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Reuenbürg, Samstag, den 7. Zuli 1923.

81. Jahrgang.

Politische Wochenrundschau.

Die Geldentwertung macht immer noch furchtbare Fort­schritte Deutschland steht heute tief unter Oesterreich. Die Teuerungswelle droht alles zu verschlingen. Bis setzt sucht man sich dadurch zu helfen, daß einer den anderen als Ausbeutungs- nbiekt betrachtet und daß der Staat seinen Beamten die Löhne Unso hinaufsetzt, wie Industrie und Handel ihren Arbeitern und Angestellten. Aber jede Erhöhung hat unmittelbar wie­der eine Verteuerung zur Folge. Die Preise sind ja überall be­kannt Das Schlimmste ist. Laß sie offenbar ihren Höhepunkt noch gar nicht erreicht haben. Natürlich folgen jetzt auch die Wohnungsmieten nach, und das Reich wird Wohl mit einer wei­teren Verdrei- oder Verfünffachung der Gebühren in seinen Verkehrsanstalten auch nicht mehr lange auf sich warten lassen., So treibt ein Keil den anderen, bis schließlich der politische und Wirtschaftliche Körper Deutschlands gespalten ist.

Wie soll daneben das Reparationsproblem gelost werden? Was die Franzosen im Versailler Vertrag an politischen Ab­sichten nicht durchsetzen konnten, versuchen sie fortgesetzt durch Sanktionen zu erreichen. Unser Abwehrkampf an der Ruhr wird durch die schlechte Valuta bedeutend erschwert und ist na­türlich auch an ihrer weiteren Verschlechterung mitschuldig. Hätten wir im Mai 1921 das Londoner Ultimatum abgelehnt und den angedrohten Ruhreinmärsch von damals über uns er­gehen lassen, es wäre wahrscheinlich bester gewesen; denn da­mals stand der Dollar noch auf 60, dagegen Leim Beginn des jetzigen Ruhrkampfes schon auf 7000, trotzdem müssen wir den Kampf durchhalten. Man hat in dieser Woche gewisse Entschei­dungen erwartet, aber es scheint nun nicht dazu zu kommen. Fest steht nur, daß diesmal ein ganz ernsthafter Kampf zwncyen England und Frankreich ausgebrochen ist, nicht als ob dis Eng­länder etwas uns zuliebe täten, sondern ganz einfach aus dem Grunde, weil ihnen selbst der Uebermut und die Großmanns­sucht der Franzosen gefährlich wird. Es wird auf Seiden Sei­ten schon regelrecht gerüstet, zunächst in der Luftflotte. Aber auch Amerika richtet sich auf bevorstehende Auseinandersetzungen durch eine Vermehrung der Luftstreitkräfte ein. Es werden scharfe diplomatische Noten gewechselt und drohende Zeiiungs- artikel geschrieben. Allein wir Deutsche dürfen uns dabei kei­nen Illusionen hingeben: Es ist noch weithin, bis die anderen sich in die Haare fahren; Frankreich hat noch zu viel Trümpfe in der Hand, als daß es sein Spiel aufzugeben brauchte.

Eine wichtige Rolle dabei spielt der hl. Stuhl in Rom. Papst Pius XI. hatte den ungeheuren Mut, in seinem bekannten offenen Briefe an den Kardinalstaatssekretär Gasparri Frank­reich, wenn auch mit aller Vorsicht, zur Mäßigung zu mahnen. In Paris fing man deswegen an zu rasen und der französische Episkopat machte keine Miene, die Aufregung zu dämv-en. Po- incare warf die päpstliche Note sozusagen an die Wand. In­zwischen ist das Bombenunglück in dem belgischen Militärzug auf der Brücke bei Duisburg passiert. Es ist noch keineswegs erwiesen, daß es sich um einen deutschen Anschlag handelt, aber der französische Botschafter am Vatikan übte solange einen scharfen Druck auf die Kurie aus, bis der Papst sich entschloß, diesmal nicht in einem Brief an seinen Kardinalstaatssekretär, sondern in einem Telegramm an den Nuntius in Berlin von der deutschen Regierung zu verlangen, daß sieein ftir allemal solchen verbrecherischen Widerstand verurteile, der vom HI. Vater selbst verurteilt wird." Dadurch ist nun in Deutschland allerhand Staub aufgewirbelt worden, von dem zu hoffen ist, daß er sich recht bald wieder legt; denn selbst wenn der letzte Schritt des Papstes einen Rückzug auf unsere Kosten bedeuten würde, was ebenfalls noch nicht erwiesen ist, so könnten wir doch seine wertvolle moralische Unterstützung in Zukunft nicht entbehren.

