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Neuenbürg, Samstag, den 7. Juli 1923.
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Neuzeitliches Kopfrechnen.
So einen Kursus im Kopfrechnen, wie wir ihn zur Zeit ,rümackien, hat noch kein Mensch, geschweige denn ein ganzes «laebabt, so schreibt ein Leser dem „Berliner Lokalanzeiger".
üben wir alle vier Rechnungsarten unaufhörlich, zäh- r wir zusammen, ziehen ab, teilen und vervielfältigen wir. lk oit rechne ich den Inhalt meiner Brieftasche in Goldmark m oder teile mein Einkommen durch den Dollar, um seinen äma in Friedensmark festzustellen, oder ich vervielfältige die i.Etermbl bis zu dem ersehnten Badeort mit dem X des ^de gültigen Fahrpreises und zähle dann noch den Schnell- Muschlag dazu usw. Aber auch noch „gebildetere' Rcch- Lsarten lernt man wieder. Wenn man sich rückschauend die !„si-und Eisenbahntarife betrachtet, gerät man aufs Potenzen und ich komme auf diese Weise dazu, was ich seit meiner -Mzeit nicht getan habe, geometrische Reihen zu bilden. Daß
Prozent- und Zinsrechnung betreiben, dafür sorgt schon die Wse das tts Finanzamt und die Mietsfeststellung. Die klei- m Wc-Schutzen, die ja auch in dieses Getriebe hinemgezogen ind und zum Teil schon in Devisen spekulieren, machen sicher irem Rechenlehrer wenig Mühe. Freilich, wozu sie das kleine inmaleins lernen und woher die Lehrer Exempel aus dem glichen Leben für den Zahlenraum 1 bis 1000 nehmen, ist mir «eierhaft. Das Schlimmste sind die Aufgaben, die wir täg- ch lösen, ohne dazu verpflichtet zu sein. Ich kaufe ein Paar Mursenkel — zu 2000 Mark. Zufällig weiß ich noch, daß sie N Frieden 10 Pfennig, drei Paar 25 Pfennig kosteten. Und «fährt es mir durch das Gehirn: „Wenn du dir damals 1000 ürrk von der Seele gebunden und Schnürsenkel gekauft hättest, mn könntest du heute 24 Millionen dafür einnehmen." Ich itte sie — die Schnürsenkel — sehr bequem unterbringen kön- m Uebrigens die 24 Millionen auch. Und doch war es am Ende iit, daß ich den Versuch nicht machte, denn damals hätte mich mne Familie vielleicht entmündigen lasten. Aber meine vom Ligen Rechnen gereizte Phantasie gibt noch nicht Ruhe. Sie liegt von den Senkeln zu den Schuhen. Ein Paar ist unter SV 000 Mark nicht zu haben, ungefähr, nicht ganz die Sorte, ie man ebenfalls für 7,50 Mark bekam. Hätte ich damals SO 000 gezückt, ich hätte mehrere Schuhgeschäfte leerkaufen kön- m. Ich hätte zwar (unter uns gesagt, mit Vergnügen) meine Saloneinrichtung" hinauswerfen müssen, um Platz für 20 000 vrtons zu schaffen und sie hätten noch überall herumgelegen, ber dafür hätte ich jetzt erst mal die Kartons, die allein ein vermögen darstellen und dann 20 000 mal 150 000 Mark, rund rtto 3 Milliarden. Wäre ich gar ein — wie sie die Oesterrei- jer ausdrücken — ganz g'hauter Knochen gewesen, so wäre ich »lz zum Fabrikanten gegangen und hätte allerhöchstens —„ich' «Le nicht das richtige Talent zum Schachern — 6 Mark fürs kaar angelegt und wäre heute ein Mann von über 3 000 000 000 siark. Ich würde Aktien kiloweise kaufen, die deutsche Industrie imtrollieren, ich würde . . . „Willst du runter vom Bock" . . . s sagt man ja Wohl in Berlin. Und die alte Rechnerei be- jnnt wieder: „Wenn der Dollar auf 130 000 steht, was kostet a ein halb Pfund Margarine?"
ie-Aktien;
ktien 640000.- ilktien 725000.- Anteile 810000.- ck-Akt. 2(0000.- ank.Akt. 120 000.- Akt. 610000.- uke-Akt. 80U000.- Akt. 2100000.- ,W.-Mt. 2200000.- au.Akl.38i 0000.- lkt. 700000.- n-Akt. 241000.- nfk.-Akt. ISO 00.- ntw.Akt. 370000.- 800000.- Ms-Akt. 700000.- n-Akt. 2200000.-
stürmisch fest.
sdienste
zenbürg
8. Juli.
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i>. (Joh. », l-«!
i Dr. Megerlin. «lehre (Söhne): wtvikar Geiger. ideinWaldrennch ad'vikar Geiger.
