöppe: le war ein Sonderling und deshalb die Zielscheibe der Spottlust und der Neckereien der Kinder. Als bei Einbruch der Dunkelheit an einem der letzten Abende Schöpperle wieder von jungen Leu­ten durch Pfeifen und Klopfen am Fenster geärgert wurde, riß er das Fenster auf und schoß auf die Burschen, die sofort bei feinem Erscheinen auseinandergestoben waren. Der Schutz traf den 18jährigen Sohn des Postagenten Maier, der an dem Vorgang völlig unbeteiligt war und sich gerade auf dem Heim­weg befand, ins Herz. Die Kugel führte den sofortigen Tod des jungen Maier herbei.

Vermischtes,

Ein Verbrecher, der nur Devisen raubt. In einer der letzten Nächte wurde in der Flensburger Straße in Berlin der Kaufmann Max Weise von einem etwa 30 Jahre alten Manne überfallen. Er setzte sich energisch zur Wehr bis der Räuber einen Dolch zog und dem Kaufmann schwere Verletzungen bei­brachte. Der Plünderer nahm dem Uebersallenen die Brief­tasche und aus dieser 10 Dollarschatzanwei jungen und 10 eng­lische Pfunde. Mehrere hundert Milliarden deutsches Geld, das er vorfand, gab er zurück:Danke, das nehme ich nicht!" Dann entkam er unerkannt.

Viehdiebftähle durch Melker. Von der Berliner Kriminal­polizei wurden vier Melker festgenommen, denen umfangreiche Viehdiebstähle auf märkischen Gütern, inWesondere solchen im Osthavelland, nachgetviesen sind. Die Bande arbeitete in der Weise, daß einer abwechselnd sich auf einem Gut als Meller einstellen ließ. Wenn er sich dann über die Verhältnisse un­terrichtet hatte, benachrichtigte er seine Spießgesellen, die dann mit ihm zusammen das Vieh abfchlachteren und nach Berlin schassten.

Einkorrekter" Hoteldieb. In einem Berliner Hotel be­stohlen wurde ein Gast, der nur auf eine ganz kurze Zeit sein Zimmer verlaßen hatte. Er büßte außer einer ganzen Reihe von Wertsachen, darunter eine goldene Panzerkette und einen Ring mit Brillanten, auch seinen Paß und andere Ausweis­papiere ein. Paß und Papier aber sandte ihm der Dieb nach feiner Wohnung in Dresden zurück mit dein Bemerken, daß er sie nur in der Eile mitgenommen habe. Die Wertsachen da­gegen hat er als richtiger Hoteldieb behalten.

Der Herr Schokoladengrotzhändler. Ort der Handlung Berlin. Ein junger Mann mietet in der Alten Jakobstraße durch Vermittlung seinerSekretärin" ein Zimmer auf eine Woche und errichtet darin eine Schokolaüengroßhandlung. Das heißt, er zahlt 7 Milliarden Miete und klebt ein Schild mit der AufschriftSchokoladengroßhandlung von Richard Schmidt" an die Türe, legt auf einer Bank ein ganz kleines Bankkonto an, erhält ein Scheckbuch und kauft dann bei Großgeschästen schleunigst große Posten Waren ein. Diese läßt sich der Herr Schokoladegroßhändler nach besagter Stube bringen und be­zahlt mit Schecks, für die er keine Deckung gegeben hat, die also wertlos sind. Die Warenüberbringer, die die Schecks nicht an­nehmen wollen, werden nicht übel angefahren, daß sie sich un­terstehen, in die Vollwertigkeit von Schecks der angesehenen Großhandlung Zweifel zu setzen. Als daun die Verkäufer selbst erschienen, ist der Herr Großhändler mit >einer Sekretärin und der Ware bereits verschwunden. Die Kriminalpolizei arbeitet aber gerade so schnell wie er. Sie ermittelte dieSekretärin" als eine gewisse Cäcilie Zeres in der Wilhelmstraße und den HerrnTroßhändlr" als einen 24jährigenStudenten" namens Kurt Levy. Beide wurden verhaftet und die Schokolade be­schlagnahmt.

Zeichen der Zeit. Eine 34jährige Krankenschwester Fräulein von Schenk, die lange Jahre an einem Berliner Krankenhaus tätig gewesen, aber wegen Einschränkung auf 1. November ge­kündigt worden war, vergiftete sich mit Leuchtgas.

