Württemberg-

Stuttgart, 12. Juli. (Der Dank Hessens an Württemberg.) Aus Anlaß der Unterbringung von vertriebenen Eisenbahnern des rheinischen Gebiets in Württemberg hat der hessische Staatspräsident an den Staatspräsidenten Dr. Hieber folgenves Telegramm gerichtet:Für tatkräftige großzügige Hilfe Würt­tembergs bei Unterbringung ausgewiesener Hessen wärmsten Dank. Württemberg hat in vorbildlicher Weise geholfen, oie unsagbare Not der vielen armen Menschen zu lindern, die unter Zurücklassung von Hab und Gut die Heimat verlassen mußten. Bitte auch weiterhin um ihre wertvolle Unterstützung."

Gmünd, 12. Juli. (Selbstmord.) In einem Kornacker hin­ter Großdienbach wurde der 50 Jahre alte Bauer und Farren- halter Jakob W. von dort erschossen aufgefunden. In fernen! Vieh- und Farrenstall herrscht seit einiger Zeit die Maul- und Klauenseuche. Letzten Sonntag ist eine wertvolle Kuh an der Seuche verendet. Nach Angabe der Familie hat er den Ver­lust zu schwer genommen. Er hat sich mit der Angabe von Hause entfernt, er gehe zum Mähen, und dann Hand an sich gelegt.

. Rottweil, 12. Juli. (Der Tod unter den Rädern.) Georg Schurr zur Flasche weilte mit seiner Frau und einigen Kolle­gen bei einer Versammlung des Wirtsvereins in Frerburg i. Br. Bei der Rückfahrt am Abend wollte er noch in den bereits in Bewegung befindlichen Zug einsteigen, geriet unter die Räder und wurde auf der Stelle getötet. Frau Schurr, die sich eben­falls im Zug befand, hatte keine Ahnung von dem, was sich ereignete, und wurde erst unterwegs durch den Schaffner benach­richtigt, daß ihr Mann verunglückt sei und im Leichenhaus ln Freiburg liege.

Vom Bodensee, 12. Juli. (Drei Häuser abgebrannt.) Nach einem Streit mit seinem Vater legte der schwachsinnige Sohn des Landwirts Friedrich Lang in Wieladingen Feuer an einen Heuwagen. Die Flammen schlugen auf das Haus über und steckten auch die Häuser des Landwirts Gerspach und Witwe Albiez in Brand. Da männliche Hilfe mangelte, konnte bei allen drei Hausinhabern fast nichts gerettet werden. So sind dem Landwirt Lang acht Stück Vieh mitverbannt. Die Geschädigten sind außerdem so schlecht versichert, daß der Schaden sehr groß ist.

Crailsheim, 12. Juli. (Tödlicher Unfall.) Die Ehefrau des Stadtkirchners Seibold hier, die während der Erntearbeit bei Gutsbesitzer Kühnle behilflich war, fiel in dessen Scheuer vom Garbenloch in die Tenne uns erlitt so schwere äußere und in­nere Verletzungen, daß sie an den Folgen im Bezirkskranken­haus gestorben ist.

