nrde viel Wem aus nc SckoMiM' 22- Dtt. Wie die ZeitschriftWeinbau und - Jetzt har die S«Liv-^ Merwirtschast" mitteilt, ist im Oberland das Herbsten be- sperrt. N Gutedelmoste hatten rm Markgräflerland 7595 Grad,

---_^ Asimer 80 bis 90 Grad. Verkäufe fanden bisher nur in ge-

r Halle. Der Haller I

' Vom Geldmarkt.

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Umfange statt. In den besten Lagen wurden 70 Gold- Ek das Hektoliter gefordert. 1922er wird billiger abgegeben.

"DZ"LLL, I,««««'»°«

59000000000 (40000000000)

-assive gefüllte Scheun , 13 333 333 333 (9 523 809 523) Papiermark

, ist außerordemllch ar , Süldmarl «ach Berliner Briefkurs

Zehren der Umgegend L ...

charbeiten be,chaftigt.

?der^Aero-AoyKV^ " 0,00Mll0OO10 Dollar -- 100000000000 Mark

nach Moskau. Das Der zur Durchführung der Devisenverordnung maß-

^. - ade amtliche Berliner Mittelkurs des Dollars ist heute,

83 . Oktober, 12 Milliarden.

13366666667 (9547619 047) Papiermark W-Uorker Schlußkurs vom 22.10.:

. Ausstellung gelangen mi russischen LuftvcM me Neuheit auf dem GM - allerneuesten Ersahrun« fttet ist. Die InneneL os zu nennen. Sie ist Z d hat tiefe, bequeme überaus angenehme W Wendigkeit bei den heutig ,e wicht'ge Trage wuck m Este gelöst. In dem « L len kleinen Raum mit fließendem Wasser, st«. Das Flugzeug kann sM

ordböhmen wird gegeniv«. reist, die Meister im Pos« uartett zusammengetan Heimat bitterste Not leiden isen ne Choräle vom Tim, m ruf Markt und EtraM onzerte. Dabei erzählen sie t. Wohin sie kommen, er- Bevölkeruilg. Einst zogen scheu Städte, markt. WieDaily Mail' einem Londoner Stadtteil, cienmartt eine Panik «z den Nur ausstieß:Ein begannen in wilder Haß :en elf Personen mehr oder rußten ins Spital gebracht rerte sich niemand uni die gingen dadurch verloren, chlüpften und davonflogen cschungeil der Polizei nach erübt hat, sind bisher er-

Das Ende des Zcitmgs- mit größerer Freude be­iten und Bankiers. Tie der einig, daß sie durch das eure Verluste erlitten hat mit ihren Kunden in dau- das Fehlen der Anzeigen Vssuch der Geschäfte. Mr uyorker Leben ist die Ät- hsntag für etwa AM annonciert wird, und an ollar. Die großen G Mögliche versucht, um dik ttttel schlugen aber fehl, icht zu ersetzen ist.

erkehr.

s)ienstagmarkt am Vieh 27 Ochsen, 10 Bullen. 5 Kühe, 112 Kälber, 7L rkauft wurde alles. Er­ft in Milliarden Mark: -20-450 Milk.). 2. l,L i 1,81,9 (420-M w 1. 1,92 (425-4N), 1,7 (540-570), Küh- l. (330360), 3. 0.9 bis 0), 2. 1,92 (400 bis 4 (900-950), 2.3,3 >0-850). Verlauf des

imarkt.) Heute kosteten Zchütteläpfel 160269, -300, Spalierbirnen 366 men 240340, Trauben aalen 200-240, Km« 100160, Gelbe Rvben wiebeln 160200 das 40140, KohlM M kohl 100-720, R«- das Stück; Schwem-

Z500, Schmelzmargame 10,Rinderf.6000, Butter 10000 im Ankauf, Eier

«ni

Devisen werden im Freiverkehr nicht mehr gehandelt, danleihe 62 bis 65 Milliarden. Es ist geplant, auch Samstag Devisen amtlich zu notieren.

