Antwort-Entwurf, he Berichterstatter kr britischen Antwort^,. unabänderlich, sonder» inen, entsprechend k, Empfängern eintressn, nngen die Hauptgrund- äetzen. Man müsse U : den hinaus es sür Ln e. Der Berichterstaitci :s Entwurfs folge,,k , sich der EntscheiL««. terwerfen, wird grM- o« Pfändern wird g,. daß die Frage, ob sie rfältig geprüft werde« tschläge bezüglich kr Widerstandes im Ruhr, reich und an die Allne,-. 1 . Volle Anerkenn««» rtionen, 2. freundlich« i Abänderung des R«- zkeit wird ansgrdrüch, iischen Alliierte« im «. m Schluß schreibt ln e Völkerbundsversn«,» rann werde der Sich ,eit der Versamml^ ses Umstandes wch Entscheidung zu K-
vird weiter noch geM wralische Gewissen im istsmäßig und geiW ihnung nebensächlicher für eine Einigung imr- ,zurufen, und zwar « ine Vereinbarung An n, automatisch die se- gsverschiedenheiten denkt der britischen Thch rg einer Sachversiändi- ller Vertrag gegebene« chaft werde sestzustelle« en Hilfsquellen sür dir :n, auch werde sie die Einzelheiten, wie die den in der Mantelnoir stand zur Verhandlung i Außerdem erhebe inan rsfrage mit der der Staaten in Verbindung ^ Nantelnote hervor, Letz ! ind keinen endgültigen s tzrund von Vewrech» t ,n könne. Der Bericht- k
und der Versöhnlichkeit' iierte Krise entstehe«
, bei ihr liegen. Wenn Entwicklung einer srei- :rgrund treten. Ties« sen Regierung, sonder«, >en Dominions und Zn-, nterzeichneten, erwogen dem letzten Meinung gierungen der Domini- Dies sei ein Punkt, der
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81 . Jahrgang.
Deutschland.
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instag, de« 24. Juli, bends 6 Uhr.
agesordnung:
sachen.
ff. elektr. Licht u. Kraft
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auch gegen Eier.
? sagt die Enztäler- lsstelle.
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verkaufen.
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Stuttgart, 23. Juli. Der Landesvorstand der Sozialdemokratischen Partei Württembergs hat den Parteibeitrag für Juli verdoppelt und die Wochenbeiträgs für den Monat August auf Mark für Männer und 1000 Mark für Frauen festgesetzt.
Dresden, 23. Juli. Die radikale Entwicklung in Sachsen bat dazu geführt, daß die im Januar dem sächsischen Landtage unterbreitete Vorlage über die Auseinadersetzungen mit dem stüheren Königshaus im Landtage überhaupt nicht zur Beratung gekommen ist, obwohl viel unwichtigere Vorlagen in größter Breite durchberaten worden sind. Offenbar ist das aus Furcht vor den Kommunisten geschehen, die eine Abfindung mndweg ablehnen, von Milliardengeschenken ans Königshaus und von Verschleuderung von Staatsgut reden. Dabei besteht nicht der geringste Zweifel, Laß ein großer Teil der dem Kö-, Mshaus in der Vorlage bewilligten Sachwerte ihm zweifellos gehörten als reines Privateigentum, daß der Besitztitel bei an-1 deren zwar strittig ist, daß aber dafür das Königshaus auf große ebenfalls sehr strittige Sachwerte zugunsten des Staates verzichten will. Jetzt fordert die kommunistische Presse die Regierung ans, die Vorlage zurückzuziehen, was bisher formell noch nicht geschehen ist. Die Vorlage sei mit der Regierung Buck-Lipinski gefallen.
Berlin, 23. Juli. Die katholischen Schulorganisationen des Freistaates Sachsen haben in ihrer Landesversammlung für dm Herbst einen Schulstreik sämtlicher katholischen Schulen Sachsens angekündigt, wenn nicht bis dahin eine Entscheidung ini Südlausitzer Schulstreik im Sinne der Bekenntnisschule getroffen sei. Das Reichsministerium -des Innern hat die sächsische Regierung ersucht, das Verbot des SchulgeLets, um welches es sich im Lausitzer Schulstreik handelt, bis zur Entscheidung des Reichsgerichts auszusetzen. Hierüber wird zurzeit verhandelt.