8 Uhr Bidelsmck aus; zugleich Beichie auf de» r 15. Juli, adtvikac Geiger.„
HoüesMß
enbürg
8. Juli, ienit. nd Amt.
Reise-Bekanntschaft.
Von Julius Kreis.
Die kleine, alte Dame saß mir im Zug gegenüber; sie hatte Grad Reisefieber. Schon bei der Wahl des Platzes war le darauf bedacht, daß keinerlei Diebe und Eisenbahnräuber hrem Reisesack ungesehen nahekommen konnten.
Es stand darauf in rotem Kreuzelstich gestickt: Auf Wielersehen! — Sie verstaute ihren leinenen Augapfel bald auf >er Bank, bald unter der Bank — hob ihn ins Netz und riß ihn sann in jähem Entschluß, wie eine Löwin ihr Junges, wieder heraus und stellte ihn sich zu Füßen. Dabei sah sie mich mit mißtrauischen Augen unter ihrem schiefsitzenden Zwicker an. " zur Station Grafing schien sie mich immer noch für Mono
lostu den Fürsten der Hotel- und Bahndiebe zu halten, und als sie einmal hinaus mußte, nahm sie den Reisesack fürsorglich mit. Endlich gewann ich ihr Vertrauen, indem mich ein Fahrgast in Verwechslung der Person mit „Herr Wachtmeister" auredete, und sie entzog mir nicht länger den Anblick ihres Reii'efackes. Von Grafing ab knallte sie von fünf zu fünf Minuten das Fenster herunter und sah nach der Station Oberaudorf aus, auch waren bereits sämtliche Wageninsassen, sowie der Kondukteur und der Lokomotivführer einem peinlichen Verhör un erzogen worden, ob es auch der rechte Zug nach Oberaudorf sei.
In Rosenheim war Aufenthalt. Ein Kellner mit einem Bierbrett sang den Zug entlang eine verlockende Arie: „Bier gefällig, die Herrschaften. Bie—ie—ier gefällig. Herrschaften, Bie—4e—ier gefällig." — Das Frauchen erhob sich und winkte dem Ganymed. — Und nun begab sich ein merkwürdiges Schauspiel. Als es ans Bezahlen ging, da hob meine Reisegefährtin erst den dicken, wollenen Oberrock und raffte noch einen Unterrock und dann noch einen Unterunterrock, und den drehte sie am Saum um, und dann nestelte sie an Bändchen und Sicherheitsnadeln herum und griff und tastete den Saum ab, wurde Plötzlich blaß und tat einen Schrei, sagte aber dann gleich darauf: „Gott sei Dank, da ist es!" Und fischte aus den Tiefen eine geflochtene Brieftasche heraus. Die war mit drei Stricken zugebunden und mit zwei Nadeln versichert. Auch diese Bande sanken, und dann fieberten die Finger in Heftpflaster, Briefmarken und Kalenderchen herum, bohrten sich in geheime Facher hinein und angelten endlich das Geld heraus. Sie reichte es dem Kellner, der mittlerweile den Zug zweimal auf- und abgerast war, aber er verlangte noch einen Einsatz für das Glas. — Das Frauchen versicherte den Kellner ihrer absoluten Ehrlichkeit und Lauterkeit, aber er ließ sich nicht erweichen. Sie trank das Bier voll Hast, um das Glas wieder zurückgebcn zu können, aus, und als das Abfahrtssignal Pfiff und der Kellner noch nicht zur Stelle war, brach sie in Verzweiflung aus. Sie winkte und rief heftig den Zug entlang und schwang das Glas. „Das Glas! Kellner, das Glas!!!" — Der Kellner bumnntte gemächlich herbei und nahm es in Empfang, rechnete noch mit einem anderen ab, und der Zug fuhr schon au. Ich mußte sie halten, sie wäre sonst aus dem lFenster gesprungen. Endlich reichte ihr der Kellner aus dem Westentäschlein das Herausgeld hinauf, und sie sank erschöpft auf ihren Platz. Dann raffte sie den Oberrock und dann den Unterrock, stülpte den Saum um, tastete ihn ab, tat das Geld ins Geheimfach der Brieftasche, band drei Stricke darum, steckte sie mit zwei Sicherheitsnadeln zu und barg sie dann in die Geheimtasche des Saums.