Msbankviskout ab 15. Sept.90°/o

Wbard mit Wertuugsklausel ab 15. Sept. . . 10 "/<,

' fyr Papiermark .108 °/°

vom 20. bis 23. Oktober

93599990900 v. H. Goldzollmark vom 20. bis 23. Okt. 936 (1080) Mill.

Devifeu-Kurse.

Berliner Börse.

Die Kurse verstehen sich in Millionen Mark

fir drahtliche Wzahlung nach

am 22. Oktober

l am 23. Oktober

Die

Gold­

parität

beträgt

Geld

Brief

! Geld

Brief

Wand 1 Fl-

155KI

15639

21546

21654

1,69

Wen 1 Fr-

SVS4.S

2 45,1

2713,2

2726,8

0,81

Ärmgen 1 K.

6144.«

6175,4

8478,75

852 l,25

1,13

Mewai! 1 K-

10478,75

10526,25

9875,75

9724,25

1,13

«Weden I K.

6942,6

«977,4

14563,5

14638,5

1,138

Mland I f.M.

1057,35

1062,65

1476,3

1483,7

0,81

Men 1 Lr.

1789,515

1798,485

2453,85

2466,15

0,81

iondon I Lst.

17955

18045

249375

250625

20,4

M.Uork I Dll.

39900

40100

55860

56140

4,19

ftnS 1 Fr-

2342,13

2353,87

3192

3208

0,81

Schweiz 1 Fr.

7112,175

7147,825

9875,25

9924,75

0,81

Spanien 1 Ps-

5346,6

5373,4

7381,5

7418,5

0,81

Wen, ab. 1 Kr.

0,564585

0,567415

0,778

0,782

0,85

fraz 1 Kr.

1185,03

1190,970

1645,875

1654,125

0.85

Budapest 1 Kr.

2194,4

2295,5

3,09

3,108

0,85

Äeaos-A. 1 P.

12768

12882

17950

18050

1,78

Ugarien l L.

381,054

382,975

533,682

536,338

0,85

ick- 1 Y.

19551

19649

27430,25

27568,75

2,09

L de Jan. 1M.

3650,85

8669,15

5087,25

5112,75

2,29

Krschau l P.M.

KMien 1 L.

0,80

ÜMM 1D.

484.785

487,215

678,3

681,7

0,80

Won 1M.

1598

1604

2194,5

2205,5

m.

: diese Woche zu, Mot 300 Goldmark. Em be­geht zu Ende: schon we- Errrag 1500 Hektolir?

cschriitsmäßig am? b Z Quantum 900 bis M

Amtlich festgeswllte A

: fester Kau;. Verschiß Produzenten ewrgte W 00 Goldmark Pro

Qualität, infolge ^ Käufe am Tau,chtMsn isssn. Größere zter Tage eine

Vorräte

Unsicher-

aubung und guter Wib :ka 100 Hektoliter. ^

. Muier erwumcht SU>"

;rsteigerung.

Neueste Nachrichten-

Stuttgart, 23. Ott. Das Wehrkreiskommando V teilt j»r Frage der Kartoffelversorgung mit: Heute Vormittag sind im Wehrkreiskommando zu Stuttgart in Gegenwart Micher Sachverständiger eine Besprechung des Generals , Wnhardt mit Vertretern der Landwirtschaft, der Gewerk- i Wen und anderer Verbraucherverbände statt. Gegenstand ' in Besprechung bildete die Kartoffelversorgung, die seitens des Militärbefehlshabers z. Zt. als dringendster Notstand «Rahmen der schwierigen Lebensmittelversorgung der Be- Änmig betrachtet wird.