Nach dem Scheitern des Feiertagsgesetzes.
Zu den vielen unerledigten Gesetzen, die der Reichstag bei feinem Ausemandergehen hinterlaffen hat, gehört auch das Reichsgeseg Min Schutz der Feiertage, das bekanntlich in dieser das Volksleben so tief berührenden Frage endlich eine einheitliche Ordnung schassen sollte. So verschieden man sich zu der Anführung neuer politischer Feiertage im jetzigen Zeitpunkt stellen mag, so bestimmt ist zu fordern, daß über die Rechtsstellung der religiösen Feiertage, und sei es durch ein eigenes, sich auf diese beschränkendes Gesetz noch vor Beginn des Winters und der kirchlichen Festzeit endgültige Klarheit geschaffen wird. Der Gedanke ist schlechterdings unerträglich, daß z. B. m den mitteldeutschen Staaten, die im Widerspruch zu der Reichsverfassung eine Reihe altehrwürdiger kirchlicher Feiertage ihres landesgesetzlichen Schutzes beraubt haben, der leidenschaftliche Streit der Vorjahre, der den Frieden eines ganzen Staatswesens bedrohte, nicht wiederholen soll.
Ein maßgebendes amerikanisches Urteil über Deutschlands Leistungsfähigkeit.
Berlin, 23. Juli. Das „Institute of Eeonomes" in New Dark hat, wie der „Vosfischen Zeitung" gekabelt wird, eben eine eingehende Untersuchung über die Frage der Leistungsfähigkeit Deutschlands beendet. Das Institut, zu dessen Mitglieder« der frühere Präsident der Harvard-Universität Lowell und der bekannte amerikanische Bankier Paul Marburg zählen, kommt zu dem Ergebnis, daß Deutschland jetzt nicht zahlen könne. Um Deutschland gesund zu machen, seien für 3 Milliarden Dollar Nahrungsmittel und Rohmaterial notwendig, die jedes Jahr »ach Deutschland geschickt werden mutzten. Um diese Summe bezahlen zu können, müsse Deutschland die Erzeugnisse seiner Jn- Wtrie exportieren dürfen. Nur so sei es in der Lage, von dem UeLerschutz die Reparationen zu zahlen. Der Bericht stützt sich auf sorgfältig zusammengestellte statistische Zahlen, von denen viele ans dem feindlichen Lager stammen. Die Meinung der sachverständigen, so schließt der Bericht, gipfelt in der Ueber- ieugung, datz Deutschland bedeutsame Opfer zur Erfüllung des Versailler Vertrags gebracht hat.
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Ausland-
. Rom, 22. Juli. Der Papst empfing den ehemaligen Reichskanzler Dr. Wirth in Privataudienz, die 40 Minuten dauerte. Illusionen und Beeinflussungsversnche des „Temps".
Paris, 23. Juli. Der „Temps" bringt einen längeren Arti- KI, in dem er ausführt, daß zu einer normalen Lösung der Reparationsfrage der Rücktritt des Kabinetts Enno erforderlich m> Dieses Kabinett zeige sich den Anforderungen der auswärtigen Politik nicht gewachsen. Erst mit dem Aufkommen einer nach links erweiterten Berliner Regierung würde in der Müschen Lage ein erheblicher Fortschritt erzielt werden. Die gegenwärtige Regierung, fügt der „Temps" hinzu, hänge nur >wch an einem Faden und die Unterstützung Englands, dessen derschiedentliche Ermutigungen sie zur Festigung ihrer Position verwerten konnte, habe sie vor dem Sturz bewahrt. Die Deutschen süen unbegreiflich, betont der „Temps", die sich von dem Fortbestehen eines von Großbritannien protegierten Kabinetts, rmes zweiten Kabinetts Gunaris, Vorteile versprächen.
Frankreichs Atemnot.
