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urch die Au- Vergnügungen ;er preußische n Pressedienst r zwingender Verordnung irkte. Messen, iwie einfache unbedenklich itsachen vor- r Vergnügun-

-ichsregierung ,, ebenso eine der päpstliche

Nuntius in Berlin hat für heute seinen Besuch beim Reichs­ter angekündigt zur Erörterung des letzten päpstlichen Telegramms, zu dem der Papst sich auf französische und b-laische Einwirkung hin bereitgefunden hat. Die Aerzte ber Amtshauptmannschaft Borna in Sachsen wollen ihre Sonorare künftighin nach den Roggenpreisen richten. Als Schlüsselzahl für die Berechnung der Honorare soll der am Tage der Rechnungsbegleichung an der Leipziger Börse no­tierte Roggenpreis gelten. Eine offiziöse Mitteilung des Petit Parisien" stellt eine schriftliche Antwort Frankreichs und Belgiens auf die englischen Fragebogen in Aussicht.

Parts, 4. Juli. Havas berichtet aus Aachen: In der Nacht vom 2. zum 3. Juli hat eine aus zwei Mann be­gehende Patrouille die Eisenbahnstrecke zwischen Grevenbroich und Capellen abgeschritten. Als einer der Soldaten in der Dunkelheit einen Schatten vor sich zu bemerken glaubte, schoß rr nach dem üblichen Anruf auf einen anderen Soldaten, der eine halbe Stunde später seinen Verletzungen erlag.

Paris, 4. Juni. Nach dem Londoner Korrespondenten des Matin" haben die gestrigen Sachvsrständigenverhand- lunge'n in der Tangerfrage einen ziemlich scharfen Verlauf qenommen. Die Sachverständigen seien bis auf weiteres auseinandergegangen ohne sich zu einer neuen Sitzung zu verabreden.

Paris, 4. Juli. Nach einer Havas-Meldung aus Aachen ist wegen der Duisburger Explosion im Einvernehmen mit dem belgischen Kriegsminister der Stadt Duisburg eine Geldbuße von 30 Milliarden Mk. auferlegt worden.

Paris, 4. Juli. Nach einer Havasmeldung aus Düsseldorf sind in der Nacht vom 3. Juli drei Personen verhaftet worden, die für die Explosion auf der Hochfelder Brücke mitverantwortlich gemacht werden.

London, 5. Juli. Gestern abend kam es in White- haven (Cumberland) anläßlich eines Bergarbeiterstreiks zu Zusammenstößen zwischen Ausständigen und der Polizei. Dabei wurden 20 Polizisten und 60 Zivilpersonen verletzt. Ter wilde Dockarbeiterstreik hat sich weiter ausgedehnt. Im Ganzen sind 30000 Mann ausständig, davon 14000 in den Londoner Häfen.

London, 5. Juli. In der gestern vormittag abgehal­tenen wöchentlichen Kabinettssitzung erstattete Lord Curzon, «ie verlautet, über den Inhalt seiner Besprechungen mit dem französischen und belgischen Botschafter Bericht. Ueber das Ergebnis der Kabinettssitzung wird strengstes Still­schweigen beobachtet.

Washington, 4. Juli. Hier wird das Gerücht ver­breitet, daß das Schiffahrtsamt der Vereinigten Staaten als Ergänzungsschiff für denLeviathan", die frühereVaterland", den neuen deutschen DampferKolumbus" zu kaufen beab­sichtige.

Nrteilsspruch.

Stuttgart, X. Juli. In dem Beleidigungsprozeß des deutsch-nationalen Reichstagsabgeordneten Bazille gegen den Hauptschriftleiter derSchwäbischen Tagwacht", Emil Hauth, der in der vorigen Woche vor der 1. Strafkammer des hiesigen Landgerichts verhandelt wurde, wurde heute nachmittag das llrteil gefällt. Hauth wurde wegen öffentlicher Beleidigung zu einer Geldstrafe von 5 Millionen Mark oder im Falle der Un­einbringlichkeit zu 4 Monaten Gefängnis, sowie zur Tragung der Kosten des Verfahrens einschließlich der dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen verurteilt. Außerdem wurde dem Nebenkläger die Befugnis zugesprochen, das Urteil in der .Schwäbischen Tagwacht", derSüddeutschen Zeitung", sowie imVorwärts" in Berlin auf Kosten des Angeklagten zu ver­öffentlichen.