Stuttgart, 23. Ott. Ueber den Vorfall in Biffingen, Mes am letzten Sonntag zwischen Nationalsozialisten und Hager Arbeitern zu einem blutigen Zusammenstoß kam, ist, wie wir vonIzuständiger Seite erfahren, eine eingehende ÜArsuchung eingeleitet. Eine genaue Darstellung des Vor­sts wird folgen, sobald die Erhebungen abgeschlossen sind.

Am, 23. Ott. Wie wir erfahren, haben am Samstag «ch hier Kommunistenverhaftungen stattgefunden. Verhaftet mrden Daniel, Stern und andere. Auch in Heilbronn mrden die Kommunisten Reinhardt, Gewerkschaftssekretär, Miner, Kassier der Zahlstelle der Metallarbeiter und der Merarbeiter Mai in Bückingen verhaftet. Der Metall- Merverband und die einzelnen Mitglieder des Gewerk- Bstsvorstandes haben sofort unter Verbindungnahme mit stsigart und den hiesigen Behörden auf die Freilassung der »Schutzhaft Genommenen hingearbeitet.

Wiesbaden, 23. Oktober. Infolge des Vorgehens der «en-Partei proklamierten die hiesigen Gewerkschaften heute ^,9 Uhr morgens den Generalstreik. Französische Kaval- Mtrouillen sollen den Verkehr aufrecht erhalten. Auch Wannte rheinische Truppen durchfahren auf Autos die «dt. Die auf den Straßen zahlreich versammelte Bevöl- 'llung verhält sich ruhig.

.Köln, 24. Okt. Wie dieKöln. Volksztg." aus Essen Wch ist die August-Thyffen-Hütle in Hamborn wegen fi- "Meller Schwierigkeiten gezwungen, von heute an die Mlkanlagen einschl. aller Nebenbetriebe bis auf weiteres Wiegen. Von der Maßregel werden etwa 1314000 mbeiter und Angestellte betroffen.

Dresden, 24. Okt. Auf Anregung des Generalleutnants Mer haben Handel, Industrie und Bankwelt des Frei- M Sachsen, um der dringendsten Not in der Kartoffel- Wffung abzuhelfen, sich bereit erklärt, einen größeren m und zinsfreien Kredit in wertbeständigem Geld Efügung zu stellen. Dieser Kredit wird von einem Wereu Konsortium verwaltet und unter Mitwirkung des ^Eckreiskommandos dem legitimen Kartoffelhandel gewährt «den der sich bereit erklärt hat, der notleidenden Bevöl- xW der Jndustriebezirke und der Großstädte noch vor dem i» liest d^ Frostperiode Kartoffeln zu angemessenen Preisen

h 23. Oktbr. Die kommunistische Friedrichsstadt-

. «drei, in der verschiedene kommunistische Zeitungen, wie

bie

». §biote Fahne" und allerhand Propagandaschriften gedruckt M, ist auf Anordnung des Militärbefehlshabers von der

Berliner Polizei geschloffen und versiegelt worden, da in den letzten Tagen verbotswidrig zahlreiche, zum Generalstreik und zur Bewaffnung des Proletariats auffordernde Flugschriften gedruckt wurden.

Berlin, 23. Okt. Der Reichskanzler hatte anläßlich des 80. Geburtstages des früheren bayerischen Gesandten in Berlin, Grafen Lerchenfeld, diesem einen telegraphischen Glückwunsch zugehen lassen, in dem er der Verdienste des Grafen Lerchenfeld während der Zeit seiner Amtstätigkeit als bayrischer Gesandter gedenkt. Graf Lerchenfeld hat an den Reichskanzler telegraphisch geantwortet: Empfange Euer Hochwohlgeboren aufrichtigen Dank für die guten Wünsche und anerkennenden Worte für meine bescheidene Tätigkeit. Möge es Euer Hochwohlgeboren gelingen, auch in dieser schweren Stunde die Einheit des Reiches zu wahren und das Vaterland wieder besseren Zeiten entgegenführen.

(gez.) Grap Lerchenfeld.