Die Besetzung des Ruhrgebiets hat Frankreich- allein im Mvnat Februar 130 Millionen Frank, d. h. rund 15?4 Milll- Mark gekostet. Finanzminister de Lastsqrie hat daher eine ^Wung sämtlicher veranschlagten Steuern um 20. v. H. vor- M°gen, und der Wirtschaftsminister Loucheur klagt, datz das stetige Tinken des Franken eine Folge des Mißtrauens des Aus- Ebes m -äs französische Ruhrunternehmen sei. Nach dem Or- gane Kr französischen Schwerindustrie „Journee industrielle isst Beginn der Besetzung des Ruhrgebietes Nicht mehr als Un Waggons Koks herausgekommen. Das bedeute für die öranzosen einen Perlust von rund 20 Millionen Frank, d. h.
etwa 240 Millionen Mark, außerdem aber, was viel schlimmer sei, Arbeitslosigkeit, Teuerung, soziale Unruhen.
Unser Widerstand wirkt. Bleiben wir zähl Leer wirds französische Portemonnaie!
Aus Stadt. Bezirk und Umgebung.
Gauiurosest «ad LS Mrlges MilSuur des Tmu-Berelns GrSsenhausen.
Gräfenhausen, 22. Juli.
Ein ideales Turnerwetter war dem Turnverein Gräfen- hausen zu seiner Doppelfeier, Gauturnfest und 25 jähriges Jubiläum, beschieden; ohne jegliche Störung durch Wettereinflüsse konnte der turnerische Teil durchgeführt werden. Die Veranstaltung wurde eingeleitet durch ein Festbankett am Samstag im Lokal „Waldhorn", dessen Räume die Erschienenen einschl. der bereits anwesenden Gaste kaum zu fassen vermochten. Voraus ging eine Kampfrichtersitzung im „Bären". Beim Festbankett hieß Vorstand Schönthaler die Anwesenden, vorab die auswärtigen Gäste, herzlich willkommen. In längeren Ausführungen verbreitete er sich über die Geschichte des Vereins seit der vor 25 Jahren erfolgten Gründung, über die kleinen bescheidenen Anfänge, das allmähliche Erstarken des Vereins, seine turnerischen Erfolge, die Freuden, Sorgen und Leiden, welche auch im Vereinsleben nicht ausbleiben, dabei der Hoffnung Ausdruck gebend, daß der Verein auch weiterhin unter tätiger Anteilnahme der Mitglieder und der Gemeinde wachsen und gedeihen möge. Der Vorstand hatte die angenehme Aufgabe, 16 Mitgliedern, welche seit einer langen Reihe von Jahren dem Verein die Treue bewahrten, die wohlverdiente Urkunde unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenmitglied zu überreichen. Im Namen der Gemeinde brachte Schuttheiß Kircher dem Verein zu seiner Jubelfeier herzliche Glückwünsche dar, wobei er sich über den Wert des Turnens als Volkserziehungsmittel in anerkennenden Worten aussprach. Fa aß-Calmbach überbrachte die Glückwünsche des Gaues. Verschönt wurde der Abend durch die gediegenen Vorträge der Streichmusikkapelle Birkenfeld unter ihrem rührigen Dirigenten Kindl und die längst bekannten und bewährten Darbietungen des Sängerbundes Gräfenhausen. Auf turnerischem Gebiete brachte ein Müllerinnen-Reigen des Turn- Vereins Gräfenhausen und ein Freiübungsreigen des Turn- Vereins Birkenfeld angenehme Abwechslung. Coupletvorträge boten Witz und Humor. Allen Darbietungen wurde reicher Beifall zuteil.