Hall, 12. Juli. (Diebsgesindel.) Der 31 Jahre alte verh. Arbeiter Georg Petri von Bischofsheim, Kreis Großgerau in Hessen, der am Elektrizitätswerk in Morsbach OA. Künzelsau vorübergehend beschäftigt war und mit der in Tübingen gebo­renen, 37 Jahre alten verheirateten, wohnsitzlosen Zigarren­macherin Wilhelmine Schrank umherzog, hat im Laufe des Mo­nats Februar L. Js. in der Gefratsmühle bei Künzelsau aus einem Schuppen zum Trocknen aufgehängte Kleidungs- und Wäschestücke, sowie in Morsbach ein neues Hauskleid, einen Stallhasen und zwei Gänse, sowie sonstige Gegenstände ent­wendet. Die Tiere wurden geschlachtet und verzehrt, das Fell und die Federn verkauft. Ferner hat er in Stammheim OA. Ludwigsburg aus zwei Scheunen je zwei Treibriemen und einen Sack Weizen und zuletzt noch in Besigheim aus einem offenen Schuppen zum Trocknen aufgehängte Kleidungs- und Wäsche­stücke gestohlen. Die Gegenstände, deren Wert in die Hundert­tausende geht, wurden in der Regel von der Schrank verkauft oder versetzt und der Erlös dann verbraucht. Ein Teil konnte wieder beigebracht und dem Bestohlenen zurückgegeben werden. Außerdem hat sich die Schrank in Stuttgart noch in zwei Fällen 15 000 und 25 000 Mark dadurch erschwindelt, daß sie den Geld- geberinnen vorlag, sie wolle ihnen für diese Beträge Eier und Mehl beschaffen. Petri wurde neben bjährigem Ehrverlust zu der Zuchthausstrafe von 3 Jahren, abzüglich 4 Monate Unter­suchungshaft, Schrank neben 3jährigem Ehrverlust zu der Zuchthausstrafe von 1 Jahr 6 Monaten, abzüglich 2 Monate Untersuchungshaft, verurteilt. Eine weitere Frauensperson von Zuffenhausen wurde wegen Hehlerei an Stelle von 4 Wochen Gefängnis zu der Geldstrafe von 30 000 Mark verurteilt.

Bade«.

Karlsruhe, 12. Juli. Das Schwurgericht beschäftigte sich in seiner Sitzung am Mittwoch vormittag mit einer Kindestötung. Angeklagt war die in Pforzheim wohnende 35jährige Wittve Marie Matheis aus Schw. Gmünd, die ihm April ihr unehe­liches Kind nach Tags zuvor vorausgegangener GSurt mit

einem Kopfkissen erstickt hat. Die Angeklagte ist geständig, gibt aber an, die Tat aus Verzweiflung begangen zu haben, da das Kind ein weiterer Hinderungsgrund für eine bevorstehende Verehelichung mit ihrem Geliebten aus dem Verhältnis wa­ren schon zwei uneheliche Kinder entsprossen gewesen sei. Die Geschworenen bejahten mit der Schuldfrage die Frage nach mildernden Umständen und befürworteten einstimmig (inen An­trag auf Strafaufschub. Das Gericht gab dem Ansinnen der Geschworenen statt und verurteilte die Angeklagte Matheis zu der gesetzlichen Mindeststrafe von zwei Jahren bei Strafauf­schub auf Wohlverhalten.

Konstanz, 12. Juli. Wegen grober Urkundenfälschung hatte sich der früher im Eisenbahndienst stehende Alfred Asal von St. Georgen vor dem Schwurgericht zu verantworten. Unter an­derem fertigte Asal zwei Erlasse des Eeichsverkehrsministeriums an, die er an die Betriebsinspektion Villingen leitete mit dem Zweck, die Strafversetzung gewisser Eisenbahnangestellten rn St. Georgen zu erreichen. Mit einem gefälschten Erlaß des Reichsverkehrsministeriums gelang es Asal, in den Eisenbahn­dienst zu kommen. Der in vollein Umfang geständige Ange­klagte wurde zu 3 Jahren LGefängnis und 5 Jahren Ehrver­lust verurteilt. Er wurde sofort ins Gefängnis abgeführt Wegen Brandstiftung wurde der 26 Jahre alte oerheiratete Zimmermann Josef Beurer von Stockach vom Schwurgericht zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte in Stockach in einem Holzlagerraum Feuer angelegt, um, wie er sagte, die Familie des Taglöhners Wilhelm Mollauszuräu­chern", weil sie die dem Angeklagten zugesprochsne Wohnung nicht räumte.

Vermischtes.

Berlin, 12. Juli. Von morgen ab kostet in Berlin ein mar­kenfreies Brot Ä 000 Mark. Die Preise für das übrige Gebäck erfuhren eine entsprechende Erhöhung.