Berliu, 23. Okt. Auch am Vormittag setzten sich die Lebensmittelunruhen fort. Besonders wurden Bäckereien und Schlächtereien heimgesucht, deren Waren teilweise auf die Straße geworfen wurden. Mehrere Rädelsführer und Haupt­täter wurden festgenommen. Der Zweckoerband der Bäcker­meister von Groß-Berlin wird, derB. Z.* zufolge, den Magistrat darauf aufmerksam machen, daß er unter den ob­waltenden Verhältnissen nicht mehr in der Lage sei, den Be­darf Berlins zu decken und daß er die daraus entstehenden Folgen ablehnen müsse. Der Deutsche Buchdruckerverein teilt mit: Die Schlüsselzahl für das deutliche Buchdruckgewerbe beträgt 600 Millionen ab 24. Okt. In Berlin wünscht man nach wie vor zu einem friedlichen Ausgleich mit Bayern zu kommen.

Schwerin, 23. Oktbr. Das Staatsministerium hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, den Ministerpräsidenten zu beauftragen, in der morgigen Sitzung des Reichsrats die Erklärung abzugeben, daß der Freistaat Mecklenburg-Schwe­rin unbedingt an der Einheit des Reiches festhält und allen gegen diese Einheit gerichteten Bestrebungen entschieden ent­gegentritt.

Hamburg, 23. Okt. Die Leitung der Vulkanwerft hat den Betrieb geschloffen und die gesamte Arbeiterschaft ent­lassen, nachdem gestern mittag die Belegschaft die Arbeit niedergelegt hatte.

Hamburg, 23. Ott. Nachdem die Lohnverhandlungett gescheitert sind, beschlossen die Hafenarbeiter, heute früh die Arbeit nicht wieder aufzunehmen. Auch die überwiegende Mehrzahl der Mannschaften der Schleppdampfer legte die Arbeit nieder. Somit ruht die Arbeit in dem Hamburger, dem Altonaer und dem Harburger Hafen heute vollständig.

Breslau, 23. Oktober. Die elektrische. Straßenbahn in Breslau hat mit dem heutigen Tag ihren Betrieb eingestellt. Trotz umfangreicher Betriebseinschränkungen erreichen die Fehlbeträge täglich 1,3 Billionen. Das Unternehmen ist außerstande, die erforderlichen Löhne und Gehälter zu zahlen.

Em Aufruf an Stadl und Land!

Der Inhaber der vollziehenden Gewalt im Wehrkreis 5, Generalleutnant Reinhardt, erläßt folgenden beherzigenswer­ten Aufruf an die Bevölkerung in Stadt und Land:

Die Not in unserem Volk hat sich durch feindseligen Druck von außen, durch inneren Zwist und durch Mangel an Roh stoffen und lebenswichtigen Nahrungsmittel» aufs traurigste vermehrt. Das Gel- des Reiches hat kaum mehr Kaufkraft Das neue goldwerte Geld ist noch nicht verfügbar. Wir stehen mitten in den Tagen ernstester Sorge. Demgegenüber mutz sich das ganze Volk, müssen sich alle Berufsstände und Klaffen als Notgemeinschast noch fester zuasmmenfchlietzen. Nur in gegen seitiger Hilfe können wir über die schlimmsten Zeiten hinweg zu besseren gelangen. Mit dem größten Nachdruck mutz überall denen entgegengetrete« werden, die jetzt noch die Bolkskreise ge­geneinander verhetzen. Ich werde Auswüchse dieser Art ohne Ansehen der Person und Richtung, von der sie komme», mit der Schärfe unterdrücken, die unserer äußersten Notlage zukommt.