Der Reichstag geht demnächst in die Sommerferisn. Vor­her soll es noch einmal eine große politische Aussprache geben, die genau soviel Wert hat, als ob man den Bodensee mit den paar hineingeworfenen Steinen zum Ueberlaufen bringen wollte. Es wird wohl auch zu einer Regierungserklärung ge­gen die Sabotage, d. h. gegen diese Sprengungen und ähnlichen gewaltsamen Abwehrakte unserer unterdrückten Brüder an der Ruhr kommen. Vorläufig hat der Reichskanzler noch Bespre­chungen mit dem Nuntius Paccelli. Lange und ungestörte Reichstagsferien wird es auf keinen Fall geben, denn wir stehen "uf vulkanischem Boden, schon wegen der furchtbaren Teuerung. Auch ein Metallarbeiterstreik kann jeden Augenblick ausb rechen. Einstweilen tritt dann noch der württ. Landtag zusammen. Ame Tagung dürfte diesmal ziemlich lange dauern. Zunächst ist em Defizit der Landesverwaltung von 140 Milliarden Mark aus Welt zu schaffen, dann ist die Gemeindesteuerrefarm zu losen und schließlich sieht uns auch noch die parlamentarische Fortsetzung der einstigen Ministerkrists bevor. Die Dozialde- mokratre wird jetzt die Gelegenheit haben, ihre Wünsche nach einer stärkeren Beteiligung an der Regierung zu einer Macht­probe zu gestalten. Freilich, wenn man die Schwenningsr Rede oes ehemaligen Arbeits- und Ernährungsministers Keil gelesen bat, dann sieht es nicht so aus, als ob sie es damit sehr eilig

Deutschland.

Stuttgart, 6. Juli. Bei der Weiterberatung des Gemeinde- neuergesetzes hat der Steuerausschuß gegen die Stimmen der Sozialdemokratie und der Demokratie die Bestimmung gestri- ma' ist den Fällen, in denen wegen besonderer Verhält-

Nmlage das eine oder andere Kataster er- st^rlasten würde, ausnahmsweise verschieden festgesetzt wstoen kann. Gestrichen wurde ferner mit den Stimmen der -ourqerpartei und der Sozialdemokratie die Baulandsteuer, die vinn^^^^okratie von 0,5 auf 5 Prozent hatte erhöht wissen mit ihrem Antrag durchzudringen. Angenommen ^.^<stegen die Sozialdemokratie die Einwohnersteuer, desglei- wn die Fremdenwohnsteuer, die Vergnügungssteuer und die

Hundesteuer. Bei der Getränkesteuer beantragte die Deutsche demokr. Partei die Steuerbefreiung des von den Verbrauchern selbst hergestellten Mostes, die Sozialdemokratie die Steuerbe­freiung des Obstmostes überhaupt. Der demokratische Antrag wurde angenommen, der sozialdemokratische abgelehnt. Abge­lehnt wurden ferner mit den Stimmen der BP. und der Soz. die Getränkesteuern. Die Wertzuwachssteuer wurde angenom­men, desgleichen die Wegsteuer und die Bestimmungen über die Amtskörperschaftsumlage.

Neunkirchen a. d. S., 6. Juli. Sämtliche kommunistischen Stadtverordneten und Beigeordneten legten ihre Aemter nieder. Im Stadtrat gaben sie die gemeinsame Erklärung ab, daß sie eingesehen hätten, daß zurzeit nach kommunistischen Methoden nicht regiert und verwaltet werden könne. Die Stadtverordne­ten und Beigeordneten sind zusammen mit etwa 50 Prozent der Mitglieder der dort bisher sehr starken kommunistischen Partei geschlossen zur Vereinigten Sozialdemokratie überge­treten.

