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> notwendigsten Sach^ M stÄ« 9 Aug. Der -per, weiteres unterbrochen. Einstürzen der D« ««»«' u- Agebiet ist bis aus wenere»

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^ ^Urkarten werden nur bis Tilsit verkauft.

Nerlia 9. Aug. Der Deutsche Buchdruckerverein teilt Nach einer StrG^! ^sola'e des persönlichen Eingreifens des Reichsarbeits- zrecherrn Zorn v ;«»>??! °_kio Löbne im Ruckdruckaewerbe in der ad

«--M «imiters wurden die Löhne rm Buchdruckgewerbe m der ab

!.ÄA"^wcguiig EZ Mir Woche um 33'/» Prozent erhöht. Diese

a^hnnL und die infolge der Steigerung des amtlichen ÄilUnMdexes für die Woche ab 11.8. eintretende weitere a^-rböbuna bedingen in Verbindung mit der außerordent- «2 Raterialpreissteigerung eine Erhöhung der Schlüsselzahl !ür das Buchdruckgewerbe auf 16000 ab 9. August.

" Berlin, 8. Aug. Der Aeltestenrat des Reichstages hat b-ute vor der Plenarsitzung beschlossen, nach der Rede des Mavznlimsters Hermes sämtliche Steuervorlagen an einen «Muß zu überweisen, jedoch morgen eine politische Ans­prache jm Anschluß an die Erklärungen des Reichskanzlers Mfiliden zu lassen. Die Ausschußberatung soll so beschleu­ßt werden, daß mit der zweiten Lesung .der Steuervorlagen iin Plenum spätestens anfangs nächster Woche begonnen Verden kann.

Berlin, 8. Aug. Nachmittags gegen 1 Uhr stieß Ecke Kiedrich- und Mohrenstraße das Automobil des Justiz- WiMers Dr.Heinze mit einem anderen Kraftwagen zusammen. Das Auto des Ministers wurde stark beschädigt. Heintze erlitt mehrere Schnittwunden am Gesicht und an den Händen. -Er mußte zur nächsten Rettungsstation sich begeben, wo er verbunden wurde. Dann erst konnte er seine Wohnung auf­suchen. - Wie die Blätter melden, nahmen die Angestellten in der Berliner Metallindustrie vormittags in den meisten Betrieben die Arbeit wieder auf. Am 9. und 10. August ßndet nach Blättermeldungen in Paris der Krupp-Prozeß vor dem Kassationshof statt. Amtliche Notierungen für ausländische Zahlungsmittel erfolgen von heute an jeden Werktag mit Ausnahme der Samstage. Der Dollar wurde am Mittwoch in Frankfurt und Berlin mit 4867830 Geld, 4872 150 Br. notiert.

Hamburg, 9. Aug. Die Werft Blohm und Voß stellte gestern die Arbeit ein und entließ sämtliche Arbeiter. Als Truck wird von der Werft angegeben, daß sich die Beleg­schaft an fremdem Schiffseigentum und am Eigentum der Betriebsbeamten vergriffen habe. Außerdem wird auf kommu­nistische Umtriebe hingewiesen.

Paris, 8. Aug. Nach derChicago Tribüne" soll der in Paris anwesende schwedische Völkerbundsvertreter Bran- ting dem Ministerpräsidenten Poincare bei seinem heutigen Empfang eine offizielle Denkschrift über die Ruhr- und Re- Mationsfrage zu überreichen beabsichtigen. Der heute in Paris eintreffende französische Botschafter beim Vatikan, Jonnart, wird nach derChicago Tribüne" eine wichtige Mitteilung über die Haltung des Papstes in der Frage der sranzSsisch-englisch-deutschen Beziehungen Poincare zu machen -m graphischen Geweckt haben.

Zungen zu Differenz« Paris, 8. Aug. Nach einer Havas-Meldung aus Düffel- len Resistenz .der Ä! dorf fick M 6. August 1200 Millionen Mark und 1666 eitungen konnten dch. Franken im Barmer Bankvereinbeschlagnahmt" worden nen. Es sind jedes als Vergeltung für eine Summe, welche die Zweigstelle des baldige Beilegung U Barmer Bankvereins in Sigburg gelegentlich einer kürzlich vorgenommenen Beschlagnahme verheimlicht habe.