Sperrung des Postverkehrs mit dem besetzten Gebiet.

Stuttgart, 4 .Juli. Von unterrichteter Seite erfahre« wir: Nach einem heute abend eingetroffenen amtlichen Telegramm ist der gesamte Postverkehr zwischen dem besetzten und dem un­besetzten deutschen Gebiet durch die Franzosen seit beute bzw. schon von gestern an gesperrt worden. Postsendungen für das besetzte deutsche Gebiet, also für das ganze linksrheinische Gebiet do» der Rheinpfalz über Rheinhefsen mit Wiesbaden, Höchst ». M., Koblenz, Köln bis Goch, Cleve, nach dem Ruhrcinbruchs- §?'et könne» infolge dessen nur noch über Köln geleitet werden. Die Briefsendungen für die Rheinpfalz mutz mit der Schiffs- wst Köln-Luöwigshafen befördert werden. Ebenso kann die Post aus dem besetzten Gebiet nur auf demselben Wege, das Hecht über Köln, Gietzen, Frankfurt geleitet werden. Es scheint cherfraglich, ob auch dieser Schienenweg noch lange für die Postbeforöernng nach und von dem besetzten Gebiet zur Verfü­gung stehen wird. Wie sich diese Sperrung des gesamte« Ber- «hrs zwischen dem besetzten und dem nicht besetzten deutschen «emet durch die Franzosen auswirken wird, dürfte sich bald zeigen. Offenbar sind auch die Wege von Mannheim nach Lud- «igshafen, von Graben nach Germersheim, von Karlsruhe »ach Maximilians«» gesperrt; wahrscheinlich fällt auch das be­setzte badische Gebiet bei OffenburgKehl und bei Karlsruhe «ater dre Sperre. Soviel ist sicher, datz im Postvcrkehr nach ? öe»n besetzten Gebiet zum mindesten mit ganz brträcht- uqen Verzögerungen gerechnet werden mutz, soweit nicht Be- NNsiahmen z« befürchten find. Mit einer bestimmten An- mnftszert kann wohl überhaupt nicht gerechnet werden.

Tendenziöse französische Darstellung der Duisburger Katastrophe.

... Juli. Die Militärbehörde im französischen und

Gebiet zwingt die Zeitungen zu folgender Mittei-

^ kommandierenden Generals:Die deutsche Presse ver- ^reude über die in der Nacht vom Freitag zum Sams-- Duisburger Rheinbrücke vorgenommene Spren- DieDeutsche Tageszeitung" in Berlin verlangt

^wcharfung dieser ausgesprochenen passiven Resistenzmit-

".EEieüs aber versucht diese Presse, die Verantwortung E mehr oder minder nationalistische Provokationen osnzwse Note behauptet, daß bisher kein Grund ? Explosion Deutschland in die Schuhe zu schieben ^ ^ iur wahrscheinlich, daß die Schuld die bekannte französischen und belgischen Regie trisst. Ein- nilmnEl!? klsiben auch gesagt, daß es sich um einen Mu- öor zum Teil explodierte. Die heutige bebnlÜ,^- spricht allgemein von der Explosion eines Gas- Keik-M Die photographische Aufnahme des Wagens, die auf viienm^*^T^"^"6sbehörde angefertigt wurde und die vcr- iebrl zeigt die beiden Gasbehälter gänzlich unver-

kast wird Arge Darstellung von vornherein Lügen ge- 8eitrün^' E Begebenheit ist folgende: Eine Bombe mit vierte am 30. Juni in einem Wagen 3. Klasse