2100 Billionen Verlust des Reiches! Die Berliner Krimi­nalpolizei beschäftigt sich zurzeit mit der Nachforschung nach 1000 Schatzauweisungen des Deutschen Reiches zu je fünf Dol­lars. Der Verlust dieses. Paketes Dollarschatzanweisungen wurde am Montag nachmittag beim Alstaden eines Karrens in den Tresorräumen der Reichsschuldenverwaltung bemerkt. Bis

jetzt ist es der Kriminalpolizei nicht gelungen, den Verbleib Dollarschatzanweisungen ausfindig zu,machen. Ein paar

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gen bekunden, sie hätten beobachtet, daß zwei Leute eine Tr^ «ickerms auf der noch Bauschutt liegt, heruntergsgangen seien und W L-Mtbel, Bündelchen ausgenonrmen und eingesteckt hätten. Diese b» ^ stirsti Leute sind noch nicht ermittelt. Hoffentlich gelingt es, Z Llt l höchst merkwürdige Angelegenheit bald aufzuklärrn. Es!» wurde delt sich hier um 2100 Billionen Mark. ^ AL

Der deutsche Maschinenbau im Oktober. Auch in der L wer schinenbauindustrie ist der Beschäftigungsgrad im Lause > ^,k er eiu Oktobers in solchem Maße zurückgegangen, daß es den An, und ben vielfach nicht mehr möglich ist, ihre Belegschaftsstärke « niema recht zu erhalten. Neue Aufträge gehen sowohl aus dem i ^ Mann land, wie auch aus dem Ausland nur in ganz ungenügend Normen Umfange ein. Die Aussichten für die nächste Zukunft s, tzEN hi außerordentlich trübe und man rechnet mit einer weit» «m wzwi Verschlechterung des Beschäftigungsgrades und vielfach mit? Me nun triebseinschräukungen und Stillegungen. ^ sLf vi

Wieder einer von vielen. Wegen fortgesetzten Vergeh, A-inblock des unerlaubten Handels mit Vieh und Pferden wurde d» «Mukti'eii Wuchergericht Aschaffenburg der Viehhändler Samson Sols», ^merkwü in Aschaffenburg zu sechs Monaten Gefängnis, zu einer Äh - strafe und zur Einziehung von drei Jungstieren und zwöl M,. dern sowie eines hinterlegten Erlöses von 151,20 Goldmark d» Stuft urteilt. Außerdem wurde die Veröffentlichung des Üriij in drei Zeitungen und am Wohnhaus und an der Stalluna b " Solinger verfügt. «Kr kaum

Die Lage der deutschen Textilwirtschaft. Die allgein«, i« genügen Geschäftslosigkeit in fast allen Zweigen des deutschen TeA d>Papierr und Bekleidungsgewerbes, die bereits seit geraumer Zeit zu h obachten war, hat sich im Laufe des Monats Oktober mich des fast völligen Versagens des Jnlandsmarktes weiter verM Der Export vermag nicht, diesen Ausfall auszugleichen. D,

Absatz deutscher Textilware aus dem Weltmarkt wird insch der hohen Preise der deutschen Fabrikate immer schwierig«

Da der Jnlandskonsum die Preise für hochwertige QualiM Ware nicht mehr aufzubringen vermag, macht sich allgcim das Bestreben bemerkbar, billigere Materialien zu verarbeit Anstelle der Wolle tritt daher vielfach die Bauurwolle in bindung mit Kunstwolle, und die Kunstseide hat die reale Eck verdrängt. Der Beschäftigungsgrad in allen Zweigen der Lr tilwirtschaft geht weiter zurück. Verhältnismäßig am l beschäftigt ist die Kunstseiden-, sowie die Strumpfindustrie.

Ein Dollarbriefdieb. Der Posthilfsschaftner Alfred i guardt, der im D-Zug BerlinHannover als Postbeamter L tig war, hat bündelweise Dollarbriefe gestohlen. Zunächst ent wendete er ein Paket Amerikapost, das dreißig Briefe entM Diese Briefe brachte er zu einer Witwe Johanna Koni Hier öffnete er die Postsachen und entnahm ihnen die darin haltenen Dollarnoten. Bankschecks vernichtete er zugleich den Briefen. Eine Zehn-Dollar-Note gab er Frau KoiijM zum Wechseln und überließ ihr dafür eme ansehnliche nung. Nachdem die Sache cinural gut gegangen war, untre nahm M. einen neuen Raub. Wiederum eignete er sich ei,