Präsident in Köln Ä Paris, 8. Aug. WieChicago Tribüne* mitteilt, früh- August 1923 tritt dii Mte gestern der neue Newporker Finanzmann und seincr- und unbesetzten Gediü Mge amerikanische Unterhändler bei der Friedenskonferenz ne werden wie fmk« ^ Paris, Baruch, mit dem früheren Ministerpräsidenten eise von dem Verkehrs Miack, dem ehemaligen Minister Loucheur und einer Gruppe Illen und zur LebBl Msofischer und amerikanischer Finanzleute. Nach dem Blatte

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ordnete Bazille Hot« ine Anfrage geiM rr Lage, für unvei» für solche, die Kiitz- Zeise zu sorgen? Zj «es Baulandumlegung» ;te Bazille begnügt ß

einer Havas-MeM lehrssperre der beW 5 Uhr, zu Ende, nzosen haben die s Dr. Ellenbeck, A entlassen und

fft, fodaß die rneisiei echenverband und D Meldung aus Bochm vonach ab 13. Augur hrt werden. Weil« ich Donnerstag auch passive Ressistenz gi- ! spätestens am Freitag

sollen die Aussichten einer amerikanischen Anleihe zur Flüssig­machung der ersten deutschen Reparationsleistungen besprochen worden sein.

Paris, 8. Aug. Zum Abschluß der Verhandlungen m zeitweiligen Ausschuß des Völkerbundes für die Herab-

..Mng der Rüstungen erklärte Lord Robert Cecil einem

tarl und Dr. Wem l Eretn desNenwork Herald": Mit weniger damatischem

enstete aus DüsselN. rischen Befehlen W n binnen vier TO

e sind durch die s mommene Zerstört

' von der KohlenE grmegen, oatz oer AUszcyuy oem Älnrer-

>aren die Werkendem-^no einen allgemeinen Abrüstungsplan zur Annahme empfehlen

nck schleppendem Vorgehen hat der Ausschuß nichts­destoweniger für das Landheer das geleistet, was die Was-

..^»ferenz für die Flotte vollbrachte. Ein Zyniker, stgl das Blatt hinzu, glaubt, daß die Willensänderung witer den Franzosen aus diesem Gebiete nur aus dem He- Miahen der allgemeinen Wahlen in Frankreich eine Er­dung finden könne. Sei dem jedoch wie ihm wolle, die Mge sich soweit gediehen, daß der Ausschuß dem Völker

Mckkin-n^a-^

, -- Nvrusiungspran zur Annayme empseyien

Grund dessen keinerlei militärische Sonderallianzen öer Jurisdiktion des Völkerbundes bleiben.

Awm Eid' 9. Aug. Den Blättern zufolge erörterte der n»r A Montag das Begehren des Generals Marti-

^ betreffend eine Expedition nach Alhucemas. Am oder Donnerstag wird Oberkommissar Silvela hier vkiinM' Die Stimmung ist allgemein gegen das Unter- »i "uch der Generalstab soll dagegen sein. imÄ ."""pel- 8. Aug. Gerüchtweise verlautet, daß r französischer chst mit den Regierungen der Schweiz, Oesterreichs

her Seite Kuchen zj^ ^ens Verhandlungen stattfinden werden, um die Be- a, bei deren Bei > M zu diesen Ländern wiederherzustellen. Mustapha Demg^ub^ Pasch« ^ am 11. August die große Nationalver-

irken. , , einzige Behörde

. . Eg von Angora feierlich eröffnen «auswärts dermW^ New-York. 9. Aug. Reicksvräsid

,ulrat Dr.

^ug. menysprairvenl uno r-iercysregre- M den deutschen Botschafter Frau Harding

Hellerm n ^ V üeid aussprechen. Der Botschafter sandte Frau Har-

ding em herzliches persönliches Beileidstelegramm. Als Vertreter der Reichsregierung legte der Botschafter heute am Sarge des Verstorbenen einen Kranz des Reichspräsi­denten nieder.

Handwerk und Geldentwertung.