"ach Rüdeslvi^^A' ^5 «egen 1 Uhr nachts von Duisburg w viudeshecm fuhr. Dre Explosion geschah am rechten Rhein­

ufer aus der Brücke. Gin Wagen wurde vollständig zertrüm­mert, ein anderer stark beschädigt. 10 belgische Soldaten wur­den getötet und 30 verwundet. Etwa 10 deutsche Zivilisten, die beim Attentat zugegen waren, wurden ebenfalls verletzt. Das Attentat ist nur die Fortsetzung vorhergegangener Attentate, wie das am 26. Juni im Wiesbadener Bahnhof vorgekommene Sprengattentat und die am 27. Juni in einem Zug aus der Strecke MainzWorms vorgenommene Sprengung. Als Ver- geltungsmaßrogeln für diese Akte wurden in der Gegend von Wiesbaden und Hohensyburg mehrere Verhaftungen vorge­nommen und der ganze Verkehr des besetzten Gebiets mit dem unbesetzten Gebiet gesperrt. Die Alliierten sind fest entschlossen, nun Mt der größten Energie einzugreifen, um solchen Verbre­chen ein Ende zu machen, die übrigens den Abscheu ver ganzen Welt Hervorrufen."

Zu dieser Darstellung der Einbrnchsmächte ist nur zu be­merken, datz in der deutschen Presse keinerlei Freude über die Explosion auf der Hochfelder Brücke zum Ausdruck gekommen ist. Die Behauptung, datz das Unglück durch die Explosion eines Gasbehälters herbeigeführt worden sei, stammt nicht von deut­scher Seite, sondern ist zuerst von Havas aufgebracht worden. Wie weit die Darstellung, datz das Unglück auf eine Bombe mit Zeitzünder zurückzuführen sei, der Wahrheit entspricht, kann von deutscher Seite nicht nachgeprüft werden, da von Sen Militärbe- Hörden jede Untersuchung durch deutsche Kriminalbeamte ver­hindert wird.

Dr. Stresemann über die Schuld Frankreichs am Marksturz.

Berlin, 4. Juli. Der Pressedienst der Deutschen Volks­partei gibt ein Interview wieder, das Dr. Stresemann dem Berliner Vertreter der Londoner ZeitungDaily News" ge­währt hat. Dem Interview, das am Dienstag abend in Eng­land veröffentlicht worden ist, entnehmen wir das folgende: Obwohl das Gold der Reichsbank schon zu einem großen Teil hinweggeschmolzen ist und dieser Goldbestand unsere letzte Re­serve für Lebensmitteleinkäufe in Zeiten der Not ist, hat sich die Regierung doch zu eieer Markstützungsaktion entschlossen. Aber ich sehe dieser Aktion mit Pessimismus entgegen, seitdem die Franzosen es durchgesetzt haben, daß im Rheinland und im Ruhrgebiet die Durchführung dieser Verordnung verboten, ja sogar unter Strafe gestellt worden ist. Man sieht daraus klar und deutlich, wie Frankreich bewußt auf den Verfall der deut­schen Währung hinarbeitet, weil es darin einen Bundesgenossen für seine militärischen Pläne sieht . . . Ein Wort möchte Ich aber dabei an die englische Oeffentlichkeit richten. In allen Un­terredungen, die ich seit dem Kriege mit Engländern gehabt habe, ist in immer mehr gesteigertem Maße das Problem der deutschen Währung als eines der England am meisten berüh­rende Probleme bezeichnet worden. Die heftigsten Vorwürfe sind der deutschen Regierung darüber gemacht worden, daß sie nicht verstanden hätte, durch eine gesunde, rigoros durchgreifende Finanzpolitik die Markstabilisierung zu sichern . . . Diejenigen meiner englischen Bekannten aber, die mir stets gesagt haben, daß Deutschland erst dann einen Beweis guten Willens geben würde, wenn es in den Finanzen Ordnung schafft, wenn es mit Ernst und Energie an die Markstützung heranginge, möchte ich fragen: Was soll Deutschland von diesen englischen Rat­schlägen halten, wenn England nun in der Rheinlandkommis­sion, statt seinen Einfluß dagegen geltend zu machen, erlaubt, daß Liese Anstrengungen der deutschen Regierung von Frank­reich zunichte gemacht werden? Wenn auch diese letzte Wäh­rungsaktion vergeblich bleibt, und die Folgen der weiteren Ver­wüstung der deutschen Wirtschaft, die im deutschen sozialen Le­ben eintreten, unausbleiblich sind, wenn der Äollartanmel wei-' ter geht und daraus Folgerungen entstehen, die uns zum Bol­schewismus von links oder von rechts führen und in deren Ende das Chaos stehen kann, dann wird jeder, der objektiv den Lauf der Dinge ansieht, sich sagen müssen: Frankreich hat diese Entwicklung gewollt, und in diesem entscheidenden Moment wirtschaftlicher Entwicklung, in dem es sich darum handelt, diese Folgerungen aufzuhalten, hat England leider diese Entwicklung nicht zu verhindern vermocht."