Bündel von dreißig Ausländsbriefen an, kam aber nur vier Briefe zu öffnen, in denen er vier Dollar vorfand. Ehr r, noch die anderen Briefe untersucht hatte, wurde er verlnrstet der Rest der geraubten Postsachen wurde bei Frau Konwüe z» sunden- Das Gericht billigte Marquardt mildernde Um" zu, verurteilte ihn zu 9 Monaten Gefängnis unter Anrechniiq von 1 Monat Untersuchungshaft und stellte hm für de» Li der Strafe einen Gnadenerlaß in Aussicht. Frau K. wtt freigesprochen. In Anbetracht der niedrigen Gesinnung kt Diebes und der Gemeingefährlichkeit solcher BrtefberaMj muß das milde Urteil sehr befremden.

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Schnell noch retten, was z« retten ist, dachte wohl ein etzi Mer 1. ^ maliger französischer Kriegsgefangener, der bei einem Bam M c-n in Trostberg (Bayern) in Arbeit stand und bei der ^Z6)

2,53-54 insolge geri IN Millic Wern le

Abreise seinerzeit vergessen hatte, daß er noch 300 Mar! ;> erhalten habe. Da man nun in seiner Heimat Frankreich» gcnscheinlich mit dem baldigen Zusammenbruch Deutschland! rechnet, verlangt er jetzt brieflich die schnelle Zusendung m 300 Mark in deutschen Reichsbanknoten. Sie seien ihm gegönnt Wohnungsnot auch in New-Uork. Nach amerikanisch Blättern befinden sich zurzeit in New- gork rund 750 006 A sonen, die keine Wohnung haben. Die Obdachlosen sind M Teil bei Verwandten und Freunden untergebracht, während m anderer Teil bei Mutter Grün sein Unterkommen sucht selbst auf den Dächern der Häuser kampiert. Der Sei« Copland, der frühere Leiter des New-Uorker Hygieneamtes, Hai die Aufmerksamkeit der Behörden auf diesen Notstand geleck unter Hinweis auf die Gefahren, die der Ausbruch einer Sech für die übervölkerten Stadtteile heraufbeschwören müßte.

In den Fängen eines Asphalt-Fasses. Wie aus New-I

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Heimgefunden."

Novelle von Maria Harling.

L4- (NaHrruck verboten.)

ir.

Heinz Holtkamp ist in der Heimat. Rüstig schreitet er die weiße, staubige Landstraße, die von dem etwas tiefer gelegenen Städtchen zum Dorfe hinauf führt, hinan, mit leuchtenden Augen umfaßt er das herrliche Land­schaftsbild, das sich ihm bietet. Saftiggrüne Wiesen, auf denen buntscheckige Rinderherden weiden, wechseln mit üppigen Kornfeldern ab, zwischen das lichte Laub der Eichen und Buchen drängt sich die ernste und dunkle Nadel der Fichten und Föhren. Klar wölbt sich die blaue Himmelskuppel über der rauhen Landschaft, klar ist die Lust wie geschliffenes Glas. Noch eine Weg- biegung und sein Heimatdorf liegt vor ihm, so traulich, friedlich im goldenen Abendrot. Aus dem dunklen Föh­renbusch hebt sich das einsame, weihe Kreuz, vor dem Heinz einstmals in tödlicher Verzweiflung gekniet, ha­dernd mit Gott und der Welt, damals als ihm sein Bruder kästen Blutes erklärt:Liefet Gehring ist meine Braut."

Heinz bleibt stehen, ein Lächeln spielt um seine Lippen, st in dankbarer Blick wendet sich zum Kreuz empor.

Du hast das verirrte Schäflein doch nicht im Ab­grund versinken lassen. Dank sei Dir dafür. Dank auch dem lichten, reinen Engel, der mich gehalten durch sein Gebet und seine Liebe. Dank auch Dir, Du gute Mutter Liefe!, die Du nicht den geringsten Anteil hast."

Einen frohen Jauchzer stößt er aus, wie ein Schul­buhe wirft er die Helle Sportmütze in die Lust, dann schreitet er rüstig vorwärts. Manch neugieriger Blick folgt ihm als er über die stille Dorfstraße geht. Sein rascher Schritt hallt auf dem holprigen Pflaster wider. Eine Schar Gänse, die dem heimatlichen Stalle zntorkelt, stiebt schnatternd auseinander. Eine Katze, die irgendwo

auf einer Mauer den Vögeln aufgelauert, sucht mit ge­krümmten Rücken das Weile.