Berlin, 6. Juli. Wie derTag" aus Essen erfährt, mehren sich die Anzeichen immer mehr, daß die Sprengungen aus der Duisburger Brücke auf französische und belgische Veranlassung verübt worden sind. So wird jetzt bekannt, daß die Sperre, die infolge der Sprengung verhängt worden ist, wahrscheinlich seit längerer Zeit geplant und vorbereitet gewesen ist. Nach an­deren Nachrichten handelt es sich um die Explosion des zur Be­leuchtung der Wagen dienenden Oelgases.

Erhöhung der Notstands-Unterstützung für Sozialrentner.

Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Mit Wirkung vom 1. Juli d. Js. ab sind die Geldbeträge im Notstandsmaß Rahmen­gesetz für Sozialrentner weiter erhöht worden. Es betragen nunmehr die jährlichen Höchstsätze für das Gesamtjahreseinkom­men: für Empfänger einer Invaliden- oder Altersrente 4 320 000 Mark, für Empfänger von Witwen- oder Witwenrente 3 888 OM Mark und für Empfänger von Waisenrente 2160 000 Mark; die Höchstsätze für die Kinderzuschläge für jedes Kind 900 000 Mark, der Höchstzusatz für die 'Gattenzulage 900 000 Mark, die Freigrenze für das Arbeitseinkommen 4 320 000 Mark und die Freigrenze für die in 8 2 Abs. 5 RNG. genannten Be­züge 1296 000 Mark. Die beschleunigte Auszahlung der erhöhten Bezüge ist angeordnet.

Englischer Pessimismus.

München, 6. Juli. Der Londoner Vertreter der Münchener Neuesten Nachrichten kabelt seinem Blatte, daß es trotz streng­stem Stillschweigens amtlicher Kreise ein offenes Geheimnis ist, daß die Regierung in London die Lage sehr schwarz sieht und kaum noch hofft, die bestimmten und klaren Antworten von Frankreich zu erhalten. Ein leitender Staatsmann sagte zu dem Londoner Vertreter der Münchener Neuesten Nachrichten: Wenn es ein Trost für Sie ist, kann ich Ihnen sagen, daß die Situation für uns kaum weniger aussichtlos ist als für Deutschland. Die Regierung Wird aber den Versuch, Frankreich noch vernünftig zu machen, trotz allem noch fortsetzen. Die lange gestrige Unter­haltung des italienischen Botschafters mit Lord Curzon förderte die Verständigung Englands und Italiens sehr."

Truppenverstärkung im Ruhrgebiet.

Essen, 6. Juli. Seit Tagen haben die Franzosen ihre Trup­penmacht im Ruhrgebiet bedeutend verstärkt. In Gelsenkirchen sind zwei neue Bataillone untergebracht worden.

Huldigungstelegramm der Eisen- und Stahlindustrien?« für

Krnpp.

Berlin, 5. Juli. Der VereinDeutscher Eisen- und Stahl- industriellen" sandte gestern anläßlich seiner im Hotel Esplanade eröffneten Mitgliederversammlung folgendes Telegramm an Herrn Krupp von Bohlen und Halbach:Die deutschen Effen- und Stahlindustriellen gedenken gelegentlich der Jahrrstagung des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustriellen in Berlin der grausamen Verfolgungen an ihren Freunden und Führern im besetzten Gebiet. Allen, die schuldlos ausgewiesen, verhaftet und verurteilt sind, insbesondere Ihnen, Herr Krupp von Boh­len und Halbach, gilt unser Gruß. Unser Wille zur Abwehr aller Gewaltmaßnahmen steht unbeugsam fest. Wir glauben an den Erfolg und erhoffen ihre baldige Befreiung."

Wirkung des holländischen Protestes.