Eine Megäre. Vor der Strafkammer 1 des Landgerichts München wurde am Montag und Dienstag gegen die 53 Jahre alte Generalarztwitwe Maria Baudrexl verhandelt, die beschul­digt war, ihren 70 Jahre alten Gatten lange Zeit hindurch völ­lig unzureichend ernährt und körperlich schwer mißhandelt zu haben. Der Greis ist anfangs des Jahres an Entkräftung ge­storben. Die Anklage lautete auf Körperverletzung, La nicht festgestellt werden konnte, daß der Tod auf die erlittenen Miß­handlunge zurückzuführen war. Sonst wäre die Angeklagte vor das Schwurgericht gekommen. Die Mißhandlungen des Greises wurden durch eine Reihe einwandfreier Zeugen bestätigt. Es wurde festgestellt, daß der alte Mann die gröbste Hausarbeit verrichten und lange Zeit hindurch Hunger leiden mußte. Er hat sich bei Bekannten und Verwandten wiederholl über die Ge­fühllosigkeit und Härte seiner Frau beklagt, auch Spuren von Mißhandlungen aufgewiesen. Die Angeklagte, die sich vor Ge­richt außerordentlich widerspenstig benahm und alles in Abrede stellte, wurde zu 1 Jahr und drei Monaten Gefängnis ver­urteilt.

Ei« Mittel gegen die Maul- »mb Klauenseuche. Wenn nicht alle Zeichen trügen, so hat eine Dame, Frau Srof. Dr. Gräfin von Linden an der Universität Bonn, ein wirksames Schutzmit­tel gegen die Maul- und Klauenseuche entdeckt, diese fürchterliche verheerende Krankheit, die auch in den letzten Jahren in Deutschland wieder große Viehbestände vernichtet hat. Frau Prof. Dr. von Linden hatte bereits im Februar 1922 in der Deutschen Landwirtschaftlichen Tierzucht" Ergebnisse von Ver­suchen mitgeteilt, die sie im Jahre 1920 bet stark gefährdeten Rindviehbeständen mit Kupferlecksalz angestellt hatte. Sie gibt jetzt weitere Fälle bekannt, in denen die Schutzwirkung des Kupferlecksalzes sich in bester Weise gezeigt hat. Während zum Beispiel die Dörfer und Gehöfte der Nachbarschaft von der Seuche in ihrer schwersten Form heimgesucht wurden, blieben die mit Kupferlecksalz gefütterten Bestände der grotzherzoglichen Gutsverwaltung der Insel Mainau, obwohl keinerlei Absper­rung ausgeübt werden konnte, von der Maul- und Klauenseuche vollkommen verschont. In einem anderen Falle war der Stall selbst verseucht. Die Kühe, die ständig Kupfersalz erhielten, blieben in dem Stall, der allerdings ordentlich gereinigt wurde, stehen, und keines der Tiere ist an Maul- und Klauenseuche er­krankt, so daß bereits nach acht Tagen die Beobachtung durch die Veterinärpolizei aufgehoben wurde. Frau Prof. Dr. Gräfin von Linden nimmt an, daß das in den Blutkreislauf aufgenom­mene Kupfer den Erreger der Maul- und Klauenseuche in seiner Entwicklung hemmt und die Krankheit günstig beeinflußt. Es würde, schreibt die Frau Professor, von höchstem Interesse sein, wenn die Landwirte weitere Versuche anstellen wollten, um die

, Maul- und Klauenseuche auf diesem einfachen Weae . kämpfen, und ich möchte auch ferner darum bitten ^ ^ . Ergebnissen dieser Versuche in Kenntnis setzen zu wollen

Ein amerikanisches Geschenk an Hamburg. Die ! der Vereinigten Staaten hat der Staatlichen 50 000 Eier der wilden Regenbogenforelle zwecks E

die deutschen Forellenzuchtstationen zum Geschenk nemaM ^ F Sendung enthält kostbares, von Wildfischen abstamm^' Zuchtmaterial, das trotz der langen Transportzeit in L w k stand in Hamburg eintraf. " «