Ganz wie einst. Heinz atmet mit Behagen den süßen Duft der großen Dorflinde, in deren Schatten er ja auch als Knabe so oft gespielt. Noch ist die alte Holzbank unter derselben leer, denn noch sind ja die Burschen und Mädchen bei der Arbeit. Nur Karo, der alte Hund des Löwenwirts, hat sichs auf der Bank bequem gemacht, schläfrig blinzelt er den einsamen Wanderer an, dann legt er den Kopf auf die Borderpfoden zurück.

Die Musterung scheint ihn zu befriedigen, er braucht seine Stimme nicht warnend zu erheben.

Da endlich liegt das kleine, rvsenumrankte Schulhaus vor ihm. mit den leuchtend weißen Fensterbalken und den grün bestrichenen Läden. Zögernd betritt Heinz den kleinen Vorgarten, scheu fast wendet sich sein Blick der Richtung zu, wo hinter dem dichten Kranz der Eichen und Obstbäume das rote Dach des väterlichen Hauses sichtbar wird.

Im Schulhaus wird leise die Tür geöffnet und plötz­lich fühlt sich Heinz von weichen Frauenarmen um­schlungen.

Mein Junge, daß ich Dich wiederhabe, und so stolz und stattlich siehst Du aus! Ich konnte die Zeit nicht mehr abwarten, bis Du kommen würdest."

Gerührt blickt Heinz aus die kleine, mütterliche Frau. Wie ist sie alt geworden unter den Sorgen des Lebens, ihre Haare sind ganz weiß, die einstmals so hohe, glatte Stirn bedecken unzählige Fältchen.

- Tief beugt sich Heinz hernieder, seine Lippen berühren ehrerbietig die Sorgenfältchen auf Frau Liesels Stirn, die ja auch nicht zum kleinsten Teil der Sorge um ihn entsprungen sind.

Liebe, gute Mutter Liesel, wie froh bin ich, daß ich wieder bei Dir bin!"

Mit strahlenden Augen, in denen die Tränen der Ruh- ! rung wie Demanten funkeln, zieht Mutter Liesel ihren

Liebling ins Schulhaus. Geschäftig eilt sie hin und her, um cs ihm bequem zu machen. Heinz hat Erna und ihren Mann begrüßt, dann blickt er wie suchend in dem altbekannten, traulichen Wohn gemach umher.

Frau Gehring, die seinen .suchenden Blick gewahrt tritt erstaunt zu ihm hin.

Wen suchst Du Heinz, unsere Elfi? Ja habt Ihr Euch in D. denn nicht gefunden?"

Elfriede ist in D? Unmöglich! Ich hätte es doch wissen, fühlen müssen, wenn sie in meiner Nähe war."

Doch, soviel ich weiß, ist sie mit der Geheimrätm von Höchsten und ihrer Tochter nach D. gefahren, zM Besuch der Mutter der Geheimrätin."

Elfriede wäre im Hause der Präsidentin Treugott? Sv müßte sie doch von mir und von meinem Bilde wissen! Mutter Liesel, welch Rätsel gibst Du mir auf? Ich fasse es nicht. Professor Treugott war ja mein Lehrer, ihm verdank ich! das, was ich beworben bin. Wie aber kann Elfriede in seinem Hause fern, ohne daß ich davon Miß?"

Auch Frau Liesel ist erstaunt, doch sucht sie Heinz P beruhigen.

Die Sache wird sich schon aufklären, Heinz. Eines ist jedenfalls sicher, Elfriede hat nichts von Dir gewußt, sonst würde sie schon versucht haben, mit Dir in Ver­bindung zu treten."

Heinz aber ist den ganzen Abend über zerstreut und einsilbig, eine bange Ahnung hat sich in seine so heimat- frohe Seele geschlichen.

Am anderen Morgen in der Frühe wandert er zum Haidhof- Wie anders betritt er jetzt die Stätte seiner Jugend als das letzte Mal. Seine vornehme, elcganU Erscheinung fällt den Dienstboten auf und ein leichte- Lücheln spielt um seine Lippen, als er ein junges Ding nicht eben leise einer anderen Magd zuraunen hört:->0 ist das aber ein Feiner, so einen möchte ich wos! auch

(Fortsetzung folgt.)

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