Daun setzte sie sich aufatmend zurecht, wischte die Schweißtropfen von der Stirn und sagte erklärend: „Mer kann heutigentags nit vorsichtig g'nug sein mit'm Geld! Sagen Sie's
nicht auch. Herr Wachtmeister!"-Ich sagte es auch.
Und sie riß die- Tasche vom Netz herab und verstaute sie hinter ihren Beinen. In Oberaudorf stieg sie aus. Die Tasche ließ sie unter der Bank liegen, und ich warf sie ihr noch aus dem an- fahrenden Zug nach . . . Wenn vorsichtige und ehrliche Menschen auf Reisen zusammentreffen, so hat es weiter keine Gefahr.
Württemberg-
Calw, 5. Juli. Am letzten Samstag sind über Bietigheim- Pforzheim etwa IOO „Ruhrkinder" eingetroffen und auf die einzelnen Gemeinden des Oberamtsbezirks verteilt worden. Wie wir hören, besteht bei den Familien, die ein solches Kind ausgenommen haben, zum Teil eine gewisse Enttäuschung darüber, daß die Kinder nicht aus dem besetzten Gebiet selbst stammen. Die beteiligten Bezirksbehörden, die hierüber ebenfalls erstaunt waren, haben auf ihre Anfragen die folgende Mitteilung erhallen: Der dem besetzten Gebiet benachbarte Bezirk Bieleseid habe als einer der ersten den Strom der Flüchtlinge aufzunehmen und den vertriebenen Familien Obdach und Arbeitsgelegenheit zu verschaffen. Dabei solle es nach Möglichkeit vermieden werden, daß den Kindern der ausgewiesenen Familien zu den
Nagnus Wörland und seine Erben
Roman von Günther von Hohenfels
Eine dunkle Welle flog über ihr Gesicht.
»Die kommen morgen?"
Wörland quittierte das Erröten der Tochter, das ihm. seinen Plan paßte, mit einem Lachen.
»Sie hatten es ja schon lange versprochen. Ich bitte dich, lge Mutter Bescheid. Sie wohnen nicht bei uns, aber sie >chen an unserem Tisch."
»Ich gehe sofort."
Sie war aufgesprungen, hatte das Hauptbuch zuge- hlagen und in den Schrank gestellt, nein, eigentlich ge- orfen, und war hastiger als es ihre Art war, aus dem immer gegangen.
Noch immer lächelte der Reeder. So also stand es? Das me er ja gar nicht gedacht. Es war gut so!
Des zweiten regierenden Bürgermeisters von Hamburg «yn war der Schwiegersohn, an den er seit einem Jahr M dachte. Sie waren ja auch diesen Sommer wieder zu- "nmen im Bade gewesen. Ein fleißiger, einfacher, junger """ "W gediegener kaufmännischer Bildung, sichtbar verebt m die schlanke Magna, dabei ein Charakter, der sich einen liehe. Er dachte, in diesem Herbst die Verlobung zu und dann den zukünftigen Schwiegersohn in sein ftchaft zu nehmen. Natürlich war und blieb Magna die wim aber Viktor Grottschuß stand ihr zur Seite und für >e Kinder — warum sollte sich nicht nach berühmten lv Ä Doppelname finden und später ein junger agnus Wörland-Grottschuß der Erbe werden?
-Nur Magna hatte ihm Sorge bereitet. Sie war so ver- ^oistn, und zwingen mochte er sie gewiß nicht; zudem: ob
"ehr^und Andacht, gingen ließe? Nun aber kam sie ihm selbst ent-
E. Längs IO Uhr Predigt fl, 12 Uhr So""'
dUhrMbelstunde.
t sprach mit Amsterdam. Inzwischen war es zwei Uhr Worden, nur Magnus der Neffe wartete noch.
^ zusammen zum Essen und dann mußte der
Herr noch einmal in das Geschäft. Es waren seine lieb
sten Stunden, wenn er so an den Sonnabenden, wenn alles still war in den Gewölben, allein an seinem Schreibtisch saß und nachdachte.