Zm Augenblick ist die Not in den Städten am grötzten. Hunger ist der Keimboden der Verhetzung und der Gewalttaten. Die Landwirtschaft darf sich der Gefahr, die auch ihr aus der Nährungsmittelnot der städtischen Bevölkerung erwächst, nicht verschließen. Der Fleiß des Bauern verliert seinen hohen sitt­lichen Löhn, wenn nicht auch den Armen in der Stadt daraus das tägliche Brot erwächst. Die diesjährige Ernte muß schneller als bisher in die Hände der hungernden Stadtbevölkcrung kommen, und der Geldnot muß Rechnung getragen werden, ohne dem Landwirt den berechtigten Entgelt für seine Erzeug­nisse zu versagen. Ich fordere alle Erzeugerkrccse aufs drin­gendste auf, dem Gebot dieser Stunde gerecht zu werden.

Ich verbiete jede Propaganda in Wort und Schrift, die die Zurückhaltung von Lebensmitteln zum Ziele hat. Zuwider­handlungen werden nach § 4 der Verordnung des Reichspräsi­denten vom 26. September 1923 bestraft.

Ich bevollmächtige die betreffenden Ministerien bzw. höch­sten Regierungsbehörden, durch die ihnen unterstellten Ausfüh­rungsbehörden auf Grund des Ausnahmezustandes Schutzhaft über solche Auftäufer und Zwischenhändler zu verhänge», die in begründetem Verdacht stehen, Preistreiberei und unlauteren Handel mit Lebensmitteln getrieben zu haben. Die Verhafteten sind alsbald der öffentlichen Gerichtsbarkeit zuzuführen.

In gleicher Weise ist gegen Felddiebe und Lebensmittel­plünderer vorzugehen.

Das Ansetzen von Goldmarkpreisen für landwirtschaft­liche Erzeugnisse ist nicht als unzulässig zu bezeichnen, es ent­spricht aber der traurigen Lage großer Verbraucherkreise und ist daher angezeigt, die Goldmarkpreise unter den Friedenspreisen zu halten. Selbstverständlich ist die Preisfestsetzung in Papier- mark gleichfalls zulässig, die Preisgrrnzen habe« sich im wesent­lichen nach der allgemeinen Marktlage zu richten. Daneben wird es Ehrensache leistungsfähiger Landwirte kein, bei Abgabe- von kleinen Mengen dem Kleinverbraucher besonders billige Preise zu machen.

Jeder Landwirt ist verpflichtet, Bezahlung in Papiermark vnzunehmeii. Einer Bezahlung in Goldschatzanweisnngen des Reiches werden zweckmätzigerweise Hindernisse nicht entgegcn- gestellt. Es ist darauf hinzuweisen, daß Steuern in Golbschatz- anweisungen zahlbar sind und ebenso Lieferungen des Stick­stoff- und Kalishndikats. Die Landwirte fordere ich «ruf, sofern sie über drei Morgen Kartoffeln angebaut haben, dafür zu sor­gen, daß bis Mitte November wenigstens 30 Prozent ihrer Ernte dem Verbrauch zugeführt sind. Ich werde seinerzeit fest­stellen, ob dieser Mahnung freiwillig in genügendem Umfang Rechnung getragen worden ist.

Tie Regierungen ersuche ich, die Stadtgemeinden zu über­wachen, ob sie die nötige Vorsorge dafür getroffen haben, daß

auf den städtischen Märkten Kartoffeln zum Kleinverkauf ver­fügbar find, andernfalls find sie dazu anzuhalten und gegen die Säumigen Vollmachten zum Einschreiten von mir einzu­holen, zu dem der Ausnahmezustand berechtigt.

Die Stadtgcmeinden haben ferner bei der Preisbildung für die wichtigsten Nahrungsmittel in der Richtung mitzuwirkrn, daß die Sprünge, mit deneu die Preise der Geldentwertung folgen, keine unerträglich plötzlichen werden. Ich ersuche die Regierungen, auch in dieser Richtung hin solche notwendigen Maßnahmen, zu denen nur der Ausnahmezustand die Handhabe geben kann, mir umgehend in Vorschlag zu bringen. Ich er­warte, daß sowohl die Wirtschaftskreise wie alle amtlichen Br- rufsstellen sich mit äußerster Tatkraft der Lebeusmittcknot und Teuerung unterwerfen, damit wir über die Krisis der nächsten Tage hinwegkommen, bis die Maßnahmen des Reiches zur Schaffung eines wertbeständigen Geldes eine Besserung bringen könne«.