Stuttgart, 8. Aug. Landtagsabgeordneter und Flaschner­overmeister Henne hat im Landtag folgende Anfrage einge­bracht:Angesichts der ungeheuren Geldentwertung, von der das Handwerk in katastrophaler Weise betroffen wird, ist es dringend notwendig, daß die staatlichen Behörden die Liefe- rungs- ud Zahlungsbedingungen den Zeitverhältnissen anpas­sen. Ist das Finanz- und das Arbeitsministerium bereit, die Bestimmungen über die Vergebung von Arbeiten und Lieferun­gen entsprechend abzuändern? Insbesondere wären bei allen Aufträgen dem Unternehmer die Mittel zur Materialbezahlung sofort in die Hand zu geben, Abschlagszahlungen während der Bauausführung innerhalb einer Woche anzuweisen und die Ab­rechnung nach Vollendung der Arbeiten in der Weise vorzu­nehmen, daß dem Handwerksmeister sein Guthaben durch die Geldentwertung nicht geschmälert wird. Gleichzeitig sollte auch auf die Reichsvergebungsbehörden ünd auf die Gemeinden und Amtskörperschaften des Landes entsprechend eingewirkt werden."

Die Franzosen beschlagnahmen deutsche Ährindampfer.

Mannheim, 8. Aug. Eine große Anzahl von deutschen Rheindampfern ist heute vormittag von den Franzosen be­schlagnahmt worden. Ein französisches Rheinkanonenboot fuhr heute vormittag 11 Uhr in den rheinabwärts der Rheinbrücke gelegenen Mühlauhafen ein und beschlagnahmte sämtliche in dem Mühlauhafen liegenden großen Rheindarnpfer bis auf einen. Die Dampfer gehören der Reederei Franz Hantel u. Co., der Mannheimer Lagerhausgesellschaft, sowie der Reederei Mathias Stinnes in Mülheim a. ü. Ruhr. Es handelt sich um etwa sieben bis acht der größten Dampfer, die den Rhein be­fahren. Die deutsche Besatzung verließ sofort nach Beschlag­nahme die Schiffe, die französische Posten erhielten. Auch im offenen Rhein auf der Mannheimer Seite in der Nähe der Rheinbrücke Mannheim-Ludwigshafen vor Anker liegende deut­sche Rheindampfer sind zur gleichen Zeit durch französische Rhein-Kanonenboote beschlagnahmt worden. Die Gesamtzahl der hier beschlagnahmten Rheindarnpfer steht noch nicht genau fest. Zur Zeit sind die Franzosen damit beschäftigt, die be­schlagnahmten Rheindampfer aus dem Mühlauhafen und von der rechten Rheinseite nach dem linken Rheinmer avzu- schleppen.

Auch Greisinnen und Kinder nicht verschont.

Bonn, K Aug. Hier wurde dieser Tage die greise Frau Heffgen mit ihrem im zartesten Alter stehenden Enkelkindchen ausgewiesen. Die Eltern des Sänglings mußten vor einigen Wochen ihr Heim verlassen, als das Kind schwer erkrankte und j daher nicht transportfähig war. Auf ein Ges ach bei der fran­zösischen Behörde wurde gestattet. Laß das Kind bis zur Ge­sundung bei der bejahrten Großmutter Zurückbleiben durfte. Nachdem es jetzt genesen, ist der Ausweisungsbefehl für das Kind erneut in Kraft getreten. Gleichzeitig wurde auch die Greisin ausgewiesen.

Stillgelegter Betrieb.

Buer, 8. Ang. Wie dieBuersche Zeitung" meldet, er­schienen gestern Belgier, die in der SchachtanlageScholven" Koks verladen wollten, im Kesselhaus der Zeche und stellten die Dampfzufuhr zur Kokerei an. Das Maschinenpersonal drehte den Hahnen ab, so daß die Belgier vom Dampfe abgeschnitten waren. Darauf begab sich ein belgischer Ingenieur zum Kes­selhaus und drohte, das Kesselhaus besetzen zu lassen, falls die Dampfzufuhr noch einmal unterbunden werden sollte. Das Maschinenpersonal entgegnete, es werde für die Belgier kein Dampf geliefert. Die Betriebsleitung verhandelte mit dem belgischen Ingenieur und erreichte, daß die Arbeiter und die Pferde aus der Grübe herausgeholt werden konnten. Darauf wurde der ganze Betrieb stillgelegt. Das Feuer wurde aus dem Kessel herausgerissen, wodurch der ganze Betrieb überhaupt unmöglich ist.