Er machte einen Ueberschlag und war zufrieden. Schwere Schäden hatte auch ihm der Weltkrieg geschlagen, aber Reeder Wörland stand auf festen Füßen. Er konnte mit gutem Gewissen die beiden Grottschuß erwarten. Da tam Geld zu Geld und Namen zu Namen.
Es war sechs Uhr geworden, als er die Treppe zur Familienwohnung wieder Hinaufstieg. Eine ganz gute Importe zwischen den Zähnen, aus der allen Friedenskiste, dis er sich nur gestattete, wenn er besonders gut gelaunt war.
Wie er in das Zimmer trat, kam ihm seine Frau schon entgegen.
„Kommst du endlich?"
Er sah sie verwundert an.
„Aber Therese, was ist denn? So aufgeregt? Un^ du bist allein?"
„Ach Magnus —"
„Aber Kind, dir ist wohl nicht recht, daß wir morgen Besuch haben. Es ließ sich nicht —"
„Aber nein —"
„Ja, dann —"
Es ist — ich weiß nicht, wie i.. es dir sagen soll. Ich bin — mir zittern ja noch die Knie. Sei nur nicht gleich zornig. —"
„Aber so sprich doch."
„Es ist — Magna —"
Jetzt lachte er laut.
„Hast du es auch schon gemerkt? Ich glaube, die ist verliebt."
Sie starrte ihn an, als traue sie ihren Augen nicht.
„Du weißt? —"
„Seit heut vormittag —"
„Und du billigst?"
Sie begriff gar nicht.
„Es paßt sogar sehr aut. Du weißt, es war immer me'u Wunsch. Der Mige Lrottschuß —' „ _._
Zweites
Blatt.
81. Jahrgang.
schon erlittenen Unbilden hinzu auch noch der Schmerz der raschen Trennung von ihren Eltern zugemutet werde. Die Bielefelder Familien müßten daher in großem Umfang ihre Wohnungen für solche Flüchtlingsfürsorge und insbesondere für die betroffenen Kinder zur Verfügung stellen und seien daher darauf angewiesen, daß ihnen das übrige Deutschland die Möglichkeit hierzu durch gastfreie Aufnahme von Bielefelder Kindern verschaffe. — Wenn es auch zu verstehen ist, daß die Pflsgeiamilien am liebsten Kinder aus dem eigentlichen besetzten Gebiet ausgenommen hätten, so dürfen sie nach obigem doch überzeugt sein, daß sie mit der Aufnahme der Bielefelder Kinder mittelbar zur Milderung der Leiden der nächstbetroffenen Ruhrbevölkerung beitragen und werden deshalb die Liebe, welche sie den Ruhrkindern zugedacht hatten, gewiß gerne auf deren Stellvertreter übertragen.
Stuttgart, 5. Juli. (Jahresversammlung des Verbundes der Schreinermeister Württembergs und Hoheuzollerns.) Dieser 15. Verbandstag wurde am Sonntag vormittag im Saalbau Wulle unter dem Vorsitz des Herrn Sigloch abgehalten. Vertreter der Behörden, der Handwerkskammern und verschiedener Nachbarverbände waren erschienen. Wie der von Sekretär Schilling vorgetragene Geschäftsbericht zeigte, hatte die Verbandsleitung im abgelaufenen Jahre sehr zum Wohle des Schreinerhandwerks gewirkt. Die Versammlung nahm u. a. zur Lehrlingsordnung im deutschen Holzgewerbe nachstehende Entschließung an: „Der Verbaudstag billigt die Haltung der Verbandsleitung in der Lehrlingsfrage und fordert von der Reichsregierung, daß bei dem in Aussicht stehenden Lehrlingsgesetz der den Bestimmungen der Gewerbeordnung entsprechende Lehrvertrag zwischen Meister und Elternhaus gewahrt bleibt. Die Mitwirkung der Gewerkschaften als Aufsichts- und- Verwaltungsorgane bei der Lehrlingsausbildung lehnen wir entschieden ab. Die bestehenden örtlichen Gssellenausschüsse und diejenigen bei den Handwerkskammern sind vollkommen genügend. Die Festsetzung der Kostgeldbeihilfe hat durch den Landesverband in Verbindung mit der zuständigen Handwerkskammer zu erfolgen." Der Vierteljahrsbeitrag wurde auf 10 000 Mark erhöht. Endlich wurde beschlossen, den nächstjährigen Verbandstag in Oehringen abzuhalten.