Wie sie wüten.

Köln, 4. Juli. Ueber Duisburg sind neue schwere Strafen verhängt worden, da nach belgischer Behauptung in der Nacht zum Dienstag belgische Soldaten angeschossen worden sein sol­len. Ab heute ist jeder Verkehr bereits von 8 Uhr abends bis 5 Uhr früh gesperrt, ferner außer dem Auto- und Motorradver­kehr auch der Verkehr auf Fahrrädern. Das Verbot erstreckt sich auf den ganzen Brückenkopf Duisburg einschließlich Mül­heim, Speldorf und Mülheim-Broich. Der von den Belgiern wegen der Duisburger Vorgänge für gestern ungeordnete Ruhetag war nicht von allen Einwohnern der betroffenen Ge­biete innegehalten worden. Besonders hatten Radfahrer an bas Verbot des Fahrens nicht gedacht. Infolgedessen sind al­lenthalben in der belgischen Besatzungszonc sehr viele Radfah­rer angehalten worden. Aus allen Orten liegen Meldungen vor, daß sehr viele Räder an einem Ort allein 40 oen Eigentümern abgenommen wurden. Die Gummireifen wurden zerschnitten und die Räder zertreten und zerschlagen. Allent­halben standen Posten, die Radfahrer abfingen.

Gladbeck, 4. Juli. Obwohl sich im hiesigen Bezirk keinerlei Zwischenfälle ereigneten, wurden sämtliche Wirtschaften und Kaffees auf 4 Wochen geschlossen. Ebenso ist der Straßenbahn­verkehr für 4 Wochen stillgelegt.

Krieg den Kindern.

Berlin, 5. Juli. Aus dem Ruhrgebiet wird gemeldet: Ein Transport von 660 Kindern, die von Hamborn aus ins unbe­setzte Gebiet zur Erholung geschickt werden sollten, wurde in Selen angehalten und nach Hamborn zurückgeschickt. Bon der englischen Besatzungsbehörde wird auf die französischen Kon­trollstellen dahin gewirkt. Laß deutschen Reisenden mit einem englischen Patzvisum die Einreise in das englische und das französische besetzte Gebiet gestattet wird. Zahlreiche Personen konnten bereits mit einem englischen Visum die Sperre ungdhin- dert Passieren. Der Lebensmittelverkehr ist auf den Kontroll­stellen bisher noch nicht eingestellt. Am 4. Juli wurde den Arbeitern, die vom besetzten ins unbesetzte Gebiet und umge­kehrt zur Arbeit gehen wollten, eröffnet, daß ihnen das Pas­sieren der Grenze von nun an verboten ist. Am 1. und am 2. Juli wurden auf den belgischen Kontrollstationen zahlreiche Zivilpersonen mißhandelt. Aus dem belgischen besetzten Gebiet liegen Meldungen über Mißhandlungen von Bergarbeitern aus öffentlichen Straßen vor, die vielfach ohne jeden Anlaß er­folgten.

Einsanfter" Druck.