Entschlossenheit der Reichsregierung.

Berlin, 8. Aug. Der Reichstag hatte heute einen großen Tag, die Tribünen waren überfüllt und auch die Diplomaten­logen mit ausländischen Vertretern dicht besetzt. Präsident Loebe wies darauf hin, daß die finanzielle und wirtschaftliche Krisis den Wiederzusammentritt des Reichstages notwendig machte und gedachte des Ablebens des amerikanischen Präsiden­ten Harding mit dem Wunsche, daß die Vercinigren Staaten sich große Verdienste um die Menschheit erwerben möchten, in­dem sie als größte und einflußreichste Republik ihre Mithilfe zur Gesundung und Befriedung der Welt gewähre. Als dann der Reichskanzler Enno seine mit größter Spannung erwartete Rede beginnen wollte, konnten es sich die Kommunisten nicht versagen, durch Zwischenrufe wieSchwindler, Betrüger" uiw. wüste Szenen hervorzurufen. Erst nachdem der Lärm längere Zeit getobt hatte, konnte der Reichskanzler leine Rede begin­nen, in der er die französische Fabel von der friedlichen Jnge- nieurmisfion und den produktiven Pfändern ins richtige Licht stellte und den Willen der Bevölkerung an Rhein und Ruhr zur Fortsetzung des passiven Widerstandes betonte. Die Ent­scheidung liege jetzt bei England, aber es wäre zwecklos und gefährlich, in diesem Augenblick über die Einzelheiten ver eng­lischen Aktion sich zu verbreiten. Man dürfe auch nicht an Wunder glauben, sondern wir müßten an uns selber glauben. Als der Kanzler erklärte, daß die Regierung die Aufgabe des passiven Widerstandes ablehne, fand er lebhaften Beifall und überzeugend wirkte, wie er herausstrich, daß es Frankreich nur um eine neue Unterschrift zu tun sei, die es für die Verwirkli­chung seiner Gewaltpläne brauche und die Deutschland dann wie einen Klotz am Beine mit sich Herumschleppen würde. Der Reichskanzler ging dann auf die innere Politik ein. Die Ge­sundung unserer Wirtschaft müsse erreicht werden ohne Rück­sicht auf irgendeinen Stand oder auf bestimmte Wirtschasts- kreise. Nach diesen Worten setzten die Kommunisten wieder mit störenden Zwischenrufen ein und zwangen den Präsidenten Loebe zu der Bemerkung, man möge in dieser Zeit der Not des Volkes nicht auch noch das Bild der Zuchtlosigkeit unter den Abgeordneten bieten. Der Reichskanzler besprach einzelne Vor­schläge der Regierung, richtete an die Landwirtschaft die Mah­nung zur Lieferung von Lebensmitteln, an die Arbeitgeber die­jenige, bei Löhnen und Gehältern der Entwertung des Geldes Rechnung zu tragen und an alle die Pflicht zur Svariamkeit und zu erhöhten Arbeitsleistungen. Das vaterländische Be­wußtsein müsse ein Band der Einigung werden. Die Entfal­tung der Verschiedenheiten unter den Ländern dürfe nicht zu einer Gefahr für die Außenpolitik des Reiches führen. Schließ­lich erklärte der Reichskanzler unter dem Beifall der Mehrheit, daß er deni Vaterlande nur solange seine Kraft widmen könne, als er das Vertrauen des Reichstages besitze. Dann sprach noch der Reichsfinanzminister Dr. Hermes, der die neuen Steuer­vorlagen in einer einleitenden Rede begründete. Die Länder müßten ihre eigenen Finanzguellen besser ausnützen und darum eine größere Selbständigkeit auf dem Gebiete ihrer Einnahmen erhalten. Das Reich könne die Garantie für wertbeständige Zahlungsmittel nur übernehmen, wenn durch die von der Re­

gierung geplanten Maßnahmen Ordnung in den Etat gebracht werde. Gesunde Verhältnisse seien aber erst möglich, wenn me Ruhrbesetzung durch einen unparteiischen Spruch über den Umfang unserer Reparationsleistungen abgeschlossen werde. Hierauf wurde entsprechend einem Beschluß des Aelrestenrats unter Ablehnung eines kommunistischen Antrages auf sofortige Debatte die Besprechung über die Regierungserklärung auf mor­gen nachmittag 2 Uhr vertagt.