Gelsenkirchen, 6. Juli. Auf holländischen Einspruch bin, das keine Vertragskoble mebr erbielt, ist von den Franzosen die Stillegung des Verkehrs bei Gelsenkirchen-Süd wieder aufge­hoben worden.

Mitschuld der Franzosen und Belgier an den Sabotage-Akten.

In einer Pressekonferenz hat sich Regierungspräsident Dr. Grützner über die Sabotageakte geäußert. Er verurteilt sie, weil sie nur geeignet seien, die Erbitterung und den Mißmut bei der Bevölkerung des besetzten Gebiets hervorzurufen. Er wies aber gleichzeitig auf die gestern schon gemeldete Tatsache bin, daß die Besatzungsmächte einen großen Teil der Schuld trügen, schon dadurch, daß Franzosen und Belgier Waggons mit Dynamit, das zu Sprengungen in den Bergwerken bestimmt ist, beschlagnahmt und. monatelang, kaum bewacht, ans toten Geleisen sieben lassen. Herr Grützner betonte auch, daß Kom­munisten mit belgischen Kriminalbeamten Zusammenarbeiten. Neulich haben bekanntlich Kommunisten und belgische Geheim­polizisten, wie einwandfrei festgestellt worden ist, in einer Wirt­schaft in Duisburg den Plan besprochen, Las dortige Rathaus in die Luft zu sprengen.

Eine fachkundige wissenschaftliche Stimme zum Duisburger Eisenbahnunglück.

Köln, 5. Juli. DieRheinische Tageszeitung" veröffent­licht eine Zuschrift von fachkundiger wissenschaftlicher Seite

über das Duisburger Eisenbahnunglück, in der auf die Tat­sache hingewiesen wird, daß das Untergestell des gesprengten Wagens fast unversehrt geblieben ist und daß auch die Gleise und die Brückenbahn nicht beschädigt worden sind, daß dagegen der Wagenkasten vollständig auseinandergeflogen ist. Es gibt so heißt es in der Zuschrift nur eine einzige einwandfreie Er­klärung für diese Erscheinungen, nämlich die, daß eine Gasex­plosion im Wagen erfolgt ist. Die Wagen sind mit Oelgasbe- leuchtung versehen und daher mit einem Oelgasbehälter aus­gestattet. Sprengstoff ist also jederzeit vorhanden. Reines Gas explodiert nicht, Wohl aber wird es zu einem gefährlichen Sprengstoff, sobald es sich mit Lust vermischt. Bei Oelgas er­höht zudem staubhaltige Luft die Entzündbarkeit des Gemncyes wesentlich. In den besetzten Eisenbahnwagen waren benn Aus­strömen des Gases die Vorbedingungen zu einer heftigen Ex­plosion gegeben. Die Ausbreitung des Gas-, Lust- und Siaub- gemisches im Wagenabteil mußte im Falle der Entzündung ge­nau die Wirkungen Hervorrufen, die bei dem Duisburger Fall bekannt geworden sind. Ein Ausströmen von Gas war bei unvorsichtiger Behandlung der Einrichtung leicht möglich. Die Tatsache, daß fremdes Personal mit unbekannter oder unge­wohnter Konstruktion stets unsicher arbeitet, tritt ja durch die unzähligen Eisenbahnunfälle unter dem Betrieb der Regie deut­lich in Erscheinung. Es scheint, daß die Duisburger Ervloston hierfür einen neuen Beweis liefert.

Der Berliner Metallarbeiterstreik beschlossen.

Berlin, 6. Juli. Eine neuere Meldung von heute früh be­sagt : In der Urabstimmung haben 120 444 für den Streik und nur 9094 für die Annahme des Schiedsspruches gestimmt. Heute früh um 6 Uhr sollten auf Aufforderung der Streikleitung etwa hundert, meist größere Betriebe der Metallindustrie stillgelegt werden. Ein allgemeiner Streik ist einstweilen noch nicht- an­geordnet. Es wird vorläufig eine Auswahl nach praktischen Gesichtspunkten getroffen werden. Als Zweck des Kampfes gibt derVorwärts" an: Es handle sich nicht um eine einmalige Er­höhung des Lohnes, sondern um die prinzipielle Frage der wert­beständigen Löhne.