Zur Kriegserklärung der KPD.

Wird von unterrichteter Seite mitgeteilt: In der Nacht vom 22. zum 23. 10. fand von kommunistischer Sette ein Ueberfall auf das Schießhaus im Feuerbachtal bei Stuttgart statt, bet dem eine Anzahl von Gewehren geraubt wurde, die aber den Ein­brechern durch die Polizei wieder abgenommsn werden konn­ten. An verschiedenen Stellen der Stadt wurden kommunistische Handzettel angeklebt, die den Zweck verfolgten, die Angehöri­gen der Reichswehr zur Gehorsamsverweigerung und Meuterei aufzufordern. Sie wurden von der Polizei entfernt. Es ist aber als Zeichen der politischen Gleichgültigkeit der Bevölkerung anzusehen, daß sie da, wo die Flugblätter noch nicht entfernt waren, in großer Menge davorstand, ohne ne selbst zu beseitigen, wo doch jeder nüchtern denkende Mensch wissen müßte, daß eine Zersetzung des letzten Halts der Staatsautorität gleichbedeutend mit dem Ende der Allgemeinheit und jedes einzelnen ist. Mehr Eourage in solchen Fällen tut not.

Reise des Staatspräsidenten nach München und BerNn.

München, 24. Ott. Der Württembergische Staatspräsident Dr. von Hieber ist gestern nachmittag in München eingetros- fen und hat den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. von Knil- ling besucht. Er reiste abends 9 Uhr nach Berlin weiter.

Damit wird -die Vermittlungsattion, die Staatspräsident Dr. Hieber schon am Sonntag ins Werk gesetzt hat, fortgeführt. Der Besuch in München scheint uns von besonderer Bedeutung zu sein. Denn die Nachrichten, die von dort kommen, klingen nicht nach verstärkter Neigung zu einem Ausgleich. Anderer­seits ist aber auch die Darstellung der Vorgänge, die Bayern verbreitet, so verschieden von der Darstellung, die von sen Reichsinstanzen ausgeht, daß in der Tat eine persönliche .In­formation an Ort und Stelle die unumgängliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Vermittlertätigkeit bildet.

Ter Münchener Stadtrat für die Reichseinheir.

München, 23. Ott. Der Münchener Stadtrat beschäftigte sich heute mit dem Konflikt zwischen Bayern und Reich. Es wurde von allen Fraktionen mit Ausnahme der bayerischen Volks- Partei eine Erklärung abgegeben, die zum Schluß die Erwartung ausspricht, daß die Scheidung vermieden werde und daß Me Deutschen alles anfbieten werden, den Gedanken der verfas­sungsmäßigen Reichseinheit und der Erhaltung des Bestandes des Reichs durchzusetzen. Die bayerische Volkspartei erklärte, daß nach ihrer Ansicht der Stadtrat als Verwaltungsbehörde nicht berufen sei, in dem rein politischen Konflikt zwischen Bay­ern und dem Reich Stellung zu nehmen. Die bayerische Mittel­partei fordert in einer Entschließung die Ersetzung der Reichs­regierung durch eine nationale Regierung.

Reichstreue der rheinische« Parteien.

Köln, 23. Ott. Die vereinigten politischen Parteien des Rheinlandes veröffentlichen folgenden Ausruf: Rheinländer! Bewaffnete Banden der Sonderbündler versuchen in einer An­zahl rheinischer Orte die öffentlichen Gebäude zu besetzen und sich der Verwaltung zu bemächtigen. Sie vermehren dadurch in verbrecherischer Weise das Unglück unseres Volkes. Rhein­länder! Vertraut in diesen schwersten Tagen unseres Landes Euren Führern! Habt Vertrauen zu den Politischen Parteien! Sie sind sich ihrer Ausgabe und Verantwortung bewußt und werden ihre Pflicht tun. Größer denn je ist gegenwärtig die auf uns allen lastende Verantwortung.