Zwei Frauen, die verhungern wollen. Der Wiener N-, wurde Meldung gemacht, daß in einer Wohnung in der gM' frostgasse von den darin wohnenden zwei Frauen seit ei»:? Zeit nichts mehr zu hören und zu sehen sei. Die Ermll -r» gen der Polizei ergaben, daß die in dem Hause wohnend- n jährige Beamtenwitwe Hedwig Erichs und ihre Tockter ? 19jährige Sängerin Edith, aus Nahrungssorgen beschlossen i? ten, sich durch Verhungern zu töten. Sie hatten tatsäM?L neun Tagen nichts zu sich genommen und die Wohnuna »!? geöffnet. Die beiden völlig entkräfteten Frauen wurden in? Klinik gebracht.

Hebung der Schätze derLusitania". Die Gold- und SM., barren im Werte von 15 Millionen Dollar, die sich an Vo^°? versenktenLusitania" befanden, haben den Wunsch rea?? macht, Liese Schätze sowie manche andere Kostbarkeiten dn ter der Ladung waren, zu heben. Nach vielen Vorbereitung ist nunmehr eine Expedition von Dover ausgefahren um U

Bergungsarbeiten an der Südküste von Irland, wo die

tania" auf dem Meeresgrund ruht, vorzunehmen. Der Leiter iii ein bekannter Fachmann Graf Canardi Landi, und das gungsschiff ist eine Schaluppe der britischen Admiralität di! zu dem größten und besten Bergungsdampfer in der Well gebaut worden ist. Da die Küste, wo die Arbeiten stattiindm sehr zerklüftet ist und die Verhältnisse sehr schwierig liegen !- wird das Gelingen zum großen Teil von günstiger Dnicnm, abhängen. Es werden verschiedene ganz neuartige -lektrim. Maschinen bei der Arbeit unter Wasser verwendet werben. ^

Jmrkers Nordflug. Mitte voriger Woche ist eine JunkerS- gescllschaft in der Königsbucht auf Spitzbergen eingetroffen von wo sie Nordflüge ausführen wird. Nach Funkmeldungen aus Greenharbour Haben bereits einige Flüge über 300 Kilometer weit zum Eisfjord und in die Dicksenbay stattgefunden, bei de, nen wichtige photographische Aufnahmen gemacht werde» konnten.

Rettung Ertrinkender. Die gegenwärtige heiße Jahreszeit, wo jung und alt nach dem kühlen Naß der Flüsse, Seen und Teiche eilt, um sich zu erfrischen, birgt für viele die Gefahr dck Ertrinkens. Da schon mancher, der einem Ertrinkenden z» Hilfe geschwommen, selber dabei ums Leben gekommen ist, s, ist es von Wichtigkeit, zu wissen, daß der Retter stets don rück­wärts an den Ertrinkenden heranschwimmt, damit er don de» letzteren nicht erfaßt werden kann. Denn im Falle einer Nm. klammerung schwebt auch der beste Schwimmer in höchster 8» bensgefahr.