Ablehnung des Berliner Stadtetats.

Berlin, 6. Juli. Der Berliner Etat ist gestern endgültig gescheitert. In der vorgestrigen Konferenz beim Oberbürger­meister waren die Fraktionsführer einig geworden, den Etat gestern unter Dach und Fach zu bringen. In der Sitzung aber widersprachen die kleinen Wirtschaftsparteien und die Kommuni­sten einer Beratung des Haushaltes in der Feriensitznng. Die Möglichkeit dazu war ihnen gegeben, weil nach der Geschäfts­ordnung der Widerspruch von 15 Mitgliedern genügt, die Behandlung einer Magistratsvorlage in einer Feriensitzung zu verhindern. Die Ablehnung des Etats ist ein in der Geschichte Berlins bisher noch nicht dagewesener Fall. Sie bedeuret eine schwere Bedrohung der wirtschaftlichen Lage Berlins und zu­gleich die Einstellung fast aller Notstandsärbeiten. Es ist also bei den Kommunisten bewußte Katastropbenpolitik. Die Situ­ation ist einstweilen so, daß der Magistrat unter Aufsicht des Staatspräsidenten die Geschäfte allein weiter führen wird. Für die laufenden Ausgaben wird die Aufsichtsbehörde im Wege der Zwanqsetasierung sorgen. Vielfach glaubt man auch, daß dein Magistrat ein Staatskommissar zur Seite gestellt würde, was aber von anderer Seite wieder bestritten wird.

Ausland«

Brüssel, 6. Juli. Gestern nachmittag wurde in der Kammer das Vertrauensvotum für das Kabinett Theunis mit 93 gegen 63 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen.

Türkisches Drängen auf Friedensschluss.

Lausanne, 5. Juli. Der erwartete Schritt der Türken auf die vorgestrige Note der Verbündeten ist bereits erfolgt. Jsmed Pascha hat gestern abend den Verbündeetn eine neue Note über­reicht, in der er den Vorwurf zurückweist, daß die Verzögerung in der Lösung der drei strittigen Hauptfragen auf die Türken zurückfalle. Die türkische Delegation habe immer wieder darauf bingewiesen und gefordert, daß die Behandlung dieser. Fragen beschleunigt werde. Die Verbündeten batten aber die Verhand- luna immer wieder verschoben. Jsmed Pascha hofft, daß nun endlich diese lange angekündigten Instruktionen der Verbünde­ten eingetroffen sind, damit dem endgültigen Abschluß des Friedens keine Hindernisse mehr im Wege stehen.

Aus Stadt, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 7. Juli. Die Jnlinummer der Heimatbeilage führt uns nach Eßlingen, dem Mittelpunkt des überaus be­lebten gewerbereichen Neckartales zwischen Plochingen und Stuttgart. Eßlingen ist ein Platz uralter Geschichte. Diese Stadt ist für uns deshalb so anziehend, weil wir in ibr die Ent­wicklung vom alamanniichen Dorf über die typische schwäbische Reichsstadt mit engen Gaffen, dicken Mauern, unzähligen Tür­men, überragt von der glänzenden Bergkrone der Bneg auf dem Schönenberg, bis zur modernen sausenden, maschinenras- sclnden großen Industriestadt verfolgen können. Rings um die Stadt ziebt sich ein Kranz von Rebhängen und Obstgärten und die Filialdörslein und Filialbäuslein droben ans den Eßlinger Bergen liegen wunderschön in ibren Obstgärten drin. Dann dürfen wir nur den Namen des Generals Melac nennen, des Mädchens von Eßlingen, des Pollmichels von Eßlingen, um eine ganze Reihe von sagenhaften und geschichtlichen Vorgän­gen, die für das ganze Land von Interesse sind, zu nennen.

Calmbach, 5. Juli. Die Kirche in Calmbach ist durch die edle Stiftimg von 4 bemalten Kirchenfenffern, die Geburt, Taufe, Kreuzigung und Himmelfahrt Christi darstel­lend, welche die Familien Häberlen, Keppler und Gauthier

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