Die Vcrkehrssperre scheint von den Franzosen zur Errei­chung politischer Ziele errichtet worden zu sein. Nach zuver­lässiger Information wird aus Vohwinkel mitgeteilt, daß jeder, der vom unbesetzten ins besetzte Gebiet reisen will, von den Franzosen gezwungen wird, einen Revers zu unterschreiben des Inhalts, daß er sich mit der Bildung der rheinischen Republik einverstanden erklärt.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 4. Juli. Der Reichstag überweist heute zunächst den Gesetzentwurf über die Erhöhung der Patentgebühren dem Rechtsausschuß und nimmt dann die Novelle zum Haftpflicht­gesetz, die die Haftpflicht der Eisenbahn erweitert, in allen drei

Lesungen an, ebenso die Verlängerunüg des Gesetzes betreffend Abweichungen vom Biersteuergesetz bis zum 30. Dezember 1924. Bei der nun folgenden zweiten Beratung der Novelle zur Reichsversicherungsordnung und zur Angestelltenversicherung, die eine Erhöhung der Leistungen und eine Einheitsmarke für alle Zweige der Sozialversicherung vorsieht, erklärt sich Staats­sekretär Dr. Geib mit den vom Ausschuß vorgenommenen Lei- ftungserhöhungn einverstanden und stellt fest, daß von einem Zusammenbruch der Sozialversicherung nicht gesprochen werden könne. Die Vorlage solle eine größere Wertbeständigkeit der Anlage der Versicherungsgelder ermöglichen. Nach kurzer all­gemeiner Aussprache begründet in der Einzelberatung die Ab­geordnete Frau Schott (Deutschnat.) einen Antrag, wonach den weiblichen Versicherten Vinnen drei Jahren nach ihrer Verhei­ratung beim Ausscheiden aus der Angestelltenversicherung die Hälfte der geleisteten Beiträge zurückerstattet wird. Dis Ab­geordnete Frau Schröder (Soz.) wendet sich gegen diesen An­trag, da die verheirateten weiblichen Angestellten für die gerin­gen zurückgezahlten Beiträge alle Rechte aufgeben würden, wäh­rend Abgeordneter Thiel (DVp.) ihn befürwortet. Wegen ge­ringer Besetzung, des Hauses muß über den Antrag im Ham­melsprung abgestimmt werden, der mit 119 gegen 113 Stimmen angenommen wird. Dagegen stimmt mit den Sozialdemokraten und den Kommunisten Arbeitsmimster Dr. Brauns. Im übri­gen wird die Vorlage in der Ausschutzfassung angenommen und in der sogleich vorgenommenen dritten Beratung werden die Beschlüsse zweiter Lesung bestätigt. Eine sozialdemokrati'che Entschließung, die eine neutrale Versorgungsverwaltung für alle Sozialversicherungen fordert, wird gegen die Stimmen der sehr schwach vertretenen bürgerlichen Parteien angenommen. Es folgt die zweite Beratung des Gesetzes zum Schutze der Hy- pothekengläubiger. Der von dem Abgeordneten Dr. Düringer (DVp.) eingebrachte Entwurf will die Rückzahlung der Hypo­theken von der Zustimmung des Gläubigers abhängig machen, während der Ausschuß, der diesen Entwurf abgelehnt hat, in einer Entschließung die Reichsregierung ersucht, baldigst einen Gesetzentwurf vorzulegcn, in dem durch ein vereinfachtes Ver­fahren Vorsorge getroffen wird, daß bei Elterngutübernahme und Elternteilrechten, bei der Veräußerung des hastenden An­wesens, bei Auseinandersetzungen oder bei Rückzahlungen, so­wie bei Unterhaltsansprüchen die Geldentwertung berücksichtigt wird. Abgeordneter Dr. Düringer (DVp.) bedauert den Aus­schußbeschluß und befürwortet seinen ursprünglichen Antrag, den er durch Beispiele aus der Praxis begründet. Reichsjustiz- minister Dr. Heinze erklärt unter Hinweis aus die rechtlichen Konsequenzen den Antrag Düringer für undurchführbar und lehnt das von diesem Abgeordneten beantragte Sperrgesetz ab, weil es trügerische Hoffnungen erwecke. Auf Antrag Fehren- bach (Z.) wird beschlossen, die Angelegenheit mit den inzwischen eingegangenen neuen deutschnationalen Anträgen an den Rechtsausschuß zurückzuverweisen. Nunmehr tritt das Haus in die Besprechung des sozialdemokratischen Antrags auf Auf­hebung des von der bayerischen Regierung am 1. Mai verhäng­ten Ausnahmezustandes ein, dessen Verweisung an den Rechts­ausschuß Abgeordneter Dr. Kahl (DVP.) beantragt. Nach län­gerer Geschäftsordnungsdebatte ergibt die namentliche Ab­stimmung über den Antrag Kahl (120 Stimmen für und 20 Stimmen gegen den Antrag bei 4 Enthaltungen) die Beschluß- l Unfähigkeit des Hauses, worauf Vertagung auf Donnerstag nachmittag 2 Uhr eintritt.