Wenig bekannte eßbare Pilze. Mehr und mehr macht st­auch jetzt m weiten Kreisen das Interesse für die Pilzflora gel­tend, und das mit Recht, denn bei Len hohen Fleischpreiseil bie­ten die Pilze einen hochwertigen Ersatz für dieses. Die zumeist im Handel befindlichen Arten wie Pfifferlinge, Steinpilze, Champignons usw. dürsten als genügend bekannt vorausgesetzt werden. Da ist aber z. B. der kahle Krämpling, ein etwas säu­erlich, angenehm riechender und schmeckender Pilz, den wenige kennen. Er wächst von Juni bis Herbstende fast überall in Gär­ten, Wegen, Gräben, Wäldern und zählt zu den best« mb schmackhaftesten Pilzen. Sein Name rührt daher, daß der- zige Hutrand nach unten eingerollt ist. Seine Oberfläche ist »on gelbbrauner Farbe. Charakteristisch ist, daß das gelbliche Fletsch bei Druck an diesen Stellen bräunlich wird. Ei« weiterer äußerst verbreiteter und wenig benutzter Pilz ist der Nelkenschwindling, auch Kreisling genannt. Der Hut ist düu«. zuerst keglich, später mehr ausgebreitet und gebuchtet. Dir Oberfläche ist hell, glatt, trocken, lederfarbig oder hellbräunlich, im Atter ausgebleicht. Dieser Pilz wächst im Frühherbst a» Feldwegen und auf Wiesen und steht oft dicht in weiten Kreisen, daher auch der Name Kreisling. Es ist ein ausgesprochener feiner Suppenpilz. Brauchbare Arten lassen sich in groß« Mengen anführen, doch ist das Sache der Pilzbücher, deren, ck viele gibt. Der Wert der Pilze steckt nicht nur in ihrem Nähr« ^ wert, sondern auch in ihrer Eigenschaft als Würzestofs. Sir , vermögen viele Speisen, Suppen erst anregend zu würzen. Datz I viele sogenannte Giftpilze ungiftig sind, ist schon bekannr, uni s Laß viele Vergiftungen durch verdorbene Pilze verursacht wer- !

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Magnus Wörland und seine Erben

8 Roman von Günther von Hohenfels

.Onkel!" .

Jetzt fühlte sich der Reeder plötzlich umfaßt und mitken auf den Mund geküßt.

.Onkel, du willst ein'

.Was Hab ich gesagt? Nichts! lind hier bleibst du, auf deinem Zimmer. Ich werde einmal mit der Mutter sprechen."

Er kam wieder hinunter und Magna sah ihn an, dann war er schon wieder umarmt und geküßt. Er ging zu Frau Therese hinüber und schloß die Tür. Mit einem bösen Ge­sicht, das ihm die Tochter doch nicht glaubte. Oben am Fenster stand der junge Magnus und spielte ein Iubellied auf seiner Geige.

Nun wurde das doch ein so fröhlicher Abend, wie ihn das ernste Patrizierhaus nicht gesehen, seit eie Todesnach­richten aus dem Felde gekommen waren.

And doch keine ausgelassene Fröhlichkeit! Die beiden Alten hatten lange gesprochen und dann ward auch die Mut­ter des jungen Magnus in das Zimmer gerufen und hatte viel Tränen vergossen über das plötzliche Glück, und dann hatte man auch die beiden geholt, und nun saßen sie um den großen Tisch, Hand in Hand die Jungen und ihre Augen waren voll Glück und Dankbarkeit, und wie am Abend der Reeder allein in seinem Schlafzimmer stand, da war es ihm, als hätte er in diesen wenigen Stunden den Neffen mehr kennen gelernt, als wie in dem ganzen halben Jahr. Die be­scheidene, innige innerliche Art, mit der er sein Glück em­pfangen, die treue Liebe, die aus feinen Augen strahlte, die ritterliche Verehrung mit der er seine Braut umfing, der ruhige Ernst, als die Männer miteinander von der Zukunft der Firma sprachen, die Selbstverständlichkeit, mit der der junge Magnus selbst gefordert hatte, daß Magna stets die Inhaberin der Firma bleiben sollte mit allem war der Alte zufrieden, er fühlte, daß er das richtige getan und daß er zufriedener war, als er es gewesen, wenn er sein Kind Viktor Erottschuß verlobt hätte: dann aber erschrak er und

ging zu Therese hinüber, die heute ganz glücklich in ihren Kissen lag. Sie streckte ihm die Hand entgegen.

.Magnus, ich danke dir."

.Du dankst mir. Wofür?"

.Ich hatte heute Angst vor dir und doch mußte ich es dir sagen."

.Ich glaube, es ist gut so."

.Ich habe es schon lange gewünscht, er hak so treue Augen!"

.Aber was nun? Morgen kommen die beiden Grott- schuß!"