Das Echo der Rede des Reichskanzlers.

Berlin, 9. Aug. Die gestrige Rede des Reichskanzlers Dr. Enno findet nur in einem Teil der Presse eine kritische Würdi­gung, während die übrigen Blätter sich darauf beschränken, ein Stimmungsbild der gestrigen Reichstagssitzung zn geben und über den Inhalt der Rede des Kanzlers und der Ausführungen des Reichssinanzministers Dr. Hermes nur das Tatsächliche ver­lauten zu lassen. Diese Zurückhaltung hat ihre Ursache Wohl darin, daß man der Reichstagsdebatte über die Tunorede nicht vorgreifen will. Die außenpolitischen Ausführungen im ersten Teil der Rede finden in keinem Blatt mit Ausnahme derRo­ten Fahne" Widerspruch. DerBerliner Lokalanzeiger" hebt besonders hervor, daß dieser Teil der Kanzlerrede die Zustim­mung so ziemlich des ganzen Hauses fand. DieDeutsche Ta­geszeitung" unterstreicht, daß der Kanzler aus der außenpoliti­schen Entwickelung der letzten Wochen die Bilanz mit zwei Feststellungen gezogen habe: Wir stehen allein und niemand in Deutschland denke an eine Kapitulation. DasBerliner Ta­geblatt" schreibt: Der Reichskanzler hat gestern erklärt, daß keine Regierung bereit sein würde, den Passiven Widerstand auf Gnade und Ungnade anfzugeben, und das sollte man zum min­desten auch in London verstehen. Er hat gesagt, daß wir uns mit allen Mitteln und eiserner Entschlossenheit am Leben er­halten müssen und man darf erwarten, daß der deutsche Reichs­tag das Maß von Entschlossenheit noch verstärken wird. Die Vosstsche Zeitung" begrüßt es, daß sich der Kanzler die Forde­rung nach Aktivität zu eigen machen wolle. Da vielleicht im Augenblick und besonders auf außenpolitischem Gebiet zu sol­cher Aktivität die Zeit noch nicht gekommen lei, so müsse sich diese Aktivität im Innern auf finanz- und wirtschastspolitischem Gebiet umsomehr stark machen, als hier die Erfolge indirekt da­zu beitragen, Deutschlands außenpolitische Lage und seine mo­ralische Stellung gegenüber der Welt sehr wesentlich zu beein­flussen. DieLeipziger Neuesten Nachrichten" billigen es, daß der Reichskanzler die Vertrauensfrage stellt auf Grund ei­nes Programms, das die innere Politik den Bedürfnissen der äußeren unterordnet.

Verfünffachung der Postgebühren ab 1. September.

Berlin, 8. Aug. Der Verkehrsbeirat beim Reichspostmini­sterium hat in seiner heutigen Sitzung die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der vom Reichspostministerium vorguschlagencn Neuregelung der Post-, Postscheck-, Telegraphen- und Fern­sprechgebühren auf wertbeständige Grundlage anerkannt und ferner den am 1. September in Kraft tretenden Gebühren zu­gestimmt. Diese betragen im allgemeinen das bfache der zur Zeit -gültigen Sätze.

Aufrechterhaltuug der sozialdemokratischen Steuerforderunge«.

Berlin, 8. Aug. In bemerkenswerter Weise wird imVor­wärts" die sozialdemokratische Stellungnahme zu den Steuer­vorlagen gekennzeichnet. Das Blatt schreibt:Will man, statt auf den von der Sozialdemokratie vorgeschlagenen drei Grund­lagen, nämlich der Zwangsanleihe, der Einkommen- und Kör­perschaftssteuer und der Umsatzsteuer, aufzubauen, nur die eine Grundlage nehmen, nämlich die Einkommen- und Körperschafts­steuer, so ist, wenn derselbe Betrag erzielt wird, darüber zu reden. In der Beziehung sind die Vorschläge der Regierung brauchbar, sofern es gelingt, den Multiplikator für die Vor­auszahlungen so erheblich heraufzusetzen, daß er in vollem Um­fange der Geldentwertung entspricht. Der große Mangel der Regierungsvorschläge besteht aber vor allem in der Tatsache, daß sie nur an den August denken und keine neuen Steverauellen eröffnen, die laufend fließen und Sicherheiten dafür gewähren, daß nicht nur im August, sondern auch in den folgenden Mona­ten das Defizit durch Steuern beseitigt wird. Aus diesem Grunde müssen die Vorschläge der Regierung ergänzt werden durch die sozialdemokratischen Forderungen."