Der Kampf um Mainz.

Mainz, 23. Ott. In der Stadt herrscht große Aufregung. Seit heute früh sind in der Stadt vom 22. Oktober datierte Plakate angeschlagen, wonach die Rheinische Republik ausge­rufen sei. Die Sonderbündler haben tatsächlich das Amtsge- bäuüe des 5. Polizeireviers in ihrem Besitz, vor dein sie mit Re­volvern bewaffnete Posten aufstellten.

Mainz, 23. Ott. (12^, Uhr mittags.) Außer dem Rathaus und dem Polizeirevier ist auch das Kreisamt Megierungsge- bäude) in den Händen der Sonderbündler, während sich das Stadthaus sowie das Polizeiamt noch in den Händen der gesetz­mäßigen Gewalt befinden. Für heute mittag ist mit der Aus­rufung des Generalstreiks zu rechnen. Heute mittag kam es vor dem Stadthaus zu heftigen Prügeleien zwischen den Sonder­bündlern und der sehr erregten Bevölkerung.

Mainz, 23. Okt. Der 5. Polizeibezirk in der Frauenlob­straße wurde unter dem Jubel der Bevölkerung wieder von der Polizei besetzt. Das ganze Wirtschaftsleben steht still. .In den Kreisen der Arbeiterschaft ist man zum äußersten Widerstand entschlossen. Die Schießereien dauern erneut an. Die Poli­zei hat sich auf das Stadthaus und das Polizeiamt konzentriert. Wie verlautet, wurde ihr ein Vorgehen gegen die Separatisten durch die französische Besatzungsbehörde umeriagt. Spahis säubern augenblicklich die Straßen. Die Sanitärsrolonne ist in voller Tätigkeit. Das Stadthaus wurde von französischem Militär abgesperrt. Ein Teil der Separatisten wurde von Spa­his entwaffnet und weggebracht, weil sie blindlings in die Menge geschossen hatten, wobei es 4 Verletzte gab. Tie Lage scheint für die Separatisten recht kritisch zu werden, da der über­wiegende Teil der Bevölkerung, obwohl wehrlos, keineswegs geneigt ist, sich den Separatisten zu ergeben. Von seiten der freien Gewerkschaften wurde ein Ordnungsdienst eingerichtet. Der dritte Polizerbezirk wurde von den Separatisten gegen Mittag besetzt. Die Schlägereien in einzelnen Stadtteilen setzen sich fort. Es ist nach Lage der Dinge mit ernsten Zwischenfäl­len zu rechnen.

Wiesbaden, 23. Ott. Heute nachmittag wn-.de von '-iten der Gewerkschaften der Generalstreik Proklamiert als Protest ge­gen den .Handstreich der Dorten-Partei. Starke französische Patrouillen durchziehen augenblicklich (3 Uhr nachmittags) die Stadt. Sämtliche Gewerkschaften, Verbände und alle Politischen Parteien erklärten sich gegen die Bestrebungen gewisser Ele­mente, die rheinische Republik auszurufen, und ermahnen die Bevölkerung zur Ruhe und Ordnung, zu welchem Zweck die Gewerkschaftsverbände einen Ordnungsdienst (weiße Armbinde mit dem Zeichen S. O.) organisiert haben.

Köln, 23. Ott. Die telephonische Verbindung mit Gerolstein und Mayen ist unterbrochen. Beide Städte sind, wie man an­nimmt, in den Händen der Sonderbündler.

Paris, 23. Ott. Havas berichtet aus Düsseldorf Becker und Guthardt seien Kommissare für den Bezirk von Aachen, sie gehorchen aber den Anordnungen von Matthes, der sein Danpt-