Jetzt erschrak auch Therese.

.Hast du ihm Hoffnung gemacht?"

.Direkt nicht, aber er ahnt, daß ich nicht dagegen war."

,3a, das hilft nichts, dann muß er eben unser Gast fein, bei der Verlobung."

.Das geht nicht, das fleht aus wie gewollt. Zudem-'

.Wann wollten sie kommen?"

.Sie werden mit dem Mittagszug fahren und gegen vier bei uns sein."

.Dann denke ich, du fährst morgen früh mit dem Auto hinüber. Du kannst gegen zehn dort sein und vorgeben, du wolltest sie im Auto abholen. Dann findest du wohl Gelegen­heit, mit ihnen zu sprechen."

.Du hast recht, so ist es am besten."

So fuhr also der Reeder am Sonntagmorgen mit seinem Auto nach Hamburg. Im alten Pakrizierhause rüstete Frau Therese das Mahl. Das alte Festsilber wurde aus den Schränken geholt, die kostbaren Schätze, die Tafelaufsätze und goldenen Vasen, das herrliche Kristall wurde geputzt und die Damasttücher aus den Truhen gehoben. Wer hätte vor wenigen Wochen gedacht, daß nach so kurzer Zeit ein Fest in den Räumen der Trauer gefeiert werden sollte!

Auf den Frühstückskischen in den Familien der Brink­mann und Weller, der Sörensen und einiger andrer Fami­lien, die einen engeren Patrizierhaushalt bildeten, lagen kleine Einladungskarten, schnell noch am Abend geschrieben, , in denen die Familie Wörland sich die Ehre gab, zu einer

Familienfeier zu bitten und sich gleichzeitig entschuldigte,

daß die Einladungen so spät kamen. Man munkelte und mutmaßte und brachte das Fest mit der Ankunft des Bürger­meisters Grottfchuß zusammen, von der Wörland gesprochen- Was konnte ein Familienfest im Hause Wörland anders sein, als eine Verlobung Magnas, und man sprach über den jungen Groltschuß und kritisierte, ob er wohl in die Bremer Kaufmannskreise paßte.

Ein Hamburger! Es besteht Konkurrenzdünkel zwischen den Städten des Welthandels.

Der glückliche Bräutigam Hatte an diesem Sonntag- morgen einen besonders schönen Gang: Zum Goldarbeiter, > die Verlobungsringe zu kaufen! Dann schritt er durch o>e Büroräume. Still war es, fast feierlich in den weiten e- wölben, in denen er heute ganz allein war: er Kat in Privatkontor. Der Onkel hatte ihn gebeten, die Post durq- Zusehen, die am Morgen gekommen war, und etwa wichtig Dinge zu erledigen. . .

Immer war er freundlich und anerkennend gewesen, a gestern abend war doch eine anders Note in sein gekommen. Magnus Wörland, der Aeltere, war ein 1 ai - der sich mit Tatsachen schnell abfand. Seitdem er den Ms als Sohn willkommen geheißen, war er auch bereit, ihm , Geschäft die Stelle eines Iuniorchefs zu bereiten. Mer we>°. was geschah, auch bei ihm hatten Spuren des Alien- I schon gezeigt, und wenn er etwa schnell einmal fort 8 ' dann war es besser, ein junger Chef war schon im Darum hatte er auch die Verlobung der Tochter so ft) Herzen gehabt. . - ^

.Sei nicht engherzig, Junge, ich glaube ja nicht, 6 geschieht, aber wenn irgend etwas Eiliges ist, zeig, v disponieren kannst." . . ,

Der junge Magnus saß im Konkorstuhl des Onke s,

großen,

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Thron

sieisiehnigen Armsessel, der fast wie ein

Die Post hatte nichts von Bedeutung gebracht. Magn^ blickte gedankenvoll durch die Scheiben des kleinen F l das dem Senior gestattete, von hier aus das gesam zu übersehen, in den Saal. (Fortsetzung k S -

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