Französische See-Rüstuugspläne.

Paris, 8. Aug. Der Marineminister Hielt heute bei einem Bankett des Gemeinderats von St. Malo eine Rede, in der er ankündigte, daß er beim Wiederzusammentritt des Paclanrents einen Gesetzentwurf betreffend die Konstitution der Hochsee­flotte, eines der Grundgesetze der Kriegsmarine, einbringen werde. Wenn das Parlament ihn annehme, werde man im Rahmen des Bauprogramms, für das 20 Jahre vorgesehen seien, die für die französische Politik erforderliche Flotte schaf­fen können.

Hetzereien -esTemps" gegen die deutsche Goldmarkanleihe.

Paris, 8. Aug. Angesichts des erneuten Marksturzes be­hauptet derTemps" in seinem Leitartikel, daß Deutschland tatsächlich kein Geld mehr besitze und daß die Mark als Zah­lungsmittel wertlos sei. Angesichts dieser Tatsache sei es die dringende Pflicht der Gläubiger Deutschlands, nicht etwa lan­ger zu waretn, was ihr Schuldner tun werde, sondern zur Tat zu schreiten, damit ihre Rechte gewahrt bleiben, denn jede Nachlässigkeit der Gläubiger würde letzten Endes sich auswir­ken in einer Vermehrung der Steuerpflichtigen des eigenen Landes und außerdem habe die deutsche Regierung genügend bewiesen, daß sie weder dey Wunsch habe, ihre Schulden zu bezahlen, noch die Gabe oder die Macht, ihre Finanzen in Ord­nung zu bringen. Wenn jetzt Deutschland die Absicht habe, eine Goldmarkanleihe auszugeben, für die alle Güter Deutschlands eine erste Hypothek darstellen sollen, sei eine solche Anleihe ver­einbar mit der Generalhhpothek, die der Artikel 218 des Ver­sailler Friedensvertrags den Gläubigern Deutschlands geve? Sei sie weiter vereinbar mit der ebenso eindeutigen Festlegung, wie sie im Z 12 des Anhangs 2 des Friedensvertrags stehe? Und selbst, wenn man das englische Konkursrecht heranziehe, sei es klar, daß Deutschland alle seine Einnahmen sofort in die Hände eines Konkursverwalters zu legen habe. Das sei die Auffassung des englischen Rechts. Warum sollte es nicht auf Deutschland Anwendung finden? Warum sollten wir erlauben, daß eine Hypothek ersten Ranges auf alle wirklichen Besitztümer Deutschlands Leuten gegeben werde, die ihre Geschärte an dein Zusammenbruch machen und wahrscheinlich nichts weiter tun würden, als diesen Zusammenbruch noch schwerer zu machen?

Ein Kriegsspiel auf dem Schauplatz der Sommcschlacht hat das erste Bataillon der britischen Kadetten durchgeführt. Die englische Regierung hat in der Nähe von Beanmont-Hamel ein Gelände von 50 Hektar käuflich erworben, und hier bauten Kapitän Mackenzie und der Architekt Benchins in verkleinertem Maßstab das ehemalige Schlachtfeld genau auf mit allen seinen Schützengräben, bombensicheren Unterständen, mit Beobach­tungsposten usw. Bon Amiens aus rückten die Kadetten, mit ibren Offizieren 510 Mann stark, in vollständiger Feldaus­rüstung aus und manöverierten den ganzen Tag, indem sie die einzelnen Phasen des Schlachttagcs wiederholten. Diese eng­lischen Kriegsspiele ans französischem Boden, von denen man sich einen hohen Wert für die Ausbildung im modernen Krieg ver­spricht, sollen wiederholt werden.