Sonntag früh 5 Uhr ertönten die Klänge der Tagwache. Um 6 Uhr begann auf dem hübsch am Walde gelegenen eigenen Turnplatz des Vereins das Wetturnen. Zu demselben traten 105 Turner an. Es gliederte sich in 5 Gruppen: Ober- und Unterstufe der Mitglieder (Zehnkampf), ZögUngs- turnen (Siebenkampf), Fünfkampf für Mitglieder und Vierkampf für Zöglinge. Wer das Glück hatte, an dem letzte Woche in München stattgefundenen Deutschen Turnfest teilzunehmen, der war angesichts der dort gesehenen Leistungen etwas verwöhnt. Dennoch waren es recht nette Leistungen, welche auf dem Gräfenhäuser Turnplatz gezeigt wurden. Sie zeugten von emsigem Vorwärtsstreben der einzelnen Turner, sich immer mehr auf dem Gebiete der Leibesübungen und turnerischen Gewandtheit zu vervollkommnen. An das Einzelturnen schloß sich das Vereinswetturnen. Daran beteiligten sich die Turnvereine Birkenseld, Calmbach, Gräfenhausen, Niebelsbach und Waldrennach mit je einer selbstge- wählten Geräteübung in 2 bezw. 3 Stufen und einer Pflicht- Keulenübungsgruppe. Die zahlreichen Zuschauer verfolgten mit gespannter Aufmerksamkeit die turnerischen Leistungen sowohl im Einzel- wie im Vereinswetturnen, wobei recht angenehm auffiel, daß auch die kleinen Vereine neben den größeren und stärkeren sich in bezug auf exaktes Zusammenarbeiten und gute Einzelausführung sehen lassen konnten. Mit einer Hauptprobe der allgemeinen Keulen-Uebungen schloß der turnerische Teil des Vormittags.
Um I V« Uhr stellte sich der Festzug auf, welcher sich unter Vorantritt der Birkenfelder Musikkapelle, 2 Festreiter voraus, von der Einwohnerschaft freudig begrüßt, durch verschiedene Straßen des Orts auf den Festplatz bewegte. Hier entbot namens der Gemeinde Schultheiß Kircher Turnern und Turnvereinen wie den übrigen Gästen herzinnigen Willkomm und Gruß. Man feiere heute das lt. Gauturnfest des Enz-Pfinzgaus verbunden mit dem 25 jährigen Jubiläum des Turnvereins Gräfenhausen. Der warme Empfang habe allen gezeigt, mit welcher Begeisterung die Herzen der Einwohnerschaft Turnern und Turnvereinen entgegenschlagen. Ob es angesichts der traurigen Lage, in welcher sich das deutsche Volk und Vaterland durch die zum Himmel schreienden Drangsalierungen und Quälereien, den Gewalt- und Kriegsmaßnahmen unserer Feinde gegenüber unseren bedrängten
Brüdern und Schwestern an Rhein, Ruhr und Saar befindet, berechtigt sei. Feste zu feiern? Man sei nicht nur dazu berechtigt, sondern verpflichtet zur würdigen Feier von Turnvereinsfesten und zur Feier und Hochachtung der Turnvereinssache. Der Leidensgenoffen in den bedrängten Gebieten gedachte er mit Worten inniger Teilnahme. Deutschland befinde sich gegenwärtig in einer Zeit nationaler Gleichgültigkeit und Zerrissenheit verbunden einerseits mit ekelhaften Parteikämpfen und Haß. anderseits durchseucht von vielen Wucherern und Volksausbeutern, denen es gleichgültig sei, ob tausende von deutschen Bürgern und Schwestern am Hungertuche nagen, wenn nur sie selbst ein behagliches Dasein führen können. So sicher aber dem deutschen Volk und Vaterland in den kommenden Jahren der wahre, wirkliche Frieden leuchten werde, so sicher sei es auch, daß alle jene Schuldigen, die sich heute nicht genug hervortun können, als Totengräber des deutschen Volkes dereinst zur Verantwortung gezogen werden. Die Turner und die Turn- Vereine seien als Grundpfeiler zur Erreichung des wahren, wirklichen Friedens zu betrachten, nicht mit den Mordwaffen, sondern mit den Waffen des Geistes, der Manneszucht und der alles übertreffenden Einigkeit und nationalen Geschlossenheit. Wie