Besprechungen über -ie allgemeine politische Lage.

Berlin, 4. Juli. Nachdem der Reichskanzler bereits ge­stern abend die Führer der Deutsch-Nationalen Volksparrer bei sich gesehen hatte, empfing er heute vormittag Vertreter der So­zialdemokratischen Partei. Im Laufe des Nachmittags wirb er eine Besprechung mit Vertretern der Parteien der Arbeits­gemeinschaft haben. Gegenstand dieser Unterhaltungen ist die allgemeine Politische Lage.

Ein fehlerhafter Enteignungsvcrsuch.

Ein sozialdemokratischer Antrag Müller-Franken im Reichstag verlangt nichts weniger als die Ueberführung alles Privatwaldes über 100 Hektar in Staatseigentum. Wie kann man in einem Augenblick, in dem der Feind an der Ruhr und am Rhein steht, um seine Reparationsforderungen cinzutrei- ben, Privateigentum in Staatseigentum überführen und damit dem Feindbund den Zugriff erleichtern? Also im vaterländi­schen Interesse jetzt Hand weg vom Privateigentum»

Die schwedische Presse in Erwartung englischer Sonderverhand­lungen mit Deutschland.

Stockholm, 4. Juli. Die Londoner Korrespondenten von Svenska Dagbladet" undStockholm Tidningen" melden, Laß die englische Regierung fest entschlossen sei, den Meinungsaus­tausch mit der französischen Regierung in der Reparationssrage einzustellen und auf Grund der deutschen Note vom 7. Juni selbständig mit dem Kabinett Cuno zu verhandeln, wenn nicht längstens bis zum Ablauf dieser Woche eine befriedigende schriftliche Antwort auf die Fragen Baldwins von Poiucare 'eingehe. Die Stockholmer Presse sieht der Entscheidung mit größter Spannung entgegen. Die ZeitungSozialdemokraten" behandelt heute Poincares letzte Triumphe und schreibt zusam­menfassend:Poincares Politik hat nicht nur Frankreich isoliert und nicht nur die öffentliche Meinung der Welt ungünstig ge­gen Frankreich umgestellt, sondern auch den Wiederaufbau Eu­ropas erschwert".

Ei« Franzose über die Ruhraktion.

Paris, 4. Juli. Zu der Kammerdebattc über die Ruhrkre­dite veröffentlicht heute Jouvenel imOevre" einen sehr inter­essanten Artikel, aus dem folgendes auszugsweise wiedergegeben sei, ohne indessen im Einzelnen die Richtigkeit der von Jouvenel angegebenen Zahlen verbürgen zu können. Jouvenel schreibt: Während der 20 Monate vor der Besetzung der Ruhr hat Deutschland in Natura 1050 Millionen Goldmark bezahlt. Die wirklichen Barzahlungen in Höhe von 170 Millionen sollen hierbei außer Acht bleiben. Dies ergibt monatlich über 50 Mil­lionen Goldmark oder etwa 190 Millionen Papierfranken, die wir nicht mehr erhalten. Die Besetzung des Rheinlandes kostet monatlich etwa 20 Millionen Goldmark oder 75 Millionen Pa­pierfranken. Hierzu kommen jetzt noch ungefähr rund 25 Mil- lionen monatlich für di« Ruhrbesetzung. Das ergibt insgesamt

Versäumte Juli-Abon»eme»ts ans de»Enztälcr"

können bei allen Postanstalten, Postboten und Agen­turen, in der Stadt beim Verlast nnd den Ansträsterinneu nachgeholt werden.

Erschienene Nummern werden uachgeliefert.

Jede Postanstalt, jeder Briefträger nnd Postbote sind zur Annahme vou Monatsbesteüuugen verpflichtet.