Stuttgart, 5. Juli. (Der Obstbau in Württemöerg.) Im Gegensatz zum Weinbau erstreckt sich der Obstbau über ganz Württemberg; es gibt keine einzige Gemeinde ohne Obstvtmme, wenn auch ihre Verbreitung naturgemäß sehr ungleichmäßig ist. Auf 100 Hektar landw. Fläche entfielen im Jahr 1922 an ertragsfähigen Obstbäumen im Neckarkreis 1400, Schwarzwaldkreis 870, Jagstkreis 670 und Donaukreis 570. Es gab 1922 insgesamt 5 465 686 Apfel-, 2176 565 Birn-, 1621799 Pflaumen- und Zwetschgenbäume und 326 868 Kirschbäume, daneben 10 793 Aprikosen-, 44 767 Pfirsich- und 45 593 Walnußbäume. Sämtliche Obstarten sind der Zahl der Bäume nach im Neckarkreis am stärksten vertreten. Die schon seit längerer Zeit wahrnehmbare Bewegung, Zunahme der Aepfel- und Birn-, Abnahme der Pflaumen- und Zwetschgen- sowie Kirschenbäume, war auch wieder von 1921 auf 1922 zu beobachten. Die hervorragendsten Obstbaugebiete des Landes bilden die Bezirke Stuttgart Stadt, Eßlingen, Waiblingen, Schorndorf, Cannstatt, Nürtingen, Kirchheim, Urach und Tettnang. Die Kultur der wichtigsten Obstgattung, der Aepfel, war im deutschen Reich bei der letzten Zählung 1913 nirgends so ausgedehnt wie in Württemberg; auch in Birnen wird es nur vom Nachbarland Baden übertroffen.
Stuttgart, 6. Juli. (Neue Sturmzeichen.) Die Schwab. Tagwacht schreibt: Innerhalb acht Tagen sind die Preise für Schweine-, Rind- und Kalbfleisch um fast 10 000 Mark das Pfund gestiegen! Sehen die Regierenden nicht, welche Verzweiflungsstimmung heute schon die Mütter erfaßt, die auch für die dürftigste Nahrung die Mittel nicht mehr erschwingen können? Wissen sie nicht, wie heute schon alle Alten, Invaliden und ErwerLsbeschränkten hungern müssen? Nur mit Fcst-
Nun schrie die alte Dame fast auf:
„Aber es ist doch Magnus."
„Was?"
„Unser Neffe Magnus."
„Unsinn! Wie kommst du ans solchen Gedanken?"
Sie war ganz verzweifelt.
„Sie haben sich doch geküßt."
Nun war er wie erstarrt.
„Geküßt? Wer?"
„Magnus und Magna."
„Du träumst."
„Leider nein."
„Wo und wann?"
Cr wurde ganz ruhig; das schlimm,Ie Zeichen, daß ei innerlich erregt war.
„Vor einer halben Stunde im Musikzimmer. Ich kam gerade dazu —"
„Du hast gesehen? Therese, ich bitte dich —"
„Herrgott, ja. Sie spielten zusammen und dann wurde es still. Ich hörte sie leise sprechen. Ich weiß nicht, ich wurde unruhig, tz.:w hinüber und sah durch die Portiere. Da hielt er sie in seinen Armen und küßte sie. Ich habe lau; aufge- schrien vor Schreck. Magnus wurde ganz bleich und kam auf mich zu. — „Liebe Tante, verzeih —"
Er wollte mir wohl etwas sagen, aber ich mochte nichts hören. Ich habe ihn aus dem Zimmer gewiesen und ihm gesagt, du würdest mit ihm reden. Da hat er Magna angesehen und sie hat ihm zugewinkt, daß er gehen solle, und da ist er gegangen."
„Und Magna?"
»Ist mir um den Hals gefallen und hat gerufen: Ach. Mutter, ich bin ja so unmenschlich glücklich! Dann ist sie aus dem Zimmer gelaufen und ich bin hier ganz allein umhergewankt und habe in meinem Schreck auf dich gewartet."
Der Reeder hatte ganz still gestanden, nur um seinen Mund zuckte es verräterisch und die Adern an scin-m Schläfen traten stärker hervor.
_(Fortsetzung folgt.)