vor 100 Jahren, so gelte es heute eyst recht, dem Turnwesen die ihm als Volkserziebungsfaktor zukommende Bedeutung zu verschaffen und sie in alle Kreise zu tragen. Das Turnwesen könne, im Geist Jahns betrachtet, als Grundpfeiler nationaler Wiedergeburt für das deutsche Volk und Vaterland bezeichnet werden. Den Turnvereinen möchte er zurufen, arbeitet ruhig und entschlossen und mit festem Mut weiter an dem deutschen Turnen. Die Turnvereinsfeste gelten als Mobilmachungsrufe an die deutschen Jungmannen, herbeizuströmen und sich den Turnvereinen anzuschließen, um dort voll und ganz ihren Mann zu stellen. Dem Jubelverein Gräfenhausen und seinem Bruderverein in Obern- hausen, welcher vor 3 Wochen in stiller Zurückgezogenheit ebenfalls das 25 jährige Jubiläum begehen konnte, entbiete er herzliche Glück- und Segenswünsche. Beide Vereine wurden gegründet zu einer Zeit, als Deutschland im Wohlstand und in Ehren und Achtung vor der ganzen Welt dastand, ihr Jubiläum feiern sie heute im Zeichen tiefsten Niederganges des deutschen Volkes. Trotzdem dürfen sie sich nicht abhalten lassen, mit Mut und Entschlossenheit weiter zu arbeiten an dem guten Werk der Turnerei. Seitens der Gemeinde werde zur Förderung ihrer Ziele geschehen, was der Sache dienlich sei. Dem weiteren Erstarken beider Vereine brachte Redner ein Gutheil, der Wiedergeburt des deutschen Volkes und Vaterlandes ein Hoch.
Vikar Klaus dankte namens des Turnvereins Gräfenhausen allen Teilnehmern der heutigen Jubelfeier. Getreu dem ewig wahren Wort, daß nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist und Sinn wohnen könne, fand er warme Worte für das Streben der Turnvereine zur Pflege der Leibesübungen und körperlichen Gewandtheit, für welche schon die alten Kulturvölker Verständnis zeigten. Dieses Streben zu einer harmonischen Durchbildung des Körpers fand in Deutschland seine Krönung, als 1811 Friedrich Ludwig Jahn seinen Turnplatz in der Hasenheide bei Berlin «öffnete, um dem deutschen Volke in tiefster Not sittlichen und moralischen Halt zum Wiederaufstieg zu geben. Wir leben heute in einer noch schlimmeren Zeit politischen und wirtschaftlichen Niederganges und der gesunkenen Moral. Es gelte heute Mittel und Wege zu finden, das wieder zu erlangen, was so vielen verloren ging: Nationales Gefühl für Sitte, Ehre und Recht. Der männlichen Jugend unserer Tage fehle, was einst für so viele ein hohes Gut war: die militärische Ausbildung und Erziehung. Hiezu seien die Turnvereine die berufenen Organe, weil sie entgegen dem aus England stammenden nur einzelne Teiledes Körpers anregenden einseitigen Fußballsport eine harmonische Durchbildung des genamten menschlichen Körpers erstreben zur Heranbildung eines widerstandsfähigen Geschlechts im Kampfe des Lebens. Unser Ziel und aufrichtiges Streben soll sein, wieder ein Volk zu werden, treu und stark bis innerste Mark.
Der Sängerbund Gräfenhausen brachte gemeinsam mit der Birkenfelder Musikkapelle den Willkommengruß im Liede dar. Daran schloffen sich, von Gauturnwart Müller kommandiert, die wirkungsvollen allgemeinen Keulenübungen der Turner und Turnerinnen. Der übrige Teil des Nachmittags wurde durch Wettspiele ausgefüllt.
Um 6 Uhr fand die Preisverteilung statt. Sie wurde eingeleitet durch Worte des Dankes von Gauvorstand Schmid an alle, welche zum Gelingen der Veranstaltung beitrugen. Möge die Veranstaltung dazu dienen, die noch fernstehende Jugend den Turnvereinen von der Straße weg auf die Turnplätze zuzuführen, wo sie ihren Körper stählen können für den Kampf des Lebens. Hiezu erbitte er sich